Hexagramm und Pantokrator: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Christ Pantokrator, Cathedral of Cefalù, Sicily.jpg|miniatur|Apsis der [[Kathedrale von Cefalù|Kathedrale zu Cefalù]]]]
[[Bild:Faust Makrokosmos.jpg|thumb|250px|Das Hexagramm als Zeichen des [[Makrokosmos]].]]
[[Datei:Pantokrator 13cent.jpg|miniatur|links|Christus Pantokrator, 13. Jahrhundert, Kloster Hilandar, Athos]]
Das '''Hexagramm''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]]: hexágrammos - ''mit sechs Linien'') ist ein sechseckiger [[Wikipedia:Stern (Geometrie)|Stern]], der sich aus zwei überlappenden [[Wikipedia:Dreieck#Das_gleichseitige_Dreieck|gleichseitigen Dreiecken]] zusammensetzt. Das Hexagramm gilt als [[Wikipedia:Symbol|Symbol]] für den [[Makrokosmos]]. In der [[Alchemie]] ist es auch ein Zeichen für die Gesamtheit der vier [[Elemente]].
[[File:Spas vsederzhitel sinay.jpg|thumb|Christus Pantokrator, 6. Jahrhundert, [[Wikipedia:Katharinenkloster (Sinai)]], Ägypten]]


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'''Pantokrator''' ({{ELSalt|παντοκράτωρ}}) bedeutet All- oder Weltenherrscher.
Bild:Feuer.svg|[[Feuer]]
Bild:Luft.svg|[[Luft]]
Bild:Wasser.svg|[[Wasser]]
Bild:Erde.svg|[[Erde (Element)|Erde]]
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== Hexagramm-Übung ==
Das Wort erscheint in der [[Wikipedia:Septuaginta|Septuaginta]] rund 120 mal<ref>Lexikon für Theologie und Kirche, Bd.7, Sp.1320</ref>, als Übertragung des [[Zeus]]-Beinamens ''pantokratis'' auf [[JHWH]] [[Zebaot]] und für [[El Schaddai]], aber für keinen der Begriffe durchgehend. Im [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testament]] kommt die Bezeichnung nur einmal im [[Wikipedia:2. Korintherbrief|2. Korintherbrief]]<ref>{{B|2 Kor|6|18}}</ref> und neunmal in der [[Offenbarung des Johannes]]<ref>Offenbarung 1,8; 4,8; 11,17; 15,3; 16,7.14;19,6.15; 21,22 {{B|Offb}}</ref> vor, dort immer auf Gott, den Vater, bezogen. Die Übertragung des Titels auf den Sohn, sachlich bereits unter anderem in {{B|Matthäus|28|18}} vollzogen, geschah ausdrücklich erst im Verlauf des 4. Jahrhunderts.


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Heute ist mit ''Christus Pantokrator'' in der Regel ein Typus der [[Wikipedia:Ikonographie|Ikonographie]] gemeint. Das Motiv findet sich vor allem in der [[Wikipedia:Byzantinische Kunst|byzantinischen Kunst]] und in den allermeisten [[Wikipedia:griechisch-orthodox|griechisch-orthodox]]en und [[Wikipedia:Russisch-Orthodoxe Kirche|russisch-orthodoxen Kirchen]]. Meist befindet sich die Christusikone in der Wölbung der [[Apsis]] oder zentral in der [[Wikipedia:Ikonostase|Ikonostase]]. Meist wird der Pantokrator als Brustbild dargestellt, es gibt aber auch thronende oder stehende Ganzkörperdarstellungen.<ref>K. Onasch/A. Schnieper, Ikonen, München 2007, S.122f.</ref> Typisch sind der Kopf, der den Betrachter gerade anschaut, die Haltung der rechten Hand, die den Betrachter segnet, und ein geschlossenes oder aufgeschlagene [[Evangelium|Evangelienbuch]] in der Linken, in dem häufig Selbstaussagen Christi („Ich bin…“-Worte) aus den Evangelien zu lesen sind. Das Untergewand (chiton) ist jeweils rot, das Übergewand (himation) grün oder selten blau.<ref>A. Tradigo, Icons and Sints of the Eastern Orthodox Church, Los Angeles 2006, S.244</ref> Der Pantokrator-Typus betont die Gottgleichheit Christi, seine Weltherrschaft, Segensmacht und Lehrautorität.
<poem>"Das Prinzip
    des Saturn ist die physische Grundlage
    der Sonne ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt
    des Mondes Festhalten, Retardieren, Erstarren machen
    des Mars Mut, das Agressive hineinzuführen in das Sinnenleben, das rote Blut
    des Merkur das Herausführen aus dem Sinnesleben
    des Jupiter die Befreiung des Ichs
    der Venus das Aufgehen in Liebe.
</poem>


Es entsprechen die angegebenen Farben diesen Planeten respektive
Im [[Wikipedia:Katharinenkloster (Sinai)|Katharinenkloster]] befindet sich eine sehr seltene [[Wikipedia:Enkaustik|enkaustische]] Ikone des Christus Pantokrator aus dem 6. Jahrhundert. Jesus, als Herrscher dargestellt, hält das Neue Testament. Lange Zeit wurde das wahrscheinlich aus Konstantinopel stammende Werk ins 13. Jahrhundert datiert, da es fast vollständig übermalt war. Die Ikone ist 84 x 45,5 Zentimeter groß. Für die Gestaltung des Antlitzes orientierte sich der Künstler an dem semitischen Gesichtstypus mit Bart und langen Haaren.
den Prinzipien<ref>In anderen Zusammenhängen finden sich teilweise andere Entsprechungen angegeben:
z. B. für die Eurythmie oder auf der Farbskizze «[[Der Mensch im Zusammenhang mit den Planeten]]», was nicht als Widerspruch, sondern als Ausdruck verschiedener Aspekte zu verstehen ist. Siehe hierzu z.B. Vortrag Wien, 1. Juni 1918 {{GZ||271|165ff}}.</ref><ref>Die Farbskizze «Der Mensch im Zusammenhang mit den Planeten» zeigt  folgende Zuordnung der Farben zu den Planeten, geordnet von unten nach oben nach der heutigen astronomischen Reihenfolge: Mond (violett), Venus (orange), Merkur (gelb), Sonne (weiß), Mars (hellblau), Jupiter (dunkelblau), Saturn (violett) {{GZ||230|28ff|26}}</ref><ref>Für die [[Eurythmie]] ist folgende Farbzuordnung gebräuchlich: Mond (violett), Merkur (gelb), Venus (grün), Sonne (weiß), Mars (rot), Jupiter (orange), Saturn (blau)</ref>:


<poem>
== Weblinks ==
    [[Saturn]] - [[Grün]]
{{Commons|Christ Pantocrator|Christus Pantokrator}}
    [[Sonne]] - [[Orange]]
    [[Mond]] - [[Violett]]
    [[Mars]] - [[Rot]]
    [[Merkur]] - [[Gelb]]
    [[Jupiter]] - [[Blau]]
    [[Venus]] - [[Indigo]]
</poem>


[[Datei:Hexagramm_SW.gif|right|600px|Hexagramm]]
== Einzelnachweise ==
<references />


Das Hexagramm entspricht Strömungen im Astralkörper, doch
[[Kategorie:Christentum]]
ist dies nicht als Linienfigur aufzufassen, sondern das Doppel-Dreieck
[[Kategorie:Orthodoxie]]
ist nur ein Durchschnitt. (Während die Strömungen im Ätherkörper
[[Kategorie:Kunst]]
die Linien eines Pentagrammes bilden, stellt das Hexagramm
[[Kategorie:Christliche Kunst (Christus)]]
den Astralkörper in ganz anderer Weise, nicht linienartig, sondern
[[Kategorie:Byzantinische Kunst]]
flächenhaft körperlich dar.) Wenn die Figur in ihrer senkrechten
Achse gedreht wird, kommt etwa die wirkliche Figur heraus, wenn
auch der waagrechte Durchschnitt nicht ganz einem Kreis entspricht
(Oval). Die waagrechten Linien bilden also eigentlich eine Fläche;
die obere in der Höhe der Arme, die andere in der Höhe der Kniee.
Das nach unten weisende Dreieck hat es mit den Leibern zu tun:
dem Astralleib (Mond), Ätherleib (Sonne), physischen Leib (Saturn-
Prinzip). Das andere Dreieck mit den höheren Teilen: Empfindungsseele
(Mars), Verstandesseele (Merkur) und Bewußtseinsseele,
die erst im Anfang ihrer Entwicklung ist (Jupiter). Dementsprechend
die Farben.


Man soll über diese Figuren und die Bedeutung ihrer Einzelheiten
{{Wikipedia}}
meditieren, um sich seines wirklichen inneren Lebens und seiner
Beziehung zum Kosmos bewußt zu werden. Man wird dann eigenartige
Gefühle in sich erwecken." {{Lit|{{G|264|189ff}}}}
</div>
 
Aus den Gedächtnisnotizen derselben Stunde von ''Camilla Wandrey'':
 
<poem>
{{GZ|Das Prinzip des ''Saturn'' ([[Oriphiel]]. Grün. Blei): die physische Grundlage, aber geistig.
Das Prinzip der ''Sonne'' ([[Michael]]. Orange. Gold): Ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt. Individuelles Leben.
Das Prinzip des ''Mondes'' ([[Gabriel]]. Violett. Silber): Festhalten. Retardieren. Erstarren machen. Erscheinung in der Maya.
Das Prinzip des ''Mars'' ([[Samael]]. Mars. Rot. Eisen): Mut. Das Agressive. Hineinführen in das Sinnenleben durch das rote Blut. Bewußtsein.
Das Prinzip des ''Merkur'' ([[Raphael]]. Gelb. Quecksilber): Hinausführen aus dem Sinnenleben. Göttliche Intelligenz. Heiliger Geist.
Das Prinzip des ''Jupiter'' ([[Zachariel]]. Blau. Zinn): Befreiung des Ich. Macht. Vater.
Das Prinzip der ''Venus'' ([[Anael]]. Indigo. Kupfer): Das Aufgehen in reiner Liebe. Liebe. Sohn. Übergang von Gott zum Menschen. Mittler.|264|192f}}
</poem>
 
== Das Merkur-Hexagramm ==
 
{{Hauptartikel|Merkur-Hexagramm}}
 
[[Bild:Merkurhexagramm.gif|thumb|Das [[Merkurhexagramm]] aus [[geozentrisch]]er Sicht. Der gelbe Kreis symbolisiert die scheinbare [[Sonne]]nbahn.]]
Der Merkur hat eine [[Wikipedia:synodische Umlaufzeit|synodische Umlaufzeit]] von etwa 116 (genau 115,88) Tagen. Dadurch entsteht aus [[geozentrisch]]er Sicht im Laufe eines Jahres ein annähernd gleichseitiges [[Wikipedia:Dreieck|Dreieck]] (Trigon), wenn man die drei erdnächsten Punkte der Venusbahn verbindet (3 x 116 = 348, also etwas weniger als ein Jahr mit gerundet 365 Tagen. Ein weiters, allerdings größeres Trigon wird sichtbar, wenn man in gleicher Weise die erdfernsten Punkte verbindet. Beide Dreiecke zusammen bilden ein Hexagramm. Diese kosmische [[Urbild]] liegt vielen drei- bzw. sechzähligen irdischen Gestaltungsformen zugrunde. Ein typisches Beispiel ist die 3- bzw. 6-strahlige Symmetrie der [[Lilie]]ngewächse {{Lit|Kranich}}.
 
== Siehe auch ==
 
* [[Dreieck]]
* [[Pentagramm]]
* [[Heptagramm]]
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
 
# Ernst-Michael Kranich: ''Pflanze und Kosmos'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1976
#Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}}
#Rudolf Steiner: ''Kunst und Kunsterkenntnis'', [[GA 271]] (1985), ISBN 3-7274-2712-4 {{Vorträge|271}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Symbol]] [[Kategorie:Geometrie]] [[Kategorie:Meditation]] [[Kategorie:Imagination]]

Version vom 11. Mai 2013, 15:46 Uhr

Apsis der Kathedrale zu Cefalù
Christus Pantokrator, 13. Jahrhundert, Kloster Hilandar, Athos
Christus Pantokrator, 6. Jahrhundert, Wikipedia:Katharinenkloster (Sinai), Ägypten

Pantokrator (griech. παντοκράτωρ) bedeutet All- oder Weltenherrscher.

Das Wort erscheint in der Septuaginta rund 120 mal[1], als Übertragung des Zeus-Beinamens pantokratis auf JHWH Zebaot und für El Schaddai, aber für keinen der Begriffe durchgehend. Im Neuen Testament kommt die Bezeichnung nur einmal im 2. Korintherbrief[2] und neunmal in der Offenbarung des Johannes[3] vor, dort immer auf Gott, den Vater, bezogen. Die Übertragung des Titels auf den Sohn, sachlich bereits unter anderem in Matthäus 28,18 EU vollzogen, geschah ausdrücklich erst im Verlauf des 4. Jahrhunderts.

Heute ist mit Christus Pantokrator in der Regel ein Typus der Ikonographie gemeint. Das Motiv findet sich vor allem in der byzantinischen Kunst und in den allermeisten griechisch-orthodoxen und russisch-orthodoxen Kirchen. Meist befindet sich die Christusikone in der Wölbung der Apsis oder zentral in der Ikonostase. Meist wird der Pantokrator als Brustbild dargestellt, es gibt aber auch thronende oder stehende Ganzkörperdarstellungen.[4] Typisch sind der Kopf, der den Betrachter gerade anschaut, die Haltung der rechten Hand, die den Betrachter segnet, und ein geschlossenes oder aufgeschlagene Evangelienbuch in der Linken, in dem häufig Selbstaussagen Christi („Ich bin…“-Worte) aus den Evangelien zu lesen sind. Das Untergewand (chiton) ist jeweils rot, das Übergewand (himation) grün oder selten blau.[5] Der Pantokrator-Typus betont die Gottgleichheit Christi, seine Weltherrschaft, Segensmacht und Lehrautorität.

Im Katharinenkloster befindet sich eine sehr seltene enkaustische Ikone des Christus Pantokrator aus dem 6. Jahrhundert. Jesus, als Herrscher dargestellt, hält das Neue Testament. Lange Zeit wurde das wahrscheinlich aus Konstantinopel stammende Werk ins 13. Jahrhundert datiert, da es fast vollständig übermalt war. Die Ikone ist 84 x 45,5 Zentimeter groß. Für die Gestaltung des Antlitzes orientierte sich der Künstler an dem semitischen Gesichtstypus mit Bart und langen Haaren.

Weblinks

Commons: Christus Pantokrator - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Lexikon für Theologie und Kirche, Bd.7, Sp.1320
  2. 2 Kor 6,18 EU
  3. Offenbarung 1,8; 4,8; 11,17; 15,3; 16,7.14;19,6.15; 21,22 Offb {{{2}}} EU
  4. K. Onasch/A. Schnieper, Ikonen, München 2007, S.122f.
  5. A. Tradigo, Icons and Sints of the Eastern Orthodox Church, Los Angeles 2006, S.244


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