Herzberg

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Auf dem Herzberg im österreichschen Burgenland soll nach Rudolf Steiner die Mysterienstätte gelegen haben soll, in der im dritten vorchristlichen Jahrtausend Gilgamesch seine Einweihung empfangen hat.

"Er traf in einer Gegend, die etwa in demselben Gebiete liegt, von dem in der neueren Zeit viel die Rede war, das aber in bezug auf seine sozialen Zustände natürlich sich sehr geändert hat, er traf in dem Gebiete des sogenannten Burgenlandes, über das gestritten worden ist, ob es zu Zisleithanien oder zu Ungarn gehören sollte, in einem Gebiet also des Burgenlandes, ein altes Mysterium. Der Oberpriester dieses Mysteriums wird im Gilgamesch-Epos Xisuthros genannt. Er traf ein altes Mysterium, das eine echte Mysterien-Nachform der alten atlantischen Mysterien war, natürlich in einer Metamorphose, wie das in einer so späten Zeit der Fall sein konnte.

Und in der Tat, in dieser Mysterienstätte wußte man die Erkenntnisfähigkeit des Gilgamesch zu beurteilen, zu würdigen. Man wollte ihm entgegenkommen. Es wurde ihm eine Prüfung auferlegt, die dazumal vielen Schülern der Mysterien auferlegt worden ist. Die Prüfung bestand darin, gewisse Exerzitien zu machen bei vollem Wachsein durch sieben Tage und sieben Nächte. Das ging für ihn nicht. Und so unterwarf er sich denn nur dem Surrogat einer solchen Prüfung. Und dieses Surrogat bestand darin, daß ihm gewisse Substanzen zubereitet wurden, die er in sich aufnahm und durch die er in der Tat eine gewisse Erleuchtung bekam, wenn auch, wie es auf diesem Felde immer der Fall ist, wenn nicht gewisse Ausnahmebedingungen garantiert sind, diese in gewissem Sinne zweifelhaft waren. Aber eine gewisse Erleuchtung war nun bei Gilgamesch vorhanden, eine gewisse Einsicht in die Weltenzusammenhänge, in das geistige Gefüge der Welt. So daß, als Gilgamesch diese Wanderung vollendet hatte und wiederum zurückkehrte, in ihm in der Tat eine hohe geistige Einsicht vorhanden war." (Lit.: GA 233, S. 52f)

Den Namen «Herzberg» dürfte Steiner aus dem Roman «Die Kinder der Liebe» von Karl Ivelin übernommen haben, der Steiner teilweise auch als Vorlage für die mittelalterlichen Szenen in seinem Mysteriendrama «Die Prüfung der Seele» gedient hatte:

"Wenn man die von Wiener-Neustadt über Kirchschlag nach Ungarn führende Straße in Kirchschlag verläßt, um über Bernstein auf einem kürzeren, wenn auch steileren, aber ob der anziehenden Gegend lohnenderen Gebirgsweg ins Bad Tatzmannsdorf zu gelangen, erreicht man in einer Wegstunde oberhalb des Gebirgsdorfes Redlschlag eine der höchsten Gebirgsspitzen des Eisenburger Komitats, den sogenannten "Herzberg" oder die "Redlschlager Höhe", wo die Blicke unwillkürlich gefesselt werden durch das Landschaftsbild, das der westliche Teil des Eisenburger Komitats hier bietet, das Land der Hienzen genannt, das durch seine Großartigkeit zu den schönsten Gebirgslandschaften zählt.

Nach allen Seiten ist die Aussicht gegen Österreich, Steiermark, Krain, Kroatien und das tiefe Ungarn unbeschränkt, und der Genuß, den der Anblick dieser wildromantischen Umgebung gegen Norden, der anmutigen Gefilde mit sanftgedehnten Hügelketten gegen Süden gewährt, entschädigt für die Mühe, die das Ersteigen dieses Gebirgsweges gekostet hat." (Lit.: Ivelin, S 7)

Der Berg liegt am Westrand der pannonischen Tiefebene, wenige Kilometer nördlich von Bernstein bei Redlschlag in den Ausläufern der Buckligen Welt. Der Name «Herzberg» ist zwar in der Gegend weitgehend unbekannt und auch auf alten Karten nicht verzeichnet, konnte aber mittlerweile mit dem an der Landesstraße L104 gelegenen „Steinstückl“ identifiziert werden[1]. Eine gute Sicht auf den Herzberg (833 m) eröffnet sich, wenn man von dem künstlich angelegten „Scheahaufen“ (814 m), der an der Straße zwischen Bernstein und Kirchschlag liegt, Richtung Bernstein blickt[2].

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Jürg-Hinrich Volkmann: Templer im Burgenland, in Das Goetheanum, Jg. 1992, Seite 568
  2. Wandertipp: Mystische Hügel rund um Bernstein