Hermann Linde und Kategorie:Gilgamesch-Epos: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Hermann Linde Selbstportrait.jpg|thumb|Selbstporträt]]
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[[Kategorie:Mesopotamische Mythologie]]
'''Hermann Linde''' (* [[Wikipedia:26. August|26. August]] [[Wikipedia:1863|1863]] in [[Wikipedia:Lübeck|Lübeck]]; † [[Wikipedia:26. Juni|26. Juni]] [[Wikipedia:1923|1923]] in [[Wikipedia:Arlesheim|Arlesheim]]) war ein deutscher [[Maler]] und [[Anthroposoph]], der sich insbesondere der Orientmalerei und dem [[Wikipedia:Symbolismus (Bildende Kunst)|Symbolismus]] zuwandte.
[[Kategorie:Literarisches Werk]]
 
[[Kategorie:Dichtung]]
== Herkunft und Familie ==
[[Kategorie:Epos]]
 
Hermann Linde wuchs in Lübeck als Sohn des Apothekers und angesehenen Fotografen [[Wikipedia:Hermann Linde der Ältere|Hermann Linde sen.]] auf und besuchte dort das [[Wikipedia:Katharineum zu Lübeck|Katharineum]]. Seine Brüder waren der Augenarzt und Kunstsammler [[Wikipedia:Max Linde|Max Linde]] und der Maler [[Wikipedia:Heinrich Eduard Linde-Walther|Heinrich Eduard Linde-Walther]].
 
== Künstlerischer Werdegang ==
[[Datei:Hermann Linde Das Maerchen vom Lieben und Hassen.jpg|thumb|left|[[Das Märchen vom Lieben und Hassen]].]]
[[Datei:Herman Linde Der goldene Tempel.jpg|thumb|left|Der goldene Tempel]]
[[Datei:Linde Luebecker stadtgarten.jpg|thumb|Lübecker Stadtgarten, Johannisstraße 64]]
[[Bild:Hermann Linde Weimar Schlossallee.jpg|thumb|Weimar Schlossallee, 1887]]
[[Datei:Linde girl.jpg|thumb|Mädchen im Sari]]
Linde studierte bis 1889 an den Akademien in Dresden und Weimar. 1890 führte ihn eine Studienreise nach Sizilien, Ägypten und Tunesien. 1892-1895 arbeitete er als freier Maler in Indien. Für das große Gemälde „Die Langar-Prozession“ ([[Wikipedia:Überseemuseum|Überseemuseum]] [[Wikipedia:Bremen|Bremen]]) wurde er mit der goldenen Medaille des Vizekönigs von Indien ausgezeichnet. Während eines Aufenthaltes 1896 in Paris und Tunis erhielt er weitere Preise. 1896-1898 verbrachte er in der [[Wikipedia:Künstlerkolonie Dachau|Künstlerkolonie Dachau]].
 
[[Wikipedia:1899|1899]] lernte Hermann Linde [[Marie Linde|Marie Hagens]] kennen, die er am [[Wikipedia:23. September|23. September]] [[Wikipedia:1900|1900]] im München ehelichte. Ihr einziges Kind, Agnes, wurde am [[Wikipedia:9. August|9. August]] [[Wikipedia:1904|1904]] geboren.
 
1910 schloß sich Linde nach einer Begegnung mit [[Rudolf Steiner]] der [[Anthroposophie|anthroposophischen Bewegung]] an. Steiner beauftragte ihn mit der Innenausmalung des ersten [[Goetheanum]]s. Hermann Linde fertigte Skizzen zu seinem Zyklus über [[Goethes Märchen von der Grünen Schlange und der Schönen Lilie]]. Von Steiner, der die Arbeit Hermann Lindes mit regem Interesse verfolgte und zum Teil bis in die Einzelheiten mit ihm besprach, rührt vor allem die Anregung, das Märchen in einer Zusammenschau mit den Motiven des [[Mysteriendrama]]s „[[Die Pforte der Einweihung]]“ zu gestalten. [[Wikipedia:1914|1914]] übersiedelte er gemeinsam mit seiner Gattin nach [[Wikipedia:Arlesheim|Arlesheim]] in die Villa St. Georg, wo Marie Linde eine Art Mädchenpensionat eröffnete und ihrem Mann bei der Malerei des [[Die Deckenmalerei der grossen Kuppel des ersten Goetheanums|großen Kuppelgemäldes]] im [[Erstes Goetheanum|Ersten Goetheanum]] half.
 
<div style="margin-left:20px">
"Hermann Linde ist als Künstler in die anthroposophische Bewegung
hereingetreten. Er hat sein ganzes künstlerisches Sein zunächst
in den Dienst dieser Bewegung gestellt und dann in der dritten
Phase dieser Bewegung auf dem Altare derselben hingeopfert. Wir
blicken zurück, weil es uns wert sein muß, was durch die innerhalb
unserer Bewegung arbeitenden Persönlichkeiten geschehen ist, auf
jene Zeit, wo in einer von rechter Innerlichkeit durchtränkten Art in
München die anthroposophische Bewegung in das künstlerische Fahrwasser
hineingeleitet werden mußte. Wir brauchten zunächst Menschen,
welche Künstlerisches in sie einfließen lassen konnten. Und nun
möchte ich diejenigen unter Ihnen, die sich an die Münchner Mysterien-
Vorstellungen erinnern, in ihrer innersten Seele anrufen, dessen
zu gedenken, wie wunderbar geschlossen jene Bühnenbilder waren,
die zu einzelnen Szenen dieser Mysteriendramen Hermann Linde aus
seiner, ich möchte sagen selbstverständlichen Opferwilligkeit beigesteuert
hat. Manchen von denen, die anwesend waren bei jenen
Vorstellungen, werden diese Bilder unvergeßlich sein, denn sie entstanden
aus einem wirklichen Erleben dessen, was damals vor die
Seelenaugen unserer Anthroposophen treten sollte. Und das Wort,
das ich heute morgen aus tiefbewegtem Herzen aussprach, ich möchte
es hier wiederholen: Wir wissen sehr gut, daß vieles von dem, was
dazumal hat gemacht werden sollen, ohne eine solche Beihilfe, wie
diejenige war, die von Hermann Linde kam, nicht hätte gemacht
werden können.
 
Und als dann in einzelne Seelen die Idee kam, der anthroposophischen
Bewegung einen eigenen Bau zu errichten, da war es wiederum
eine Selbstverständlichkeit, in den Kreis derer, die vor allen Dingen
ihre Arbeit der Errichtung und Führung dieses Baues widmen wollten,
Hermann Linde hereinzurufen, denn man wußte, da findet man Opferwilligkeit,
da findet man Arbeitsgeneigtheit, da findet man vor allen
Dingen das, was am allermeisten gebraucht wird: versöhnenden,
liebevollen, Gegensätze ausgleichenden Geist.
 
Und so trat denn Hermann Linde in die kleine Gemeinschaft derjenigen,
die als eine Art Komitee alles das leiteten, was zunächst mit
der Absicht in München, dann mit der Wirklichkeit hier in Dornach
zusammenhing: einen Bau der anthroposophischen Sache aufzurichten.
Und er war dann auch einer der Vordersten in den Reihen derer,
welche die Arbeit an diesem Bau übernahmen. Er war von solcher
inneren Liebe zur Sache durchdrungen, daß er sein ganzes Dasein
nunmehr in den letzten Jahren mit diesem Bau verband." {{Lit|{{G|261|271f}}}}
</div>
 
Ein halbes Jahr nachdem das Goetheanum [[Wikipedia:1922|1922]] bei einem Brand vernichtet wurde, verstarb Hermann Linde. Laut Rudolf Steiner starb er an einem gebrochenen Herzen, da Linde seine gesamte Existenz mit dem Gebäude und seine Malereien im Inneren verbunden hatte.
 
<div style="margin-left:20px">
"Und zuletzt hat Hermann Linde mit uns jenen Schmerz durchmachen
müssen, der unsere und seine Arbeit betroffen hat. Er mußte
unter denjenigen stehen, die in kurzer Zeit das, was aus Liebe und
Hingebung erbaut worden ist, zur Ruine haben hinschwinden sehen.
Und es ist wirklich in tiefstem Sinne wahr, was ich heute morgen
sprechen mußte, daß für das Erdendasein ihm dieses das Herz gebrochen
hat. Dieser Eindruck, der in der Neujahrsnacht erlebt worden
ist und der für vieles, was unsere Sache ist, ein Tod war, war tief
brennend in Hermann Lindes Seele. Und die kurze Spanne Zeit, die
ihm auf Erden zuzubringen noch gegönnt war nach dem Goetheanum-
Brande, stand ganz und gar unter diesem Eindrucke." {{Lit|{{G|261|274f}}}}
</div>
 
Linde gilt heute als einer der wichtigsten Orientmaler. Sein Bild eines Mädchens auf einer Veranda im [[Wikipedia:Sari (Kleidung)|Sari]] erzielte im September [[Wikipedia:2007|2007]] [[Wikipedia:Sotheby's|Sotheby's]] in [[Wikipedia:New York City|New York]] mit 133.000 US$ (Schätzpreis 40-60.000) einen Auktionsrekord für Linde-Bilder. 1995 war es aus einer dänischen Privatsammlung für 17.000 DK (3315 US$) versteigert worden.<ref> http://www.sothebys.com/app/live/lot/LotDetail.jsp?lot_id=159395592 </ref>
 
==Literatur==
* Elisabeth Bessau: ''Linde, Hermann'' in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 11, Neumünster 2000, S. 228-230 ISBN 3-529-02640-9
* Rudolf Steiner: ''Unsere Toten'', [[GA 261]] (1984), ISBN 3-7274-2610-1 {{Geschichte|261}}
 
{{GA}}
 
==Werke==
* Johann Wolfgang von Goethe: ''Das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie.'' In 12 Bildern von Hermann Linde. Verwoben mit dem Mysteriendrama ''Die Pforte der Einweihung'' von Rudolf Steiner. Basel: Zbinden [in Komm.] 1972
 
==Einzelnachweise==
<references/>
 
==Weblinks==
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=119393387|VIAF=57423540}}
 
{{DEFAULTSORT:Linde, Hermann}}
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Maler]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1863]]
[[Kategorie:Gestorben 1923]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Linde, Hermann
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Maler
|GEBURTSDATUM=26. August 1863
|GEBURTSORT=[[Lübeck]]
|STERBEDATUM=26. Juni 1923
|STERBEORT=[[Arlesheim]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 19. Oktober 2017, 17:09 Uhr