Prometheus und Arild Rosenkrantz: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Prometheus, Atlas und Ethon.jpg|thumb|Prometheus mit dem Adler Ethon und Atlas (Lakonische Schale, ca. 530 v. Chr.)]]
[[Datei:Arild Rosenkrantz 01.jpg|miniatur|Arild Rosenkrantz (1870 - 1964)]]
Baron '''Arild von Rosenkrantz''' (* [[Wikipedia:9. April|9. April]] [[Wikipedia:1870|1870]] in [[Wikipedia:Kopenhagen|Kopenhagen]]; † [[Wikipedia:29. September|29. September]] [[Wikipedia:1964|1964]] in [[Wikipedia:Rønde|Rønde]], [[Wikipedia:Dänemark|Dänemark]]) war ein [[Wikipedia:Dänemark|dänischer]] [[Maler]] und [[Anthroposoph]].


'''Prometheus''' ({{ELSalt|Προμηθεύς}}; Betonung [[Latein|lat.]] u. [[Deutsche Sprache|dt.]] Prométheus, [[Wikipedia:Genitiv|Gen.]] Προμηθέως (Promēthéōs); übers. „der Vorausdenkende“) ist in der [[Wikipedia:griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] der Freund und Kulturstifter der Menschheit. Oft wird er auch als Schöpfer der Menschen und Tiere bezeichnet, so z. B. bei [[Platon]] und [[Wikipedia:Ovid|Ovid]]<ref>Vgl. Ovid, ''[[Wikipedia:Metamorphosen (Ovid)|Metamorphosen]]'', 1, 78ff.</ref>. Es lassen sich bei ihm, dem Feuerbringer und Lehrmeister der Menschen, vor allem Gemeinsamkeiten mit [[Hephaistos]], aber auch mit [[Apollon]] und [[Athene]] entdecken. Von seinen [[Wikipedia:Beiname|Beiname]]n sind neben ''Pyrphoros'' („Feuerbringer“), u. a. ''Iapetionides'' („Sohn des Iapetos“) und ''Desmotes'' („Gefesselter“) bekannt.
== Leben ==


In [[Wikipedia:Athen|Athen]] befand sich ein ihm geweihter [[Altar]], der während der ihm zu Ehren abgehaltenen Festlichkeiten, der ''Promethea'', mit Fackeln geschmückt wurde. Zudem existierte in Athen ein weiteres [[Heiligtum]], in dem er und der Gott Hephaistos gemeinsam verehrt wurden.
Arild Rosenkrantz wurde jüngster Sohn des [[Wikipedia:Dänemark|dänischen]] [[Wikipedia:Diplomat|Diplomat]]en Baron Iver Holger Rosenkrantz und seiner 27 Jahre jüngeren, künstlerisch begabten Gattin Julia Louisa, geb. Mackenzie of Tabat [[Wikipedia:1870|1870]] auf [[Wikipedia:Schloss Frederiksborg|Schloss Frederiksborg]] in [[Wikipedia:Hillerød|Hillerød]] auf der dänischen Insel [[Wikipedia:Seeland (Dänemark)|Seeland]] nahe [[Wikipedia:Kopenhagen|Kopenhagen]] geboren. Sein Vater war zu dieser Zeit der Verwalter des Schlosses und früher Gesandter in [[Wikipedia:Rom|Rom]] gewesen. Er starb [[Wikipedia:1873|1873]] als Arild kaum 3 Jahre alt war und hinterließ vier Söhne. Wie seine Brüder absolvierte Arild die Schule in Dänemark. Seine Mutter unternahm aber mit ihm oft Reisen nach [[Wikipedia:England|England]], [[Wikipedia:Schottland|Schottland]] und [[Wikipedia:Italien|Italien]] und Arild verband sich schon früh mit ihrem Zweig der Familie.  


Die Gestalt des Prometheus fand in der Kulturgeschichte vielfältige Rezeption, so z. B. bei [[Johann Wolfgang Goethe]].
=== Ausbildung zum Maler ===
[[Wikipedia:1886|1886]] reiste Arild mit seiner Mutter nach [[Wikipedia:Rom|Rom]], wo sie ihrer schon früh entwickelten schwärmerischen Neigung zum [[Okkultismus]] nachging. Nach dem Tod ihres Gatten hatte sie sich ganz besonders dem [[Spiritismus]] zugewandt und veranlasste Arild zum automatischen Zeichnen.  


Das 1945 entdeckte [[Chemisches Element|chemische Element]] [[Wikipedia:Promethium|Promethium]] wurde nach ihm benannt und war als Warnung an die Menschheit gedacht, die zu diesem Zeitpunkt mit dem nuklearen [[Wikipedia:Wettrüsten|Wettrüsten]] begann.
[[Wikipedia:1886|1886]] wurde Arild Schüler des [[Wikipedia:Fresko|Fresko]]malers [[Wikipedia:Modesto Faustini|Modesto Faustini]]. [[Wikipedia:1889|1889]] setzte er seine künstlerische Ausbildung an der [[Wikipedia:Académie Julian|Académie Julian]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]] fort. [[Wikipedia:1891|1891]] liess sich seine Mutter endgültig in Rom nieder und war hier als [[Medium]] tätig. Bei einem Besuch in Paris brachte sie Arild mit dem [[Wikipedia:Frankreich|französischen]] [[Wikipedia:Schriftsteller|Schriftsteller]], [[Wikipedia:Okkultismus|Okkultisten]] und Wegbereiter der französischen [[Rosenkreuzer]]-Bewegung [[Sâr Péladan]] zusammen, der hier seinen „Salon de la Rose Croix“ eröffnet hatte. Die Begegnung mit Sâr Péladan brachte Arild ein tief einschneidendes spirituelles Erlebnis, das er aber erst später durch die [[Anthroposophie]] ganz erfassen konnte. In den Jahren von [[Wikipedia:1892|1892]] - [[Wikipedia:1894|94]] stellte Arild seine Werke im „Salon de la Rose Croix“ aus.


== Genealogie ==
=== New York ===
In der griechischen Mythologie ist Prometheus ein [[Titan (Mythologie)|Titan]] und der Sohn des [[Iapetos]] und der [[Asia (Mythologie)|Asia]], der [[Wikipedia:Klymene (Okeanide)|Klymene]] (nach [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]]) oder der [[Gaia (Mythologie)|Gaia]].
[[Wikipedia:1894|1894]] und nochmals [[Wikipedia:1895|1895]] wurde Arild von seinem Bruder Markus nach [[Wikipedia:New York|New York]] eingeladen, wo er in dem für seine [[Wikipedia:Tiffany-Glaskuns|Glaskunst]] berühmten Atelier von [[Wikipedia:Louis Comfort Tiffany|Louis Comfort Tiffany]] und an einem Kirchenfenster für Wickhambreaux (England) arbeitete. Gemeinsam mit seinem Bruder lernte er hier [[Swami Vivekananda]] kennen und begann die [[Vedanta]]-[[Philosophie]] zu studieren.


In der [[Abstammung]] nach Hesiod ist er ferner der Bruder des [[Atlas (Mythologie)|Atlas]], des [[Wikipedia:Menoitios (Sohn des Iapetos)|Menoitios]] und des [[Epimetheus]] („der Nachherbedenkende“, vgl. die [[Theogonie]], Verse 507 bis 616). Ein Sohn von Prometheus mit ''Pronoia'' („Vorsorge“) ist [[Deukalion]].
=== London ===
[[Wikipedia:1898|1898]] übersiedelte Arild nach [[Wikipedia:London|London]]. [[Wikipedia:1901|1901]] heiratete er seine schottische Cousine Louise Augusta, genannt Tessa. Gemeinsam mit seiner Gattin setzte er seine Vedanta-Studien bei Swami Abedananda fort und schuf eine Reihe [[Wikipedia:Symbolismus (Bildende Kunst)|symbolistischer]] Gemälde, Porträts, Freseken und Glasfenster. Daneben gab er Malunterricht und arbeitete als Illustrator für seinen Bruder Palle.


Prometheus ist zwar göttlicher, jedoch [[Titan (Mythologie)|titanischer]] Herkunft, wobei er allerdings laut [[Wikipedia:Aischylos|Aischylos]] den Olympiern in der [[Wikipedia:Titanomachie|Titanomachie]] zum Sieg verhilft und dennoch die von [[Zeus]] errichtete [[Wikipedia:Oligarchie|Oligarchie]] als anmaßende Gewaltherrschaft ansieht. Da er von [[Themis (Mythologie)|Themis]] (die Aischylos mit Gaia gleichsetzt) die [[Zukunft]] und das [[Schicksal]] aller Dinge erfahren hat, prophezeit er deren Untergang. Dieser Untergang im [[Wikipedia:Gigantomachie|Giganten]]kampf wird allerdings durch [[Herakles]] behindert.
=== Begegnung mit der Anthroposophie (1909) ===
Durch seine Mutter, die [[Wikipedia:1909|1909]] in [[Wikipedia:Rom|Rom]] gerade einen Vortrag [[Rudolf Steiner]]s gehört hatte, lernte Arild Rosenkrantz die [[Anthroposophie]] kennen. [[Wikipedia:1912|1912]] wurde er Mitglied der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] und traf [[Wikipedia:1913|1913]] in [[Wikipedia:London|London]] erstmals persönlich mit Rudolf Steiner zusammen.


== Prometheus-Sage ==
=== In Dornach beim Bau des Ersten Goetheanums (1914 - 1917) ===
[[Bild:Hera Prometheus Cdm Paris 542.jpg|thumb|Hera und Prometheus (Attische Schale, ca. 500–450 v. Chr.)]]
Von Dezember [[Wikipedia:1914|1914]] bis [[Wikipedia:1917|1917]] wirkte er bei der künstlerischen Gestaltung des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] mit. Er arbeitet zunächst in der Glasschleiferei und malte dann das Mittelmotiv im Osten der [[Die Deckenmalerei der kleinen Kuppel des ersten Goetheanums|kleinen Kuppel]] und erhielt dazu entscheidende Anregungen für seine Malweise und entsprechende [[Meditation]]en. Intensiv studierte er auch [[Goethes Farbenlehre]]. Seine Malweise änderte sich nun grundlegend. Früher hatte Arild mit vorwiegend gemischten dunklen Farben im Stil der [[Wikipedia:Präraffaeliten|Präraffaeliten]] gemalt; nun bildete er in Weiterführung der Ideen Steiners eine völlig neue anthroposophische Maltechnik aus und bevorzugte dabei die drei [[Glanzfarben]] [[Rot]], [[Gelb]] und [[Blau]], sowie [[Orange]] und [[Grün]] und hoffte dadurch das von der [[Materie]] verdunkelte, reine [[seelisch]]-[[geist]]ige Dasein durch die Malerei enthüllen zu können.


Prometheus wollte die Menschen auf der Erde erwecken. Also ging er auf die [[Erde]] und formte sie aus Ton. Da sie noch leblos waren, gab er ihnen von verschiedenen Tieren je eine Eigenschaft (z. B. vom Hund die Klugheit, vom Pferd den Fleiß usw.). Athene, unter den Göttern seine Freundin, gab ihnen den Verstand und die Vernunft. Da lebten die Menschen, und Prometheus war ihr Lehrmeister.
=== Rückkehr nach London (1917 - 1922) ===
[[Wikipedia:1917|1917]] kehrt Arild mit Tessa nach London zurück. 1918 gestaltete er in [[Wikipedia:Camberwell|Camberwell]] eine [[Christus]]figur aus [[Wikipedia:Bronze|Bronze]] für die St. George's Kirche und [[Wikipedia:1922|1922]] ein Gefallenendenkmal.


Die Götter wurden auf die Menschen aufmerksam und verlangten von ihnen Opfer und Anbetung. Da verfiel Prometheus zu ihren Gunsten auf eine List: Er schlachtete im Namen der Menschen einen Stier und machte daraus zwei Haufen, einen größeren aus den Knochen und einen kleineren aus dem Fleisch. Dann umhüllte er beide mit Stierhaut, um den Inhalt zu verbergen. Schließlich forderte er [[Zeus]] auf, einen der Haufen zu wählen. Dieser wählte den größeren, obwohl er als Göttervater naturgemäß den Betrug durchschaute, den Menschen aber anscheinend Verderben bringen wollte (Hesiod, ''Theogonie'', V. 550–552). Seitdem werden bei Tieropfern nur die Knochen und ungenießbaren Teile verbrannt, das Fleisch aber für den menschlichen Verzehr abgezweigt. Als der Betrug offensichtlich wurde, sagte Zeus voller Zorn, dass Prometheus dafür büßen müsse.
=== Arlesheim (1922 - 1927) ===


Als erste Strafe versagte Zeus den Sterblichen das [[Feuer]]. Um das Feuer für die Menschen wiederzuerlangen, hob Prometheus einen langen Stängel des [[Wikipedia:Riesenfenchel|Riesenfenchel]]s in den Himmel, um ihn am vorüberrollenden funkensprühenden Sonnenwagen des [[Helios]] zu entzünden. Mit dieser lodernden Fackel eilte er zur Erde zurück und setzte einen Holzstoß in Flammen.
Von Dezember [[Wikipedia:1922|1922]] bis Anfang [[Wikipedia:1927|1927]] lebte Arild mit seiner Gattin Tessa in [[Wikipedia:Arlesheim|Arlesheim]].  
Für die [[Wikipedia:1924|1924]] erschienene englische Ausgabe der «Occult Seals and Columns» fertigte Arild Rosenkrantz hier unter der direkten Anleitung [[Rudolf Steiner]]s Bilder der [[Apokalyptische Siegel|Apokalyptischen Siegel]] an, die zunächst in schwarzweiss gedruckt wurden. In [[Wikipedia:London|London]] malte er danach in den 1930iger Jahren 7 kreisförmige Pastellbilder der Siegel mit einem Durchmesser von jeweils 72 cm.


Als Zeus den Raub sah und erkannte, dass er den Menschen das Feuer nicht mehr nehmen konnte, sann er auf Rache: Er befahl seinem Sohn, dem Gott der [[Wikipedia:Kunstschmied|Schmiedekunst]] Hephaistos, das Trugbild einer schönen Jungfrau zu gestalten. Hephaistos formte sie aus [[Lehm]], Athene schmückte sie mit einem Gewand aus Blumen, [[Hermes]] verlieh ihr eine bezaubernde Sprache, [[Aphrodite]] schenkte ihr holdseligen Liebreiz. Man nannte sie [[Pandora]], die Allbeschenkte. Zeus aber reichte ihr eine [[Büchse der Pandora|Büchse]], in die jeder der Göttlichen eine unheilbringende Gabe eingeschlossen hatte. Zeus stieg mit Pandora zur Erde hinab und überreichte sie als Geschenk Prometheus’ Bruder Epimetheus, der sie entgegen einer früheren Warnung Prometheus’ auch annahm. Da hob Pandora den Deckel, und alle Übel schwebten hinaus, und nur die Hoffnung blieb in der Büchse zurück, als sie diese schnell wieder schloss. Seit dieser Stunde rasen bei Tag und Nacht Fieberkrankheiten, Leiden und plötzlicher Tod über den Erdkreis.
=== Wieder in London (1927 - 1939) ===
[[Bild:Afrodi6.jpg|thumb|Herakles befreit Prometheus (Relief des Aphroditetempels in Aphrodisias)]]


Nicht nur die Menschen sollten bestraft werden, sondern auch Prometheus selbst. Zeus ließ ihn fangen und in die schlimmste Einöde des [[Wikipedia:Kaukasus|Kaukasus]] schleppen und ließ durch [[Hephaistos]] eine schwere [[Wikipedia:Kette|Kette]] [[Wikipedia:schmieden|schmieden]], um ihn an einen Felsen zu fesseln (z.&nbsp;B. in der [[Wikipedia:Der gefesselte Prometheus (Aischylos)|Tragödie]] des [[Wikipedia:Aischylos|Aischylos]]).
Anfang [[Wikipedia:1927|1927]] zog Arild mit seiner Gattin wieder nach London und baute sich ein Haus in [[Wikipedia:London Borough of Camden|Hampstead]]. Bis [[Wikipedia:1939|1939]] gab es jährliche Ausstellungen seiner Werke in London.


Über einem Abgrund, ohne Speise, Trank und Schlaf, musste Prometheus dort ausharren, und jeden Tag kam der Adler [[Ethon]] und fraß von seiner Leber, die sich zu seiner Qual immer wieder erneuerte, da er ein Unsterblicher war. Vergeblich flehte Prometheus um Gnade. Wind und Wolken, die Sonne und die Flüsse machte er zu Zeugen seiner Pein. Doch Zeus blieb unerbittlich. Und so sollte seine Qual viele Jahrhunderte dauern, bis der Held [[Herakles]], von Mitleid erfüllt, ihn erlöste. Aber selbst da musste er fortan einen Ring mit einem Stein aus dem Kaukasus tragen, damit sich Zeus rühmen konnte, er sei immer noch daran gefesselt.
== Siehe auch ==


== Der geistige Hintergrund der Sage in der Deutung Rudolf Steiners ==
* {{WikipediaEN|Arild Rosenkrantz}}
 
<div style="margin-left:20px">
"Prometheus und Epimetheus
sind Söhne des Titanen Japetos. Die Titanen sind Kinder
der ältesten Göttergeneration, des Uranos (Himmel) und
der Gaa (Erde). Kronos, der jüngste der Titanen, hat seinen
Vater vom Throne gestoßen und die Weltherrschaft an sich
gerissen. Dafür wurde er nebst den übrigen Titanen von
seinem Sohne Zeus überwältigt. Und Zeus wurde der
oberste der Götter. Prometheus stand im Titanenkampfe
auf der Seite des Zeus. Auf seinen Rat hat Zeus die Titanen
in die Unterwelt verbannt. Aber in Prometheus lebte doch
die Gesinnung der Titanen fort. Er war dem Zeus nur
halber Freund. Als dieser die Menschen verderben wollte
wegen ihres Übermutes, da nahm sich Prometheus ihrer an,
lehrte sie die Kunst der Zahlen und der Schrift und anderes,
was zur Kultur führt, namentlich den Gebrauch des
Feuers. Darob zürnte Zeus dem Prometheus. Hephaistos,
der Sohn des Zeus, mußte ein Frauenbild von großer Schönheit
bilden, das die Götter mit allen nur möglichen Gaben
schmückten. Pandora hieß die Frau: die Allbegabte. Hermes,
der Götterbote, brachte sie zu Epimetheus, dem Bruder
des Prometheus. Sie brachte diesem ein Kästchen, als
Geschenk der Götter. Epimetheus nahm das Geschenk an,
trotzdem ihm Prometheus geraten hatte, auf keinen Fall
ein Geschenk von den Göttern anzunehmen. Als das Kästchen
geöffnet wurde, flogen alle möglichen menschlichen
Plagen heraus. Darinnen blieb nur die Hoffnung, und
zwar darum, weil Pandora den Deckel schnell verschloß.
Die Hoffnung ist also als zweifelhaftes Göttergeschenk geblieben.
- Prometheus wurde auf des Zeus Befehl wegen
seines Verhältnisses zu den Menschen an einen Felsen im
Kaukasus geschmiedet. Ein Adler frißt beständig an seiner
Leber, die sich immer wieder ersetzt. In quälendster Einsamkeit
muß Prometheus seine Tage verbringen, bis einer
der Götter freiwillig sich opfert, d. h. sich dem Tode
weiht. Der Gequälte ertragt sein Leid als standhafter Dulder.
Ihm ward kund, daß Zeus durch den Sohn einer Sterblichen
werde entthront werden, wenn er sich nicht mit
dieser Sterblichen vermählen werde. Dem Zeus war es
wichtig, dieses Geheimnis zu kennen; er sandte den Götterboten Hermes zu Prometheus, um darüber etwas zu erfahren.
Dieser verweigerte jede Auskunft. - Die Herakles-
Sage ist mit der Prometheus-Sage verknüpft. Herakles
kommt auf seinen Wanderungen auch an den Kaukasus.
Er erlegte den Adler, der des Prometheus Leber verzehrte.
Der Zentaur Chiron, der, obwohl an einer unheilbaren
Wunde leidend, doch nicht sterben kann, opfert sich für
Prometheus. Dieser wird dann mit den Göttern versöhnt.
 
Die Titanen sind die Kraft des Willens, die als Natur
(Kronos) aus dem ursprünglichen Weltgeist (Uranos) hervorgeht.
Dabei hat man nicht etwa bloß an Willenskräfte
in abstrakter Form zu denken, sondern an wirkliche Willenswesen.
Zu ihnen gehört Prometheus. Damit ist sein
Wesen charakterisiert. Aber er ist nicht ganz Titane. Er
hält es in gewissem Sinne mit Zeus, dem Geiste, der die
Weltherrschaft antritt, nachdem die ungebändigte Naturkraft
(Kronos) gebändigt ist. Prometheus ist also Repräsentant
jener Welten, welche dem Menschen das Vorwärtsdrängende,
das halb Natur-, halb Geisteskraft ist, den
Willen, gegeben haben. Der Wille weist auf der einen Seite
zum Guten, auf der andern zum Bösen. Je nachdem er
zum Geistigen neigt oder zum Vergänglichen, gestaltet sich
sein Schicksal. Dieses Schicksal ist das Schicksal des Menschen
selbst. Der Mensch ist an das Vergängliche geschmiedet.
An ihm nagt der Adler. Er muß dulden. Er kann
Höchstes nur erreichen, wenn er in der Einsamkeit sein
Schicksal sucht. Er hat ein Geheimnis. Es besteht darinnen,
daß das Göttliche (Zeus) sich mit einer Sterblichen, dem
an den physischen Leib gebundenen menschlichen Bewußtsein
selbst, vermählen muß, um einen Sohn, die Gott erlösende
menschliche Weisheit (den Logos), zu gebären.
 
Dadurch ''wird'' das Bewußtsein unsterblich. Er darf dieses
Geheimnis nicht verraten, bis ein Myste (Herakles) an ihn
herantritt und die Gewalt beseitigt, die ihn fortwährend
mit dem Tode bedroht. Ein Wesen, halb Tier, halb Mensch,
ein Zentaur, muß sich opfern, um den Menschen zu erlösen.
Der Zentaur ist der Mensch selbst, der halb tierische,
halb geistige Mensch. Er muß sterben, damit der rein geistige
Mensch erlöst werde. Was Prometheus, der menschliche
Wille, verschmäht, das nimmt Epimetheus, der Verstand,
die Klugheit. Aber die Gaben, die dem Epimetheus
dargereicht werden, sind nur Leiden und Plagen. Denn der
Verstand haftet ja an dem Nichtigen, dem Vergänglichen.
Und nur eines bleibt - die Hoffnung, daß auch aus dem
Vergänglichen einmal werde das Ewige geboren werden." {{Lit|{{G|008|87ff}}}}
</div>
 
In der Prometheus-Sage ist die geistige Aufgabe der ganzen [[Kulturepochen|nachatlantischen Zeit]], in der wir gegenwärtig leben, charakterisiert:
 
<div style="margin-left:20px">
"In dieser Sage liegt die ganze Geschichte der [[Kulturepochen|fünften Wurzelrasse]],
und es ist in ihr wirkliche Mysterienwahrheit eingeschlossen.
Diese Sage wurde in Griechenland wirklich erzählt. Aber auch in
den Mysterien wurde sie dargestellt, so daß der Mysterienschüler
das Schicksal des Prometheus wirklich vor sich sah. Und in diesem
sollte er die Vergangenheit und Zukunft der ganzen fünften Wurzelrasse sehen. Das Verständnis hierfür können Sie nur erlangen,
wenn Sie eines berücksichtigen." {{Lit|{{G|092|61f}}}}
</div>
 
In der [[Leber]] sind noch am stärksten die Kräfte des [[Alter Saturn|alten Saturndaseins]] verankert, die aber künftig durch die [[Atmung]]skräfte überwunden werden müssen:
 
<div style="margin-left:20px">
"Es ist Ihnen bei der menschlichen Evolution in der Saturnentwickelung
klargelegt worden, daß durch die Kräfte des Saturn die Sinne in
ihrer ersten Anlage zustande gekommen sind. So wirkt auch heute der
Saturn immer noch auf den Menschen ein, und unter den menschlichen
Organen, den leiblich-inneren Organen ist es die Leber, auf welche die
Saturnkräfte einen starken und intensiven Einfluß haben. Daher muß
der Mensch, weil er ja auf dem Wege ist, sich immer mehr und mehr
über alles Saturnische hinauszuentwickeln, hinauswachsen über die
Kräfte, die in seiner Leber verankert sind. In der Leber sind in der Tat
diejenigen Kräfte des Menschen verankert, über die der Mensch immer
mehr und mehr hinauswachsen muß, die aber notwendig waren, damit
der Mensch zu seiner gegenwärtigen Form und Gestalt gekommen ist.
Und die Leber ist dasjenige Organ, das die Kräfte enthält, die der
Mensch am meisten überwinden muß. Sie können das an einer äußeren
Offenbarung, an einem äußeren Ausdruck in einer gewissen Weise
nachprüfen. Sie können sich zum Beispiel überzeugen, daß in der Zeit,
in welcher der Mensch vor allem seinen Körper aufbaut, also in der
Zeit vor seiner Geburt und gleich nach der Geburt, die Leber im Verhältnis
zum übrigen Körper die größte Ausdehnung hat. Dann wird
sie im Verhältnis zum übrigen Körper immer kleiner und kleiner. Wenn
Sie das Größenverhältnis der Leber zum übrigen menschlichen Leib
angeben wollten unmittelbar bei der Geburt, so könnten Sie sagen, es
sei wie eins zu achtzehn, während die Leber später so weit zurückgeht,
daß siesich zum übrigen Leib verhält wie eins zu sechsunddreißig. Sie
geht verhältnismäßig auf die Hälfte zurück, und der Mensch überwindet
schon durch seine rein natürliche Entwickelung die Kräfte, die in
der Leber verankert sind.
 
Indem der Mensch auf der Erde die Anwartschaft erhalt, sich zu
immer höherer Geistigkeit zu entwickeln, hat er damit als äußeren
physischen Ausdruck die Fähigkeit erlangt, die Leberkräfte zu überwinden.
In gewisser Weise ist das entgegengesetzte Organ zu der Leber
die Lunge, jenes Organ, das nicht alles Egoistische in den Menschen
hineinstopft - denn das tut die Leber -, sondern das den Menschen frei
nach außen öffnet, wo er durch die Luft, die er aufnimmt und wieder
abgibt, in einer fortwährenden Kommunikation mit der Außenwelt
steht. In der Lunge findet eine Verbrennung statt. Das rotblaue, kohlenstoffreiche
Blut kommt in die Lunge und wird durch die Verbindung
mit dem Sauerstoff zu rotem, lebensfähigem Blut umgewandelt.
Wie sich bei einer brennenden Flamme die Stoffe mit dem Sauerstoff
verbinden, so findet auch in der Lunge ein Verbrennungsprozeß statt.
Atmen ist in einer gewissen Weise ein Verbrennungsvorgang, und mit
diesem Atmungs- und Brennvorgang ist dem Menschen die Anwartschaft
gegeben zu immer höherer und höherer Entwickelung. Aufgebaut
haben den Menschen jene Kräfte, die ihren letzten Abschluß erlangen
in der Leber. Diesen ihn an die Erde fesselnden Kräften werden
ihn diejenigen Kräfte entreißen, die er wie ein Feuer aus der Luft empfängt.
Das Feuer, das der Mensch aus der Luft empfängt, das sich in
seiner Atmung ausdrückt, ist dasjenige, was ihn zu immer höheren
und höheren Sphären hinaufführt.
 
Immer ist es die Mythe, die Sage, die tiefer, weisheitsvoller ist als
unsere scheinbar so fortgeschrittene Wissenschaft. Der Zug aus dem
menschlichen Leben, der jetzt eben erwähnt worden ist, drückt sich in
großartiger Weise aus im Prometheus-Mythos. Indem gesagt wird, daß
Prometheus den Menschen das Feuer vom Himmel gebracht hat, wird
damit ausgedrückt, daß Prometheus an jenem Prozeß beteiligt ist, der
in der Atmung sich ausdrückt und der den Menschen immer höher
führt. Aber zu gleicher Zeit wird in wunderbarer Weise ausgeführt:
Weil Prometheus sich erhebt über die Kräfte, welche die Menschen an
das Irdische fesseln, und sich dadurch in einen Gegensatz setzt zu der
irdischen Kraft, und weil er derjenige ist, der den Menschen zuerst die
Möglichkeit gegeben hat, diese Kraft des Feuers zu haben, darum muß
er dafür leiden. Das Leiden wird wunderbar dargestellt als die Tatsache,
die dieser Mythe zugrunde liegt: ein Geier frißt dem gefesselten
Prometheus an der Leber! Wie könnte man schöner und weisheitsvoller
darstellen, daß die Kräfte, die mit dem Atmungsprozeß in uns einströmen,
an der Leber nagen, und daß derjenige, der das vorausleistet,
was von der Menschheit in einer fernen Zukunft geleistet wird, wie ein
Gekreuzigter dasteht, wie das, was sich herniedersenkt, was aus der
Luft kommt, an der Leber frißt!" {{Lit|{{G|102|27ff}}}}
</div>
 
=== Prometheus und Luzifer ===
 
{{GZ|Wäre der Mensch
schon früher zur Inkarnation gekommen - das sagt der Mythos der
Griechen -, dann wäre das eingetreten, was Zeus wollte, als sich die
Menschen noch im «Paradiese» befanden: Er wollte sie glücklich
machen, aber als unbewußte Wesen. Das klare Bewußtsein hätte dann
einzig bei den Göttern gelegen und der Mensch wäre ohne das Gefühl
der Freiheit geblieben. Die Auflehnung des Luzifergeistes, des Devageistes
in der Menschheit, der heruntersteigen wollte, um sich aus der
Freiheit heraus selbst emporzuentwickeln, ist symbolisiert in der Sage
von Prometheus. Er aber muß für sein Bestreben büßen dadurch, daß
fortwährend ein Adler - als Symbol der Begierde - an seiner Leber
nagt und ihm dadurch die furchtbarsten Schmerzen verursacht.
Der Mensch ist also tiefer heruntergestiegen und muß nun das, was
er durch magische Künste und Kräfte erreicht haben würde, mit dem
erreichen, was ihm selbsttätig aus dem klaren Bewußtsein der Freiheit
erfließt. Aber weil er tiefer heruntergestiegen ist, muß er auch Schmerzen
und Qualen erdulden. Auch dies deutet die Bibel an mit den
Worten: In Schmerzen sollst du Kinder gebären, im Schweiße deines
Angesichtes sollst du dein Brot essen -, und so weiter. Das heißt
nichts anderes als: der Mensch muß sich selbst mit Hilfe der Kultur
wieder hochbringen.
 
Den Repräsentanten der in Freiheit durch Kämpfe zur Kultur strebenden
Menschheit hat die griechische Mythologie in Prometheus
symbolisiert. In ihm hat sie dargestellt den leidenden Menschen und
zugleich den Befreier. Derjenige, der des Prometheus Befreiung herbeiführt,
ist Herakles, von dem uns erzählt wird, daß er sich in die
eleusinischen Mysterien einweihen ließ. Wer hinabstieg in die Unterwelt,
war ein Initiierter, denn das Hinabsteigen in die Unterwelt ist
der technische Ausdruck für die Initiation. Diese Fahrt nach der
Unterwelt wird uns von Herakles, Odysseus und von allen denjenigen
gesagt, bei denen wir es mit Eingeweihten zu tun haben, die nun die
Menschen innerhalb der gegenwärtigen Entwickelung zu dem Quell
ursprünglicher Weisheit, zum spirituellen Leben führen wollen.|93|27f}}
 
== Prometheus in der Geistesgeschichte ==
 
=== Hesiod ===
Die griechische Literatur beschäftigt sich ausführlich mit dem Prometheus-Mythos. Eine frühe Variante stammt von Hesiod (um 700 v. Chr. ) aus dessen Theogonie (Götter- und Weltentstehung) und Werke und Tage . Bei Hesiod steht Prometheus noch für den "Abstieg des Menschen aus der Gemeinsamkeit mit den Göttern ins gegenwärtige mühselige Leben"<ref>Dietz S. 66</ref>
 
=== Aischylos ===
Eine etwas jüngere Überlieferung geht auf Aischylos zurück (ca. 525 / 524 v. Chr. - 456 v. Chr. ) der eine Dramentrilogie über Prometheus verfasste von der jedoch nur der mittlere Teil "Der gefesselte Prometheus" erhalten ist; der Anfangsteil hieß "Feuerbringer Prometheus" und der letzte Teil "Befreiung des Prometheus". Bei Aischylos steht Promtheus für den "Aufstieg der Menschheit aus primitiven Anfängen bis zur gegenwärtigen Höhe der Zivilisation"<ref> Dietz S. 66</ref>
 
=== Platon ===
Prometheus wird bei [[Platon]] mehrmals thematisiert, besonders erwähnenswert ist aber die Stelle im [[Wikipedia:Protagoras (Platon)|Protagoras]]: Epimetheus soll den Lebewesen Eigenschaften zuordnen. Er übernimmt diese Aufgabe und lässt sich dann von seinem Bruder, Prometheus, kontrollieren. Zuerst wird er einmal gelobt: Epimetheus hat den Tieren gerecht verteilt Eigenschaften gegeben: Die Schnellen sind klein, die Wehrlosen haben zahlreichen Nachwuchs, ein ausgewogenes Verhältnis aller Arten ist gewährleistet.
 
Doch dann entdeckt Prometheus ein kleines, nacktes Wesen: den Menschen. Er ist leer ausgegangen, denn keine Eigenschaft ist mehr übrig geblieben. So sieht sich Prometheus gezwungen, für den Menschen das Feuer und die Weisheit der Athene, die Kunstfertigkeit des Hephaistos und andere zum Überleben wichtige Fähigkeiten zu stehlen, wie das Weben.
 
Doch damit ist das Problem nicht gelöst: Die Menschen, die sich aus Schutz vor den Tieren in Städten („[[Wikipedia:Polis|Poleis]]”) zusammenschließen, töten einander, weil sie [[Schamgefühl|Scham]] und [[Empathie|Mitgefühl]], die staatsbürgerliche Kunst – so Platon – nicht haben.
 
Um diese Gattung nicht zu verlieren, sieht sich Zeus gezwungen, später Hermes mit ebendiesen Fähigkeiten auf die Erde zu schicken und sie, im Gegensatz zu den anderen Fähigkeiten, gerecht unter allen zu verteilen. Platon: ''„Ja, du [Hermes] sollst in meinem Namen das Gesetz geben, dass, wer nicht imstande sei sich Scham und Recht zu eigen zu machen, dem Tod verfallen sei; denn er ist ein Geschwür am Leibe des Staates.“''
 
[[Datei:Prometheus Adam Louvre MR1745.jpg|mini|[[Wikipedia:Nicolas-Sébastien Adam|Adam le Jeune]]: Gefesselter Prometheus, 1762 (Louvre)]][[Datei:Prometheus 1.jpg|mini|[[Wikipedia:Reinhold Begas|Reinhold Begas]]: Gefesselter Prometheus, Berlin]]
[[Datei:ArnoBrekerPrometheus.jpg|mini|[[Wikipedia:Arno Breker|Arno Breker]]: Prometheus mit dem Feuer]]
 
Der Prometheus-Mythos wird hier zur Begründung der Möglichkeit einer sophistischen Lehrtätigkeit herangezogen, d.h. dass arete und "soziale Technik" (Dietz) lehrbar seien.
Interessant ist die Unterscheidung zwischen Fähigkeiten, die zum Leben und gegen die Natur nötig sind, und jenen, die zum [[gemeinschaft]]lichen Zusammenleben notwendig sind.
 
=== Neuzeit ===
Die Figur des Prometheus ist in Literatur, Kunst und Politik vielfach aufgegriffen worden und Thema von Werken:
 
* Ein berühmtes [[Wikipedia:Prometheus (Hymne)|Gedicht Johann Wolfgang Goethes]] aus der Zeit des „[[Wikipedia:Sturm und Drang|Sturm und Drang]]“ ist Prometheus gewidmet. Er beschreibt darin den [[Trotz]] des schöpferischen Genies gegen Zeus. Das Gedicht wurde u.&nbsp;a. von [[Wikipedia:Franz Schubert|Franz Schubert]] vertont.
 
* Auch [[Wikipedia:August Wilhelm Schlegel|August Wilhelm Schlegel]] widmet dem Prometheus ein Gedicht: Es ist in [[Dante Alighieri|Danteschen]] [[Wikipedia:Terzine|Terzine]]n verfasst. Den größten Raum nimmt das Zwiegespräch zwischen Prometheus und dessen Mutter [[Themis (Mythologie)|Themis]] ein.<ref>Heinz Gockel: ''Mythos und Poesie.'' Klostermann, Frankfurt 1981, S. 223–224.</ref>
 
* [[Wikipedia:Franz Schubert|Franz Schubert]] schrieb 1816 eine ''[[Wikipedia:Prometheus-Kantate (Schubert)|Prometheus-Kantate]]'', deren Text und Musik verschollen sind. Sein Freund [[Wikipedia:Johann Chrysostomus Senn|Johann Chrysostomus Senn]] galt im Schubert-Umkreis als Prometheus-Gestalt.
 
* [[Wikipedia:Mary Shelley|Mary Shelley]] verfasste 1818 den Roman [[Wikipedia:Frankenstein (Buch)|Frankenstein]] mit dem Untertitel ''„Der moderne Prometheus“''.
 
* [[Karl Marx]] bezeichnete Prometheus in seiner [[Wikipedia:Dissertation|Dissertation]] 1841 als ''„den vornehmsten Heiligen und Märtyrer im philosophischen Kalender“'', eine Illustration des gefesselten Prometheus erscheint in der Werkausgabe auch als Allegorie auf das Verbot der ''[[Wikipedia:Rheinische Zeitung|Rheinischen Zeitung]]''. Dagegen erscheint der entfesselte Prometheus auf dem Titelblatt der Erstausgabe von ''[[Wikipedia:Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik|Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik]]'' (1872) von [[Friedrich Nietzsche]]. [[Wikipedia:Karl Kerényi|Karl Kerényi]] betonte indessen die Ähnlichkeit und den gleichzeitigen Gegensatz zum [[Christentum|christlichen]] [[Mythos]] der [[Passion]] Christi. In [[Wikipedia:André Gide|André Gide]]s Erzählung ''[[Wikipedia:Der schlechtgefesselte Prometheus|Der schlechtgefesselte Prometheus]]'' (''Le Promethée mal enchaîné'') tritt die Figur im zeitgenössischen [[Wikipedia:Paris|Paris]] in [[Wikipedia:Surrealismus|surrealem]] Zusammenhang auf.
 
* Der deutsche Philosoph [[Wikipedia:Hans Jonas|Hans Jonas]] eröffnet das Vorwort seines Hauptwerkes ''[[Wikipedia:Das Prinzip Verantwortung|Das Prinzip Verantwortung]]'' mit der Metapher vom entfesselten Prometheus. Es wird dadurch ausgedrückt wie jede neue technologische Errungenschaft auch weitere Übel in die Welt bringt (''Büchse der Pandora''). Der entfesselte Prometheus verbildlicht so die Bedrohung einer utopischen Technologieauffassung im neuzeitlichen Machthorizont des Menschen und die dringende Notwendigkeit einer neuen Ethik, wie sie Jonas in diesem Werk entwirft.
 
* Der schwedische Dichter [[Wikipedia:Viktor Rydberg|Viktor Rydberg]] lässt Prometheus in seinem Ideengedicht ''Prometeus och Ahasverus'' (Prometheus und Ahasverus) als Vertreter des „westlichen“ Prinzips des idealistischen Kampfes gegen Ungerechtigkeit und für eine bessere Zukunft mit [[Ahasveros]], dem Vertreter des „orientalischen“ Prinzips der Schicksalsergebenheit, streiten.
 
* Der deutsche Philosoph [[Wikipedia:Hans Blumenberg|Hans Blumenberg]] hat in ''Arbeit am Mythos'' (1979) den Prometheus-Mythos und dessen spätere Umarbeitungen als Paradigma der menschlichen Selbstbehauptung gegen den „Absolutismus der Wirklichkeit“ gedeutet.
 
* ''Die Befreiung des Prometheus'' ist ein Text des Theaterstückes ''Zement'' von [[Wikipedia:Heiner Müller|Heiner Müller]]. Hier wird der Text der Sage auf zwei Seiten in grotesker Form dargestellt. Beachtenswert ist dazu auch die gleichnamige Vertonung von [[Wikipedia:Heiner Goebbels|Heiner Goebbels]], die zuerst 1985 als Hörspiel fürs Radio, später auch auf der Bühne aufgeführt wurde (1991 französisch, 1993 deutsch). Das Hörspiel wurde zudem zunächst auf einer MC und später im Rahmen einer Dreifach-CD mit dem Titel ''Hörstücke – nach Texten von Heiner Müller'' von [[Wikipedia:Edition of Contemporary Music|ECM]] herausgebracht.<ref>Laut Goebbels’ Web-Site: [http://www.heinergoebbels.com] und der Deutschen Nationalbibliothek: [http://www.die-deutsche-bibliothek.de]</ref>
 
* Die deutsche Band [[Wikipedia:Einstürzende Neubauten|Einstürzende Neubauten]] verarbeitete den Prometheus Mythos in ihrem Lied ''Zerstörte Zelle'' (und der früheren Version ''Adler kommt später'') in ihrem Album ''Fünf auf der nach oben offenen Richterskala''.
 
* Die Deutsche Mittelalterrockband [[Wikipedia:Saltatio Mortis|Saltatio Mortis]] hat in ihrem Album ''Aus der Asche'' die Sage um Prometheus zu einem Lied verarbeitet.
 
* Im Song ''Feuer Ouvertüre/Prometheus Entfesselt'' auf dem Album ''Lemuria'' der Gruppe [[Wikipedia:Therion|Therion]] wird die Geschichte des Prometheus dargestellt.
 
* Die Black-Metal-Band [[Emperor (Band)|Emperor]] hat mit ihrem Album ''[[Prometheus – The Discipline of Fire & Demise]]'' ein Konzeptalbum erschaffen, welches sich ausschließlich mit Prometheus befasst.
 
* In dem Buch [[Wikipedia:Die Geheimnisse des Nicholas Flamel|Der unheimliche Geisterrufer]] des irischen Autors [[Wikipedia:Michael Scott (irischer Autor)|Michael Scott]] nimmt Prometheus eine wichtige Rolle ein.
 
* Im Videospiel [[Wikipedia:God of War II|God of War II]] erlöst der Hauptcharakter Kratos Prometheus zunächst von seinen Leiden, lässt ihn aber im weiteren Verlauf im Feuer des Olymp verbrennen.
 
* ''[[Wikipedia:Prometheus – Dunkle Zeichen|Prometheus – Dunkle Zeichen]]'' ist der Name eines Filmes von [[Wikipedia:Ridley Scott|Ridley Scott]] aus dem Jahr 2012.
 
* Im Film [[Wikipedia:Interview mit einem Vampir|Interview mit einem Vampir]] von 1994 rezitiert der Vampir „Lestat de Lioncourt“ gespielt von [[Wikipedia:Tom Cruise|Tom Cruise]] aus  dem Theaterstück ''[[Wikipedia:Othello|Othello]]'' von [[Wikipedia:William Shakespeare|William Shakespeare]], „… nie find ich den Prometheusfunken wieder, Dein Licht zu zünden…“
 
* Ein Werk der Musikgruppe [[Wikipedia:Trivium (Band)|Trivium]] handelt über das Leiden mit dem sich der Titan Prometheus auseinandersetzen muss.
 
* Eine Episode der Serie [[Wikipedia:Supernatural|Supernatural]] zeigt wie Prometheus versucht seinen Fluch des „Ewigen Leidens“ zu beenden und dabei sein Leben verliert.
 
* Die Mittelalterband [[Wikipedia:Reliquiae|Reliquiae]] veröffentlichte einen Song mit Namen ''Pandora'' auf Ihrem Album ''Pandora'', der von der Geschichte von Prometheus und Pandora handelt..<ref>Siehe Songtext: [http://www.magistrix.de/lyrics/Reliquiae/Pandora-1171437.html]</ref>
 
* Im Roman [[Wikipedia:Solaris (Roman)|Solaris]] von [[Wikipedia:Stanislav Lem|Stanislav Lem]] dient ein Prometheus genannter [[Wikipedia:Satellit (Raumfahrt)|Satellit]] als Transitstation für Forscher und Wissenschaftler, die den titelgebenden Planeten erforschen.
 
== Literatur ==
* Thorwald Dethlefsen: ''Prometheus, Schuld und Sünde im menschlichen Dasein.'' Hermetische Truhe München 1986, Cassette.
* Karl-Martin Dietz: ''Prometheus der Vordenker''. Metamorphosen des Geistes, Band 2: Vom göttlichen zum menschlichen Wissen. Stuttgart 2004. ISBN 3-7725-1271-2 .
* Wolfgang Storch, Burghard Damerau (Hrsg.): ''Mythos Prometheus. Texte von [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] bis [[Wikipedia:René Char|René Char]].'' Reclam Bibliothek, Leipzig 1995, 3. Aufl. 2001 ISBN 3379015288 [http://lbib.de/Mythos-Prometheus-Texte-von-Hesiod-bis-Ren-Char-Wolfgang-Storch-23665 kpl. Inhaltsverzeichnis] Anthologie.
* Rudolf Steiner: ''Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums'', [[GA 8]] (1989), ISBN 3-7274-0080-3; '''Tb 619''', ISBN 978-3-7274-6190-3 {{Schriften|008}}
* Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999), ISBN 3-7274-0920-7 {{Vorträge|092}}
* Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* Rudolf Steiner: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', [[GA 102]] (2001), ISBN 3-7274-1020-5 {{Vorträge|102}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Prometheus (mythology)|Prometheus}}
{{Wikisource|Prometheus}}
* [http://www.mythentor.de/griechen/prometheus.htm Prometheus bei Mythentor.de]
* [http://www.viennatouristguide.at/Allerlei/Mythologie/Prometheus/prometheus.htm Prometheus – seine Geschichte in Bildern]
* Prometheus, Tondichtung. Jean-Pierre Nouvel, Komponist [http://www.mysymphonic.com/pages/recordingspag.html]


== Einzelnachweise ==
* {{Biographie|582}}
<references/>
* [http://www.arildrosenkrantz.dk/ Arild Rosenkrantz - Ein Maler des Unsichtbaren]
* [http://wn.rsarchive.org/RelAuthors/RosenkrantzArild/English/Biogry_index.html Biography of Baron Arild Rosenkrantz] - in englischer Sprache
* [http://fineart.elib.com/fineart.php?prev=Alphabetical&dir=Alphabetical%2FRosenkrantz_Arild Gallery of Arild Rosenkrantz's Artworks]
* [http://www.arildrosenkrantz.dk/d/syvsegl_nn.html# Arild Rosenkrantz - Die sieben apokalyptischen Siegel]


{{Navigationsleiste Titanen (Griechische Mythologie)}}


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Version vom 1. Dezember 2013, 18:10 Uhr

Arild Rosenkrantz (1870 - 1964)

Baron Arild von Rosenkrantz (* 9. April 1870 in Kopenhagen; † 29. September 1964 in Rønde, Dänemark) war ein dänischer Maler und Anthroposoph.

Leben

Arild Rosenkrantz wurde jüngster Sohn des dänischen Diplomaten Baron Iver Holger Rosenkrantz und seiner 27 Jahre jüngeren, künstlerisch begabten Gattin Julia Louisa, geb. Mackenzie of Tabat 1870 auf Schloss Frederiksborg in Hillerød auf der dänischen Insel Seeland nahe Kopenhagen geboren. Sein Vater war zu dieser Zeit der Verwalter des Schlosses und früher Gesandter in Rom gewesen. Er starb 1873 als Arild kaum 3 Jahre alt war und hinterließ vier Söhne. Wie seine Brüder absolvierte Arild die Schule in Dänemark. Seine Mutter unternahm aber mit ihm oft Reisen nach England, Schottland und Italien und Arild verband sich schon früh mit ihrem Zweig der Familie.

Ausbildung zum Maler

1886 reiste Arild mit seiner Mutter nach Rom, wo sie ihrer schon früh entwickelten schwärmerischen Neigung zum Okkultismus nachging. Nach dem Tod ihres Gatten hatte sie sich ganz besonders dem Spiritismus zugewandt und veranlasste Arild zum automatischen Zeichnen.

1886 wurde Arild Schüler des Freskomalers Modesto Faustini. 1889 setzte er seine künstlerische Ausbildung an der Académie Julian in Paris fort. 1891 liess sich seine Mutter endgültig in Rom nieder und war hier als Medium tätig. Bei einem Besuch in Paris brachte sie Arild mit dem französischen Schriftsteller, Okkultisten und Wegbereiter der französischen Rosenkreuzer-Bewegung Sâr Péladan zusammen, der hier seinen „Salon de la Rose Croix“ eröffnet hatte. Die Begegnung mit Sâr Péladan brachte Arild ein tief einschneidendes spirituelles Erlebnis, das er aber erst später durch die Anthroposophie ganz erfassen konnte. In den Jahren von 1892 - 94 stellte Arild seine Werke im „Salon de la Rose Croix“ aus.

New York

1894 und nochmals 1895 wurde Arild von seinem Bruder Markus nach New York eingeladen, wo er in dem für seine Glaskunst berühmten Atelier von Louis Comfort Tiffany und an einem Kirchenfenster für Wickhambreaux (England) arbeitete. Gemeinsam mit seinem Bruder lernte er hier Swami Vivekananda kennen und begann die Vedanta-Philosophie zu studieren.

London

1898 übersiedelte Arild nach London. 1901 heiratete er seine schottische Cousine Louise Augusta, genannt Tessa. Gemeinsam mit seiner Gattin setzte er seine Vedanta-Studien bei Swami Abedananda fort und schuf eine Reihe symbolistischer Gemälde, Porträts, Freseken und Glasfenster. Daneben gab er Malunterricht und arbeitete als Illustrator für seinen Bruder Palle.

Begegnung mit der Anthroposophie (1909)

Durch seine Mutter, die 1909 in Rom gerade einen Vortrag Rudolf Steiners gehört hatte, lernte Arild Rosenkrantz die Anthroposophie kennen. 1912 wurde er Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft und traf 1913 in London erstmals persönlich mit Rudolf Steiner zusammen.

In Dornach beim Bau des Ersten Goetheanums (1914 - 1917)

Von Dezember 1914 bis 1917 wirkte er bei der künstlerischen Gestaltung des ersten Goetheanums mit. Er arbeitet zunächst in der Glasschleiferei und malte dann das Mittelmotiv im Osten der kleinen Kuppel und erhielt dazu entscheidende Anregungen für seine Malweise und entsprechende Meditationen. Intensiv studierte er auch Goethes Farbenlehre. Seine Malweise änderte sich nun grundlegend. Früher hatte Arild mit vorwiegend gemischten dunklen Farben im Stil der Präraffaeliten gemalt; nun bildete er in Weiterführung der Ideen Steiners eine völlig neue anthroposophische Maltechnik aus und bevorzugte dabei die drei Glanzfarben Rot, Gelb und Blau, sowie Orange und Grün und hoffte dadurch das von der Materie verdunkelte, reine seelisch-geistige Dasein durch die Malerei enthüllen zu können.

Rückkehr nach London (1917 - 1922)

1917 kehrt Arild mit Tessa nach London zurück. 1918 gestaltete er in Camberwell eine Christusfigur aus Bronze für die St. George's Kirche und 1922 ein Gefallenendenkmal.

Arlesheim (1922 - 1927)

Von Dezember 1922 bis Anfang 1927 lebte Arild mit seiner Gattin Tessa in Arlesheim. Für die 1924 erschienene englische Ausgabe der «Occult Seals and Columns» fertigte Arild Rosenkrantz hier unter der direkten Anleitung Rudolf Steiners Bilder der Apokalyptischen Siegel an, die zunächst in schwarzweiss gedruckt wurden. In London malte er danach in den 1930iger Jahren 7 kreisförmige Pastellbilder der Siegel mit einem Durchmesser von jeweils 72 cm.

Wieder in London (1927 - 1939)

Anfang 1927 zog Arild mit seiner Gattin wieder nach London und baute sich ein Haus in Hampstead. Bis 1939 gab es jährliche Ausstellungen seiner Werke in London.

Siehe auch

Weblinks