E und Schreiben: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Schreiben''' ([[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''scriban'', aus [[Latein|lat.]] ''scribere'' = "mit dem Griffel in eine Tafel einritzen") im engeren Sinn besteht ''heute'' in der [[Fähigkeit]], [[Sprache]] und die durch sie vermittelten [[Gedanken]] durch eine Abfolge von [[Schrift]]zeichen so festzuhalten, dass sie daraus durch die Tätigkeit des [[Lesen]]s wieder entbunden werden können.
'''E''' beziehungsweise '''e''' (gesprochen: [{{IPA|ʔeː|e}}]) ist der fünfte Buchstabe des [[Wikipedia:Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]] und ein [[Vokal]]. Der Buchstabe E hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 17,39 %. Damit ist er der [[Wikipedia:Buchstabenhäufigkeit|häufigste Buchstabe in deutschen Texten]] sowie in diversen europäischen Sprachen.


== Herkunft ==
== Schreiben lernen ==
=== Waldorfpädagogik ===


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Das Schreibenlernen geht in der [[Waldorfpädagogik]] dem [[Lesenlernen]] voran und wird durch vielfältige spielerische Orientierungsübungen im [[Raum]] vorbereitet, die Teil einer viel umfassenderen Bewegungserziehung sind. Die [[Wikipedia:Buchstaben|Buchstaben]]formen werden erst allmählich mit einem [[zeichnen]]den [[Malen]] aus geeigneten [[Bild]]ern entwickelt, unterstützt durch das sogenannte [[Formenzeichnen]], durch das die Schüler lernen, zunehmend komplexere [[Form]]en zu gestalten, die zugleich eine gute Vorbereitung für den späteren [[Geometrie]]-Unterricht sind.
|align="center" style="width:130px" | [[Datei:Proto-semiticE-01.png|Proto-semitischer Mensch]]
|align="center" style="width:130px" | [[Datei:PhoenicianE-01.png|Phönizisches He]]
|align="center" style="width:130px" | [[Datei:Epsilon uc lc.svg|64px|Griechisches Epsilon]]
|align="center" style="width:130px" | [[Datei:Alfabeto camuno-e.svg|Etruskisches E]]
|align="center" style="width:130px" | [[Datei:RomanE-01.png|Lateinisches E]]
|-
|align="center" style="width:130px; vertical-align:top" | Proto-semitischer<br />Mensch
|align="center" style="width:130px; vertical-align:top" | Phönizisches He
|align="center" style="width:130px; vertical-align:top" | Griechisches Epsilon
|align="center" style="width:130px; vertical-align:top" | Etruskisches E
|align="center" style="width:130px; vertical-align:top" | Lateinisches E
|}


Im [[Wikipedia:Proto-Semitisches Alphabet|proto-semitischen Alphabet]] stellte das E einen –&nbsp;möglicherweise stehenden&nbsp;– Menschen dar. Im [[Wikipedia:Phönizisches Alphabet|phönizischen Alphabet]] wurde dieses Symbol stark abstrahiert und erhielt den Namen [[He (Hebräisch)|He]]. Bei den Phöniziern hatte der Buchstabe den Lautwert [{{IPA|h}}].
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"Da ist es nicht nötig, daß wir nun immer historisch zurückgehen,
wie aus der Bilderschrift wirklich in solcher Weise unsere heutige
Schrift entstanden ist. Das ist gar nicht nötig, wir brauchen nicht kulturhistorische
Pädagogik zu treiben. Wir brauchen nur selber uns
hineinzufinden, etwas durch die Phantasie beflügelt, dann werden wir
in allen Sprachen die Möglichkeit finden, von charakteristischen Worten
auszugehen, die wir ins Bild verwandeln können und aus denen
heraus wir dann erst die Buchstaben gewinnen. So wenden wir uns an
dasjenige, was das Kind will gerade im 2 ahn wechselalter und unmittelbar
darnach. Und schon daraus ergibt sich für Sie, daß man zuerst
aus dem zeichnenden Malen und dem malenden Zeichnen - denn für
das Kind ist es gut, wenn es gleich Farben verwendet, es lebt ja in
der Farbe, das weiß jeder, der das Kind kennt -, wenn man aus dem
malenden Zeichnen zum Schreiben übergeht und erst aus dem Schreiben
das Lesen gewinnt. Denn das Schreiben ist eine Betätigung des
ganzen Menschen. Da muß die Hand in Betracht kommen, da muß sich
der ganze Leib in irgendeiner Weise, wenn auch fein, einfügen, da ist
der ganze Mensch daran beteiligt. Das hat noch etwas Konkretes, das
Schreiben, das aus dem malenden Zeichnen herausgeholt wird. Das
Lesen, nun, da sitzt man schon dabei, da ist man schon ein richtiger
Duckmäuser, da strengt sich nur noch ein Teil des Menschen an, der
Kopf. Das Lesen ist schon abstrakt geworden. Das muß nach und nach
als eine Teilerscheinung aus dem Ganzen heraus entwickelt werden." {{Lit|{{G|306|81f}}}}
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Die Griechen übernahmen das He als [[Wikipedia:Epsilon|Epsilon]]. Bei der Übernahme änderten sie allerdings den Lautwert, da die vokalreiche [[Wikipedia:griechische Sprache|griechische Sprache]], nur mit Zeichen für Konsonanten geschrieben, zu viele Mehrdeutigkeiten ergeben hätte. Die Griechen benutzten den Buchstaben, um [{{IPA|e}}] zu schreiben. Anfangs noch nach links orientiert, wurde der Buchstabe mit dem Wechsel der Schreibrichtung auf links nach rechts gespiegelt.
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen.'', [[GA 306]] (1989), ISBN 3-7274-3060-5 {{Vorträge|306}}


Die [[Wikipedia:Etrusker|Etrusker]] übernahmen das frühgriechische Epsilon, ohne es zu modifizieren, und verwendeten es ebenfalls, um [{{IPA|e}}] zu schreiben. Der Buchstabe wurde von den Römern übernommen, allerdings später an das griechische Aussehen angepasst.
{{GA}}


== Bedeutung ==


E hält an sich, versperrt sich vor der Welt und besinnt sich auf sich selbst, wie es sich auch in der An-sich-haltenden Geste ausdrückt. E kann sehr schneidend werden: dann zerteilt, zersplittert es oder analysiert mit kritischem Verstand. Der Mund wird breit und öffnet sich nur wenig; eventuell werden die Zähne gefletscht. Normalerweise ergibt sich helle Kopfresonanz.
[[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Denken]]
 
Von den [[sieben Planeten]] entspricht dem E der [[Mars]].
 
== Logik ==
 
In der klassischen [[Logik]] ist '''e''' das Zeichen für das allgemein verneinende [[Urteil]] (alle S sind ''nicht'' P bzw. ''kein'' S ist P), z.B. Kein ''Menschen'' ist ''vollkommen''.
 
[[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Sprachgestaltung]] [[Kategorie:Buchstaben]] [[Kategorie:Vokal]]
[[Kategorie:Urvokal]] [[Kategorie:Die sieben Urvokale]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 5. April 2013, 23:03 Uhr

Schreiben (ahd. scriban, aus lat. scribere = "mit dem Griffel in eine Tafel einritzen") im engeren Sinn besteht heute in der Fähigkeit, Sprache und die durch sie vermittelten Gedanken durch eine Abfolge von Schriftzeichen so festzuhalten, dass sie daraus durch die Tätigkeit des Lesens wieder entbunden werden können.

Schreiben lernen

Waldorfpädagogik

Das Schreibenlernen geht in der Waldorfpädagogik dem Lesenlernen voran und wird durch vielfältige spielerische Orientierungsübungen im Raum vorbereitet, die Teil einer viel umfassenderen Bewegungserziehung sind. Die Buchstabenformen werden erst allmählich mit einem zeichnenden Malen aus geeigneten Bildern entwickelt, unterstützt durch das sogenannte Formenzeichnen, durch das die Schüler lernen, zunehmend komplexere Formen zu gestalten, die zugleich eine gute Vorbereitung für den späteren Geometrie-Unterricht sind.

"Da ist es nicht nötig, daß wir nun immer historisch zurückgehen, wie aus der Bilderschrift wirklich in solcher Weise unsere heutige Schrift entstanden ist. Das ist gar nicht nötig, wir brauchen nicht kulturhistorische Pädagogik zu treiben. Wir brauchen nur selber uns hineinzufinden, etwas durch die Phantasie beflügelt, dann werden wir in allen Sprachen die Möglichkeit finden, von charakteristischen Worten auszugehen, die wir ins Bild verwandeln können und aus denen heraus wir dann erst die Buchstaben gewinnen. So wenden wir uns an dasjenige, was das Kind will gerade im 2 ahn wechselalter und unmittelbar darnach. Und schon daraus ergibt sich für Sie, daß man zuerst aus dem zeichnenden Malen und dem malenden Zeichnen - denn für das Kind ist es gut, wenn es gleich Farben verwendet, es lebt ja in der Farbe, das weiß jeder, der das Kind kennt -, wenn man aus dem malenden Zeichnen zum Schreiben übergeht und erst aus dem Schreiben das Lesen gewinnt. Denn das Schreiben ist eine Betätigung des ganzen Menschen. Da muß die Hand in Betracht kommen, da muß sich der ganze Leib in irgendeiner Weise, wenn auch fein, einfügen, da ist der ganze Mensch daran beteiligt. Das hat noch etwas Konkretes, das Schreiben, das aus dem malenden Zeichnen herausgeholt wird. Das Lesen, nun, da sitzt man schon dabei, da ist man schon ein richtiger Duckmäuser, da strengt sich nur noch ein Teil des Menschen an, der Kopf. Das Lesen ist schon abstrakt geworden. Das muß nach und nach als eine Teilerscheinung aus dem Ganzen heraus entwickelt werden." (Lit.: GA 306, S. 81f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen., GA 306 (1989), ISBN 3-7274-3060-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.