Schumann-Resonanz und Wulfila: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Schumann resonance 01 en.png|thumb|200px|right|Räumliche Ausdehnung]]
[[Datei:Bischof Ulfilas erklärt den Goten das Evangelium.jpg|thumb|Bischof Wulfila erklärt den Goten das Evangelium.]]
[[Bild:Schumann resonance 02.png|thumb|right|200px|Spektrale Verteilung]]
'''Wulfila''' [{{IPA|ˈvʊlfila}}]<!-- Betonung auf der ersten Silbe --> ([[Gotische Sprache|got.]]: „kleiner Wolf“, ursprünglich wohl „zu Wolf gehörig“, [[Lateinische Sprache|lat.]]: ''Ulfilas''; * um [[311]]; † [[383]]) war einer der ersten, möglicherweise auch der erste [[Bischof]] der [[Terwingen]].
[[Datei:Tesla colorado adjusted.jpg|miniatur|200px|Tesla in seinem Labor in [[Wikipedia:Colorado Springs|Colorado Springs]], Dezember 1899. Die Aufnahme stellt eine [[Wikipedia:Mehrfachbelichtung|Mehrfachbelichtung]] dar: Während der Blitzentladungen befand sich Tesla nicht im Raum.]]


Als '''Schumann-Resonanz''' bezeichnet man das Phänomen, dass [[elektromagnetische Welle]]n bestimmter [[Frequenz]]en entlang des Umfangs der [[Erde (Planet)|Erde]] [[stehende Welle]]n bilden. Die ausreichend [[Elektrische Leitfähigkeit|leitfähigige]] Erdoberfläche (größtenteils [[Salzwasser]]) und die gut leitfähige [[Wikipedia:Ionosphäre|Ionosphäre]] darüber begrenzen einen [[Wikipedia:Hohlraumresonator|Hohlraumresonator]], aus dessen Abmessungen sich mögliche [[Resonanzfrequenz]]en berechnen lassen. Diese können durch [[Blitz]]e angeregt werden, sind aber von so geringer Amplitude, dass sie nur mit sehr empfindlichen Instrumenten nachgewiesen werden können. Dieses ursprünglich von [[Nikola Tesla]] um [[1900]] während seiner in [[Wikipedia:Colorado Springs|Colorado Springs]] durchgeführten Experimente zur drahtlosen Energieübertragung entdeckte Resonanzphänomen geriet lange in Vergessenheit und wurde in den 1950er Jahren von dem deutschen [[Physiker]] [[Winfried Otto Schumann]] an der TU München wiederentdeckt und nach ihm benannt.
== Leben ==
Seine christlichen [[Kappadokien|kappadokischen]] Vorfahren waren von Goten im 3. Jahrhundert verschleppt worden, er selbst war entweder Gote oder Halbgote.


== Berechnung der Frequenzen ==
Der Reichsbischof von [[Konstantinopel]], [[Eusebios von Nikomedia]], weihte Wulfila spätestens 341 in [[Antiochia]] zum „Bischof der Christen im gotischen Land“. Bis 348 war Wulfila missionierend im damaligen Herrschaftsbereich der [[Terwingen]] an der unteren Donau tätig. Der einsetzende Widerstand in den Völkern gegen die christlichen Missionierungsversuche vertrieb Wulfila und andere [[Heidenchristen]] zu den [[Römisches Reich|Römern]], die diese in der Provinz [[Moesia inferior|Moesia secunda]] bei [[Nicopolis ad Istrum|Nikopolis]] im heutigen [[Bulgarien|Nordbulgarien]] ansiedelten.


Der mittlere Erdumfang beträgt a = 39.985.427&nbsp;m (am Äquator 40.075&nbsp;km, Polumfang 39.940&nbsp;km). Bei einer [[Lichtgeschwindigkeit|Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts]] von c = 299.792.458&nbsp;m/s (im Vakuum) ergeben sich für den mittleren Erdumfang dabei rechnerisch c/a = 7,5&nbsp;Hz für die niedrigste Frequenz. Für einen Hohlraumresonator mit ideal leitenden Wänden führen genauere Berechnungen auf die Formel (siehe Literatur: [[#jackson|Jackson, Elektrodynamik]]):
Im Exil entwickelte Wulfila eine [[Schrift]] für das [[Gotische Sprache|Gotische]], das zuvor eine weitgehend schriftlose Sprache war. Lediglich vereinzelte Inschriften und magische Texte wurden bis dahin in [[Runen]] festgehalten.


:<math>\omega_{n} =\frac{c}{a}\sqrt{n(n+1)}</math>
Wulfila starb 383 direkt nach seiner Ankunft in Konstantinopel, wo Kaiser [[Theodosius I.]] eine Versammlung verschiedener Kirchenparteien einberufen hatte. Er liegt auch dort begraben.


Da die Erde aber keine ideal leitenden Wände besitzt, muss obige Formel für die beobachteten Werte mit 0,78 multipliziert werden und führt dann für die n-te Frequenz (mit n = 1, 2, 3 ...) zu den Ergebnissen 7,83 (fundamental),<ref>Can Resonant Oscillations of the Earth Ionosphere Influence the Human Brain Biorhythm? - V.D. Rusov, Department of Theoretical and Experimental Nuclear Physics, Odessa National Polytechnic University, Ukraine [http://www.arxiv.org/pdf/1208.4970]</ref> 14,3, 20,8, 27,3 und 33,8&nbsp;Hz.<ref>The electrical nature of storms By D. R. MacGorman, W. D. Rust, W. David Rust. Page 114.</ref><ref>Recent advances in multidisciplinary applied physics By A. Méndez-Vilas. Page 65.</ref> Durch Dispersion, durch Ionosphäreneffekte und andere nicht-ideale Eigenschaften des Systems weichen die Messwerte geringfügig von den theoretischen Werten ab und schwanken jahreszeitenabhängig. Schumann-Resonanzfrequenzen von 3&nbsp;Hz bis 30&nbsp;Hz gehören in den Frequenzbereich, der international als [[Wikipedia:Extremely Low Frequency|Extremely Low Frequency]] (ELF) bezeichnet wird.
== Lehre ==
Er verglich [[Jesus Christus]] mit dem germanischen Sohn-Vater-Verhältnis, das auf Gehorsam, Unterordnung und Treue aufgebaut war. Wulfila stimmte in seiner [[Christologie]] mit den Arianern nicht überein, für ihn war Christus der anbetungswürdige „Gott und Herr“. Die Entscheidung für den [[Arianismus]] war nicht nur theologisch, sondern auch kirchenpolitisch bedingt.


== Anregung ==
Er wird im Rahmen der Synodalgeschichte auch als Vertreter der [[Homöismus|homöischen]] Kirchenparteien bezeichnet.


Durch [[Blitz]]e und andere Vorgänge wird in der [[Wikipedia:Erdatmosphäre|Atmosphäre]] und der Ionosphäre ein breites Spektrum elektromagnetischer Wellen ausgesendet, die auch als [[Wikipedia:Sferics|Sferics]] bezeichnet werden. Niederfrequente Wellen breiten sich hauptsächlich in der nur wenig leitfähigen Atmosphäre zwischen dem Erdboden und der Ionosphäre aus, die beide elektrisch ausreichend gut leiten. Wellen, die sich nach einer Erdumrundung wieder in der gleichen Phase befinden (der Erdumfang ist ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge) werden verstärkt, andere löschen sich aus. Dadurch ergibt sich eine tiefste Resonanzfrequenz von durchschnittlich etwa 7,8&nbsp;Hz.
== Rezeption ==
=== Religion ===
Neben den Westgoten, die geschlossen zum Christentum übertraten, wurden auch die [[Ostgoten]], [[Vandalen]], [[Langobarden]] und [[Burgunden]] als Folge seiner Tätigkeit christlich.


== Entdeckung ==
=== Politik ===
Da Wulfila aus dem arianischen Umfeld wirkte, standen die gotischen Christen nicht unter der Autorität [[Rom]]s, sondern [[Konstantinopel]]s. Daraus entstanden heftige und langwierige Konflikte zwischen der neuen germanischen Oberschicht und der ansässigen Bevölkerung in den auf römischem Boden neu entstehenden Reichen der Germanen.


Über seinen Patentanwalt inspiriert, der Anteile an dem Elektrizitätswerk ''El Paso Electric Company'' in [[Wikipedia:Colorado Springs|Colorado Springs]] besaß, baute [[Nikola Tesla]] ab Mai 1899 in dem damals nur dünn besiedelten Gebiet um Colorado Springs ein größeres Labor auf. Tesla wollte mit den geplanten Anlagen bis zur [[Wikipedia:Weltausstellung Paris 1900|Weltausstellung Paris 1900]] drahtlos „Nachrichten und Energie“ von der Ostküste der USA zu einer geplanten Empfangsstation nach Frankreich übertragen. Das aus Holz aufgebaute Labor beinhaltete verschiedene Spulen und Aufbauten und in der Mitte einen bis auf 50&nbsp;m Höhe ausziehbaren Eisenmast, der dazu dienen sollte, Blitzentladungen einzufangen. Tesla bezeichnete in seinem damals geführten Tagebuch dieses Gebilde als {{lang|en|''[[Wikipedia:magnifying transmitter|magnifying transmitter]]''}}, war aber gleichzeitig bemüht, möglichst wenig Information darüber nach außen dringen zu lassen. Sein Labor in Colorado Springs durfte von Außenstehenden nicht betreten werden.
[[Datei:Wulfila bibel.jpg|thumb|Seite aus der Wulfila-Bibel.]]
=== Kultur ===
Die von Wulfila entwickelte [[Gotisches Alphabet|gotische Schrift]] war eine Abwandlung der [[Griechische Schrift|griechischen Schrift]] mit einigen [[Latein|lateinischen]] Buchstaben sowie [[Runen]]. Wulfila gab den [[Goten]] nicht nur eine neue Schrift, sondern auch neue Wörter ([[Neologismus|Neologismen]], [[Lehnbildung]]en), da viele Begriffe der griechischen Sprache im Gotischen nicht existierten. Solche Wortschöpfungen waren mit die früheste Form von [[kontext]]ualisierter [[Mission (Christentum)|Mission]], also der Versuch, christliche Konzepte, wie sie insbesondere durch die biblischen Schriften vorgegeben waren, in Kulturen zu übertragen, denen Derartiges fremd sein musste.  


Bei seinen Experimenten mit Blitzentladungen beschrieb er auch die im niederfrequenten Bereich in der Atmosphäre auftretenden [[Stehende Welle|stehenden Wellen]]. Er konnte diese Beobachtungen aber nicht systematisch einordnen, auch waren um 1900 der Aufbau der Atmosphäre und die [[Wikipedia:Ionosphäre|Ionosphäre]] noch unbekannt.
Wulfilas sprachliche Leistungen sind im Zusammenhang mit seinem bedeutendsten Werk zu sehen: Die so genannte [[Wulfilabibel]] ist die früheste [[Bibelübersetzung]] in eine germanische Sprache. Sie ist als Abschrift im so genannten [[Codex Argenteus]] erhalten, einer norditalienischen [[Manuskript|Handschrift]] aus dem 6. Jahrhundert, die teils mit silbernen, teils mit goldenen Lettern auf Pergament geschrieben ist, das mit der kaiserlichen [[Purpur (Farbe)|Purpurfarbe]] getränkt worden war. Seit 1648 wird der unschätzbar kostbare Kodex in [[Uppsala]] aufbewahrt.


[[1952]] wurde das Phänomen von Winfried Otto Schumann und Herbert L. König wiederentdeckt und [[1960]] experimentell untersucht.<ref>R. Barra, D. Llanwyn Jones, C.J. Rodger (2000): ''ELF and VLF radio waves'' in ''Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 62'', Elsevier</ref>Bereits früher war die Existenz derartiger Resonanzen postuliert worden. In einer Serie von Artikeln in den Jahren 1952–57 behandelte Schumann das Phänomen unter Berücksichtigung von Dämpfung und Anregung der Resonanzen durch [[Blitz]]e.  
Hier das [[Vaterunser]], um einen Begriff von der Sprache Wulfilas zu bekommen. Wulfilas Übersetzungen christlicher Literatur sollte für nachfolgende Texte in germanische Sprachen stilbildend werden:


Die elektromagnetischen Wellen werden lokal leicht durch künstlich erzeugte [[Wikipedia:Wechselfeld|Wechselfeld]]er verdeckt. Bei der Vermessung des Frequenzspektrums in diesem niederfrequenten Bereich kann man auch stärkere künstlich erzeugte Wellen beobachten, so z.&nbsp;B. die Frequenzen des europäischen und des amerikanischen [[Wikipedia:Stromnetz|Stromnetz]]es (50&nbsp;Hz bzw. 60&nbsp;Hz) und amerikanischer bzw. russischer [[Wikipedia:U-Boot#Kommunikation|U-Boot-Kommunikationssysteme]] (76&nbsp;Hz bzw. 82&nbsp;Hz).
:''atta unsar þu ïn himinam''
:''weihnai namo þein''
:''qimai þiudinassus þeins''
:''wairþai wilja þeins''
:''swe ïn himina jah ana airþai''
:''hlaif unsarana þana sinteinan gif uns himma daga''
:''jah aflet uns þatei skulans sijaima''
:''swaswe jah weis afletam þaim skulam unsaraim''
:''jah ni briggais uns ïn fraistubnjai''
:''ak lausei uns af þamma ubilin''
:''unte þeina ïst þiudangardi''
:''jah mahts jah wulþus ïn aiwins''
:''amen''


== Mögliche Auswirkungen ==
Das „Vater unser“ {{Bibel|Mt|6|9–13}} ist im Codex Argenteus auf den Seiten Ms4verso (erste Zeile) und Ms5recto (Rest) zu finden. Die Abbildung oben gibt eine Stelle aus {{Bibel|Mk|3|26–32}} wieder, Seite Ms16verso.


Die '''Schumann-Frequenzen''' hängen eng mit dem ganzen Wettergeschehen zusammen, vielleicht auch mit der Auslösung von Erdbeben, da diese langwellige Strahlung nahezu ungeschwächt in die Erde eindringen kann. Allerdings transportiert diese Strahlung nur relativ geringe Energiebeträge. Die fundamentale '''Schumann-Frequenz''' stimmt aber auch auffallend mit der Gehirnfrequenz der meisten Säugetiere und namentlich mit den Theta-Wellen des [[mensch]]lichen [[Gehirn]]s überein. Dass diese elektromagnetische Erdresonanz genau mit den Eigenfrequenzen des Gehirns übereinstimmt, dürfte kaum ein Zufall sein und über ihren Einfluß auf das menschliche [[Bewusstsein]] wird viel spekuliert. Mancherorts sieht man sogar in künstlich erregten Schumann-Wellen eine Möglichkeit, sowohl das Wettergeschehen als auch das menschliche Denken zu beeinflussen.
== Gedenktag ==
Die evangelische Kirche feiert seinen Gedenktag am [[26. August]].


== Literatur ==
Eine Gedenktafel für ihn befindet sich in der [[Walhalla]] in [[Donaustauf]].
* {{Literatur
|Autor = Kristian Schlegel, Martin Füllekrug
|Titel = Weltweite Ortung von Blitzen: 50 Jahre Schumann-Resonanzen
|Verlag = Physik in unserer Zeit 33(6) | Seiten = 256 – 261 | Jahr = 2002 | ISSN = 0031-9252}}
* {{anker|jackson}}{{Literatur
|Autor = John David Jackson
|Übersetzer = Kurt Müller, Christopher Witte
|Titel = [[Wikipedia:Classical Electrodynamics (Jackson)|Klassische Elektrodynamik]]
|Verlag = Gruyter | Ort = Berlin | Auflage = 4. | Jahr = 2005 | ISBN = 978-3110189704}}


== Weblinks ==
== Quellen ==
* [http://fosar-bludorf.com/schumann_gruppen/ Schumann-Frequenzen, Gruppenbewußtsein und Individualität]
Unsere Informationen über Wulfila stammen, abgesehen von seiner Bibelübersetzung, vor allem vom Kirchenhistoriker [[Philostorgios]] und vom Bischof [[Auxentius von Dorostorum]].
* [http://www.brainscanner.de/therapie/biblio/de/BS_Schumann.pdf Die Schumann-Frequenz]
* [http://www.vlf.it/inductor/inductor.htm A description of a homebrew ELF magnetic field detector experiment]
* [http://quake.geo.berkeley.edu/ncedc/em.intro.html Magnetic activity and Schumann resonance]


== Siehe auch ==
=== Literatur ===
* [[Wikipedia:Erdmagnetfeld|Erdmagnetfeld]]
* {{RE|IX A,1|512|531|Wulfila|[[Adolf Lippold]]}}
* [[Wikipedia:Eigenschwingungen der Erde|Eigenschwingungen der Erde]]
* [[Wilhelm Streitberg]], Die gotische Bibel. T. 1/2, Winter 1965
* {{ADB|44|270|286|Wulfila|[[Friedrich Vogt (Germanist)|Friedrich Vogt]]|ADB:Wulfila}}
* {{BBKL|u/ulfilas|band=12|spalten=854-861|autor=[[Klaus-Gunther Wesseling]]|artikel=Ulfilas}}


== Einzelnachweise ==
=== Weblinks ===
<references/>
{{Wikisource|Wulfila}}
{{Commonscat|Ulfilas}}
* {{DNB-Portal|118763512}}
* [http://www.wulfila.be/ Projekt Wulfila]
* [http://www.gotica.de Linksammlung zu gotischen Sprachdenkmälern]
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118763512|LCCN=n/87/800795|VIAF=66477200}}
 
[[Kategorie:Bischof (4. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Christlicher Missionar]]
[[Kategorie:Bibelübersetzer]]
[[Kategorie:Arianischer Bischof]]
[[Kategorie:Heiliger (4. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Person des evangelischen Namenkalenders]]
[[Kategorie:Walhalla]]
[[Kategorie:Terwinge]]
[[Kategorie:Herrscher (Terwingen)]]
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 383]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Herrscher (4. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Wulfila|!]]
[[Kategorie:Geistlicher]]
[[Kategorie:Bischof]]
 
{{Personendaten
|NAME=Wulfila
|ALTERNATIVNAMEN=Ulfilas (lateinisch)
|KURZBESCHREIBUNG=[[Bischof]] der Terwingen (Visigoten, [[Westgoten]])
|GEBURTSDATUM=um 311
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=383
|STERBEORT=
}}


[[Kategorie:Geophysik]]
[[Kategorie:Schwingungslehre|!]]
[[Kategorie:Schwingung]]
[[Kategorie:Physik]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 1. Juli 2015, 12:42 Uhr

Bischof Wulfila erklärt den Goten das Evangelium.

Wulfila [ˈvʊlfila] (got.: „kleiner Wolf“, ursprünglich wohl „zu Wolf gehörig“, lat.: Ulfilas; * um 311; † 383) war einer der ersten, möglicherweise auch der erste Bischof der Terwingen.

Leben

Seine christlichen kappadokischen Vorfahren waren von Goten im 3. Jahrhundert verschleppt worden, er selbst war entweder Gote oder Halbgote.

Der Reichsbischof von Konstantinopel, Eusebios von Nikomedia, weihte Wulfila spätestens 341 in Antiochia zum „Bischof der Christen im gotischen Land“. Bis 348 war Wulfila missionierend im damaligen Herrschaftsbereich der Terwingen an der unteren Donau tätig. Der einsetzende Widerstand in den Völkern gegen die christlichen Missionierungsversuche vertrieb Wulfila und andere Heidenchristen zu den Römern, die diese in der Provinz Moesia secunda bei Nikopolis im heutigen Nordbulgarien ansiedelten.

Im Exil entwickelte Wulfila eine Schrift für das Gotische, das zuvor eine weitgehend schriftlose Sprache war. Lediglich vereinzelte Inschriften und magische Texte wurden bis dahin in Runen festgehalten.

Wulfila starb 383 direkt nach seiner Ankunft in Konstantinopel, wo Kaiser Theodosius I. eine Versammlung verschiedener Kirchenparteien einberufen hatte. Er liegt auch dort begraben.

Lehre

Er verglich Jesus Christus mit dem germanischen Sohn-Vater-Verhältnis, das auf Gehorsam, Unterordnung und Treue aufgebaut war. Wulfila stimmte in seiner Christologie mit den Arianern nicht überein, für ihn war Christus der anbetungswürdige „Gott und Herr“. Die Entscheidung für den Arianismus war nicht nur theologisch, sondern auch kirchenpolitisch bedingt.

Er wird im Rahmen der Synodalgeschichte auch als Vertreter der homöischen Kirchenparteien bezeichnet.

Rezeption

Religion

Neben den Westgoten, die geschlossen zum Christentum übertraten, wurden auch die Ostgoten, Vandalen, Langobarden und Burgunden als Folge seiner Tätigkeit christlich.

Politik

Da Wulfila aus dem arianischen Umfeld wirkte, standen die gotischen Christen nicht unter der Autorität Roms, sondern Konstantinopels. Daraus entstanden heftige und langwierige Konflikte zwischen der neuen germanischen Oberschicht und der ansässigen Bevölkerung in den auf römischem Boden neu entstehenden Reichen der Germanen.

Seite aus der Wulfila-Bibel.

Kultur

Die von Wulfila entwickelte gotische Schrift war eine Abwandlung der griechischen Schrift mit einigen lateinischen Buchstaben sowie Runen. Wulfila gab den Goten nicht nur eine neue Schrift, sondern auch neue Wörter (Neologismen, Lehnbildungen), da viele Begriffe der griechischen Sprache im Gotischen nicht existierten. Solche Wortschöpfungen waren mit die früheste Form von kontextualisierter Mission, also der Versuch, christliche Konzepte, wie sie insbesondere durch die biblischen Schriften vorgegeben waren, in Kulturen zu übertragen, denen Derartiges fremd sein musste.

Wulfilas sprachliche Leistungen sind im Zusammenhang mit seinem bedeutendsten Werk zu sehen: Die so genannte Wulfilabibel ist die früheste Bibelübersetzung in eine germanische Sprache. Sie ist als Abschrift im so genannten Codex Argenteus erhalten, einer norditalienischen Handschrift aus dem 6. Jahrhundert, die teils mit silbernen, teils mit goldenen Lettern auf Pergament geschrieben ist, das mit der kaiserlichen Purpurfarbe getränkt worden war. Seit 1648 wird der unschätzbar kostbare Kodex in Uppsala aufbewahrt.

Hier das Vaterunser, um einen Begriff von der Sprache Wulfilas zu bekommen. Wulfilas Übersetzungen christlicher Literatur sollte für nachfolgende Texte in germanische Sprachen stilbildend werden:

atta unsar þu ïn himinam
weihnai namo þein
qimai þiudinassus þeins
wairþai wilja þeins
swe ïn himina jah ana airþai
hlaif unsarana þana sinteinan gif uns himma daga
jah aflet uns þatei skulans sijaima
swaswe jah weis afletam þaim skulam unsaraim
jah ni briggais uns ïn fraistubnjai
ak lausei uns af þamma ubilin
unte þeina ïst þiudangardi
jah mahts jah wulþus ïn aiwins
amen

Das „Vater unser“ (Mt 6,9–13 EU) ist im Codex Argenteus auf den Seiten Ms4verso (erste Zeile) und Ms5recto (Rest) zu finden. Die Abbildung oben gibt eine Stelle aus (Mk 3,26–32 EU) wieder, Seite Ms16verso.

Gedenktag

Die evangelische Kirche feiert seinen Gedenktag am 26. August.

Eine Gedenktafel für ihn befindet sich in der Walhalla in Donaustauf.

Quellen

Unsere Informationen über Wulfila stammen, abgesehen von seiner Bibelübersetzung, vor allem vom Kirchenhistoriker Philostorgios und vom Bischof Auxentius von Dorostorum.

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Wulfila – Quellen und Volltexte
Commons: Ulfilas - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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