Vier-Elemente-Lehre und Schönheit: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:4-Elemente-Eigenschaften.jpg|miniatur|300px|Die 4 Elemente und ihrer grundlegenden Eigenschaften]]
'''Schönheit''' (von [[Mittelhochdeutsch|mhd.]] schœne; über [[Althochdeutsch|ahd.]] sconi ''"schön, rein, glänzend, scheinend"'', [[Etymologie|etymologisch]] eng verwandt mit ''schauen'') ist nach [[geisteswissenschaft]]licher Anschauung die [[Offenbarung]] eines [[geist]]ig [[Wesen]]haften in der äußeren [[sinnlich]]en Erscheinung.


Nach der '''Vier-Elemente-Lehre''' besteht alles [[Sein]] aus den vier Grundelementen [[Feuer]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Erde]].  
{{Zitat|Das Schöne ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben.|[[Johann Wolfgang Goethe]]|''Maximen und Reflexionen''|ref=<ref>Johann Wolfgang Goethe: ''Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen''. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hrsg. von Max Hecker, Verlag der Goethe-Gesellschaft, Weimar 1907. Aus Kunst und Altertum, 4. Bandes 2. Heft, 1823</ref>}}


== Griechische Philosophen ==
Das gilt insbesondere für den [[Mensch]]en selbst. Schönheit zu erstreben, zählt daher neben [[Weisheit]] und [[Güte]] zu den drei grundlegenden [[Tugend]]en des [[Eingeweihter|Eingeweihten]]. Der Ausdruck seiner Gesichtszüge, die Anmut seiner Bewegungen, die Körperhaltung und seine ganze äußere Lebensführung sollen dadurch immer mehr zum Ausdruck seines eigenen inneren Wesens werden.


=== Vorläufer: Thales, Anaximes und Heraklit===
== Der kosmische Ursprung der Schönheit ==
Der [[Wikipedia:Griechenland|griechische]] Philosoph [[Wikipedia:Thales|Thales]] von [[Wikipedia:Milet|Milet]] in [[Wikipedia:Ionien|Ionien]] vertrat die Ansicht, dass alle Stoffe nur verschiedene Aspekte des Urstoffes Wasser darstellen, denn Wasser war seiner Ansicht nach in größter Menge vorhanden. Er stellte sich vor, dass die Erde als flache Scheibe auf Wasser schwimmen würde und dass auch über dem Halbkugeligen Himmelsgewölbe Wasser vorhanden sei.


Seine Theorien fanden große Anerkennung, es wurde jedoch angefochten, dass Wasser der Urstoff sei. In den folgenden Jahrhunderten führten astronomische Überlegungen in Griechenland zu dem Schluss, dass der Himmel eine Kugel sei, in dessen Mitte sich die ebenfalls kugelförmige Erde befinde.
Im höchsten Maß erscheint die Schönheit dort, wo sich der ganze [[Kosmos]], das [[Urbild]] aller Schönheit, mit Hilfe der gestaltenden Kräfte des [[Ätherleib]]s in einem [[irdisch]]en Wesen abbildet.


[[Wikipedia:Anaximenes|Anaximenes]] - ebenfalls aus Milet - kam zu dem Schluss, dass die Luft der Urstoff sei und zum Mittelpunkt des Universums hin zusammengepresst werde, wodurch die anderen Elemente Wasser und Erde entständen.
<div style="margin-left:20px">
"Dadurch aber, daß ein Wesen gestaltet wird von der Peripherie des Weltenalls
herein, dadurch wird ihm aufgedrückt dasjenige, was nach der Urbedeutung dieses
Wortes das Wesen der «Schönheit» ist. Schönheit ist nämlich der Abdruck des Kosmos,
mit Hilfe des Ätherleibes, in einem physischen Erdenwesen." {{Lit|{{G|082|57}}}}
</div>


[[Wikipedia:Heraklit|Heraklit]] aus der Nachbarstadt [[Wikipedia:Ephesus|Ephesus]] war der Ansicht, dass das sich stets wandelnde und verändernde Feuer der Urstoff sein müsse, da sich im Universum alles wandelt.
'''Das Schöne''' ist nach [[Rudolf Steiner|Steiner]]s [[Ästhetik]] ''nicht'' die Erscheinung eines [[Idee]]llen, eines [[abstrakt]]en [[Geist]]igen, im sinnlichen Kleide, wie es insbesondere die [[Deutscher Idealismus|deutschen Idealisten]] meinten, sondern das Sinnliche ist darin derart erhöht und veredelt, dass es selbst bereits ''als'' ein Geistiges erscheint. Die [[Kunst]], die das Schöne zur Erscheinung bringen will, geht nicht aus dem [[Intellekt]], sondern aus dem [[weisheit]]svollen [[schöpfer]]ischen [[Wille]]n hervor<ref name="Intellekt">Als Nachwirkung des deutschen Idealismus wurde, namentlich im deutschen Sprachraum, Kunst immer mehr als Verkörperung mehr oder weniger abstrakter Ideen, Ideale oder gar [[Wikipedia:Ideologie|Ideologien]] angesehen. Damit ging das Verständnis für das Schöne weitgehend verloren. Es ist ein Grundübel des künstlerischen Schaffens, wenn der Künstler zuvor das ''[[denken]]'' will, was er nachher ''schaffen'' soll. Kunst muss aus dem unmittelbaren Tun entspringen. Die Reflexion darf erst dann einsetzen, wenn das Werk bereits vollendet ist. Bis dahin hat sich das Denken auf rein praktisch-handwerkliche Fragen zu beschränken und darf sich nicht in den eigentlichen künstlerischen Werdeprozess einmischen.</ref>.  


=== Empedokles ===
In der Natur draußen wie auch im menschlichen Leben kommt das, was geistig wesenhaft darin waltet, oft nur bruchstückhaft und unvollständig zur Erscheinung und wird durch mancherlei rein äußerliche Zufälligkeiten verdeckt. Die Aufgabe des [[Künstler]]s besteht darin, den Schutt der unwesentlichen Zufälligkeiten beiseite zu räumen, und das was in der Natur und im menschlichen Leben zwar veranlagt, aber nicht zu Ende geführt ist, zur vollständigen Erscheinung zu bringen. Steiners [[Ästhetik]] orientiert sich dabei sehr weitgehend an [[Goethe]]s künstlerischem Schaffen, der selbst gemeint hatte, das Schöne sei ''"eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben"''<ref name="Goethe">Goethe: ''Sprüche in Prosa''</ref>.  
Die breiteste Wirkung hatte ihre Formulierung durch den griechischen Naturphilosophen [[Empedokles]] im 5.&nbsp;Jahrhundert v. Chr.. Die Vorgänger von Empedokles haben den vier Elementen nur Eigenarten zugeschrieben, die wir heute den [[Wikipedia:Aggregatzustand|Aggregatzuständen]] zuordnen. Ein Beispiel dafür ist die Verflüssigung eines Gases durch [[Wikipedia:Druck (Physik)|Druck]] bei Anaximenes. Auch dass feste Stoffe bereits bei Empedokles’ Vorgängern dem Element Erde zugeordnet werden, flüssige dem Wasser und gasförmige der Luft, entspricht dem heutigen Konzept der Aggregatzustände.


Dieses Schema wurde bei Empedokles beibehalten. Zusätzlich schrieb Empedokles den Elementen aber noch eine Eigenart zu, die unseren heutigen [[Chemisches Element|Elementen]] aus dem [[Wikipedia:Periodensystem der Elemente|Periodensystem der Elemente]] entspricht: Er nahm an, die vier Elemente wären ewig existierende und unveränderliche Grundsubstanzen, die durch Mischung die Vielfalt der Stoffe bilden.
<div style="margin-left:20px">
"''Merck'' bezeichnet einmal Goethes Schaffen mit den Worten: «Dein Bestreben, Deine unablenkbare Richtung ist, dem Wirklichen eine poetische Gestalt zu geben; die andern suchen das sogenannte Poetische, das Imaginative zu verwirklichen, und das gibt nichts wie dummes Zeug.» Damit ist ungefähr dasselbe gesagt wie mit Goethes Worten im zweiten Teil des «Faust»: «Das Was bedenke, mehr bedenke Wie.» Es ist deutlich gesagt, worauf es in der Kunst ankommt. Nicht auf ein Verkörpern eines Übersinnlichen, sondern um ein Umgestalten des Sinnlich-Tatsächlichen. Das Wirkliche soll nicht zum Ausdrucksmittel herabsinken: nein, es soll in seiner vollen Selbständigkeit bestehen bleiben; nur soll es eine neue Gestalt bekommen, eine Gestalt, in der es uns befriedigt. Indem wir irgendein Einzelwesen aus dem Kreise seiner Umgebung herausheben und es in dieser gesonderten Stellung vor unser Auge stellen, wird uns daran sogleich vieles unbegreiflich erscheinen. Wir können es mit dem Begriffe, mit der Idee, die wir ihm notwendig zugrunde legen müssen, nicht in Einklang bringen. Seine Bildung in der Wirklichkeit ist eben nicht nur die Folge seiner eigenen Gesetzlichkeit, sondern es ist die angrenzende Wirklichkeit unmittelbar mitbestimmend. Hätte das Ding sich unabhängig und frei, unbeeinflußt von anderen Dingen entwickeln können, dann nur lebte es seine eigene Idee dar. Diese dem Dinge zugrunde liegende, aber in der Wirklichkeit in freier Entfaltung gestörte Idee muß der Künstler ergreifen und sie zur Entwickelung bringen. Er muß in dem Objekte den Punkt finden, aus dem sich ein Gegenstand in seiner vollkommensten Gestalt entwickeln läßt, in der er sich aber in der Natur selbst nicht entwickeln kann. Die Natur bleibt eben in jedem Einzelding hinter ihrer Absicht zurück; neben dieser Pflanze schafft sie eine zweite, dritte und so fort; keine bringt die volle Idee zu konkretem Leben; die eine diese, die andere jene Seite, soweit es die Umstände gestatten. Der Künstler muß aber auf das zurückgehen, was ihm als die Tendenz der Natur erscheint. Und das meint Goethe, wenn er sein Schaffen mit den Worten ausspricht: «Ich raste nicht, bis ich einen prägnanten Punkt finde, von dem sich vieles ableiten läßt.» Beim Künstler muß das ganze Äußere seines Werkes das ganze Innere zum Ausdruck bringen; beim Naturprodukt bleibt jenes hinter diesem zurück, und der forschende Menschengeist muß es erst erkennen. So sind die Gesetze, nach denen der Künstler verfährt, nichts anderes als die ewigen Gesetze der Natur, aber rein, unbeeinflußt von jeder Hemmung. Nicht was ist, liegt also den Schöpfungen der Kunst zugrunde, sondern was sein könnte, nicht das Wirkliche, sondern das Mögliche. Der Künstler schafft nach denselben Prinzipien, nach denen die Natur schafft; aber er behandelt nach diesen Prinzipien die Individuen, während, um mit einem Goetheschen Worte zu reden, die Natur sich nichts aus den Individuen macht. «Sie baut immer und zerstört immer», weil sie nicht mit dem Einzelnen, sondern mit dem Ganzen das Vollkommene erreichen will. Der Inhalt eines Kunstwerkes ist irgendein sinnenfällig wirklicher - dies ist das Was; in der Gestalt, die ihm der Künstler gibt, geht sein Bestreben dahin, die Natur in ihren eigenen Tendenzen zu übertreffen, das, was mit ihren Mitteln und Gesetzen möglich ist, in höherem Maße zu erreichen, als sie es selbst imstande ist.


Auch wenn diese Prinzipien in Teilen schon auf die moderne Wissenschaft hindeuten, darf nicht übersehen werden, dass bei Empedokles die vier Elemente zunächst als Götter eingeführt wurden. Es herrscht jedoch keine Einigkeit darüber, welchem Gott er welches Element zuordnete. Einige Autoren gehen davon aus, dass das Feuer dem [[Zeus]], die Luft der [[Hera]], die Erde dem Aidoneus ([[Hades]]) und das Wasser der [[Nestis]] ([[Persephone (Mythologie)|Persephone]]) zugeordnet war, andere deuten Empedokles Texte in dem Sinne, dass Hera der Erde und Aidoneus der Luft zugeordnet gewesen sei.<ref name="Straube">Ingrid Straube: ''Die Quellen der Philosophie sind weiblich: Vom Einfluss weiser Frauen auf die Anfänge der Philosophie.'' ein-FACH-Verlag, Aachen 2001, S.&nbsp;31–32 ISBN 978-3-928089-29-6</ref><ref name="Bröcker">Walter Bröcker: ''Die Geschichte der Philosophie vor Sokrates.'' 2. Aufl. Klostermann, Wiesbaden 1986 ISBN 978-3-465-01706-6</ref><ref name="Gottwein">[http://www.gottwein.de/Grie/vorsokr/VSEmped01.php Egon Gottwein: ''Vorsokratische Philosophie'']</ref><ref name="Fairbanks">[http://history.hanover.edu/texts/presoc/emp.html Arthur Fairbanks: Empedocles Fragments and Commentary]</ref><ref name="Bartsch">Walter L. Strauss/John T. Spike (Hrsg.): ''[[Wikipedia:Adam von Bartsch|The Illustrated Bartsch]]''. New York 1978 -: Zahlreiche Darstellungen der vier Elemente von verschiedenen Künstlern aus dem 15. bis 19.&nbsp;Jahrhundert in mehreren Bänden</ref>.
Der Gegenstand, den der Künstler vor uns stellt, ist vollkommener, als er in seinem Naturdasein ist; aber er trägt doch keine andere Vollkommenheit als seine eigene an sich. In diesem Hinausgehen des Gegenstandes über sich selbst, aber doch nur auf Grundlage dessen, was in ihm schon verborgen ist, liegt das Schöne. Das Schöne ist also kein Unnatürliches; und Goethe kann mit Recht sagen: «Das Schöne ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben», oder an einem anderen Orte: «Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.» In demselben Sinne, in dem man sagen kann, das Schöne sei ein Unreales, Unwahres, es sei bloßer Schein, denn was es darstellt, finde sich in dieser Vollkommenheit nirgends in der Natur, kann man auch sagen: das Schöne sei wahrer als die Natur, indem es das darstellt, was die Natur sein will und nur nicht sein kann. Über diese Frage der Realität in der Kunst sagt Goethe: «Der Dichter» - und wir können seine Worte ganz gut auf die gesamte Kunst ausdehnen -, «der Dichter ist angewiesen auf Darstellung. Das Höchste derselben ist, wenn sie mit der Wirklichkeit wetteifert, das heißt, wenn ihre Schilderungen durch den Geist dergestalt lebendig sind, daß sie als gegenwärtig für jedermann gelten können.» Goethe findet: «Es ist in der Natur nichts schön, was nicht naturgesetzlich als wahr motiviert wäre.» Und die andere Seite des Scheines, das Übertreffen des Wesens durch sich selbst, finden wir als Goethes Ansicht ausgesprochen in «Sprüchen in Prosa»: «In den Blüten tritt das vegetabilische Gesetz in seine höchste Erscheinung, und die Rose wäre nur wieder der Gipfel dieser Erscheinung . . . Die Frucht kann nie schön sein, denn da tritt das vegetabilische Gesetz in sich (ins bloße Gesetz) zurück.» Nun, da haben wir es doch ganz deutlich, wo sich die Idee ausbildet und auslebt, da tritt das Schöne ein, wo wir in der äußeren Erscheinung unmittelbar das Gesetz wahrnehmen; wo hingegen, wie in der Frucht, die äußere Erscheinung formlos und plump erscheint, weil sie von dem der Pflanzenbildung zugrunde liegenden Gesetz nichts verrät, da hört das Naturding auf, schön zu sein. Deshalb heißt es in demselben Spruch weiter: «Das Gesetz, das in die Erscheinung tritt, in der größten Freiheit, nach seinen eigensten Bedingungen, bringt das Objektiv-Schöne hervor, welches freilich würdige Subjekte finden muß, von denen es aufgefaßt wird.» Und in entschiedenster Weise kommt diese Ansicht Goethes in folgendem Ausspruch zum Vorschein, den wir in den Gesprächen mit Eckermann finden (III. 108): «Der Künstler muß freilich die Natur im einzelnen treu und fromm nachbilden . .. allein in den höhern Regionen des künstlerischen Verfahrens, wodurch ein Bild zum eigentlichen Bilde wird, hat er ein freieres Spiel, und er darf hier sogar zu Fiktionen schreiten.» Als die höchste Aufgabe der Kunst bezeichnet Goethe: «durch den Schein die Täuschung einer höheren Wirklichkeit zu geben. Ein falsches Bestreben sei es aber, den Schein so lange zu verwirklichen, bis endlich nur ein gemeines Wirkliche übrigbleibt.»" {{Lit|{{G|271|13ff}}}}
</div>


Durch die Zuordnung der Elemente zu  Gottheiten bekamen die vier Elemente weitere Eigenschaften, die sich nicht nur in den medizinischen Bereich (vgl. [[Humoralpathologie]]), sondern auch in die Psychologie erstrecken. Dem Feuer wurde Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Engagement zugeordnet. Wasser ist das sanfte Element, das nachgiebige und weiche, das Luftelement ist quirlig, flexibel und veränderungorientiert und letztlich steht Erde für das Festgefügte, Starre und Beständige. Alle Dinge besitzen damit eine charakteristischen Anteil der vier Elemente. Federn sind vorwiegend Luft, Steine einen hohen Anteil an Erdelement. Dabei besitzt Bimsstein wiederum viel Luftelement, Bergkristall das Wasserelement und Pyrit anteilig Feuerelement<ref name="Böhme">Gernot und Hartmut Böhme: ''Feuer, Wasser, Luft, Erde. Eine Kulturgeschichte der Elemente.'' Beck, München 1996, ISBN 3-406-41292-0.</ref>. Auch auf den Menschen trifft danach eine individuelle Mischung dieser vier Elemente zu. Krankheiten sind mithin ein Ungleichgewicht der Elemente. Der Mediziner früherer Zeit behandelte Krankheiten durch Zufuhr eines fehlenden Elements über die Nahrung oder durch Heilpflanzen oder er leitete ein Zuviel ab. Ausleitungsverfahren, die heute von Heilpraktikern angewendet werden, beruhten ursprünglich auf dieser Vorstellung.<ref name="Böhme" /><ref name="Bingen">Hildegard von Bingen: ''Heilkraft der Natur. „Physika“.'' 2. Aufl. Christiana-Verlag, Stein am Rhein 2005, ISBN 978-3-7171-1129-0.</ref>
== Das Schöne ist das Erscheinen des Geistigen durch ein Äußeres ==


=== Nachfolger ===
Schönheit, wie sie [[Rudolf Steiner]] auffasst, entsteht also dann, wenn ein inneres [[Geist]]iges äußerlich im sinnlichen Bild zur [[Erscheinung]] gebracht wird und das [[Sinnliche Welt|Sinnliche]] dadurch so erhöht, dass es bereits als ein Geistiges erscheint:
Die Vier-Elemente-Lehre wurde von späteren griechischen [[Wikipedia:Philosophie|Philosophen]] weiterentwickelt. [[Platon]] ordnete jedem der vier Elemente einen [[Wikipedia:platonischer Körper|regelmäßigen Körper]] zu.


[[Aristoteles]] wiederum gab den vier Elementen die Eigenschaften warm/kalt und trocken/feucht. Außerdem fügte er den [[Äther]] als fünftes Element (die so genannte [[Wikipedia:Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]]) hinzu.
<div style="margin-left:20px">
"Das Wort «schön» umfaßt alle Worte, die in allen Sprachen bedeuten, daß ein Inneres, Geistiges in einem äußeren BiIde erscheint. «Schön sein» heißt, ein Innerliches erscheint äußerlich. Und wir verbinden heute noch den besten Begriff mit dem Worte Schönheit, wenn wir uns daran halten, daß in dem schönen Objekt ein irineres geistiges Wesen wie auf der 0berfläche sich im physischen Bilde darstellt. Wir nennen etwas schön, wenn wir sozusagen in dem äußeren Sinnlichen durchscheinen sehen das Geistige. Wann ist ein Marmorwerk schön? Wenn es in der äußeren Form die IIlusion erweckt: da lebt das Geistige darinnen. Das Erscheinen des Geistigen durch das Äußere, das ist das Schöne." {{Lit|{{G|122|137}}}}
</div>


Die [[Stoa|Stoiker]] entwickelten die Lehre weiter, indem sie das [[Pneuma]] einführten. Das rohe Pneuma wird über die Atmung aufgenommen und durch das Feuer der Leber „verkocht“, das heißt für den Körper verwendungsfähig gemacht. Alle Elemente, die vom Körper aufgenommen werden, müssen erst durch das Feuer der Verdauung (insbesondere der Leber) aktiviert werden, Luft und Feuer gehören zu den aktiven Elementen. Dementsprechend wurden Luft und Feuer als aktive pneumaartige Elemente und Erde und Wasser als passive Elemente angesehen. Pneuma erfüllte viele Funktionen, die Aristoteles dem Äther zuordnete.<ref name="Böhme" /><ref name="Lorscher">Ulrich Stoll: ''Das Lorscher Arzneibuch.'' Steiner, Stuttgart 1992, ISBN 3-515-05676-9 (zugleich Diss. 1989).</ref>
<div style="margin-left:20px">
"Denn was scheint denn? Dasjenige, was wir mit den
Sinnen sehen, braucht uns nicht zu scheinen, das ist da. Das, was
uns scheint, was also im Sinnlichen ausstrahlt, sein Wesen im Sinnlichen
ankündigt, ist das Geistige. Wir fassen also, indem wir von
dem Schönen als Schönem objektiv sprechen, das künstlerisch
Schöne von vornherein als ein Geistiges, das sich durch die Kunst
in der Welt darlebt, offenbart. Es obliegt einmal der Kunst, das
Scheinende zu erfassen, die Ausstrahlung, die Offenbarung dessen,
was als Geist die Welt durchwebt und durchlebt. Und alle wirkliche
Kunst sucht das Geistige. Selbst wenn die Kunst, wie es auch
sein kann, das Häßliche, das Widerwärtige darstellen will, so will
sie nicht das Sinnlich-Widerwärtige darstellen, sondern das Geistige,
das in dem Sinnlich-Widerwärtigen sein Wesen ankündigt. Es
kann das Häßliche schön werden, wenn das Geistige sich im Häßlichen
scheinend offenbart. Aber es muß eben so sein, es muß die
Beziehung zum Geistigen immer da sein, wenn ein Künstlerisches
schön wirken soll." {{Lit|{{G|276|92f}}}}
</div>


Diese Theorie wurde in dieser Form in Europa über das Mittelalter erhalten und blieb in der Medizin bis zur Aufklärung die bestimmende Grundlage.
== Das subjektive Schönheitsempfinden ==


== Alchemie ==
Ob das derart [[objektiv]] charakterisierte Schöne auch als solches empfunden wird, hängt allerdings noch von weiteren, [[subjektiv]]en Faktoren ab. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, er ist eine Frage des [[persönlich]]en Erlebens - und das mit gewissem Recht. Bei der [[ästhetisch]]en Empfindung haben wir es nämlich mit einem Zweifachen zu tun. Einerseits wirken die gestaltenden Kräfte des Kunstwerks unmittelbar im Inneren des [[Mensch]]en auf den [[Ätherleib]] und den [[Physischer Leib|physischen Leib]]. Dieser Vorgang bleibt zunächst weitgehend [[unbewusst]]. Auf der anderen Seite steht die [[bewusst]]e äußere [[Wahrnehmung]] des Kunstwerks mittels [[Astralleib]] und [[Ich]].  
===Der Umweg über Ägypten und Arabien===
[[Wikipedia:Alexander der Große|Alexander der Große]] eroberte das Persische Reich, das nach seinem Tod 323 v. Chr. auseinanderbrach. Ptolemäus, einer von Alexanders Generälen ließ in [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] den Musen einen Tempel, ein "Museum" bauen, das in seiner Funktion etwa einer heutigen [[Wikipedia:Universität|Universität]] entspricht. Das Museum mit der [[Wikipedia:Bibliothek von Alexandria|Bibliothek von Alexandria]] wurde in der Folgezeit zu einem Zentrum wissenschaftlicher Forschung. Dort verband sich die griechische Philosophie mit der ägyptischen Beherrschung der angewandten Chemie. Da in Ägypten chemische Kenntnisse eng mit der Religion verbunden waren, hatte das zwei Auswirkungen:
* Es wurde eine spirituelle Note in die Elementelehre eingebracht, die Beschäftigung mit dem feinstofflichen, die die jetzige Alchemie im Gegensatz zur jetzigen Chemie kennzeichnet.
* Das Wissen wurde als Geheimwissen betrachtet und die Angewohnheit Texte über Alchemie absichtlich unverständlich zu schreiben, wurde eingeführt


641 fielen die Araber in Ägypten ein und nannten die Chemie, die vorher Chemeia genannt worden war Al-kimiya. Sie übernahmen das Chemische Wissen und es gelangte dann durch die Kreuzzüge zurück nach Europa.
<div style="margin-left:20px">
"Sie nehmen einen Gegenstand, den Sie so betrachten, wahr, erstens indem er eine gewisse Wirkung auf
Sie ausübt, auf physischen und Ätherleib. Dies ist die eine Strömung, möchte ich sagen,
die von dem schönen Objekt zu Ihnen kommt, die Strömung, die auf den physischen
und auf den Ätherleib geht, gleichgültig, ob Sie eine Malerei, eine Skulptur
oder irgend etwas vor sich haben, die Wirkung geschieht auf physischen und Ätherleib.
Außerdem erleben Sie im Ich und im Astralleibe dasjenige mit, was draußen ist.
Sie erleben tatsächlich eine Doppelwahrnehmung. Und je nachdem Sie in der Lage
sind, das eine mit dem anderen in Harmonie oder Disharmonie zu bringen, finden
Sie das betreffende Objekt schön oder häßlich. Das Schöne ist unter allen Umständen
darin gelegen, daß auf der einen Seite Ihr Ich und Astralleib, auf der anderen Seite
Ihr physischer und Ätherleib zusammenschwingen, miteinander in Einklang
kommen. Es muß ein innerer Prozeß, ein innerer Vorgang stattfinden, damit Sie etwas
als schön erleben können." {{Lit|{{G|176|112f}}}}
</div>


===Ab dem Mittelalter in Europa===
<div style="margin-left:20px">
In der Alchemie des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit spielen die vier Elemente und die Quintessenz als fünftes Element eine wesentliche Rolle.
"Hätten wir nicht die Möglichkeit zu träumen und die Fortsetzung
dieser Traumeskraft in unserem Innern, so hätten wir keine
Schönheit. Daß wir überhaupt Anlagen für die Schönheit haben, das
beruht darauf, daß wir träumen können. Für das prosaische Dasein
müssen wir sagen: Wir verdanken es der Traumeskraft, daß wir eine
Erinnerung haben; für das künstlerische Dasein des Menschen verTafel
4 danken wir der Traumeskraft die Schönheit. Also: Traumzustand
hängt zusammen mit der Schönheit. Die Art, wie wir ein Schönes
empfinden und ein Schönes schaffen, ist nämlich sehr ähnlich der
webenden wirkenden Kraft des Träumens." {{Lit|{{G|228|52}}}}
</div>


Nach dem maßgeblich durch [[Theophrast von Hohenheim|Paracelsus]] im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] formulierten [[Wikipedia:Mittelalter|mittelalterlichen]] Volksglauben stehen den vier Elementen jeweils bestimmte Elementarwesen vor:
== Schönheit des Leibes als karmische Folge des Schmerzes ==
* [[Erdgeist]]er oder [[Gnome]],
* [[Wassergeist]]er oder [[Undinen]],
* [[Luftgeist]]er oder [[Sylphen]]
* [[Feuergeist]]er oder [[Salamander]].


Die Schönheit des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] ist - ähnlich wie die [[Weisheit]] - oft eine [[Karma|karmische]] Folge der in einer früheren [[Inkarnation]] erlittenen [[physisch]]en und [[seelisch]]en [[Leid]]en und [[Schmerz]]en.


Die Vier-Elemente-Lehre wurde von der [[Astrologie]] übernommen. Dabei wurde jedes der [[Tierkreiszeichen]] einem der vier Elemente zugeordnet.
<div style="margin-left:20px">
"Die Schönheit des physischen Leibes ist vielfach, nicht immer,
aber sehr oft eine Folge von erduldetem Leiden im vorhergehenden
Leben. Leiden im vorhergehenden Leben - physisches Leiden und
auch Seelenleiden - werden zur Schönheit in einem nächsten Leben,
zur Schönheit des äußeren physischen Leibes. Es ist wirklich in diesen
Fällen so, daß man einen Vergleich gebrauchen darf, den ich
schon öfter angewendet habe. Wodurch entsteht die schöne Perle in
der Perlmuschel? Eigentlich durch eine Krankheit, sie ist das Ergebnis
einer Erkrankung. So ungefähr gibt es auch im karmischen
Zusammenhang einen Prozeß, der den Zusammenhang von Krankheit,
Leiden, mit der Schönheit darstellt. Diese Schönheit ist vielfach
mit Leiden und Krankheit erkauft." {{Lit|{{G|096|114}}}}
</div>


<gallery perrow="4" caption="Alchemistische Symbole der vier Elemente">
== [[Spinnenwesen]] ==
Bild:Feuer.svg|[[Feuer]]
Bild:Luft.svg|[[Luft]]
Bild:Wasser.svg|[[Wasser]]
Bild:Erde.svg|[[Erde (Element)|Erde]]
</gallery>


=== Übersicht ===
'''Spinnenwesen''' sind abnorme [[Elementarwesen]], die im [[Mensch]]en erst den Sinn für wirkliche [[Kunst]] erwecken. Sie sind stets in der Umgebung von Künstlern und Kunstwerken zu finden, aber nur sehr schwer [[Hellsehen|hellsichtig]] zu beobachten und keineswegs [[luziferisch]]er Natur, wie man irrtümlich annehmen könnte. Diese spinnenartigen Wesen sind geradezu Urbilder der [[Hässlichkeit]] und leben vorwiegend im [[Wasser]]- und [[Luftelement]]. Sie gehören dem gleichen [[Elementarreich]] an, wie die [[Sylphen]] und [[Undinen]], mit denen sie aber im beständigen Kampf stehen. Anders als die regulären Elementarwesen sind sie in absteigender Entwicklung {{Lit|{{G|219|78ff}}}}.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Elemente und die ihnen zugeordneten Körper, Eigenschaften, Tierkreiszeichen, Elementarwesen und Himmelsrichtungen.<ref name="Böhme" /><ref name="Lorscher" /><ref>C. G. Jung: ''Archetypen''. dtv-Verlag, 1997 ISBN 3-423-35125-X</ref><ref>C. G. Jung, K. Kerenyi: ''Einführung in das Wesen der Mythologie.'' Rascher, Zürich 1941.</ref>


== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Damit der Mensch ganz Mensch werde'', [[GA 82]] (1994)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschliche und menschheitliche Entwicklungswahrheiten'', [[GA 176]] (1982)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt. Die geistige Kommunion der Menschheit.'', [[GA 219]] (1994), ISBN 3-7274-2190-8 {{Vorträge|219}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Kunst und Kunsterkenntnis'', [[GA 271]] (1985)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Künstlerische in seiner Weltmission'', [[GA 276]] (2002), ISBN 3-7274-2760-4 {{Vorträge|276}}
* Michael Hauskeller: ''Was das Schöne sei. Klassische Texte von Platon bis Adorno'', dtv-Taschenbuch 1999, ISBN 3423301503


{| class="wikitable"
{{GA}}
|-
! Element
! regelmäßiger Körper<br>(Platon)
! Eigenschaft<br>(Aristoteles)
! [[Tierkreiszeichen]]<br>(Astrologie)
! [[Elementarwesen]]<br>(Paracelsus)
! Himmelsrichtung
! [[Erzengel]]
! [[Temperament]]
|-
| [[Feuer]] || [[Wikipedia:Tetraeder|Tetraeder]] || warm + trocken
| Widder, Löwe, Schütze
| [[Salamander]] || Süden || [[Michael]] || [[cholerisch]]
|-
| [[Luft]] || [[Wikipedia:Oktaeder|Oktaeder]] || warm + feucht
| Zwillinge, Waage, Wassermann
| [[Sylphen]] || Osten|| [[Raphael]] || [[sanguinisch]]
|-
| [[Wasser]] || [[Wikipedia:Ikosaeder|Ikosaeder]] || kalt + feucht
| Krebs, Skorpion, Fische
| [[Undinen]] || Westen|| [[Gabriel]] || [[phlegmatisch]]
|-
| [[Erde (Element)|Erde]] || [[Wikipedia:Würfel_(Geometrie)|Würfel]] || kalt + trocken
| Stier, Jungfrau, Steinbock
| [[Gnome]] || Norden|| [[Uriel]] || [[melancholisch]]<!-- Bardon hat in seinem Buch einen Fehler: Er hat die Temperamente den Elementen falsch zugeordnet-->
|}
 
== Heutige Bedeutung ==
=== Robert Boyle und das Periodensystem der Elemente ===
Die Vier-Elemente-Lehre war bis ins 17. Jahrhundert hinein bestimmend für die Chemie, die bis dahin durchweg Alchemie genannt wurde. Erst [[Wikipedia:Robert Boyle|Robert Boyle]] leitete die Entwicklung ein, die zum heutigen [[Wikipedia:Periodensystem der Elemente|Periodensystem der Elemente]] führte, indem er nur noch diejenigen Stoffe als Elemente anerkannte, die sich nicht in andere Stoffe zerlegen lassen. Er nahm auch die Umbenennung der [[Wikipedia:Alchemie|Alchemie]] in Chemie vor, so dass jetzt nur noch die esoterische Richtung der Chemie als Alchemie bezeichnet wird.
 
Da der Begriff "Element" dadurch seinen Bezug zu den Aggregatzuständen verlor, wurde der Begriff [[Wikipedia:Aggregatzustand|Aggregatzustand]] neu geprägt.
 
=== Kunst ===
In der Kunstgeschichte stößt man auf zahlreiche [[Wikipedia:Allegorie|allegorische]] Darstellungen der Elemente.
 
=== Esoterik ===
[[Rudolf Steiner]] teilt das [[Feinstofflich]]e in mehrere "Welten" unterschiedlicher Dichte auf, die in sieben Ebenen aufgeteilt sind. In jeder Welt tragen die untersten vier Ebenen die Namen der Elemente.
 
In der chinesischen Kultur gibt es ein verwandtes Modell, die [[Wikipedia:Fünf-Elemente-Lehre|Fünf-Elemente-Lehre]], nach der die fünf Grundelemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer sind.
 
== Die Entstehung der Elemente aus geisteswissenschaftlicher Sicht ==
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht sind die vier Elemente nach und nach im Zuge der planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] entstanden; dabei differenzierten sich auch die einzelnen [[Äther]]zustände heraus:
 
# Auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] entstand durch die [[Throne]], die ihre [[Wille]]nsubstanz hinopferten, das [[Feuer]]element und eng damit verbunden der [[Wärme]]äther. 
#Auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] verdichtete sich ein Teil der Wärme einerseits zum [[Luft]]element und verfeinerte sich anderseits zum [[Lichtäther]].
#Auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] fand eine weitere Verdichtung zum [[Wasser]]element statt, während zugleich der [[Klangäther]] entstand.
#Auf der [[Erde]] wurde mit dem [[Erdelement]] der dichteste Zustand erreicht und es bildete sich Hand in Hand damit die höchste Ätherart, der [[Lebensäther]] heraus.
 
== Siehe auch ==
[[Fünf-Elemente-Lehre]]
 
== Literaturhinweise ==
 
* [[Wikipedia:Isaac Asimov|Isaac Asimov]]; 1969; Kleine Geschichte der Chemie. Vom Feuerstein bis zur Kernspaltung; München: Wilhelm Goldmann Verlag
* Joachim Stiller: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_elemente.pdf Die vier Elemente und die vier Temperamente] PDF
* Wilhelm Strube; 1976; Der historische Weg der Chemie; Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Version vom 17. April 2020, 01:16 Uhr

Schönheit (von mhd. schœne; über ahd. sconi "schön, rein, glänzend, scheinend", etymologisch eng verwandt mit schauen) ist nach geisteswissenschaftlicher Anschauung die Offenbarung eines geistig Wesenhaften in der äußeren sinnlichen Erscheinung.

„Das Schöne ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben.“

Johann Wolfgang Goethe: Maximen und Reflexionen[1]

Das gilt insbesondere für den Menschen selbst. Schönheit zu erstreben, zählt daher neben Weisheit und Güte zu den drei grundlegenden Tugenden des Eingeweihten. Der Ausdruck seiner Gesichtszüge, die Anmut seiner Bewegungen, die Körperhaltung und seine ganze äußere Lebensführung sollen dadurch immer mehr zum Ausdruck seines eigenen inneren Wesens werden.

Der kosmische Ursprung der Schönheit

Im höchsten Maß erscheint die Schönheit dort, wo sich der ganze Kosmos, das Urbild aller Schönheit, mit Hilfe der gestaltenden Kräfte des Ätherleibs in einem irdischen Wesen abbildet.

"Dadurch aber, daß ein Wesen gestaltet wird von der Peripherie des Weltenalls herein, dadurch wird ihm aufgedrückt dasjenige, was nach der Urbedeutung dieses Wortes das Wesen der «Schönheit» ist. Schönheit ist nämlich der Abdruck des Kosmos, mit Hilfe des Ätherleibes, in einem physischen Erdenwesen." (Lit.: GA 082, S. 57)

Das Schöne ist nach Steiners Ästhetik nicht die Erscheinung eines Ideellen, eines abstrakten Geistigen, im sinnlichen Kleide, wie es insbesondere die deutschen Idealisten meinten, sondern das Sinnliche ist darin derart erhöht und veredelt, dass es selbst bereits als ein Geistiges erscheint. Die Kunst, die das Schöne zur Erscheinung bringen will, geht nicht aus dem Intellekt, sondern aus dem weisheitsvollen schöpferischen Willen hervor[2].

In der Natur draußen wie auch im menschlichen Leben kommt das, was geistig wesenhaft darin waltet, oft nur bruchstückhaft und unvollständig zur Erscheinung und wird durch mancherlei rein äußerliche Zufälligkeiten verdeckt. Die Aufgabe des Künstlers besteht darin, den Schutt der unwesentlichen Zufälligkeiten beiseite zu räumen, und das was in der Natur und im menschlichen Leben zwar veranlagt, aber nicht zu Ende geführt ist, zur vollständigen Erscheinung zu bringen. Steiners Ästhetik orientiert sich dabei sehr weitgehend an Goethes künstlerischem Schaffen, der selbst gemeint hatte, das Schöne sei "eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben"[3].

"Merck bezeichnet einmal Goethes Schaffen mit den Worten: «Dein Bestreben, Deine unablenkbare Richtung ist, dem Wirklichen eine poetische Gestalt zu geben; die andern suchen das sogenannte Poetische, das Imaginative zu verwirklichen, und das gibt nichts wie dummes Zeug.» Damit ist ungefähr dasselbe gesagt wie mit Goethes Worten im zweiten Teil des «Faust»: «Das Was bedenke, mehr bedenke Wie.» Es ist deutlich gesagt, worauf es in der Kunst ankommt. Nicht auf ein Verkörpern eines Übersinnlichen, sondern um ein Umgestalten des Sinnlich-Tatsächlichen. Das Wirkliche soll nicht zum Ausdrucksmittel herabsinken: nein, es soll in seiner vollen Selbständigkeit bestehen bleiben; nur soll es eine neue Gestalt bekommen, eine Gestalt, in der es uns befriedigt. Indem wir irgendein Einzelwesen aus dem Kreise seiner Umgebung herausheben und es in dieser gesonderten Stellung vor unser Auge stellen, wird uns daran sogleich vieles unbegreiflich erscheinen. Wir können es mit dem Begriffe, mit der Idee, die wir ihm notwendig zugrunde legen müssen, nicht in Einklang bringen. Seine Bildung in der Wirklichkeit ist eben nicht nur die Folge seiner eigenen Gesetzlichkeit, sondern es ist die angrenzende Wirklichkeit unmittelbar mitbestimmend. Hätte das Ding sich unabhängig und frei, unbeeinflußt von anderen Dingen entwickeln können, dann nur lebte es seine eigene Idee dar. Diese dem Dinge zugrunde liegende, aber in der Wirklichkeit in freier Entfaltung gestörte Idee muß der Künstler ergreifen und sie zur Entwickelung bringen. Er muß in dem Objekte den Punkt finden, aus dem sich ein Gegenstand in seiner vollkommensten Gestalt entwickeln läßt, in der er sich aber in der Natur selbst nicht entwickeln kann. Die Natur bleibt eben in jedem Einzelding hinter ihrer Absicht zurück; neben dieser Pflanze schafft sie eine zweite, dritte und so fort; keine bringt die volle Idee zu konkretem Leben; die eine diese, die andere jene Seite, soweit es die Umstände gestatten. Der Künstler muß aber auf das zurückgehen, was ihm als die Tendenz der Natur erscheint. Und das meint Goethe, wenn er sein Schaffen mit den Worten ausspricht: «Ich raste nicht, bis ich einen prägnanten Punkt finde, von dem sich vieles ableiten läßt.» Beim Künstler muß das ganze Äußere seines Werkes das ganze Innere zum Ausdruck bringen; beim Naturprodukt bleibt jenes hinter diesem zurück, und der forschende Menschengeist muß es erst erkennen. So sind die Gesetze, nach denen der Künstler verfährt, nichts anderes als die ewigen Gesetze der Natur, aber rein, unbeeinflußt von jeder Hemmung. Nicht was ist, liegt also den Schöpfungen der Kunst zugrunde, sondern was sein könnte, nicht das Wirkliche, sondern das Mögliche. Der Künstler schafft nach denselben Prinzipien, nach denen die Natur schafft; aber er behandelt nach diesen Prinzipien die Individuen, während, um mit einem Goetheschen Worte zu reden, die Natur sich nichts aus den Individuen macht. «Sie baut immer und zerstört immer», weil sie nicht mit dem Einzelnen, sondern mit dem Ganzen das Vollkommene erreichen will. Der Inhalt eines Kunstwerkes ist irgendein sinnenfällig wirklicher - dies ist das Was; in der Gestalt, die ihm der Künstler gibt, geht sein Bestreben dahin, die Natur in ihren eigenen Tendenzen zu übertreffen, das, was mit ihren Mitteln und Gesetzen möglich ist, in höherem Maße zu erreichen, als sie es selbst imstande ist.

Der Gegenstand, den der Künstler vor uns stellt, ist vollkommener, als er in seinem Naturdasein ist; aber er trägt doch keine andere Vollkommenheit als seine eigene an sich. In diesem Hinausgehen des Gegenstandes über sich selbst, aber doch nur auf Grundlage dessen, was in ihm schon verborgen ist, liegt das Schöne. Das Schöne ist also kein Unnatürliches; und Goethe kann mit Recht sagen: «Das Schöne ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben», oder an einem anderen Orte: «Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.» In demselben Sinne, in dem man sagen kann, das Schöne sei ein Unreales, Unwahres, es sei bloßer Schein, denn was es darstellt, finde sich in dieser Vollkommenheit nirgends in der Natur, kann man auch sagen: das Schöne sei wahrer als die Natur, indem es das darstellt, was die Natur sein will und nur nicht sein kann. Über diese Frage der Realität in der Kunst sagt Goethe: «Der Dichter» - und wir können seine Worte ganz gut auf die gesamte Kunst ausdehnen -, «der Dichter ist angewiesen auf Darstellung. Das Höchste derselben ist, wenn sie mit der Wirklichkeit wetteifert, das heißt, wenn ihre Schilderungen durch den Geist dergestalt lebendig sind, daß sie als gegenwärtig für jedermann gelten können.» Goethe findet: «Es ist in der Natur nichts schön, was nicht naturgesetzlich als wahr motiviert wäre.» Und die andere Seite des Scheines, das Übertreffen des Wesens durch sich selbst, finden wir als Goethes Ansicht ausgesprochen in «Sprüchen in Prosa»: «In den Blüten tritt das vegetabilische Gesetz in seine höchste Erscheinung, und die Rose wäre nur wieder der Gipfel dieser Erscheinung . . . Die Frucht kann nie schön sein, denn da tritt das vegetabilische Gesetz in sich (ins bloße Gesetz) zurück.» Nun, da haben wir es doch ganz deutlich, wo sich die Idee ausbildet und auslebt, da tritt das Schöne ein, wo wir in der äußeren Erscheinung unmittelbar das Gesetz wahrnehmen; wo hingegen, wie in der Frucht, die äußere Erscheinung formlos und plump erscheint, weil sie von dem der Pflanzenbildung zugrunde liegenden Gesetz nichts verrät, da hört das Naturding auf, schön zu sein. Deshalb heißt es in demselben Spruch weiter: «Das Gesetz, das in die Erscheinung tritt, in der größten Freiheit, nach seinen eigensten Bedingungen, bringt das Objektiv-Schöne hervor, welches freilich würdige Subjekte finden muß, von denen es aufgefaßt wird.» Und in entschiedenster Weise kommt diese Ansicht Goethes in folgendem Ausspruch zum Vorschein, den wir in den Gesprächen mit Eckermann finden (III. 108): «Der Künstler muß freilich die Natur im einzelnen treu und fromm nachbilden . .. allein in den höhern Regionen des künstlerischen Verfahrens, wodurch ein Bild zum eigentlichen Bilde wird, hat er ein freieres Spiel, und er darf hier sogar zu Fiktionen schreiten.» Als die höchste Aufgabe der Kunst bezeichnet Goethe: «durch den Schein die Täuschung einer höheren Wirklichkeit zu geben. Ein falsches Bestreben sei es aber, den Schein so lange zu verwirklichen, bis endlich nur ein gemeines Wirkliche übrigbleibt.»" (Lit.: GA 271, S. 13ff)

Das Schöne ist das Erscheinen des Geistigen durch ein Äußeres

Schönheit, wie sie Rudolf Steiner auffasst, entsteht also dann, wenn ein inneres Geistiges äußerlich im sinnlichen Bild zur Erscheinung gebracht wird und das Sinnliche dadurch so erhöht, dass es bereits als ein Geistiges erscheint:

"Das Wort «schön» umfaßt alle Worte, die in allen Sprachen bedeuten, daß ein Inneres, Geistiges in einem äußeren BiIde erscheint. «Schön sein» heißt, ein Innerliches erscheint äußerlich. Und wir verbinden heute noch den besten Begriff mit dem Worte Schönheit, wenn wir uns daran halten, daß in dem schönen Objekt ein irineres geistiges Wesen wie auf der 0berfläche sich im physischen Bilde darstellt. Wir nennen etwas schön, wenn wir sozusagen in dem äußeren Sinnlichen durchscheinen sehen das Geistige. Wann ist ein Marmorwerk schön? Wenn es in der äußeren Form die IIlusion erweckt: da lebt das Geistige darinnen. Das Erscheinen des Geistigen durch das Äußere, das ist das Schöne." (Lit.: GA 122, S. 137)

"Denn was scheint denn? Dasjenige, was wir mit den Sinnen sehen, braucht uns nicht zu scheinen, das ist da. Das, was uns scheint, was also im Sinnlichen ausstrahlt, sein Wesen im Sinnlichen ankündigt, ist das Geistige. Wir fassen also, indem wir von dem Schönen als Schönem objektiv sprechen, das künstlerisch Schöne von vornherein als ein Geistiges, das sich durch die Kunst in der Welt darlebt, offenbart. Es obliegt einmal der Kunst, das Scheinende zu erfassen, die Ausstrahlung, die Offenbarung dessen, was als Geist die Welt durchwebt und durchlebt. Und alle wirkliche Kunst sucht das Geistige. Selbst wenn die Kunst, wie es auch sein kann, das Häßliche, das Widerwärtige darstellen will, so will sie nicht das Sinnlich-Widerwärtige darstellen, sondern das Geistige, das in dem Sinnlich-Widerwärtigen sein Wesen ankündigt. Es kann das Häßliche schön werden, wenn das Geistige sich im Häßlichen scheinend offenbart. Aber es muß eben so sein, es muß die Beziehung zum Geistigen immer da sein, wenn ein Künstlerisches schön wirken soll." (Lit.: GA 276, S. 92f)

Das subjektive Schönheitsempfinden

Ob das derart objektiv charakterisierte Schöne auch als solches empfunden wird, hängt allerdings noch von weiteren, subjektiven Faktoren ab. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, er ist eine Frage des persönlichen Erlebens - und das mit gewissem Recht. Bei der ästhetischen Empfindung haben wir es nämlich mit einem Zweifachen zu tun. Einerseits wirken die gestaltenden Kräfte des Kunstwerks unmittelbar im Inneren des Menschen auf den Ätherleib und den physischen Leib. Dieser Vorgang bleibt zunächst weitgehend unbewusst. Auf der anderen Seite steht die bewusste äußere Wahrnehmung des Kunstwerks mittels Astralleib und Ich.

"Sie nehmen einen Gegenstand, den Sie so betrachten, wahr, erstens indem er eine gewisse Wirkung auf Sie ausübt, auf physischen und Ätherleib. Dies ist die eine Strömung, möchte ich sagen, die von dem schönen Objekt zu Ihnen kommt, die Strömung, die auf den physischen und auf den Ätherleib geht, gleichgültig, ob Sie eine Malerei, eine Skulptur oder irgend etwas vor sich haben, die Wirkung geschieht auf physischen und Ätherleib. Außerdem erleben Sie im Ich und im Astralleibe dasjenige mit, was draußen ist. Sie erleben tatsächlich eine Doppelwahrnehmung. Und je nachdem Sie in der Lage sind, das eine mit dem anderen in Harmonie oder Disharmonie zu bringen, finden Sie das betreffende Objekt schön oder häßlich. Das Schöne ist unter allen Umständen darin gelegen, daß auf der einen Seite Ihr Ich und Astralleib, auf der anderen Seite Ihr physischer und Ätherleib zusammenschwingen, miteinander in Einklang kommen. Es muß ein innerer Prozeß, ein innerer Vorgang stattfinden, damit Sie etwas als schön erleben können." (Lit.: GA 176, S. 112f)

"Hätten wir nicht die Möglichkeit zu träumen und die Fortsetzung dieser Traumeskraft in unserem Innern, so hätten wir keine Schönheit. Daß wir überhaupt Anlagen für die Schönheit haben, das beruht darauf, daß wir träumen können. Für das prosaische Dasein müssen wir sagen: Wir verdanken es der Traumeskraft, daß wir eine Erinnerung haben; für das künstlerische Dasein des Menschen verTafel 4 danken wir der Traumeskraft die Schönheit. Also: Traumzustand hängt zusammen mit der Schönheit. Die Art, wie wir ein Schönes empfinden und ein Schönes schaffen, ist nämlich sehr ähnlich der webenden wirkenden Kraft des Träumens." (Lit.: GA 228, S. 52)

Schönheit des Leibes als karmische Folge des Schmerzes

Die Schönheit des physischen Leibes ist - ähnlich wie die Weisheit - oft eine karmische Folge der in einer früheren Inkarnation erlittenen physischen und seelischen Leiden und Schmerzen.

"Die Schönheit des physischen Leibes ist vielfach, nicht immer, aber sehr oft eine Folge von erduldetem Leiden im vorhergehenden Leben. Leiden im vorhergehenden Leben - physisches Leiden und auch Seelenleiden - werden zur Schönheit in einem nächsten Leben, zur Schönheit des äußeren physischen Leibes. Es ist wirklich in diesen Fällen so, daß man einen Vergleich gebrauchen darf, den ich schon öfter angewendet habe. Wodurch entsteht die schöne Perle in der Perlmuschel? Eigentlich durch eine Krankheit, sie ist das Ergebnis einer Erkrankung. So ungefähr gibt es auch im karmischen Zusammenhang einen Prozeß, der den Zusammenhang von Krankheit, Leiden, mit der Schönheit darstellt. Diese Schönheit ist vielfach mit Leiden und Krankheit erkauft." (Lit.: GA 096, S. 114)

Spinnenwesen

Spinnenwesen sind abnorme Elementarwesen, die im Menschen erst den Sinn für wirkliche Kunst erwecken. Sie sind stets in der Umgebung von Künstlern und Kunstwerken zu finden, aber nur sehr schwer hellsichtig zu beobachten und keineswegs luziferischer Natur, wie man irrtümlich annehmen könnte. Diese spinnenartigen Wesen sind geradezu Urbilder der Hässlichkeit und leben vorwiegend im Wasser- und Luftelement. Sie gehören dem gleichen Elementarreich an, wie die Sylphen und Undinen, mit denen sie aber im beständigen Kampf stehen. Anders als die regulären Elementarwesen sind sie in absteigender Entwicklung (Lit.: GA 219, S. 78ff).

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Johann Wolfgang Goethe: Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hrsg. von Max Hecker, Verlag der Goethe-Gesellschaft, Weimar 1907. Aus Kunst und Altertum, 4. Bandes 2. Heft, 1823
  2. Als Nachwirkung des deutschen Idealismus wurde, namentlich im deutschen Sprachraum, Kunst immer mehr als Verkörperung mehr oder weniger abstrakter Ideen, Ideale oder gar Ideologien angesehen. Damit ging das Verständnis für das Schöne weitgehend verloren. Es ist ein Grundübel des künstlerischen Schaffens, wenn der Künstler zuvor das denken will, was er nachher schaffen soll. Kunst muss aus dem unmittelbaren Tun entspringen. Die Reflexion darf erst dann einsetzen, wenn das Werk bereits vollendet ist. Bis dahin hat sich das Denken auf rein praktisch-handwerkliche Fragen zu beschränken und darf sich nicht in den eigentlichen künstlerischen Werdeprozess einmischen.
  3. Goethe: Sprüche in Prosa