Naga und Ludwig Wittgenstein: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Göttin Manasa in Lehm.jpg|thumb|Nagagöttin Manasa, besonders verehrt in [[Wikipedia:Bengalen|Bengalen]]]]
[[Datei:Ludwig Wittgenstein.jpg|mini|hochkant|Ludwig Wittgenstein, 1930]]
[[Datei:Naga Cult Kanchipuram.jpg|thumb|Naga-Kultstätte in Kanchipuram, [[Wikipedia:Tamil Nadu|Tamil Nadu]], Indien]]
[[Datei:Ludwig Wittgenstein 1910.jpg|mini|Ludwig Wittgenstein, 1910]]
[[Datei:Buddha sukhothainagbrok.jpg|thumb|150px|Buddha von Nagas beschirmt]]
'''Ludwig Josef Johann Wittgenstein''' (* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph.
[[Datei:Naka.jpg|thumb|Naga am Eingang zum Wat Phra Puttha Baht Si Roi, Mae Rim, [[Wikipedia:Chiang Mai (Provinz)|Provinz Chiang Mai]], Nordthailand]]


'''Naga''' ([[Sanskrit]], m., नाग, {{IAST|nāga}}, [[Schlangen|Schlange]]) bezeichnet in der [[Wikipedia:Indische Mythologie|indischen Mythologie]] ein Schlangenwesen oder eine Schlangengottheit. Es gibt verschiedene Darstellungsformen: Entweder mit vollständiger Schlangengestalt, als Mensch mit Schlangenkopf oder mit menschlichem Körper, der in einer Schlangengestalt ausläuft. Häufig sind auch Darstellungen mit mehrköpfigen Schlangen, beziehungsweise einer mehrköpfigen Kobrahaube.
Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der [[Logik]], der [[Sprache]] und der [[Philosophie des Geistes]]. Seine beiden Hauptwerke ''Logisch-philosophische Abhandlung'' ([[Tractatus Logico-Philosophicus]] 1921) und ''[[Philosophische Untersuchungen]]'' (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophischer Schulen, des [[Logischer Positivismus|Logischen Positivismus]] und der [[Analytische Philosophie|Analytischen Sprachphilosophie]].


== Nagas in der indischen Mythologie ==
== Ludwig Wittgenstein und die Anthroposophie ==
Nagas sind als Wesen mit [[Magie|magischen]] Fähigkeiten bekannt und können jederzeit menschliche Gestalt annehmen. Gelegentlich sollen sie ihr Reich verlassen und sich unter die Menschen mischen. Sie gelten als Wächter von Übergängen, Schwellen und Türen, besonders auch im symbolischen Sinn. Erzfeind der Nagas ist [[Garuda]], das Begleittier von [[Vishnu]]. Darstellungen des Riesenvogels zeigen diesen oft mit Nagas in seinen Klauen.
Wittgenstein gilt als [[Nominalismus|Nominalist]], der [[Denken]] mit Sprechen bzw. Sprache identifiziert. Er ist jedoch einer der ganz wenigen Philosophen, die originär dachten. Seine Philosophie stellt sich hinein in das moderne Denken wie die Werke großer Künstler, die aus Eigenem schufen. "Von Wittgenstein können Sie lernen, wie Begriffe funktionieren." ([[wikipedia:Wolfgang Welsch (Philosoph)|Wolfgang Welsch]]). (Dies bezieht sich auf die Familieneigenschaft von Begriffen, der Begriff 'Spiel' beispielsweise läßt sich durch eine Definition nicht bestimmen, es findet sich immer ein Beispiel eines Spiels, auf das die Definition nicht paßt. "Spiel" ist eine [[Universalie]]).


Sehr oft werden die Wörter für Schlangen, Schlangendämonen, Nagas, halb-menschlichen, halb-schlangenhaften Wesen nicht unterschieden. Mehrere wichtige Schlangen jedoch tragen Namen. In der hinduistischen Mythologie etwa ist es [[Shesha]] („der Bleibende, der Rest“), der die Erde trägt, ein anderes Wort ist Ananta („der Unendliche“), die auf dem Wasser liegende Schlange, auf welcher [[Vishnu]] in seiner Form als [[Narayana|Narayan]] in kosmischem Schlaf ruht.
"Als Wittgenstein dann aber bemerkte, daß der Sprache dieselbe Verallgemeinerung nicht möglich sei, welche die Mathematik besitzt - die Mathematik bietet nach [[Kant]] für die Welterkenntnis die einzige Wahrheitsstütze -, da zog Wittgenstein aus dem in Kants Denken über Raum und Zeit als menschlichen Formen der Anschauung enthaltenen Nominalismus den letztmöglichen und letztnötigen Schluß, daß wir keine andere Wahrheit besäßen, als welche in den vielen gesprochenen Sprachen selbst verborgen liege. Das war endlich der Zusammenbruch einer bestimmten philosophischen Strömung, der sowohl der Positivismus Galileis wie das scharfsichtige System Kants angehören und die darum heute am weitesten verbreitet ist. Wittgensteins aus seinen Voraussetzungen richtig gezogener Schluß bedeutete aber nicht den Zusammenbruch der Philosophie überhaupt; der [[Idealismus]] von [[Platon]] bis [[Hegel]] war nicht betroffen." ([[Diether Lauenstein]]: Das Ich und die Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1974, S. 202)
In der buddhistischen Mythologie hingegen beschützte der Nagakönig Mucalinda den [[Buddha]] in seiner mehrere Wochen dauernden Meditation vor Regen und Unwetter, indem er seine vielen Köpfe wie einen Schirm über ihn breitete.


In der [[Wikipedia:Indische Volksreligion|südindischen Volksreligiosität]] werden Nagas, die als [[Chthonische Götter|chthonische Gottheiten]] vorhinduistischer religiöser Traditionen zu verstehen sind, häufig zum Gegenstand kultischer Verehrung. Diese Kulte fügen sich mehr oder weniger stark in die klassisch-hinduistischen Traditionen ein, beispielsweise räumlich-institutionell wie auf der nebenstehenden Abbildung: Diese Kultstätte, die am Fuß eines verwachsenen Baumes angelegt wurde, liegt auf dem Gelände des [[Wikipedia:Vishnuismus|vishnuitischen]] [[Vishnu|Vaigunda-Perumal]]-Tempels in [[Wikipedia:Kanchipuram|Kanchipuram]] und wird offenbar auch von dessen Priestern gepflegt.
"Früher gab es Leute, die gefragt haben: welcher Philosoph hat recht? Haraklit oder Heidegger, Kant oder Steiner oder wer sonst? (...) Weil aber L.W. geschrieben hat 'Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten' und wohl kaum jemand fragen wird: wer hat recht, Goethe oder Schiller, Rilke oder Ringelnatz? schauen wir L.W.'s Werk und Leben als Kunstwerk an. Er selber hat einmal sein Leben und jedes Leben 'Gotteskunstwerk' genannt. Was sagt L.W. mit seinem Leben und Werk?" (Gussmann, Lit.: S. 5.) Gussmann interpretiert Wittgenstein dahingehend, daß sein Frühwerk der Logik zuzuordnen sei (rationale Wissenschaft, Empirismus, Wahrnehmung), sein Spätwerk dem Logos (Begriff, Intuition).


In Südindien zeichnen Frauen oft verschlungene Muster vor die Türen, sogenannte [[Wikipedia:Kolam|Kolam]]s. Zu deren Zweck gehört, die Schlangengottheit Naga einzuladen, ihre schützende, glück- und fruchtbarkeitverheißende Kraft für die Hausbewohner zu entfalten.
{{GZ|Der Komponist arbeitet auf Grund der Kompositionslehre.
Die letztere ist eine Summe von Kenntnissen, deren Besitz
eine notwendige Vorbedingung des Komponierens ist. Im
Komponieren dienen die Gesetze der Kompositionslehre
dem Leben, der realen Wirklichkeit. Genau in demselben
Sinne ist die Philosophie eine Kunst. Alle wirklichen Philosophen waren Begriffskünstler. Für sie wurden die menschlichen Ideen zum Kunstmateriale und die wissenschaftliche
Methode zur künstlerischen Technik. Das abstrakte Denken
gewinnt dadurch konkretes, individuelles Leben. Die Ideen
werden Lebensmächte. Wir haben dann nicht bloß ein Wissen von den Dingen, sondern wir haben das Wissen zum
realen, sich selbst beherrschenden Organismus gemacht;
unser wirkliches, tätiges Bewußtsein hat sich über ein bloß
passives Aufnehmen von Wahrheiten gestellt.<ref> Diese Ansichten von Philosophie als Kunst dürfen nicht verwechselt werden mit Auffassungen wie "Anything Goes", Wissenschaft als Kunst, (Feyerabend), die sich aus einer erkenntnistheoretischen Position ergeben. Das Opus kann aber eine Mischung von beidem sein, wie schon bei [[Nietzsche]].</ref>|4|270}}


Durch den Kulturaustausch zwischen [[Wikipedia:Tibet|Tibet]] und Indien im Rahmen der Verbreitung des Buddhismus wurden Nagas ebenfalls in die tibetische Mythologie integriert. Dort sind sie unter dem Namen "Klu" bekannt. Sie zählen zu den acht Grundformen der Geister und Dämonen und gehören zu den ältesten dieser Formen. Der größte See Tibets, der [[Wikipedia:Yamzhog Yumco|Yamzhog Yumco]], gilt als eine Wohnstätte der Naga-Könige.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Ludwig Wittgenstein}}
* {{WikipediaDE|Ludwig Wittgenstein}}


== Südostasien ==
== Literatur ==
Nagas sind auch in [[Wikipedia:Südostasien|Südostasien]] bekannt, wohin sie mit der Ausbreitung der [[Wikipedia:Hinduismus|hinduistischen]] Religion spätestens im 6. Jahrhundert gelangt sind. In der [[Wikipedia:Thailand|thailändischen]] Mythologie sind die unzähligen horizontalen Ebenen des mythischen Berges [[Meru]], der Achse des Universums, die Wohnstatt von himmlischen, irdischen und unterirdischen Wesen. Dort hausen in der Unterwelt neben den [[Yaksha]]s, den dämonischen Wächtern, auch Nagas, die als Schlangen und zugleich als [[Drache|Drachen]] verstanden werden. In unserer Welt sollen sie auf dem Grund von Flüssen, Seen und Meeren großartige Paläste bewohnen, reich geschmückt mit Perlen und Edelsteinen. Sie werden auch als Beschützer geistiger Schätze angesehen.
* [[Siegfried Gussmann]]: Ludwig Wittgenstein. Genie zwischen Logik und Logos. 1994. ''(Gussmann war Pfarrer der [[Christengemeinschaft]]; Biographische Angaben:[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=841].)
 
Bei dem in der [[Wikipedia:Indonesischer Archipel|malaiischen]] Inselwelt weit verbreiteten [[Wikipedia:Kris|Kris]], einem gewellten zeremoniellen Dolch, wird die Verbindung zur mythischen Schlange häufig durch einen Schlangenkopf, gelegentlich auch Elefantenkopf am Schaft ''(ganja)'' deutlich. Die Art, wie der Kris getragen wird, zeigt den gesellschaftlichen Rang seines Besitzers. Auf [[Wikipedia:Java (Insel)|Java]] und besonders [[Wikipedia:Bali|Bali]] wird der Kris als Träger übernatürlicher Kräfte in Zeremonien eingesetzt. Die balinesische Welt ruht auf einer Schildkröte ''(Bedawang)'' und den beiden Schlangen ''Anantabhoga'' und ''Basuki.'' Holzskulpturen zeigen eine gekrönte Nagaschlange auf dem Rücken einer Schildkröte und obenauf die Reisgöttin Devi Sri.<ref>Urs Ramseyer: ''Kultur und Volkskunst in Bali.'' Atlantis Verlag, Zürich 1977, S. 67,101, 161. ISBN 3-7611-0525-8</ref>
 
In den [[Kosmogonie|kosmogonischen]] Mythen [[Wikipedia:Indonesien|Indonesien]]s sind die Symboltiere der Unterweltgottheiten meist weiblich und stehen in Gegensatz zu den oberweltlichen männlichen Symbolen wie dem [[Wikipedia:Nashornvögel|Nashornvogel]] oder Hahn. Die im Westen [[Wikipedia:Sumatra|Sumatra]]s liegende Insel [[Wikipedia:Nias|Nias]] wird wie Bali nach indisch-mythologischem Vorbild von einer Naga getragen.
 
Über die ehemals hinduistisch beeinflussten Kulturen sind mythologische Vorstellungen von Nagas in die [[Wikipedia:Naturreligion|naturreligiösen]] Glaubensformen mehrerer Ethnien auf den östlichen indonesischen Inseln gelangt. Andere hinduistische Elemente sind dort selten. Auch die örtlichen Bezeichnungen für die mythischen Schlangen gehen nur gelegentlich auf das Sanskritwort ''naga'' oder das [[Wikipedia:Malaiische und indonesische Sprache|indonesische]] ''ular'' („Schlange“) zurück.
 
=== Nagas bei den Dayak ===
Bei den Tuman-[[Wikipedia:Dayak|Dayak]] in [[Wikipedia:Borneo|Borneo]], an der Westgrenze der indonesischen Provinz [[Wikipedia:Kalimantan Tengah|Kalimantan Tengah]], werden beim traditionellen Totenritual ''(tiwah)'' verschiedene Tiermasken getragen, darunter ist eine ''luha nago'' (Naga). Auf einem Pfosten steht eine Nagafigur mit einem Nashornvogel an der Spitze. Wenn während des rituellen Tanzes zu Beginn der Beerdigungszeremonie der hölzerne Sarg aufgedeckt wird, kommt an der Spitze des Sarges, an der die Füße des Verstorbenen liegen, ein großer Nagakopf zum Vorschein. Das hintere Ende wird durch einen gewundenen Nagaschwanz verlängert. Nagas, die für die Elemente Erde und Wasser stehen, überragen oft den [[Wikipedia:Bug (Schiff)|Bug]] an großen Booten. Eine besondere Darstellung der Nagaköpfe bei den Tuman-Dayak belegt möglicherweise deren behauptete Abstammung von den [[Wikipedia:Minangkabau|Minangkabau]] auf [[Wikipedia:Sumatra|Sumatra]]. Die Oberkiefer sind immer ähnlich einem Elefantenstoßzahn weit nach vorn verlängert. Ein musealer Kopf an einem Kanu aus Sumatra stellt eine Mischform aus einer Naga und dem indischen Elefantengott [[Ganesh]] dar.<ref>Herwig Zahorka: [http://www.thefreelibrary.com/A+Tumon+Dayak+burial+ritual+(Ayah+Besar):+description+and...-a093533241 ''A Tumon Dayak burial ritual (Ayah Besar): description and interpretation of its masks, disguises, and ritual practices. (Research Notes).'' Borneo Research Council, 2001]</ref>
 
=== Nagas auf den Kleinen Sunda-Inseln ===
Nagas besaßen in der traditionellen Kultur einiger ostindonesischen [[Wikipedia:Kleine Sunda-Inseln|Kleinen Sunda-Inseln]] (besonders [[Wikipedia:Alor|Alor]] und [[Wikipedia:Pantar (Insel)|Pantar]]) eine Schutzfunktion an Gemeinschaftshäusern ([[Wikipedia:Adat|Adat]]-Häusern). Der Glauben an die magischen Kräfte der Nagas ging zum großen Teil durch die Christianisierung verloren. Naga-Darstellungen finden sich noch an einer im Stil eines traditionellen Hauses errichteten [[Wikipedia:Moschee|Moschee]] in Lerabaing (Alor) und verweisen auf die Übernahme alter Geistervorstellungen in den [[islam]]ischen Glauben.<ref>Susanne Rodemeier: [http://www.journal-ethnologie.de/Deutsch/Schwerpunktthemen/Schwerpunktthemen_2008/Welterbe/Von_Schlangendrachen_und_Rankennagas/index.phtml ''Von Schlangendrachen und Rankennagas.'' Museum der Weltkulturen, Frankfurt 2008]</ref>
 
Anfang des 20. Jahrhunderts verbrannten Missionare alle schlangenähnlichen Holzfiguren, die nicht rechtzeitig von der Bevölkerung versteckt wurden. Dadurch sollte die Machtlosigkeit dieser Schutzgeister demonstriert werden. Auf der Insel Alor waren die hölzernen Nagas mit einem sakralen Stein zu Füßen auf dem zentralen Dorfplatz (Festplatz) aufgestellt und wurden ''ulenai'' genannt. Da auch der ''Lego lego''-Tanz verboten wurde, konnten die traditionellen Begräbniszeremonien nicht mehr richtig stattfinden, was dazu führte, dass die [[Wikipedia:Ahnenkult|Ahnen]] aus dem Jenseits ebenso wenig wie die verschwundenen Nagas unterstützend eingreifen konnten und die Bevölkerung nicht wusste, wie sie sich vor dem Einfluss der fremden Nagas schützen sollte.


Die eigene Naga kann vor den übelwollenden Nagas anderer Menschen schützen. Die Ursache für diese Kraft liegt im Schöpfungsmythos der ersten Menschen begründet. Der Urahn ''Manimoti'' versuchte in zwei Anläufen, Menschen zu erschaffen. Auf Anweisung des obersten Schöpfergottes ''Lahatala'' schnitzte er zwei Naga-Holzfiguren und legte sie unter einen Steinhaufen. Als Lahatala ihnen Atem gab, fingen sie an zu summen, regten sich aber ansonsten nicht. Erst der zweite Versuch verlief erfolgreich. Dabei formte er die ersten Menschen, drei Männer und drei Frauen, aus Reis- und Maismehl, das mit Wachs und Wasser vermischt wurde. [[Wikipedia:Gong|Gong]]-Musik erweckte sie zum Leben. Nagas sind laut diesem Mythos eng mit den Menschen verbunden, es sind unvollendete Menschen, die durch den Atem zwar eine Seele erhalten haben, denen aber die Fähigkeit, selbständig leben zu können noch fehlt.
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_wittgenstein.pdf Ludwig Wittgenstein: Leben und Werk] PDF


Ernst Vatter fand um 1930 zwei Arten von Nagas auf den Kleinen Sunda-Inseln:<ref>Ernst Vatter: ''Ata Kiwan. Unbekannte Bergvölker im tropischen Holland. Ein Reisebericht.'' Bibliographisches Institut, Leipzig 1932</ref> naturalistische Holzfiguren und abstrahierte „Rankennagas“, bei denen die Schlangenform noch annähernd zu erkennen war. Die naturalistischen Figuren besaßen ein weit geöffnetes Maul mit spitzen Zähnen, unterhalb war ein Schälchen für Opfergaben aus dem Holz geformt, das bei den Rankennagas fehlte. Der Schwanz der naturalistischen Nagas endete manchmal in einer Vogelfigur, der in der indonesischen Mythologie häufig anzutreffenden Verbindung Schlange–Vogel.<ref>Susanne Rodemeier: [http://www.opus-bayern.de/uni-passau/volltexte/2007/87/pdf/Rodemeier_Mag_1993_2006.pdf ''Lego-lego Platz und naga-Darstellung. Jenseitige Kräfte im Zentrum einer Quellenstudie über die ostindonesische Insel Alor.'' (Magisterarbeit 1993) Universität Passau 2007]</ref>
== Weblinks ==


== Literatur ==
* The Project Gutenberg [http://www.gutenberg.org/ebooks/5740 EBook of Tractatus Logico-Philosophicus] by Ludwig Wittgenstein (englisch und deutsch)  
* Alexander M. Dubianski: ''Ritual and Mythological Sources of the Early Tamil Poetry.'' Egbert Forsten, Groningen 2000, ISBN 90-6980-110-8 (''Gonda Indological Studies'' 8), (Übersetzung von: ''Ритуально-мифологические истоки древнетамильской лирики.'' Наука, Москва 1989, ISBN 5-02-016976-5).
* [http://www.tractatus.hochholzer.info Eine Webdarstellung in Menuestruktur des Traktats.]
* Heiner Uber, Papu Pramod Mondhe: ''WeltSchlangen SchlangenWelten. Auf den Spuren eines Reptils durch Mythos und Magie.'' Frederking & Thaler, München 2002, ISBN 3-89405-399-2.
* [http://tractatus-online.appspot.com/Tractatus/jonathan/D.html Tractatus Logico-Philosophicus] - das komplette Werk (deutsch)
* [[Wikipedia:Heinrich Zimmer (Indologe)|Heinrich Zimmer]]: ''Indische Mythen und Symbole.'' Diederichs, Düsseldorf 1981, ISBN 3-424-00693-9.
* [http://www.geocities.jp/mickindex/wittgenstein/witt_pu_gm.html Philosophische Untersuchungen] - das komplette Werk (deutsch)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>


[[Kategorie:Indische Mythologie]]
{{wikipedia}}
[[Kategorie:Buddhistische Gottheit]]
[[Kategorie:Thailändische Mythologie]]
[[Kategorie:Mythische Schlange]]
[[Kategorie:Mythologischer Drache]]


{{Wikipedia1|Naga_(Mythologie)}}
{{SORTIERUNG:Wittgenstein, Ludwig}}
[[Kategorie:Philosoph (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Philosophie und Anthroposophie|Tx]]
[[Kategorie:Logiker]]
[[Kategorie:Analytischer Philosoph]]
[[Kategorie:Philosoph der normalen Sprache]]
[[Kategorie:Anfänge der Analytischen Philosophie in Cambridge|204]]
[[Kategorie:Person des Wiener Kreises]]
[[Kategorie:Linguistischer Analytiker]]
[[Kategorie:Logischer Positivist]]
[[Kategorie:Logischer Empirist]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Angewandter Linguist]]
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[[Kategorie:Naiver Realist]]
[[kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Autor (Philosophie)]]
[[Kategorie:Aphoristiker]]
[[Kategorie:Wittgenstein|!]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Agnostiker]]

Version vom 5. Oktober 2020, 06:12 Uhr

Ludwig Wittgenstein, 1930
Ludwig Wittgenstein, 1910

Ludwig Josef Johann Wittgenstein (* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph.

Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der Logik, der Sprache und der Philosophie des Geistes. Seine beiden Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus Logico-Philosophicus 1921) und Philosophische Untersuchungen (1953, postum) wurden zu wichtigen Bezugspunkten zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie.

Ludwig Wittgenstein und die Anthroposophie

Wittgenstein gilt als Nominalist, der Denken mit Sprechen bzw. Sprache identifiziert. Er ist jedoch einer der ganz wenigen Philosophen, die originär dachten. Seine Philosophie stellt sich hinein in das moderne Denken wie die Werke großer Künstler, die aus Eigenem schufen. "Von Wittgenstein können Sie lernen, wie Begriffe funktionieren." (Wolfgang Welsch). (Dies bezieht sich auf die Familieneigenschaft von Begriffen, der Begriff 'Spiel' beispielsweise läßt sich durch eine Definition nicht bestimmen, es findet sich immer ein Beispiel eines Spiels, auf das die Definition nicht paßt. "Spiel" ist eine Universalie).

"Als Wittgenstein dann aber bemerkte, daß der Sprache dieselbe Verallgemeinerung nicht möglich sei, welche die Mathematik besitzt - die Mathematik bietet nach Kant für die Welterkenntnis die einzige Wahrheitsstütze -, da zog Wittgenstein aus dem in Kants Denken über Raum und Zeit als menschlichen Formen der Anschauung enthaltenen Nominalismus den letztmöglichen und letztnötigen Schluß, daß wir keine andere Wahrheit besäßen, als welche in den vielen gesprochenen Sprachen selbst verborgen liege. Das war endlich der Zusammenbruch einer bestimmten philosophischen Strömung, der sowohl der Positivismus Galileis wie das scharfsichtige System Kants angehören und die darum heute am weitesten verbreitet ist. Wittgensteins aus seinen Voraussetzungen richtig gezogener Schluß bedeutete aber nicht den Zusammenbruch der Philosophie überhaupt; der Idealismus von Platon bis Hegel war nicht betroffen." (Diether Lauenstein: Das Ich und die Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1974, S. 202)

"Früher gab es Leute, die gefragt haben: welcher Philosoph hat recht? Haraklit oder Heidegger, Kant oder Steiner oder wer sonst? (...) Weil aber L.W. geschrieben hat 'Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten' und wohl kaum jemand fragen wird: wer hat recht, Goethe oder Schiller, Rilke oder Ringelnatz? schauen wir L.W.'s Werk und Leben als Kunstwerk an. Er selber hat einmal sein Leben und jedes Leben 'Gotteskunstwerk' genannt. Was sagt L.W. mit seinem Leben und Werk?" (Gussmann, Lit.: S. 5.) Gussmann interpretiert Wittgenstein dahingehend, daß sein Frühwerk der Logik zuzuordnen sei (rationale Wissenschaft, Empirismus, Wahrnehmung), sein Spätwerk dem Logos (Begriff, Intuition).

„Der Komponist arbeitet auf Grund der Kompositionslehre. Die letztere ist eine Summe von Kenntnissen, deren Besitz eine notwendige Vorbedingung des Komponierens ist. Im Komponieren dienen die Gesetze der Kompositionslehre dem Leben, der realen Wirklichkeit. Genau in demselben Sinne ist die Philosophie eine Kunst. Alle wirklichen Philosophen waren Begriffskünstler. Für sie wurden die menschlichen Ideen zum Kunstmateriale und die wissenschaftliche Methode zur künstlerischen Technik. Das abstrakte Denken gewinnt dadurch konkretes, individuelles Leben. Die Ideen werden Lebensmächte. Wir haben dann nicht bloß ein Wissen von den Dingen, sondern wir haben das Wissen zum realen, sich selbst beherrschenden Organismus gemacht; unser wirkliches, tätiges Bewußtsein hat sich über ein bloß passives Aufnehmen von Wahrheiten gestellt.[1]“ (Lit.:GA 4, S. 270)

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diese Ansichten von Philosophie als Kunst dürfen nicht verwechselt werden mit Auffassungen wie "Anything Goes", Wissenschaft als Kunst, (Feyerabend), die sich aus einer erkenntnistheoretischen Position ergeben. Das Opus kann aber eine Mischung von beidem sein, wie schon bei Nietzsche.


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