Ursprache und Taoismus: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Ursprache''' der [[Menschheit]] wurde nach [[Rudolf Steiner]]  vornehmlich in der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] ausgebildet. Sie lebte im [[Astralleib]] und war noch ganz eins mit dem [[Gefühl]]s- und [[Denken|Gedankenleben]]. Heute ''„ist der Gedanke mehr in das [[Ich]] hinaufgerutscht, die Sprache im astralischen Leib verblieben, und das Gefühl in den [[Ätherleib]] hinuntergerutscht...“'' {{Lit|{{G|282|64}}}} Von den heutigen Sprachen steht das [[Hebräisch]]e am ehesten der ursprünglichen Universalsprache nahe {{Lit|{{G|174|275}}}}.
[[Datei:Dao4-revision.svg|mini|[[Dao|Dào]]]]


== Beginn der Sprachentwicklung in der lemurischen Zeit ==
Der '''Daoismus''' ({{zh|c=道家|p=dàojiā|b=Lehre des Weges}}), gemäß anderen [[Wikipedia:Umschrift|Umschrift]]en auch '''Taoismus''', ist eine chinesische [[Philosophie]] und [[Weltanschauung]] und wird als [[Wikipedia:China|Chinas]] eigene und authentische [[Religion]] angesehen. Seine historisch gesicherten Ursprünge liegen im 4. Jahrhundert v.  Chr., als das ''[[Wikipedia:Daodejing|Daodejing]]'' (in älteren [[Wikipedia:Umschrift|Umschrift]]en: Tao te king, Tao te ching, u. a.) des [[Wikipedia:Laozi|Laozi]] (Laotse, Lao-tzu) entstand. Zwischen philosophischem und religiösem Daoismus bestehen gewichtige Unterschiede, die jedoch nicht scharf voneinander abgrenzbar sind.
Vorbereitet wurde die Entwicklung der [[Sprache]] in der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]]. Bei der Erziehung der [[Mann|Männer]] wurde damals vor allem der [[Wille]] gestählt. Bei den [[Frau]]en wurden die [[Phantasie]]kräfte geschult, indem sie sich dem Erlebnis der Naturgewalten hingaben. Aus diesen zunächst nur vorüberhuschenden Erlebnissen entwickelten sich zuerst bei den Frauen anfänglich das [[Gedächtnis]] und ein erstes Unterscheidungsvermögen für [[gut]] und [[böse]]. Geführt von hohen geistigen Wesenheiten wurde gegen Ende der lemurischen Zeit zunächst ein kleiner Teil der Menschheit ausgewählt, um das atlantische Zeitalter vorzubereiten. Den Frauen kam dabei eine wichtige Rolle zu, den sie verstanden die Zeichen der Natur durch ihr erwachendes [[Vorstellung]]sleben zu deuten.


<div style="margin-left:20px">
Neben [[Konfuzianismus]] und [[Buddhismus]] ist der Daoismus eine der ''[[Drei Lehren]]'' ({{zh|c=三教|p=sānjiào|kurz=}}), durch die China maßgeblich geprägt wurde. Auch über China hinaus haben die Drei Lehren wesentlichen Einfluss auf Religion und Geisteswelt der Menschen ausgeübt. In China beeinflusste der Daoismus die Kultur in den Bereichen der [[Chinesische Geschichte|Politik]], [[Volksrepublik China#Wirtschaft|Wirtschaft]], [[Östliche Philosophie|Philosophie]], [[Chinesische Literatur|Literatur]], [[Chinesische Kunst|Kunst]], [[Chinesische Musik|Musik]], [[Ernährungskunde]], [[Traditionelle chinesische Medizin|Medizin]], [[Chemie]], [[Chinesische Kampfkünste|Kampfkunst]] und [[Geographie]].
"Bei ihnen mußte man Rat
[[Datei:The Immortal Soul of the Taoist Adept.PNG|mini|Daoistischer Adept]]
holen, wenn man die Zeichen der Natur deuten wollte.
Die ganze Art ihres Seelenlebens war aber noch eine
solche, die beherrscht war von den «geheimen* Seelenkräften
des Menschen. Man trifft die Sache nicht ganz,
aber annähernd, wenn man von einem somnambulen Anschauen
dieser Frauen spricht. In einem gewissen höheren
Träumen enthüllten sich ihnen die Geheimnisse der Natur
und erflossen ihnen die Antriebe zu ihrem Handeln. Alles
war für sie beseelt und zeigte sich ihnen in seelischen
Kräften und Erscheinungen. Sie überließen sich dem geheimnisvollen
Weben ihrer seelischen Kräfte. Das, was
sie zu ihren Handlungen trieb, waren «innere Stimmen»
oder das, was Pflanzen, Tiere, Steine, Wind und Wolken,
das Säuseln der Bäume und so weiter ihnen sagten.
Aus solcher Seelenverfassung erstand das, was man
menschliche Religion nennen kann. Das Seelenhafte in
der Natur und im Menschenleben wurde allmählich verehrt
und angebetet. Einzelne Frauen gelangten zu besonderer
Vorherrschaft, weil sie aus besonderen geheimnisvollen
Tiefen heraus zu deuten wußten, was in der Welt
enthalten ist.


So konnte es kommen, daß bei solchen Frauen das,
== Entstehung ==
was in ihrem Innern lebte, sich in eine Art Natursprache
Wann genau die daoistische Lehre entstanden ist, bleibt unklar. Der Daoismus hat erst in einem langen Entwicklungsprozess Form angenommen, wobei fortlaufend Strömungen des Altertums integriert wurden. Mit der daoistischen Lehre wird viel Gedankengut aufgegriffen, das in China zur Zeit der [[Zhou-Dynastie]] (1040–256 v. Chr.) weit verbreitet war. Dazu gehören die [[Kosmologie|kosmologischen]] Vorstellungen von Himmel und Erde, die [[Fünf-Elemente-Lehre|Fünf Wandlungsphasen]], die Lehre vom [[Qì|Qi]] (Energie), [[Yin und Yang]] und das [[Yijing]] (I Ging), aber auch die Tradition der Körper- und Geisteskultivierung, mittels deren mit Atemkontrolle und anderen Techniken wie [[Taijiquan]] und [[Qigong]], [[Meditation]], [[Visualisierung (Meditation)|Visualisation]] und [[Imagination]], [[Alchemie]] und [[Magie|magischen]] Techniken [[Unsterblichkeit]] erreicht werden wollte.
umsetzte. Denn der Anfang der Sprache liegt in etwas,
Die Suche nach [[Unsterblichkeit]], ein zentrales Thema des Daoismus, geht wahrscheinlich auf sehr alte Glaubensinhalte zurück, denn im [[Zhuangzi]], einem daoistischen Klassiker aus dem 4. Jh. v. Chr., werden bereits die [[Xian (Mythologie)|Xian]] erwähnt, die Unsterblichen, deren wichtigste der gelbe Kaiser, [[Huangdi]], und die Königinmutter des Westens, [[Xiwangmu]], sind. Es handelt sich dabei um Gestalten, die möglicherweise schon in der [[Shang-Dynastie|Shang-Zeit]] im 2. Jahrtausend v. Chr. existiert haben.
was dem Gesänge ähnlich ist. Die Kraft des Gedankens
setzte sich in die hörbare des Lautes um. Der innere
Rhythmus der Natur erklang von den Lippen «weiser»
Frauen. Man versammelte sich um solche Frauen und
empfand in ihren gesangartigen Sätzen die Äußerungen
höherer Machte. Der menschliche Gottesdienst hat mit
solchen Dingen seinen Anfang genommen. — Von einem
«Sinn» in dem Gesprochenen kann für die damalige Zeit
nicht die Rede sein. Man empfand Klang, Ton und
Rhythmus. Man stellte sich dabei nichts weiter vor, sondern
sog die Kraft des Gehörten in die Seele. Der ganze
Vorgang stand unter der Leitung der höheren Führer.
Sie hatten in einer Art, über welche jetzt nicht weiter
gesprochen werden kann, Töne und Rhythmen den
«weisen» Priesterirmen eingeflößt. So konnten sie veredelnd
auf die Seelen der Menschen wirken. Man kann
sagen, dass in dieser Art überhaupt erst das eigentliche
Seelenleben erwachte.


Die Akasha-Chronik zeigt auf diesem Gebiete schöne
=== Verbreitung ===
Szenen. Es soll eine solche beschrieben werden. Wir sind
Aufgrund der verschiedenen Ausprägungsformen, der unklaren Abgrenzung zu anderen Religionen und der mangelnden statistischen Erfassung in der [[Volksrepublik China]] ist die genaue Anzahl der Anhänger des Daoismus nur schwer zu erfassen. Ca. 8 Millionen Daoisten leben heute auf [[Taiwan (Insel)|Taiwan]], wo viele Anhänger der daoistischen Schulen Zuflucht vor der Verfolgung durch die [[Kulturrevolution]] suchten.
in einem Walde, bei einem mächtigen Baum. Die Sonne
ist eben im Osten aufgegangen. Mächtige Schatten wirft
der palmenartige Baum, um den ringsherum die anderen
Bäume entfernt worden sind. Das Antlitz nach Osten
gewendet, verzückt, sitzt auf einem aus seltenen Naturgegenständen
und Pflanzen zurechtgemachten Sitz die
Priesterin. Langsam, in rhythmischer Folge strömen von
ihren Lippen wundersame, wenige Laute, die sich immer
wiederholen. In Kreisen herum sitzt eine Anzahl Männer
und Frauen mit traumverlorenen Gesichtern, inneres Leben
aus dem Gehörten saugend. — Noch andere Szenen
können gesehen werden. An einem ähnlich eingerichteten
Platze «singt» eine Priesterin ähnlich, aber ihre Töne
haben etwas Mächtigeres, Kräftigeres. Und die Menschen
um sie herum bewegen sich in rhythmischen Tänzen.
Denn dies war die andere Art, wie «Seele» in die Menschheit
kam. Die geheimnisvollen Rhythmen, die man der
Natur abgelauscht hatte, wurden in den Bewegungen der
eigenen Glieder nachgeahmt. Man fühlte sich dadurch
eins mit der Natur und den in ihr waltenden Mächten." {{Lit|{{G|011|67ff|66}}}}
</div>


== Die Sprachentwicklung in der atlantischen Zeit ==
Die daoistische Vereinigung in der Volksrepublik geht von ungefähr 60 Millionen daoistischen Gläubigen in der VR China aus. Auch unter den [[Überseechinesen]] und in anderen asiatischen Ländern wie [[Malaysia]], [[Singapur]], [[Vietnam]], [[Japan]] und [[Korea]] ist der Daoismus verbreitet.


<div style="margin-left:20px">
=== Laozi und das Daodejing ===
"Aus der Geisteswissenschaft ist bekannt, daß in den alten
[[Datei:laozi 002.jpg|mini|Laozi, überlebensgroße Steinfigur <br />aus der [[Song-Dynastie]] in der Nähe von [[Quanzhou]]]]
Zeiten, namentlich in der atlantischen Zeit, so etwas wie
Ob es einen Denker namens [[Laozi]] ({{zh|c=老子|b=Der Alte Meister}}) wirklich gegeben hat, wird heute bezweifelt. Im Daoismus wird ihm das [[Daodejing]] (der Klassiker vom [[Dao]] und vom [[Chinesische Philosophie#Laozi|De]]) zugeschrieben. Seine Biographie ist von Legenden umrankt und äußerst umstritten. Er soll zur [[Zeit der Frühlings- und Herbstannalen]] im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben, die von Unruhen und Kriegen geprägt war. Sie stellt eine Blütezeit der [[Chinesische Philosophie|chinesischen Philosophie]] dar, da viele Gelehrte sich Gedanken machten, wie wieder Frieden und Stabilität erreicht werden könnten. Man spricht daher auch von der Zeit der [[Hundert Schulen]]. Das Daodejing enthält eine solche Lehre, die sich an den Herrscher richtet und Frieden hervorrufen will.<ref>“Bei Laotse ist das Nichttun das höchste Tun, insofern dadurch die Natur des Herrschers mit den kosmischen Einflüssen in Einklang kommt und auf diese Art mit der Notwendigkeit einer Naturgewalt ganz im Verborgenen wirkt. Nur ein ganz außergewöhnlich großer und weitherziger Mann – einer, der in seinem Ich die Welt liebte – konnte diese Art des Waltens durch Nichthandeln nach Laotse ausüben.” Richard Wilhelm: ''Kommentar Die Lehren des Laotse'', in ''Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens'', 2. Auflage, p. 186, Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-70141-0.</ref>
eine Art menschlicher Ursprache vorhanden war, eine Art
von Sprechen, welche über die ganze Erde hin ähnlich war,
weil «Sprechen» in jenen Zeiten viel mehr aus dem Innersten
der Seele kam als heute. Das kann schon aus folgendem
entnommen werden. In den atlantischen Zeiten empfanden
die Menschen alle äußeren Eindrücke so, daß die Seele,
wenn sie etwas Äußeres ausdrücken wollte mit einem Laut,
gedrängt wurde zu einem Konsonanten. Was also im Räume
vorhanden war, drängte dazu, konsonantisch nachgeahmt
zu werden. Das Wehen des Windes, das Rauschen der Wellen,
das Geschütztsein durch ein Haus empfand man und
ahmte es nach durch Konsonanten. Was man dagegen
innerlich erlebte an Schmerz oder Freude, oder auch, was
ein anderes Wesen empfinden konnte, das ahmte man nach
im Vokal. Daraus kann man sehen, daß die Seele im Sprechen
zusammenwuchs mit den äußeren Vorgängen oder Wesenheiten.


Aus der Akasha-Chronik ergibt sich das folgende.
Das [[Daodejing]] wird auch mit dem Namen seines legendären Verfassers als „Laozi“ bezeichnet. In seiner heutigen Form wird es in zwei Bücher mit insgesamt 81 Kapiteln unterteilt. Der erste Teil behandelt das Dao, der zweite das De. Das Buch stellt jedoch keine logisch aufgebaute Konstruktion einer Weltanschauung dar, sondern erscheint vielmehr als eine ungeordnete Sammlung [[Mystik|mystischer]] [[Aphorismus|Aphorismen]], die zu eigener, subjektiver Interpretation anregen. Daher entstanden im Lauf der Zeit auch mehrere hundert Kommentare als Auslegungen des Texts sowie hunderte Übersetzungen.
Einer Hütte, die sich nach der alten Art über eine Familie
wölbte und dieser Schutz und Schirm gab, näherte sich zum
Beispiel ein Mensch, beobachtete die Hütte in der Art, wie
sie sich wölbte als Form räumlich über der Familie. Das
schützende Sichwölben der Hütte drückte er durch einen
Konsonanten aus, und daß darinnen Seelen in Leibern sich
wohl befinden — was er mitfühlen konnte -, drückte er
durch einen Vokal aus. Da entstand der Gedanke: «Schutz»,
«Schutz habe ich», «Schutz über menschlichen Leibern».
Dieser Gedanke ergoß sich dann in Konsonanten und Vokale,
die nicht anders sein konnten, als sie waren, weil sie
eindeutig ein unmittelbarer Abdruck des Erlebnisses waren.
Das war über die ganze Erde hin so. Es ist kein Traum,
daß es eine menschliche «Ursprache» gegeben hat. Und in
einem gewissen Sinne verstehen die Eingeweihten aller Völker
noch nachzuempfinden diese Ursprache. Ja, in allen
Sprachen sind gewisse Lautanklänge, die nichts anderes sind
als Reste dieser menschlichen Ursprache." {{Lit|{{G|015|44ff}}}}
</div>


== Differenzierung der Sprachen in der nachatlantischen Zeit ==
=== Zhuangzi ===
{{Hauptartikel|Zhuangzi}}


Durch den Einfluss [[luziferisch]]er [[Engel]]wesenheiten, die auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] nicht ihr volles Entwicklungsziel erreicht haben, begann sich die Ursprache in einzelne Volkssprachen zu differenzieren.  
Ganz anders geschrieben ist dagegen das ''Nanhua zhen jing'', „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“ (eigentlich „Das wahre Buch aus Nanhua“, der Stadt, aus der Zhuangzi stammt, der auch „der wahre Mensch aus Nanhua“ genannt wurde). Es wurde im 4. Jh. v. Chr., kurz nach der Entstehung des Daodejing, von Zhuangzi (Dschuang Dsi, Chuang-tzu, etwa 369–286 v. Chr.) verfasst, nach dem es auch „Zhuangzi“ genannt wird. In ihm wird das Wesen des Daoismus in oft paradoxen [[Parabel (Sprache)|Parabeln]] und [[Anekdote]]n erläutert, in die philosophische Diskussionen eingeflochten sind. Zhuangzi greift dabei einige Vorstellungen vom Daodejing auf, weist aber andere weit von sich – so ist zum Beispiel von der politischen Zielsetzung des Laozi bei ihm nichts mehr übrig. Der weltabgewandte [[Weisheit|Weise]] ([[Zhenren]]) ist hier das Idealbild.
Wie beim Daodejing ist auch hier die Autorschaft umstritten. Zwar ist Zhuangzi mit Sicherheit eine historische Persönlichkeit, das Buch wurde aber wahrscheinlich in großen Teilen von seinen Schülern zusammengetragen.


<div style="margin-left:20px">
=== Liezi ===
"Diese Sprache ist angeregt in der menschlichen Seele
Das [[Liezi]], „Lieh-tzu“, „Liä Dsi“, oder das „Wahre Buch vom quellenden Urgrund“ ähnelt in einigen Abschnitten dem [[Zhuangzi]] (auch „Dschuang Dsi“). Die oft auf humorvolle Art dargebrachten Weisheiten wurden, so vermuten einige Gelehrte, in einem Zeitraum von ca. sechshundert Jahren (300 v. Chr. bis 300 n. Chr.) zusammengestellt (so: Eva Wong: „Die Lehren des Tao“, Ullstein Verlag, Berlin 1998), andere wiederum sehen in [[Liezi]] eine historische Persönlichkeit, welche noch vor [[Zhuangzi]] gelebt hat (so: [[Richard Wilhelm]]: „Liä Dsi“, Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf/Köln, 1967), oder man ordnet das Buch einer philosophischen Schule zu. Das Buch umfasst die Lehren der Philosophen „Liä Yü Kou“ und „Yang Dschu“, wobei [[Richard Wilhelm]] darauf hinweist, dass es für Ersteren keinen historischen Nachweis gibt. Die im ersten Buch gegebenen „Offenbarungen der unsichtbaren Welt“ zeigen die tiefe daoistische Weisheit dieses Textes, wenn im 4. Abschnitt ein Ausspruch des Herrn der gelben Erde zitiert wird: „Der Geist geht ein zu seinen Toren, der Leib kehrt heim zu seiner Wurzel, wie soll das Ich da dauern können?“, oder im 7. und 8. Abschnitt zwei dem [[Konfuzius]] (im Text: „Dschung Ni“), bzw. dem „Meister Yän“ zugeschriebene Zitate gebracht werden, in denen es sinngemäß heißt: „Groß ist der Tod: Die Guten bringt er zur Ruhe, die Schlechten unterwirft er.
durch die Inspiration der übermenschlichen Wesenheiten,
der wahren Vorgänger der Menschen, die ihre Entwickelung
auf dem Monde vollendet hatten. Man kann nun daraus
sehen: Wenn es bloß diese Entwickelung gegeben hätte, so
würde das ganze Menschengeschlecht im Grunde genommen
eine große Einheit geblieben sein; über die ganze Erde hin
würde man einheitlich gesprochen und gedacht haben. Die
Individualität, die Mannigfaltigkeit hätte sich nicht ausbilden
können - und damit auch nicht die menschliche Freiheit.
Daß der Mensch eine Individualität werden konnte,
dazu mußten Spaltungen in der Menschheit eintreten. Daß
in den verschiedensten Gegenden der Erde die Sprachen
verschieden wurden, das rührt von der Arbeit solcher Lehrer
her, in denen eine luziferische Wesenheit inkarniert war.
Je nachdem diese oder jene - zurückgebliebene - Engelwesenheit
bei diesem oder jenem Volke inkarniert war,
konnte sie in dieser oder jener Sprache die Menschen unterweisen.
Also die Fähigkeit, eine besondere Sprache zu sprechen,
führt bei allen Völkern zurück auf das Vorhandensein
solcher großen Erleuchter, die zurückgebliebene Engelwesen
waren und weit höher standen als die Menschen ihrer
unmittelbaren Umgebung. Die Wesen, die zum Beispiel geschildert
werden als die ursprünglichen Heroen der griechischen
oder sonstigen Völker, die in menschlicher Gestalt
wirkten, das sind solche, in denen eine zurückgebliebene
Engelwesenheit inkarniert war. Man darf also diese Wesenheiten
durchaus nicht etwa bloß als «böse» Wesenheiten
bezeichnen. Im Gegenteil. Sie haben den Menschen das gebracht,
was sie über den ganzen Erdball hin zu freien Menschen
vorbestimmt hat, was dasjenige differenzierte, das
sonst ein gleichförmiges Ganzes über die ganze Erde hin
gebildet hätte. So ist es bei den Sprachen, so ist es in vielen
Gebieten des Lebens. Die Individualisierung, die Differenzierung,
die Freiheit - können wir sagen - kommt von diesen
Wesenheiten, die zurückgeblieben waren auf dem
Monde. Zwar war es die Absicht der weisen Weltenführung
- so könnte man sagen —, alle Wesenheiten in der planetarischen
Entwickelung bis zu ihrem Ziele zu bringen; aber
wenn dies in unmittelbarer Art geschähe, so würden gewisse
Dinge nicht erreicht. Es werden gewisse Wesenheiten in
ihrer Entwickelung zurückgehalten, weil diese eine besondere
Aufgabe in dem Werdegang der Menschheit haben." {{Lit|{{G|015|46f}}}}
</div>


=== Die babylonische Sprachverwirrung ===
Zur Zeit des Laozi und des Zhuangzi ist weder eine philosophische noch eine religiöse Organisation nachweisbar, die man Daoismus nennen könnte. Es gibt nur vereinzelte Texte, die von daoistischem Gedankengut zeugen und die später, als sich daoistische Organisationen gründeten, als [[Bildungskanon|kanonische]] Schriften aufgefasst wurden. Jedoch ist unstrittig, dass diese Texte im Zusammenhang mit religiösen Praktiken und Glaubensinhalten entwickelt wurden.
[[Datei:Confusion of Tongues.png|miniatur|300px|[[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]]: ''„Die Sprachverwirrung“'']]
Die Differenzierung in einzelne Volkssprachen schritt zur Zeit der ersten [[Hochkultur]]en rasch voran. Die [[Babylonische Sprachverwirrung]], die in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] als Strafe für den anmaßenden [[Turmbau zu Babel]] erwähnt wird, ist ein Bild dafür.


{{Zitat|1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.
== Taoismus zwischen Philosophie und Religion ==
2 Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst.
[[Datei:Taoist-Temple-Inside-2.jpg|mini|Im Inneren des [[Taoist Temple (Cebu)|daoistischen Tempels]] in [[Cebu City]] auf den [[Philippinen]]]]
3 Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! - und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel
Die Unterscheidung zwischen ''Daoismus als Religion'' und ''Daoismus als Philosophie'', die lange Zeit von den chinesischen Begriffen Daojia (道家) und Daojiao (道教) ausgehend in der [[Sinologie]] verwendet wurde, ist begrifflich unscharf. Sie stellt eher ein Hilfsmittel der westlichen Sinologie dar und wurde eingeführt, um verschiedene Aspekte der langen Geschichte des Daoismus leichter beschreiben zu können. Dennoch wird auch im Chinesischen zwischen philosophischem Daoismus ({{zh|kurz=|p=dào jiā|c=道家}}) und religiösem Daoismus ({{zh|kurz=|p=dào jiào|c=道教}}) unterschieden. Der Daoismus ist jedoch eine ebenso facettenreiche Erscheinung wie andere Religionen auch. Im Laufe seiner über zweitausendjährigen Geschichte wurden die unterschiedlichsten Lehren und Systeme herausgebildet. Heutige Sinologen sehen im religiösen Daoismus die praktische Verwirklichung des philosophischen Daoismus.
4 und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
Die Trennung von religiösem und philosophischem Daoismus ist daher eine Vereinfachung und es herrscht in der Forschung Uneinigkeit, ob diese Unterscheidung weiterhin verwendet werden sollte, weil sie der Komplexität des Gegenstands nicht gerecht wird.
5 Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten.
6 Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.
7 Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe!
8 So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen.
9 Daher heißt ihr Name Babel, weil der HERR daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder.|1. Buch Mose|{{B|1 Mos|11|7-9|LUT}}}}


In der Sprachverwirrung wird der [[luziferisch]]e Einfluss deutlich, der den [[Mensch]]en in die Vereinzelung und in den [[Egoismus]] führt, was aber anderseits eine Voraussetzung für die Entfaltung der [[Individualität]] ist.
Das Begriffspaar ist immerhin von begrenztem Nutzen, weil es in einer Beschreibung des Daoismus eine erste, hilfreiche Gliederung ermöglicht. Der Sachverhalt ist aber sehr viel mehrgestaltiger, als es diese Vereinfachung nahelegt.


<div style="margin-left:20px">
== Siehe auch ==
"Je weiter man
{{Portal|Daoismus}}
zurückgeht in der Entwickelung, desto mehr findet man solche Sprachen,
* {{WikipediaDE|Kategorie:Daoismus}}
die der gemeinsamen Ursprache ähnlich waren. Das, was erzählt
* {{WikipediaDE|Daoismus}}
wird als Turmbau zu Babel, ist Symbolum für die Tatsache, daß es
wirklich eine Ursprache gegeben hat, und daß diese differenziert worden
ist in die einzelnen Volks- und Stammessprachen. Dadurch, daß
die gemeinsame Ursprache in die Volks- und Stammessprachen sich
differenziert hat, kommt sozusagen das Wort auf halbem Wege entgegen
der Einsamkeit des Gedankens. Es spricht nicht ein jeder
Mensch seine eigene Sprache - da würde die Sprache nicht ihren Sinn
haben -, sondern es sprechen nur Menschengruppen die gemeinsame
Sprache. Es ist also das Wort ein Mittelding geworden zwischen dem
einsamen Gedanken und der Ursprache. In der Ursprache gab es ein
bestimmtes Wort, das verstand man durch den Laut, den es hatte,
durch das, was es durch seinen Lautwert war. Man brauchte sich nicht
weiter konventionell über den Lautwert zu unterrichten, sondern man
fand in der Ursprache die Seele des Wortes. Das ist, wie gesagt, differenziert.
Und alles, was Absonderung bewirkt, wirkt auch dem Luzifer
in die Hände, so daß die Menschen, indem sie differenzierte Sprachen
sich bildeten, dadurch ein absonderndes Prinzip aufnahmen, das
heißt, sich in die Strömung hineinbegaben, die es Luzifer leicht macht,
den Menschen aus der allgemeinen Weltenordnung herauszuheben,
die schon vorbestimmt war, bevor Luzifer da war; also auf die Isolierinsel
den Menschen zu setzen, ihn abzusondern von dem übrigen fortschreitenden
Gang der Menschheitsentwickelung. So liegt im Element
der Sprache, des Wortes, ein mittlerer Zustand. Wenn das Wort das
geblieben wäre, was es hat werden sollen, wenn das Luziferische sich
nicht hergemacht hätte über das Wort, so würde das Wort dem von
Luzifer und Ahriman freien mittleren göttlichen Zustand entsprechen,
in dem der Mensch hinsegeln kann rein entsprechend der fortschreitenden
göttlich-geistigen Weltenordnung." {{Lit|{{G|147|93f}}}}
</div>


=== Das Hebräische steht der Ursprache noch nahe ===
== Literatur ==
* Richard Wilhelm (Übersetzung u. Kommentare): ''Laotse. Tao te king, Das Buch vom Weg des Lebens.'' Eugen Diederichs Verlag, München 1978 ff, ISBN 3-424-00579-7. (Orig. 1910) (Neuauflage: Bastei Lübbe Verlag, Köln 1999, ISBN 3-404-70141-0) [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Laozi+%28Laotse%29/Tao+Te+King+-+Das+Buch+des+Alten+vom+Sinn+und+Leben (online bei Zeno.org)]
* Rainald Simon (Hrsg.): ''Laozi: Daodejing. Das Buch vom Weg und seiner Wirkung.'' Neuübersetzung. Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-010718-8.
* ''Nan hua zhen jing.'' (Das wahre Buch vom südlichen Blütenland):
** Victor H. Mair (übers.): ''Zhuangzi. Das klassische Buch daoistischer Weisheit.'' Krüger, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8105-1259-1.
** Richard Wilhelm (Übersetzung u. Kommentare): ''Dschuang Dsi. Das wahre Buch vom südlichen Blütenland.'' (Diederichs Gelbe Reihe 172). München 1969, ISBN 3-89631-421-1. (Orig. 1912) [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Zhuang+Zi+%28Dschuang+Dsi%29/Das+wahre+Buch+vom+s%C3%BCdlichen+Bl%C3%BCtenland (online bei Zeno.org)]
* Richard Wilhelm (Übersetzung u. Kommentare): ''Liä Dsi. Das wahre Buch vom quellenden Urgrund.'' Eugen Diederichs Verlag, München 2009, ISBN 978-3-424-35004-3. [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Liezi+%28Li%C3%A4+Dsi%29/Das+wahre+Buch+vom+quellenden+Urgrund (online bei Zeno.org)]


Die [[hebräische Sprache]], in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] {{HeS|‏שְׂפַת כְּנַעַן‎|sefat kena'an}} („Sprache Kanaans“) genannt {{Bibel|Jes|19|18|LUT}}, hat noch viel vom Wesen der Ursprache in sich bewahrt {{Lit|{{G|174|275}}}}. Mehr als andere Sprachen schöpft sie noch aus dem unmittelbaren [[seelisch]]en [[Erleben]].
'''Weitere Literatur'''
* Wolfgang Bauer: ''Geschichte der chinesischen Philosophie: Konfuzianismus, Daoismus, Buddhismus.'' München 2001, ISBN 3-406-47157-9.
* Thomas Cleary (Hrsg.): ''[[Yin Wenzi|Also sprach Laotse]]. Die Fortführung des Tao Te King, aufgezeichnet von seinem Schüler Wen-Tzu.'' Barth, Bern 1995, ISBN 3-502-65109-4.
* Werner Eichhorn: ''Die Religionen Chinas.'' In: Christel Matthias Schröder (Hrsg.): ''Die Religionen der Menschheit.'' Band 21. Stuttgart, Kohlhammer 1973.
* Hans van Ess: ''Der Daoismus. Von Laozi bis heute.'' (= Beck'sche Reihe 2721). C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61218-3.
* Max Kaltenmark: ''Lao Tzu und der Taoismus.'' (Originalausgabe: Lao Tseu et le taoisme 1965). (Ed. Suhrkamp 1055). Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-518-11055-1.
* Livia Kohn (Hrsg.): ''Daoism Handbook.'' Leiden 2000, ISBN 90-04-11208-1.
* Livia Kohn: ''Taoist Meditation and Longevity Techniques.'' Univ. of Michigan, Ann Arbor 1989, ISBN 0-89264-085-5.
* Hans Georg Möller: ''In der Mitte des Kreises. Daoistisches Denken.'' Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-458-34459-4.
* Florian C. Reiter: ''Taoismus zur Einführung.'' 3. ergänzte Auflage. Junius, Hamburg 2011, ISBN 978-3-88506-386-5.
* Isabelle Robinet: ''Histoire du taoïsme: des origines au XIVe siècle''. Éditions du Cerf, Paris 1991, ISBN 2-204-04251-X.
** Deutsche Übersetzung: ''Geschichte des Daoismus.'' Diederichs, München 1995, ISBN 3-424-01298-X.
* Isabelle Robinet: ''Méditation taoïste.'' Albin Michel, 1995, ISBN 2-226-07971-8,
* Isabelle Robinet: ''Comprendre le Tao.'' Albin Michel, coll. «Spiritualités Vivantes», 2002, ISBN 2-226-13369-0.
* Hubert Schleichert: ''Klassische chinesische Philosophie. Eine Einführung.'' Frankfurt am Main 1990. (Klostermann insbes. Kap. III Daoismus S. 119–199)
* Josef Thesing, Thomas Awe (Hrsg.): ''Dao in China und im Westen.'' Bonn 1999, ISBN 3-416-02864-3.
* Alan Watts, Chungliang Al Huang: ''Der Lauf des Wassers. Die Lebensweisheit des Taoismus.'' Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-458-34639-2.
* Günter Wohlfart: [http://www.guenter-wohlfart.de/Docs/Der%20Philosophische%20Daoismus.pdf ''Der Philosophische Daoismus.''] (PDF; 1,3&nbsp;MB) Edition Chora Verlag, Köln 2001, ISBN 3-934977-05-7.
* Knut Walf: ''Westliche Taoismus-Bibliographie.'' Die Blaue Eule, Essen 2003, ISBN 3-89924-020-0.
** Knut Walf: ''Reading and meaning of daoist texts in [[Nazi|Nazi Germany]].'' In: Raoul David Findeisen u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''At home in many worlds. Reading, writing and translating from chinese and jewish cultures. Essays in honour of [[Irene Eber]].'' Harrassowitz, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-06135-3, S. 149–163 (in [[google Books]] online)
* Eva Wong (Hrsg.): ''Die Lehren des Tao.'' Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-35778-4.
* David C. Yu: ''History of Chinese Daoism.'' University Press of America, Lanham 2000, ISBN 0-7618-1868-5.


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== Weblinks ==
"Wenn man nämlich
{{Portal|Daoismus}}
immer weiter und weiter zurückgeht in den Sprachen, so merkt man,
{{Wiktionary}}
daß man wirklich einmal kommen muß - wie es die okkulte Beobachtung
{{Commonscat|Taoism|Daoismus}}
zeigt - zu einer menschlichen Ursprache, die den ganzen Erdkreis
* [http://www.daoiststudies.org/dao/ Daoistische Studien: Quellen und Informationen] (englisch)
umfaßte und die sich nur differenziert hat. Schon wenn man zum
* [http://www.tao-te-king.org/ {{zh|kurz=|t=老子}} Lǎozǐ {{zh|kurz=|t=道德經}} Dàodéjīng English + German, verbatim + analogous]
Hebräischen - in dieser Beziehung ist die hebräische Sprache ganz
* [http://gw.sino.uni-heidelberg.de/staff/janku/hilfsmittel/religion/jas_earlyrel.pdf Daniel L. Overmyer: ''Chinese Religions – The State of Field.'' Teil 1: ''The Early Religious Traditions: The Neolithic Period through the Han Dynasty (ca. 4000 B. C. E. to 220 C. E.).'' In: ''The Journal of Asian Studies.'' 54, Nr. 1, Februar 1995] (PDF; 4,81 MB)
besonders merkwürdig - zurückgeht, merkt man in den Worten etwas
* [http://www1.chinaculture.org/library/2008-02/04/content_24899.htm Taoist Sects] (englisch)
anderes als in den Worten Westeuropas. Die Worte des Hebräertums
* [http://dao-blog.blogspot.com/ Informationen über Daoismus] (deutsche Übersetzung der)
sind viel weniger konventionell, sie haben sozusagen eine Seele, so
* [http://en.daoinfo.org/wiki/Main_Page FYSK Daoist Culture Centre Database] (englisch)
daß man ihren Sinn ihnen anfühlt; sie sprechen einem ihren notwendigen
* [http://www.truetao.org/ Daodejing-Übersetzung und Kolumne mit lebenspraktischen Artikeln] (englisch, deutsch, französisch)
Sinn aus, mehr als die westeuropäischen Sprachen. Je weiter man
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Taoismus+OR+Daoismus&method=simpleSearch&cqlMode=true Suche nach Daoismus] in der Deutschen Nationalbibliothek
zurückgeht in der Entwickelung, desto mehr findet man solche Sprachen,
die der gemeinsamen Ursprache ähnlich waren." {{Lit|{{G|147|93}}}}
</div>


Die hebräische Sprache ist ganz besonders dazu geeignet, die [[Hellsehen|hellsichtig]] erlebten Bilder, in denen etwa [[Moses]] die [[Schöpfungsgeschichte]] schildert, in Laute, Silben und Worte zu gießen, die für den Sprecher und auch für den Zuhörer diese Bilder wieder lebendig erwecken können, auch wenn sie selbst nicht mehr über hellsichtige Fähigkeiten verfügen.
== Einzelnachweise ==
<references />


<div style="margin-left:20px">
{{Normdaten|TYP=s|GND=4059039-2}}
"Wenn diese Sprache, in
der die ersten Partien der Bibel uns zunächst vorliegen, heute auch
nicht mehr so wirkt, einstmals hat sie so gewirkt, daß, wenn ein
Buchstabe durch die Seele lautete, ein Bild in ihr wachgerufen
wurde. Vor der Seele dessen, der mit lebendigem Anteil die Worte
auf sich wirken ließ, tauchten in einer gewissen Harmonie, ja in
einer organischen Form Bilder auf, die sich vergleichen lassen mit
dem, was der Seher heute noch sehen kann, wenn er von dem Sinnlichen zum Übersinnlichen vorschreitet. Man möchte sagen, die
hebräische Sprache, oder besser gesagt die Sprache der ersten Partien der Bibel, war eine Art von Mittel, aus der Seele herauszurufen
bildhafte Vorstellungen, welche nahe heranrückten an die Gesichte,
die der Seher erhält, wenn er fähig wird, leibfrei zu schauen in die
übersinnlichen Partien des Daseins." {{Lit|{{G|122|32}}}}
</div>


=== Epik, Lyrik und Dramatik ===
[[Kategorie:Taoismus|!]]
[[Kategorie:Traditionelle Chinesische Medizin]]
[[Kategorie:Religion nach Richtung]]
[[Kategorie:Religiöse Richtung]]
[[Kategorie:Chinesische Philosophie]]
[[Kategorie:Weltreligion]]


Die Ursprache hatte einen durchgehend [[Epik|epischen]] Charakter. Erst als sich das [[Denken]] und [[Fühlen]] vom Spracherleben immer mehr loslösten, entstanden [[Lyrik]] und [[Dramatik]].
{{Wikipedia}}
 
[[Datei:GA282 067.gif|mini|300px|Schema S 67: Epik, Lyrik und Dramatik]]
<div style="margin-left:20px">
"Wie war es denn eigentlich in der menschlichen Ursprache,
in der Sprache, wie sie zuerst unter die Menschheit getreten ist?
 
Diese Sprache war eigentlich etwas Wunderbares. Abgesehen davon,
daß der Mensch von vornherein veranlaßt sich gesehen hat, im
Rhythmus, im Takt zu sprechen, sogar in Assonanz und Alliteration
zu sprechen, abgesehen davon war es in dieser Ursprache so, daß der
Mensch in der Sprache fühlte und in der Sprache dachte. Das Gefühlsleben
der Urmenschheit war so, daß man nicht solche abstrakten Gefühle
hatte wie heute, sondern daß in dem Augenblick, wo man ein
Gefühl hatte, und sei es auch das intimste Gefühl, man sogleich zu
irgendeiner Sprachgestaltung kam. Man konnte in alten Zeiten nicht
zärtliche Gefühle, sagen wir, für ein Kind entwickeln, ohne diese zärtlichen
Gefühle durch den eigenen seelischen Impetus in der Sprache
zu gestalten. Es würde keinen Sinn gehabt haben, von einem Kinde
bloß zu sagen: Ich liebe das Kind zärtlich - , sondern es hätte vielleicht
einen Sinn gehabt, wenn man gesagt hätte: Ich liebe das Kind so ei-ei-ei. - Es war immer das Bedürfnis, das ganze Gefühl zu durchdringen
mit Sprachgestaltung.
 
Ebensowenig hatte man in alten Zeiten abstrakte Gedanken, wie
wir sie heute haben. Abstrakte Gedanken ohne Sprache gab es in alten
Zeiten nicht, sondern, wenn der Mensch etwas dachte, wurde es in
ihm zum Worte und zum Satze. Er sprach innerlich. Daher ist es
selbstverständlich, daß man im Beginne des Johannes-Evangeliums
nicht sagte: Im Urbeginne war der Gedanke -, sondern: Im Urbeginne
war das Wort - das Verbum. - Das Wort, weil man innerlich
redete, und nicht abstrakt dachte wie heute. Man redete innerlich. Und
es war die Ursprache so, daß sie Gefühle und Gedanken enthielt. Sie
war gewissermaßen das Schatzkästlein in der menschlichen Wesenheit
für Gefühl und Gedanke.
 
Nun ist der Gedanke mehr in das Ich hinaufgerutscht, die Sprache
im astralischen Leib verblieben, und das Gefühl in den Ätherleib hinuntergerutscht,
so daß wir sagen können (siehe Schema Seite 67):
Mensch, innerlich; nach außen, wo das Ich mehr beteiligt ist; nach
innen, noch mehr verinnerücht, wo der Ätherleib beteiligt ist, also
wo es ganz in das Innere hineingeht.
 
Die Urpoesie war eine Einheit, sie drückte in der Sprache Gefühl und
Gedanke, die man über die Dinge haben konnte, aus. Die Urpoesie war
eine Einheit. Dadurch, daß die Sprache nach dem Inneren des Menschen
das Gefühl abgeladen hat, das nach dem Ätherleib rutscht, entsteht
die lyrische Stimmung der Sprache. Dasjenige, dem die Urpoesie
am ähnlichsten geblieben ist, das also auch am meisten in der Sprache
selber liegt, das ohne etwas zu erneuern von dem Urgefühl gegenüber
der Sprache gar nicht gepflegt werden kann, das ist die Epik, die unmittelbar
aus dem astralischen Leibe kommt. Dasjenige aber, was die
Sprache nach außen hin treibt, zum Ich hin, das mit der Außenwelt
zunächst beim Erdenmenschen in Verbindung steht, das ist die Dramatik." {{Lit|{{G|282|64f}}}}
</div>
 
== Der nathanische Jesus und die Ursprache ==
 
Der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesusknabe]], der sich zur Zeitenwende in [[Wikipedia:Bethlehem|Bethlehem]] erstmals in einem irdischen Leib [[Inkarnation|inkarnierte]], hatte noch einen natürlichen Zugang zur Ursprache. Und was darin an Herzinnigkeit lebte, konnte von seiner [[Maria (Mutter Jesu)|Mutter]] durch ihre tiefen Herzenskräfte verstanden.
 
<div style="margin-left:20px">
"... daß dieser Jesusknabe eine merkwürdige
Sprache zeigte, das ist etwas noch viel Interessanteres. Denn da müssen
wir auf etwas blicken, was ich auch in meiner Schrift über «Die
geistige Führung des Menschen und der Menschheit» erwähnt habe:
daß die Sprachen, die heute über die Erde verbreitet sind, die bei
den verschiedenen Volksstämmen auftreten, verhältnismäßig spät
innerhalb der Menschheitsentwickelung entstanden sind; ihnen aber
ging voraus, was man wirklich eine menschliche Ursprache nennen
könnte. Und die trennenden Geister der luziferischen und ahnmanischen
Welt sind es, die aus der Ursprache die vielen Sprachen in
der Welt gemacht haben. Die Ursprache ist verloren und kann heute
mit einem solchen Ich, das im Laufe der Erdentwickelung von Inkarnation
zu Inkarnation gegangen ist, von keinem Menschen zunächst
gesprochen werden. Jener Jesusknabe, der nicht durch menschliche
Inkarnationen gegangen war, bekam vom Ausgangspunkte der
Menschheitsentwickelung die Fähigkeit mit, nun nicht diese oder jene
Sprache, sondern eine Sprache zu sprechen, von der mit einem gewissen
Recht behauptet wird, daß sie nicht verständlich war für die
Umgebung, die aber durch das, was drinnen lebte an Herzinnigkeit,
von dem Mutterherzen verstanden wurde. Es wird damit auf ein
ungeheuer bedeutendes Phänomen bei diesem Lukas-Jesusknaben
hingewiesen." {{Lit|{{G|131|180f}}}}
</div>
 
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1986), ISBN 3-7274-0110-9 {{Schriften|011}}
#Rudolf Steiner: ''Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit'', [[GA 15]] (1987), ISBN 3-7274-0150-8 {{Schriften|015}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), ISBN 3-7274-1220-8 {{Vorträge|122}}
#Rudolf Steiner: ''Von Jesus zu Christus'', [[GA 131]] (1988), ISBN 3-7274-1310-7 {{Vorträge|131}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der Schwelle'', [[GA 147]] (1997), ISBN 3-7274-1470-7 {{Vorträge|147}}
#Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Zweiter Teil'', [[GA 174]] (1983), ISBN 3-7274-1740-4 {{Vorträge|174}}
#Rudolf Steiner: ''Sprachgestaltung und Dramatische Kunst'', [[GA 282]] (1981), ISBN 3-7274-2820-1 {{Vorträge|282}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Menschheitsentwicklung]] [[Kategorie:Sprache]]

Version vom 12. Mai 2019, 23:35 Uhr

Dào

Der Daoismus (chin. 道家, dàojiā „Lehre des Weges“), gemäß anderen Umschriften auch Taoismus, ist eine chinesische Philosophie und Weltanschauung und wird als Chinas eigene und authentische Religion angesehen. Seine historisch gesicherten Ursprünge liegen im 4. Jahrhundert v.  Chr., als das Daodejing (in älteren Umschriften: Tao te king, Tao te ching, u. a.) des Laozi (Laotse, Lao-tzu) entstand. Zwischen philosophischem und religiösem Daoismus bestehen gewichtige Unterschiede, die jedoch nicht scharf voneinander abgrenzbar sind.

Neben Konfuzianismus und Buddhismus ist der Daoismus eine der Drei Lehren (三教, sānjiào), durch die China maßgeblich geprägt wurde. Auch über China hinaus haben die Drei Lehren wesentlichen Einfluss auf Religion und Geisteswelt der Menschen ausgeübt. In China beeinflusste der Daoismus die Kultur in den Bereichen der Politik, Wirtschaft, Philosophie, Literatur, Kunst, Musik, Ernährungskunde, Medizin, Chemie, Kampfkunst und Geographie.

Daoistischer Adept

Entstehung

Wann genau die daoistische Lehre entstanden ist, bleibt unklar. Der Daoismus hat erst in einem langen Entwicklungsprozess Form angenommen, wobei fortlaufend Strömungen des Altertums integriert wurden. Mit der daoistischen Lehre wird viel Gedankengut aufgegriffen, das in China zur Zeit der Zhou-Dynastie (1040–256 v. Chr.) weit verbreitet war. Dazu gehören die kosmologischen Vorstellungen von Himmel und Erde, die Fünf Wandlungsphasen, die Lehre vom Qi (Energie), Yin und Yang und das Yijing (I Ging), aber auch die Tradition der Körper- und Geisteskultivierung, mittels deren mit Atemkontrolle und anderen Techniken wie Taijiquan und Qigong, Meditation, Visualisation und Imagination, Alchemie und magischen Techniken Unsterblichkeit erreicht werden wollte. Die Suche nach Unsterblichkeit, ein zentrales Thema des Daoismus, geht wahrscheinlich auf sehr alte Glaubensinhalte zurück, denn im Zhuangzi, einem daoistischen Klassiker aus dem 4. Jh. v. Chr., werden bereits die Xian erwähnt, die Unsterblichen, deren wichtigste der gelbe Kaiser, Huangdi, und die Königinmutter des Westens, Xiwangmu, sind. Es handelt sich dabei um Gestalten, die möglicherweise schon in der Shang-Zeit im 2. Jahrtausend v. Chr. existiert haben.

Verbreitung

Aufgrund der verschiedenen Ausprägungsformen, der unklaren Abgrenzung zu anderen Religionen und der mangelnden statistischen Erfassung in der Volksrepublik China ist die genaue Anzahl der Anhänger des Daoismus nur schwer zu erfassen. Ca. 8 Millionen Daoisten leben heute auf Taiwan, wo viele Anhänger der daoistischen Schulen Zuflucht vor der Verfolgung durch die Kulturrevolution suchten.

Die daoistische Vereinigung in der Volksrepublik geht von ungefähr 60 Millionen daoistischen Gläubigen in der VR China aus. Auch unter den Überseechinesen und in anderen asiatischen Ländern wie Malaysia, Singapur, Vietnam, Japan und Korea ist der Daoismus verbreitet.

Laozi und das Daodejing

Laozi, überlebensgroße Steinfigur
aus der Song-Dynastie in der Nähe von Quanzhou

Ob es einen Denker namens Laozi (chin. 老子 „Der Alte Meister“) wirklich gegeben hat, wird heute bezweifelt. Im Daoismus wird ihm das Daodejing (der Klassiker vom Dao und vom De) zugeschrieben. Seine Biographie ist von Legenden umrankt und äußerst umstritten. Er soll zur Zeit der Frühlings- und Herbstannalen im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben, die von Unruhen und Kriegen geprägt war. Sie stellt eine Blütezeit der chinesischen Philosophie dar, da viele Gelehrte sich Gedanken machten, wie wieder Frieden und Stabilität erreicht werden könnten. Man spricht daher auch von der Zeit der Hundert Schulen. Das Daodejing enthält eine solche Lehre, die sich an den Herrscher richtet und Frieden hervorrufen will.[1]

Das Daodejing wird auch mit dem Namen seines legendären Verfassers als „Laozi“ bezeichnet. In seiner heutigen Form wird es in zwei Bücher mit insgesamt 81 Kapiteln unterteilt. Der erste Teil behandelt das Dao, der zweite das De. Das Buch stellt jedoch keine logisch aufgebaute Konstruktion einer Weltanschauung dar, sondern erscheint vielmehr als eine ungeordnete Sammlung mystischer Aphorismen, die zu eigener, subjektiver Interpretation anregen. Daher entstanden im Lauf der Zeit auch mehrere hundert Kommentare als Auslegungen des Texts sowie hunderte Übersetzungen.

Zhuangzi

Ganz anders geschrieben ist dagegen das Nanhua zhen jing, „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“ (eigentlich „Das wahre Buch aus Nanhua“, der Stadt, aus der Zhuangzi stammt, der auch „der wahre Mensch aus Nanhua“ genannt wurde). Es wurde im 4. Jh. v. Chr., kurz nach der Entstehung des Daodejing, von Zhuangzi (Dschuang Dsi, Chuang-tzu, etwa 369–286 v. Chr.) verfasst, nach dem es auch „Zhuangzi“ genannt wird. In ihm wird das Wesen des Daoismus in oft paradoxen Parabeln und Anekdoten erläutert, in die philosophische Diskussionen eingeflochten sind. Zhuangzi greift dabei einige Vorstellungen vom Daodejing auf, weist aber andere weit von sich – so ist zum Beispiel von der politischen Zielsetzung des Laozi bei ihm nichts mehr übrig. Der weltabgewandte Weise (Zhenren) ist hier das Idealbild. Wie beim Daodejing ist auch hier die Autorschaft umstritten. Zwar ist Zhuangzi mit Sicherheit eine historische Persönlichkeit, das Buch wurde aber wahrscheinlich in großen Teilen von seinen Schülern zusammengetragen.

Liezi

Das Liezi, „Lieh-tzu“, „Liä Dsi“, oder das „Wahre Buch vom quellenden Urgrund“ ähnelt in einigen Abschnitten dem Zhuangzi (auch „Dschuang Dsi“). Die oft auf humorvolle Art dargebrachten Weisheiten wurden, so vermuten einige Gelehrte, in einem Zeitraum von ca. sechshundert Jahren (300 v. Chr. bis 300 n. Chr.) zusammengestellt (so: Eva Wong: „Die Lehren des Tao“, Ullstein Verlag, Berlin 1998), andere wiederum sehen in Liezi eine historische Persönlichkeit, welche noch vor Zhuangzi gelebt hat (so: Richard Wilhelm: „Liä Dsi“, Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf/Köln, 1967), oder man ordnet das Buch einer philosophischen Schule zu. Das Buch umfasst die Lehren der Philosophen „Liä Yü Kou“ und „Yang Dschu“, wobei Richard Wilhelm darauf hinweist, dass es für Ersteren keinen historischen Nachweis gibt. Die im ersten Buch gegebenen „Offenbarungen der unsichtbaren Welt“ zeigen die tiefe daoistische Weisheit dieses Textes, wenn im 4. Abschnitt ein Ausspruch des Herrn der gelben Erde zitiert wird: „Der Geist geht ein zu seinen Toren, der Leib kehrt heim zu seiner Wurzel, wie soll das Ich da dauern können?“, oder im 7. und 8. Abschnitt zwei dem Konfuzius (im Text: „Dschung Ni“), bzw. dem „Meister Yän“ zugeschriebene Zitate gebracht werden, in denen es sinngemäß heißt: „Groß ist der Tod: Die Guten bringt er zur Ruhe, die Schlechten unterwirft er.“

Zur Zeit des Laozi und des Zhuangzi ist weder eine philosophische noch eine religiöse Organisation nachweisbar, die man Daoismus nennen könnte. Es gibt nur vereinzelte Texte, die von daoistischem Gedankengut zeugen und die später, als sich daoistische Organisationen gründeten, als kanonische Schriften aufgefasst wurden. Jedoch ist unstrittig, dass diese Texte im Zusammenhang mit religiösen Praktiken und Glaubensinhalten entwickelt wurden.

Taoismus zwischen Philosophie und Religion

Im Inneren des daoistischen Tempels in Cebu City auf den Philippinen

Die Unterscheidung zwischen Daoismus als Religion und Daoismus als Philosophie, die lange Zeit von den chinesischen Begriffen Daojia (道家) und Daojiao (道教) ausgehend in der Sinologie verwendet wurde, ist begrifflich unscharf. Sie stellt eher ein Hilfsmittel der westlichen Sinologie dar und wurde eingeführt, um verschiedene Aspekte der langen Geschichte des Daoismus leichter beschreiben zu können. Dennoch wird auch im Chinesischen zwischen philosophischem Daoismus (道家, dào jiā) und religiösem Daoismus (道教, dào jiào) unterschieden. Der Daoismus ist jedoch eine ebenso facettenreiche Erscheinung wie andere Religionen auch. Im Laufe seiner über zweitausendjährigen Geschichte wurden die unterschiedlichsten Lehren und Systeme herausgebildet. Heutige Sinologen sehen im religiösen Daoismus die praktische Verwirklichung des philosophischen Daoismus. Die Trennung von religiösem und philosophischem Daoismus ist daher eine Vereinfachung und es herrscht in der Forschung Uneinigkeit, ob diese Unterscheidung weiterhin verwendet werden sollte, weil sie der Komplexität des Gegenstands nicht gerecht wird.

Das Begriffspaar ist immerhin von begrenztem Nutzen, weil es in einer Beschreibung des Daoismus eine erste, hilfreiche Gliederung ermöglicht. Der Sachverhalt ist aber sehr viel mehrgestaltiger, als es diese Vereinfachung nahelegt.

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Daoismus – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Daoismus

Literatur

  • Richard Wilhelm (Übersetzung u. Kommentare): Laotse. Tao te king, Das Buch vom Weg des Lebens. Eugen Diederichs Verlag, München 1978 ff, ISBN 3-424-00579-7. (Orig. 1910) (Neuauflage: Bastei Lübbe Verlag, Köln 1999, ISBN 3-404-70141-0) (online bei Zeno.org)
  • Rainald Simon (Hrsg.): Laozi: Daodejing. Das Buch vom Weg und seiner Wirkung. Neuübersetzung. Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-010718-8.
  • Nan hua zhen jing. (Das wahre Buch vom südlichen Blütenland):
    • Victor H. Mair (übers.): Zhuangzi. Das klassische Buch daoistischer Weisheit. Krüger, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8105-1259-1.
    • Richard Wilhelm (Übersetzung u. Kommentare): Dschuang Dsi. Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. (Diederichs Gelbe Reihe 172). München 1969, ISBN 3-89631-421-1. (Orig. 1912) (online bei Zeno.org)
  • Richard Wilhelm (Übersetzung u. Kommentare): Liä Dsi. Das wahre Buch vom quellenden Urgrund. Eugen Diederichs Verlag, München 2009, ISBN 978-3-424-35004-3. (online bei Zeno.org)

Weitere Literatur

  • Wolfgang Bauer: Geschichte der chinesischen Philosophie: Konfuzianismus, Daoismus, Buddhismus. München 2001, ISBN 3-406-47157-9.
  • Thomas Cleary (Hrsg.): Also sprach Laotse. Die Fortführung des Tao Te King, aufgezeichnet von seinem Schüler Wen-Tzu. Barth, Bern 1995, ISBN 3-502-65109-4.
  • Werner Eichhorn: Die Religionen Chinas. In: Christel Matthias Schröder (Hrsg.): Die Religionen der Menschheit. Band 21. Stuttgart, Kohlhammer 1973.
  • Hans van Ess: Der Daoismus. Von Laozi bis heute. (= Beck'sche Reihe 2721). C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61218-3.
  • Max Kaltenmark: Lao Tzu und der Taoismus. (Originalausgabe: Lao Tseu et le taoisme 1965). (Ed. Suhrkamp 1055). Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-518-11055-1.
  • Livia Kohn (Hrsg.): Daoism Handbook. Leiden 2000, ISBN 90-04-11208-1.
  • Livia Kohn: Taoist Meditation and Longevity Techniques. Univ. of Michigan, Ann Arbor 1989, ISBN 0-89264-085-5.
  • Hans Georg Möller: In der Mitte des Kreises. Daoistisches Denken. Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-458-34459-4.
  • Florian C. Reiter: Taoismus zur Einführung. 3. ergänzte Auflage. Junius, Hamburg 2011, ISBN 978-3-88506-386-5.
  • Isabelle Robinet: Histoire du taoïsme: des origines au XIVe siècle. Éditions du Cerf, Paris 1991, ISBN 2-204-04251-X.
    • Deutsche Übersetzung: Geschichte des Daoismus. Diederichs, München 1995, ISBN 3-424-01298-X.
  • Isabelle Robinet: Méditation taoïste. Albin Michel, 1995, ISBN 2-226-07971-8,
  • Isabelle Robinet: Comprendre le Tao. Albin Michel, coll. «Spiritualités Vivantes», 2002, ISBN 2-226-13369-0.
  • Hubert Schleichert: Klassische chinesische Philosophie. Eine Einführung. Frankfurt am Main 1990. (Klostermann insbes. Kap. III Daoismus S. 119–199)
  • Josef Thesing, Thomas Awe (Hrsg.): Dao in China und im Westen. Bonn 1999, ISBN 3-416-02864-3.
  • Alan Watts, Chungliang Al Huang: Der Lauf des Wassers. Die Lebensweisheit des Taoismus. Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-458-34639-2.
  • Günter Wohlfart: Der Philosophische Daoismus. (PDF; 1,3 MB) Edition Chora Verlag, Köln 2001, ISBN 3-934977-05-7.
  • Knut Walf: Westliche Taoismus-Bibliographie. Die Blaue Eule, Essen 2003, ISBN 3-89924-020-0.
    • Knut Walf: Reading and meaning of daoist texts in Nazi Germany. In: Raoul David Findeisen u. a. (Hrsg.): At home in many worlds. Reading, writing and translating from chinese and jewish cultures. Essays in honour of Irene Eber. Harrassowitz, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-06135-3, S. 149–163 (in google Books online)
  • Eva Wong (Hrsg.): Die Lehren des Tao. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-35778-4.
  • David C. Yu: History of Chinese Daoism. University Press of America, Lanham 2000, ISBN 0-7618-1868-5.

Weblinks

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Daoismus – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Daoismus
 Wiktionary: Taoismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Daoismus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. “Bei Laotse ist das Nichttun das höchste Tun, insofern dadurch die Natur des Herrschers mit den kosmischen Einflüssen in Einklang kommt und auf diese Art mit der Notwendigkeit einer Naturgewalt ganz im Verborgenen wirkt. Nur ein ganz außergewöhnlich großer und weitherziger Mann – einer, der in seinem Ich die Welt liebte – konnte diese Art des Waltens durch Nichthandeln nach Laotse ausüben.” Richard Wilhelm: Kommentar Die Lehren des Laotse, in Laotse Tao te king Das Buch vom Weg des Lebens, 2. Auflage, p. 186, Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-70141-0.


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