Binah und Tohuwabohu: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Tree of life hebrew.png|thumb|200px|Die 10 Sephiroth im Lebensbaum verbunden durch den [[Pfad des flammenden Schwerts]] (gelb), der die Reihenfolge ihrer Entstehung von 1 - 10 angibt.]]
'''Tohuwabohu''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] תֹהוּ וָבֹהוּ, ''tohu-wa-vohu'', „wüst und leer“) ist ein Begriff aus der [[Wikipedia:Bibel|bilischen]] [[Wikipedia:Schöpfungsgeschichte|Schöpfungsgeschichte]] {{Bibel|Gen|1|2|LUT}}, der allgemein als großes Durcheinander aufgefasst wird, als Zustand des [[Chaos]] und der Verwirrung.  
'''Binah''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] בינה, ''[[Verstand]]'', ''Intellekt'') ist die dritte [[Sephira]] am [[Lebensbaum der Kabbala]] und sitzt ganz oben auf der linken Säule [[Boas]] und gehört darum auch zum [[weiblich]]en Prinzip. Sie repräsentiert die analytische [[Intelligenz]]. Zusammen mit [[Kether]] (Krone) und [[Chochmah]] ([[Weisheit]]) bildet sie die oberste Triade des [[Sephiroth]]baumes; das ist die ''archetypische Welt'' [[Atziluth]], die dem [[Devachan]] entspricht.


Binah ist der '''dritte Pfad''' der [[32 Pfade der Weisheit]] und repräsentiert die geheiligte Intelligenz, das feste Fundament der uranfänglichen Weisheit und bildet die Grundlage des [[Glaube]]ns.
Die [[Bibel]] beginnt mit dem Satz „Bereshith bara elohim et hashamajim v’et ha'arez, v’ha'arez hajtah tohu vavohu ...“ ([[1. Buch Mose|Genesis]] 1,2). Daraus wurde der hebräische Begriff entnommen und bedeutet nach [[Martin Luther|Luther]] „wüst und leer“. Dabei bezeichnet ''tohu'' die Wüstheit, ''wa'' bedeutet „und“ und ''vohu'' ist die Leere. In der Einheitsübersetzung ist die Stelle mit „wüst und wirr“ übersetzt ([[Genesis]] 1,1).
 
Tohuwabohu beschreibt also die größtmögliche [[Chaos|Unordnung]], die der ordnenden Hand Gottes bedarf.
 
Die hebräische Überlieferung gibt noch ein genaueres und lebendigeres Bild dieses Urchaos, aus dem die Welt entstanden ist, und dieses Bild lässt sich aus dem gestaltenden Charakter der Laute der [[Hebräische Sprache|Hebräischen Sprache]] nachempfinden. [[Rudolf Steiner]] gibt dazu folgende Anregung:
 
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"Der Laut, der da unserem T sich vergleichen läßt, der regt an ein Bild des Auseinanderkraftens von einem Mittelpunkt nach allen Seiten des Raumes, nach allen Richtungen des Raumes. Also in dem Augenblick, wo man den T-Laut anschlägt, wird angeregt das Bild von einem aus dem Mittelpunkt nach allen Richtungen des Raumes Auseinanderkraften, ins Unbegrenzte hin Auseinanderkraften. So daß wir uns also vorzustellen haben das Ineinandergewobensein der Elemente Wärme, Luft und Wasser und da drinnen ein Auseinanderkraften wie von einem Mittelpunkt aus nach allen Seiten, und wir würden dieses Auseinanderkraften haben, wenn nur der erste Teil des Lautgefüges da wäre, ''tohu''.
 
Der zweite Teil, was soll er ergeben? Er ergibt nun genau das Entgegengesetzte von dem, was ich eben gesagt habe. Der regt an durch seinen Lautcharakter — durch alles das, was wach wird in der Seele bei dem Buchstaben, der sich mit unserem B vergleichen läßt, Bet —, der regt an alles das, was Sie im Bilde bekommen, wenn Sie sich eine mächtig große Kugel, eine Hohlkugel denken, sich selbst im Inneren vorstellen und nun von allen Punkten, von allen inneren Punkten dieser Hohlkugel wiederum Strahlen nach innen sich denken, nach dem Mittelpunkt hereinstrahlend. Also Sie denken sich dieses Bild, einen Punkt inmitten des Raumes, von da aus Kräfte nach allen Richtungen des Raumes ausstrahlend, tohu; diese Strahlen sich gleichsam an einem äußeren Kugelgehäuse verfangend, zurückstrahlend in sich selber, von allen Richtungen des Raumes wieder zurück, dann haben Sie das ''bohu''." {{Lit|GA 122, S 47}}
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Indem diese beiden Kräfte zusammenwirken, die eine, die mit dem ''tóhu'' zentrifugal auflösend nach außen strahlt, und die andere, die mit dem ''bóhu'', zentripedal verfestigend nach innen strebt, beginnt sich die Schöpfung zu formen. Das ist das Urgeheimnis aller Formentstehung; in ihr wirken die [[physisch]]en [[Zentralkräfte]] zusammen mit den [[ätherisch]]en Kräften, die aus dem [[kosmisch]]en Umkreis hereinstrahlen. Jede lebendige Form bildet sich aus dem Zusammenströmen dieser beiden Kräfte, jede lebendige Form bildet sich aus dem ''tóhu-wa-vóhu''. Insbesondere gilt das für die Gestalt des menschlichen Leibes, den die [[Elohim]] nach ihrem gemeinsamen Bilde so formen, dass er zum Gefäß, zum leiblichen Träger des menschlichen [[Ich]] werden kann. Im ''vóhu'' wirken von der Peripherie her alle Kräfte des [[Tierkreis]]es, die in ihrer Gesamtheit den makrokosmischen Menschen, den [[Adam Kadmon]], bilden, der in der nordischen Mythologie als [[Riese Ymir]] bezeichnet wird. Dem entgegen wirken die vom Mittelpunkt der Erde ausstrahlenden Kräfte des ''tóhu'', in denen, angedeutet durch das [[T]], der schöpferische Funke des menschlichen Ichs gezündet wurde. Und dieses Ich hat, entsprechend der Siebenheit der Elohim, zunächst einen siebenfältigen Charakter (siehe dazu auch [[GA 26]], S 224ff).
 
In jedem Glied des menschlichen Leibes, in jedem Organ, wirken diese beiden Kräfte, ''tóhu'' und ''vóhu'', in einem ganz bestimmten Verhältnis aufeinander. In den [[Sinne]]sorganen über wiegen beispielsweise die Kräfte, die von außen aus dem Tierkreis herunter strömen. Die Sinnesorgane sind gleichsam von außen in den Leib hineingebohrt und es gibt zwölf Sinne, die den 12 Tierkreiszeichen entsprechen.
 
Die Elohim bilden im Zuge des ganzen Schöpfungsvorganges die [[Formgestalt]] des [[Physischer Leib|physischen Menschenleibes]], die [[Rudolf Steiner]] auch als [[Phantom]] bezeichnet hat – und zwar zunächst eine gemeinsame einheitliche Formgestalt für alle Menschen.
 
Auch nach dem [[Sohar]], dem bedeutendsten Werk der [[jüdisch]]en [[Kabbala]], liegen in »Tohu und Bohu« die Geheimnisse von [[Hylemorphismus|Stoff und Form]] beschlossen. ''Tohu'' hat weder Farbe noch Form, noch irgend eine andere [[Qualität]], aber es liegen darin [[potentiell]] die Urkeime des [[Stoff]]es. ''Bohu'' aber hat in sich selber Bild und Form:
 
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"Und die Erde war »Tohu und Bohu«. >War< gibt die Zeitfolge
richtig an. Ursprünglich war sie wie Schnee in Wasser, und aus
diesem Gemenge quillt Unreines heraus. Aber hinein schlägt ein
mächtiges Feuer, da weicht es zurück und bildet sich »Tohu« aus
der Stätte der Unreinheit, als Nest alles Abfallenden. »Bohu«
hingegen ist, was sich gereinigt hat von jenem Abfall. In diesem
waltet »Finsternis«, das ist der geheimnisvolle Name jenes mächtigen
Feuers, das jenes »Tohu«, jene »Welt des Abfalls«, überlagert,
die durch dies Feuer Läuterung erfährt. Und der »Hauch
Elohims« ist der heilige Hauch, der ausgeht vom lebendigen
Elohim und über den Wassern weht. Wenn dieser Hauch weht,
dann scheidet sich wie Schaum eine dünne Schicht der Unreinheit
von jenem Abfall und aus immer weiterer Sammlung und
Klärung wird »Tohu«: unvermengt mit Unreinem. Da aber
entfährt ihm »ein mächtiger Windeshauch, der Berge spaltet und
Felsen bricht« (Könige I. 19,11,12). Das ist der Sturm, den
Elijahu erlebte. Wie aber »Bohu« sich läutert, da entspringt
Erdbeben dem Sturme, wie es heißt: »Und nach dem Wind
Erdbeben.« Und wie Finsternis sich läutert, bringt sie durch ihre
geheimnisvolle Weise Feuer zur Vollendung, wovon es heißt:
»Und nach dem Beben Feuer.« Und wird der Windhauch selbst
geläutert und vollendet in seiner geheimnisvollen Weise, dann
wird er zur Stimme des feinen Säuselns. Tohu ist eine Region, die
weder Farbe (Qualität) hat noch Form und die nicht im Geheimnis
des Bildhaften umfaßt wird. Nur gegenwärtig im Bilde
erscheinend, wenn man es erkennend betrachtet, doch ist es
selbst völlig bildlos. Denn jegliches Ding hat sein Gewand, nur
»Bohu« nicht, das hat in sich selber Bild und Form. Des Stoffes
Urkeime sind versenkt in die Prägungen von Tohu, in die sie
eingegangen. Und von dort ziehen sie Heil der Welt heran,
vermöge der Form ihrer Gewandung, Heil von oben nach unten.
Und so hängt denn Hohles und Massiges im Raum, schwebend,
wenn ein Aufstieg ist von unten nach oben, sich verbergend an
bewölkten Tagen, wenn Wasser fließt aus den Tiefen zur Nährung
von Tohu; wenn die unsinnige Freude herrscht, verbreitet
sich Tohu in der Welt." {{Lit|Sohar, S 102f}}
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kulturvölker'', [[GA 353]] (1988), Zwölfter Vortrag, Dornach, 10. Mai 1924
#Ernst Müller (Hrsg. und Übersetzer): ''Der Sohar - Das heilige Buch der Kabbala'', Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2005 (Diederichs Gelbe Reihe), ISBN 3-7205-2643-7
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), ISBN 3-7274-1220-8 {{Vorträge|122}}
#{{Bibliothek|Rudolf Steiner/Mitgliedervorträge/GA 122 Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte|GA 122 Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte}}


{{GA}}
{{GA}}
 
{{Wikipedia}}
== Weblinks ==
[[Kategorie:Judentum]] [[Kategorie:Bibel]]
* [http://www.hermetik.ch/ath-ha-nour/site/kabbalabuchbinah.htm Binah - Verstehen] - Die Urmutter der Formgebung
 
[[Kategorie:Kabbala|103]]
[[Kategorie:Sephiroth|103]]

Version vom 22. April 2011, 11:14 Uhr

Tohuwabohu (hebr. תֹהוּ וָבֹהוּ, tohu-wa-vohu, „wüst und leer“) ist ein Begriff aus der bilischen Schöpfungsgeschichte (Gen 1,2 LUT), der allgemein als großes Durcheinander aufgefasst wird, als Zustand des Chaos und der Verwirrung.

Die Bibel beginnt mit dem Satz „Bereshith bara elohim et hashamajim v’et ha'arez, v’ha'arez hajtah tohu vavohu ...“ (Genesis 1,2). Daraus wurde der hebräische Begriff entnommen und bedeutet nach Luther „wüst und leer“. Dabei bezeichnet tohu die Wüstheit, wa bedeutet „und“ und vohu ist die Leere. In der Einheitsübersetzung ist die Stelle mit „wüst und wirr“ übersetzt (Genesis 1,1).

Tohuwabohu beschreibt also die größtmögliche Unordnung, die der ordnenden Hand Gottes bedarf.

Die hebräische Überlieferung gibt noch ein genaueres und lebendigeres Bild dieses Urchaos, aus dem die Welt entstanden ist, und dieses Bild lässt sich aus dem gestaltenden Charakter der Laute der Hebräischen Sprache nachempfinden. Rudolf Steiner gibt dazu folgende Anregung:

"Der Laut, der da unserem T sich vergleichen läßt, der regt an ein Bild des Auseinanderkraftens von einem Mittelpunkt nach allen Seiten des Raumes, nach allen Richtungen des Raumes. Also in dem Augenblick, wo man den T-Laut anschlägt, wird angeregt das Bild von einem aus dem Mittelpunkt nach allen Richtungen des Raumes Auseinanderkraften, ins Unbegrenzte hin Auseinanderkraften. So daß wir uns also vorzustellen haben das Ineinandergewobensein der Elemente Wärme, Luft und Wasser und da drinnen ein Auseinanderkraften wie von einem Mittelpunkt aus nach allen Seiten, und wir würden dieses Auseinanderkraften haben, wenn nur der erste Teil des Lautgefüges da wäre, tohu.

Der zweite Teil, was soll er ergeben? Er ergibt nun genau das Entgegengesetzte von dem, was ich eben gesagt habe. Der regt an durch seinen Lautcharakter — durch alles das, was wach wird in der Seele bei dem Buchstaben, der sich mit unserem B vergleichen läßt, Bet —, der regt an alles das, was Sie im Bilde bekommen, wenn Sie sich eine mächtig große Kugel, eine Hohlkugel denken, sich selbst im Inneren vorstellen und nun von allen Punkten, von allen inneren Punkten dieser Hohlkugel wiederum Strahlen nach innen sich denken, nach dem Mittelpunkt hereinstrahlend. Also Sie denken sich dieses Bild, einen Punkt inmitten des Raumes, von da aus Kräfte nach allen Richtungen des Raumes ausstrahlend, tohu; diese Strahlen sich gleichsam an einem äußeren Kugelgehäuse verfangend, zurückstrahlend in sich selber, von allen Richtungen des Raumes wieder zurück, dann haben Sie das bohu." (Lit.: GA 122, S 47)

Indem diese beiden Kräfte zusammenwirken, die eine, die mit dem tóhu zentrifugal auflösend nach außen strahlt, und die andere, die mit dem bóhu, zentripedal verfestigend nach innen strebt, beginnt sich die Schöpfung zu formen. Das ist das Urgeheimnis aller Formentstehung; in ihr wirken die physischen Zentralkräfte zusammen mit den ätherischen Kräften, die aus dem kosmischen Umkreis hereinstrahlen. Jede lebendige Form bildet sich aus dem Zusammenströmen dieser beiden Kräfte, jede lebendige Form bildet sich aus dem tóhu-wa-vóhu. Insbesondere gilt das für die Gestalt des menschlichen Leibes, den die Elohim nach ihrem gemeinsamen Bilde so formen, dass er zum Gefäß, zum leiblichen Träger des menschlichen Ich werden kann. Im vóhu wirken von der Peripherie her alle Kräfte des Tierkreises, die in ihrer Gesamtheit den makrokosmischen Menschen, den Adam Kadmon, bilden, der in der nordischen Mythologie als Riese Ymir bezeichnet wird. Dem entgegen wirken die vom Mittelpunkt der Erde ausstrahlenden Kräfte des tóhu, in denen, angedeutet durch das T, der schöpferische Funke des menschlichen Ichs gezündet wurde. Und dieses Ich hat, entsprechend der Siebenheit der Elohim, zunächst einen siebenfältigen Charakter (siehe dazu auch GA 26, S 224ff).

In jedem Glied des menschlichen Leibes, in jedem Organ, wirken diese beiden Kräfte, tóhu und vóhu, in einem ganz bestimmten Verhältnis aufeinander. In den Sinnesorganen über wiegen beispielsweise die Kräfte, die von außen aus dem Tierkreis herunter strömen. Die Sinnesorgane sind gleichsam von außen in den Leib hineingebohrt und es gibt zwölf Sinne, die den 12 Tierkreiszeichen entsprechen.

Die Elohim bilden im Zuge des ganzen Schöpfungsvorganges die Formgestalt des physischen Menschenleibes, die Rudolf Steiner auch als Phantom bezeichnet hat – und zwar zunächst eine gemeinsame einheitliche Formgestalt für alle Menschen.

Auch nach dem Sohar, dem bedeutendsten Werk der jüdischen Kabbala, liegen in »Tohu und Bohu« die Geheimnisse von Stoff und Form beschlossen. Tohu hat weder Farbe noch Form, noch irgend eine andere Qualität, aber es liegen darin potentiell die Urkeime des Stoffes. Bohu aber hat in sich selber Bild und Form:

"Und die Erde war »Tohu und Bohu«. >War< gibt die Zeitfolge richtig an. Ursprünglich war sie wie Schnee in Wasser, und aus diesem Gemenge quillt Unreines heraus. Aber hinein schlägt ein mächtiges Feuer, da weicht es zurück und bildet sich »Tohu« aus der Stätte der Unreinheit, als Nest alles Abfallenden. »Bohu« hingegen ist, was sich gereinigt hat von jenem Abfall. In diesem waltet »Finsternis«, das ist der geheimnisvolle Name jenes mächtigen Feuers, das jenes »Tohu«, jene »Welt des Abfalls«, überlagert, die durch dies Feuer Läuterung erfährt. Und der »Hauch Elohims« ist der heilige Hauch, der ausgeht vom lebendigen Elohim und über den Wassern weht. Wenn dieser Hauch weht, dann scheidet sich wie Schaum eine dünne Schicht der Unreinheit von jenem Abfall und aus immer weiterer Sammlung und Klärung wird »Tohu«: unvermengt mit Unreinem. Da aber entfährt ihm »ein mächtiger Windeshauch, der Berge spaltet und Felsen bricht« (Könige I. 19,11,12). Das ist der Sturm, den Elijahu erlebte. Wie aber »Bohu« sich läutert, da entspringt Erdbeben dem Sturme, wie es heißt: »Und nach dem Wind Erdbeben.« Und wie Finsternis sich läutert, bringt sie durch ihre geheimnisvolle Weise Feuer zur Vollendung, wovon es heißt: »Und nach dem Beben Feuer.« Und wird der Windhauch selbst geläutert und vollendet in seiner geheimnisvollen Weise, dann wird er zur Stimme des feinen Säuselns. Tohu ist eine Region, die weder Farbe (Qualität) hat noch Form und die nicht im Geheimnis des Bildhaften umfaßt wird. Nur gegenwärtig im Bilde erscheinend, wenn man es erkennend betrachtet, doch ist es selbst völlig bildlos. Denn jegliches Ding hat sein Gewand, nur »Bohu« nicht, das hat in sich selber Bild und Form. Des Stoffes Urkeime sind versenkt in die Prägungen von Tohu, in die sie eingegangen. Und von dort ziehen sie Heil der Welt heran, vermöge der Form ihrer Gewandung, Heil von oben nach unten. Und so hängt denn Hohles und Massiges im Raum, schwebend, wenn ein Aufstieg ist von unten nach oben, sich verbergend an bewölkten Tagen, wenn Wasser fließt aus den Tiefen zur Nährung von Tohu; wenn die unsinnige Freude herrscht, verbreitet sich Tohu in der Welt." (Lit.: Sohar, S 102f)

Literatur

  1. Ernst Müller (Hrsg. und Übersetzer): Der Sohar - Das heilige Buch der Kabbala, Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2005 (Diederichs Gelbe Reihe), ISBN 3-7205-2643-7
  2. Rudolf Steiner: Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte, GA 122 (1984), ISBN 3-7274-1220-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. GA 122 Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte - Textausgabe der Online-Bibliothek
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
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