Freie Hochschule für Geisteswissenschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Freie Hochschule für Geisteswissenschaft''' wurde von [[Rudolf Steiner]] im Anschluss an die Neubegründung der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] bei der [[Weihnachtstagung]] [[Wikipedia:1923|1923]]/[[Wikipedia:1924|24]] ins Leben gerufen. Es sollte damit die von Steiner von [[Wikipedia:1904|1904]] bis zum Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|1. Weltkriegs]] [[Wikipedia:1914|1914]] in drei Klassen geführte [[Esoterische Schule]] neu konstituiert und um künstlerische und wissenschaftliche Sektionen erweitert werden.  
Die '''Freie Hochschule für Geisteswissenschaft''' wurde von [[Rudolf Steiner]] im Anschluss an die Neubegründung der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] bei der [[Weihnachtstagung]] [[Wikipedia:1923|1923]]/[[Wikipedia:1924|24]] ins Leben gerufen. Es sollte damit die von Steiner von [[Wikipedia:1904|1904]] bis zum Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|1. Weltkriegs]] [[Wikipedia:1914|1914]] in drei Klassen geführte [[Esoterische Schule]] neu konstituiert und um künstlerische und wissenschaftliche Sektionen erweitert werden.  
Infolge seiner Erkrankung im Herbst 1924 und seines Todes am [[Wikipedia:30. März|30. März]] [[Wikipedia:1925|1925]] konnte er jedoch nur noch mit der Einrichtung der ersten Klasse und der Sektionen beginnen. Von den insgesamt 38 Klassenstunden, die Steiner bis zu seiner Erkrankung halten konnte, sind 29 Stunden in stenographische Mitschriften erhalten und wurden mittlerweile im Rahmen der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] veröffentlicht {{Lit|GA 270}}.
Infolge seiner Erkrankung im Herbst 1924 und seines Todes am [[Wikipedia:30. März|30. März]] [[Wikipedia:1925|1925]] konnte er jedoch nur noch mit der Einrichtung der ersten Klasse und der Sektionen beginnen. Von den insgesamt 38 Klassenstunden, die Steiner bis zu seiner Erkrankung halten konnte, sind 29 Stunden in stenographische Mitschriften erhalten und wurden mittlerweile im Rahmen der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] veröffentlicht {{Lit|GA 270}}. In der ersten Stunde, die Steiner am [[Wikipedia:15. Februar|15. Februar]] 1924 in [[Wikipedia:Dornach (SO)|Dornach]] gehalten hatte, sagte er:
 
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"... es wird innerhalb dieser Schule jedes
Wort, das gesprochen wird, so gesprochen, daß ihm zugrunde liegt die volle
Verantwortlichkeit gegenüber dem in unserem Zeitalter sich offenbarenden Geiste,
jenem Geiste, der sich durch die Jahrhunderte und Jahrtausende der Menschheit
offenbart, aber in jedem Zeitalter auf eine besondere Weise. Und dieser Geist, er
will dasjenige dem Menschen geben, was der Mensch eben nur durch den Geist
finden kann.
 
Wir müssen uns vom Anfange an klar sein, daß es nicht eine Feindlichkeit
gegenüber all dem ist, was durch die Sinneswelt dem Menschen zukommt, wenn
in einer Schule für Geisteswissenschaft auf die Offenbarungen des Geistes hingesehen
wird. Wir müssen uns auch klar darüber sein, wie wir anerkennen - anerkennen
in aller Tiefe -, anerkennen, daß die Welt der Sinne ihre großen, für das Leben so
notwendigen Offenbarungen, notwendigen praktischen Winke dem Menschen gibt,
müssen uns durch nichts veranlaßt fühlen, dasjenige, was aus der Sinneswelt dem
Menschen zukommt, irgendwie gering zu achten." {{Lit|GA 270/1, S 1f}}
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Die ''Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'' hat ihren Hauptsitz am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]], arbeitet aber im weltweiten Zusammenhang ihrer Mitglieder. Ihre Zielsetzung besteht darin, die geistigen Forschung im Sinne der [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]]s weiterzuführen und befruchtende Impulse für die verschiedensten anthroposophischen Arbeitsfelder zu geben, wozu auch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm angeboten wird. Grundlage der Arbeit sind die sogenannten [[Klassenstunden]], die Rudolf Steiner noch selbst im Rahmen der [[Erste Klasse|Ersten Klasse]] für die ersten Hochschulmitglieder gehalten hat.  
Die ''Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'' hat ihren Hauptsitz am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]], arbeitet aber im weltweiten Zusammenhang ihrer Mitglieder. Ihre Zielsetzung besteht darin, die geistigen Forschung im Sinne der [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]]s weiterzuführen und befruchtende Impulse für die verschiedensten anthroposophischen Arbeitsfelder zu geben, wozu auch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm angeboten wird. Grundlage der Arbeit sind die sogenannten [[Klassenstunden]], die Rudolf Steiner noch selbst im Rahmen der [[Erste Klasse|Ersten Klasse]] für die ersten Hochschulmitglieder gehalten hat.  

Version vom 20. Februar 2011, 12:20 Uhr

Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft wurde von Rudolf Steiner im Anschluss an die Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft bei der Weihnachtstagung 1923/24 ins Leben gerufen. Es sollte damit die von Steiner von 1904 bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 in drei Klassen geführte Esoterische Schule neu konstituiert und um künstlerische und wissenschaftliche Sektionen erweitert werden. Infolge seiner Erkrankung im Herbst 1924 und seines Todes am 30. März 1925 konnte er jedoch nur noch mit der Einrichtung der ersten Klasse und der Sektionen beginnen. Von den insgesamt 38 Klassenstunden, die Steiner bis zu seiner Erkrankung halten konnte, sind 29 Stunden in stenographische Mitschriften erhalten und wurden mittlerweile im Rahmen der Rudolf Steiner Gesamtausgabe veröffentlicht (Lit.: GA 270). In der ersten Stunde, die Steiner am 15. Februar 1924 in Dornach gehalten hatte, sagte er:

"... es wird innerhalb dieser Schule jedes Wort, das gesprochen wird, so gesprochen, daß ihm zugrunde liegt die volle Verantwortlichkeit gegenüber dem in unserem Zeitalter sich offenbarenden Geiste, jenem Geiste, der sich durch die Jahrhunderte und Jahrtausende der Menschheit offenbart, aber in jedem Zeitalter auf eine besondere Weise. Und dieser Geist, er will dasjenige dem Menschen geben, was der Mensch eben nur durch den Geist finden kann.

Wir müssen uns vom Anfange an klar sein, daß es nicht eine Feindlichkeit gegenüber all dem ist, was durch die Sinneswelt dem Menschen zukommt, wenn in einer Schule für Geisteswissenschaft auf die Offenbarungen des Geistes hingesehen wird. Wir müssen uns auch klar darüber sein, wie wir anerkennen - anerkennen in aller Tiefe -, anerkennen, daß die Welt der Sinne ihre großen, für das Leben so notwendigen Offenbarungen, notwendigen praktischen Winke dem Menschen gibt, müssen uns durch nichts veranlaßt fühlen, dasjenige, was aus der Sinneswelt dem Menschen zukommt, irgendwie gering zu achten." (Lit.: GA 270/1, S 1f)

Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft hat ihren Hauptsitz am Goetheanum in Dornach, arbeitet aber im weltweiten Zusammenhang ihrer Mitglieder. Ihre Zielsetzung besteht darin, die geistigen Forschung im Sinne der Anthroposophie Rudolf Steiners weiterzuführen und befruchtende Impulse für die verschiedensten anthroposophischen Arbeitsfelder zu geben, wozu auch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm angeboten wird. Grundlage der Arbeit sind die sogenannten Klassenstunden, die Rudolf Steiner noch selbst im Rahmen der Ersten Klasse für die ersten Hochschulmitglieder gehalten hat.

Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft gliedert sich heute in eine allgemein anthroposophische und zehn Fachsektionen:

  1. Allgemeine Anthroposophische Sektion
  2. Mathematisch-Astronomische Sektion
  3. Medizinische Sektion
  4. Naturwissenschaftliche Sektion
  5. Sektion für Landwirtschaft
  6. Pädagogische Sektion
  7. Sektion für Bildende Künste
  8. Sektion für Redende und Musizierende Künste
  9. Sektion für Schöne Wissenschaften
  10. Sektion für Sozialwissenschaften

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924, GA 270 I-IV (1999), ISBN 3-7274-2700-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Freie Hochschule für Geisteswissenschaft - die offizielle Website der Hochschule am Goetheanum