Vier-Elemente-Lehre und Hekate: Unterschied zwischen den Seiten

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Nach der '''Vier-Elemente-Lehre''' besteht alles [[Sein]] aus den vier Grundelementen [[Feuer]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Erde]].
[[Bild:William_Blake_Hekate.jpg|thumb|300px|[[Wikipedia:William Blake|William Blake]]: ''Hekate'', 1795]]
[[Datei:Maxmilián Pirner - HEKATE (1901).jpg|mini|300px|[[Wikipedia:Maxmilián Pirner|Maxmilián Pirner]]: ''Hekate'' (1901)]]


== Griechische Philosophen ==
'''Hekate''' ({{ELSalt|Ἑκάτη}}; von ''hekaton'', „Hundert” oder ''hekas'', „entfernt”; auch von phöniz. ''echatha'', „einzig”) war in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] die Göttin der Zauberkunst, der Totenbeschwörung, des Spuks und der Wegkreuzungen.


=== Vorläufer: Thales, Anaximes und Heraklit===
Die Göttin ist vermutlich aus einem kleinasiatischen Kult im 6. oder [[Wikipedia:5. Jahrhundert v. Chr.|5. Jahrhundert v. Chr.]] in die griechische Mythologie aufgenommen worden. Ähnlich [[Artemis]] wurde sie als Göttin der Frauen und Hebammen angesehen. Andere Verschmelzungen sind mit [[Persephone]] bekannt. Auch unter dem Namen [[Wikipedia:Baubo|Baubo]] trat sie in Erscheinung.
Der [[Wikipedia:Griechenland|griechische]] Philosoph [[Wikipedia:Thales|Thales]] von [[Wikipedia:Milet|Milet]] in [[Wikipedia:Ionien|Ionien]] vertrat die Ansicht, dass alle Stoffe nur verschiedene Aspekte des Urstoffes Wasser darstellen, denn Wasser war seiner Ansicht nach in größter Menge vorhanden. Er stellte sich vor, dass die Erde als flache Scheibe auf Wasser schwimmen würde und dass auch über dem Halbkugeligen Himmelsgewölbe Wasser vorhanden sei.


Seine Theorien fanden große Anerkennung, es wurde jedoch angefochten, dass Wasser der Urstoff sei. In den folgenden Jahrhunderten führten astronomische Überlegungen in Griechenland zu dem Schluss, dass der Himmel eine Kugel sei, in dessen Mitte sich die ebenfalls kugelförmige Erde befinde.
Hekate vertritt den Aspekt der Übergänge (Geburt, Wegkreuzungen im besonderen von drei Wegen) und der Verwandlung (Zauberkunst und [[Magie]]) und wurde später auch als Göttin der [[Hexe]]n verehrt. Insofern repräsentiert sie den schwarzen Aspekt der Dreifachen Göttin. [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] beschreibt sie als Tochter des [[Wikipedia:Perses (Titan)|Perses]] und der [[Wikipedia:Asteria|Asteria]]. Andererseits gilt sie als Tochter der [[Wikipedia:Nyx|Nyx]]. Der öffentliche Kult um Hekate war wenig verbreitet, private Opfergaben bestanden aus Speisen oder Hunden. Eine ihrer Priesterinnen war [[Wikipedia:Medea|Medea]].


[[Wikipedia:Anaximenes|Anaximenes]] - ebenfalls aus Milet - kam zu dem Schluss, dass die Luft der Urstoff sei und zum Mittelpunkt des Universums hin zusammengepresst werde, wodurch die anderen Elemente Wasser und Erde entständen.
Sie wurde ursprünglich als eine Magna Mater (große Mutter) verehrt und man glaubte sie würde über die Erde, den Himmel und das weite Meer herrschen und über die Phasen von Geburt, Leben und Tod.
In Hesiods Theogonie ist sie die einzige unter den Titanen, die unter der Herrschaft des [[Zeus]] ihre  Unabhängigkeit und ihre ursprünglichen Herrschaftsbereiche behält.


[[Wikipedia:Heraklit|Heraklit]] aus der Nachbarstadt [[Wikipedia:Ephesus|Ephesus]] war der Ansicht, dass das sich stets wandelnde und verändernde Feuer der Urstoff sein müsse, da sich im Universum alles wandelt.
Hesiod beschreibt sie als eine den Menschen sehr hilfreiche Göttin, sie schenkt den Hirten fruchtbare Herden, den Fischern volle Netze, den Jägern reiche Beute, den Athleten und Kriegern Erfolg und Glück im Kampf (bzw. Wettkampf) und sie ist neben Zeus die einzige Gottheit, die den Menschen jeden Wunsch erfüllen oder verweigern kann. Doch genauso wie sie den Segen geben kann, kann sie ihn wieder nehmen, wenn die Göttin es für richtig empfindet. Außerdem bezeichnet Hesiod die Göttin Hekate als Pflegerin (Kourotrophos) aller Geschöpfe, die das Tagesblicht bisher erblickten.


=== Empedokles ===
Auch im [[Demeter]]hymnos von Homer erscheint Hekate. Sie hilft Demeter ihre Tochter [[Kore]] zu finden, und nachdem Kore/Persephone wieder mit Demeter vereint ist, wird Hekate zu Persephones Führerin und Begleiterin.
Die breiteste Wirkung hatte ihre Formulierungen durch den griechischen Naturphilosophen [[Wikipedia:Empedokles|Empedokles]] im [[Wikipedia:5. Jahrhundert v. Chr.|5. Jahrhundert v. Chr.]].  
Spätere Quellen schildern Hekate und ihren Kult als dunkel und furchteinflößend, wahrscheinlich weil Hekate nicht in das Hellenische Weltbild passte. Ihre Rituale wurden vor allem im privatem Kreise und im Schutze der Dunkelheit abgehalten, und man bat sie darum, Wünsche zum persönlichen Wohle zu erfüllen (vor allem Schutz, Führung, Glück, Wohlstand).


Die Vorgänger von Empedokles haben den vier Elemente nur Eigenarten zugeschrieben, die wir heute den [[Wikipedia:Aggregatzustand|Aggregatzustände]]n zuordnen. Ein Beispiel dafür ist die Verflüssigung eines Gases durch [[Wikipedia:Druck|Druck]] bei Anaximes. Auch dass feste Stoffe bei Empedokles und seinen Vorgängern dem Element Erde zugeordnet werden, flüssige dem Wasser und gasförmige der Luft, entspricht dem heutigen Konzept der Aggregatzustände.
Vom einfachen Volk wurde Hekate stark verehrt und ihr wurden Opfergaben an Kreuzwegen, Friedhöfen und Hauseingängen (Türschwellen) dargebracht. Am letzten Tag des Monats (der im athenischen Kalender auf den Neumond fiel) wurden Bannrituale durchgeführt und Hekate und den Verstorbenen wurden Opfergaben an den Kreuzwegen gegeben. Zu Vollmond wurden Hekate zu Ehren heilige Mahle durchgeführt, von den Resten dieser Mahle durften arme Menschen und Obdachlose essen.


Dagegen schreibt Empedokles den Elementen eine Eigenart zu, die eher unseren heutigen [[Wikipedia:Chemisches Element|Elementen]] aus dem [[Wikipedia:Periodensystem der Elemente|Periodensystem der Elemente]] entspricht: Er nahm an, die vier Elemente wären ewig existierende und unveränderliche Grundsubstanzen, die durch Mischung die Vielfalt der Stoffe bilden.
In [[Wikipedia:Lagina|Lagina]] hatte sie einen Tempel und war auch die Hauptgöttin der Stadt, ansonsten wurde sie an den Eingängen zu Tempeln anderer Göttinnen verehrt, vor allem von Artemis, Demeter, Persephone und Selene. In späteren Zeiten wurde ihr Kult zu einem Mysterienkult. Hekate wurde vor allem von den Neoplatonikern stark verehrt und sie sahen in ihr die Weltseele, aus der alle Seelen entspringen und zu der sie zurückkehren. Außerdem sahen sie in ihr eine Vermittlerin zwischen der Welt der Menschen und der Götter.


=== Nachfolger ===
[[Datei:Hecate Chiaramonti Inv1922.jpg|miniatur|hochkant|Die dreigestaltige Hekate]]
Die Vier-Elemente-Lehre wurde von späteren griechischen [[Wikipedia:Philosophie|Philosophen]] weiterentwickelt. [[Platon]] ordnete jedem der vier Elemente einen [[Wikipedia:platonischer Körper|regelmäßigen Körper]] zu.
Ihre Beinamen waren unter anderen:


[[Aristoteles]] wiederum gab den vier Elementen die Eigenschaften warm/kalt und trocken/feucht. Außerdem fügte er den [[Äther]] als fünftes Element (die so genannte [[Wikipedia:Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]]) hinzu.
<div style="margin-left:20px"><poem>
Phosphoros (Lichtbringer),
Propolos (Führer),
Propylaia (Torhüterin),
Enodia (die am Wege),
Triformis (Dreifaltige),
Trioditis (Dreiwege),
Chtonia (von der Erde),
Melana (die Schwarze),
Skotia (die des dunklen Ortes),
Soteira (Erlöserin),
Kourotrophos (Plfegerin),
Perseis (Licht),
Kleidukos (Schlüsseltragende),
Ourania (Himmlische),
Atropaia (das Böse Fernhaltende)
</poem></div>


Die [[Wikipedia:Stoa|Stoiker]] entwickelten die Vier-Elemente-Lehre weiter und führten das [[Wikipedia:Pneuma|Pneuma]] ein. Dieses wurde als Mischung des Feuers und der Luft interpretiert und galt als das Aktive in den Elementen. Dementsprechend wurden Luft und Feuer als aktive pneuma-artige Elemente und Erde und Wasser als passive Elemente angesehen. Pneuma erfüllte viele Funktionen, die Aristoteles dem Äther zuordnete.
Ihre Symbole waren:
Dolch, Fackeln, Schlangen, Kröten, Eidechsen, Schlüssel, Schnur, Peitsche, Schale, Mondsichel


Danach entwickelte sich diese Theorie in Europa längere Zeit nicht wesentlich weiter.
Bis heute als Heilmittel bekannt ist der "Trank der Hekate", ein Sud aus der inneren Weidenrinde. Seine schmerzlindernde Wirkung verdankt dieses Heilmittel der darin enthaltenen [[Wikipedia:Salicylsäure|Salicylsäure]], die auch die Grundlage für unser heutiges [[Wikipedia:Aspirin|Aspirin]] bildet.


== Alchemie ==
Im heutigen Heidentum wird Hekate meist als eine Göttin der Weisheit und der Verwandlung verehrt und ihr Kult wird von einzelnen Heiden und heidnischen Gruppen wiederbelebt
===Der Umweg über Ägypten und Arabien===
[[Wikipedia:Alexander der Große|Alexander der Große]] eroberte das Persische Reich, das nach seinem Tod 323 v. Chr. auseinanderbrach. Ptolemäus, einer von Alexanders Generälen ließ in [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]]  den Musen einen Tempel, ein "Museum" bauen, das in seiner Funktion etwa einer heutigen [[Wikipedia:Universität|Universität]] entspricht. Das Museum mit der [[Wikipedia:Bibliothek von Alexandria|Bibliothek von Alexandria]] wurde in der Folgezeit zu einem Zentrum wissenschaftlicher Forschung. Dort verband sich die griechische Philosophie mit der ägyptischen Beherrschung der angewandten Chemie. Da in Ägypten chemische Kenntnisse eng mit der Religion verbunden waren, hatte das zwei Auswirkungen:
* Es wurde eine spirituelle Note in die Elementelehre eingebracht, die Beschäftigung mit dem feinstofflichen, die die jetzige Alchemie im Gegensatz zur jetzigen Chemie kennzeichnet.
* Das Wissen wurde als Geheimwissen betrachtet und die Angewohnheit Texte über Alchemie absichtlich unverständlich zu schreiben, wurde eingeführt


641 fielen die Araber in Ägypten ein und nannten die Chemie, die vorher Chemeia genannt worden war Al-kimiya. Sie übernahmen das Chemische Wissen und es gelangte dann durch die Kreuzzüge zurück nach Europa.
[[Rudolf Steiner]] hat die dreifältige Gestalt der Hekate im Zusammenhang mit den drei unteren [[Wesensglieder]]n des [[Mensch]]en erläutert:


===Ab dem Mittelalter in Europa===
<div style="margin-left:20px">
In der Alchemie des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit spielen die vier Elemente und die Quintessenz als fünftes Element eine wesentliche Rolle.
"Wie wunderbar ist es, daß uns aus der alten griechischen Götterlehre entgegenleuchtet der Repräsentant dieser Werdekräfte der menschlichen Natur, die in uns allen wirken, die unseren Astralleib umgestalten, die deshalb auch die Natur der Demeter umgestalten, jene Kräfte, die im menschlichen Ätherleibe sind und auf den physischen Leib und auf sich selber und auf den Astralleib wirken. Sie sind repräsentiert in der dreifachen Hekate. Was wir also heute ausdrücken dadurch, daß wir sagen: vom Ätherleibe gehen umgestaltende Kräfte in dreifacher Art aus, das drückte der Grieche aus, indem er von der dreifachen Hekate sprach. Ein Naturwunder der menschlichen Organisation in ihrem Werden ist in dieser dreifachen Hekate ausgesprochen. In ungeheure Weisheit blicken wir da hinein. Und Sie können noch heute in Rom dieses Bild der dreifachen Hekate sehen. Diese dreifach geteilte Hekate wird so dargestellt: die eine Organisation der Hekate, die sich bezieht auf die Krankheits- und Gesundheitsbedingungen, wird mit dem Symbolum des Dolches und der Schlange ausgestattet, welch letztere ja auch dem Äskulap beigegeben wird als dem Repräsentanten der Gesundheitskunde. Der Dolch repräsentiert die äußeren Einflüsse, die äußeren zerstörenden Einflüsse auf den menschlichen Organismus.


Nach dem maßgeblich durch [[Theophrast von Hohenheim|Paracelsus]] im [[Wikipedia:16. Jahrhundert]] formulierten [[Wikipedia:Mittelalter|mittelalterlichen]] Volksglauben stehen den vier Elementen jeweils bestimmte Elementarwesen vor:
[[Bild:Hecate, Greek goddess of the crossroads by Stéphane Mallarmé.jpg|thumb|hochkant|Hekate]]
* [[Erdgeist]]er oder [[Gnome]],  
Indem man der dreifachen Hekate in der einen ihrer Gestaltungen den Dolch und die Schlange beigegeben hat, wies man darauf hin, daß man jene Kräfte meinte, die den physischen Leib in bezug auf sein Werden beeinflußten. Das zweite Bild der Hekate mußte dann hinweisen darauf, daß sich im Ätherleibe geändert hat der Schlüssel zur Erkenntnis der Welt. Und welches Symbol hat das zweite Bild der dreifachen Hekate? Den Schlüssel und einen Bund Stricke als Symbolum für das Gedankenlabyrinth. Und die dritte Hekate hat die Fackel als die Fackel der Erkenntnis, wie sie sich im Astralleibe bildet. Und nun fühlen wir, mit welcher ungeheueren materialistischen Aberglaubensform man heute in unserem materialistischen Zeitalter vor dieser tiefsinnigen Gestalt der alten Zeit steht und wie sich diese Dinge beleben werden, wenn der Mensch wiederum wissen wird, was eigentlich gemeint wird mit solch einer grandiosen tiefsinnigen- Symbolik wie die der dreifachen Hekate. Das alte Griechenland wird neu erstehen in seinen Gedanken, wenn die mit Geisteswissenschaft gesättigte Menschenseele sich vor ein solches Bildwerk stellen wird und in dieser Menschenseele aufströmen wird all das Wissen von der geistigen Natur des Menschen, das hineingeheimnißt ist in eine solche Gestalt. Diese Dinge braucht man nicht in einem abstrakten Sinne zu nehmen. Wir können sie natürlich nur aussprechen, indem wir sie sozusagen in abstrakte Gedanken kleiden. Das alles kann aber für uns lebendige Empfindung und lebendiges Gefühl werden, wenn wir uns durchdringen mit dem Bewußtsein, daß auch die Hekate nur die Art und Weise ihrer Wirksamkeit geändert hat, daß sie aber auch heute in uns ist und in jedem einzelnen von uns wirkt. Der alte Grieche sagte: Nicht nur die ganze Menschheit in ihrem Werden, sondern auch der einzelne Mensch untersteht, indem seine Leibesform umgestaltet wird, indem er seinem physischen Leibe, Ätherleibe und Astralleibe nach umgeändert wird, den Kräften der Hekate. Hekate wirkt in ihm in dreifacher Art. Aber das, was dazumal im Bilde der Hekate der menschlichen Seele vermittelt worden ist, kann auch heute wieder vermittelt werden. Der moderne Bekenner der Geisteswissenschaft, der nicht mehr in solcher bildlichen Form spricht, wie drückt er sich aus? Er sagt: Im Laufe der menschlichen Einzelentwickelung von der Geburt bis zur Reife werden im menschlichen Werden die drei Glieder der menschlichen Leibeshülle umgeändert: in den ersten sieben Jahren die physische, in den zweiten sieben Jahren die ätherische, in den dritten sieben Jahren die astralische. — Die Kräfte, die Sie beschrieben finden, ohne daß dies Bild gebraucht ist, in meiner kleinen Schrift über «Die Erziehung des Kindes», die Kräfte, die da wirken in der menschlichen Organisation in dreifacher Weise, es sind die Hekate-Kräfte. Und indem Ihnen beschrieben wird heute von der Geisteswissenschaft, daß der Mensch bis zum Zahnwechsel vorzugsweise seinen physischen Leib ausbildet, wird darauf hingewiesen, daß die eine Form der Hekate in ihm wirkt. Da wird in moderner Form gesagt, was der Grieche meint, wenn er den einen Teil der Hekate mit Dolch und Schlange hinstellt. Und mit Schlüssel und Strickbund wird der zweite Teil der Umwandlung hingestellt, wo der Ätherleib aus sich selbst wirkt in den zweiten sieben Jahren. Und die dritten sieben Jahre werden hingestellt, als im Astralleib selber ganz vor sich gehend, mit dem Symbol der Fackel. So habe ich Ihnen im Grunde genommen in moderner Form längst das gesagt, was die Hekate-Weisheit der alten Griechen war, was im Bilde der Hekate in den alten Mysterien der Griechen ausgedrückt worden ist. Das aber ist auch der Sinn unseres Werdens der europäischen Kultur. Schauen wir zurück in die alten Zeiten des Griechentums, dann treten uns in den Überlieferungen der griechischen Mystik, der griechischen Mythologie auch die gewaltigen Bilder entgegen, die hingestellt wurden vor die zu Unterrichtenden, um in der Seele zu erwecken die Erkenntnis, die damals notwendig für den Menschen war. Das Bild der dreifachen Hekate weckte — nicht in der heutigen Form - die Wissenschaft auf, die wir aufnehmen, wenn wir die Lehre von der dreifachen Umwandlung von der Geburt bis etwa zum zwanzigsten Jahre ins Auge fassen. Und wenn wir solche Lehren ins Auge fassen, dann folgen wir getreulich dem Gange, den die menschliche Kultur nehmen muß. Die alte hellseherische Form mußte untertauchen in das Reich des Pluto in der menschlichen Seele, und eine Weile, von der alten sokratischen Zeit bis in unsere Gegenwart herein, mußte gewissermaßen eine Epoche des Nichtwissens herrschen in bezug auf alle diese Verhältnisse. Die Menschen mußten ihr Ich konsolidieren, ihre Egoität ausbilden. Da blieb unter der Oberfläche der menschlichen Seele das alte, durch die grandiosen Bilder angeregte Wissen der Griechen. Da war es gleichsam unter dem Schutte der intellektuellen Kultur begraben. Jetzt taucht es wieder auf aus einer dunklen Geistestiefe. In der Geisteswissenschaft taucht aus dem modernen Leben wiederum das herauf, was da untergetaucht ist in tiefere Gründe der menschlichen Seele. Wir fangen heute wiederum an auf die Art, die ich beschrieben habe in der «Erziehung des Kindes», die dreifache Hekate in einer mehr abstrakten Form zu erkennen. Dadurch aber wird die menschliche Seele wiederum vorbereitet zu einem künftigen, trotz der Intellektualität uns in Aussicht stehenden Hellsehen. Und die Vorbereitung für dieses künftige Hellsehen der Menschheit, das ist unsere Geisteswissenschaft." {{Lit|{{G|129|46ff}}}}
* [[Wassergeist]]er oder [[Undinen]],  
</div>
* [[Luftgeist]]er oder [[Sylphen]]
* [[Feuergeist]]er oder [[Salamander]].
 
 
Die Vier-Elemente-Lehre wurde von der [[Astrologie]] übernommen. Dabei wurde jedes der [[Tierkreiszeichen]] einem der vier Elemente zugeordnet.
 
<gallery perrow="4" caption="Alchemistische Symbole der vier Elemente">
Bild:Feuer.svg|[[Feuer]]
Bild:Luft.svg|[[Luft]]
Bild:Wasser.svg|[[Wasser]]
Bild:Erde.svg|[[Erde (Element)|Erde]]
</gallery>
 
=== Übersicht ===
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Elemente und die ihnen zugeordneten Körper, Eigenschaften, Tierkreiszeichen, Elementarwesen und Himmelsrichtungen.
 
{| class="prettytable"
|----- bgcolor="lightgrey"
! Element
! regelmäßiger Körper<br>(Platon)
! Eigenschaft<br>(Aristoteles)
! [[Tierkreiszeichen]]<br>(Astrologie)
! [[Elementarwesen]]<br>(Paracelsus)
! Himmelsrichtung
! [[Erzengel]]
! [[Temperament]]
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Feuer]] || [[Wikipedia:Tetraeder|Tetraeder]] || warm + trocken
| Widder, Löwe, Schütze
| [[Salamander]] || Süden || [[Michael]] || cholerisch
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Luft]] || [[Wikipedia:Oktaeder|Oktaeder]] || warm + feucht
| Zwillinge, Waage, Wassermann
| [[Sylphen]] || Osten|| [[Raphael]] || sanguinisch
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Wasser]] || [[Wikipedia:Ikosaeder|Ikosaeder]] || kalt + feucht
| Krebs, Skorpion, Fische
| [[Undinen]] || Westen|| [[Gabriel]] || phlegmatisch
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Erde (Element)|Erde]] || [[Wikipedia:Würfel_(Geometrie)|Würfel]] || kalt + trocken
| Stier, Jungfrau, Steinbock
| [[Gnome]] || Norden|| [[Uriel]] || melancholisch<!-- Bardon hat in seinem Buch einen Fehler: Er hat die Temperamente den Elementen falsch zugeordnet-->
|}
 
== Heutige Bedeutung ==
=== Robert Boyle und das Periodensystem der Elemente ===
Die Vier Elemente Lehre war bis ins 17. Jahrhundert hinein bestimmend für die Chemie, die bis dahin durchweg Alchemie genannt wurde. Erst [[Wikipedia:Robert Boyle|Robert Boyle]] leitete die Entwicklung ein, die zum heutigen [[Wikipedia:Periodensystem der Elemente|Periodensystem der Elemente]] führte, indem er nur noch diejenigen Stoffe als Elemente anerkannte, die sich nicht in andere Stoffe zerlegen lassen. Er nahm auch die Umbenennung der [[Wikipedia:Alchemie|Alchemie]] in Chemie vor, so dass jetzt nur noch die esoterische Richtung der Chemie als Alchemie bezeichnet wird.
 
Da der Begriff "Element" dadurch seinen Bezug zu den Aggregatzuständen verlor, wurde der Begriff [[Wikipedia:Aggregatzustand|Aggregatzustand]] neu geprägt.
 
=== Kunst ===
In der Kunstgeschichte stößt man auf zahlreiche [[Wikipedia:Allegorie|allegorische]] Darstellungen der Elemente.
 
=== Esoterik ===
[[Rudolf Steiner]] teilt das [[Feinstofflich]]e in mehrere "Welten" unterschiedlicher Dichte auf, die in sieben Ebenen aufgeteilt sind. In jeder Welt tragen die untersten vier Ebenen die Namen der Elemente.
 
In der chinesischen Kultur gibt es ein verwandtes Modell, die [[Wikipedia:Fünf-Elemente-Lehre|Fünf-Elemente-Lehre]], nach der die fünf Grundelemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer sind.
 
== Die Entstehung der Elemente aus geisteswissenschaftlicher Sicht ==
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht sind die vier Elemente nach und nach im Zuge der planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] entstanden; dabei differenzierten sich auch die einzelnen [[Äther]]zustände heraus:
 
# Auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] entstand durch die [[Throne]], die ihre [[Wille]]nsubstanz hinopferten, das [[Feuer]]element und eng damit verbunden der [[Wärme]]äther.
#Auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] verdichtete sich ein Teil der Wärme einerseits zum [[Luft]]element und verfeinerte sich anderseits zum [[Lichtäther]].
#Auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] fand eine weitere Verdichtung zum [[Wasser]]element statt, während zugleich der [[Klangäther]] entstand.
#Auf der [[Erde]] wurde mit dem [[Erdelement]] der dichteste Zustand erreicht und es bildete sich Hand in Hand damit die höchste Ätherart, der [[Lebensäther]] heraus.
 
== Quellen ==
*[[Wikipedia:Isaac Asimov|Isaac Asimov]]; 1969; Kleine Geschichte der Chemie. Vom Feuerstein bis zur Kernspaltung; München: Wilhelm Goldmann Verlag
*Wilhelm Strube; 1976; Der historische Weg der Chemie; Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie


== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1977), Zweiter Vortrag, München, 19. August 1911 {{Vorträge|129}}


{{GA}}


[[Kategorie:Mythologie]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Weltentwicklung]]

Version vom 27. August 2017, 12:23 Uhr

Datei:William Blake Hekate.jpg

Maxmilián Pirner: Hekate (1901)

Hekate (griech. Ἑκάτη; von hekaton, „Hundert” oder hekas, „entfernt”; auch von phöniz. echatha, „einzig”) war in der griechischen Mythologie die Göttin der Zauberkunst, der Totenbeschwörung, des Spuks und der Wegkreuzungen.

Die Göttin ist vermutlich aus einem kleinasiatischen Kult im 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr. in die griechische Mythologie aufgenommen worden. Ähnlich Artemis wurde sie als Göttin der Frauen und Hebammen angesehen. Andere Verschmelzungen sind mit Persephone bekannt. Auch unter dem Namen Baubo trat sie in Erscheinung.

Hekate vertritt den Aspekt der Übergänge (Geburt, Wegkreuzungen im besonderen von drei Wegen) und der Verwandlung (Zauberkunst und Magie) und wurde später auch als Göttin der Hexen verehrt. Insofern repräsentiert sie den schwarzen Aspekt der Dreifachen Göttin. Hesiod beschreibt sie als Tochter des Perses und der Asteria. Andererseits gilt sie als Tochter der Nyx. Der öffentliche Kult um Hekate war wenig verbreitet, private Opfergaben bestanden aus Speisen oder Hunden. Eine ihrer Priesterinnen war Medea.

Sie wurde ursprünglich als eine Magna Mater (große Mutter) verehrt und man glaubte sie würde über die Erde, den Himmel und das weite Meer herrschen und über die Phasen von Geburt, Leben und Tod. In Hesiods Theogonie ist sie die einzige unter den Titanen, die unter der Herrschaft des Zeus ihre Unabhängigkeit und ihre ursprünglichen Herrschaftsbereiche behält.

Hesiod beschreibt sie als eine den Menschen sehr hilfreiche Göttin, sie schenkt den Hirten fruchtbare Herden, den Fischern volle Netze, den Jägern reiche Beute, den Athleten und Kriegern Erfolg und Glück im Kampf (bzw. Wettkampf) und sie ist neben Zeus die einzige Gottheit, die den Menschen jeden Wunsch erfüllen oder verweigern kann. Doch genauso wie sie den Segen geben kann, kann sie ihn wieder nehmen, wenn die Göttin es für richtig empfindet. Außerdem bezeichnet Hesiod die Göttin Hekate als Pflegerin (Kourotrophos) aller Geschöpfe, die das Tagesblicht bisher erblickten.

Auch im Demeterhymnos von Homer erscheint Hekate. Sie hilft Demeter ihre Tochter Kore zu finden, und nachdem Kore/Persephone wieder mit Demeter vereint ist, wird Hekate zu Persephones Führerin und Begleiterin. Spätere Quellen schildern Hekate und ihren Kult als dunkel und furchteinflößend, wahrscheinlich weil Hekate nicht in das Hellenische Weltbild passte. Ihre Rituale wurden vor allem im privatem Kreise und im Schutze der Dunkelheit abgehalten, und man bat sie darum, Wünsche zum persönlichen Wohle zu erfüllen (vor allem Schutz, Führung, Glück, Wohlstand).

Vom einfachen Volk wurde Hekate stark verehrt und ihr wurden Opfergaben an Kreuzwegen, Friedhöfen und Hauseingängen (Türschwellen) dargebracht. Am letzten Tag des Monats (der im athenischen Kalender auf den Neumond fiel) wurden Bannrituale durchgeführt und Hekate und den Verstorbenen wurden Opfergaben an den Kreuzwegen gegeben. Zu Vollmond wurden Hekate zu Ehren heilige Mahle durchgeführt, von den Resten dieser Mahle durften arme Menschen und Obdachlose essen.

In Lagina hatte sie einen Tempel und war auch die Hauptgöttin der Stadt, ansonsten wurde sie an den Eingängen zu Tempeln anderer Göttinnen verehrt, vor allem von Artemis, Demeter, Persephone und Selene. In späteren Zeiten wurde ihr Kult zu einem Mysterienkult. Hekate wurde vor allem von den Neoplatonikern stark verehrt und sie sahen in ihr die Weltseele, aus der alle Seelen entspringen und zu der sie zurückkehren. Außerdem sahen sie in ihr eine Vermittlerin zwischen der Welt der Menschen und der Götter.

Die dreigestaltige Hekate

Ihre Beinamen waren unter anderen:

Phosphoros (Lichtbringer),
Propolos (Führer),
Propylaia (Torhüterin),
Enodia (die am Wege),
Triformis (Dreifaltige),
Trioditis (Dreiwege),
Chtonia (von der Erde),
Melana (die Schwarze),
Skotia (die des dunklen Ortes),
Soteira (Erlöserin),
Kourotrophos (Plfegerin),
Perseis (Licht),
Kleidukos (Schlüsseltragende),
Ourania (Himmlische),
Atropaia (das Böse Fernhaltende)

Ihre Symbole waren: Dolch, Fackeln, Schlangen, Kröten, Eidechsen, Schlüssel, Schnur, Peitsche, Schale, Mondsichel

Bis heute als Heilmittel bekannt ist der "Trank der Hekate", ein Sud aus der inneren Weidenrinde. Seine schmerzlindernde Wirkung verdankt dieses Heilmittel der darin enthaltenen Salicylsäure, die auch die Grundlage für unser heutiges Aspirin bildet.

Im heutigen Heidentum wird Hekate meist als eine Göttin der Weisheit und der Verwandlung verehrt und ihr Kult wird von einzelnen Heiden und heidnischen Gruppen wiederbelebt

Rudolf Steiner hat die dreifältige Gestalt der Hekate im Zusammenhang mit den drei unteren Wesensgliedern des Menschen erläutert:

"Wie wunderbar ist es, daß uns aus der alten griechischen Götterlehre entgegenleuchtet der Repräsentant dieser Werdekräfte der menschlichen Natur, die in uns allen wirken, die unseren Astralleib umgestalten, die deshalb auch die Natur der Demeter umgestalten, jene Kräfte, die im menschlichen Ätherleibe sind und auf den physischen Leib und auf sich selber und auf den Astralleib wirken. Sie sind repräsentiert in der dreifachen Hekate. Was wir also heute ausdrücken dadurch, daß wir sagen: vom Ätherleibe gehen umgestaltende Kräfte in dreifacher Art aus, das drückte der Grieche aus, indem er von der dreifachen Hekate sprach. Ein Naturwunder der menschlichen Organisation in ihrem Werden ist in dieser dreifachen Hekate ausgesprochen. In ungeheure Weisheit blicken wir da hinein. Und Sie können noch heute in Rom dieses Bild der dreifachen Hekate sehen. Diese dreifach geteilte Hekate wird so dargestellt: die eine Organisation der Hekate, die sich bezieht auf die Krankheits- und Gesundheitsbedingungen, wird mit dem Symbolum des Dolches und der Schlange ausgestattet, welch letztere ja auch dem Äskulap beigegeben wird als dem Repräsentanten der Gesundheitskunde. Der Dolch repräsentiert die äußeren Einflüsse, die äußeren zerstörenden Einflüsse auf den menschlichen Organismus.

Hekate

Indem man der dreifachen Hekate in der einen ihrer Gestaltungen den Dolch und die Schlange beigegeben hat, wies man darauf hin, daß man jene Kräfte meinte, die den physischen Leib in bezug auf sein Werden beeinflußten. Das zweite Bild der Hekate mußte dann hinweisen darauf, daß sich im Ätherleibe geändert hat der Schlüssel zur Erkenntnis der Welt. Und welches Symbol hat das zweite Bild der dreifachen Hekate? Den Schlüssel und einen Bund Stricke als Symbolum für das Gedankenlabyrinth. Und die dritte Hekate hat die Fackel als die Fackel der Erkenntnis, wie sie sich im Astralleibe bildet. Und nun fühlen wir, mit welcher ungeheueren materialistischen Aberglaubensform man heute in unserem materialistischen Zeitalter vor dieser tiefsinnigen Gestalt der alten Zeit steht und wie sich diese Dinge beleben werden, wenn der Mensch wiederum wissen wird, was eigentlich gemeint wird mit solch einer grandiosen tiefsinnigen- Symbolik wie die der dreifachen Hekate. Das alte Griechenland wird neu erstehen in seinen Gedanken, wenn die mit Geisteswissenschaft gesättigte Menschenseele sich vor ein solches Bildwerk stellen wird und in dieser Menschenseele aufströmen wird all das Wissen von der geistigen Natur des Menschen, das hineingeheimnißt ist in eine solche Gestalt. Diese Dinge braucht man nicht in einem abstrakten Sinne zu nehmen. Wir können sie natürlich nur aussprechen, indem wir sie sozusagen in abstrakte Gedanken kleiden. Das alles kann aber für uns lebendige Empfindung und lebendiges Gefühl werden, wenn wir uns durchdringen mit dem Bewußtsein, daß auch die Hekate nur die Art und Weise ihrer Wirksamkeit geändert hat, daß sie aber auch heute in uns ist und in jedem einzelnen von uns wirkt. Der alte Grieche sagte: Nicht nur die ganze Menschheit in ihrem Werden, sondern auch der einzelne Mensch untersteht, indem seine Leibesform umgestaltet wird, indem er seinem physischen Leibe, Ätherleibe und Astralleibe nach umgeändert wird, den Kräften der Hekate. Hekate wirkt in ihm in dreifacher Art. Aber das, was dazumal im Bilde der Hekate der menschlichen Seele vermittelt worden ist, kann auch heute wieder vermittelt werden. Der moderne Bekenner der Geisteswissenschaft, der nicht mehr in solcher bildlichen Form spricht, wie drückt er sich aus? Er sagt: Im Laufe der menschlichen Einzelentwickelung von der Geburt bis zur Reife werden im menschlichen Werden die drei Glieder der menschlichen Leibeshülle umgeändert: in den ersten sieben Jahren die physische, in den zweiten sieben Jahren die ätherische, in den dritten sieben Jahren die astralische. — Die Kräfte, die Sie beschrieben finden, ohne daß dies Bild gebraucht ist, in meiner kleinen Schrift über «Die Erziehung des Kindes», die Kräfte, die da wirken in der menschlichen Organisation in dreifacher Weise, es sind die Hekate-Kräfte. Und indem Ihnen beschrieben wird heute von der Geisteswissenschaft, daß der Mensch bis zum Zahnwechsel vorzugsweise seinen physischen Leib ausbildet, wird darauf hingewiesen, daß die eine Form der Hekate in ihm wirkt. Da wird in moderner Form gesagt, was der Grieche meint, wenn er den einen Teil der Hekate mit Dolch und Schlange hinstellt. Und mit Schlüssel und Strickbund wird der zweite Teil der Umwandlung hingestellt, wo der Ätherleib aus sich selbst wirkt in den zweiten sieben Jahren. Und die dritten sieben Jahre werden hingestellt, als im Astralleib selber ganz vor sich gehend, mit dem Symbol der Fackel. So habe ich Ihnen im Grunde genommen in moderner Form längst das gesagt, was die Hekate-Weisheit der alten Griechen war, was im Bilde der Hekate in den alten Mysterien der Griechen ausgedrückt worden ist. Das aber ist auch der Sinn unseres Werdens der europäischen Kultur. Schauen wir zurück in die alten Zeiten des Griechentums, dann treten uns in den Überlieferungen der griechischen Mystik, der griechischen Mythologie auch die gewaltigen Bilder entgegen, die hingestellt wurden vor die zu Unterrichtenden, um in der Seele zu erwecken die Erkenntnis, die damals notwendig für den Menschen war. Das Bild der dreifachen Hekate weckte — nicht in der heutigen Form - die Wissenschaft auf, die wir aufnehmen, wenn wir die Lehre von der dreifachen Umwandlung von der Geburt bis etwa zum zwanzigsten Jahre ins Auge fassen. Und wenn wir solche Lehren ins Auge fassen, dann folgen wir getreulich dem Gange, den die menschliche Kultur nehmen muß. Die alte hellseherische Form mußte untertauchen in das Reich des Pluto in der menschlichen Seele, und eine Weile, von der alten sokratischen Zeit bis in unsere Gegenwart herein, mußte gewissermaßen eine Epoche des Nichtwissens herrschen in bezug auf alle diese Verhältnisse. Die Menschen mußten ihr Ich konsolidieren, ihre Egoität ausbilden. Da blieb unter der Oberfläche der menschlichen Seele das alte, durch die grandiosen Bilder angeregte Wissen der Griechen. Da war es gleichsam unter dem Schutte der intellektuellen Kultur begraben. Jetzt taucht es wieder auf aus einer dunklen Geistestiefe. In der Geisteswissenschaft taucht aus dem modernen Leben wiederum das herauf, was da untergetaucht ist in tiefere Gründe der menschlichen Seele. Wir fangen heute wiederum an auf die Art, die ich beschrieben habe in der «Erziehung des Kindes», die dreifache Hekate in einer mehr abstrakten Form zu erkennen. Dadurch aber wird die menschliche Seele wiederum vorbereitet zu einem künftigen, trotz der Intellektualität uns in Aussicht stehenden Hellsehen. Und die Vorbereitung für dieses künftige Hellsehen der Menschheit, das ist unsere Geisteswissenschaft." (Lit.: GA 129, S. 46ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen, GA 129 (1977), Zweiter Vortrag, München, 19. August 1911 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.


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