Retorte

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Datei:Retorte.jpg

Eine Retorte mit Ofen und Vorlage

Die Retorte (von lat. vas retortum = zurückgedrehtes Gefäß), ist ein schon im Mittelalter verwendetes Destilliergefäß. Sie entstand aus der Verbindung von Cucurbit und Alembic und besteht aus einem in einem Stück hergestellten Kolben mit Destilierhelm und einem aus statischen Gründen zurückgebogenen Abflussrohr und wird meist aus Glas oder Keramik hergestellt. Retorten sind eng verwandt mit dem Alambic und gehörten zu den wichtigsten Gefäßen der Alchemisten. Aufgrund seiner im Vergleich zu modernen Laborkühlern schwachen Kühlung und geringen Trennleistung wird die Retorte in der heutigen Laborpraxis kaum mehr verwendet. Dennoch gilt die Retorte auch heute gemeinhin als Symbol für etwas künstlich planvoll durch Menschenhand abseits des Naturkreislaufs Hergestelltes, wie es Goethe im Faust II so treffend charakterisiert:

<poem>

HOMUNCULUS in der Phiole zu Wagner. Nun Väterchen! wie steht's? es war kein Scherz. Komm, drücke mich recht zärtlich an dein Herz! Doch nicht zu fest, damit das Glas nicht springe. Das ist die Eigenschaft der Dinge: Natürlichem genügt das Weltall kaum, Was künstlich ist, verlangt geschloßnen Raum.

                          (Lit.: Goethes Werke)

Literatur

  • Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 3, Hamburg 1948 ff, S 210 [1]

Weblinks

Commons: Retorte - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Retorte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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