Zuckerkrankheit und Ewiges Leben: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Zuckerkrankheit''' oder '''Diabetes mellitus''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] διαβήτης, von {{ELSalt|διαβαίνειν}} ''diabainein'', „hindurchgehen“, „hindurchfließen“ und [[Latein|lat.]] ''mellitus'' „honigsüß“) ist die zusammenfassende Bezeichnung für eine Reihe von [[Wikipedia:Stoffwechselerkrankung|Stoffwechselerkrankung]]en, die sich durch einen erhöhten [[Wikipedia:Blutzuckerspiegel|Blutzuckerspiegel]] äußert und früher vornehmlich durch die Ausscheidung von [[Zucker]] im [[Urin]] diagnostiziert wurde. Aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht entsteht die Zuckerkrankheit, wenn es dem [[Organismus]] nicht gelingt, den [[mineral]]ischen Zucker bis zum [[Wärmeäther]] zu verflüchtigen.
Ein '''ewiges Leben''', einen Fortbestand des [[Mensch]]en über den irdischen [[Tod]] hinaus, verheißen die meisten [[Religion]]en. Darüber, wie sich dieses [[Leben nach dem Tod]] gestaltet, gibt es allerdings sehr unterschiedliche, einander ''scheinbar'' widersprechende Anschauungen. Von der [[Unsterblichkeit]], d.h. dem Fortbestand der [[Seele]] bzw. des [[Geist]]es, zu unterscheiden ist die [[Auferstehung]] des [[Leib]]es, bei der auch die leibliche [[Gestalt]] in unverweslicher Form erhalten bleibt. Verbreitet ist auch ist auch die Anschauung von einem [[Totengericht]] und einer [[Läuterung]]szeit ([[Fegefeuer]], [[Kamaloka]]) nach dem Tod oder einer ewigen Verdammnis in der [[Unterwelt]]. Einige Religionen gehen von einem einmaligen Erdenleben des Menschen aus, an das sich das ewige Leben anschließt, wobei manche auch von einem rein geistigen Dasein vor der Geburt zu diesem Erdenleben, also von einem vorbereitenden Zustand der [[Ungeborenheit]] ausgehen, während andere, wie z.B. die meisten [[Christentum|christlichen]] Konfessionen, diese Vorstellung verwerfen und als [[Häresie|häretisch]] ansehen. Weit verbreitet ist die Annahme von wiederholten Erdenleben in Form von [[Reinkarnation]] oder [[Seelenwanderung]], vor allem in den östlich-orientalischen Regligionen, teilweise aber auch im [[Judentum]] als [[Gilgul Neschamot]] ({{HeS|גִלְגּוּל נְשָמוֹת}}, wörtl. das ''Rollen der Seelen''). Das Ideal der [[Buddhismus|Buddhisten]] ist, aus diesem [[Rad der Wiedergeburten]] ([[Samsara]]) auszubrechen und endgültig im [[Nirvana]] zu verlöschen; das ewige Leben erschein hier als leidvolles Verhängnis, das aber überwunden werden kann, wenn man den [[Vier Edle Wahrheiten|Vier Edlen Wahrheiten]] des [[Gautama Buddha]] folgt.  


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Für die [[Materialismus|materialistische Weltanschauung]] endet das Leben unwiederbringlich mit dem Tod; der [[Tote]] „lebt“ höchstens für eine mehr oder weniger begrenzte Zeit im [[Gedächtnis]] der Zurückgebliebenen fort. Ein solche Anschauung vertraten nach [[Wikipedia:Flavius Josephus|Flavius Josephus]] schon die [[jüdisch]]en [[Wikipedia:Sadduzäer|Sadduzäer]] und standen damit im Gegensatz zu den [[Wikipedia:Pharisäer|Pharisäer]]n. Sich dem Gedächtnis nachfolgender Generationen durch bedeutsame Taten im Erdenleben möglichst nachhaltig einzuschreiben, galt und gilt vielfach als erstrebenswertes Ziel, frei nach dem Motto von [[Goethe]]s «[[Faust]]»: ''„Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn.“'' Schon im [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|alten Ägypten]] trachtete man danach, den [[Name]]n für die Nachwelt zu erhalten. [[Wikipedia:Herostratos|Herostratos]] wollte seinen Namen unsterblich machen, indem er die Brandfackel in den [[Tempel der Artemis in Ephesos]] warf - nach [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] just in jener Nacht, in der [[Alexander der Große]] geboren wurde (am [[Wikipedia:20. Juli|20. Juli]] [[Wikipedia:356 v. Chr.|356 v. Chr.]]). Ebenfalls seit der ägyptischen Zeit war die [[Damnatio memoriae]], die Löschung des Namens aus dem kulturellen Gedächtnis, ein beliebtes Mittel zur Verdammung unliebsamer Personen; oft wurde allerdings gerade durch diese Verfluchung die Erinnerung besonders stark wachgehalten, teilweise vielleicht auch ganz bewusst im Sinne eines verwerflichen, abschreckenden Beispiels.
"Nehmen Sie an, wir nehmen Mineralisches auf. Alles, was wir an
Mineralischem aufnehmen, muß im Menschen so weit getrieben werden,
daß folgendes Geltung hat. Sie wissen, wir haben eine Eigenwärme; wir
haben in unserer Blutwärme beim gesunden Menschen ungefähr siebenunddreißig
Grad. Wir haben in unserer Blutwärme etwas, was die äußere
Wärme im Mittel überragt. Alles, was wir mineralisch aufnehmen,
muß aber in unserem Organismus so verwandelt, so metamorphosiert
werden, daß das, was in unserer Blutwärme über die mittlere Wärme
der äußeren Umgebung geht, was höher ist als die mittlere Wärme der
äußeren Umgebung, daß das wohlgefällig das Mineralische aufnimmt.
Wenn Sie ein Bröselchen Kochsalz genießen, so muß dieses Kochsalz
von Ihrer Eigenwärme, nicht von der Wärme, die Sie mit der äußeren
Welt gemein haben, sondern von Ihrer eigenen Wärme aufgesogen werden,
muß wohlgefällig aufgenommen werden. Alles Mineralische muß
sich in Wärmeäther verwandeln. Und in dem Augenblicke, wo der
Mensch in seinem Organismus etwas hat, was irgendein Mineral verhindert,
daß es sich in Wärmeäther verwandelt, in dem Augenblicke ist
er krank." {{Lit|{{G|230|163|161}}}}
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== Neues Testament ==
"Also wenn Sie sich vorstellen wollen, wie ein Mineralisches im Menschen
verwendet wird, so müssen Sie sich folgendes sagen (es wird gezeichnet):
Da ist das Mineralische; dieses Mineralische geht in den
Menschen ein. Im Menschen wird es durch das Flüssige und so weiter
bis zum Wärmeäther verwandelt; da ist es Wärmeäther. Dieser Wärmeäther
hat die größte Neigung, dasjenige, was aus den Weltenweiten an
Kräften hereinstrahlt und hereinströmt, in sich aufzunehmen. Er
nimmt also die Kräfte des Weltenalls auf. Diese Kräfte des Weltenalls
bilden sich nun als die Geistkräfte, die hier die wärmeätherisierte Erdenmaterie
durchgeistigen. Und von da aus dringt dann mit Hilfe der
wärmeätherisierten Erdensubstanz dasjenige erst in den Körper, was
der Körper nun braucht zu seiner Gestaltung." {{Lit|{{G|230|181|179}}}}
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Im griechischen Text des [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testaments]] wird das von [[Gott]] in seiner [[Gnade]] durch die Verbindung mit dem [[Christus]] geschenkte, unzerstörbare Ewige Leben [[Zoe]] ({{ELSalt|ζωή}} „[[Leben]]“) genannt, das sich dadurch vom vergänglichen [[irdisch]]en [[Leben]], dem ''bios'' ({{grS|βίος}}), unterscheidet. So heißt es etwa im [[Wikipedia:1. Brief des Johannes|1. Brief des Johannes]]:
"Sehen Sie, daher braucht der Mensch im Laufe seines Lebens die verschiedensten
Substanzen, um, je nachdem er nach seinem Lebensalter
organisiert ist, das Leblose umwandeln zu können in Wärmeätherisches.
Das Kind könnte überhaupt noch nicht Lebloses in Wärmeätherisches
umwandeln; es hat noch nicht Kraft genug in seinem Organismus. Es
muß die noch der menschlichen Organisation selbst so nahestehende
Milch aufnehmen, um diese nun bis zum Wärmeätherischen zu bringen
und seine Kräfte dazu verwenden zu können, das wirklich ausgebreitete
Plastizieren, das notwendig ist während des kindlichen Alters in bezug
auf die Körpergestaltung, ausführen zu können. Man sieht erst hinein
in die menschliche Natur, wenn man weiß, daß alles, was von außen
aufgenommen wird, gründlich umgearbeitet werden muß. Nehmen Sie
daher einen äußeren Stoff und wollen Sie ihn auf seinen Wert für das
Menschenleben prüfen, so können Sie das zunächst mit der gewöhnlichen
Chemie gar nicht tun, weil Sie wissen müssen, wieviel Kraft der
menschliche Organismus aufwenden muß, um einen äußerlich mineralischen
Stoff bis zu der Flüchtigkeit des Wärmeäthers zu bringen. Kann
er das nicht, dann lagert sich dieser äußere mineralische Stoff in ihm ab,
wird schwerer Erdenstoff, bevor er in Wärme übergegangen ist, und
durchsetzt, als dem menschlichen Organismus fremd gebliebener unorganischer
Stoff, die menschlichen Gewebe.


Ein solches kann zum Beispiel eintreten, wenn der Mensch nicht imstande
{{Zitat|11 Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.
ist, dasjenige, was mineralisiert - es ist ja ursprünglich organisch
12 Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. 13 Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.|Erster Brief des Johannes|{{B|1 Joh|5|11-13|LUT}}}}
—, aber mineralisiert als Zucker in ihm auftritt, bis zu der Flüchtigkeit des Wärmeätherischen zu bringen. Dann setzt es sich vor jenem
Zustande ab im Organismus, zu dem es kommen muß, wenn der ganze
Organismus beteiligt sein soll an alldem, was da in ihm ist, und es entsteht
die so schlimme Zuckerruhr, Diabetes mellitus. Man muß also
bei jedem Stoff ins Auge fassen, inwiefern der menschliche Organismus
imstande sein kann, das Unlebendige, das entweder der Stoff schon bildet,
wenn wir zum Beispiel Kochsalz essen, oder das es wird, wie beim
Zucker, bis zur Wärmematerie hinzubringen, wo dann der Organismus,
der auf der Erde eingewurzelt ist, seinen Anschluß findet an den geistigen
Kosmos." {{Lit|{{G|230|182f|180}}}}
</div>


== Siehe auch ==
Und ähnlich im [[Johannesevangelium]]:
* {{WikipediaDE|Diabetes mellitus}}


[[Kategorie:Bauchspeicheldrüse]]
{{Zitat|24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.|Johannesevangelium|{{B|Joh|5|24|LUT}}}}
[[Kategorie:Heilkunst]]
 
[[Kategorie:Medizin]]
== Das ewige Leben in der Barbelo-Gnosis ==
 
In der [[Barbelo-Gnostiker|Barbelo-Gnosis]] ist das «ewige Leben» nach dem Bericht des [[Wikipedia:Irenäus von Lyon|Irenäus von Lyon]] eine der [[Äon]]en, die aus dem «unnennbaren Vater» [[Emanation|emaniert]] wurden. Ihr Partner ist «[[Thelema]]», der göttliche [[Wille]].
 
{{Zitat|In dem jungfräulichen Geiste befindet sich ein nie alternder Äon, den sie Barbelo nennen. Dort ist auch ein unnennbarer Vater, der sich des Barbelo offenbaren wollte. Die Barbelo oder Ennoia trat vor sein Angesicht und forderte von ihm die Prognosis. Da nun die Prognosis hervorgegangen war, erschien weiter auf Bitten beider die Aphtharsia<ref>[[Aphtharsia]] {{ELSalt|ἀφθαρσία}} „Unversehrtheit, Unsterblichkeit, Unbestechlichkeit“</ref>, darauf das ewige Leben. Wie sie aber hierüber sich mächtig freute und erhob und über ihre Empfängnis sich ergötzte, da schuf er in sie hinein ein ihr ähnliches Licht. Das ist der Anfang aller Erleuchtung und Schöpfung. Wie der Vater das Licht erblickte, da salbte er es mit seiner Güte, damit es vollkommen werde. So wurde Christus<ref>der Gesalbte</ref>. Der wiederum verlangte, daß ihm der Nous gegeben werde, und der Nous ging hervor. Alsdann sandte der Vater den Logos aus. Darauf kamen die Verbindungen zustande zwischen der Ennoia und dem Logos, zwischen der Aphtharsia und Christus; das ewige Leben aber wurde mit dem ''Thelema'' verbunden und der Nous mit der Prognosis. Diese priesen das große Licht und die Barbelo.|Irenäus von Lyon|''Contra Haereses'' I 29,1 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel609.htm]}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] [[Kategorie:Reinkarnation und Karma]] [[Kategorie:Gnosis|F]] [[Kategorie:Barbelo-Gnosis]]

Version vom 2. Dezember 2020, 14:09 Uhr

Ein ewiges Leben, einen Fortbestand des Menschen über den irdischen Tod hinaus, verheißen die meisten Religionen. Darüber, wie sich dieses Leben nach dem Tod gestaltet, gibt es allerdings sehr unterschiedliche, einander scheinbar widersprechende Anschauungen. Von der Unsterblichkeit, d.h. dem Fortbestand der Seele bzw. des Geistes, zu unterscheiden ist die Auferstehung des Leibes, bei der auch die leibliche Gestalt in unverweslicher Form erhalten bleibt. Verbreitet ist auch ist auch die Anschauung von einem Totengericht und einer Läuterungszeit (Fegefeuer, Kamaloka) nach dem Tod oder einer ewigen Verdammnis in der Unterwelt. Einige Religionen gehen von einem einmaligen Erdenleben des Menschen aus, an das sich das ewige Leben anschließt, wobei manche auch von einem rein geistigen Dasein vor der Geburt zu diesem Erdenleben, also von einem vorbereitenden Zustand der Ungeborenheit ausgehen, während andere, wie z.B. die meisten christlichen Konfessionen, diese Vorstellung verwerfen und als häretisch ansehen. Weit verbreitet ist die Annahme von wiederholten Erdenleben in Form von Reinkarnation oder Seelenwanderung, vor allem in den östlich-orientalischen Regligionen, teilweise aber auch im Judentum als Gilgul Neschamot (hebr. גִלְגּוּל נְשָמוֹת, wörtl. das Rollen der Seelen). Das Ideal der Buddhisten ist, aus diesem Rad der Wiedergeburten (Samsara) auszubrechen und endgültig im Nirvana zu verlöschen; das ewige Leben erschein hier als leidvolles Verhängnis, das aber überwunden werden kann, wenn man den Vier Edlen Wahrheiten des Gautama Buddha folgt.

Für die materialistische Weltanschauung endet das Leben unwiederbringlich mit dem Tod; der Tote „lebt“ höchstens für eine mehr oder weniger begrenzte Zeit im Gedächtnis der Zurückgebliebenen fort. Ein solche Anschauung vertraten nach Flavius Josephus schon die jüdischen Sadduzäer und standen damit im Gegensatz zu den Pharisäern. Sich dem Gedächtnis nachfolgender Generationen durch bedeutsame Taten im Erdenleben möglichst nachhaltig einzuschreiben, galt und gilt vielfach als erstrebenswertes Ziel, frei nach dem Motto von Goethes «Faust»: „Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn.“ Schon im alten Ägypten trachtete man danach, den Namen für die Nachwelt zu erhalten. Herostratos wollte seinen Namen unsterblich machen, indem er die Brandfackel in den Tempel der Artemis in Ephesos warf - nach Plutarch just in jener Nacht, in der Alexander der Große geboren wurde (am 20. Juli 356 v. Chr.). Ebenfalls seit der ägyptischen Zeit war die Damnatio memoriae, die Löschung des Namens aus dem kulturellen Gedächtnis, ein beliebtes Mittel zur Verdammung unliebsamer Personen; oft wurde allerdings gerade durch diese Verfluchung die Erinnerung besonders stark wachgehalten, teilweise vielleicht auch ganz bewusst im Sinne eines verwerflichen, abschreckenden Beispiels.

Neues Testament

Im griechischen Text des Neuen Testaments wird das von Gott in seiner Gnade durch die Verbindung mit dem Christus geschenkte, unzerstörbare Ewige Leben Zoe (griech. ζωήLeben“) genannt, das sich dadurch vom vergänglichen irdischen Leben, dem bios (griech. βίος), unterscheidet. So heißt es etwa im 1. Brief des Johannes:

„11 Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. 13 Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.“

Erster Brief des Johannes: 1 Joh 5,11-13 LUT

Und ähnlich im Johannesevangelium:

„24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“

Johannesevangelium: Joh 5,24 LUT

Das ewige Leben in der Barbelo-Gnosis

In der Barbelo-Gnosis ist das «ewige Leben» nach dem Bericht des Irenäus von Lyon eine der Äonen, die aus dem «unnennbaren Vater» emaniert wurden. Ihr Partner ist «Thelema», der göttliche Wille.

„In dem jungfräulichen Geiste befindet sich ein nie alternder Äon, den sie Barbelo nennen. Dort ist auch ein unnennbarer Vater, der sich des Barbelo offenbaren wollte. Die Barbelo oder Ennoia trat vor sein Angesicht und forderte von ihm die Prognosis. Da nun die Prognosis hervorgegangen war, erschien weiter auf Bitten beider die Aphtharsia[1], darauf das ewige Leben. Wie sie aber hierüber sich mächtig freute und erhob und über ihre Empfängnis sich ergötzte, da schuf er in sie hinein ein ihr ähnliches Licht. Das ist der Anfang aller Erleuchtung und Schöpfung. Wie der Vater das Licht erblickte, da salbte er es mit seiner Güte, damit es vollkommen werde. So wurde Christus[2]. Der wiederum verlangte, daß ihm der Nous gegeben werde, und der Nous ging hervor. Alsdann sandte der Vater den Logos aus. Darauf kamen die Verbindungen zustande zwischen der Ennoia und dem Logos, zwischen der Aphtharsia und Christus; das ewige Leben aber wurde mit dem Thelema verbunden und der Nous mit der Prognosis. Diese priesen das große Licht und die Barbelo.“

Irenäus von Lyon: Contra Haereses I 29,1 [1]

Einzelnachweise

  1. Aphtharsia griech. ἀφθαρσία „Unversehrtheit, Unsterblichkeit, Unbestechlichkeit“
  2. der Gesalbte