Gehirn und Schlangen: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:labeledbrain.jpg|thumb|300px|Sagittales [[Wikipedia:MRT|MRT]]-Schnittbild eines menschlichen Gehirns. Die Nase ist links.]]
[[Datei:Koenigshutschlange_Brehm.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Königskobra|Königskobra]] (Königshutschlange; [[Wikipedia:Alfred Brehm|Alfred Brehm]]: ''Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs'')]]
[[Bild:Esclapius stick.svg|thumb|100px|[[Wikipedia:Äskulapstab|Äskulapstab]]]]
'''Schlangen''' ({{ELSalt|ὄφις}}, ''Ophis'' oder [[Latein|lat.]] ''Serpentes''; {{HeS|נָחָשׁ|nachasch}}) sind eine Unterordnung der [[Reptilien]]. Sie stammen von [[Wikipedia:echsen|echsen]]artigen Vorfahren ab. Gegenüber diesen ist der Körper stark verlängert und die [[Extremität|Extremität]]en wurden fast völlig zurückgebildet. Heute sind etwa 3000 Arten beschrieben. Mit Ausnahme der [[Wikipedia:Arktis|Arktis]], [[Wikipedia:Antarktis|Antarktis]], [[Wikipedia:Permafrost|Permafrost]]gebieten und einigen Inseln sind sie weltweit in allen Lebensräumen anzutreffen.


Das '''Gehirn''' (Hirn, [[Wikipedia:Latein|lat.]] ''Cerebrum'', {{ELSalt|Ενκέφαλον}} ''Encephalon'') ist der in der [[Wikipedia:Schädel|Schädel]]höhle geschützt liegende Teil des [[Wikipedia:Zentralnervensystem|Zentralnervensystem]]s (ZNS) der [[Wirbeltiere]] und des [[Mensch]]en. Das Gehirn und das im [[Wikipedia:Wirbelkanal|Wirbelkanal]] (''Canalis vertebralis'') gelegene [[Rückenmark]] wird von zwei weichen ([[Wikipedia:Hirnhaut#Pia mater|Pia mater]] und [[Wikipedia:Hirnhaut#Arachnoidea mater|Arachnoidea]]) und einer harten Hirn- bzw. Rückenmarkshaut ([[Wikipedia:Hirnhaut#Dura mater|Dura mater]]) umgeben. Durch den zwischen den beiden weichen Hirnhäuten liegenden [[Wikipedia:Subarachnoidalraum|Subarachnoidalraum]] zirkuliert die Gehirn- bzw. Rückenmarksflüssigkeit ([[Wikipedia:Liquor cerebrospinalis|Liquor cerebrospinalis]]), die im [[Atemrhythmus]] steigt und fällt.
== Die Schlange als Symbol für die Widersachermächte ==


Aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht dient das Gehirn hauptsächlich als reich differenzierter [[#Das Gehirn als Spiegelungsapparat für das Denken|Spiegelungsapparat]], der die [[geistig]]e und die [[Sinne|sinnlich]]-[[körper]]liche Tätigkeit des Menschen in die [[Seele]] und damit in das [[Bewusstsein]] reflektiert, wobei allerdings sehr unterschiedliche Bewusstseinsgrade enstehen, je nach dem, welche Schicht des Gehirns die Spiegelung hervorbringt. Je älter die entsprechende Gehirnstruktur entwicklungsgeschichtlich ist, desto dumpfer ist in der Regel der damit verbundene Bewusstseinsgrad. Das [[Wachbewusstsein]] des heutigen Menschen ist an einzelne Partien der [[Wikipedia:Großhirnrinde|Großhirnrinde]] gebunden. Hier werden auch die [[Gedanke]]n gespiegelt und dadurch bewusst gemacht. In diesem Sinn - und nur in diesem! - kann das Gehirn auch als „Denkorgan“ verstanden werden.
In [[okkult]]en Zusammenhängen erscheint die Schlange oft als [[Imagination|imaginatives]] [[Symbol]] für die niederen, [[Erde|erdgebundenen]], aber sehr mächtigen [[Astralkräfte]] und wird dann oft mit den [[luziferisch]]en, aber auch mit den [[ahrimanisch|ahrimanisch]]en [[Widersacher]]n in Verbindung gesehen. So verführte in der alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte der [[Bibel]] [[Luzifer]] in [[Gestalt]] einer Schlange [[Adam und Eva]] dazu, die Frucht vom [[Baum der Erkenntnis]] zu kosten. In der [[Persische Mythologie|Persischen Mythologie]], insbesondere im [[Zurvanismus]], hat [[Ahriman]] als die [[Große Schlange]] für 9000 Jahre die Herrschaft über die [[Unterwelt]].


Der geistigen Forschung zeigt sich das Gehirn als ''mondenhaftes'' Organ ([[#Das Gehirn als Abbild des Makrokosmos|siehe unten]]), das sogar bis zu einem gewissen Grad unter dem Einfluss der Mondrhythmen steht. Dem gegenseitigen Verhältnis von [[Herz]] und Gehirn entspricht im  [[Makrokosmos]] das Verhältnis der [[Sonne]] zum [[Mond]] {{Lit|{{G|107|109}}}}.
Es wäre dennoch falsch, in der Schlange darum nur eine negative Symbolik zu sehen.


{{GZ|Wer tiefer hineinsieht in das Dasein, wird sich das Urteil abgewöhnen,
daß etwas unter allen Umständen gut oder böse ist. Im
Christentum wird die Schlange als Verführerin der Menschheit bezeichnet
und Luzifer mit Abscheu genannt. Die Anschauung über
das luziferische Prinzip hat sich allerdings geändert [...]
Dies ist keine Anschauung des ursprünglichen Christentums,
sondern später erst in das Christentum hineingekommen. Auch bei
den christlichen Mystikern der ersten Jahrhunderte, bei den Gnostikern
ist die Schlange nicht ein Symbol für das Böse, sondern sogar
ein Symbol für die geistige Führung der Menschheit Der Weise, der
Führer heißt «die Schlange». So wurde derjenige bezeichnet, welcher
die Menschheit zur Erkenntnis führt. Die Schlange ist das Symbol
des Luzifer.|97|157f}}


== Der Aufbau des menschlichen Gehirns ==
== Schlangensymbol und alter Mond ==
=== Grundlegende Eigenschaften des Gehirns ===
Das menschliche Gehirn, das durchschnittlich bei einer erwachsenen Frau eine Masse von 1245 g und bei einem erwachsenen Mann von 1375 g hat, besteht auf fundamentaler Ebene aus geschätzten 100 Milliarden (10<sup><small>11</small></sup>) [[Wikipedia:Nervenzelle|Nervenzelle]]n, die durch etwa 100 Billionen (10<sup><small>14</small></sup>) [[Wikipedia:Synapse|Synapse]]n eng miteinander vernetzt sind. Es hat einen ungeheuren Blut-, Sauerstoff- und Energiebedarf, um am Leben erhalten zu werden. Dieser Energiebedarf ist weitgehend unabhängig davon, ob wir wachen oder schlafen bzw. geistig aktiv oder träge sind. Bei etwa 2% der Körpermasse ist es für nahezu 1/4, bei Neugeborenen sogar für 50% des täglichen [[Wikipedia:Grundumsatz|Grundumsatz]]es verantwortlich, der beim Mann etwa 80 W (1700 kcal/Tag) beträgt, und beansprucht vom Blutkreislauf ca. 20% des [[Wikipedia:Herzminutenvolumen|Herzminutenvolumen]]s, das in Ruhe insgesamt etwa 5 l/min beträgt. Bei angestrengter intellektueller Tätigkeit wird allerdings noch mehr Energie benötigt, nämlich etwa soviel wie bei mittlerer körperlicher Arbeit, also ungefähr 115 W (2400 kcal/Tag). Dieser zusätzliche Energiebedarf geht aber nicht an das Gehirn, sondern beruht auf dem erhöhten Muskeltonus, der dadurch entsteht, dass sich die Körpermuskulatur beim intellektuellen Denken verkrampft. Der restliche Organismus muss gleichsam zur Erstarrung gebracht werden, damit wir in Ruhe unser modernes intellektuelles Denken entfalten können. Die intellektuelle Tätigkeit führt daher sehr schnell zu unangenehmen Muskelverspannungen. Im antiken Griechenland, wo man das philosophische Denken gemeinsam herumwandelnd (-> [[Wikipedia:Peripatos|Peripatetiker]]) im lebendigen philosophischen Gespräch übte, hatte das Denken noch einen etwas anderen Grundcharakter.


=== Die 4 Hauptbereiche des menschlichen Gehirns ===
Der [[Alter Mond|alte Mond]] war die vorige Verkörperung unserer [[Erde (Planet)|Erde]]. Dieser alte Mond trennte sich damals zeitweilig von seiner Sonne<ref>Diese Sonne ist weder identisch mit der sog. [[Alte Sonne|alten Sonne]], also jener Verkörperung unserer Erde, die der alten Mondenzeit voranging, noch mit unserer gegenwärtigen [[Sonne]].</ref>, um seinen Bewohnern geeignete Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Dem Menschenwesen wurde damals der [[Astralleib]] eingefügt. Am Ende der alten Mondenzeit vereinigten sich der alte Mond wieder mit seiner Sonne und nahm dadurch höhere geistige Kräfte auf. Wäre das nicht geschehen, hätten sich als Folge der alten Mondenentwicklung nur schlangenähnliche Wesen entwickeln können. Die Sonnenwesen hingegen hätten als höchstes die Gestalt des [[Fisch]]es erreichen können.
[[Datei:Gehirn, medial - beschriftet lat.svg|mini|300px|Längsschnitt durch das menschliche Gehirn]]


Im menschlichen Gehirn lassen sich grob vier Hauptbereiche unterschieden, die ein sehr unterschiedliches entwicklungsgeschichtliches Alter haben:
{{GZ|Die hohen Wesenheiten, die auf der
abgetrennten Sonne lebten, hatten sich vom Monde trennen müssen,
um in ihrer eigenen Entwickelung weiterkommen zu können.
Nun aber mußten diese auf dem Monde zurückgebliebenen Wesen,
die sich dort weiter verfestigt hatten, gerettet werden; deshalb
mußte sich die Sonne mit dem Monde wieder vereinigen.
Fragen wir uns nun, was geschehen wäre, wenn Sonne und Mond
sich nicht wieder vereinigt hätten, wenn sie sich separat weiterentwickelt
hätten. Dann hätte der Mensch niemals seine heutige Gestalt
erhalten können. Wäre der alte Mond seinen Weg allein gegangen,
hätte er nicht durch seine Wiedervereinigung mit der Sonne neue
Kräfte schöpfen können, dann wäre das höchste Wesen, das er je
hätte hervorbringen können, etwa wie die heutigen Schlangen gewesen.
Die Sonnenwesen dagegen, sie hätten - wenn sie allein geblieben
wären - als höchstes die Gestalt des Fisches erreichen können.
Die Fischgestalt ist der äußere Ausdruck für Wesen, die viel höher
stehen als der Mensch. Die Fischgruppenseele steht tatsächlich auch
heute sehr hoch; die äußere Gestalt ist aber etwas ganz anderes als
die Seele. Woher ist also jenen Wesen des alten Mondes die Kraft gekommen,
sich über die Schlange zu erheben? Von den Wesenheiten
der Sonne ist ihnen diese Kraft gekommen. Und die Reinheit des
Sonnenzustandes jener hohen Wesen drückt sich materiell in der
Fischgestalt aus, denn das ist die höchste materielle Gestalt, die von
den Wesenheiten der alten Sonne erlangt werden kann.


1. Das stark gefaltete '''[[Wikipedia:Großhirn|Großhirn]]''' ist in zwei [[Wikipedia:Hemisphären|Hemisphären]] geteilt, die durch einen dicken Nervenstrang, den sog. [[Wikipedia:Corpus_callosum|Balken]], und weitere kleinere Verbindungen zusammenwirken.  
Christus, der Sonnenheld, der die ganze Kraft der Sonne auf die
Erde verpflanzt hat, wird ja durch das Zeichen des Fisches symbolisiert.
Jetzt werden Sie verstehen, mit welch tiefer Intuition das esoterische
Christentum die Bedeutung der Fischgestalt erfaßt hat; sie
ist ihm das äußere Sinnbild der Sonnenkraft, der Kraft des Christus.
Wohl ist der Fisch äußerlich ein unvollkommenes Wesen, aber er ist
nicht so tief hinuntergestiegen in die Materie; wenig nur ist er von
Ichsucht durchzogen.


Die 2-5 mm dicke [[Wikipedia:Großhirnrinde|Großhirnrinde]] (''Cortex'') besteht aus etwa 14 Milliarden  [[Wikipedia:Perikaryon|Nervenzellkörpern]], die die sog. [[Wikipedia:Graue Substanz|graue Substanz]] bilden. Auf der Großhirnrinde lassen sich sensorische und motorische Primärfelder und sog. Assoziationsfelder lokalisieren, wobei [[Rudolf Steiner]] sehr nachdrücklich darauf hingewiesen hat, dass kein prinzipieller Unterschied zwischen sensorischen und motorischen Nerven besteht. Auch die motorischen Nerven haben seiner Ansicht nach sensorischen Charakter und sind für die Wahrnehmung der Eigenbewegung zuständig (→ [[Eigenbewegungssinn]]).  
Für den Okkultisten ist die Schlange das Symbolum der Erde, wie
sie sich aus dem alten Monde entwickelt hat, und der Fisch ist das
Symbolum des Geistwesens der alten Sonne. Unsere Erde mit ihren
festen Substanzen hat in der Schlange ihr tiefstes Wesen symbolisiert,
das Erdenwesen. Das, was sich als wäßrige Substanz abgesondert
hat, zeigt sich symbolisiert im Fisch.|101|164f}}


[[Rudolf Steiner]] hat auch nachdrücklich darauf hingewiesen, dass die [[Wikipedia:graue Substanz|graue Substanz]] nicht, wie oft fälschlich angenommen, das Werkzeug des [[Denken]]s ist, sondern vor allem der [[Ernährung]] des Gehirns dient. Vielmehr ist die [[Wikipedia:weiße Substanz|weiße Substanz]], die aus den [[Wikipedia:Nervenfaser|Nervenfaser]]n gebildet wird, die eigentliche "Denksubstanz".
== Die Kundalini-Schlange ==


<div style="margin-left:20px">
Die [[Kundalini-Kraft]], auch ''Kundalini-Schlange'' genannt, ruht am unteren Ende der [[Wirbelsäule]], symbolisiert durch die in dreieinhalb Windungen zusammengerollte Schlange, die im [[Wurzelchakra]], der [[Vierblättrige Lotosblume|vierblättrigen Lotosblume]], bewusstlos schläft, und ist nach der [[Tantra|tantrischen]] Lehre die  göttliche Kraft in ihrer [[individuell]]en [[Inkarnation]] im [[Mensch]]en. Einmal erweckt, kann sie zur höchsten Kraft der [[Liebe]] ''oder'' zur im höchsten Maß gesteigerten reinen [[Begierde]] werden. Als [[Kundalinifeuer]] ist sie das Band, das den [[Physischer Leib|physischen Leib]] während des ganzen irdischen Lebens mit dem [[Astralleib]] verbindet, die sogenannte [[Silberschnur]]. Sie ist einerseits die Kraft im Menschen, die der ''mater'', der [[Materie]], am nächsten steht und anderseits bildet sie die Brücke zwischen der [[physisch]]en und [[astral]]en [[Substanz]]. Sie ist zugleich das innerlich erregte [[Astrallicht]], das die äußere [[Seelenwelt]] erleuchtet und dem [[Hellsehen|hellsichtigen Blick]] sichtbar macht.
"Es ist ja eine
ganz, man möchte schon fast sagen, alberne Ansicht, daß in der
grauen Hirnsubstanz im wesentlichen die Denksubstanz gegeben
ist, denn das ist nicht der Fall. Die graue Hirnsubstanz ist im
wesentlichen zur Ernährung des Gehirnes da und ist eigentlich eine
Kolonie der Verdauungswerkzeuge zur Ernährung des Gehirnes,
während gerade dasjenige, was weiße Hirnsubstanz ist, von einer
großen Bedeutung als Denksubstanz ist. Daher werden Sie auch
in der anatomischen Beschaffenheit der grauen Hirnsubstanz schon
etwas finden, was viel mehr zusammenhängt mit einer totalen
Tätigkeit als mit dem, was ihr gewöhnlich zugeschrieben wird. Also
Sie sehen, daß, wenn man von Verdauung spricht, man nicht bloß
vom Unterleib sprechen kann." {{Lit|{{G|312|113}}}}
</div>


Die Großhirnrinde gliedert sich in fünf bis sechs durch tiefe Spalten (''Fissurae'') voneinander abgegrenzte Gehirnlappen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Vier Lappen liegen an der Gehirnoberfläche:
== [[Apophis]] ==
[[Datei:Egypt.Ra-Apep.01.jpg|mini|300px|Die Katze des Re schneidet dem Schlangengott [[Apophis]] den Kopf ab.]]
In der [[Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]] ist der Schlangengott [[Apophis]] (<hiero>O29:Q3*Q3-I14</hiero>; {{ELSalt|Ἄπωφις}}) der Widersacher des Sonnengottes [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] und steht für [[Finsternis]], Zerstörung und [[Chaos]] und versucht die Sonnenbarke des Re mit den Windungen seines riesigen Schlangenkörpers zurückzuhalten. Apohis muss allmorgendlich von Re besiegt werden, damit die [[Sonne]] (des [[Tagesbewusstsein]]s) wieder aufgehen kann. Auf der Metternichstele<ref>Constantin-Emil Sander-Hansen: ''Die Texte der Metternichstele.'' Munksgaard, Kopenhagen 1966, S. 16-17.</ref> wird Apophis auch als die ''Nabelschnur des Re'' bezeichnet.


:* Der [[Wikipedia:Frontallappen|Frontallappen]] oder Stirnlappen (''Lobus frontalis''), der für das logische Denken wichtig ist und die motorischen Zentren in und um den [[Wikipedia:Gyrus praecentralis|Gyrus praecentralis]] enthält. 
== [[Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]] ==
:* Der [[Wikipedia:Parietallappen|Parietallappen]] oder Scheitellappen (''Lobus parietalis''), in dem das primäre Zentrum für die Tastempfindung liegt ([[Wikipedia:Gyrus postcentralis|Gyrus postcentralis]], in dem sich die gesamte Körperoberfläche topographisch abbildet.
:* Der [[Wikipedia:Temporallappen|Temporallappen]] oder Schläfenlappen (''Lobus temporalis''), in dem sich das Hörzentrum ([[Wikipedia:Auditiver Cortex|Auditiver Cortex]]) und wesentliche Teile des [[Wikipedia:Sprachzentrum|Sprachzentrum]]s befinden.
:* Der [[Wikipedia:Occipitallappen|Occipitallappen]] oder Hinterhauptslappen (''Lobus occipitalis''), in dem das Sehzentrum ([[Wikipedia:Area striata|Area striata]]) lokalisiert ist.


Teilweise bedeckt vom Frontal-, Parietal- und Temporallappen liegt seitlich der
In [[Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]] wird diese tief unbewusste Kraft, die die Inder als [[Kundalini]] kennen, durch die [[grüne Schlange]] repräsentiert, die durch ihr Opfer künftig die dauerhafte Brücke zwischen der [[Sinnliche Welt|sinnlich]]en und der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] bildet, die im hellen [[Tagesbewusstsein]] beschritten werden kann.


:* der [[Wikipedia:Insellappen|Insellappen]] (Lobus insularis), dessen Funktion noch wenig erforscht ist.
== Der Merkurstab (Caduceus) ==
[[Datei:Caduceus1.gif|thumb|left|100px|Caduceus - Merkurstab]]
Für den [[Geistesschüler]] ist der [[Merkurstab]] mit den beiden Schlangen ein gutes Hilfsmittel, um das Eindringen [[ahriman]]ischer Wesen in sein [[Bewusstsein]] zu verhindern. Die beiden Schlangen stehen dabei die u.a. auch für die unbewusste (schwarz) und für die bewusste (weiß) Seite der [[Kundalini]]kraft:


Gelegentlich werden einzelne entwicklungsgeschichtlich ältere Teile des Cortex (z. B. [[Wikipedia:Gyrus cinguli|Gyrus cinguli]] und [[Wikipedia:Hippocampus|Hippocampus]]) zusammengefaßt als sechster
{{GZ|Es gibt ein Mittel, um das Eindringen der ahrimanischen Wesen
in unser Bewußtsein zu verhindern, ein Symbol, das man in sich
lebendig lassen werden muß. Dies ist der Merkurstab, der leuchtende
Stab mit einer schwarzen Schlange und der hell aufleuchtenden
glitzernden Schlange. Die Schlange ist das Symbol für den
Astralleib. Jeden Abend häutet sich der Astralleib, er wirft die
verbrauchte Haut ab. Davon ist die schwarze Schlange Symbol.
Über Nacht erhält er eine neue, schillernde Haut, und diese neubelebte,
schöne, glänzende Haut des Astralleibes wird durch die
glänzende Schlange symbolisiert.


:* der [[Wikipedia:Limbisch|Limbisch]]e Lappen (Lobus limbicus), der für die Gedächtnisfunktion und für emotionale Prozesse bedeutsam ist.
Dies Symbol bannt alles, was in unser
Bewußtsein störend eindringen will, wenn
wir es vor jeder Meditation lebendig vor
uns erstehen lassen: der Merkurstab, den
der Götterbote in der Hand hält, der den
Weg weist. Wenn der Mensch höher steigt,
wenn er hellsehend wird, drängen sich ihm
die ahrimanischen Wesenheiten in Bildern
vor. Parasitische Tiere sieht er, Ratten und
Mäuse. Als Versuchung treten an ihn heran
Wesen mit schönen menschlichen Gesichtern,
aber verkrüppelten Füßen. Denen
darf man sich nicht hingeben. Gute Bilder sind, wenn der Meditant
sieht eine Sphinx (Seraphim) oder einen Cherubim. - Auch
hier ist der Merkurstab anzuwenden, um die niederziehenden
Wesen zu bannen.|266a|465}}


Das Innere des Großhirns wird aus der sog. [[Wikipedia:Weiße Substanz|weißen Substanz]] gebildet, die aus stark [[Wikipedia:Myelin|myelinisierten]] Nervenfasern ([[Wikipedia:Axon|Axon]]) besteht, die die einzelnen Teile des Großhirns miteinander und mit anderen Gehirnteilen verbinden.
== Die Schlange als Ich-Symbol ==


2. Das '''[[Wikipedia:Kleinhirn|Kleinhirn]]''', das sich ebenfalls in zwei Hemisphären und weitere Teile gliedert, ist bedeutsam für den [[Gleichgewichtssinn]] und für die Bewegungskoordination. Bei Tieren tritt das Kleinhirn im Verhältnis zum Großhirn meist stärker hervor, namentlich bei schnellen [[Raubtier]]en und flugfähigen Tieren.
Die sich aufrichtende Schlange ist auch ein Symbol für die [[Ich]]kraft. Das Ich ist dann gleichsam der Schlangenbeschwörer, der die mächtigen Schlangenkräfte zum Heil der Welt unter seine Herrschaft gebracht hat. Der von einer Schlange umwundene Stab des [[Asklepios]] in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] ([[Wikipedia:Äskulapstab|Äskulapstab]]) ist bis heute das Symbol der medizinischen und pharmazeutischen Berufe.


3. Das '''[[Wikipedia:Zwischenhirn|Zwischenhirn]]''', das vor allem für den [[Schlaf-Wach-Rhythmus]], die [[Schmerz]]empfindung und die Temperaturregulation wichtig ist, besteht aus vier wesentlichen Teilen:
[[Bild:Serpiente alquimica.jpg|thumb|250px|Ouroboros aus einem [[alchemist]]ischen Manuskript]]
{{GZ|In der Entwickelung der Erde kam nun ein Zeitpunkt, wo in dem
gemeinsamen Leben und Weben des Erdengeistes eine Besonderung
eintrat. Es schloß sich ein Teil ab, wie in ein Rohr hinein. Erst als
dieser Zeitpunkt eintrat, war es überhaupt möglich, daß Wesen entstehen,
die auch Sonderwesen werden können. Die anderen sind Glieder
einer Erdenseele. Jetzt erst beginnt ein besonderer Grad von
Sonderung. Jetzt beginnt erst die Möglichkeit, daß einmal etwas zu
sich «Ich» sagen kann. Diese Tatsache, daß zwei Epochen auf der
Erde sind, erstens die Epoche, in der es auf der Erde noch keine
Tiere gab mit einem in ein Knochenrohr eingeschlossenen Nervensystem,
zweitens die Epoche, in welcher dann solche entstanden,
wird in allen Religionen besonders ausgedrückt. Die Schlange
schließt zuerst das selbstlose, ungesonderte Schauen des Erdengeistes
in ein Rohr ein, und bildet so den Grund zur Ichheit. Das prägten
die esoterischen Lehrer den Schülern ein, so daß sie es empfinden
konnten: Seht ihr die Schlange an, so seht ihr das Merkzeichen für
euer Ich. - Dabei mußten sie lebhaft empfinden, daß das zusammengehört,
das selbständige Ich und die Schlange. So wurde diese Empfindung
von der Bedeutung der Dinge um uns her ausgebildet. So
durchdrangen die Schüler ein jegliches Natur wesen mit dem richtigen
Empfindungsgehalt. Mit dieser Empfindung ausgerüstet war auch
Moses, als er herausging aus den ägyptischen Geheimschulen, und
so stellte er die Schlange als Symbol auf. Man lernte in jenen
Schulen nicht so abstrakt, wie man heute lernt, sondern indem man
aus dem eigenen inneren Erleben heraus die Welt erfassen lernte.


:*Der [[Wikipedia:Thalamus|Thalamus]], der hauptsächlich aus [[Wikipedia:Graue Substanz|grauer Substanz]] besteht, bündelt motorische und sensorische Reize und vermittelt sie von und zum Großhirn.
Es gibt eine Beschreibung des Menschen auf Grund der äußerlichen
:*Der [[Wikipedia:Hypothalamus|Hypothalamus]], der mit der [[Hypophyse]] (Hirnanhangdrüse) verbunden ist, ist das zentrale Bindeglied zwischen [[Wikipedia:Hormonsystem|Hormonsystem]] und [[Nervensystem]].
Untersuchung der einzelnen Teile seines Organismus. Aber in
:*Der [[Wikipedia:Subthalamus|Subthalamus]], dessen wichtigste Strukturen der ''Nucleus subthalamicus'' und das [[Wikipedia:Pallidum|Pallidum]] sind, ist für die Grobmotorik zuständig.
alten mystischen und okkulten Werken kann man den Menschen
:*Der [[Wikipedia:Epithalamus|Epithalamus]] ist mit der [[Epiphyse]] verbunden, die das [[Wikipedia:Hormon|Hormon]] [[Wikipedia:Melatonin|Melatonin]] in Abhängigkeit vom [[Schlaf-Wach-Rhythmus]] produziert.
ebenfalls beschrieben finden. Diese Beschreibungen sind aber auf ganz
andere Weise zustande gekommen als durch anatomische Untersuchungen.
Sie sind sogar weit genauer und viel richtiger, als was
der Anatom von heute beschreibt, denn dieser beschreibt nur den
Leichnam. Die alten Beschreibungen sind so gewonnen, daß die
Schüler durch Meditation, durch innere Erleuchtung sich selbst
sichtbar wurden. Durch das sogenannte Kundalinifeuer kann der
Mensch sich von innen heraus betrachten. Es gibt verschiedene
Stufen dieser Betrachtung. Die genaue, richtige Betrachtung tritt
zuerst symbolisch auf. Wenn der Mensch sich zum Beispiel auf sein
Rückenmark konzentriert, sieht er in der Tat immer die Schlange.
Er träumt vielleicht auch von der Schlange, weil diese das Wesen
ist, das äußerlich in die Welt hinausversetzt wurde, als das Rückenmark
sich bildete und auf dieser Stufe stehengeblieben ist. Die
Schlange ist das äußerliche, in die Welt hinausversetzte Rückenmark.
Diese bildhafte Art, die Dinge zu sehen, ist das astrale Schauen
(Imagination). Aber erst durch das mentale Schauen (Inspiration)
ergibt sich die völlige Bedeutung.|93a|18f}}


Nach Aussagen [[Rudolf Steiner]]s ist das rechte Zusammenspiel von [[Epiphyse]] und [[Hypophyse]] wesentlich für die [[Gedächtnis]]bildung.
Die [[Ouroboros-Schlange]] (von [[Wikipedia:altgriechische Sprache|altgriech.]] {{Unicode|οὐροβóρος}} „Schwanzfresser“) ist ein [[Symbol]] für die [[Unendlichkeit]], der ewigen Wiederkehr und der Vereinigung von Gegensätzen (wie hell/dunkel oder aktiv/passiv) und auch ein Symbol für das menschliche [[Ich]]. Die sich in den Schwanz beißende Schlange deutet an, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht, dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet. Zusammen mit der Symbolik, die dem Bild der sich ständig verjüngenden Schlange ohnehin zukommt, stellt der Zirkelschluss des Tieres eine aussagekräftige [[Metapher]] einer zyklischen Wiederholung dar – etwa des Kreislaufes der Zeiten, der Weltuntergänge und Neuschöpfungen, des Sterbens und der Neugeburt, im abgeleiteten Sinn auch der [[Ewigkeit]] (wie der einfache Kreis).


4. Der '''[[Wikipedia:Hirnstamm|Hirnstamm]]''' (oft auch als ''Reptilienhirn'' bezeichnet) ist der entwicklungsgeschichtlich älteste Teil des Gehirns und besteht teils aus auf- und absteigenden Nervenfasern ([[Wikipedia:Weiße Substanz|Weiße Substanz]]) und teils aus einzelnen Ansammlungen von Nervenzellkörpern ([[Wikipedia:Graue Substanz|Graue Substanz]]). Der Hirnstamm gliedert sich in folgende Teile:
== Symbolik und Mythologie ==
<!-- Kapitel ist Linkziel, daher Titel bitte nicht ändern -->
Der Buchstabe [[S]] steht sowohl wegen seiner Form, als auch wegen des Zischlautes als Symbol für die Schlange.


:*Das [[Wikipedia:Mittelhirn|Mittelhirn]] regelt unter anderem die Augenbewegung, die [[Wikipedia:Augenmuskeln|Irismuskulatur]] und die [[Wikipedia:Musculus ciliaris|Ziliarmuskeln]].
[[Bild:NAMA-Asklepios Epidaure.jpg|thumb|left|150px|[[Asklepios]], der griechische Gott der Heilkunst mit seinem Stab, der von einer [[Wikipedia:Äskulapnatter|Äskulapnatter]] umschlungen wird]]
:*Die [[Wikipedia:Pons|Brücke (Pons)]], durch die auf- und absteigende Nervenfasern (Weiße Substanz) durchgeleitet werden. Hier befinden sich auch die sog. Brückenkerne aus grauer Substanz, die wichtige Umschaltstationen zwischen Großhirn und Kleinhirn sind.
'''Antike'''<br />
:*Das [[Wikipedia:Nachhirn|Nachhirn]], das auch als verlängertes Mark ([[Wikipedia:Medulla oblongata|Medulla oblongata]]) bezeichnet wird. Hier kreuzen sich die Nervenbahnen der beiden Körperhälften und hier werden viele automatisch ablaufende Vorgänge wie Herzschlag, Atmung und Stoffwechselvorgänge reguliert. Auch finden sich hier wichtige Reflexzentren, etwa für den Lidschluss-, Schluck-, und Hustenreflex. Das untere Ende des Nachhirns schließt unmittelbar an das [[Wikipedia:Rückenmark|Rückenmark]] an.
Im [[Antikes Griechenland|antiken Griechenland]] galt die Schlange als heilig. Da sie sich durch die Häutung in den Augen der Menschen unendlich oft erneuern konnte, hielt man sie für unsterblich. Dieser, aus der damals menschlichen Sicht, ständige Akt der Verjüngung und die Tatsache, dass Schlangen Heilkräfte zugesagt wurden (aus ihrem Fleisch stellte man Medizin her), machten sie schließlich zum Symbol für den Stand der Mediziner. Bis heute hat sie sich im Zeichen des [[Wikipedia:Äskulapstab|Äskulapstab]]es gehalten, den man auch, stark vereinfacht, heute in einigen [[Wikipedia:Apotheke|Apotheke]]nzeichen wiederfindet. Ebenso wurde der Schlange Hellsichtigkeit nachgesagt, weshalb sie eines der Tiere der Göttin [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] war. Laut [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] war ''Gaia Pelope'' einer der vielen Namen der Erdgöttin Gaia. Im [[Orakel von Delphi]] taten Schlangenpriesterinnen ([[Pythia]]) ihren Dienst. Nicht nur in der jüdisch-christlichen Tradition gab es einen von einer Schlange bewachten Baum: In der altgriechischen Vorstellung stand im Garten der [[Wikipedia:Hesperiden|Hesperiden]] der lebensspendende [[Wikipedia:Goldene Äpfel der Hesperiden|Apfelbaum]], der der Göttin [[Hera]] von Gaia geschenkt worden war und von der Schlange [[Wikipedia:Ladon (Mythologie)|Ladon]] bewacht wurde.


=== Die 12 Hauptnervenpaare des Gehirns ===
'''Indien'''<br />
Als [[Wikipedia:Hirnnerv|Hirnnerv]]en werden jene paarig angeordneten peripheren [[Nerven]] bezeichnet, die direkt dem Gehirn, zumeist dem Hirnstamm, entspringen. Nur der [[Wikipedia:Nervus accessorius|Nervus accessorius]] entspringt eigentlich dem Rückenmark, geht jedoch parallel zum Rückenmark in die Schädelhöhle und verlässt diese dann wieder an der Schädelbasis und wird deshalb ebenfalls zu den Hirnnerven gezählt. Die Hirnnerven bestehen aus [[Somatisches Nervensystem|somatischen]] und [[Vegetatives Nervensystem|vegetativen]] Fasern.
Im [[Wikipedia:Indische Mythologie|indischen]] Volksglauben wird die Schlangengöttin Manasa verehrt, die die Menschen vor Giftschlangen schützt. In den indischen [[Kosmogonie|Schöpfungsmythen]] gibt es den Schlangenkönig [[Wikipedia:Vasuki|Ananta-Shesha]], der zwischen zwei Weltzeitaltern auf dem Grund des Urozeans ruht. Unter dem Namen Vasuki hilft der selbe Schlangenkönig, den [[Wikipedia:Milchozean|Milchozean]] zu quirlen, um den Unsterblichkeitstrank zu erhalten.  


#[[Wikipedia:Nervus olfactorius|Nervus olfactorius]] - ermöglicht das Riechen.
'''China'''<br />
#[[Wikipedia:Nervus opticus|Nervus opticus]] - leitet optische Eindrücke weiter.
In [[Wikipedia:China|China]] galt die Schlange indes als [[Wikipedia:Chinesische Symbole|Symbol]] für Schlauheit, Bosheit und Hinterlist. Sie zählt zu den ''fünf Gifttieren''. Gleichwohl stellt sie aber das 6. Tier im chinesischen Tierkreis dar.
#[[Wikipedia:Nervus oculomotorius|Nervus oculomotorius]] - versorgt u.a. 4 von 6 Muskeln, die das Auge bewegen.  
#[[Wikipedia:Nervus trochlearis|Nervus trochlearis]] - versorgt den oberen schrägen Augenmuskel.
#[[Wikipedia:Nervus trigeminus|Nervus trigeminus]] - leitet u.a. Informationen über Berührungen aus dem Gesichtsbereich weiter.
#[[Wikipedia:Nervus abducens|Nervus abducens]] - versorgt den seitlichen Augenmuskel.
#[[Wikipedia:Nervus facialis|Nervus facialis]] - ermöglicht u.a. mimische Bewegungen und Geschmackswahrnehmungen.
#[[Wikipedia:Nervus vestibulocochlearis|Nervus vestibulocochlearis]] (''N. statoacusticus'')- leitet Informationen aus dem Hör- und dem Gleichgewichtsorgan weiter.
#[[Wikipedia:Nervus glossopharyngeus|Nervus glossopharyngeus]] - leitet u.a. Informationen des [[Geschmackssinn]] und aus dem Schlundbereich weiter und ermöglicht Bewegungen in diesen Bereichen.
#[[Wikipedia:Nervus vagus|Nervus vagus]] - ist zuständig für die Wahrnehmung und Bewegung eines Teils der Eingeweide, inklusive der Regulation der Drüsentätigkeit und Hormonausschüttung.
#[[Wikipedia:Nervus accessorius|Nervus accessorius]] - ermöglicht die Bewegung zweier großer Muskel des Halses und des Kopfes.  
#[[Wikipedia:Nervus hypoglossus|Nervus hypoglossus]] - ermöglicht die Bewegungen der Zunge.


Die zwölf paarigen Gehirnnerven entsprechen den 12 [[astral]]en Strömen, die von den zwölf [[Amshaspands]] ausgehen, von denen schon in der [[Wikipedia:Persische Mythologie|persischen Mythologie]] gesprochen wurde. Die Amshaspands haben schon auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] das Äthergehirn vorgebildet {{Lit|{{G|145|67}}}}. In der [[Wikipedia:Germanische Mythologie|germanischen Mythologie]] wird in ähnlicher Weise von den 12 Hauptströmen gesprochen, die dem in [[Niflheim]] gelegenen Brunnen [[Hvergelmir]] entspringen.
[[Bild:Egypt.Ra-Apep.01.jpg|thumb|180px|Die Katze des [[Wikipedia:Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] schneidet [[Wikipedia:Apophis|Apophis]] den Kopf ab]]
'''Ägypten'''<br />
Im [[Wikipedia:Prädynastik (Ägypten)|vordynastischen Ägypten]] wurde die „Schlangenmutter“ [[Wikipedia:Wadjet|Wadjet]] (auch ''Wa Zit'') angebetet. Ihr Symbol war der [[Wikipedia:Kobra|Uräus]]. Des Weiteren kannten die Alten Ägypter die [[Wikipedia:Mehem|Mehem]], eine Schlangengöttin, die des Nachts den Sonnengott Re in seinem Schlaf umfasste. Seit dem [[Wikipedia:Mittleres Reich (Ägypten)|Mittleren Reich]] ist auch der Glaube an den Gott [[Apophis]] belegt. Der als riesige Schlange dargestellte Gott war die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos und zugleich der große Widersacher des Sonnengottes [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]].


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'''Bibel'''<br />
"Zur Zeit Zarathustras gab es noch keine Anatomie im heutigen Sinne. Da sahen Zarathustra und seine Schüler durch ihre geistige Anschauung die Strömungen wirklich, von denen wir heute gesprochen haben, die als zwölf Ströme von der großen Welt auf den Menschen zufließen und sich in den Menschen hinein fortsetzen, so dass uns in der Tat das menschliche Haupt als der Ausdruck dessen erscheint, dass in den Menschen hereinströmen die Kräfte der sieben guten und der fünf bösen Amshaspands-Strömungen. Da drinnen im Menschen sind die Fortsetzungen der Ströme der [[Amshaspands]]. Wie geben sie sich heute kund einer viel späteren Zeit? Heute deckt der Anatom zwölf Hauptpaare von Gehirnnerven auf, die vom Gehirn aus in den Leib gehen. Das sind die physischen Gegenbilder, gleichsam die zwölf gefrorenen Strömungen der Amshaspands, zwölf Nervenpaare für die höchste menschliche Tätigkeit, durch die der Mensch zu den höchsten Vollkommenheiten wie auch zum ärgsten Bösen kommen kann. Da sehen wir, wie in unserm Zeitalter - materialistisch umgestaltet - das wiedererscheint, was Zarathustra seinen Schülern aus der geistigen Welt heraus gesagt hat. Das ist das Ärgerliche, und leicht wird es für einen heutigen Menschen, zu sagen: Da predigt die Geisteswissenschaft das ganz Phantastische, dass Zarathustra mit den zwölf Amshaspands etwas gemeint habe, was mit den zwölf Nervenpaaren im menschlichen Kopfe zusammenhängen soll! Aber die Welt wird noch etwas ganz anderes erfahren: sie wird erfahren, wie sich in den Menschen hinein fortsetzt, was die ganze Welt durchwebt und durchlebt. In unserer Physiologie steht der alte Zarathustrismus wieder auf! Und wie die achtundzwanzig bis einunddreißig [[Izeds]] unter den Amshaspands stehen, so stehen die achtundzwanzig Rückenmarksnervenpaare unter den Gehirnnerven. In den Rückenmarksnerven, die das niedere Seelenleben des Menschen anregen, schaffen die Izeds, die als geistige Strömungen draußen vorhanden sind; sie wirken in uns herein, kristallisieren sich gleichsam in den achtundzwanzig Rückenmarksnerven, denn in denselben haben wir die verdichteten Izeds-Strömungen. Und in dem, was nicht mehr Nerv ist, was uns zur Persönlichkeit abrundet, haben wir das, was nun nicht mehr in einer äußeren Strömung, in einer äußeren Richtung sich auslebt: was die [[Fravashis]] sind, das sind in uns die Gedanken, die sich über das bloße Gedanken- und Gehirnleben erheben." {{Lit|{{G|060|275ff}}}}
Nach allgemeiner Ansicht ist die Schlange in der Bibel weitestgehend ein Sinnbild des Teufels. In der Geschichte vom Paradies (1. Mose 3) ist die Schlange Sinnbild der Versuchung und Verführung zum Bösen; sie weckt Zweifel an Gottes Güte und verführt Eva, vom „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ zu essen. Martin Luther übersetzt das hebräische Wort „da’at“ mit „Erkenntnis“ im Sinne von „Allwissenheit“: der Mensch will sein wie Gott und macht sich zum Herrn über „Gutes und Böses“, das heißt über alles.
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Als das Volk Israel durch die Wüste wandert, wird es von Schlangen geplagt (4. Mose 21); Mose soll eine [[Eherne Schlange]] aufrichten, und jeder, der zu ihr aufschaut, soll bewahrt bleiben. Hier erscheint die Schlange (wie für die Christen das Kreuz) als Heilszeichen.
"... aus
In 2. Kön. 18,4 wird berichtet, dass diese eherne Schlange, als „Nehuschtan“ bezeichnet, bis in die Zeit des Königs Hiskia aufbewahrt wurde; weil sie aber kultisch verehrt wurde, wurde sie durch Hiskia zerschlagen.
den zwölf Richtungen des Tierkreises sahen die Schüler des Zarathustra
herkommen zwölf Mächte, von denen die eine Hälfte nach der lichten
Seite, gleichsam nach der Lichtseite des Tierkreises, da, wo die Sonne
oben bei Tag durchläuft, gerichtet war; die andere Hälfte war der finsteren
Seite des Tierkreises, dem Ahriman, wie sie sagten, zugewendet.
Also von zwölf Seiten des Weltenalls herkommend und in die Menschenorganisation eindringend, so dachte sich der Perser die makrokosmischen
Kräfte; die strömten ein in die Menschheitsorganisation,
wirkten und arbeiteten in ihr, so daß sie im Menschen präsent, gegenwärtig
sind. Daher muß sich der menschlichen Intelligenz das, was sich
heranentwickelt durch die Zwölfzahl, auch mikrokosmisch offenbaren,
das heißt, es muß sich das durch die Zwölfzahl der Amshaspands
(Erzengel) auch im Mikrokosmos ausdrücken, und zwar als eine letzte
Manifestation sozusagen dieser zwölf geistigen makrokosmischen
Wesenheiten, die schon früher gewirkt haben, die vorbereitet haben,
was nur eine letzte Ausbildung während der persischen Kultur gefunden
hat.


Die heutige Physiologie könnte wissen, wo die zwölf mikrokosmischen
Auch wenn Jesus seinen Jüngern empfielt: „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!“ (Matth. 10,16), bleibt im Buch der Offenbarung des Johannes die Schlange dennoch eindeutig ein Bild des Bösen: „Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist.“ (Offenbarung 20,2).  
Gegenbilder der zwölf Amshaspands sind. Das sind die zwölf
Hauptnerven, die aus dem Haupte entspringen; die sind nichts anderes
als etwas, was durch das Hereinstrahlen der zwölf makrokosmischen
Mächte in den Menschen entstanden ist und im Menschen sich materiell
verdichtet hat. Von den zwölf Seiten des Tierkreises aus wirkten die
zwölf [[Erzengel]]wesen, so haben die alten Perser es sich vorgestellt, und
um allmählich das hervorzubringen, was heute unsere Intelligenz ist,
wirkten sie in zwölf Strahlen herein in das menschliche Haupt. Natürlich
wirkten sie in der urpersischen Zeit nicht zum erstenmal in den
Menschen herein, sondern zuletzt so, daß wir zwölf kosmische Strahlungen,
zwölf Erzengel-Strahlungen haben, die sich dann im Haupte
des Menschen verdichtet haben zu den zwölf Hauptgehirnnerven, wie
wenn sie da drin materiell gefroren wären." {{Lit|{{G|126|86f}}}}
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'''Naher Osten'''<br />
"Auch in anderen Gegenden hat man gewußt, daß das, was im Menschen
Im [[Wikipedia:Naher Osten|Vorderen Orient]] stand die Schlange allgemein für [[Weisheit]] und [[Erleuchtung]], welche die tiefen Geheimnisse des Lebens verstand. Diese Vorstellung hat in der biblischen Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies überlebt, wo die Schlange Eva die „Frucht der Erkenntnis“ überreichte. In einigen [[Gnosis|gnostizistischen]] Sekten wurden Eva und die Schlange für das den Menschen zur Verfügung gestellte Wissen verehrt (wobei sie dort manchmal auch als männlicher Begleiter Evas, Ophion, dargestellt wurde).
sich ausdrückt, von außen hereinfließt. Daher hat man zum Beispiel
in gewissen Zeiten der germanischen Mythologie von zwölf Strömen
gesprochen, welche von Niflheim nach Muspelheim fließen. Die
zwölf Ströme sind nicht im physisch-materiellen Sinne gemeint, sondern
sie sind das, was, hellseherisch geschaut, als ein gewisser Abglanz vom
Makrokosmos hereinfließt in den menschlichen Mikrokosmos, in das
Wesen, das auf der Erde herumwandelt und sich durch makrokosmische
Kräfte entwickeln soll. Und das muß ja allerdings betont werden, daß
diese Strömungen heute im Grunde genommen als astralische Ströme zu
sehen sind, während sie in den atlantischen Zeiten, die unmittelbar auf
Lemurien folgten, und in Lemurien selbst als ätherische Strömungen
gesehen werden konnten." {{Lit|{{G|126|88f}}}}
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== Das Gehirn und das Denken ==
'''Germanen'''<br />
In der [[Wikipedia:Germanische Mythologie|germanischen Mythologie]] spielt die [[Midgardschlange]], die die Welt umspannt, zugleich aber das Göttergeschlecht der [[Ase]]n bedroht, eine wichtige Rolle.


Das menschliche Gehirn bringt nicht das [[Denken]] und die [[sinnlich]]en [[Vorstellung]]en hervor, sondern das Gehirn wird durch das Denken zu einem komplizierten Spiegelungsapparat geformt, der die geistige Tätigkeit der drei höheren [[Wesensglieder]] in den [[Ätherleib]], [[Astralleib]] und in das [[Ich]] zurückwirft und dadurch dem Menschen in Form von [[Gedanke]]n bewusst macht. Indem wir uns so des Gehirns als Werkzeug bedienen, schiebt sich der Gedanke zwischen [[Wahrnehmung]] und Tat hinein; im Gegensatz zum [[Tier]] ist dadurch der [[Mensch]] zu willkürlichen Handlungen befähigt.
'''Balten'''<br />
In der heidnischen Religion der [[Wikipedia:Balten|Balten]] spielten Schlangen ebenso wie [[Wikipedia:Kröten|Kröten]] eine erhebliche Rolle, denn sie gelten, weil sie auf der Erde (lit. ''žemė'') leben, als Symbol der Erdgöttin [[Wikipedia:Žemyna|Žemyna]]. Jede Familie schätzte sich glücklich, wenn sich eine [[Wikipedia:Ringelnatter|Ringelnatter]] an der Feuerstelle, im [[Wikipedia:Badehaus|Badehaus]] oder unter der Hand[[Wikipedia:mühle|mühle]] niederließ. Man fütterte sie wie ein Haustier mit Eiern und Milch und beobachtete gewissenhaft, ob sie das Futter auch annahm.


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'''Aborigines'''<br />
"In der materialistischen Zeit hat man einen materialistischen Vergleich
Die [[Wikipedia:Regenbogenschlange|Regenbogenschlange]] verkörpert in den Mythen der [[Wikipedia:Aborigines|Aborigines]] den Ur-Zustand der Natur im Zustand der [[Wikipedia:Traumzeit|Traumzeit]] und herrscht über ihre gleichermaßen lebensspendenden und verschlingenden Aspekte, insbesondere behütet sie das [[Wikipedia:Wasser#Kulturelle Bedeutung des Wassers|Wasser]].
gebraucht, daß das Gehirn Gedanken ausschwitze, wie die Leber
etwa die Galle. - Es ist Unsinn, denn das Umgekehrte ist richtig, daß
nämlich von den Gedanken das Gehirn abgeschieden wird, natürlich
immer neu abgeschieden wird, weil es immer wiederum vom Stoffwechselorganismus
aus ersetzt wird. Der heutige Mensch, der wissenschaftlich
ist, wird ja zunächst damit überhaupt noch gar nichts Rechtes
anfangen können, denn er wird sagen, das sei doch beim Tier auch
alles der Fall, das habe auch ein Gehirn, diese und jene Organe und so
weiter. - Darin zeigt sich aber gerade, daß der Mensch sich nicht selbst
erkennt; denn wer so vom Menschen und von dem Tiere spricht, begeht
eben den Fehler, den der begehen würde, der als Gesetzgeber etwa alle
Rasiermesser, die sich bei sämtlichen Raseuren irgendeines Ortes befinden,
in die Wirtshäuser tragen ließe, weil er mit dem Messer nur die
Vorstellung des Essens verbindet und daraus schließt, daß ein Instrument,
das in einer bestimmten Weise geformt ist, eben nur dem einen
Zweck zugehören müsse. - Das Wichtige ist, zu erkennen, daß dasjenige,
was beim Menschen auftritt als Organ, in einem ganz anderen
Dienste steht als bei den Tieren, und daß die ganze Betrachtungsweise,
wie ich sie jetzt erst in ihrem allerelementarsten Elemente dargelegt
habe, eben für die Tiere einen solchen Sinn nicht hat. Gerade die Erkenntnis
dessen, was der Mensch aus dem Geistigen heraus als materielle
Organe hat, ist so ungeheuer wichtig; denn diese konkrete Selbsterkenntnis
ist es, worauf es ankommt." {{Lit|{{G|203|152f}}}}
</div>


Durch das Denken wird das Gehirn in seiner feinen Struktur ausgestaltet; nicht das Gehirn denkt, sondern das Denken formt das Gehirn. Es wird gleichsam durch das Denken in seinem Feinbau herausgemeißelt; das ist aber kein lebendiger Aufbauprozess, sondern vielmehr ein subtiler Zerstörungsvorgang, durch den aber gerade das [[Bewusstsein]] entsteht. Das Bewusstsein gründet sich auf beständige leise, systematisch geordnete Verletzungen des Gehirns, die gewissermaßen als subtiler und reich differenzierter [[Schmerz]] wahrgenommen werden. Nur im bewusstlosen [[Schlaf]] können die Spuren dieser Zerstörung teilweise wieder ausgetilgt werden. Während der Embryonalentwicklung und beim kleinen Kind gehen die Aufbaukräfte noch ganz stark vom Kopf aus, das Bewusstsein ist dadurch stark gedämpft. Später wird der Kopf zum Todespol, dadurch aber zum Bewusstseinszentrum ausgebildet. In der Embryonalphase wächst das Gehirn um ca. 15 Millionen Zellen pro Stunde, aber während des ersten Lebensjahres stirbt die Hälfte davon wieder ab. Mit 5 Jahren sind bereits 95% der Masse des erwachsenen Gehirns erreicht. Kurz vor der Pubertät gibt es einen, allerdings weit bescheideneren, Wachstumsschub mancher Gehirnregionen, die im Zuge des Erwachsenwerdens aber wieder schrumpfen. Die feinere Ausgestaltung des Gehirns beruht auf der abbauenden Tätigkeit der seelisch-geistigen [[Wesensglieder]], also des [[Astralleib]]s und des [[Ich]].
'''Mittelamerika'''<br />
Das [[Wikipedia:Archetypus|archetypische]] Motiv [[Ouroboros]] wird häufig mit ein oder zwei sich in den Schwanz beißenden Schlangen dargestellt und symbolisiert die [[Wikipedia:Unendlichkeit|Unendlichkeit]]. In einigen Kulturen Mittelamerikas ist der Ouroboros heute eine lebendige [[Gottheit]].


Zu Beginn ist es noch nicht unser Eigendenken, welches das Gehirn bildet, sondern das Weltendenken, das durch den noch in eine umfangreiche [[astral]]e Mutterhülle eingebetteten Astralleib vermittelt wird, oder anders gesagt, die in den Naturprozessen waltende [[Intelligenz]]. Vieles davon wird durch [[Sinne]]sreize aufgenommen. Das kleine Kind ist bis zum 7. Lebensjahr ein umfassendes Wahrnehmungsorgan, das sich durch Nachahmung bis in die Körperbildung hinein gestaltet - und das gilt insbesondere auch für das Gehirn. Die in der Natur waltende Intelligenz drückt sich darin aus, wie die Sinnesreize gesetzmäßig zusammenhängen. Nur wird uns das meisten davon niemals bewusst. Hier beginnt die große Bedeutung der [[Goetheanismus|Goetheanistischen Naturwissenschaft]], die eben diesen gesetzmäßigen Zusammenhang der Sinnesqualitäten bewusst zu machen sucht.
== Die Schlange bei den Gnostikern ==
=== Ophiten und Naassener ===
[[Datei:Anbetung der Schlange.jpg|mini|300px|Die Anbetung der Schlange, Hellenistische Alabasterschale, 22 cm Durchmesser]]  


Wäre das physische Gehirn ganz auf sich selbst angewiesen, könnte der Mensch nur das denken, was sich auf die ''inneren'' Bedürfnisse seines [[Leib]]es bezieht. Zu einem weltoffenen Erkenntnisorgan wird es erst dadurch, dass es durch die Ätherströme belebt wird, die infolge der [[Ätherisation des Blutes]] beständig vom [[Herz]]en nach oben strömen.
{{Hauptartikel|Ophiten}}


== Das Gehirn als Abbild des Makrokosmos ==
Die [[Ophiten]] oder [[Ophianer]] (von {{ELSalt|ὄφις}}, ''Ophis'', „Schlange“) und [[Naassener]] (von {{HeS|נָחָשׁ|nachasch}}, „Schlange“, hier transkripiert als ''nahas'' bzw. ''naas'') waren [[Gnosis|gnostische]] Sekten der [[Wikipedia:Alte Kirche|frühchristlichen Zeit]] im [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]], die in ihren [[Kult]]en die [[Paradiesesschlange]] als göttliches Wesen verehrten. Sie brachte die göttlichen [[Erkenntnis]] (nach {{B|1 Mos|3|5}}), aber auch die Verderbnis. Den Naassener galt die Schlange als die alles belebende [[Weltseele]]. Die [[Kainiten]] verehrten sie, weil sie die Menschheit von der Knechtschaft des Schöpfergottes [[Jahve]] bzw. [[Jaldabaoth]] befreit habe. Ebenfalls zum gnostischen System der Ophiten zählen die nach dem [[hebräisch]]en Namen des [[Wikipedia:Euphrat|Euphrat]] ({{HeS|פְּרָת|Pherat}}) benannten [[Peraten]].
Das menschliche Gehirn ist aus geisteswissenschaftlicher Sicht ein [[Mikrokosmos|mikrokosmisches]] Abbild des [[Makrokosmos|makrokosmischen]] Sternenhimmels außerhalb unseres [[Sonnensystem]]s:


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Einen Grundriss der Anschauungen der Naassener zeichnete [[Wikipedia:Hippolyt von Rom|Hippolyt von Rom]] in seiner ''Widerlegung aller Häresien'':.
"Das Gehirn des Menschen hat unmittelbar sehr wenig zu tun mit dem, was Sonnenwirkungen auf der Erde sind. Unmittelbar, sage ich. Mittelbar als Wahrnehmungsorgan sehr wohl, indem es zum Beispiel das äußere Licht, die Farben wahrnimmt; aber das ist eben Wahrnehmung. Aber unmittelbar in seinem Bau, in seiner inneren Beweglichkeit, in seinem ganzen Innenleben hat das Gehirn wenig, kaum irgend etwas mit den Sonnenwirkungen auf die Erde zu tun; es hat zu tun viel mehr mit all dem, was auf unsere Erde einstrahlt von dem, was außerhalb unseres Sonnensystems ist; dieses Gehirn hat zu tun mit den kosmischen Verhältnissen des ganzen Sternenhimmels, aber nicht mit den engeren Verhältnissen unseres Sonnensystems. In einer engeren Beziehung steht allerdings das, was wir als Gehirnsubstanz zu bezeichnen haben, mit dem Mond, aber nur insoweit der Mond nicht von der Sonne abhängig ist, insofern er seine Unabhängigkeit von der Sonne bewahrt hat. So daß also das, was in unserem Gehirn vorgeht, Wirkungen entspricht, die außerhalb derjenigen Kräfte liegen, die in unserem Herzen ihr menschliches mikrokosmisches Abbild finden. Sonne lebt im menschlichen Herzen; was außerhalb der Sonne im Kosmos vorhanden ist, lebt im menschlichen Gehirn...


Das Gehirn hängt mit dem, was die Sonne auf der Erde bewirkt, nur durch die äußere Wahrnehmung zusammen. Die wird aber gerade in der anthroposophischen Entwicklung überwunden. Die anthroposophische Entwicklung überwindet die äußere Sinneswelt. Daher wird das Gehirn zu einem Innenleben entfesselt, das so kosmisch ist, daß selbst die Sonne etwas viel zu Spezielles ist, als daß sich da drinnen etwas von Sonnenwirkung abspielen würde. Wenn der Mensch in der Meditation hingegeben ist irgendwelchen Imaginationen, so spielen sich in seinem Gehirn Prozesse ab, die gar nichts zu tun haben mit dem Sonnensystem, sondern die Prozessen außerhalb unseres Sonnensystems entsprechen...
{{Zitat| Es drängt die Zeit, an die Behandlung des Themas zu gehen und mit denen zu beginnen, die sich unterfingen, die Schlange, die Urheberin des Irrtums, mit Worten, die sie selbst erfand, zu feiern. Die ersten Priester und die Hauptvertreter dieser Lehre waren die sogenannten Naassener; sie heißen so nach dem hebräischen „Naas“, Schlange. Später nannten sie sich Gnostiker, da sie behaupteten, allein die Tiefen (der Weisheit) zu kennen. Von ihnen zweigten viele ab, und die einheitliche Irrlehre wurde vielspältig, indem mit verschiedenen Worten dasselbe dargelegt wurde, wie sich im Verlauf der Erörterung zeigen wird. Als (Prinzip) des Alls verehren sie den „Menschen“ und den „Menschensohn“. Dieser Mensch ist mannweiblich; sie nennen ihn Adam; es gibt viele mannigfaltige Loblieder auf ihn; diese Loblieder lauten kurz gefaßt ungefähr so: „Von dir Vater und durch dich Mutter, die zwei unsterblichen Namen, der Welten Eltern, du Himmelsbürger, hochgepriesener Mensch.“ Sie nehmen in bezug auf ihn, wie in bezug auf [[Geryon]]es, eine Dreiteilung an. Denn an ihm, sagen sie, ist ein rationeller, ein psychischer und ein stofflicher Teil. Sie glauben, ihn zu erkennen sei der Anfang der Gotteserkenntnis und sagen: „Anfang der Vollkommenheit — Kenntnis des Menschen, Gotteserkenntnis — vollkommene Vollendung.“ All dies aber, das Rationelle, das Psychische und das Stoffliche ist vereint auf einen Menschen, Jesus, den Sohn Mariens, herabgekommen. Und diese drei Menschen sprachen zugleich, jeder aus seinem eigenen Wesen heraus, zu den Seinigen. Denn es gibt dreierlei Wesen im Weltall: engelhafte, psychische, stoffliche, und drei Kirchen: die engelhafte, die psychische und die stoffliche; ihre Namen sind: die Auserwählte, die Berufene und die Gefangene.|Hippolyt von Rom|''Widerlegung aller Häresien'' V,6 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1767-23.htm]}}


Die Dinge, die ich hier ausspreche ..., hängen ja zusammen mit einer Bemerkung, die ich einmal in Kopenhagen gemacht habe und die dann eingegangen ist in mein Buch «Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit». Sie können daraus entnehmen, daß in einer gewissen Beziehung sogar die Struktur des Gehirns eine Art Spiegelbild der Stellung der Himmelskörper ist, die bei der menschlichen Geburt vorhanden ist für denjenigen Punkt auf der Erde, an dem der Mensch geboren wird." {{Lit|GA 145, S 39 ff}}
Diese Lehre, so behaupten die Naassener laut Hippolyt, habe [[Jakobus der Gerechte|Jakobus]], der Bruder des Herrn, der Mariamne überliefert<ref>''Ref.'' V,7 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1766-2.htm]</ref>. Mit Mariamne ist vermutlich [[Maria Magdalena]] gemeint<ref>vgl. Leisegang, S 114 oben</ref>.
</div>


== Das Gehirn als Spiegelungsapparat für das Denken ==
== Siehe auch ==
Das Gehirn bringt also die Gedanken nicht hervor, aber es dient als Spiegelungsapparat für unser Denken, um uns dieses in Form abstrakter Gedanken bewusst zu machen:


<div style="margin-left:20px">
* {{WikipediaDE|Schlangen|}}
"Der materialistische Erkenntnistraum unserer Zeit, die philosophische Phantastik unserer Zeit glauben, daß Erkenntnis dadurch zustande kommt, daß eine Gehirnarbeit verrichtet wird. Gewiß wird bei der Erkenntnis eine Gehirnarbeit verrichtet, aber wenn wir ins Auge fassen, daß zunächst die Hauptsache bei der Erkenntnis die innere Arbeit der Seele im Vorstellungsleben ist, dann müssen wir die Frage aufwerfen: Hat dieses Vorstellungsleben in seinem Inhalte, wohlgemerkt ich sage Inhalt, irgend etwas zu tun mit der Arbeit, die im Gehirn verrichtet wird? Das Gehirn ist ein Teil des physischen Leibes, und alles das, was Vorstellungsleben seinem Inhalte nach ist, was unsere, die Erkenntnis herbeiführende Vorstellungsarbeit der Seele ist, alles das geht nicht bis zum physischen Leib, alles das vollzieht sich in den drei höheren Gliedern der menschlichen Wesenheit, von dem Ich durch den Astralleib zum Ätherleib herunter. Und Sie werden in allen Elementen des Vorstellungslebens dem Inhalte nach nichts darin finden, was irgendwie im äußeren physischen Gehirn vor sich gehen würde. Wenn wir also bloß von dem Vorstellungsinhalt, von der Vorstellungsarbeit sprechen, so müssen wir diese lediglich in die drei höheren übersinnlichen Glieder der menschlichen Wesenheit verlegen, und dann können wir uns fragen: Was hat denn nun das Gehirn mit dem zu tun, was da übersinnlich sich abspielt in der menschlichen Wesenheit? - Die triviale Wahrheit gibt es allerdings, auf die sich die heutigen Philosophen und Psychologen berufen, daß, während wir erkennen, Vorgänge im Gehirn stattfinden. Gewiß, diese triviale Wahrheit ist richtig, kann und soll gar nicht abgeleugnet werden. Aber von der Vorstellung selbst lebt nichts im Gehirn. Welche Bedeutung hat das Gehirn, hat überhaupt die äußere leibliche Organisation für die Erkenntnis, sagen wir zunächst nur für das Vorstellungsleben?


Da ich eben kurz sein muß, so kann ich sie nur durch ein Bild andeuten. Gerade dieselbe Bedeutung hat die Arbeit des Gehirns zu dem, was eigentlich vorgeht in unserer Seele, wenn wir vorstellen, denken, wie der Spiegel für den Menschen, der sich darin sieht. Wenn Sie mit Ihrer Persönlichkeit durch den Raum gehen, da sehen Sie sich nicht zunächst. Wenn Sie einem Spiegel entgegengehen, da sehen Sie das, was Sie sind, wie Sie aussehen. Derjenige, der nun behaupten wollte, das Gehirn denke, es ginge die Vorstellungsarbeit im Gehirn vor sich, der redet gerade so gescheit wie der, der einem Spiegel entgegengeht und sagt: Ich, ich bin nicht da, wo ich gehe; das bin nicht ich; ich muß einmal da hereingreifen - in den Spiegel -, da drinnen stecke ich. - Da würde er sich bald davon überzeugen, daß er im Spiegel gar nicht darin steckt, daß der Spiegel allerdings der Veranlasser ist, daß das, was außerhalb des Spiegels ist, sich sieht. Und so ist es überhaupt mit aller physischen Leibesorganisation. Das was da durch die Arbeit des Gehirns erscheint, das ist innere übersinnliche Tätigkeit der drei höheren Glieder der menschlichen Organisation. Daß diese für den Menschen selber erscheinen kann, dazu ist der Spiegel des Gehirns notwendig, so daß wir das, was wir übersinnlich sind, wahrnehmen durch den Spiegel des Gehirns. Und es ist lediglich eine Folge der gegenwärtigen menschlichen Organisation, daß das so sein muß. Der Mensch würde seine Gedanken zwar denken, aber er könnte nichts wissen von ihnen als gegenwärtiger Erdenmensch, wenn er nicht den spiegelnden Leibesorganismus, zunächst das Gehirn hätte. Aber alles das, was die modernen Physiologen und zum Teil die Psychologen tun, um das Denken zu erkennen, ist eben gerade so gescheit, als wenn ein Mensch im Spiegel darin seiner Wirklichkeit nach sich suchen würde. Das alles, was ich Ihnen hier mit ein paar Worten gesagt habe, das kann man heute auch schon vollständig erkenntnistheoretisch begründen, kann es streng wissenschaftlich aufbauen. Eine andere Frage ist diejenige, ob man natürlich mit einer solchen Sache irgendwie verstanden werden kann. Die Erfahrungen sprechen heute noch dagegen. Man kann diese Dinge heute in einer noch so strengen Weise auch Philosophen auseinandersetzen, sie werden kein Sterbenswörtchen davon verstehen, weil sie auf diese Dinge eben nicht eingehen wollen, ich sage ausdrücklich wollen. Denn es ist heute noch in der äußeren exoterischen Welt gar kein Wille vorhanden, auf die ernsthaftesten Fragen des menschlichen Erkenntnisvermögens wirklich einzugehen.
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Hans Jonas|Hans Jonas]]: ''Gnosis uns spätantiker Geist I'', Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1934, 1964, 1988 ISBN 978-3525531235
* [[Wikipedia:Hans Leisegang|Hans Leisegang]]: ''Die Gnosis''. A. Kröner, Leipzig 1924. 2. Auflage 1936. 5. Auflage, Kröner, Stuttgart 1985. ISBN 3-520-03205-8
* [[Wikipedia:Kurt Rudolph|Kurt Rudolph]]: ''Die Gnosis. Wesen und Geschichte einer spätantiken Religion'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005 ISBN 3-525-52110-3
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266a]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}


[[Bild:Denken.gif|thumb|Das Gehirn als Spiegelungsapparat für das Denken]]
{{GA}}
Wollen wir in einer richtigen Weise uns ein schematisches Bild von dem menschlichen Erkenntnisprozesse machen, so müssen wir sagen — nehmen wir das als das Schema der äußeren physischen menschlichen Leibesorganisation —: In alledem, was äußere physische Leibesorganisation ist, geht gar nichts vor von dem, was Denken, was Erkennen ist, sondern das geht in dem anschließenden Ätherleib, Astralleib und so weiter vor. Da drinnen sitzen die Gedanken, die ich hier schematisch mit diesen Kreisen anzeichne. Und diese Gedanken gehen nicht etwa in das Gehirn hinein — das zu denken wäre ein völliger Unsinn —, sondern sie werden gespiegelt durch die Tätigkeit des Gehirns und wiederum zurückgeworfen in den Ätherleib, Astralleib und das Ich, und die Spiegelbilder, die wir selbst erst erzeugen und die uns sichtbar werden durch das Gehirn, die sehen wir, wenn wir als Erdenmenschen gewahr werden, was wir eigentlich treiben in unserem Seelenleben. Da drinnen im Gehirn ist gar nichts von einem Gedanken. So wenig ist im Gehirn etwas von einem Gedanken, wie hinter dem Spiegel etwas von Ihnen ist, wenn Sie sich darin sehen. Aber das Gehirn ist ein sehr komplizierter Spiegel. Der Spiegel, in dem wir uns da draußen sehen, ist einfach, das Gehirn aber ist ein ungeheuer komplizierter Spiegel, und es muß eine komplizierte Tätigkeit stattfinden, damit das Gehirn das Werkzeug werden kann, um nicht unsere Gedanken zu erzeugen, sondern sie zurückzuspiegeln. Mit anderen Worten, bevor überhaupt von einem Erdenmenschen ein Gedanke zustande kommen konnte, mußte eine Vorbereitung geschehen. Und wir wissen, daß dies geschehen ist durch die alte Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit (-> [[Planetarische Weltentwicklungsstufen]]) und daß schließlich der heutige physische Leib, also auch das Gehirn, ein Ergebnis der Arbeit vieler geistigen Hierarchien ist. So daß wir sagen können: Mit dem Beginne der Erdenentwickelung war der Mensch auf der Erde so gestaltet, daß er sein physisches Gehirn ausbilden konnte, daß es werden konnte der spiegelnde Apparat für das, was der Mensch eigentlich ist und was erst in der Umgebung dieser physischen Leibesorganisation vorhanden ist." {{Lit|GA 129, S 139ff}}
</div>
== Das Gehirn als durch Elementarwesen bewirktes metamorphosiertes Ausscheidungsprodukt ==
"Das Gehirn ist durchaus höhere Metamorphose der Ausscheidungsprodukte. Daher der Zusammenhang der Gehirnkrankheiten mit den Darmkrankheiten; daher auch der Zusammenhang der Heilung der Gehirnkrankheiten und der Darmkrankheiten.


Sehen Sie, indem nun Gnomen und Undinen da sind, überhaupt eine Welt da ist, wo Gnomen und Undinen leben können, sind die Kräfte vorhanden, welche gewiß vom unteren Menschen aus Parasiten bewirken können, die aber zu gleicher Zeit die Veranlassung sind, im oberen Menschen die Ausscheidungsprodukte ins Gehirn umzumetamorphosieren. Wir könnten gar nicht ein Gehirn haben, wenn die Welt nicht so eingerichtet wäre, daß es Gnomen und Undinen geben kann. Das, was für Gnomen und Undinen in bezug auf die Zerstörungskräfte gilt - Zerstörung, Abbau geht ja dann wiederum vom Gehirn aus -, das gilt für Sylphen- und Feuerwesen in bezug auf die Aufbaukräfte." (Lit.: GA 230, 8.Vortrag) (ausführlicher siehe Artikel [[Gnome]])
== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
<references/>
#Rudolf Steiner: ''Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit'', [[GA 15]] (1911) {{Schriften|015}}
#Rudolf Steiner: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988) {{Vorträge|107}}
#Rudolf Steiner: ''Okkulte Geschichte'', [[GA 126]] (1992), ISBN 3-7274-1261-5 {{Vorträge|126}}
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1977), Siebenter Vortrag, München, 24. August 1911 {{Vorträge|129}}
#Rudolf Steiner: ''Welche Bedeutung hat die okkulte Entwicklung des Menschen für seine Hüllen und sein Selbst?'', [[GA 145]] (1986), Zweiter Vortrag, Den Haag, 21. März 1913 {{Vorträge|145}}
#Rudolf Steiner: ''Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung durch seinen geistigen Zusammenhang mit dem Erdplaneten und der Sternenwelt'', [[GA 203]] (1989), ISBN 3-7274-2030-8 {{Vorträge|203}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}


{{GA}}
[[Kategorie:Reptilien]] [[Kategorie:Mythologisches Tier]] [[Kategorie:Widersacher]] [[Kategorie:Tiersymbol]] [[Kategorie:Gnosis]]


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Organe]] [[Kategorie:Organismus]][[Kategorie:Philosophie des Geistes]]
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Version vom 13. Februar 2020, 08:13 Uhr

Königskobra (Königshutschlange; Alfred Brehm: Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs)
Äskulapstab

Schlangen (griech. ὄφις, Ophis oder lat. Serpentes; hebr. נָחָשׁ nachasch) sind eine Unterordnung der Reptilien. Sie stammen von echsenartigen Vorfahren ab. Gegenüber diesen ist der Körper stark verlängert und die Extremitäten wurden fast völlig zurückgebildet. Heute sind etwa 3000 Arten beschrieben. Mit Ausnahme der Arktis, Antarktis, Permafrostgebieten und einigen Inseln sind sie weltweit in allen Lebensräumen anzutreffen.

Die Schlange als Symbol für die Widersachermächte

In okkulten Zusammenhängen erscheint die Schlange oft als imaginatives Symbol für die niederen, erdgebundenen, aber sehr mächtigen Astralkräfte und wird dann oft mit den luziferischen, aber auch mit den ahrimanischen Widersachern in Verbindung gesehen. So verführte in der alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte der Bibel Luzifer in Gestalt einer Schlange Adam und Eva dazu, die Frucht vom Baum der Erkenntnis zu kosten. In der Persischen Mythologie, insbesondere im Zurvanismus, hat Ahriman als die Große Schlange für 9000 Jahre die Herrschaft über die Unterwelt.

Es wäre dennoch falsch, in der Schlange darum nur eine negative Symbolik zu sehen.

„Wer tiefer hineinsieht in das Dasein, wird sich das Urteil abgewöhnen, daß etwas unter allen Umständen gut oder böse ist. Im Christentum wird die Schlange als Verführerin der Menschheit bezeichnet und Luzifer mit Abscheu genannt. Die Anschauung über das luziferische Prinzip hat sich allerdings geändert [...] Dies ist keine Anschauung des ursprünglichen Christentums, sondern später erst in das Christentum hineingekommen. Auch bei den christlichen Mystikern der ersten Jahrhunderte, bei den Gnostikern ist die Schlange nicht ein Symbol für das Böse, sondern sogar ein Symbol für die geistige Führung der Menschheit Der Weise, der Führer heißt «die Schlange». So wurde derjenige bezeichnet, welcher die Menschheit zur Erkenntnis führt. Die Schlange ist das Symbol des Luzifer.“ (Lit.:GA 97, S. 157f)

Schlangensymbol und alter Mond

Der alte Mond war die vorige Verkörperung unserer Erde. Dieser alte Mond trennte sich damals zeitweilig von seiner Sonne[1], um seinen Bewohnern geeignete Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Dem Menschenwesen wurde damals der Astralleib eingefügt. Am Ende der alten Mondenzeit vereinigten sich der alte Mond wieder mit seiner Sonne und nahm dadurch höhere geistige Kräfte auf. Wäre das nicht geschehen, hätten sich als Folge der alten Mondenentwicklung nur schlangenähnliche Wesen entwickeln können. Die Sonnenwesen hingegen hätten als höchstes die Gestalt des Fisches erreichen können.

„Die hohen Wesenheiten, die auf der abgetrennten Sonne lebten, hatten sich vom Monde trennen müssen, um in ihrer eigenen Entwickelung weiterkommen zu können. Nun aber mußten diese auf dem Monde zurückgebliebenen Wesen, die sich dort weiter verfestigt hatten, gerettet werden; deshalb mußte sich die Sonne mit dem Monde wieder vereinigen. Fragen wir uns nun, was geschehen wäre, wenn Sonne und Mond sich nicht wieder vereinigt hätten, wenn sie sich separat weiterentwickelt hätten. Dann hätte der Mensch niemals seine heutige Gestalt erhalten können. Wäre der alte Mond seinen Weg allein gegangen, hätte er nicht durch seine Wiedervereinigung mit der Sonne neue Kräfte schöpfen können, dann wäre das höchste Wesen, das er je hätte hervorbringen können, etwa wie die heutigen Schlangen gewesen. Die Sonnenwesen dagegen, sie hätten - wenn sie allein geblieben wären - als höchstes die Gestalt des Fisches erreichen können. Die Fischgestalt ist der äußere Ausdruck für Wesen, die viel höher stehen als der Mensch. Die Fischgruppenseele steht tatsächlich auch heute sehr hoch; die äußere Gestalt ist aber etwas ganz anderes als die Seele. Woher ist also jenen Wesen des alten Mondes die Kraft gekommen, sich über die Schlange zu erheben? Von den Wesenheiten der Sonne ist ihnen diese Kraft gekommen. Und die Reinheit des Sonnenzustandes jener hohen Wesen drückt sich materiell in der Fischgestalt aus, denn das ist die höchste materielle Gestalt, die von den Wesenheiten der alten Sonne erlangt werden kann.

Christus, der Sonnenheld, der die ganze Kraft der Sonne auf die Erde verpflanzt hat, wird ja durch das Zeichen des Fisches symbolisiert. Jetzt werden Sie verstehen, mit welch tiefer Intuition das esoterische Christentum die Bedeutung der Fischgestalt erfaßt hat; sie ist ihm das äußere Sinnbild der Sonnenkraft, der Kraft des Christus. Wohl ist der Fisch äußerlich ein unvollkommenes Wesen, aber er ist nicht so tief hinuntergestiegen in die Materie; wenig nur ist er von Ichsucht durchzogen.

Für den Okkultisten ist die Schlange das Symbolum der Erde, wie sie sich aus dem alten Monde entwickelt hat, und der Fisch ist das Symbolum des Geistwesens der alten Sonne. Unsere Erde mit ihren festen Substanzen hat in der Schlange ihr tiefstes Wesen symbolisiert, das Erdenwesen. Das, was sich als wäßrige Substanz abgesondert hat, zeigt sich symbolisiert im Fisch.“ (Lit.:GA 101, S. 164f)

Die Kundalini-Schlange

Die Kundalini-Kraft, auch Kundalini-Schlange genannt, ruht am unteren Ende der Wirbelsäule, symbolisiert durch die in dreieinhalb Windungen zusammengerollte Schlange, die im Wurzelchakra, der vierblättrigen Lotosblume, bewusstlos schläft, und ist nach der tantrischen Lehre die göttliche Kraft in ihrer individuellen Inkarnation im Menschen. Einmal erweckt, kann sie zur höchsten Kraft der Liebe oder zur im höchsten Maß gesteigerten reinen Begierde werden. Als Kundalinifeuer ist sie das Band, das den physischen Leib während des ganzen irdischen Lebens mit dem Astralleib verbindet, die sogenannte Silberschnur. Sie ist einerseits die Kraft im Menschen, die der mater, der Materie, am nächsten steht und anderseits bildet sie die Brücke zwischen der physischen und astralen Substanz. Sie ist zugleich das innerlich erregte Astrallicht, das die äußere Seelenwelt erleuchtet und dem hellsichtigen Blick sichtbar macht.

Apophis

Die Katze des Re schneidet dem Schlangengott Apophis den Kopf ab.

In der ägyptischen Mythologie ist der Schlangengott Apophis (

O29
Q3 Q3
I14

; griech. Ἄπωφις) der Widersacher des Sonnengottes Re und steht für Finsternis, Zerstörung und Chaos und versucht die Sonnenbarke des Re mit den Windungen seines riesigen Schlangenkörpers zurückzuhalten. Apohis muss allmorgendlich von Re besiegt werden, damit die Sonne (des Tagesbewusstseins) wieder aufgehen kann. Auf der Metternichstele[2] wird Apophis auch als die Nabelschnur des Re bezeichnet.

Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie

In Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie wird diese tief unbewusste Kraft, die die Inder als Kundalini kennen, durch die grüne Schlange repräsentiert, die durch ihr Opfer künftig die dauerhafte Brücke zwischen der sinnlichen und der geistigen Welt bildet, die im hellen Tagesbewusstsein beschritten werden kann.

Der Merkurstab (Caduceus)

Caduceus - Merkurstab

Für den Geistesschüler ist der Merkurstab mit den beiden Schlangen ein gutes Hilfsmittel, um das Eindringen ahrimanischer Wesen in sein Bewusstsein zu verhindern. Die beiden Schlangen stehen dabei die u.a. auch für die unbewusste (schwarz) und für die bewusste (weiß) Seite der Kundalinikraft:

„Es gibt ein Mittel, um das Eindringen der ahrimanischen Wesen in unser Bewußtsein zu verhindern, ein Symbol, das man in sich lebendig lassen werden muß. Dies ist der Merkurstab, der leuchtende Stab mit einer schwarzen Schlange und der hell aufleuchtenden glitzernden Schlange. Die Schlange ist das Symbol für den Astralleib. Jeden Abend häutet sich der Astralleib, er wirft die verbrauchte Haut ab. Davon ist die schwarze Schlange Symbol. Über Nacht erhält er eine neue, schillernde Haut, und diese neubelebte, schöne, glänzende Haut des Astralleibes wird durch die glänzende Schlange symbolisiert.

Dies Symbol bannt alles, was in unser Bewußtsein störend eindringen will, wenn wir es vor jeder Meditation lebendig vor uns erstehen lassen: der Merkurstab, den der Götterbote in der Hand hält, der den Weg weist. Wenn der Mensch höher steigt, wenn er hellsehend wird, drängen sich ihm die ahrimanischen Wesenheiten in Bildern vor. Parasitische Tiere sieht er, Ratten und Mäuse. Als Versuchung treten an ihn heran Wesen mit schönen menschlichen Gesichtern, aber verkrüppelten Füßen. Denen darf man sich nicht hingeben. Gute Bilder sind, wenn der Meditant sieht eine Sphinx (Seraphim) oder einen Cherubim. - Auch hier ist der Merkurstab anzuwenden, um die niederziehenden Wesen zu bannen.“ (Lit.:GA 266a, S. 465)

Die Schlange als Ich-Symbol

Die sich aufrichtende Schlange ist auch ein Symbol für die Ichkraft. Das Ich ist dann gleichsam der Schlangenbeschwörer, der die mächtigen Schlangenkräfte zum Heil der Welt unter seine Herrschaft gebracht hat. Der von einer Schlange umwundene Stab des Asklepios in der griechischen Mythologie (Äskulapstab) ist bis heute das Symbol der medizinischen und pharmazeutischen Berufe.

Ouroboros aus einem alchemistischen Manuskript

„In der Entwickelung der Erde kam nun ein Zeitpunkt, wo in dem gemeinsamen Leben und Weben des Erdengeistes eine Besonderung eintrat. Es schloß sich ein Teil ab, wie in ein Rohr hinein. Erst als dieser Zeitpunkt eintrat, war es überhaupt möglich, daß Wesen entstehen, die auch Sonderwesen werden können. Die anderen sind Glieder einer Erdenseele. Jetzt erst beginnt ein besonderer Grad von Sonderung. Jetzt beginnt erst die Möglichkeit, daß einmal etwas zu sich «Ich» sagen kann. Diese Tatsache, daß zwei Epochen auf der Erde sind, erstens die Epoche, in der es auf der Erde noch keine Tiere gab mit einem in ein Knochenrohr eingeschlossenen Nervensystem, zweitens die Epoche, in welcher dann solche entstanden, wird in allen Religionen besonders ausgedrückt. Die Schlange schließt zuerst das selbstlose, ungesonderte Schauen des Erdengeistes in ein Rohr ein, und bildet so den Grund zur Ichheit. Das prägten die esoterischen Lehrer den Schülern ein, so daß sie es empfinden konnten: Seht ihr die Schlange an, so seht ihr das Merkzeichen für euer Ich. - Dabei mußten sie lebhaft empfinden, daß das zusammengehört, das selbständige Ich und die Schlange. So wurde diese Empfindung von der Bedeutung der Dinge um uns her ausgebildet. So durchdrangen die Schüler ein jegliches Natur wesen mit dem richtigen Empfindungsgehalt. Mit dieser Empfindung ausgerüstet war auch Moses, als er herausging aus den ägyptischen Geheimschulen, und so stellte er die Schlange als Symbol auf. Man lernte in jenen Schulen nicht so abstrakt, wie man heute lernt, sondern indem man aus dem eigenen inneren Erleben heraus die Welt erfassen lernte.

Es gibt eine Beschreibung des Menschen auf Grund der äußerlichen Untersuchung der einzelnen Teile seines Organismus. Aber in alten mystischen und okkulten Werken kann man den Menschen ebenfalls beschrieben finden. Diese Beschreibungen sind aber auf ganz andere Weise zustande gekommen als durch anatomische Untersuchungen. Sie sind sogar weit genauer und viel richtiger, als was der Anatom von heute beschreibt, denn dieser beschreibt nur den Leichnam. Die alten Beschreibungen sind so gewonnen, daß die Schüler durch Meditation, durch innere Erleuchtung sich selbst sichtbar wurden. Durch das sogenannte Kundalinifeuer kann der Mensch sich von innen heraus betrachten. Es gibt verschiedene Stufen dieser Betrachtung. Die genaue, richtige Betrachtung tritt zuerst symbolisch auf. Wenn der Mensch sich zum Beispiel auf sein Rückenmark konzentriert, sieht er in der Tat immer die Schlange. Er träumt vielleicht auch von der Schlange, weil diese das Wesen ist, das äußerlich in die Welt hinausversetzt wurde, als das Rückenmark sich bildete und auf dieser Stufe stehengeblieben ist. Die Schlange ist das äußerliche, in die Welt hinausversetzte Rückenmark. Diese bildhafte Art, die Dinge zu sehen, ist das astrale Schauen (Imagination). Aber erst durch das mentale Schauen (Inspiration) ergibt sich die völlige Bedeutung.“ (Lit.:GA 93a, S. 18f)

Die Ouroboros-Schlange (von altgriech. οὐροβóρος „Schwanzfresser“) ist ein Symbol für die Unendlichkeit, der ewigen Wiederkehr und der Vereinigung von Gegensätzen (wie hell/dunkel oder aktiv/passiv) und auch ein Symbol für das menschliche Ich. Die sich in den Schwanz beißende Schlange deutet an, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht, dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet. Zusammen mit der Symbolik, die dem Bild der sich ständig verjüngenden Schlange ohnehin zukommt, stellt der Zirkelschluss des Tieres eine aussagekräftige Metapher einer zyklischen Wiederholung dar – etwa des Kreislaufes der Zeiten, der Weltuntergänge und Neuschöpfungen, des Sterbens und der Neugeburt, im abgeleiteten Sinn auch der Ewigkeit (wie der einfache Kreis).

Symbolik und Mythologie

Der Buchstabe S steht sowohl wegen seiner Form, als auch wegen des Zischlautes als Symbol für die Schlange.

Asklepios, der griechische Gott der Heilkunst mit seinem Stab, der von einer Äskulapnatter umschlungen wird

Antike
Im antiken Griechenland galt die Schlange als heilig. Da sie sich durch die Häutung in den Augen der Menschen unendlich oft erneuern konnte, hielt man sie für unsterblich. Dieser, aus der damals menschlichen Sicht, ständige Akt der Verjüngung und die Tatsache, dass Schlangen Heilkräfte zugesagt wurden (aus ihrem Fleisch stellte man Medizin her), machten sie schließlich zum Symbol für den Stand der Mediziner. Bis heute hat sie sich im Zeichen des Äskulapstabes gehalten, den man auch, stark vereinfacht, heute in einigen Apothekenzeichen wiederfindet. Ebenso wurde der Schlange Hellsichtigkeit nachgesagt, weshalb sie eines der Tiere der Göttin Gaia war. Laut Hesiod war Gaia Pelope einer der vielen Namen der Erdgöttin Gaia. Im Orakel von Delphi taten Schlangenpriesterinnen (Pythia) ihren Dienst. Nicht nur in der jüdisch-christlichen Tradition gab es einen von einer Schlange bewachten Baum: In der altgriechischen Vorstellung stand im Garten der Hesperiden der lebensspendende Apfelbaum, der der Göttin Hera von Gaia geschenkt worden war und von der Schlange Ladon bewacht wurde.

Indien
Im indischen Volksglauben wird die Schlangengöttin Manasa verehrt, die die Menschen vor Giftschlangen schützt. In den indischen Schöpfungsmythen gibt es den Schlangenkönig Ananta-Shesha, der zwischen zwei Weltzeitaltern auf dem Grund des Urozeans ruht. Unter dem Namen Vasuki hilft der selbe Schlangenkönig, den Milchozean zu quirlen, um den Unsterblichkeitstrank zu erhalten.

China
In China galt die Schlange indes als Symbol für Schlauheit, Bosheit und Hinterlist. Sie zählt zu den fünf Gifttieren. Gleichwohl stellt sie aber das 6. Tier im chinesischen Tierkreis dar.

Die Katze des Re schneidet Apophis den Kopf ab

Ägypten
Im vordynastischen Ägypten wurde die „Schlangenmutter“ Wadjet (auch Wa Zit) angebetet. Ihr Symbol war der Uräus. Des Weiteren kannten die Alten Ägypter die Mehem, eine Schlangengöttin, die des Nachts den Sonnengott Re in seinem Schlaf umfasste. Seit dem Mittleren Reich ist auch der Glaube an den Gott Apophis belegt. Der als riesige Schlange dargestellte Gott war die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos und zugleich der große Widersacher des Sonnengottes Re.

Bibel
Nach allgemeiner Ansicht ist die Schlange in der Bibel weitestgehend ein Sinnbild des Teufels. In der Geschichte vom Paradies (1. Mose 3) ist die Schlange Sinnbild der Versuchung und Verführung zum Bösen; sie weckt Zweifel an Gottes Güte und verführt Eva, vom „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ zu essen. Martin Luther übersetzt das hebräische Wort „da’at“ mit „Erkenntnis“ im Sinne von „Allwissenheit“: der Mensch will sein wie Gott und macht sich zum Herrn über „Gutes und Böses“, das heißt über alles.

Als das Volk Israel durch die Wüste wandert, wird es von Schlangen geplagt (4. Mose 21); Mose soll eine Eherne Schlange aufrichten, und jeder, der zu ihr aufschaut, soll bewahrt bleiben. Hier erscheint die Schlange (wie für die Christen das Kreuz) als Heilszeichen. In 2. Kön. 18,4 wird berichtet, dass diese eherne Schlange, als „Nehuschtan“ bezeichnet, bis in die Zeit des Königs Hiskia aufbewahrt wurde; weil sie aber kultisch verehrt wurde, wurde sie durch Hiskia zerschlagen.

Auch wenn Jesus seinen Jüngern empfielt: „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!“ (Matth. 10,16), bleibt im Buch der Offenbarung des Johannes die Schlange dennoch eindeutig ein Bild des Bösen: „Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist.“ (Offenbarung 20,2).

Naher Osten
Im Vorderen Orient stand die Schlange allgemein für Weisheit und Erleuchtung, welche die tiefen Geheimnisse des Lebens verstand. Diese Vorstellung hat in der biblischen Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies überlebt, wo die Schlange Eva die „Frucht der Erkenntnis“ überreichte. In einigen gnostizistischen Sekten wurden Eva und die Schlange für das den Menschen zur Verfügung gestellte Wissen verehrt (wobei sie dort manchmal auch als männlicher Begleiter Evas, Ophion, dargestellt wurde).

Germanen
In der germanischen Mythologie spielt die Midgardschlange, die die Welt umspannt, zugleich aber das Göttergeschlecht der Asen bedroht, eine wichtige Rolle.

Balten
In der heidnischen Religion der Balten spielten Schlangen ebenso wie Kröten eine erhebliche Rolle, denn sie gelten, weil sie auf der Erde (lit. žemė) leben, als Symbol der Erdgöttin Žemyna. Jede Familie schätzte sich glücklich, wenn sich eine Ringelnatter an der Feuerstelle, im Badehaus oder unter der Handmühle niederließ. Man fütterte sie wie ein Haustier mit Eiern und Milch und beobachtete gewissenhaft, ob sie das Futter auch annahm.

Aborigines
Die Regenbogenschlange verkörpert in den Mythen der Aborigines den Ur-Zustand der Natur im Zustand der Traumzeit und herrscht über ihre gleichermaßen lebensspendenden und verschlingenden Aspekte, insbesondere behütet sie das Wasser.

Mittelamerika
Das archetypische Motiv Ouroboros wird häufig mit ein oder zwei sich in den Schwanz beißenden Schlangen dargestellt und symbolisiert die Unendlichkeit. In einigen Kulturen Mittelamerikas ist der Ouroboros heute eine lebendige Gottheit.

Die Schlange bei den Gnostikern

Ophiten und Naassener

Die Anbetung der Schlange, Hellenistische Alabasterschale, 22 cm Durchmesser
Hauptartikel: Ophiten

Die Ophiten oder Ophianer (von griech. ὄφις, Ophis, „Schlange“) und Naassener (von hebr. נָחָשׁ nachasch, „Schlange“, hier transkripiert als nahas bzw. naas) waren gnostische Sekten der frühchristlichen Zeit im 2. Jahrhundert, die in ihren Kulten die Paradiesesschlange als göttliches Wesen verehrten. Sie brachte die göttlichen Erkenntnis (nach 1 Mos 3,5 EU), aber auch die Verderbnis. Den Naassener galt die Schlange als die alles belebende Weltseele. Die Kainiten verehrten sie, weil sie die Menschheit von der Knechtschaft des Schöpfergottes Jahve bzw. Jaldabaoth befreit habe. Ebenfalls zum gnostischen System der Ophiten zählen die nach dem hebräischen Namen des Euphrat (hebr. פְּרָת Pherat) benannten Peraten.

Einen Grundriss der Anschauungen der Naassener zeichnete Hippolyt von Rom in seiner Widerlegung aller Häresien:.

„Es drängt die Zeit, an die Behandlung des Themas zu gehen und mit denen zu beginnen, die sich unterfingen, die Schlange, die Urheberin des Irrtums, mit Worten, die sie selbst erfand, zu feiern. Die ersten Priester und die Hauptvertreter dieser Lehre waren die sogenannten Naassener; sie heißen so nach dem hebräischen „Naas“, Schlange. Später nannten sie sich Gnostiker, da sie behaupteten, allein die Tiefen (der Weisheit) zu kennen. Von ihnen zweigten viele ab, und die einheitliche Irrlehre wurde vielspältig, indem mit verschiedenen Worten dasselbe dargelegt wurde, wie sich im Verlauf der Erörterung zeigen wird. Als (Prinzip) des Alls verehren sie den „Menschen“ und den „Menschensohn“. Dieser Mensch ist mannweiblich; sie nennen ihn Adam; es gibt viele mannigfaltige Loblieder auf ihn; diese Loblieder lauten kurz gefaßt ungefähr so: „Von dir Vater und durch dich Mutter, die zwei unsterblichen Namen, der Welten Eltern, du Himmelsbürger, hochgepriesener Mensch.“ Sie nehmen in bezug auf ihn, wie in bezug auf Geryones, eine Dreiteilung an. Denn an ihm, sagen sie, ist ein rationeller, ein psychischer und ein stofflicher Teil. Sie glauben, ihn zu erkennen sei der Anfang der Gotteserkenntnis und sagen: „Anfang der Vollkommenheit — Kenntnis des Menschen, Gotteserkenntnis — vollkommene Vollendung.“ All dies aber, das Rationelle, das Psychische und das Stoffliche ist vereint auf einen Menschen, Jesus, den Sohn Mariens, herabgekommen. Und diese drei Menschen sprachen zugleich, jeder aus seinem eigenen Wesen heraus, zu den Seinigen. Denn es gibt dreierlei Wesen im Weltall: engelhafte, psychische, stoffliche, und drei Kirchen: die engelhafte, die psychische und die stoffliche; ihre Namen sind: die Auserwählte, die Berufene und die Gefangene.“

Hippolyt von Rom: Widerlegung aller Häresien V,6 [2]

Diese Lehre, so behaupten die Naassener laut Hippolyt, habe Jakobus, der Bruder des Herrn, der Mariamne überliefert[3]. Mit Mariamne ist vermutlich Maria Magdalena gemeint[4].

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Diese Sonne ist weder identisch mit der sog. alten Sonne, also jener Verkörperung unserer Erde, die der alten Mondenzeit voranging, noch mit unserer gegenwärtigen Sonne.
  2. Constantin-Emil Sander-Hansen: Die Texte der Metternichstele. Munksgaard, Kopenhagen 1966, S. 16-17.
  3. Ref. V,7 [1]
  4. vgl. Leisegang, S 114 oben


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