Vishva Karman und Kategorie:Indische Gottheit: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Vishva Karman''' (auch ''Vishvakarma'') ([[Sanskrit|skrt.]] विश्वकर्मा viśvá-karman, der ''All-Tätige'' oder ''Ur-Tätige'') gilt in der indischen Überlieferung als Sohn des [[Brahma]] und als der Weltenkünstler, der Weltenbaumeister oder [[Demiurg]], der die [[Schöpfung]] tätig hervorgebracht hat. Als der eigentlich tätige Erschaffer der Welt wird er [[Prajapati]] gleichgesetzt. Er ist als solcher zugleich das ''[[männlich]]e'' Schöpfungsprinzip, das das [[Weltenwort]] [[Vâc]] hervorbringt, das in ''[[weib]]licher'' Gestalt als die Göttin [[Saraswati]] erscheint. Mit ihr als Gefährtin verbindet sich Prajapati, um den ganzen Reichtum der Schöpfung zu zeugen<ref>Gerhard J. Bellinger, ''Knaurs Lexikon der Mythologie'', Knaur 1999, ''Prajapati''</ref>.
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Im Wort ''Karman'', das das schöpferische Tun bezeichnet, steckt schon das [[Karma]], das [[Schicksal]] drinnen. Vishva Karman ist der, der das Weltenschicksal bestimmt. Die 7 heiligen [[Rishis]], die großen geistigen Führer der [[Urindische Kultur|urindischen Kultur]], sahen in ihm einen Abglanz des aus dem [[Sonne]]ndasein zur [[Erde (Planet)|Erde]] herabsteigenden [[Christus]]; er ist nach [[Rudolf Steiner]] "derjenige, der dem Menschen vorher schon, bevor er auf der Erde aufgetreten ist, heruntergesandt hat die Möglichkeit des Karma." {{Lit|{{G|107|250f}}}}
 
Die schöpferische [[Allmacht]] [[Gott]]es offenbart sich zu Beginn der 7-gliedrigen [[Planetenkette]], also am ersten großen [[Schöpfungstag]], dem [[Alter Saturn|alten Saturn]], am deutlichsten, denn nur hier handelt es sich um eine reine Schöpfung aus dem Abgrund und in das völlige Nichts hinein. Jede weitere Schöpfungsperiode blickt schon auf vergangene schöpferische Taten zurück, mit dem sie durch das [[Weltenkarma]] verbunden ist. Erst am Ende des 7. großen Schöpfungstages wird dieses Weltenkarma wieder vollständig aufgelöst sein und die Schöpfung in den Schoß des Abgrundes versinken. Die [[Erdentwicklung]], die wir gerade durchleben, bezeichnet die Mitte der Weltentwicklung, sie ist das 4. Glied der Planetenkette, und hier hat sich am meisten Weltenkarma angehäuft, in das wir als Menschen zwangsläufig mitverstrickt sind. Durch die Allmacht Gottes wurde das Weltenkarma geschaffen. Die sich offenbarende All-Tat Gottes ist der Christus, den die alten Inder als ''Vishva Karman'' kannten. Die Zukunft dient der Auflösung des Weltenkarmas, das nun die Gottheit, die sich in Gestalt des Sohnes in die völlige Ohnmacht des [[Opferlamm]]es begeben hat, auf sich nimmt.
 
== Vishva Karman in der Überlieferung des Rigveda 10,81 ==
<div style="margin-left:50px">
<p>Der alle Sch&ouml;pfung  dargebracht, der Seher, / <br />
  der Priester lie&szlig; sich nieder, unser Vater.<br />
  Mit Segensw&uuml;nschen zog er in die j&uuml;ngsten / <br />
  Gesch&ouml;pfe ein; Vergangenes verbarg er.</p>
<p>Doch wo lie&szlig; er  sich nieder? Welchen Ursprung / <br />
  verbarg er? Welches war der erste Anfang<br />
  aus dem die Erde er, All-Tat<ref>vishva-karmâ (All-Tat></ref>, erzeugte, / <br />
  den Himmel er, All-Auge<ref>vishva-cakshâh (All-Auge)</ref>, ganz enth&uuml;llte?</p>
<p>Das Auge aller: Er;  und aller Mund: Er; / <br />
  und aller Wesen Arm und Fu&szlig;: so facht Er<br />
  die Glut mit beiden Armen an, mit Fl&uuml;geln / <br />
  treibt Erd und Himmel Gott hervor, der Eine.</p>
<p>Was war das Holz?  Was war der Baum, woraus sie / <br />
  den Himmel und die Erdenwelt erbauten?<br />
  Ihr Denker forscht mit Denken nach: Was war es, / <br />
worauf er stand, als er die Wesen austrug?</p>
<p>Die &auml;ltesten, die  j&uuml;ngsten deiner Welten, / <br />
  die Mitte auch vermittle du uns, All-Tat;<br />
  bring dich den Freunden bei, bring dich beim Opfer / <br />
  leibhaftig selber dar, dich selbst verwandelnd!</p>
<p>Gest&auml;rkt dann durch  dein Eigen-Opfer, All-Tat, / <br />
  verwandle opfernd Erdenwelt und Himmel!<br />
  Und wenn auch alle andern rings verwirrt sind, / <br />
  so soll uns hier ein Opferherr beschenken!</p>
<p>Den Herrn der Rede<ref>vâcas-patim (Herr der Rede); ein Hinweis auf das schöpferische [[Urwort]] [[Vâc]].</ref>,  All-Tat, der Gedanken / <br />
  in uns erweckt, den rufen wir zum Wettstreit! <br />
  Erfreue dich am Liederruf, All-Helfer<ref>vishva-shambhûr (All-Helfer)</ref>! / <br />
  Der Lieder Ursprung steh uns bei, All-Wohltat<ref>sâdhu-karmâ (All-Wohltat)</ref>!</p>
</div>
 
Die Hymne besteht aus sieben Strophen oder Langversen (''Trshtubh'') aus jeweils vier Elfsilblern mit inhaltlich bewusst gegliederter 7er-Symmetrie: Weltschöpfung und Selbstopfer, gespiegelt an der kosmisch selbst-versenkten Mitte des vierten Verses, darin vergleichbar und verwandt dem berühmten Schöpfungshymnus [[Rigveda#Rigveda 10,129|Rigveda 10,129]].
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
 
* [[Wikipedia:Karl Friedrich Geldner|Karl Friedrich Geldner]]: ''Rig-Veda: Das Heilige Wissen Indiens'', 1923, vollständige Übersetzung, neu herausgegeben von Peter Michel, Marix-Verlag, 2008. ISBN 978-3-86539-165-0
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
* http://wikisource.org/wiki/ऋग्वेदः
* http://www.sacred-texts.com/hin/rigveda/index.htm - Text des Rigveda (Englische Übersetzung)
*http://www.sanskritweb.net/rigveda/ (Rigveda in Devanagari)
* http://www.thombar.de (deutsche Übersetzung)
*[http://www.sanskritweb.de/rigveda/rigveda.pdf Rigveda in Sanskrit und Deutsch]
 
[[Kategorie:Indische Gottheit]]

Version vom 26. Februar 2007, 10:19 Uhr