Arbeit und Hades: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:GA296 064.jpg|thumb|500px|Das Nebenparadigma des sozialen Organismus: Kapital - Arbeit - Ware ([[GA 296]], S 64)]]
'''Hades''' ({{grcS|Ἅιδης}}, poetisch auch {{lang|grc|Ἁΐδης}}, [[Dorisches Griechisch|dorisch]] {{lang|grc|Ἀΐδας, Ἄϊς}}, lange Namensform {{lang|grc|Ἀϊδονεύς}} „ohne Sehen, ungesehen“) bezeichnet in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] den Ort der Toten „die Unterwelt“ und zugleich den Herrscher dieser, den „Gott der Unterwelt“. (Ein in Verbindung stehendes [[Hebräische Sprache|hebräisches]] Wort für den Aufenthaltsort der Toten, ''[[Sheol|She'Ol]]'',  bedeutete auch buchstäblich „ungesehen“.)


Der [[Begriff]] der menschlichen '''Arbeit''' umfasst ganz allgemein alle zielgerichteten, zweckgebundenen [[mensch]]lichen Tätigkeiten, deren Sinn sich nicht in der Tätigkeit selbst erschöpft, und unterscheidet sich dadurch vom [[Spiel]], bei dem eine solche zielgerichtete Zweckorientierung nicht vorliegt. Volkswirtschaftlich gesehen ist eine menschliche Tätigkeit darüber hinaus nur insofern als Arbeit aufzufassen, als das [[Produkt]] der menschlichen Tätigkeit, bestimmte ''eigene'' (Selbstversorgung) oder ''fremde'' menschliche Bedürfnisse befriedigen kann. Erst durch die Konsumfähigkeit des Produkts ergibt sich der volkswirtschaftliche Wert der Arbeit.
Mit Hilfe des Fährmannes [[Charon (Mythologie)|Charon]] kann der Fluss [[Styx]] bzw. [[Acheron (Fluss)|Acheron]], der Ober- und Unterwelt voneinander trennt, überquert werden.
Weitere, das Totenreich umgebene, Flüsse sind; [[Kokytos]], [[Pyriphlegethon]], der [[Lethe]]strom und der vom Acheron gebildete „[[Acheron|Acherusische See]]“.


== Der volkswirtschaftliche Begriff der Arbeit ==
<div class="floatright" style="background-color:#f9f9f9;font-size:94%;text-align:center">[[Bild:hades.png|Hades mit Kerberos]]<br />Hades mit [[Kerberos (Mythologie)|Kerberos]]</div>


<div style="margin-left:20px">
== Das Schattenreich ==
"Ein Begriff der Arbeit ist sehr leicht zu bilden im volkswirtschaftlichen Sinn. Er liegt dann vor, wenn man ein Naturprodukt vor sich hat, das durch menschliche Tätigkeit verändert worden ist mit dem Zweck, konsumiert zu werden. Es muß wenigstens konsumfähig gemacht werden, denn dann hat es den Wert." {{Lit|{{G|341|59f}}}}
</div>


== Der philosophische Begriff der Arbeit ==
Durch [[Hermes (Mythologie)|Hermes]] (als [[Psychopompos]]) werden die Toten dem Hades, dem personifizierten [[Totenreich]], bis zur Styx zugeführt. Hier weilen alle Toten als körperlose Schatten. Sie sind in keiner [[Hölle]], obwohl einige dort ewige Strafen erleiden ([[Sisyphos]], [[Tantalos]] u.a.).
Das trübe Schattenreich Hades war also für alle Sterblichen bestimmt, der eigentliche ''Strafort'' in der Unterwelt war der [[Tartaros]]  (daher auch der Name [[Tataren]], für die mongolische Bedrohung des Abendlandes im Mittelalter). Ferner gab es im Hades noch das [[Elysion]], die Insel der Seligen und den [[Asphodeliengrund]]. Sehr wenige (nicht einmal [[Achilleus]]), die sich im Leben hoch verdient gemacht haben, wohnen in den Gefilden der Glückseligen und wiederum nur ganz wenige, wirklich auserwählte Menschen wurden von den Göttern gelegentlich auf den [[Olymp]] erhoben. Der eigentliche Gott der Gegenwelt zur Erde, der ''Unterwelt'', war der Gott Hades - er wurde später auch als ''die'' Unterwelt verstanden. Sein Haus steht jedem, der hinein will, offen, dafür: <span style="font-family:Palatino Linotype;">εἰς Ἅιδου</span>.


Der philosophische Begriff der Arbeit bezieht sich auf das [[Autonomie|autonome]] [[Eigenverantwortung|eigenverantwortliche]] [[Bewusstsein|bewusste]] [[schöpferisch]]e [[Tun]] des Menschen, das keine geregelten Arbeitszeiten kennt, und ein entsprechendes Maß an [[Muße]], d.h. an [[Freiheit|frei]] und [[individuell]] gestaltbarer Zeit, voraussetzt. Die philosophische Arbeit fällt nicht in den Bereich des Wirtschaftslebens, sondern in den des [[Geistesleben]]s und liefert auch nicht primär ein konsumfähiges „Produkt“, ist also nicht als Arbeit im volkswirtschaftlichen Sinn aufzufassen, liefert aber die notwendigen [[geist]]igen Impulse, die auch die Weiterentwicklung des Wirstschaftslebens fördern.
Nur langsam drangen Vorstellungen des Weiterlebens nach dem Tode ein (''vgl.'' [[Orphiker]]). [[Platon]] schafft mit der Vorstellung vom [[Totengericht]] eine Neukonzeption.


== Der physikalische Begriff der Arbeit ==
Ab dem [[6. Jahrhundert v. Chr.]] erscheint die Sage, dass Hades sich durch Raub der [[Persephone (Mythologie)|Persephone]] (alter Name ''[[Kore]]'') bemächtigt habe (''vgl.'' [[Frauenraub]]), sie aber – nach einem Schiedsspruch von Zeus – jedes Frühjahr ihrer Mutter [[Demeter]] für ein halbes Jahr wieder überlassen müsse. Seit dem hat sich das ganze Wesen des Gottes umgebildet. Aus dem durchaus unfruchtbaren Todesgott wird ein die „Saatfrucht aufnehmender“ und „Getreidesegnender“ Gott, aus Hades wird der Reichtumspender Pluton, der als Attribut das Füllhorn führt.


In der [[Physik]] ist die Arbeit mit dem [[Formelzeichen]] <math>W</math> (von {{enS|''work''}}) definiert als jene [[Energie]], die auf einen [[Körper (Physik)|Körper]] durch eine [[Kraft (Physik)|Kraft]] <math>\vec F</math> längs eines Weges <math>\vec s</math> übertragen wird, d.h.:
Rituell sucht man in Griechenland dem Tod mit den Kore-[[Mysterium|Mysterien]] zu begegnen, in der übrigen griechischen Welt durch [[dionysisch]]-[[Orphik|orphisch]]e [[Totenpass|Totenpässe]].


: <math>W=\int_{\vec s_1}^{\vec s_2} \vec F(\vec s)\cdot\mathrm d \vec s</math>
Den Eingang zum Totenreich bildet eine Kluft die sich am Ende der Welt am Ufer des [[Okeanos]] befindet, im Land der [[Kimmerier]], im Hain Persephones aus Pappeln, Erlen und Weiden. Dort stürzen die schwarzen Fluten der beiden Flüsse Pyriphlegeton und Kokytos in die Tiefe.


mit <math>\vec s_1\,</math> als Anfangs- und <math>\vec s_2\,</math> als Endpunkt des Weges.
== Der Herrscher ==
[[Bild:Hades (Greek Mythology).jpg|thumb|right|Hades thronend mit seinem Vogel-gesockelten Stab, auf einer rot-figürlichen Vase, [[Antikes Griechenland|griech.]] um [[400 v. Chr.]]]]
'''Hades''' (oder auch '''Pluton – <span style="font-family:Palatino Linotype;">Πλούτων</span>''') ist Bruder des Zeus und der (älteste?) Sohn des Titanen <span style="font-family:Palatino Linotype;font-variant:small-caps">[[Kronos]]</span> und der <span style="font-family:Palatino Linotype;font-variant:small-caps">[[Rhea (Mythologie)|Rhea]]</span>, ist der „Herr des Totenreiches“, der strenge, unerbittliche, Göttern und Menschen verhasste Gott, aus dessen schaurigem, ödem Reich es keine Rückkehr gibt. Auch durch Bitten und Schmeicheln nicht zu erweichen; nur dem [[Orpheus]] gelang es durch die Gewalt seines Gesanges, ihn zur Rückgabe der [[Eurydike]] zu bewegen.


Die [[Maßeinheit]] für die Arbeit ist gleich jener für die [[Energie]] das [[Wikipedia:Joule|Joule]] <math>J</math>.
Er wurde mit seinen Geschwistern, aus der Gefangenschaft seines Vaters, von seinem Bruder Zeus befreit. Zusammen kämpften sie gegen die [[Titanen]]. Ihm half dabei eine unsichtbar machenden Tarnkappe (das Symbol seines unsichtbaren Waltens in der Tiefe der Erde), die er von den [[Kyklopen]] geschenkt bekam, auch gegen die Giganten stand er dem Bruder bei. Als die Teilung der Welt unter den Brüdern vorgenommen wurde, erhielt er die Unterwelt. (vgl. ''[[Titanomachie]]'')


== Arbeit und Kulturentwicklung ==
Er verlässt sie nur äußerst selten. So beim Raub der [[Persephone]] und nach dem Kampf mit [[Herakles]], welcher den Kerberos entführen wollte. Von dem Heros durch einen Pfeil an der Schulter verwundet, eilt er nach dem Olymp, um sich von [[Paian]] heilen zu lassen.


[[Rudolf Steiner]] hat deutlich gemacht, dass sich das Verhältnis des Menschen zur äußeren Arbeit im Laufe der Kulturentwicklung bedeutsam gewandelt hat und noch weiter wandeln wird:
Die Ehe mit seiner Frau Persephone (Mädchenname Kore – „Gottes Tochter“) blieb fruchtlos.


<div style="margin-left:20px;">
=== Sein Gefolge ===
"In der vierten Unterrasse ([[griechisch-römische Kulturepoche]]) wurde die Arbeit als Tribut geleistet (Sklavenarbeit).
In der fünften Unterrasse (unsere gegenwärtige [[germanisch-angelsächsische Kulturepoche]]) wird die Arbeit als Ware geleistet (verkauft).
In der sechsten Unterrasse ([[slawische Kulturepoche]]) wird die Arbeit als Opfer geleistet (freie Arbeit).


Die wirtschaftliche Existenz wird dann getrennt sein von der Arbeit; es wird kein Eigentum mehr geben, alles ist Gemeingut. Man arbeitet dann nicht mehr für seine eigene Existenz, sondern leistet alles als absolutes Opfer für die Menschheit."<ref>1905, es gibt keine stenographische Mitschrift. GA93a beruht auf Notizen von Teilnehmern, die diese für ihren persönlichen Gebrauch gemacht hatten. Vgl. GA93a S. 14f. Vorwort des Herausgebers. </ref>{{lit|{{G|93a|231}}}}
Zu dem Gefolge des Hades gehören:
</div>
* die Zwillingsbrüder [[Thanatos]] „der Tod“ und [[Hypnos]] „der Schlaf“;  
* sowie die [[Erinnyen]] (lat. ''Furien'') „die Rachegöttinnen“;
* [[Charon (Mythologie)|Charon]] „der Seelenfährmann“, fährt die Seelen der Abgeschiedenen, die von Hermes zur Unterwelt geleitet wurden, in seinem Nachen über die Flüsse Acheron und Styx.


(siehe dazu auch -> [[Soziales Hauptgesetz]])
* Der Eingang zur eigentlichen Unterwelt wird bewacht von dem dreiköpfigen, schlangenhaarigen Höllenhund [[Kerberos (Mythologie)|Kerberos]], der keinen, der das Totenreich betrat, zurück an das Licht des Tages lässt.


== Überarbeitung ==
* In seinem Richteramte stehen Hades die drei Totenrichter (griech. <span style="font-family:Palatino Linotype;">εἴδωλα</span>); [[Minos]], [[Rhadamanthys]] und [[Äakos]] freudlos auf der Asphodeloswiese zur Seite. Die Seelen der Gerechten werden in die vom Lethestrom „dem Strom des Vergessens“ umflossenen, glückseligen [[Elysion]] Gefilden gewiesen. Die Frevler hingegen werden in den Tartaros, den schrecklichen Ort der Verbannung gestoßen, wo sie auf mancherlei Weise für ihre Untaten zu büßen haben.


{{Zitat|Ist man bei der Arbeit mit dem ''ganzen'' Menschen, so kommt Überarbeitung fast nicht in Betracht. Die Arbeit muss aber eine nutzbringende sein. Schaden ist jede unfruchtbare Arbeit.|Leipzig|12. Oktober 1907 (Fragenbeantwortung; nicht veröffentlicht) [http://www.steiner-klartext.net/pdfs/19071012b-01-01.pdf]}}
* [[Hekate]] («Göttin des Nachtzaubers»)


== Arbeit ist ein Recht und nicht eine Ware ==
* Seine Vier schwarzen Pferde heißen [[Aethon]], [[Alastor]] (auch Abaster genannt), [[Nykteus]] und [[Orphnäus]].


Im gesunden [[Sozialer Organismus|sozialen Organismus]] darf die Arbeit nicht mehr zur Ware werden, sondern muss den Charakter eines [[Recht]]es bekommen, das im [[Rechtsleben]] verankert ist und nicht im [[Wirtschaftsleben]]. Wenn die Arbeitskraft als Ware angesehen wird, so ist das eine heute nicht mehr berechtigte Erbschaft, die auf die Leibeigenschaft des Mittelalters und auf das Sklavenwesen des Altertums zurückführen ist. [[Zwangsarbeit]] jeglicher Form ist Ausdruck ungesunder sozialer Verhältnisse. Solche ungesunden Verhältnisse liegen auch vor, wenn nicht jeder wirtschaftlichen Leistung eine gleichwertige Gegenleistung entspricht. Real gesehen kann Arbeit im sozialen Zusammenhang nicht durch [[Geld]], sondern nur wieder durch Arbeit abgegolten werden.
=== Attribute ===
Abgebildet wird Hades in düsterer Majestät, die Stirn vom Haupthaare beschattet, und mit einem Barte. Auf dem Haupte trägt er, als Symbols seines Besitzes aller Schätze und Früchte der Erde, ein Getreide- oder Fruchtmaß, oder auch ein Füllhorn (»''Horn des Erfolgs''«) oder eine zackige goldene [[Krone]]; in der Hand hält er einen Stab, als Symbol der Herrschaft, oder einen zweizackigen [[Scepter]] (Speer), oder einen Schlüssel, zum Zeichen, daß er den Aufenthalt der Abgeschiedenen verschlossen halte, aus dem niemand zurück durfte. Neben ihm befindet sich der dreiköpfige Kerberos. Öfters erscheint er auch mit verschleiertem Haupte, oder mit dem Helme der Unsichtbarkeit (»''Hadeskappe''«) bedeckt; öfters auch Proserpina neben ihm auf einem Throne oder auf einem vergoldeten viergespannigen [[Streitwagen]], gezogen von schwarzen Rossen, die er mit goldenen Zügeln lenkt.


<div style="margin-left:20px">
== Bewohner ==
"Der Mensch muß essen, und was gegessen
Mit dem Gefolge des Hades ist  dies auch der Wohnort von [[Chimaira]], [[Echidna]], [[Empusa]], [[Gorgonen]], [[Harpyia]], [[Hekate]] und [[Hydra]].
wird, das muß von irgendwelchen Menschen erarbeitet werden.
Der Mensch muß sich kleiden. Dasjenige, was er anzieht, müssen
Leute erarbeiten. Damit ich einen Rock anziehen kann oder ein Beinkleid,
müssen Menschen stundenlang ihre Arbeitskraft verwenden, um
das zustandezubringen. Die arbeiten für mich. Davon lebe ich, nicht
von meinem Gelde. Mein Geld hat keinen andern Wert, als daß es mir
die Macht gibt, des andern Arbeit zu benützen. Und so wie die sozialen
Verhältnisse heute liegen, fängt man erst an, Interesse für seine Mitmenschen
zu haben, wenn man sich diese Frage in der entsprechenden
Weise beantwortet, wenn man im Geiste sieht: Soundso viele Menschen
müssen soundso viele Stunden arbeiten, damit ich in der sozialen
Struktur drinnen leben kann. Nicht darum handelt es sich, daß man
sich selber wohltut, indem man sich sagt: Ich liebe die Menschen. -
Man liebt nicht die Menschen, wenn man glaubt, man lebe von seinem
Gelde, und sich nicht im geringsten vorstellt, wie die Menschen für
einen arbeiten, damit man nur des Lebens Minimum überhaupt hat.


Aber dieser Gedanke: Soundso viel Leute arbeiten, damit man des
[[Hekatoncheiren]] (Wächter)
Lebens Minimum hat -, der ist ja untrennbar von dem anderen Gedanken,
daß man das wiederum der Sozietät zurückgeben muß, nicht
durch Geld, sondern wiederum durch Arbeit, was für einen gearbeitet
wird. Und erst, wenn man sich verpflichtet fühlt, das Quantum von
Arbeit, das für einen geleistet wird, auch wiederum zurückzuarbeiten
in irgendeiner Form, erst dann hat man Interesse für seine Mitmenschen.
Daß man seinen Mitmenschen sein Geld gibt, das bedeutet
nur, daß man die Mitmenschen am Gängelbande, am Sklavenbande
führen kann, sie zwingen kann, daß sie für einen arbeiten. Können Sie
sich aus Ihrer Erfahrung nicht selbst die Antwort geben auf die Frage:
Wie viele Menschen bedenken, daß Geld nur eine Anweisung auf
menschliche Arbeitskraft, daß Geld nur ein Machtmittel ist? Wie viele
Menschen sehen im Geiste, daß sie gar nicht da sein könnten in dieser
physischen Welt, ohne daß sie der Arbeit der anderen Menschen das,
was sie selbst beanspruchen für ihr Leben, verdanken? - Sich verschuldet
fühlen der Gesellschaft, in der man drinnen lebt, das ist der
Beginn jenes Interesses, das verlangt werden muß für eine gesunde
soziale Gestaltung." {{Lit|{{G|186|45f|46}}}}
</div>


Gefordert ist eine solidarische, sozial gerechte, auf Leistung und Gegenleistung beruhende Gestaltung der Arbeitswelt. Das "Recht auf Arbeit" wird in einigen Verfassungen europäischer Länder als Staatsziel aufgeführt. Nur selten jedoch werden daraus auch praktische Konsequenzen gezogen, wie in den meisten skandinavischen Ländern, durch die dortige Etablierung eines starken Sozialstaats. In Deutschland hingegen wurde mit der Einführung von "[[Wikipedia:Hartz-Konzept#Hartz IV|Hartz IV]]" im Jahre 2005 eine allgemeine Arbeitspflicht ([[Zwangsarbeit]]) begründet<ref>bzw. Verpflichtung, alle zumutbaren Möglichkeiten wahrzunehmen, die Hilfebedürfigkeit zu beenden oder zu verringern (§ 2 Abs. 1 SGB II)</ref>, die zu einem drastischen Sozialabbau beigetragen hat, wenngleich hierdurch die Zahl der Arbeitslosen auch stark reduziert werden konnte, was vor allem durch die besondere Förderung von [[Wikipedia:Leiharbeit|Leiharbeit]] und weiteren prekären Beschäftigungsverhältnissen erreicht wurde. Im Zuge dieser gesetzlichen Maßnahmen wurden die Grundrechte (-> [[Wikipedia:Grundgesetz|Grundgesetz]]) der arbeitsuchenden Menschen weiter ausgehöhlt und stehen heute oft nur noch auf dem Papier.  
===Verbannte===
Im Tartaros, der finstersten Ecke der Unterwelt:
[[Danaiden]], [[Ixion]], [[Peirithoos]], [[Sisyphos]], [[Tantalos]], [[Tityos]] und einige [[Titanen]], (''Chthónioi'', „die Unterirdischen”) sind hierher verbannt. <small>([[Theogonie]] 697; vgl. [[Chtonios]])</small>.


{{GZ|... wer in den Geist meines Buches
== Einzelmythen ==
«[[Die Kernpunkte der Sozialen Frage]]» eindringt, der wird sehen,
==== Orpheus und Eurydike ====
daß dasjenige, was nun wirklich jedem einigermaßen menschlich
[[Orpheus]] stieg in den Hades hinab, um seine geliebte gestorbene Frau [[Eurydike (Nymphe)|Eurydike]] zu befreien. Mit seinem Gesang und seinem [[Lyra]]spiel konnte er Hades dazu bewegen, sie ihm mit hinauf zu geben – unter der Bedingung von [[Persephone (Mythologie)|Persephone]], dass Orpheus vor ihr her gehe und sich nicht umschauen dürfe, bis sie wieder in der Oberwelt zurückgekehrt seien. Da Eurydike seine Hand ergriff und er sich daraufhin umschaute (ein vielfaches Motiv der Bildenden Kunst schon im Altertum), musste Eurydike wieder zurück zu den Schatten, und er musste allein wieder hinauf.
denkenden Menschen - das sage ich hier ganz unverblümt - als das
Scheußlichste erscheinen muß, ein bürokratisch angeordneter
Arbeitszwang, daß der in der Zukunft [in einem dreigegliederten
sozialen Organismus] wegfallen kann. Natürlich ist ja jeder aus den
sozialen Verhältnissen heraus gezwungen zu arbeiten, und man hat
nur die Wahl, entweder zu verhungern oder zu arbeiten. Einen
anderen Arbeitszwang als den, der sich auf diese Weise aus den
Verhältnissen ergibt, kann es nicht geben [in einer sozialen Ordnung],
in der doch die Freiheit des menschlichen Wesens eine
Grundbedingung ist.|337a|78}}


(siehe dazu auch -> [[Warencharakter der menschlichen Arbeit]])
Orpheus stand den [[Musen]] und somit dem Gott [[Apollon]] nahe, nicht aber dem [[Dionysos]], dem Gott des Rausches und ausschweifend-wilder Umzüge und Gesänge. So wurde Orpheus in seiner Heimat von „[[Mänade]]n“, thrakischen Anhängerinnen des Dionysos, zerrissen. Sein immer noch singendes Haupt trug das Meer nach Griechenland. Nach antiker Vorstellung war es kein Trost, dass er nun als Schatten sich zum Schatten der Eurydike gesellen konnte.


== Arbeitsteilung ==
==== Persephone ====
[[Arbeitsteilung| ''Siehe auch --> Hauptartikel Arbeitsteilung'']]
Mit der Einstimmung des Zeus raubte Hades Persephone und machte sie zu seiner Gattin. Ihre Mutter [[Demeter]] war darüber so betrübt, dass sie kein Getreide mehr wachsen ließ. So wurde die Vereinbarung geschlossen, dass Persephone 2/3 des Jahres auf der Erde weilen sollte (in dieser Zeit wuchs Getreide) und 1/3 des Jahres bei Hades in der Unterwelt (in dieser Zeit war es Winter).


Die menschliche Arbeit ist im Zuge der Kulturentwicklung von der bloßen Selbstversorgung zur weitreichenden Arbeitsteilung vorangeschritten:
==== Minthe und Leuce ====
Entsprechend [[Ovid]]; ging Hades der Nymphe [[Minthe]] (Menthe) nach, welche er als Geliebte gewann. Die wurde, in Verbindung mit dem Fluss [[Kokytos]], von der eifersüchtigen Persephone in einen Stock [[Krauseminze]] ([[botanisch|bot.]] ''Mentha crispa'') verwandelt. Auf gleiche Weise wurde auch die Nymphe [[Leuce]] durch ihn bezaubert, welche durch Hades, nach ihrem Tod, in einen weißen [[Pappel]]baum verwandelt wurde. Als eine Tochter Hades' wird die [[Veneratio]] ([[Reverentia]]) genannt, doch bleibt die Mutter ungewiß.


<div style="margin-left:20px">
==== Theseus und Peirithoos ====
"Arbeitsteilung bewirkt in einer richtigen Weise die Verbilligung der Produkte. Tendenzen gegen die Arbeitsteilung (durch Selbstversorgung) wirken umgekehrt die Produkte verteuernd." {{Lit|{{G|340|52}}}}
Hades hielt [[Theseus]] und [[Peirithoos]] gefangen, die geschworen hatten, Töchter des Zeus zu heiraten. Theseus wählte [[Helena (Mythologie)|Helena]] und zusammen entführten sie sie und entschlossen sich, sie solange festzuhalten, bis sie alt genug zur Heirat war. Letzterer hatte sich in der Unterwelt, vom andern begleitet, als Freier der Persephone eingefunden. Sie ließen Helena bei Theseus' Mutter [[Aethra (Mythologie)|Aethra]] und reisten zur Unterwelt. Hades täuschte vor ihnen Gastfreundschaft anzubieten und ein Fest anzusetzen; sobald die Ermüdeten sich niederließen umwickelten Schlangen ihre Füße und hielten sie dort. So wurden beide wegen dieses frechen Unterfangens von Pluton an den Stein gefesselt.
</div>


<div style="margin-left:20px">
==== Herakles ====
"Man spricht viel von der modernen Arbeitsteilung, von deren Wirkung als Zeitersparnis, Warenvollkommenheit, Warenaustausch und so weiter; aber man berücksichtigt wenig, wie sie das Verhältnis des einzelnen Menschen zu seiner Arbeitsleistung beeinflusst. Wer in einem auf Arbeitsteilung eingestellten sozialen Organismus arbeitet, der erwirbt eigentlich niemals sein Einkommen selbst, sondern er erwirbt es durch die Arbeit aller am sozialen Organismus Beteiligten. Ein Schneider, der sich zum Eigengebrauch einen Rock macht, setzt diesen Rock zu sich nicht in dasselbe Verhältnis wie ein Mensch, der in primitiven Zuständen noch alles zu seinem Lebensunterhalte Notwendige selbst zu besorgen hat. Er macht sich den Rock, um für andere Kleider machen zu können; und der Wert des Rockes für ihn hängt ganz von den Leistungen der andern ab. Der Rock ist eigentlich Produktionsmittel. Mancher wird sagen, das sei eine Begriffsspalterei. Sobald er auf die Wertbildung der Waren im Wirtschaftskreislauf sieht, wird er diese Meinung nicht mehr haben können. Dann wird er sehen, dass man in einem Wirtschaftsorganismus, der auf Arbeitsteilung beruht, gar nicht für sich arbeiten kann. Man kann nur für andere arbeiten, und andere für sich arbeiten lassen. Man kann ebensowenig für sich arbeiten, wie man sich selbst aufessen kann. Aber man kann Einrichtungen herstellen, welche dem Wesen der Arbeitsteilung widersprechen. Das geschieht, wenn die Gütererzeugung nur darauf eingestellt wird, dem einzelnen Menschen als Eigentum zu überliefern, was er doch nur durch seine Stellung im sozialen Organismus als Leistung erzeugen kann. Die Arbeitsteilung drängt den sozialen Organismus dazu, dass der einzelne Mensch in ihm lebt nach den Verhältnissen des Gesamtorganismus; sie schließt wirtschaftlich den Egoismus aus. Ist dann dieser Egoismus doch vorhanden in Form von Klassenvorrechten und dergleichen, so entsteht ein sozial unhaltbarer Zustand, der zu Erschütterungen des sozialen Organismus führt. In solchen Zuständen leben wir gegenwärtig." {{Lit|{{G|23|133f}}}}
Wenig rühmlich gingen seine Händel mit dem Herakles für ihn aus. Um als letzte der [[Die zwölf Arbeiten|zwölf Arbeiten]], für [[Eurystheus]], den Höllenhund Kerberos zu holen, ließ sich Herakles zunächst vom Priester [[Eumolpos]] in die [[Mysterien von Eleusis]] (Demeter) einweihen und unternahm nach Opferungen und Entsühnung – vom Morde der [[Zentauren]] – den Einstieg in die Unterwelt im taenarischen Vorgebirge. Noch in der Unterwelt flohen die toten Seelen vor dem Heros, der mit seinem Knüppel nach der [[Medusa]] und dem [[Meleager]] drosch, bis ihm der Hermes mitteilte, er übe Schattenkampf. [[Athene]] und Hermes halfen ihm auf dem Weg durch den Hades hin und zurück.  
</div>


== Gemeinsames Geistesleben eines Betriebs ==
:''„Ganz nahe zu den Pforten des Hades gekommen, erblickte er seine Freunde Theseus und Peirithoos... <br />Als beide den befreundeten Halbgott erblickten, streckten sie flehend die Hände nach ihm aus... <br />Den Theseus ergriff auch Herakles wirklich bei der Hand, befreite ihn von seinen Banden... <br />Ein zweiter Versuch, auch den Peirithoos zu befreien, mißlang, denn die Erde fing an, ihm unter den Füßen zu beben... <br />Am Tore der Totenstadt stand der König Pluton und verwehrte ihm den Eintritt. Aber das Pfeilgeschoß des Heroen durchbohrte den Gott an der Schulter, daß er Qualen der Sterblichen empfand und, als der Halbgott nun bescheidentlich um Entführung des Höllenhundes bat, sich nicht länger widersetzte. Doch forderte er als Bedingung, daß Herakles desselben mächtig werden sollte, ohne die Waffen zu gebrauchen, die er bei sich führe...“'' ([[Gustav Schwab]], siehe auch [[Kerberos (Mythologie)|Kerberos]])


<div style="margin-left:20px">
Hades mußte zusehen, wie Herakles eine seiner Kühe schlachtete und mit dem Blut der Seele des Theseus neue Kraft einhauchte, der daraufhin der Unterwelt entkam. Auch holte er die Gattin des Königs [[Admestos]], [[Alcestis]] aus dem Hades zurück. Einem helfend hinzutretenden Bedienten des Hades, den Hirten [[Menoetios]], hätte Herakles fast erwürgt, wenn ihn Persephone nicht besänftigt hätte, ehe er endlich mit dem Kerberos, durch die Höhle Acherusia, abzog.
"Das Kapital ist der Geist des
Wirtschaftslebens. Und ein großer Teil der Schäden unserer heutigen
Zeit beruht darauf, daß die Kapitalverwaltung, die Kapitalfruktifizierung
dem Geistesleben entzogen ist. Darum handelt es sich gerade,
daß das Verhältnis, sagen wir, des körperlich Arbeitenden zu dem mit
Hilfe des Kapitals Organisierenden, ebenso behandelt werden kann
im gesunden sozialen Organismus als ein bloßes, auf gegenseitigem
Verständnis ruhendes Vertrauensverhältnis, wie zürn Beispiel die
Wahl der freien Schule. Im gesunden sozialen Organismus kann gar
nicht jene Abschließung zwischen dem Unternehmer und dem Arbeiter
weiter bestehen...


Es muß als eine Notwendigkeit angesehen werden, daß ebenso wie
Auch hatte Hades bereits seine Erfahrungen mit Herakles gemacht, als er den [[Pylier]]n helfen wollte und dabei von ihm verwundet wurde.
an der Maschine gearbeitet wird, ebenso regelmäßig in Besprechungsstunden
zwischen dem Unternehmer und dem Arbeiter die geschäftlichen
Verhältnisse besprochen werden, so daß der Arbeiter fortdauernd
ganz genau den Überblick hat über dasjenige, was geschieht -
das ist es, was für die Zukunft angestrebt werden muß - und daß der
Unternehmer wiederum jederzeit genötigt ist, sich völlig zu decouvrieren
vor dem Arbeiter und mit ihm alle Einzelheiten zu besprechen,
so daß ein gemeinsames Geistesleben die Fabrik, die Unternehmung
umschließt. Darauf kommt es an. Denn ist es erst möglich, daß
sich jenes Verhältnis herausstellt, auf Grund dessen der Arbeiter sich
sagt: Ja, der ist ja ebenso notwendig wie ich, denn was soll meine
Arbeit im gesellschaftlichen Organismus, wenn der nicht da ist? Der
stellt meine Arbeit an den richtigen Platz. - Aber der Unternehmer
wird auch genötigt sein, diese Arbeit wirklich an den richtigen Platz
zu stellen und ihm das seinige zukommen zu lassen, denn alles wird
durchschaubar sein." {{Lit|{{G|189|133f}}}}
</div>


== Ein sozial verträglicher Begriff der menschlichen [[Arbeit]] ==
== Kult ==
Einen Kult im herkömmlichen Sinne gab es für Hades nicht. Vereinzelt wurde er gemeinsam mit Persephone als Fruchtbarkeitsgott verehrt. In [[Alexandria]] wurde ihm zu Ehren ein Tempel errichtet - er wurde hier mit dem örtlichen Gott [[Sarapis]] verglichen.


=== Die unsinnige Unterteilung in sensorische und motorische Nerven ===
Hades hatte uralte Tempel zu [[Koroneia]] in Böotien und zu [[Pylos]] in [[Messenien]], in [[Athen]], in [[Olympia]] und einen heiligen Hain bei [[Nysa]]. Bekannt ist auch ein Tempel des Hades in der Stadt [[Elis]] bei [[Bylos]], dieser war auch nur einmal im Jahr für Priester zugänglich. Eine andere Kultstätte könnte sich am Berg [[Minthe]] befunden haben. Ihm waren die [[Zypresse]], [[Narzissen|Narcissus]] und der [[Buchsbaum]] heilig; man opferte ihm, mit abgewandtem Antlitz, schwarze Schafe.


Ein sozial verträglicher [[Begriff]] der menschlichen Arbeit lässt sich nur finden, wenn die unsinnige Unterteilung in motorische und sensorische [[Nerven]] aufgegeben wird; in Wahrheit sind alle Nerven sensorisch. Die [[Wille]]nstätigkeit des [[Mensch]]en ist nicht durch die motorischen Nerven bedingt, sondern durch ein unmittelbares Zusammensein der [[Seele]] mit der Außenwelt. Die sogenannten motorischen Nerven dienen nur der Wahrnehmung der dadurch entstehenden Bewegung:
Es wurden ihm in Rom, besonders im Monat Februar, große Opfer ([[Februationen]]) von schwarzen Stieren und Ziegen während zwölf Nächten dargebracht, bei welcher Handlung seine Priester mit Cypressenzweigen bekränzt waren; und alle hundert Jahre widmete man ihm und der Proserpina die [[fäkularischen Spiele]], als Totenfeier für die Verstorbenen.


{{GZ|Innerhalb unserer landläufigen sozial-ökonomischen Auffassung ist
== Kunst ==
der fragwürdigste Begriff der der menschlichen Arbeit. Ich habe diesen
In der bildenden Kunst wird Hades oft als Räuber der Persephone dargestellt, manchmal auch mit Persephone als Herrscherpaar der Unterwelt. Oft wird er als unsichtbar aufgefasst und die Unterwelt mit den toten Seelen gezeigt.
Begriff der menschlichen Arbeit schon berührt. Ich habe gesagt, im
Marxismus spiele der Begriff der Arbeitskraft eine große Rolle, aber es
handle sich darum, daß innerhalb dieser marxistischen Theorie der
Begriff der Arbeit ganz falsch angeschaut werde. Arbeit, Arbeitskraft
als solche hat sozial eine Bedeutung durch die Leistung beziehungsweise
durch die Funktion der Leistung im sozialen Zusammenleben der Menschen.
Ich habe vor einigen Tagen hier gesagt, es sei ein großer Unterschied,
ob jemand Sport treibt und dabei seine Arbeitskraft aufbraucht,
oder ob er Holz hackt. Wenn er Holz hackt, so ist die Art, wie seine
Arbeit hineinfließt in das soziale Zusammenleben das Bedeutsame, nicht
der Verbrauch der Arbeitskraft als solcher. Und so wird sich uns in den
nächsten Tagen herausstellen, daß wir gar nicht der Arbeit als sozialer
Funktion gerecht werden, wenn wir sie nicht in diesem ihrem Einfließen
in den sozialen Organismus betrachten, sondern wenn wir von
dem Verbrauch der Arbeitskraft als solcher sprechen.


Nun kann man sich fragen: Woher rühren denn die falschen Begriffe
==Andere Namen==
über die Arbeit? - Wer richtige Begriffe über die sogenannten motorischen
Da man sich scheute, den Namen des Unterweltgottes Hades zu nennen, benannte man ihn mit anderen Namen.
Nerven hat, der wird sicher auch bald zu richtigen Begriffen über
die Funktion der Arbeit im sozialen Organismus kommen. Wer nämlich
einsieht, daß es keine motorischen Nerven gibt, sondern daß die sogenannten
motorischen Nerven nur Empfindungsnerven für die Natur
des betreffenden Gliedes sind, auf das der Wille seine Kraft überträgt,
der wird finden, wie stark jeder Willensimpuls schon dadurch, daß er
ein solcher ist, in der Arbeit zum Ausdruck kommt, wie stark er in der
Außenwelt steht. Dadurch aber, durch einen wirklichen Begriff des
Willens und der Beziehung des Willens zum menschlichen Organismus,
wird er eine wirkliche Unterlage bekommen, die Verwandtschaft einzusehen
zwischen Wille und Arbeit. Dadurch aber wird er auch zu richtigen
sozialen Begriffen, zu richtigen sozialen Vorstellungen und auch
Empfindungen über eine solche Idee kommen. Man kann sagen: Wie
der Mensch sozial denkt, das ist in vieler Beziehung abhängig davon, ob
er gewisse Naturbegriffe in richtiger oder unrichtiger Weise entwickeln
kann. Man muß sich klar sein darüber, daß derjenige, der da meint, im
Menschen selber seien motorische Nerven die Erreger des Willens, niemals
eigentlich einen wirklichen Zusammenhang herausfinden kann
zwischen dem Erreger der Arbeit, dem Willen, und der Funktion der
Arbeit im sozialen Organismus.|332a|144f}}


{{GZ|Kein Mensch kann in irgendeiner Sozialwissenschaft ein richtiges
=== Griechisch ===
Verständnis des Menschen für sein Verhältnis zur Arbeit gewinnen,
*&#902;&#953;&#948;&#951;&#962;/ Aides/ Äides/ Ais/ Äis
der auf der vertrackten Unterscheidung zwischen sensitiven und
*Haides ''„der Ungesehne“''
motorischen Nerven seine Begriffe, seine Vorstellungen aufbaut. Denn
*Aiidoneus/ Aidoneus/ Aedonius ''„der Unsichtbare“''
man wird stets kuriose Begriffe von dem bekommen, was menschliche
*Pluton[as] ''„Der Reiche“''
Arbeit in Wirklichkeit ist, wenn man einerseits fragt: Was geht
*Ploutos/ Plouton (griech. ''Πλούτων) „Gott der Reichtümer“''
eigentlich im Menschen vor, wenn er arbeitet, wenn er seine Muskeln
*Theos
in Bewegung bringt? - und andererseits keine Ahnung davon hat,
daß dieses In-Bewegung-Bringen der Muskeln nicht auf den sogenannten
motorischen Nerven beruht, sondern auf dem unmittelbaren
Zusammensein der Seele mit der Außenwelt [...]


Wenn ich mit einer Maschine in Berührung komme, muß ich als
=== Beinamen/ Spitznamen ===
ganzer Mensch mit ihr in Berührung kommen; da muß ich ein Verhältnis
* Agathalyus, Agelastus, Agesilaus
herstellen vor allen Dingen zwischen meinen Muskeln und
* Altor
dieser Maschine. Dieses Verhältnis ist dasjenige, worauf des Menschen
* Axiocerses
Arbeit wirklich beruht. Auf dieses Verhältnis kommt es an, wenn man
* Eubeleus (Der Geber guten Ratschlags, guter Vermutungen)
die Arbeit sozial werten will, auf das ganz besondere Verhältnis des
* Chtonius
Menschen zu der Arbeitsgrundlage.
* Clymenus (der berühmt Berüchtigte)
* Polydectes (der Empfänger von Vielen)
* Polydegmon (er welcher viel empfängt)
* Quietalis
* Soranus, Stygius
* Trophonios/ Trophonius
* Vedius, Veiovis
* Zeus Chthonios/ Zeus Katachthonios (Zeus der Unterwelt)


Mit was für einem Arbeitsbegriff arbeiten wir denn heute? Das, was
=== Römisch ===
im Menschen vorgeht, wenn er, wie man sagt, arbeitet, das ist nicht
*Pluto[n] ''„Der Reiche““'' – War ursprünglich Herr über die Erze und Edelmetalle, und sein Name wurde durch die Verbindung zu den Tiefen der Erde zum Synonym für den Gott der Unterwelt.  
verschieden, ob er nun an einer Maschine sich abmüht, ob er Holz
*[[Dis]]
hackt, oder ob er zu seinem Vergnügen Sport treibt. Er kann sich
*[[Dis Pater]]
geradeso mit dem Sportvergnügen abnützen, er kann ebensoviel
*[[Orcus]]
Arbeitskraft konsumieren bei dem sozial überflüssigen Sport wie bei
*[[Februus]]
dem sozial nützlichen Holzhacken. Und die Illusion über den Unterschied
*[[Summanus]]
zwischen motorischen und sensitiven Nerven ist es, die psychologisch
die Menschen ablenkt davon, auch einen wirklichen Arbeitsbegriff
zu erfassen, der nur erfaßt werden kann, wenn man den Menschen
nicht darnach betrachtet, wie er sich abnützt, sondern darnach,
wie er sich in ein Verhältnis stellt zur sozialen Umgebung. Ich glaube
Ihnen, daß Sie davon noch keinen deutlichen Begriff bekommen
haben, weil die Begriffe, die man heute von diesen Dingen erhalten
kann, so verkehrt sind durch unser Schulwesen, daß es erst einige
Zeit dauern wird, bis man den Übergang von dem sozial unsinnigen
Arbeitsbegriff, von dem wahnsinnigen wissenschaftlichen Begriff der
Unterscheidung der sensitiven und motorischen Nerven, finden wird.
Aber in diesen Dingen liegt zugleich der Grund dafür, warum wir so
unpraktisch denken. Denn wie kann eine Menschheit praktisch über
das Praktische denken, die sich der wahnsinnigen Vorstellung hingibt:
in unserem Inneren waltet ein Telegraphenapparat, und die
Drähte gehen hin zu irgend etwas im Gehirn und werden dort umgeschaltet
in andere Drähte, sensitive und motorische Nerven? Von
unserer, einem verkehrten Schulwesen entspringenden Unwissenschaft,
an die das breite Publikum, verführt durch die Zeitungspest,
glaubt, geht aus das Unvermögen, wirklich sozial zu denken.|192|154f}}


== Siehe auch ==
== Parallelen ==
* [[Wikipedia:Arbeit|Arbeit]], Begriffsklärung
In der [[Wikipedia:Römische Mythologie|Römischen Mythologie]] wird Hades [[Pluto (Mythologie)|Pluto]] genannt und später diesem gleichgesetzt.
* [[Arbeit (Philosophie)]], das bewusste schöpferische Handeln des Menschen
Vgl. auch das germanische Konzept der [[Hel (Mythologie)|Hel]].
* [[Arbeit (Sozialwissenschaften)]], bezahlte Erwerbstätigkeit und unbezahlte Reproduktionsarbeit


==Literatur==
Hades entspricht der ägyptischen [[Amenthes]] oder Duat, dem römischen [[Orcus]] und dem nordischen [[Helheim]]. Diese Unterwelten wurden im Christentum allesamt zur [[Hölle]] als Ort ewiger Verdammnis.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Kernpunkte der Sozialen Frage'', [[GA 23]] (1976) {{Schriften|023}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1972) {{Vorträge|093a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage'', [[GA 189]] (1980), ISBN 3-7274-1890-7 {{Vorträge|189}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen'', [[GA 192]] (1991), ISBN 3-7274-1920-2 {{Vorträge|192}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Soziale Zukunft'', [[GA 332a]] (1977), ISBN 3-7274-3325-6 {{Vorträge|332a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band I: Frage- und Studienabende des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus in Stuttgart'', [[GA 337a]] (1999), ISBN 3-7274-3371-X {{Vorträge|337a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Nationalökonomischer Kurs'', [[GA 340]] (2002) {{Vorträge|340}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Nationalökonomisches Seminar'', [[GA 341]] (1986) {{Vorträge|341}}
* Franziska Reif/Tobias Prüwer: ''A wie asozial. So demontiert Hartz IV den Sozialstaat'', Tectum Vlg., Marburg 2014
* [[Themenheft Die Drei]]: ''Zukunft der Arbeit - Arbeit der Zukunft'', Themenheft Nr. 6, 2010 [http://diedrei.org/hefte-anzeigen/inhalt/heft-6-2010.html]


{{GA}}
== Andere Wortbedeutungen ==
* „Hades“ ist der Name eines Kapitels in [[James Joyce|James Joyce's]] Novelle [[Ulysses (Roman)#Hades|Ulysses]].
* Hades ist auch die Bezeichnung einer französischen Rakete, siehe [[Hades (Rakete)]].
* „[[Operation Hades]]“ nannte sich auch eine [[1994]] durchgeführte [[Skandal|skandalöse]] Aktion des [[Bundesnachrichtendienst]]es: Es handelte sich um einen von der Behörde inszenierten [[Plutonium|Plutoniumschmuggel]]. Der Skandal wurde schon [[1995]] aufgedeckt und machte unter der Bezeichnung „Plutonium-Affäre“ weltweit [[Schlagzeile]]n.
* „HADES“ ist auch der Name einer amerikanischen Progressiv-Metal Band


== Einzelnachweise ==
=== Weblinks ===
<references />
;Karten von der Unterwelt (Griechische Mythologie)
* [http://www.thanasis.com/undrmapr.jpg Farbige Karte]
* [http://virgil.org/maps/images/cumae.gif Antike Karte]
* [http://homepage.mac.com/cparada/GML/Underworldmap.html Landkarte der Unterwelt]


[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaften]]
[[Kategorie:Griechische Gottheit]]
[[Kategorie:Wirtschaftstheorie]]
[[Kategorie:Mythologischer Ort]]
[[Kategorie:Arbeitswissenschaft]]
[[Kategorie:Olympische Götter|102]]
[[Kategorie:Arbeitswelt]]
[[Kategorie:Odyssee]]
[[Kategorie:Produktion]]
[[Kategorie:Hölle]]
[[Kategorie:Kapital|102]]
 
[[Kategorie:Arbeit|102]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Ware|102]]

Version vom 10. November 2020, 23:46 Uhr

Hades (altgriech. Ἅιδης, poetisch auch Ἁΐδης, dorisch Ἀΐδας, Ἄϊς, lange Namensform Ἀϊδονεύς „ohne Sehen, ungesehen“) bezeichnet in der griechischen Mythologie den Ort der Toten „die Unterwelt“ und zugleich den Herrscher dieser, den „Gott der Unterwelt“. (Ein in Verbindung stehendes hebräisches Wort für den Aufenthaltsort der Toten, She'Ol, bedeutete auch buchstäblich „ungesehen“.)

Mit Hilfe des Fährmannes Charon kann der Fluss Styx bzw. Acheron, der Ober- und Unterwelt voneinander trennt, überquert werden. Weitere, das Totenreich umgebene, Flüsse sind; Kokytos, Pyriphlegethon, der Lethestrom und der vom Acheron gebildete „Acherusische See“.

Hades mit Kerberos
Hades mit Kerberos

Das Schattenreich

Durch Hermes (als Psychopompos) werden die Toten dem Hades, dem personifizierten Totenreich, bis zur Styx zugeführt. Hier weilen alle Toten als körperlose Schatten. Sie sind in keiner Hölle, obwohl einige dort ewige Strafen erleiden (Sisyphos, Tantalos u.a.). Das trübe Schattenreich Hades war also für alle Sterblichen bestimmt, der eigentliche Strafort in der Unterwelt war der Tartaros (daher auch der Name Tataren, für die mongolische Bedrohung des Abendlandes im Mittelalter). Ferner gab es im Hades noch das Elysion, die Insel der Seligen und den Asphodeliengrund. Sehr wenige (nicht einmal Achilleus), die sich im Leben hoch verdient gemacht haben, wohnen in den Gefilden der Glückseligen und wiederum nur ganz wenige, wirklich auserwählte Menschen wurden von den Göttern gelegentlich auf den Olymp erhoben. Der eigentliche Gott der Gegenwelt zur Erde, der Unterwelt, war der Gott Hades - er wurde später auch als die Unterwelt verstanden. Sein Haus steht jedem, der hinein will, offen, dafür: εἰς Ἅιδου.

Nur langsam drangen Vorstellungen des Weiterlebens nach dem Tode ein (vgl. Orphiker). Platon schafft mit der Vorstellung vom Totengericht eine Neukonzeption.

Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. erscheint die Sage, dass Hades sich durch Raub der Persephone (alter Name Kore) bemächtigt habe (vgl. Frauenraub), sie aber – nach einem Schiedsspruch von Zeus – jedes Frühjahr ihrer Mutter Demeter für ein halbes Jahr wieder überlassen müsse. Seit dem hat sich das ganze Wesen des Gottes umgebildet. Aus dem durchaus unfruchtbaren Todesgott wird ein die „Saatfrucht aufnehmender“ und „Getreidesegnender“ Gott, aus Hades wird der Reichtumspender Pluton, der als Attribut das Füllhorn führt.

Rituell sucht man in Griechenland dem Tod mit den Kore-Mysterien zu begegnen, in der übrigen griechischen Welt durch dionysisch-orphische Totenpässe.

Den Eingang zum Totenreich bildet eine Kluft die sich am Ende der Welt am Ufer des Okeanos befindet, im Land der Kimmerier, im Hain Persephones aus Pappeln, Erlen und Weiden. Dort stürzen die schwarzen Fluten der beiden Flüsse Pyriphlegeton und Kokytos in die Tiefe.

Der Herrscher

Hades thronend mit seinem Vogel-gesockelten Stab, auf einer rot-figürlichen Vase, griech. um 400 v. Chr.

Hades (oder auch Pluton – Πλούτων) ist Bruder des Zeus und der (älteste?) Sohn des Titanen Kronos und der Rhea, ist der „Herr des Totenreiches“, der strenge, unerbittliche, Göttern und Menschen verhasste Gott, aus dessen schaurigem, ödem Reich es keine Rückkehr gibt. Auch durch Bitten und Schmeicheln nicht zu erweichen; nur dem Orpheus gelang es durch die Gewalt seines Gesanges, ihn zur Rückgabe der Eurydike zu bewegen.

Er wurde mit seinen Geschwistern, aus der Gefangenschaft seines Vaters, von seinem Bruder Zeus befreit. Zusammen kämpften sie gegen die Titanen. Ihm half dabei eine unsichtbar machenden Tarnkappe (das Symbol seines unsichtbaren Waltens in der Tiefe der Erde), die er von den Kyklopen geschenkt bekam, auch gegen die Giganten stand er dem Bruder bei. Als die Teilung der Welt unter den Brüdern vorgenommen wurde, erhielt er die Unterwelt. (vgl. Titanomachie)

Er verlässt sie nur äußerst selten. So beim Raub der Persephone und nach dem Kampf mit Herakles, welcher den Kerberos entführen wollte. Von dem Heros durch einen Pfeil an der Schulter verwundet, eilt er nach dem Olymp, um sich von Paian heilen zu lassen.

Die Ehe mit seiner Frau Persephone (Mädchenname Kore – „Gottes Tochter“) blieb fruchtlos.

Sein Gefolge

Zu dem Gefolge des Hades gehören:

  • die Zwillingsbrüder Thanatos „der Tod“ und Hypnos „der Schlaf“;
  • sowie die Erinnyen (lat. Furien) „die Rachegöttinnen“;
  • Charon „der Seelenfährmann“, fährt die Seelen der Abgeschiedenen, die von Hermes zur Unterwelt geleitet wurden, in seinem Nachen über die Flüsse Acheron und Styx.
  • Der Eingang zur eigentlichen Unterwelt wird bewacht von dem dreiköpfigen, schlangenhaarigen Höllenhund Kerberos, der keinen, der das Totenreich betrat, zurück an das Licht des Tages lässt.
  • In seinem Richteramte stehen Hades die drei Totenrichter (griech. εἴδωλα); Minos, Rhadamanthys und Äakos freudlos auf der Asphodeloswiese zur Seite. Die Seelen der Gerechten werden in die vom Lethestrom „dem Strom des Vergessens“ umflossenen, glückseligen Elysion Gefilden gewiesen. Die Frevler hingegen werden in den Tartaros, den schrecklichen Ort der Verbannung gestoßen, wo sie auf mancherlei Weise für ihre Untaten zu büßen haben.
  • Hekate («Göttin des Nachtzaubers»)

Attribute

Abgebildet wird Hades in düsterer Majestät, die Stirn vom Haupthaare beschattet, und mit einem Barte. Auf dem Haupte trägt er, als Symbols seines Besitzes aller Schätze und Früchte der Erde, ein Getreide- oder Fruchtmaß, oder auch ein Füllhorn (»Horn des Erfolgs«) oder eine zackige goldene Krone; in der Hand hält er einen Stab, als Symbol der Herrschaft, oder einen zweizackigen Scepter (Speer), oder einen Schlüssel, zum Zeichen, daß er den Aufenthalt der Abgeschiedenen verschlossen halte, aus dem niemand zurück durfte. Neben ihm befindet sich der dreiköpfige Kerberos. Öfters erscheint er auch mit verschleiertem Haupte, oder mit dem Helme der Unsichtbarkeit (»Hadeskappe«) bedeckt; öfters auch Proserpina neben ihm auf einem Throne oder auf einem vergoldeten viergespannigen Streitwagen, gezogen von schwarzen Rossen, die er mit goldenen Zügeln lenkt.

Bewohner

Mit dem Gefolge des Hades ist dies auch der Wohnort von Chimaira, Echidna, Empusa, Gorgonen, Harpyia, Hekate und Hydra.

Hekatoncheiren (Wächter)

Verbannte

Im Tartaros, der finstersten Ecke der Unterwelt: Danaiden, Ixion, Peirithoos, Sisyphos, Tantalos, Tityos und einige Titanen, (Chthónioi, „die Unterirdischen”) sind hierher verbannt. (Theogonie 697; vgl. Chtonios).

Einzelmythen

Orpheus und Eurydike

Orpheus stieg in den Hades hinab, um seine geliebte gestorbene Frau Eurydike zu befreien. Mit seinem Gesang und seinem Lyraspiel konnte er Hades dazu bewegen, sie ihm mit hinauf zu geben – unter der Bedingung von Persephone, dass Orpheus vor ihr her gehe und sich nicht umschauen dürfe, bis sie wieder in der Oberwelt zurückgekehrt seien. Da Eurydike seine Hand ergriff und er sich daraufhin umschaute (ein vielfaches Motiv der Bildenden Kunst schon im Altertum), musste Eurydike wieder zurück zu den Schatten, und er musste allein wieder hinauf.

Orpheus stand den Musen und somit dem Gott Apollon nahe, nicht aber dem Dionysos, dem Gott des Rausches und ausschweifend-wilder Umzüge und Gesänge. So wurde Orpheus in seiner Heimat von „Mänaden“, thrakischen Anhängerinnen des Dionysos, zerrissen. Sein immer noch singendes Haupt trug das Meer nach Griechenland. Nach antiker Vorstellung war es kein Trost, dass er nun als Schatten sich zum Schatten der Eurydike gesellen konnte.

Persephone

Mit der Einstimmung des Zeus raubte Hades Persephone und machte sie zu seiner Gattin. Ihre Mutter Demeter war darüber so betrübt, dass sie kein Getreide mehr wachsen ließ. So wurde die Vereinbarung geschlossen, dass Persephone 2/3 des Jahres auf der Erde weilen sollte (in dieser Zeit wuchs Getreide) und 1/3 des Jahres bei Hades in der Unterwelt (in dieser Zeit war es Winter).

Minthe und Leuce

Entsprechend Ovid; ging Hades der Nymphe Minthe (Menthe) nach, welche er als Geliebte gewann. Die wurde, in Verbindung mit dem Fluss Kokytos, von der eifersüchtigen Persephone in einen Stock Krauseminze (bot. Mentha crispa) verwandelt. Auf gleiche Weise wurde auch die Nymphe Leuce durch ihn bezaubert, welche durch Hades, nach ihrem Tod, in einen weißen Pappelbaum verwandelt wurde. Als eine Tochter Hades' wird die Veneratio (Reverentia) genannt, doch bleibt die Mutter ungewiß.

Theseus und Peirithoos

Hades hielt Theseus und Peirithoos gefangen, die geschworen hatten, Töchter des Zeus zu heiraten. Theseus wählte Helena und zusammen entführten sie sie und entschlossen sich, sie solange festzuhalten, bis sie alt genug zur Heirat war. Letzterer hatte sich in der Unterwelt, vom andern begleitet, als Freier der Persephone eingefunden. Sie ließen Helena bei Theseus' Mutter Aethra und reisten zur Unterwelt. Hades täuschte vor ihnen Gastfreundschaft anzubieten und ein Fest anzusetzen; sobald die Ermüdeten sich niederließen umwickelten Schlangen ihre Füße und hielten sie dort. So wurden beide wegen dieses frechen Unterfangens von Pluton an den Stein gefesselt.

Herakles

Wenig rühmlich gingen seine Händel mit dem Herakles für ihn aus. Um als letzte der zwölf Arbeiten, für Eurystheus, den Höllenhund Kerberos zu holen, ließ sich Herakles zunächst vom Priester Eumolpos in die Mysterien von Eleusis (Demeter) einweihen und unternahm nach Opferungen und Entsühnung – vom Morde der Zentauren – den Einstieg in die Unterwelt im taenarischen Vorgebirge. Noch in der Unterwelt flohen die toten Seelen vor dem Heros, der mit seinem Knüppel nach der Medusa und dem Meleager drosch, bis ihm der Hermes mitteilte, er übe Schattenkampf. Athene und Hermes halfen ihm auf dem Weg durch den Hades hin und zurück.

„Ganz nahe zu den Pforten des Hades gekommen, erblickte er seine Freunde Theseus und Peirithoos...
Als beide den befreundeten Halbgott erblickten, streckten sie flehend die Hände nach ihm aus...
Den Theseus ergriff auch Herakles wirklich bei der Hand, befreite ihn von seinen Banden...
Ein zweiter Versuch, auch den Peirithoos zu befreien, mißlang, denn die Erde fing an, ihm unter den Füßen zu beben...
Am Tore der Totenstadt stand der König Pluton und verwehrte ihm den Eintritt. Aber das Pfeilgeschoß des Heroen durchbohrte den Gott an der Schulter, daß er Qualen der Sterblichen empfand und, als der Halbgott nun bescheidentlich um Entführung des Höllenhundes bat, sich nicht länger widersetzte. Doch forderte er als Bedingung, daß Herakles desselben mächtig werden sollte, ohne die Waffen zu gebrauchen, die er bei sich führe...“
(Gustav Schwab, siehe auch Kerberos)

Hades mußte zusehen, wie Herakles eine seiner Kühe schlachtete und mit dem Blut der Seele des Theseus neue Kraft einhauchte, der daraufhin der Unterwelt entkam. Auch holte er die Gattin des Königs Admestos, Alcestis aus dem Hades zurück. Einem helfend hinzutretenden Bedienten des Hades, den Hirten Menoetios, hätte Herakles fast erwürgt, wenn ihn Persephone nicht besänftigt hätte, ehe er endlich mit dem Kerberos, durch die Höhle Acherusia, abzog.

Auch hatte Hades bereits seine Erfahrungen mit Herakles gemacht, als er den Pyliern helfen wollte und dabei von ihm verwundet wurde.

Kult

Einen Kult im herkömmlichen Sinne gab es für Hades nicht. Vereinzelt wurde er gemeinsam mit Persephone als Fruchtbarkeitsgott verehrt. In Alexandria wurde ihm zu Ehren ein Tempel errichtet - er wurde hier mit dem örtlichen Gott Sarapis verglichen.

Hades hatte uralte Tempel zu Koroneia in Böotien und zu Pylos in Messenien, in Athen, in Olympia und einen heiligen Hain bei Nysa. Bekannt ist auch ein Tempel des Hades in der Stadt Elis bei Bylos, dieser war auch nur einmal im Jahr für Priester zugänglich. Eine andere Kultstätte könnte sich am Berg Minthe befunden haben. Ihm waren die Zypresse, Narcissus und der Buchsbaum heilig; man opferte ihm, mit abgewandtem Antlitz, schwarze Schafe.

Es wurden ihm in Rom, besonders im Monat Februar, große Opfer (Februationen) von schwarzen Stieren und Ziegen während zwölf Nächten dargebracht, bei welcher Handlung seine Priester mit Cypressenzweigen bekränzt waren; und alle hundert Jahre widmete man ihm und der Proserpina die fäkularischen Spiele, als Totenfeier für die Verstorbenen.

Kunst

In der bildenden Kunst wird Hades oft als Räuber der Persephone dargestellt, manchmal auch mit Persephone als Herrscherpaar der Unterwelt. Oft wird er als unsichtbar aufgefasst und die Unterwelt mit den toten Seelen gezeigt.

Andere Namen

Da man sich scheute, den Namen des Unterweltgottes Hades zu nennen, benannte man ihn mit anderen Namen.

Griechisch

  • Άιδης/ Aides/ Äides/ Ais/ Äis
  • Haides „der Ungesehne“
  • Aiidoneus/ Aidoneus/ Aedonius „der Unsichtbare“
  • Pluton[as] „Der Reiche“
  • Ploutos/ Plouton (griech. Πλούτων) „Gott der Reichtümer“
  • Theos

Beinamen/ Spitznamen

  • Agathalyus, Agelastus, Agesilaus
  • Altor
  • Axiocerses
  • Eubeleus (Der Geber guten Ratschlags, guter Vermutungen)
  • Chtonius
  • Clymenus (der berühmt Berüchtigte)
  • Polydectes (der Empfänger von Vielen)
  • Polydegmon (er welcher viel empfängt)
  • Quietalis
  • Soranus, Stygius
  • Trophonios/ Trophonius
  • Vedius, Veiovis
  • Zeus Chthonios/ Zeus Katachthonios (Zeus der Unterwelt)

Römisch

  • Pluto[n] „Der Reiche““ – War ursprünglich Herr über die Erze und Edelmetalle, und sein Name wurde durch die Verbindung zu den Tiefen der Erde zum Synonym für den Gott der Unterwelt.
  • Dis
  • Dis Pater
  • Orcus
  • Februus
  • Summanus

Parallelen

In der Römischen Mythologie wird Hades Pluto genannt und später diesem gleichgesetzt. Vgl. auch das germanische Konzept der Hel.

Hades entspricht der ägyptischen Amenthes oder Duat, dem römischen Orcus und dem nordischen Helheim. Diese Unterwelten wurden im Christentum allesamt zur Hölle als Ort ewiger Verdammnis.

Andere Wortbedeutungen

Weblinks

Karten von der Unterwelt (Griechische Mythologie)


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