Physische Welt und Weisheit: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''physische Welt''' im weitesten Sinn wird oft auch als [[Plane|physischer Plan]], '''Welt des Verstandes''' und gemeinsam zusammengefasst mit der [[Ätherwelt]] als '''physisch-ätherische Welt''' bezeichnet. In der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] wird die physisch-materielle Welt [[Assiah]] ({{HeS|עולם עשיה|Olam Asiyah}}, die ''Welt der Tat'') genannt. Die [[Äther]]welt heißt  in der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] '''Jetzira''', auch ''Jetzirah'' oder ''Yetzirah'' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] עולם יצירה, Olam Yetsirah, die ''Welt der Formgebung''.
Die '''Weisheit''' ({{ELSalt|σοφία}} ''sophia'') ist zuerst als objektive kosmische Weisheit oder [[kosmische Intelligenz]] auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] entstanden, der daher zurecht auch als [[Kosmos der Weisheit]] bezeichnet wird. Hervorgegangen ist die Weisheit aus der [[Wahrheit]], die als eine im [[Äther]]ischen wirkende Kraft schon auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] veranlagt wurde. Heute bildet sie die [[Buddhi]] der [[Erde (Planet)|Erde]], die der ganzen [[Erdentwicklung]] zugrunde liegt. In der [[Kabbala]] ist Weisheit ({{HeS|חכמה}}, [[Chochmah]]) die zweite [[Sephira]] am [[Lebensbaum der Kabbala]] und zugleich die oberste von dessen rechter Säule [[Jachin]].


== Physische und physisch-ätherische Welt ==
== Die Sprüche Salomons ==
Mit der ''physischen Welt'' im engeren Sinn ist der Bereich der [[vier Elemente]] gemeint, während die ''physisch-ätherische Welt'' insgesamt sieben Stufen umfasst:


<table align="center" width="90%"> 
In den [[Wikipedia:Buch der Sprichwörter|Sprüchen]] [[Salomon]]s charakterisiert sich die Weisheit selbst so:
      <tr>
 
      <td vAlign="center" rowSpan="2">
{{Zitat|22 Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.
        <ul>
23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.
          <li><font size="2">[[Erdelement|Erde]]</font>
24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.
          <li><font size="2">[[Wasser]]</font>
25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,
          <li><font size="2">[[Luft]]</font>
26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.
          <li><font size="2">[[Wärme]]</font>
27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe,
          <li><font size="2">[[Lichtäther]]</font>
28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe,
          <li><font size="2">[[Klangäther]]</font>
29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,
          <li><font size="2">[[Lebensäther]]</font></li>
30 da war ich als sein Liebling<ref>Luther übersetzte im Anschluss an die griechische und lateinische Bibel »der Werkmeister«.</ref> bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit;
        </ul>
31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.
      </td>
32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten!
      <td vAlign="center"><font size="6">}</font></td>
33 Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind!
      <td vAlign="center"><font size="2">physische Welt</font></td>
34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore!
    </tr>
35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN.
    <tr>
36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.|Sprüche|{{BB|Spr|8|22-36|LUT}}}}
      <td vAlign="center"><font size="6">}</font></td>
 
      <td vAlign="center"><font size="2">[[ätherische Welt]], Ätherwelt</font></td>
== Der Ursprung der Weisheit auf der alten Sonne ==
    </tr>
 
</table>
Die Entwicklung der [[Alte Sonne|alten Sonne]] stand unter der Leitung der [[Geister der Weisheit]].
Die 3 obersten Bereiche der [[physisch-ätherische Welt|physisch-ätherischen Welt]], also die Bereiche des Licht-, Klang und Lebensäthers, überschneiden sich nach [[Rudolf Steiner]] mit den niedersten Regionen der [[Astralwelt]] - und genau hier ist das sogenannte [[Kamaloka]] zu finden:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Wenn wir vom physischen
"Was in der Wahrheit lebt, die sich zur Weisheit läutert, nimmt eigentlich schon während der [[Alte Sonne|Sonnenentwickelung]] seinen ersten Anfang, hat dann in einer gewissen Weise seinen Höhepunkt in der Mondenentwickelung, lebt sich weiter ein in der Erdenentwickelung, und wird im wesentlichen schon vollendet sein bei dem, was wir als die Jupiterentwickelung kennen. Da wird das menschliche Wesen mit Bezug auf den Inhalt der Weisheit einen gewissen vollen Abschluß erlangt haben." {{Lit|{{G|170|74}}}}
Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen
des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten, daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka." {{Lit|{{G|101|223}}}}
</div>
</div>


[[Datei:GA_101_223.gif|center|400px]]
Heute tritt uns diese [[objektiv]]e Weisheit überall in der irdischen Natur entgegen, im weisheitsvollen Bau des Oberschenkelknochens ebenso wie im Bau des Wespennest, um nur zwei Beispiele zu nennen.
 
Die [[subjektiv]]e ''innerliche'' Weisheit, die [[individuell]]e [[Intelligenz]], trat erst mit dem menschlichen [[Ich]] in die Erdenentwicklung herein. Sie wird von [[Platon]] als eine der vier [[Kardinaltugend]]en des [[Mensch]]en genannt.
 
== Weisheit und Geister der Form ==


Es fällt demnach die [[astral]]e [[Region der Begierdenglut]] mit dem [[Lichtäther]], die [[Region der fließenden Reizbarkeit]] mit dem [[Klangäther]] und die [[Region der Wünsche]] mit [[Lebensäther]] zusammen. Gemeinsam bilden sie den Bereich des [[Kamaloka]]s, dem [[Kosmos|kosmisch]] die [[Mondensphäre]] entspricht.
<div style="margin-left:20px">
"Überall in unserer Umgebung
finden wir alles angefüllt und imprägniert mit Weisheit, mit
dem, womit wir selbst imprägniert sein werden, wenn wir Manas im
vollen Umfange entwickelt haben werden. Diese Weisheit, die wir
überall finden, ist etwas, was zu den Gliedern der Geister der Form
gehört. Wie unser niederstes Glied der physische Leib ist, so ist die
Weisheit, die wir um uns herum finden, das unterste Glied der Geister
der Form. Dann haben diese Geister der Form Buddhi, Atman, wo
wir unseren Ätherleib und astralischen Leib haben, und dann noch das
achte, neunte, zehnte und elfte Glied. Sie sehen also, wir haben es hier
zu tun mit hoch erhabenen Wesenheiten, zu denen wir aufschauen,
und wenn wir die Weisheit in unserer Umgebung sehen, sehen wir
nur das letzte Glied dieser hoch erhabenen Wesenheiten." {{Lit|{{G|102|79f|77}}}}
</div>


== Physische Welt und stoffliche Welt ==
== Weisheit als Buddhi der Erde ==
Die physische Welt muss  deutlich unterschieden werden von der [[Stoffliche Welt|stofflichen Welt]] einerseits und der [[Sinnliche Welt|sinnlichen Welt]] anderseits:


Die physische Welt ist die Welt der physischen [[Form]]kräfte und -gesetze. In ihrer reinen Gestalt ist sie nur [[übersinnlich]] zu erleben. Für die [[sinnlich]]e [[Wahrnehmung]] wird die Welt der physischen Formen erst dadurch sichtbar, dass sie sich mit [[Stoff]]en erfüllt. Die Stoffe breiten sich verdunkelnd über die übersinnlichen Welten und wirken als Spiegel, der die [[Astralwelt]] in Form der äußerlich wahrgenommenen [[Sinnesqualitäten]] und der innerlich erlebten [[Begierde]]n, der [[Wunsch|Wünsche]] und als [[Lust]] oder [[Unlust]] in das [[Bewusstsein]] zurückwirft und die [[Geisteswelt]], das [[Devachan]], dem [[Mensch]]en in der Form des irdischen [[Gedanke]]nlebens offenbart. Dadurch entsteht unser irdisches [[Bewusstsein]] als [[Gegenstandsbewusstsein]], in dem [[Subjekt]] und [[Objekt]] (scheinbar) voneinander geschieden sind.
Die gesamte Fülle der Weisheit, die der Gestaltung der [[Erde (Planet)|Erde]] zugrunde liegt, darf als [[Buddhi]] der Erde bezeichnet werden. Die zwölf [[Meister der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen]], die mit den zwölf [[Bodhisattva]]s gleichzusetzen sein dürften, und zu denen etwa [[Buddha]], [[Zarathustra]] (der spätere [[Meister Jesus]]), [[Skythianos]] oder [[Christian Rosenkreutz]] zählen, umfassen diese ganze Weisheit:


Auf dem physischen Plan hat der [[Lebensäther]] sein wahres [[Leben]]:
{{GZ|Einer, der die ganzen irdischen Erfahrungen aufgenommen
hat, so daß er von einem jeglichen Dinge weiß, wie es verwertet
werden kann und so ein Schöpfer geworden ist, wird ein Bodhisattva
genannt, das heißt ein Mensch, der Bodhi, die Buddhi der Erde,
genugsam in sich aufgenommen hat. Dann ist er reif, aus den innersten
Impulsen heraus zu wirken. Die Weisen der Erde sind noch
nicht Bodhisattvas. Auch für einen Weisen gibt es immer noch Dinge,
in denen er noch nicht vermag sich zurechtzufinden. Erst wenn man
das gesamte Wissen der Erde in sich aufgenommen hat, um schaffen
zu können, ist man ein Bodhisattva. Buddha, Zarathustra zum Beispiel,
waren Bodhisattvas.|93a|54}}
 
== Weisheit und Geschlechtertrennung ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Der siebente ist der physische Plan. Da lebt der Lebensäther in seinem eigentlichen Elemente. Beim Lebensäther nimmt man das Leben wahr. Der Lebensäther wird auch atomistischer Äther genannt, weil er auf diesem Plan sein eigenes Leben, seinen eigenen Mittelpunkt hat. Was auf demselben Plan lebt, hat auf demselben Plan seinen Mittelpunkt." {{Lit|{{G|93a|46}}}}
"Sehr schön und deutlich steht es in der Genesis: Bevor
Jahve den Menschen geschaffen hat, schuf er auf der Erde Früchte,
Tiere und so weiter und zuletzt schuf er den Menschen, Adam, und
diesen teilte er dann in zwei Geschlechter [...]
 
Die ganze befruchtende und fruchtbringende Kraft, die einen neuen
Menschen hervorbringt, war früher in einem Geschlecht vereinigt.
Dann wird der Mensch geteilt in männlich und weiblich. Welchem
Geschlecht kommt der eigentliche Anspruch auf die Zeugungskraft
zu? Es ist das Weibliche. Daher wird in der ältesten griechischen
Mythologie Zeus, der als Vater der Menschheit verehrt wurde, mit
einer Frauenbüste, mit einer weiblichen Büste dargestellt. Zeus als
übermenschliches Wesen war dem weiblichen Geschlecht näher. Das
weibliche Geschlecht war also das erste, das frühere, und hatte damals
in sich die Kraft, das ganze menschliche Individuum hervorzubringen.
Diese hervorbringende Kraft war vorhanden in dem eingeschlechtlichen
Menschen, der in seiner physischen äußeren Form sich eben
mehr der Form des Weibes näherte. In diesem eingeschlechtlichen
Menschen war das Befruchtende die Weisheit, das Geistige selbst,
und eine spätere Wiederholung davon ist die Befruchtung des weiblichen
Geistes mit inspirierter Weisheit. Dieser Mensch der eingeschlechtlichen
Zeit war das Ergebnis des im Weibe gegebenen Stoffes
und der Befruchtung mit dem göttlichen Geiste." {{Lit|{{G|093|230f|232}}}}
</div>
</div>


== Physische Welt und Selbstbewusstsein ==
=== Geschlechtertrennung ===


An der physischen Welt erwacht das [[Selbstbewusstsein]] des [[Mensch]]en und damit sein [[Ich]].
<div style="margin-left:20px">
"Als die Spaltung der Geschlechter
stattfand, trat die Differenzierung so ein, daß sich zunächst für das
weibliche Geschlecht die geistigen Befruchtungsorgane in Weisheitsorgane
verwandelten. Die männliche Kraft, die das Weib in sich hatte,
die verwandelte die schöpferische Kraft in die Organe der Weisheit.
So blieb dem Weibe die Hälfte der hervorbringenden Kraft; dem
Manne blieb die schöpferische physische Kraft. Durch diese Trennung
entstanden physisch das Rückenmark und das Gehirn mit den
Nervensträngen, dargestellt in dem Baum des Lebens und dem Baum
der Erkenntnis. Das Organ der Weisheit ist ausgebildet in den Rückgratringen
mit dem Rückenmark und dessen Ausdehnung im Gehirn.
Von da an ist eine Zweiheit im Menschen: Das sind die zwei Bäume
in der biblischen Urkunde, der Baum der Erkenntnis und der Baum
des Lebens [...]
 
Die physische Natur hatte sich gespalten in ein Befruchtendes und
ein zu Befruchtendes. Ebenso hat sich auch die geistige Natur gespalten.
Bei den weiblichen Individuen hat der Geist männlichen Charakter
und Färbung; beim Manne hat das Geistige einen weiblichen
Charakter. Das ist noch das Weib im Manne." {{Lit|{{G|093|231f|233}}}}
</div>
 
=== Luziferische Versuchung und Sündenfall ===


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Während des Zustandes des Tagwachens sind wir in
"Die biblische Legende stellt das sehr genau dar. Es wird bekanntlich
der physischen Welt; da haben wir in einer gewissen Beziehung die
dem zweigeschlechtlichen Menschen verboten, vom Baume der
physische Welt rein vor uns. Wir müssen nur unsere Sinne hinausrichten,
Erkenntnis zu essen. Die Kraft, die Jehova in den Menschen gelegt
um die physische Welt rein vor uns zu haben. Aber in dem
hatte, war: seine Weisheit im Weibe wirken zu lassen. «Du sollst
Augenblick, da wir die physische Welt mit Interesse ansehen, ihr mit
nicht essen vom Baume der Erkenntnis», heißt soviel wie: Du sollst
unserer Empfindung entgegentreten, sind wir schon zum Teil in der
nicht die befruchtende Kraft abtrennen und selbständig machen. -
astralischen Welt und nur zum Teil wirklich in der physischen Welt.
Denn dadurch geht dem Weibe die Jahvekraft, die befruchtende
Nur die Anfänge zu einem rein in der physischen Welt leben, sind
Kraft, verloren. Als das Weib vom Baume der Erkenntnis aß, legte
im Menschenleben vorhanden; zum Beispiel wenn man ein Kunstwerk,
es den Grund dazu, selbständig in der Weisheit zu werden und somit
ohne den Wunsch, es besitzen zu wollen, rein kontemplativ betrachtet.
aufzuhören, ein unselbständiges Werkzeug Jehovas zu bleiben, wie
Solche Betrachtung eines Kunstwerkes ist ein wichtiger seelischer
dieser es geplant hatte. So aber verlor es mit der Jehovakraft die
Akt, wenn man, sich selbst vergessend, daran rein als an einer
Kraft, sich selbst mit Weisheit zu befruchten. Es setzte diese Kraft
mentalen Aufgabe arbeitet. Dieses reine, sich selbst vergessende in
aus sich heraus, indem es [von dem Baume der Erkenntnis] aß und
der physischen Welt leben, ist sehr selten. Der Mensch betrachtet die
dem Manne von dem Apfel gab. So wurde das Weib vom Manne
Natur nur selten in reiner Kontemplation, sondern empfindet noch
abhängig. Es war Luzifer, der den Menschen auf diesen Weg brachte,
vieles andere dabei. Dennoch ist das selbstlose Leben in der physischen
um ihn selbständig zu machen. Dem widersetzte sich Jehova und
Natur das Allerwichtigste, denn nur dadurch kann er ein Selbstbewußtsein
erließ deshalb das Verbot, vom Baume der Erkenntnis zu essen. Das
haben; in allen anderen Welten ist der gewöhnliche
Weib aber ißt und gibt dem Manne. Der ißt auch, und dann folgt
Mensch jetzt noch in eine Welt des Unbewußten getaucht.
die Strafe, von Jehova verhängt. Neue Leiber müssen entstehen, die
das Karma des vorigen Lebens austragen, der Tod und das Geborenwerden
kommen in die Welt. Das Weib ist nun nicht mehr durch
sich selbst fruchtbar, sondern ist unfruchtbar geworden. Und damit,
daß die Befruchtung von außen kommt, ist auch die Möglichkeit
eines solchen Todes in die Welt gekommen." {{Lit|{{G|093|232f|234}}}}
</div>


In der physischen Welt ist der Mensch nicht nur selbstbewußt, er
=== Passive männliche und aktive weibliche Weisheit ===
kann in ihr auch selbstlos werden. Sein Tagesbewußtsein ist aber
 
noch nicht selbstlos, wenn er sich nicht selbst vergißt. Daran hindert
<div style="margin-left:20px">
ihn nicht die physische Welt, sondern das Hereinspielen der Astralund
"Was war nun geschehen dadurch, daß das Weibliche sich vom
Mentalwelt. Wenn er aber sich selbst vergißt, dann ist die Sonderheit
Männlichen abspaltete? In welchem Geschlechte hat sich der Schatten
verschwunden und er findet sein Selbst draußen ausgebreitet. Der
der produktiven geistigen Weisheitskraft mehr erhalten, im männlichen
Mensch kann gegenwärtig aber nur im physischen Leben dieses Selbstbewußtsein
oder im weiblichen? Wir haben gesehen, daß die weibliche
ohne Sonderheit ausbilden. Das Selbstbewußtsein nennen
Weisheit eigentlich einen männlichen Charakter hat: das ist das Schaffende,
wir das Ich. Der Mensch kann nur selbstbewußt werden an der Umgebung.
das Produktive, die Intuition, das was originell ist, was hervorbringt.
Erst wenn er Sinne gewinnt für eine Welt, dann wird er in
Dieselbe göttliche Kraft, die früher befruchtend im Weibe
der betreffenden Welt selbstbewußt. Jetzt hat er nur Sinne für die
gewirkt hat, um den physischen Menschen hervorzubringen, wirkt
physische Welt, aber die anderen Welten spielen fortwährend in das
nun befruchtend auf die Erkenntnis des göttlichen Wesenskernes im
Selbstbewußtsein hinein und trüben es. Wenn die Empfindungen
Menschen. Um diesen Vorgang zu fördern, wirken die Religionen
hineinspielen, so ist das die astrale Welt; wenn der Mensch denkt, so
durch Wort und Bild.
spielt die mentale Welt in das Bewußtsein hinein." {{Lit|{{G|93a|80f}}}}
 
Das weibliche Wesen wird physisch unfruchtbar, das heißt, es kann
keine Nachkommen aus sich heraussetzen wie ehedem. Der männliche,
passive Geist ist derjenige, der geistig unfruchtbar ist, aber der Mann
ist der, der physisch befruchten kann. Geistig läßt er sich nun befruchten
durch alles das, was in der Welt ist. Er wird nun geistig
befruchtet, um selbst physisch befruchten zu können. Die ganze Welt
dringt zunächst auf ihn ein. Er wird befruchtet geistig, das Weib
physisch. Das Weib dagegen ist geistig selbst befruchtend; der Mann
wird geistig befruchtet. Dadurch, daß man draußen alles sammelte
und kombinierte, wurde die männliche Weisheit befruchtet. So entstand
die Männerweisheit, die darauf bedacht war, die weltliche Weisheit
zu sammeln. Die war wirklich zunächst nicht vorhanden, wie
die früher von oben einströmende. Sie mußte erst gesammelt werden
aus der Erkenntnis der physischen Welt. Die weibliche Weisheit dagegen
ging faktisch auf die Priesterschaft über. Die Priesterweisheit
wurde das Gut, welches ursprünglich von der alten weiblichen Weisheit
herstammte. Jehova konnte das menschliche Geschlecht ja nur
dadurch erhalten, daß er es in die zwei Geschlechter spaltete. Es entstanden
zwei Oppositionen: [[Freimaurerei]] und [[Priester]]herrschaft, die
symbolisiert sind durch [[Kain und Abel]]." {{Lit|{{G|093|233f|235}}}}
</div>
</div>


== Die physische Welt als Sinnbild höherer Welten ==
== Weisheit und Manas (Geistselbst) ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Im Grunde genommen ist ja unsere physische Welt
"Es wäre im höchsten
nur der äußere Ausdruck dessen, was auf dem astralischen Plan
Grade töricht, zu glauben, daß man Wasser aus einem Gefäß
geschieht." {{Lit|{{G|107|18}}}}
herausholen könnte, wenn kein Wasser darin ist. So
töricht sind aber diejenigen, welche sagen, daß sie Weisheit
aus der Welt holen können, wenn keine darin ist. Der
Astronom sucht die Weisheit in der Welt zu berechnen und
zu begreifen. Nur durch die Weisheit ist die Welt zu begreifen.
Wäre es nicht die größte Torheit, Weisheit schöpfen
zu wollen aus der Welt, wenn nicht Weisheit darinnen wäre?
Wenn nicht die Weisheit gegeben wäre, nimmermehr könnten
wir die Weisheit da holen. Durch dieselbe Weisheit, mit
der wir die Welt begreifen wollen, ist die Welt gemacht. Das
ist das dritte Element, das alle Welt durchflutet. Das ist das
Manas. Ins Deutsche wird es am besten übersetzt, indem
man sagt: Die Weisheit wird herausgeboren aus der Welt. -
Unser Geistselbst ist dieses dritte Element." {{Lit|{{G|054|291}}}}
</div>
</div>


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Der Mensch nimmt dasjenige, was er sieht im mineralischen, im
"Die schaffende Weisheit ist
pflanzlichen, im tierischen Reich neben sich auf dem physischen Plan,
diejenige Weisheit, die den Menschen einstmals gemacht hat, Stück
an als eine Wirklichkeit, als etwas, was da ist. Er sieht dieses Tier, jene
für Stück aufgebaut hat, die heute der Anatom herausholt und beschreibt.
Pflanze und stellt sich vor, das seien Dinge, die wirklich da sind. Er
Die schaffende Weisheit ist genau dieselbe, wie die heute
sieht Vorgänge in Luft und Wasser und stellt sich vor, das seien
herausgeholte Weisheit; sie ist in die Welt hineingelegt worden. In der
Vorgänge, die wirklich da wären. Sie sind es nicht. Denn alle diese
uralten Weisheit hat man es mit dem Plane der Welt zu tun. Nun
Vorgänge in den Naturreichen um uns herum, alles, was sich abspielt
können Sie verstehen, warum der Mystiker sich in sich selbst zurückziehen
in Luft und Wasser, ist nichts anderes als Vorgänge in der geistigen
muß. Der eigentliche Mystiker muß ein Erforscher des Inneren
Welt, die sich offenbaren durch das, was im Physischen geschieht. Sie
sein. Er versucht, diejenigen Stadien der Entwickelung wieder aufzusuchen,
sind Offenbarungen geistiger Vorgänge. Diese sind die wahre Wirklichkeit,
durch die er geschaffen worden ist.
die Realität. Nichts ist real als die geistige Welt, und erst wenn
 
wir in allen Dingen und Vorgängen das Geistige erkennen können,
Könnten wir die Augen vollständig vor allem Licht verschließen
dann haben wir in Wahrheit die Realität erkannt. Alles in der physischen
und dann in uns Licht schaffen, bis die Welt von innen heraus beleuchtet
Welt hat nur den Wert eines Gleichnisses für dasjenige, was
erscheint, dann könnten wir uns in uns selbst versenken in
dahintersteht, die geistige Welt. Alle Vorgänge in der Tier- und
die schaffende Weisheit und im Inneren alles durchschauen. Das hat
Pflanzenwelt müssen wir so betrachten lernen und auch alles, was wir
einen praktischen Wert, denn man erinnert sich daran, daß im Grunde
im Menschenreich sehen, was Eindruck macht auf den Verstand, den
genommen der Mensch sich dadurch aufgebaut hat, daß er durch das
Intellekt. Alles das sind nichts als Gleichnisse, und erst derjenige, der
Mineral-, Pflanzen- und Tierreich hindurchgegangen ist; das ist auch
sie deuten lernt, kommt zu der Wirklichkeit, der Realität." {{Lit|{{G|143|153f}}}}
alles in ihm. Was draußen in der Welt ist, sind die zurückgebliebenen
Reste dessen, was der Mensch einmal auch war.
Das menschliche Herz war in seiner Entstehung in Verwandtschaft
mit dem, was draußen vor sich gegangen ist. In dem Augenblicke, wo
man sich in das Herz vertieft, schafft man sich die Umwelt, wie sie
damals war, als in der lemurischen Zeit das Herz entstand. Wenn man
sich auf die Tätigkeit des Herzens konzentriert, kann man hervorzaubern
die ganze Umgebung der damaligen lemurischen Zeit,
als das Herz sich bildete. Es tauchen dann die lemurischen Landschaften
in uns auf. Wer aufs Herz sich konzentriert, sieht die Entstehung
des Menschengeschlechtes.
 
Durch Konzentration auf das Innere des Gehirns, das erst nach und
nach während der atlantischen Zeit entstanden ist, sieht man die atlantischen
Landschaften auftauchen. Konzentriert man sich auf das Sonnengeflecht,
so wird man zu den Hyperboräern geführt. So steigt man
rückwärts auf in die verflossenen Welten. Das ist kein In-sich-Brüten,
sondern ein wirkliches Wahrnehmen der einzelnen Organe in ihrer
Verwandtschaft mit der Welt. Auf diese Weise hat Paracelsus seine
Mittel gefunden und kuriert. Er wußte, daß Digitalis purpurea entstanden
ist, als das menschliche Herz entstand. Durch Konzentration
auf ein Organ erscheinen entsprechende Heilmittel. So stehen die Glieder
des [[Makrokosmos]] mit der [[Mikrokosmos|mikrokosmischen]] Natur des Menschen
in Zusammenhang." {{Lit|{{G|093a|225ff}}}}
</div>
</div>
== Weisheit, Rhythmus und Ätherleib ==
<div style="margin-left:20px">
"Ebenso wie Karma etwas Unausgeglichenes ist, hat Weisheit
etwas von Ruhe, Ausgeglichenheit. Darum nennt man sie auch Rhythmus.
Alle Weisheit ist der Form nach Rhythmus. Im Astralkörper
ist vielleicht viel Sympathie, dann ist viel Grünes in der Aura. Dieses
Grün wurde einmal als Gegenfarbe herausgefordert. Dem Grünen
entsprach ursprünglich ein Rot, ein selbstsüchtiger Instinkt. Das hat
sich durch Tätigkeit, Karma, in Grün verwandelt. In der Weisheit,
im Rhythmus ist alles fertig, ausgeglichen. Im Menschen ist alles
Rhythmische, Weisheitsvolle im Ätherkörper. Der Ätherkörper ist
daher das am Menschen, was die Weisheit repräsentiert. Im Ätherkörper
herrscht Ruhe, Rhythmus." {{Lit|{{G|093a|23f}}}}
</div>
== Weisheit und Liebe ==
<div style="margin-left:20px">
"Wenn jemand alle diejenigen Gedanken, die heute in der Theosophie
gegeben werden, in sich aufnehmen würde, so wären dies
die Gedanken der höheren Hierarchien, der Götter; jedoch würde
dies Denken in uns eine Eiseskälte erzeugen. Darum müssen
wir diese Göttergedanken mit der Wärme verbinden, die Liebe
in uns erweckt. Auch wenn dies erst nur schwach möglich ist,
so ist es doch damit wie mit dem ersten Lebensgefühle in einem
Pflanzenkeim. Erst durch das Christus-Ereignis ist es uns möglich
geworden, Weisheit mit Liebe zu verbinden." {{Lit|{{G|266b|234}}}}
</div>
<div style="margin-left:20px">
"Wir wissen, daß die vorherige Verkörperung unserer Erde der
alte Mond, der Kosmos der Weisheit war, daß er ganz durchdrungen,
durchsetzt von Weisheit war. Eine Kraft aber, die nun
der Erde einverleibt ist, die fehlte ihm: die Liebe. Und so ist
auch Luzifer ganz durchdrungen von Weisheit, aber die Liebe
kennt er überhaupt nicht. Er hat sich ganz hingegeben der Weisheit,
er hat sich an ihr wie berauscht, und daher will er alle
Wesen, die Erdenkinder, voller Weisheit machen.
Und darin liegt für den Menschen immer wieder die große
Versuchung. Luzifer, dessen Kräfte in uns leben, sagt uns etwa
so: Du wirst in alle Verhältnisse hineinschauen, du wirst alles
wissen, dir wird alles klar sein, wenn du mich ganz aufnimmst
in dich. - Weisheit ohne Liebe will er den Menschen geben; sie
führt zu selbstsüchtigem Wissen." {{Lit|{{G|266b|146}}}}
</div>
== Weisheit und Reinkarnation ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"So wie der
"Ein Mensch aber, der weise
Mensch gewöhnlich durch die physische Welt geht, nimmt er die
werden will, bestrebt sich, dasjenige, was er an Arbeit in früheren
Dinge auf, wie sie sich seinen Sinnen darstellen, aber nicht das, was
Inkarnationen geleistet und aufgespeichert hat, aus den früheren Inkarnationen
dahinter ist. Er wird wie mit einem Bleigewicht in die physische
herüberzubringen. Je weiser wir werden, desto mehr bringen
Welt hinabgezogen. Der Mensch wird von dieser physischen Welt
wir aus früheren Inkarnationen in die gegenwärtige herüber, und
erst frei, wenn er lernt, die Dinge um sich herum als Sinnbilder zu
wenn wir nicht weise werden wollen, so daß wir das Weisewerden
nehmen. Deshalb muß er ein moralisches Verhältnis zu ihnen zu gewinnen
von früheren Inkarnationen brach liegen lassen, dann kommt einer,
suchen. Der Lehrer wird ihm auch dafür manche Anleitungen
der es absägt: Ahriman.
geben, um äußere Erscheinungen als Symbole für Geistiges zu betrachten,
aber der Schüler kann auch selbst viel dazu tun. Zum Beispiel
kann er eine Herbstzeitlose und ein Veilchen betrachten. Wenn
ich in der Herbstzeitlose das Symbol für ein melancholisches Gemüt
sehe, habe ich sie nicht nur so aufgefaßt, wie sie mir äußerlich entgegentritt,
sondern als Sinnbild für eine Eigenschaft. Im Veilchen
mag man dagegen das Sinnbild für ein stilles, frommes Gemüt erblicken.
So gehen Sie von Gegenstand zu Gegenstand, von Pflanze
zu Pflanze, von Tier zu Tier und betrachten sie als Sinnbilder für
Geistiges. Dadurch machen Sie Ihr Vorstellungsvermögen flüssig und
lösen es von den scharfen Konturen des sinnlichen Wahrnehmens los.
Man kommt etwa dazu, in jeder Tiergattung das Sinnbild für eine
Eigenschaft zu erblicken. Man nimmt das eine Tier als Symbol der
Stärke, ein anderes als Symbol der Schlauheit. Nicht flüchtig, sondern
ernst und auf Schritt und Tritt müssen wir solche Dinge zu
verfolgen suchen [...]


Es hat eine starke
Niemand will es lieber als Ahriman, daß wir nicht weiser werden.
Wirkung, wenn so die Welt dem Menschen zum Gleichnis wird.
Die Kraft haben wir. Wir haben viel, viel mehr in den früheren Inkarnationen
Wenn der Schüler das lange genug übt, wird er entsprechende Wirkungen
erworben, als wir glauben, viel mehr erworben in den
bemerken. Beim Anschauen einer Blume wird sich zum Beispiel
Zeiten, in denen wir durch die alten Hellseherzustände durchgegangen
nach und nach etwas von der Blume loslösen. Die Farbe, die
sind. Ein jeder könnte viel weiser werden, als er wird. Es darf sich
zuerst nur an der Oberfläche der Blume haftete, steigt wie eine kleine
niemand damit ausreden, daß er nicht viel herüberbringen konnte.
Flamme auf und schwebt frei im Raume. So gestaltet sich die imaginative
Weisewerden heißt, das, was man in früheren Inkarnationen erworben
Erkenntnis heraus. Es ist dann bei allen Dingen so, als ob
hat, herausbringen, so daß es uns erfüllt in dieser Inkarnation." {{Lit|{{G|159|17f}}}}
sich ihre Oberfläche loslöste. Der ganze Raum erfüllt sich mit der
</div>
Farbe, die flammenartig im Räume verschwebt. Auf diese Weise
scheint sich die ganze Lichtwelt aus der physischen Wirklichkeit
herauszuziehen. Wenn sich ein solches Farbenbild herauszieht und
frei im Raume schwebt, fängt es bald an, an etwas zu haften. Es
drängt zu etwas hin, es bleibt nicht beliebig irgendwo stehen; es faßt
eine Wesenheit ein, die nun selbst als geistige Wesenheit in der Farbe
erscheint. Was der Schüler aus den Dingen der physischen Welt als
Farbe herausgezogen hat, umkleidet die geistigen Wesenheiten des
astralen Raumes.


Hier ist der Punkt, wo der Rat des okkulten Lehrers eingreifen
Weisheit kann, ähnlich wie die [[Schönheit]] des [[Physischer Leib|physischen Leibes]], eine [[Karma|karmische]] Folge von [[Schmerz]]en und [[physisch]]en und [[seelisch]]en [[Leid]]en in einem früheren Erdenleben sein.
muß, weil der Schüler sonst leicht den Boden verlieren kann. Dies
 
könnte aus zwei Gründen geschehen. Der eine ist der folgende: Durch
<div style="margin-left:20px">
eine bestimmte Erfahrung muß jeder Schüler hindurchgehen. Die
"Es ist nicht uninteressant,
Vorstellungen, die sich aus den physischen Dingen herausschälen -
daß heute durch eine äußere Forschung in mannigfaltiger
es sind nicht nur Farben, sondern auch Geruchs- und Gehörvorstellungen
Weise bestätigt wird, was die Okkultisten seit Jahrtausenden gesagt
-, zeigen sich in merkwürdigen häßlichen, vielleicht auch
haben: Daß die Weisheit mit Schmerzen und Leiden, mit einem entsagungsreichen,
schönen Gestalten, Tiergesichtern, Formen von Pflanzen, auch häßlichen
ernsten Leben im vorhergehenden Dasein zusammenhängt.
Menschenantlitzen. Dieses erste Erlebnis stellt ein Spiegelbild
Es lohnt sich gelegentlich durchaus, die äußere wissenschaftliche
der eigenen Seele dar. Die eigenen Leidenschaften und Triebe, das
Forschung zu befragen. Da ist in letzter Zeit ein Buch
noch in der Seele ruhende Böse tritt vor den vorgeschrittenen Schüler
über die Mimik des Denkens erschienen. Das Buch soll zeigen, wie
wie in einem Spiegel im Astralraum auf. Da braucht er den Rat des
sich in der Physiognomie des Menschen die Art und Weise malt, wie
okkulten Lehrers, der ihm sagt, daß das nichts Objektives ist, sondern
sein Denken gestimmt ist. Der Verfasser, der, wie man klar sieht,
ein Spiegelbild seiner eigenen inneren Wesenheit." {{Lit|{{G|096|144ff}}}}
nicht viel vom Okkultismus weiß, hat doch durch äußerliche Beobachtung
herausgefunden, daß man in der Physiognomie des Denkers
einen Abdruck durchgemachter Schmerzen erkennen kann. Die
gegenwärtige Wissenschaft ist im Begriff, Stück für Stück die uralte
okkulte Weisheit zu bestätigen." {{Lit|{{G|096|114}}}}
</div>
</div>


== Literatur ==
== Zitate ==
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987) {{Vorträge|93a}}
* "[[Bildung]] vermittelt [[Wissen]], [[Erziehung]] vermittelt [[Weisheit]]." ([[Joachim Stiller]])
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
 
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992) {{Vorträge|101}}
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
* Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}}
#Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}
* Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
* Rudolf Steiner: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', [[GA 102]] (2001), ISBN 3-7274-1020-5 {{Vorträge|102}}
* Rudolf Steiner: ''Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister'', [[GA 159]] [GA 159/160] (1980), ISBN 3-7274-1590-8 {{Vorträge|159}}
* Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992)
* Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266b]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]]
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
[[Kategorie:Weltentwicklung]]
[[Kategorie:Erdentwicklung]]
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
[[Kategorie:Ethisches Gut]]
[[Kategorie:Tugend|202]]
[[Kategorie:Weisheit|!]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Epik|402]]
[[Kategorie:Ethisches Prinzip]]
[[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Wertvorstellung]]
[[Kategorie:Erziehung]]

Version vom 4. Mai 2019, 18:45 Uhr

Die Weisheit (griech. σοφία sophia) ist zuerst als objektive kosmische Weisheit oder kosmische Intelligenz auf dem alten Mond entstanden, der daher zurecht auch als Kosmos der Weisheit bezeichnet wird. Hervorgegangen ist die Weisheit aus der Wahrheit, die als eine im Ätherischen wirkende Kraft schon auf der alten Sonne veranlagt wurde. Heute bildet sie die Buddhi der Erde, die der ganzen Erdentwicklung zugrunde liegt. In der Kabbala ist Weisheit (hebr. חכמה, Chochmah) die zweite Sephira am Lebensbaum der Kabbala und zugleich die oberste von dessen rechter Säule Jachin.

Die Sprüche Salomons

In den Sprüchen Salomons charakterisiert sich die Weisheit selbst so:

„22 Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. 23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. 24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. 25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, 26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. 27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe, 28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, 29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, 30 da war ich als sein Liebling[1] bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; 31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern. 32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten! 33 Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind! 34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore! 35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN. 36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.“

Sprüche: 8,22-36 LUT

Der Ursprung der Weisheit auf der alten Sonne

Die Entwicklung der alten Sonne stand unter der Leitung der Geister der Weisheit.

"Was in der Wahrheit lebt, die sich zur Weisheit läutert, nimmt eigentlich schon während der Sonnenentwickelung seinen ersten Anfang, hat dann in einer gewissen Weise seinen Höhepunkt in der Mondenentwickelung, lebt sich weiter ein in der Erdenentwickelung, und wird im wesentlichen schon vollendet sein bei dem, was wir als die Jupiterentwickelung kennen. Da wird das menschliche Wesen mit Bezug auf den Inhalt der Weisheit einen gewissen vollen Abschluß erlangt haben." (Lit.: GA 170, S. 74)

Heute tritt uns diese objektive Weisheit überall in der irdischen Natur entgegen, im weisheitsvollen Bau des Oberschenkelknochens ebenso wie im Bau des Wespennest, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Die subjektive innerliche Weisheit, die individuelle Intelligenz, trat erst mit dem menschlichen Ich in die Erdenentwicklung herein. Sie wird von Platon als eine der vier Kardinaltugenden des Menschen genannt.

Weisheit und Geister der Form

"Überall in unserer Umgebung finden wir alles angefüllt und imprägniert mit Weisheit, mit dem, womit wir selbst imprägniert sein werden, wenn wir Manas im vollen Umfange entwickelt haben werden. Diese Weisheit, die wir überall finden, ist etwas, was zu den Gliedern der Geister der Form gehört. Wie unser niederstes Glied der physische Leib ist, so ist die Weisheit, die wir um uns herum finden, das unterste Glied der Geister der Form. Dann haben diese Geister der Form Buddhi, Atman, wo wir unseren Ätherleib und astralischen Leib haben, und dann noch das achte, neunte, zehnte und elfte Glied. Sie sehen also, wir haben es hier zu tun mit hoch erhabenen Wesenheiten, zu denen wir aufschauen, und wenn wir die Weisheit in unserer Umgebung sehen, sehen wir nur das letzte Glied dieser hoch erhabenen Wesenheiten." (Lit.: GA 102, S. 79f)

Weisheit als Buddhi der Erde

Die gesamte Fülle der Weisheit, die der Gestaltung der Erde zugrunde liegt, darf als Buddhi der Erde bezeichnet werden. Die zwölf Meister der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen, die mit den zwölf Bodhisattvas gleichzusetzen sein dürften, und zu denen etwa Buddha, Zarathustra (der spätere Meister Jesus), Skythianos oder Christian Rosenkreutz zählen, umfassen diese ganze Weisheit:

„Einer, der die ganzen irdischen Erfahrungen aufgenommen hat, so daß er von einem jeglichen Dinge weiß, wie es verwertet werden kann und so ein Schöpfer geworden ist, wird ein Bodhisattva genannt, das heißt ein Mensch, der Bodhi, die Buddhi der Erde, genugsam in sich aufgenommen hat. Dann ist er reif, aus den innersten Impulsen heraus zu wirken. Die Weisen der Erde sind noch nicht Bodhisattvas. Auch für einen Weisen gibt es immer noch Dinge, in denen er noch nicht vermag sich zurechtzufinden. Erst wenn man das gesamte Wissen der Erde in sich aufgenommen hat, um schaffen zu können, ist man ein Bodhisattva. Buddha, Zarathustra zum Beispiel, waren Bodhisattvas.“ (Lit.:GA 93a, S. 54)

Weisheit und Geschlechtertrennung

"Sehr schön und deutlich steht es in der Genesis: Bevor Jahve den Menschen geschaffen hat, schuf er auf der Erde Früchte, Tiere und so weiter und zuletzt schuf er den Menschen, Adam, und diesen teilte er dann in zwei Geschlechter [...]

Die ganze befruchtende und fruchtbringende Kraft, die einen neuen Menschen hervorbringt, war früher in einem Geschlecht vereinigt. Dann wird der Mensch geteilt in männlich und weiblich. Welchem Geschlecht kommt der eigentliche Anspruch auf die Zeugungskraft zu? Es ist das Weibliche. Daher wird in der ältesten griechischen Mythologie Zeus, der als Vater der Menschheit verehrt wurde, mit einer Frauenbüste, mit einer weiblichen Büste dargestellt. Zeus als übermenschliches Wesen war dem weiblichen Geschlecht näher. Das weibliche Geschlecht war also das erste, das frühere, und hatte damals in sich die Kraft, das ganze menschliche Individuum hervorzubringen. Diese hervorbringende Kraft war vorhanden in dem eingeschlechtlichen Menschen, der in seiner physischen äußeren Form sich eben mehr der Form des Weibes näherte. In diesem eingeschlechtlichen Menschen war das Befruchtende die Weisheit, das Geistige selbst, und eine spätere Wiederholung davon ist die Befruchtung des weiblichen Geistes mit inspirierter Weisheit. Dieser Mensch der eingeschlechtlichen Zeit war das Ergebnis des im Weibe gegebenen Stoffes und der Befruchtung mit dem göttlichen Geiste." (Lit.: GA 093, S. 230f)

Geschlechtertrennung

"Als die Spaltung der Geschlechter stattfand, trat die Differenzierung so ein, daß sich zunächst für das weibliche Geschlecht die geistigen Befruchtungsorgane in Weisheitsorgane verwandelten. Die männliche Kraft, die das Weib in sich hatte, die verwandelte die schöpferische Kraft in die Organe der Weisheit. So blieb dem Weibe die Hälfte der hervorbringenden Kraft; dem Manne blieb die schöpferische physische Kraft. Durch diese Trennung entstanden physisch das Rückenmark und das Gehirn mit den Nervensträngen, dargestellt in dem Baum des Lebens und dem Baum der Erkenntnis. Das Organ der Weisheit ist ausgebildet in den Rückgratringen mit dem Rückenmark und dessen Ausdehnung im Gehirn. Von da an ist eine Zweiheit im Menschen: Das sind die zwei Bäume in der biblischen Urkunde, der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens [...]

Die physische Natur hatte sich gespalten in ein Befruchtendes und ein zu Befruchtendes. Ebenso hat sich auch die geistige Natur gespalten. Bei den weiblichen Individuen hat der Geist männlichen Charakter und Färbung; beim Manne hat das Geistige einen weiblichen Charakter. Das ist noch das Weib im Manne." (Lit.: GA 093, S. 231f)

Luziferische Versuchung und Sündenfall

"Die biblische Legende stellt das sehr genau dar. Es wird bekanntlich dem zweigeschlechtlichen Menschen verboten, vom Baume der Erkenntnis zu essen. Die Kraft, die Jehova in den Menschen gelegt hatte, war: seine Weisheit im Weibe wirken zu lassen. «Du sollst nicht essen vom Baume der Erkenntnis», heißt soviel wie: Du sollst nicht die befruchtende Kraft abtrennen und selbständig machen. - Denn dadurch geht dem Weibe die Jahvekraft, die befruchtende Kraft, verloren. Als das Weib vom Baume der Erkenntnis aß, legte es den Grund dazu, selbständig in der Weisheit zu werden und somit aufzuhören, ein unselbständiges Werkzeug Jehovas zu bleiben, wie dieser es geplant hatte. So aber verlor es mit der Jehovakraft die Kraft, sich selbst mit Weisheit zu befruchten. Es setzte diese Kraft aus sich heraus, indem es [von dem Baume der Erkenntnis] aß und dem Manne von dem Apfel gab. So wurde das Weib vom Manne abhängig. Es war Luzifer, der den Menschen auf diesen Weg brachte, um ihn selbständig zu machen. Dem widersetzte sich Jehova und erließ deshalb das Verbot, vom Baume der Erkenntnis zu essen. Das Weib aber ißt und gibt dem Manne. Der ißt auch, und dann folgt die Strafe, von Jehova verhängt. Neue Leiber müssen entstehen, die das Karma des vorigen Lebens austragen, der Tod und das Geborenwerden kommen in die Welt. Das Weib ist nun nicht mehr durch sich selbst fruchtbar, sondern ist unfruchtbar geworden. Und damit, daß die Befruchtung von außen kommt, ist auch die Möglichkeit eines solchen Todes in die Welt gekommen." (Lit.: GA 093, S. 232f)

Passive männliche und aktive weibliche Weisheit

"Was war nun geschehen dadurch, daß das Weibliche sich vom Männlichen abspaltete? In welchem Geschlechte hat sich der Schatten der produktiven geistigen Weisheitskraft mehr erhalten, im männlichen oder im weiblichen? Wir haben gesehen, daß die weibliche Weisheit eigentlich einen männlichen Charakter hat: das ist das Schaffende, das Produktive, die Intuition, das was originell ist, was hervorbringt. Dieselbe göttliche Kraft, die früher befruchtend im Weibe gewirkt hat, um den physischen Menschen hervorzubringen, wirkt nun befruchtend auf die Erkenntnis des göttlichen Wesenskernes im Menschen. Um diesen Vorgang zu fördern, wirken die Religionen durch Wort und Bild.

Das weibliche Wesen wird physisch unfruchtbar, das heißt, es kann keine Nachkommen aus sich heraussetzen wie ehedem. Der männliche, passive Geist ist derjenige, der geistig unfruchtbar ist, aber der Mann ist der, der physisch befruchten kann. Geistig läßt er sich nun befruchten durch alles das, was in der Welt ist. Er wird nun geistig befruchtet, um selbst physisch befruchten zu können. Die ganze Welt dringt zunächst auf ihn ein. Er wird befruchtet geistig, das Weib physisch. Das Weib dagegen ist geistig selbst befruchtend; der Mann wird geistig befruchtet. Dadurch, daß man draußen alles sammelte und kombinierte, wurde die männliche Weisheit befruchtet. So entstand die Männerweisheit, die darauf bedacht war, die weltliche Weisheit zu sammeln. Die war wirklich zunächst nicht vorhanden, wie die früher von oben einströmende. Sie mußte erst gesammelt werden aus der Erkenntnis der physischen Welt. Die weibliche Weisheit dagegen ging faktisch auf die Priesterschaft über. Die Priesterweisheit wurde das Gut, welches ursprünglich von der alten weiblichen Weisheit herstammte. Jehova konnte das menschliche Geschlecht ja nur dadurch erhalten, daß er es in die zwei Geschlechter spaltete. Es entstanden zwei Oppositionen: Freimaurerei und Priesterherrschaft, die symbolisiert sind durch Kain und Abel." (Lit.: GA 093, S. 233f)

Weisheit und Manas (Geistselbst)

"Es wäre im höchsten Grade töricht, zu glauben, daß man Wasser aus einem Gefäß herausholen könnte, wenn kein Wasser darin ist. So töricht sind aber diejenigen, welche sagen, daß sie Weisheit aus der Welt holen können, wenn keine darin ist. Der Astronom sucht die Weisheit in der Welt zu berechnen und zu begreifen. Nur durch die Weisheit ist die Welt zu begreifen. Wäre es nicht die größte Torheit, Weisheit schöpfen zu wollen aus der Welt, wenn nicht Weisheit darinnen wäre? Wenn nicht die Weisheit gegeben wäre, nimmermehr könnten wir die Weisheit da holen. Durch dieselbe Weisheit, mit der wir die Welt begreifen wollen, ist die Welt gemacht. Das ist das dritte Element, das alle Welt durchflutet. Das ist das Manas. Ins Deutsche wird es am besten übersetzt, indem man sagt: Die Weisheit wird herausgeboren aus der Welt. - Unser Geistselbst ist dieses dritte Element." (Lit.: GA 054, S. 291)

"Die schaffende Weisheit ist diejenige Weisheit, die den Menschen einstmals gemacht hat, Stück für Stück aufgebaut hat, die heute der Anatom herausholt und beschreibt. Die schaffende Weisheit ist genau dieselbe, wie die heute herausgeholte Weisheit; sie ist in die Welt hineingelegt worden. In der uralten Weisheit hat man es mit dem Plane der Welt zu tun. Nun können Sie verstehen, warum der Mystiker sich in sich selbst zurückziehen muß. Der eigentliche Mystiker muß ein Erforscher des Inneren sein. Er versucht, diejenigen Stadien der Entwickelung wieder aufzusuchen, durch die er geschaffen worden ist.

Könnten wir die Augen vollständig vor allem Licht verschließen und dann in uns Licht schaffen, bis die Welt von innen heraus beleuchtet erscheint, dann könnten wir uns in uns selbst versenken in die schaffende Weisheit und im Inneren alles durchschauen. Das hat einen praktischen Wert, denn man erinnert sich daran, daß im Grunde genommen der Mensch sich dadurch aufgebaut hat, daß er durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich hindurchgegangen ist; das ist auch alles in ihm. Was draußen in der Welt ist, sind die zurückgebliebenen Reste dessen, was der Mensch einmal auch war. Das menschliche Herz war in seiner Entstehung in Verwandtschaft mit dem, was draußen vor sich gegangen ist. In dem Augenblicke, wo man sich in das Herz vertieft, schafft man sich die Umwelt, wie sie damals war, als in der lemurischen Zeit das Herz entstand. Wenn man sich auf die Tätigkeit des Herzens konzentriert, kann man hervorzaubern die ganze Umgebung der damaligen lemurischen Zeit, als das Herz sich bildete. Es tauchen dann die lemurischen Landschaften in uns auf. Wer aufs Herz sich konzentriert, sieht die Entstehung des Menschengeschlechtes.

Durch Konzentration auf das Innere des Gehirns, das erst nach und nach während der atlantischen Zeit entstanden ist, sieht man die atlantischen Landschaften auftauchen. Konzentriert man sich auf das Sonnengeflecht, so wird man zu den Hyperboräern geführt. So steigt man rückwärts auf in die verflossenen Welten. Das ist kein In-sich-Brüten, sondern ein wirkliches Wahrnehmen der einzelnen Organe in ihrer Verwandtschaft mit der Welt. Auf diese Weise hat Paracelsus seine Mittel gefunden und kuriert. Er wußte, daß Digitalis purpurea entstanden ist, als das menschliche Herz entstand. Durch Konzentration auf ein Organ erscheinen entsprechende Heilmittel. So stehen die Glieder des Makrokosmos mit der mikrokosmischen Natur des Menschen in Zusammenhang." (Lit.: GA 093a, S. 225ff)

Weisheit, Rhythmus und Ätherleib

"Ebenso wie Karma etwas Unausgeglichenes ist, hat Weisheit etwas von Ruhe, Ausgeglichenheit. Darum nennt man sie auch Rhythmus. Alle Weisheit ist der Form nach Rhythmus. Im Astralkörper ist vielleicht viel Sympathie, dann ist viel Grünes in der Aura. Dieses Grün wurde einmal als Gegenfarbe herausgefordert. Dem Grünen entsprach ursprünglich ein Rot, ein selbstsüchtiger Instinkt. Das hat sich durch Tätigkeit, Karma, in Grün verwandelt. In der Weisheit, im Rhythmus ist alles fertig, ausgeglichen. Im Menschen ist alles Rhythmische, Weisheitsvolle im Ätherkörper. Der Ätherkörper ist daher das am Menschen, was die Weisheit repräsentiert. Im Ätherkörper herrscht Ruhe, Rhythmus." (Lit.: GA 093a, S. 23f)

Weisheit und Liebe

"Wenn jemand alle diejenigen Gedanken, die heute in der Theosophie gegeben werden, in sich aufnehmen würde, so wären dies die Gedanken der höheren Hierarchien, der Götter; jedoch würde dies Denken in uns eine Eiseskälte erzeugen. Darum müssen wir diese Göttergedanken mit der Wärme verbinden, die Liebe in uns erweckt. Auch wenn dies erst nur schwach möglich ist, so ist es doch damit wie mit dem ersten Lebensgefühle in einem Pflanzenkeim. Erst durch das Christus-Ereignis ist es uns möglich geworden, Weisheit mit Liebe zu verbinden." (Lit.: GA 266b, S. 234)

"Wir wissen, daß die vorherige Verkörperung unserer Erde der alte Mond, der Kosmos der Weisheit war, daß er ganz durchdrungen, durchsetzt von Weisheit war. Eine Kraft aber, die nun der Erde einverleibt ist, die fehlte ihm: die Liebe. Und so ist auch Luzifer ganz durchdrungen von Weisheit, aber die Liebe kennt er überhaupt nicht. Er hat sich ganz hingegeben der Weisheit, er hat sich an ihr wie berauscht, und daher will er alle Wesen, die Erdenkinder, voller Weisheit machen. Und darin liegt für den Menschen immer wieder die große Versuchung. Luzifer, dessen Kräfte in uns leben, sagt uns etwa so: Du wirst in alle Verhältnisse hineinschauen, du wirst alles wissen, dir wird alles klar sein, wenn du mich ganz aufnimmst in dich. - Weisheit ohne Liebe will er den Menschen geben; sie führt zu selbstsüchtigem Wissen." (Lit.: GA 266b, S. 146)

Weisheit und Reinkarnation

"Ein Mensch aber, der weise werden will, bestrebt sich, dasjenige, was er an Arbeit in früheren Inkarnationen geleistet und aufgespeichert hat, aus den früheren Inkarnationen herüberzubringen. Je weiser wir werden, desto mehr bringen wir aus früheren Inkarnationen in die gegenwärtige herüber, und wenn wir nicht weise werden wollen, so daß wir das Weisewerden von früheren Inkarnationen brach liegen lassen, dann kommt einer, der es absägt: Ahriman.

Niemand will es lieber als Ahriman, daß wir nicht weiser werden. Die Kraft haben wir. Wir haben viel, viel mehr in den früheren Inkarnationen erworben, als wir glauben, viel mehr erworben in den Zeiten, in denen wir durch die alten Hellseherzustände durchgegangen sind. Ein jeder könnte viel weiser werden, als er wird. Es darf sich niemand damit ausreden, daß er nicht viel herüberbringen konnte. Weisewerden heißt, das, was man in früheren Inkarnationen erworben hat, herausbringen, so daß es uns erfüllt in dieser Inkarnation." (Lit.: GA 159, S. 17f)

Weisheit kann, ähnlich wie die Schönheit des physischen Leibes, eine karmische Folge von Schmerzen und physischen und seelischen Leiden in einem früheren Erdenleben sein.

"Es ist nicht uninteressant, daß heute durch eine äußere Forschung in mannigfaltiger Weise bestätigt wird, was die Okkultisten seit Jahrtausenden gesagt haben: Daß die Weisheit mit Schmerzen und Leiden, mit einem entsagungsreichen, ernsten Leben im vorhergehenden Dasein zusammenhängt. Es lohnt sich gelegentlich durchaus, die äußere wissenschaftliche Forschung zu befragen. Da ist in letzter Zeit ein Buch über die Mimik des Denkens erschienen. Das Buch soll zeigen, wie sich in der Physiognomie des Menschen die Art und Weise malt, wie sein Denken gestimmt ist. Der Verfasser, der, wie man klar sieht, nicht viel vom Okkultismus weiß, hat doch durch äußerliche Beobachtung herausgefunden, daß man in der Physiognomie des Denkers einen Abdruck durchgemachter Schmerzen erkennen kann. Die gegenwärtige Wissenschaft ist im Begriff, Stück für Stück die uralte okkulte Weisheit zu bestätigen." (Lit.: GA 096, S. 114)

Zitate

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Luther übersetzte im Anschluss an die griechische und lateinische Bibel »der Werkmeister«.