Verstand und Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Verstand''' (von [[Althochdeutsch|ahd.]] ''firstȃn'', „dicht davorstehen“; {{ELSalt|ἐπιστήμη}} ''epistêmê'' „Erkenntnis, Wissen, Wissenschaft“, [[Latein|lat.]] ''intellectus, intelligentia'', „[[Intelligenz]]“ bzw. „[[ratio]]“) ist der auf das [[diskursiv]]e, d.h. schrittweise voranschreitende [[logisch]]e [[Denken]] gerichtete Teil der [[Verstandes- oder Gemütsseele]], deren andere Seite das [[Gemüt]] ist, welches die [[Gefühl]]s- und [[Wille]]nssphäre umfasst. Im Verstand liegt das Vermögen [[Begriff]]e und [[Vorstellung]]en zu bilden, die Begriffe zu [[Urteil]]en zu verbinden und aus diesen weitere logische [[Schluss|Schlüsse]] zu ziehen. Übergeordnet dem Verstand, der sich auf die [[Erkenntnis]] des Einzelnen richtet, ist die [[Vernunft]], als die auf das [[Geist]]ige gerichtete Tätigkeit der [[Bewusstseinsseele]], durch die das Einzelne erst im großen Weltzusammenhang erfasst werden kann.  
[[Datei:Geheime_Figuren_0011.jpg|thumb|300px|Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer, 1785]]
'''Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer''' wurden [[Wikipedia:1785|1785]] - [[Wikipedia:1788|1788]] in drei Heften veröffentlicht und enthalten die wesentlichen Lehren der damaligen Gold- und [[Rosenkreuzer]].  


== Der Verstand als Produkt abbauender, zentripetaler Kräfte ==
[[Rudolf Steiner]] sagt dazu:


{{GZ|Was sind es für Kräfte, die vorzugsweise im menschlichen Haupte wirken
<div style="margin-left:20px">
und die ja verwandt sind den zentripetalen, den zusammenpressenden
"Im Jahre 1785 kamen die gesammelten esoterischen Offenbarungen
Kräften des Kosmos, was sind es für Kräfte? Es sind diejenigen
der Rosenkreuzer zum Ausdruck in dem Werk: «Die geheimen Figuren
Kräfte, die die ältesten Kräfte unseres Weltenalls sind. Erinnern Sie sich
der Rosenkreuzer» von Hinricus Madathanus Theosophus. In dieser
an meine Darstellungen in der «[[Geheimwissenschaft im Umriß]]», wie ich
Publikation sind in einem gewissen beschränkten Sinne Hinweise
die [[Alter Saturn|alte Saturnentwickelung]] beschrieben habe, wie ich da hinweisen
enthalten auf das, was gewirkt hatte in den vorangegangenen hundert
mußte darauf, daß sich herausgerungen hat aus dieser Saturnentwickelung
Jahren als Rosenkreuzerströmung und was erst dann zum Ausdruck
das menschliche Sinnesleben. Was da zurückgeblieben ist aus dieser
kam in den Arbeiten, die gesammelt waren und zusammengefaßt wurden
Saturnentwickelung, es liegt hinter unserem Sinnesteppich als die kalte,
von Hinricus Madathanus Theosophus. Wieder hundert Jahre
fröstelnde Welt, die sich eben aus dem Wärmezustand des Anfanges heraus
später sehen wir die Wirkung der Rosenkreuzerströmung zum Ausdruck
entwickelt hat, in die wir heute Wärme hineinzutragen haben. Das,
kommen in dem Werke der H. P. Blavatsky, insbesondere in
was da hinter dem Sinnesteppich liegt, ist gewissermaßen die älteste
dem Buche: «Die entschleierte Isis». Manches von dem Inhalt jener
der Welten. Wir betreten sie unbewußt in der Zeit vom Einschlafen bis
Figuren ist dort in Worten niedergeschrieben. Eine Summe von
zum Aufwachen. Wir wandeln aber eigentlich immerfort in ihr herum.
abendländischer okkulter Weisheit, die noch lange nicht gehoben ist,
Sie gibt uns alles dasjenige, was mit unseren Sinnen zusammenhängt.
ist darin enthalten, wenn auch die Komposition manchmal recht verworren
Die [[Zentripetale Kräfte|zentripetalen Kräfte]] wirken, gleichsam die Sinne von außen
ist. Es ist interessant, «Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer
bildend, in unsere Sinne hinein, in unsere Augen, in unsere Ohren, und
» des Hinricus Madathanus Theosophus zu vergleichen mit dem
von da aus in unseren physischen Verstand, in dasjenige, was wir denken.
Werke der H. P. Blavatsky. Wir müssen hauptsächlich die erste Hälfte
Und indem wir durch die Welt denkend gehen, gehen wir eigentlich
der Publikation ins Auge fassen, die im Sinne der «Figuren» verfaßt
mit demjenigen menschlichen Besitz durch die Welt, der uns aus dieser
ist. Im zweiten Teil kommt Blavatsky etwas ab von der Rosenkreuzerströmung.
Umgebung heraus gebildet wird, das heißt, mit den ältesten Kräften, die
In ihren späteren Werken entfernte sich H. P. Blavatsky
nun schon angekommen sind beim Zerfall. Das dürfen wir nie vergessen,
von diesem rosenkreuzerischen Geistesstrom, und wir müssen zwischen
daß dies die Kräfte sind, die eigentlich schon beim Zerfall angekommen
ihren ersten und den späteren Publikationen zu unterscheiden
sind.
wissen, wenn zwar auch schon in die ersteren manches von dem unkritischen
 
Geist H. P. Blavatskys hineingekommen ist. Daß dieses gesagt
[[Datei:GA199 183.gif|center|350px|Zeichnung aus GA 199, S. 183]]
wird, ist der jetzt nicht verkörperten H. P. Blavatsky nur erwünscht." {{Lit|GA 130, S 58}}
 
</div>
Man möchte sagen, die Sache ist so: Wenn man schematisch darstellt
das Weltenall, auseinander, ins Weite strebend, aber an dieser Grenze
zentripetal zusammengehalten werdend, es sind die ältesten Kräfte des
Weltenalls (siehe Zeichnung). Sie zerbröckeln in einer gewissen Weise.
Und aus diesen zerbröckelnden Kräften, aus diesen in den Tod schon
übergehenden Kräften, aus diesen zum Chaos gewordenen Kräften
steigt dasjenige auf, was unser Verstand ist, was unser menschlicher
Intellekt ist.|199|182ff|183}}
 
Die [[Verstandesseele]] und die damit verbundene „Kopfkultur“ erwachte so recht erst in der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Kultur]], die im Zeichen des [[Widder (Tierkreiszeichen)|Widders]] stand.
 
{{GZ|Dann kam die griechisch-lateinische Zeit, das vierte nachatlantische
Zeitalter. Die Sonne trat mit ihrem Frühlingspunkte ein in den Widder.
Das entspricht der Kopfgegend des Menschen, der Stirngegend,
der Oberkopf-, der eigentlichen Kopfgegend des Menschen. Es begann
diejenige Zeit, in der der Mensch vorzugsweise sich so in ein
erkennendes Verhältnis zur Welt setzte, daß dieses erkennende Verhältnis
zur Welt ihm Gedanken brachte. Das Kopferkennen ist ganz
verschieden von den früheren Arten des Erkennens. Das Kopferkennen
trat ja in diesem Zeitalter besonders ein. Aber der Kopf des
Menschen ist, trotzdem er fast eine getreue Nachbildung des Makrokosmos
ist, gerade weil er in physischem Sinne eine getreue Nachbildung
des Makrokosmos ist, im spirituellen Sinne eigentlich nicht
gar viel wert. Verzeihen Sie den Ausdruck: als physischer Kopf ist der
Kopf des Menschen nicht gar viel wert. Und wenn der Mensch auf
seinen Kopf angewiesen ist, so kann er zu nichts anderem kommen
als eigentlich zu einer Gedankenkultur.
 
Nach und nach hat auch die griechisch-lateinische Zeit, die ja, wie
wir von andern Gesichtspunkten aus gesehen haben, die Kopfkultur
bis zu ihrer Höhe brachte und dadurch gewissermaßen den Menschen
in einer besonderen Weise heranbrachte an die Welt, in einer nach und
nach sich entwickelnden Weise es zu der eigentlichen Kopf kultur gebracht,
zu der Gedankenkultur, die dann abgelaufen ist. So daß man,
wie ich gestern aufmerksam gemacht habe, vom 15. Jahrhundert ab
nicht mehr wußte, wie man mit dem Denken noch mit der Wirklichkeit
zusammenhing. Diese Kopfkultur, diese Widderkultur, sie war
aber noch immer so, daß man gewissermaßen in den Menschen hereinnahm
die Anschauung des Weltenalls. Und mit Bezug auf die physische
Welt war diese Kopf kultur, diese Widderkultur, die allervollkommenste.
Materialistisch ist erst dasjenige geworden, was sich dann
als Entartung daraus entwickelt hat. Der Mensch trat durch seinen
Kopf eben doch gerade in dieser Widderkultur in ein besonderes Verhältnis
zur Umwelt. Und man versteht heute insbesondere die griechische
Kultur schwer - die römische hat es ja dann ins mehr Philiströse
verzerrt - , wenn man das nicht berücksichtigt, daß der Grieche
eben zum Beispiel Begriffe und Ideen anders wahrnahm. Ich habe das
in meinen «[[GA 18|Rätseln der Philosophie]]» besonders ausgeführt.|180|198f}}
 
== Siehe auch ==
 
* [[Denken]]
* [[Herzdenken]]
* [[Logik]]
* [[Vernunft]]


== Literatur ==
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995), ISBN 3-7274-1300-X {{Vorträge|130}}
* Rudolf Steiner: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung'', [[GA 180]] (1980), ISBN 3-7274-1800-1 {{Vorträge|180}}
#Viktor Stracke: ''Das Geistgebäude der Rosenkreuzer: Wie kann man die Figuren der Rosenkreuzer heute verstehen?'', Verlag am Goetheanum, 2. Aufl., Dornach 1991
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft als Erkenntnis der Grundimpulse sozialer Gestaltung'', [[GA 199]] (1985), ISBN 3-7274-1990-3 {{Vorträge|199}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
# [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Alchemie/Geheime_Figuren_der_Rosenkreuzer_1785_(Faksimile).pdf Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer] - Faksimile der Ausgaben von 1785 - 1788 (ca. 50 MB)


* {{Eisler|Verstand}}
[[Kategorie:Rosenkreuzer]]
* {{Kirchner|Verstand}}
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
[[Kategorie:Denken]]
[[Kategorie:Logik]]
[[Kategorie:Wesensglieder]]

Version vom 26. Dezember 2010, 23:34 Uhr

Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer, 1785

Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer wurden 1785 - 1788 in drei Heften veröffentlicht und enthalten die wesentlichen Lehren der damaligen Gold- und Rosenkreuzer.

Rudolf Steiner sagt dazu:

"Im Jahre 1785 kamen die gesammelten esoterischen Offenbarungen der Rosenkreuzer zum Ausdruck in dem Werk: «Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer» von Hinricus Madathanus Theosophus. In dieser Publikation sind in einem gewissen beschränkten Sinne Hinweise enthalten auf das, was gewirkt hatte in den vorangegangenen hundert Jahren als Rosenkreuzerströmung und was erst dann zum Ausdruck kam in den Arbeiten, die gesammelt waren und zusammengefaßt wurden von Hinricus Madathanus Theosophus. Wieder hundert Jahre später sehen wir die Wirkung der Rosenkreuzerströmung zum Ausdruck kommen in dem Werke der H. P. Blavatsky, insbesondere in dem Buche: «Die entschleierte Isis». Manches von dem Inhalt jener Figuren ist dort in Worten niedergeschrieben. Eine Summe von abendländischer okkulter Weisheit, die noch lange nicht gehoben ist, ist darin enthalten, wenn auch die Komposition manchmal recht verworren ist. Es ist interessant, «Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer » des Hinricus Madathanus Theosophus zu vergleichen mit dem Werke der H. P. Blavatsky. Wir müssen hauptsächlich die erste Hälfte der Publikation ins Auge fassen, die im Sinne der «Figuren» verfaßt ist. Im zweiten Teil kommt Blavatsky etwas ab von der Rosenkreuzerströmung. In ihren späteren Werken entfernte sich H. P. Blavatsky von diesem rosenkreuzerischen Geistesstrom, und wir müssen zwischen ihren ersten und den späteren Publikationen zu unterscheiden wissen, wenn zwar auch schon in die ersteren manches von dem unkritischen Geist H. P. Blavatskys hineingekommen ist. Daß dieses gesagt wird, ist der jetzt nicht verkörperten H. P. Blavatsky nur erwünscht." (Lit.: GA 130, S 58)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit, GA 130 (1995), ISBN 3-7274-1300-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Viktor Stracke: Das Geistgebäude der Rosenkreuzer: Wie kann man die Figuren der Rosenkreuzer heute verstehen?, Verlag am Goetheanum, 2. Aufl., Dornach 1991
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer - Faksimile der Ausgaben von 1785 - 1788 (ca. 50 MB)