Delos

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Delos (altgriech. Δῆλος, neugriech. Δήλος Dilos [ˈðilɔs], auch Mikra Dili ‚Klein-Delos‘) ist eine Insel der Kykladen im Ägäischen Meer, gelegen zwischen Mykonos im Nordosten und Rinia (dem antiken Rheneia) im Westen. Sie ist ein schmaler, etwa 4,6 Kilometer langer und maximal 1,2 Kilometer breiter Granitrücken mit dem Berg Kynthos in der Mitte (112 m). Die Fläche beträgt 3,536 km².[1] Heute leben auf Delos nur die Museumsaufseher mit ihren Familien.

Delos war in der Antike eine blühende und durch das dortige Apollonheiligtum für die Griechen heilige Stätte. 1990 wurde die Insel von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Mythos

Panoramaansicht der Ruinen der antiken Stadt Delos sowie der dahinterliegenden Insel Rinia.

Einst, wie der Mythos erzählt, war Delos eine schwimmende Insel auf dem Meer. Nur hier konnte die von Hera verfolgte und an der Niederkunft auf jederlei festem Boden gehinderte Leto niederkommen. Danach befestigte Poseidon (einer anderen Version nach Zeus) die Insel an vier diamantenen Säulen.

Leto gebar hier die Artemis und den Apollon (daher deren Beinamen Delia und Delios).

„Als dich, Herrscher Apoll, dort unter dem wipfelnden Palmbaum,
Den sie mit Armen umschlang, Leto, die Hehre, gebar,
Dort am Auge des Sees, dich aller Unsterblichen Schönsten,
ward von ambrosischem Duft Delos geheiligtes Rund
Bis an die Ufer erfüllt, und es lachten umher die Gefilde
Und es erglänzte vor Lust blauer die Tiefe des Meers.“

 Theognis von Megara: Die Geburt des Apollon. (übersetzt von Emanuel Geibel)

Die Insel war deshalb ein geheiligter Ort und wurde ein Hauptsitz der Verehrung beider Gottheiten, nachdem schon vorher ein vorgriechisches Götterpaar dort verehrt worden war.

Auf ihr soll zur Zeit der Irrfahrten von Aeneas der König Anios gelebt haben, der Aeneas zum Orakel führte. Dort verkündete Apollon Aeneas, dass er zur „alten Mutter“ fahren soll. Dies war Italien, doch Aeneas und sein Vater Anchises deuteten es falsch und sie fuhren nach Kreta.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Delos - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1.  Concise Statistical Yearbook of Greece, 2009. Piräus 2010, ISSN 1106-059X, S. 51 (viotiachamber.gr).
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