Esoterik und Feuerluft: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Esoterik''' (von {{ELSalt|ἐσωτερικός}} ''esōterikós'' „innerlich“, „dem inneren Bereich zugehörig“) ist ursprünglich die Bezeichnung für eine [[geist]]ig-[[philosophisch]]e oder [[mystisch]]e [[Lehre]], die, im Gegensatz zu [[Exoterik]], nur einem auserwählten Personenkreis zugänglich war. Wer würdig befunden wurde, in die [[Mysterien]] [[eingeweiht]] zu werden, musste sich zu strenger [[Geheimhaltung]] verpflichten. Auf Mysterienverrat stand in der Regel die [[Todesstrafe]].  
Die '''Feuerluft''', gelegentlich auch als [[Akashastoff]] bezeichnet, bildete sich auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] und ist nach [[okkult]]er Ansicht die [[Urmaterie]], die allem materiellen Dasein zugrunde liegt. Als [[Sulfur]]- oder [[Schwefelprozess]] ist die Feuer-Luft einer der drei grundlegenden Prozesse der [[Alchemie|alchemistischen]] [[Tria Principia]].  


== Die westliche Esoterik des Bewusstseinsseelenzeitalters ==
== Die Feuernebel-Atmosphäre des alten Mondes und der frühen Erde ==


Das [[Geheimhaltung]]sgebot hat im gegenwärtigen [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] seine Berechtigung verloren. Heute besteht die [[Verpflichtung]], das esoterische [[Wissen]] allgemein öffentlich zugänglich zu machen, soweit es überhaupt in Worte gefasst werden kann<ref>vgl. [[Ludwig Wittgenstein]]: [[Wikipedia:Tractatus logico-philosophicus|Tractatus logico-philosophicus]] (7): ''"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."''</ref>. Das esoterische oder [[okkult]]e Wissen ist ein solches, das nicht durch äußere [[sinnlich]]e [[Anschauung]] und äußere [[Verstand]]estätigkeit gefunden, wohl aber durch ein [[Vorurteilslosigkeit|vorurteilsloses]] [[Denken]] [[begriff]]en werden kann. So kann und muss sich heute jeder sein eigenes [[Urteil]] darüber bilden; blinder [[Autoritätsglaube]] ist in einer zeitgemäßen Esoterik völlig fehl am Platz und schädlich. Wer sich der Mühe des ernsthaften eigenen Denkens ''nicht'' unterziehen ''will'', für den bleibt das geoffenbarte Wissen eben «geheim», d.h. ''esoterisch'', egal wie sehr es auch [[exoterisch]] verbreitet werden mag. Wie weit man den Zugang zu dem ''geheimen Wissen'' suchen will oder nicht, muss heute der völlig [[frei]]en [[Entscheidung]] des [[Individuum]]s überlassen bleiben.
Die von wässerigen Substanzen durchzogene Feuerluft, der '''Feuernebel''', bildete später die Atmosphäre des [[Alter Mond|alten Mondes]]:


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"Von der Offenbarung des Krishna darf man sagen: Es ist diese in einer gewissen Weise eine Geheimlehre. Warum eine Geheimlehre? Eine Geheimlehre einfach aus dem Grunde, weil wenige Menschen sich die innere Eignung verschaffen können, um zu der geistigen Höhe emporzuklimmen, um die Dinge zu verstehen. Man braucht solche Dinge, die Krishna geoffenbart hat, nicht durch äußere Mittel abzuschließen, nicht einzusperren, damit sie geheim bleiben; denn sie bleiben aus keinem anderen Grunde geheim, als weil die wenigsten Menschen zu der Höhe sich hinauferheben, zu der es notwendig ist sich zu erheben, um sie zu verstehen. Man kann solche Offenbarungen wie die des Krishna noch so sehr unter die Leute verteilen, man kann sie jedem in die Hand geben, sie bleiben doch geheim. Denn das Mittel, sie aus der Geheimlehre herauszubringen, ist nicht, dass man sie unter die Leute verteilt, sondern dass die Seelen hinaufschreiten, damit sich die Menschen damit vereinigen. Das ist es, dass solche Dinge in einer gewissen geistigen Höhe schweben und dann noch in einer Weise reden, die eine Art geistigen Höhepunktes darstellt. Wer die Worte aufnimmt, die aus solchen Offenbarungen kommen, darf noch lange nicht glauben, dass er solche Offenbarungen kennt, selbst wenn er ein Gelehrter des zwanzigsten Jahrhunderts ist. Man versteht es vollständig, wenn von vielen Seiten heute gesagt wird, es gebe keine Geheimlehre; man begreift es, weil oft die, welche solche Dinge behaupten, die Worte haben und damit glauben alles zu haben. Aber das Geheimlehrenartige liegt darin, dass sie das, was sie haben, nicht verstehen." {{Lit|{{G|139|92f}}}}
"Aus dem ganzen Grunde heraus wuchsen die Pflanzentiere, und darüber bewegten sich dann diejenigen Wesenheiten,
die Menschentiere waren, in dem Umkreis des Mondes, den man mit «Feuerluft» bezeichnet. Denken Sie sich die ganze Luft ausgefüllt mit Salpeter-, Kohlen- und
Schwefelsäuredämpfen; in dieser feurigen Luft, die Sie so bekommen würden,
lebten die Mondenmenschen. Der Okkultist kannte immer diese Feuerluft; und unter
den alten Erdverhältnissen gab es sogar die Möglichkeit, chemisch solche Feuerluft
herzustellen, was heute nur in ganz kleinem Kreise geschehen kann. Das Wissen
davon hat sich die echte Alchimie bewahrt. Wenn Sie daher im «Faust» lesen: ich will
ein wenig Feuerluft machen..., so ist das ein Anklang an die Tiefen des Okkultismus.
Feuerluft umhüllte den Mond, das war seine Atmosphäre." {{Lit|{{G|100|118}}}}
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Der Missbrauch esoterischen Wissens liegt ''heute'' nicht in seinem ''"Verrat"'', in seiner Veröffentlichung, da es sich ohnehin nur denen offenbart, die auch bereit sind, es [[bewusst]] zu ergreifen. Viel schädlicher ist es heute, dieses Wissen nur in einem engen "auserwählten" Menschenkreis zurückzuhalten und dadurch als [[Macht]]mittel zu missbrauchen, wie es gewisse [[Geheimbund|Geheimbünde]] heute noch versuchen:
=== Die Söhne des Feuernebels ===
 
Auch in der frühen [[Erdentwicklung]], nach der Abtrennung der [[Sonne]], spielten die Feuernebel, in denen sich die [[Mensch]]en zu inkarnieren begannen, noch eine wesentliche Rolle. Die herabsteigenden Menschen, die ersten Menschheitsführer ([[Manu]]s), wurden damals [[Söhne des Feuernebels]] genannt.
 
{{GZ|Dieser
leiblich-seelische Mensch ist da zunächst in einer viel
feineren und lichteren Materie inkarniert, als der spätere
Mensch. Es findet da fortwährend eine Verdichtung statt.
Deshalb sprechen wir auch von den sogenannten «Söhnen
des Feuernebels».|53|229}}
 
{{GGZ|Schon der Physiker sagt Ihnen -
und zwar als Hypothese -, daß, je weiter wir in der Erdenentwickelung
zurückgehen, wir auf immer höhere und
höhere Temperaturgrade kommen. Der Theosoph oder der
praktische Mystiker sieht nun wirklich zurück in diese
Urzeiten, und er sieht in dem, was wir die Akasha-Chronik
nennen, diese Zustände als eine Wahrheit, wie der Durchschnittsmensch
Tisch und Stühle als eine Wahrheit vor sich
sieht. Wir kommen zu einem Zustande, in dem alle Stoffe
auf unserer Erde in ganz anderen Verhältnissen zueinander
sind als heute.
 
Sie wissen, daß die Stoffe, wenn sie erwärmt werden, ihren
Zustand verändern. Feste Stoffe werden flüssig, flüssige
werden dampfförmig und so weiter. Nun kommen wir zu
unermeßlich viel höheren Temperaturgraden zurück, als wir
sie heute auf der Erde kennen. Da war die ganze stoffliche
Welt unserer Erde eine andere. Nur derjenige, welcher in der
materialistischen Auffassung befangen ist und befangen ist in
der unmittelbaren Anschauung auf unserer Erde, kann zu
der Anschauung kommen, daß dies unmöglich sei. Wer sich
freimacht von dem, was heute unsere Wirklichkeit ist, der
sieht auch ein, daß in diesen höheren Temperaturzuständen
dieser Erde Leben möglich war. Der Mensch lebte wirklich
in diesen höheren Temperaturzuständen, allerdings in einer
ganz anderen Art. Er lebte im Zustande des «Feuernebels».
Eine dampfartige, weiche Masse waren die Körper, eine
Masse, die sich eigentlich nicht vergleichen läßt mit dem,
was wir heute kennen.|53|243f|244}}
 
{{GZ|Für die Erde war die Folge des Heraustretens der
Sonne eine weitere stoffliche Verdichtung. Es bildete
sich fester Stoff aus dem flüssigen heraus; ebenso schied
sich der Lichtäther in eine andere Lichtätherart und in
einen Äther, der den Körpern das Vermögen gibt, zu
erwärmen. Damit wurde die Erde eine Wesenheit, die
Wärme in sich entwickelte. Alle ihre Wesen kamen unter
den Einfluß der Wärme. Wieder mußte im Astralischen
ein ähnlicher Vorgang stattfinden wie früher; die einen
Wesen bildeten sich höher auf Kosten von anderen. Es
schied sich ein Teil von Wesen aus, der geeignet war,
die derbe, feste Stofflichkeit zu bearbeiten. Und damit
war für die Erde das feste Knochengerüst des mineralischen
Reiches entstanden. Zunächst waren alle höheren
Naturreiche noch nicht auf diese feste mineralische
Knochenmasse wirksam. Man hat daher auf der Erde
ein Mineralreich, das hart ist, ein Pflanzenreich, das als
dichteste Stofflichkeit Wasser und Luft hat. In diesem
Reiche hatte sich nämlich durch die geschilderten Vorgänge
der Luftleib selbst zu einem Wasser leib verdichtet.
Daneben bestanden Tiere in den mannigfaltigsten Formen,
solche mit Wasser- und solche mit Luftleibern. Der
Menschenleib selbst war einem Verdichtungsprozeß anheimgefallen.
Er hatte seine dichteste Leiblichkeit bis zur
Wässerigkeit verdichtet. Dieser sein Wasserleib war
durchzogen von dem entstandenen Wärmeäther. Das
gab seinem Leib eine Stofflichkeit, die man etwa
gasartig nennen könnte. Diesen materiellen Zustand
des Menschenleibes bezeichnet man in Werken der Geheimwissenschaft
als denjenigen des Feuernebels. Der
Mensch war in diesem Leibe von Feuernebel verkörpert.|11|118|117}}
 
== Feuerluft und Elementarwesen ==
 
Die alten [[Alchemist]]en vermochten geeignete Bedingungen für die Feuerluft herzustellen und konnten dadurch gewisse [[Elementarwesen]] zu ihren Dienern machen.


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"Was liegt da eigentlich zugrunde? Das ist ein sehr wichtiges Problem.
"Diese Feuerluft, in der hebräischen Tradition «Ruach» genannt, kann tatsächlich
Es liegt das zugrunde, daß wenn man irgendeinen solchen Inhalt,
in einer gewissen Weise dargestellt werden. Diese Ruach ist den heutigen Menschen
der aus dem Geiste heraus geboren ist, als Geheimbesitz betrachtet,
verlorengegangen, die alten Alchimisten aber konnten die Bedingung dafür herstellen;
dann gibt er Macht, während wenn er popularisiert wird, er nicht
sie konnten dadurch Elementarwesen zu ihren Dienern machen. Dieser Feuernebel
mehr diese Macht gibt. Und das bitte ich Sie nun wirklich einmal ganz
war also in den alchimistischen Zeiten etwas durchaus Bekanntes, und je weiter
gehörig ins Auge zu fassen: Irgendein Inhalt, den man als Erkenntnisinhalt
wir zurückgehen, desto mehr hatten die Menschen die Möglichkeit, ihn herzustellen.
hat, wird zu einer Machtkraft, wenn man ihn geheim hält. Daher
Diesen Feuernebel atmeten unsere Vorfahren auf dem Monde. Er hat sich
sind diejenigen, die gewisse Lehren geheimhalten wollen, sehr unangenehm
weiterentwickelt und hat sich differenziert in die heutige Luft und in das, was sonst
berührt, wenn die Dinge popularisiert werden. Das ist gegeradezu
auf der Erde unter der Einwirkung des Feuers entstanden ist." {{Lit|{{G|99|109}}}}
ein Weltgesetz, daß dasjenige, was popularisiert einfach Erkenntnis
gibt, Macht gibt, wenn es sekretiert wird." {{Lit|{{G|202|60}}}}
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[[Rudolf Steiner]] hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch die von ihm begründete [[Geisteswissenschaft]] oder [[Anthroposophie]] ein solches Wissen mit [[wissenschaft]]licher Strenge der Allgemeinheit zu überliefern und auch klar und deutlich den [[Schulungsweg|geistigen Schulungsweg]] darzustellen, auf dem dieses gefunden werden kann.
== Die Wahrnehmung der Feuerluft bis zur urindischen Zeit ==
 
Noch in der [[Urindische Kultur|urindischen Zeit]] wurde die Feuerluft in gewissser Weise wahrgenommen. Die Urinder konnten noch die Seele des Lichts, d.h. die Spuren der in der Luft damals wirkenden [[Feuergeister]], sehen. Was wir heute als [[Luft]] erleben, das wurde damals noch als [[Feuer]] wahrgenommen. Umgekehrt wurde damals das, was wir als Feuer wahrnehmen, als Luft erlebt:


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"Es könnte sehr leicht der Glaube entstehen, daß derjenige, der nun
"Man kann durch die geisteswissenschaftliche Forschung heute konstatieren,
in die geistige Welt eintritt, unbedingt selber. ein Geistesforscher
daß die meisten Menschen des alten Indiens ihren Atem noch ganz anders
werden müsse. Das ist nicht nötig, obwohl ich beschrieben habe in
wahrgenommen haben. Es hatte sich noch nicht aus dem, was um die damaligen
meinem Buche «[[Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?]]»
Menschen vorging, die Seele des Lichtes zurückgezogen;
so viel von dem, was die Seele aus sich machen muß, damit sie wirklich
so nahmen sie wahr die ein- und ausgeatmete Luft in verschieden hellen und dunklen
eintreten kann. Und es kann es heute bis zu einem gewissen Grade
Farbennuancen. Sie sahen wie in Feuerstrahlen einströmen die Luft und wiederum
jeder, aber es braucht es nicht jeder. Das, was man als Seelisches entwickelt
hinausgehen. So können Sie also sagen: Im Grunde genommen ist auch die
hat, ist eine rein innerliche Angelegenheit; das aber, was
Luft sogar durch das, was sich alles geändert hat für die menschliche Anschauung etwas ganz anderes geworden. Die Luft ist heute etwas, was der
daraus entsteht, ist, daß die erforschten Wahrheiten in Begriffe geformt
Mensch im Grunde genommen wahrnimmt nur mechanisch durch den Widerstand,
werden, daß man in solche Vorstellungen, wie ich sie heute entwickelt
den sie ihm bietet, weil er die Seele des Lichtes, die die Luft durchdringt, nicht unmittelbar
habe, einkleidet, was der Geistesforscher geben kann. Dann
wahrnimmt. Auch aus diesem letzten Rest des instinktiven Schauens ist
kann es mitgeteilt werden. Für das, was der Mensch braucht, ist es
der Mensch herausgegangen. Der alte Inder würde daher nicht einfach Luft genannt
ganz gleichgültig - ich spreche damit ein Gesetz der Geistesforschung
haben, was aus- und eingeatmet wird, sondern Feuerluft, weil er es in verschiedenen
aus - , ob man die Dinge selber erforscht hat, oder ob man sie von
Graden des feurigen Erstrahlens wahrgenommen hat. Das altindische Bewußtsein
anderer glaubwürdiger Seite erhalten hat. Es kommt nicht darauf an,
sah feurige Massen durch die Luft dahinziehen. Sehen Sie sich um in den morgenländischen
die Dinge selbst zu erforschen, sondern es kommt darauf an, daß man
Schriften, wie da die Elemente aufgezählt werden : Erde (prithivi), Wasser (apas), Feuer (tedschas), Luft (vayu), Äther (akasha). Erst von der griechischen Zeit
sie in sich hat, daß man sie in sich entwickelt hat. Es ist daher eine
an finden wir die andere Aufzählung, die uns heute selbstverständlich ist und die wir
irrtümliche Vorstellung, wenn man glaubt, ein jeder müsse ein Geistesforscher
zugrunde legen müssen allem Begreifen, nämlich: Erde, Wasser, Luft, Feuer und die
werden. Der Geistesforscher wird nur heute das Bedürfnis
anderen Ätherarten. Warum ist das so? Das altindische Bewußtsein sah – geradeso
haben, wie ich selber das Bedürfnis gehabt habe, über seinen Forschungsweg
wie der heutige Mensch draußen die Dinge, die sich manifestieren durch das Feste,
gewissermaßen Rechenschaft zu geben. Und nicht nur
was man das Erdige nennt, sieht – durch das Flüssige, was man geistig gesprochen
aus dem Grunde, weil heute bis zu einem gewissen Grade jeder ohne
das Wasser nennt. Was wir heute Luft nennen, das war ihm schon Feuer, denn da sah
allen Schaden den Weg gehen kann, den ich beschrieben habe, sondern
man schon das Feuer in der Luft, und bezeichnete das, was man sah, als Feuer. Wir
auch, weil jeder berechtigt ist zu fragen: Wie hast du es gemacht,
sehen dies Feuer nicht mehr, wir fühlen es als Wärme. Und erst, wenn sie etwas
daß du zu solchen Resultaten gekommen bist? - daher habe ich diese
höher hinaufrückten in der Elementenreihe, rückten die Inder in ein Element ein,
Dinge beschrieben. Und ich glaube, daß auch jeder, der nicht ein
wo sich für die Menschheit, weil sich alles gewandelt hat seit dem vierten Zeitraum
Geistesforscher werden will, wenigstens sich überzeugen wird wollen,
der nachatlantischen Zeit, das herausstellte, was wir heute die vom Lichte durchdrungene,
wie der Geistesforscher zu den Resultaten kommt, die ja heute jeder
aber nicht das Licht zeigende Luft nennen. In Feuer und Luft hat sich die
braucht, der im Sinne der heutigen menschlichen Entwickelung die
ganze Anschauung der Menschen umgedreht." {{Lit|{{G|113|141ff}}}}
Grundlage legen will für das Leben, das sich in den Menschenseelen
entwickeln muß.
 
Es ist heute die Zeit vorüber, die in alten Zeiten bezüglich der
Geistesforschung da war, wo man so sehr zurückgehalten hat dasjenige,
was Seelenentwickelung bewirkt hat. Es war in alter Zeit
streng verboten, das Verborgene mitzuteilen. Auch heute noch halten
diejenigen, die von diesen Geheimnissen des Lebens wissen - es sind
ja ihrer nicht wenige -, mit diesen Dingen zurück. Wer bloß als
Schüler diese Dinge bekommen hat von einem andern Lehrer, der
wird unter allen Umständen nicht gut tun, die Dinge weiterzugeben!
Es ist heute nur ratsam, dasjenige weiterzugeben, worauf man selber
gekommen ist, was man selber erforscht hat. Das aber kann und muß
der übrigen Menschheit dienen." {{Lit|{{G|178|38ff}}}}
</div>
</div>


== Siehe auch ==
== Der Sulphurprozess und eine Anschauungsübung für den vierdimensionalen Raum ==
{{Portal|Esoterik}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Esoterik}}
* {{WikipediaDE|Esoterik}}
* {{WikipediaDE|Liste deutschsprachiger Esoterik-Verlage}}
* [[Autoritätsglaube]]
* [[Okkultismus]]


== Literatur ==
[[Wasser]], [[Luft]], [[Licht]] und [[Feuer]] stellen sich dar als die [[Vierte Dimension|vier Dimensionen]] des [[Astralwelt|astralen Raumes]]. Damit ist allerdings ''nicht'' gesagt, dass der Astralraum als solcher vierdimensional ist. Für sich gesehen ist die Astralwelt [[bild]]haft zweidimensional. Vierdimensional ist vielmehr das [[Bewusstsein]], das zugleich die [[physische Welt]] und die [[Astralwelt]] umspannt. Luft und Feuer bilden gemeinsam die Feuerluft, den [[Schwefelprozess]].


* [[w:Ernst Benz|Ernst Benz]]: ''Esoterisches Christentum'', in: ''Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte'' Vol. 19, No. 3 (1967), S. 193-214 {{JSTOR|23892363}}
<div style="margin-left:20px">
* [[Antoine Faivre]]: ''Esoterik im Überblick. Geheime Geschichte des abendländischen Denkens'', Herder, Freiburg 2001, ISBN 978-3451049613
"Derjenige, welcher eine wirkliche
* Arthur Versluis: ''Magic and Mysticism: An Introduction to Western Esoteric Traditions'', Rowman & Littlefield Publishers 2007, ISBN 978-0742558366
Anschauung des vierdimensionalen Raumes sich erwerben
* [[Nicholas Goodrick-Clarke]]: ''The Western Esoteric Traditions: A Historical Introduction'', OUP USA 2008, ISBN 978-0195320992, eBook {{ASIN|B0058C6FIQ}}
will, muß ganz bestimmte Anschauungsübungen machen. Er bildet
* [[Wouter J. Hanegraaff]]: ''Esotericism and the Academy: Rejected Knowledge in Western Culture'', Cambridge University Press 2014, ISBN 978-1107680975, eBook {{ASIN|B0070TTHXU}}
sich zunächst eine ganz klare, vertiefte Anschauung vom
* Wouter J. Hanegraaff: ''Western Esotericism: A Guide for the Perplexed'', Bloomsbury Academic 2013, ISBN 978-1441136466, eBook {{ASIN|B00BI3IPCS}}
Wasser. Eine solche Anschauung ist nicht so ohne weiteres zu
* Glenn Alexander Magee (Hrsg.): ''The Cambridge Handbook of Western Mysticism and Esotericism'', Cambridge University Press 2016, ISBN 978-0521509831, eBook {{ASIN|B01DPNK59E}}
bekommen, man muß sich sehr genau in die Natur des Wassers
*''Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft Goetheanum - Zur Orientierung und Einführung''. Herausgegeben für das Hochschulkollegium der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft Goetheanum von Johannes Kühl, Bodo von Plato und Heinz Zimmermann, Verlag am Goetheanum, Dornach 2008, ISBN 978-3-7235-1328-6
vertiefen; man muß sozusagen hineinkriechen in das Wasser. Das
*Johannes Kiersch: ''Steiners individualisierte Esoterik einst und jetzt. Zur Entwicklung der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2012. ISBN 978-3-7235-1464-1
zweite ist, daß man sich eine Anschauung von der Natur des Lichtes
*Johannes Kiersch: ''Rudolf Steiners Weg zu einer freien Esoterik'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2019, ISBN 978-3723516164
verschafft; das Licht ist etwas, was der Mensch zwar kennt,
*Sergej O. Prokofieff: ''Die erste Klasse der Michael-Schule und ihre christologischen Grundlagen'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2009 (nur für Mitglieder der ersten Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft)
aber nur so, daß er es von außen empfängt; durch das Meditieren
*Peter Selg/Marc Desaules (Hg.): ''Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft''. Ihre Bedeutung und ihr Ziel, Vlg. des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2018
kann er das innere Gegenbild des Lichtes bekommen, wissen,
* [[Anton Kimpfler]]: ''Praktische Esoterik. Der Weg ins dritte Jahrtausend'', Verlag am Goetheanum, Dornach 1999, ISBN 978-3723510629
woher Licht entsteht, und daher selbst Licht hervorbringen. Das
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
kann derjenige, der reine Begriffe wirklich meditativ auf seine
* [[Rudolf Steiner]]: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
Seele wirken läßt, der ein sinnlichkeitsfreies Denken hat. Dann
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}
geht ihm die ganze Umwelt als flutendes Licht auf, und nun muß
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/aesthetik_literatur_allgemein.pdf Literaturlisten Esoterik] PDF
er gleichsam chemisch die Vorstellung, die er sich vom Wasser
gebildet hat, mit der des Lichtes verbinden. Dieses von Licht ganz
durchdrungene Wasser ist ein Körper, der von den Alchemisten
«Merkurius» genannt wurde. Das alchemistische Merkur ist aber
nicht das gewöhnliche Quecksilber. Erst muß man in sich die
Fähigkeit erwecken, aus dem Begriff des Lichtes Merkurius zu
erzeugen. Merkurius, lichtdurchdrungene Wasserkraft, ist dasjenige,
in dessen Besitz man sich dann versetzt. Das ist das eine Element
der astralen Welt.


{{GA}}
Das zweite entsteht dadurch, daß Sie sich ebenso eine anschauliche
Vorstellung von der Luft machen, dann die Kraft der Luft
durch einen geistigen Vorgang heraussaugen, sie mit dem Gefühl
in sich verbinden, und Sie entzünden so den Begriff «Wärme»,
«Feuer», dann bekommen Sie «Feuerluft». Also das eine Element
wird herausgesogen, das andere wird von Ihnen selbst erzeugt.
Dieses - Luft und Feuer - nannten die Alchemisten «Schwefel»,
Sulfur, leuchtende Feuerluft. Im wäßrigen Elemente, da haben Sie
in Wahrheit jene Materie, von der es heißt: «und der Geist Gottes
schwebte über den Wassern».


== Weblinks ==
Das dritte Element ist «Geist-Gott», das ist «Erde» verbunden
mit «Schall». Das ist eben was entsteht, wenn man der Erde die
Kräfte entzieht und mit dem Schall verbindet. Jene «Wasser» sind
nicht gewöhnliche Wasser, sondern was man eigentlich astrale
Materie nennt. Diese besteht aus vier Arten von Kräften: Wasser,
Luft, Licht und Feuer. Und das stellt sich dar als die vier Dimensionen
des astralen Raumes." {{Lit|{{G|324a|60f}} Nachschrift von ''Walter Vegelahn''; für die Nachschrift von ''Franz Seiler'' siehe: {{G|324a|58ff}}}}
</div>


* [https://jnana-channel.info/ Online Nachschlagewerk der Metaphysik und Wegweiser für das esoterische Wissen]
==Literatur==


== Einzelnachweise ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1986), ISBN 3-7274-0110-9 {{Schriften|11}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprung und Ziel des Menschen'', [[GA 53]] (1981), ISBN 3-7274-0532-5 {{Vorträge|053}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Theosophie des Rosenkreuzers'', [[GA 99]], Zehnter Vortrag, München, 3. Juni 1907 {{Vorträge|099}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981) {{Vorträge|100}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Orient im Lichte des Okzidents'', [[GA 113]] (1982) {{Vorträge|113}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die vierte Dimension'', [[GA 324a]] (1995), ISBN 3-7274-3245-4 {{Vorträge|324a}}


<references/>
{{GA}}


[[Kategorie:Esoterik nach Richtung|!]]
[[Kategorie:Alchemie]]
[[Kategorie:Esoterik|!]]

Version vom 17. April 2020, 01:43 Uhr

Die Feuerluft, gelegentlich auch als Akashastoff bezeichnet, bildete sich auf dem alten Mond und ist nach okkulter Ansicht die Urmaterie, die allem materiellen Dasein zugrunde liegt. Als Sulfur- oder Schwefelprozess ist die Feuer-Luft einer der drei grundlegenden Prozesse der alchemistischen Tria Principia.

Die Feuernebel-Atmosphäre des alten Mondes und der frühen Erde

Die von wässerigen Substanzen durchzogene Feuerluft, der Feuernebel, bildete später die Atmosphäre des alten Mondes:

"Aus dem ganzen Grunde heraus wuchsen die Pflanzentiere, und darüber bewegten sich dann diejenigen Wesenheiten, die Menschentiere waren, in dem Umkreis des Mondes, den man mit «Feuerluft» bezeichnet. Denken Sie sich die ganze Luft ausgefüllt mit Salpeter-, Kohlen- und Schwefelsäuredämpfen; in dieser feurigen Luft, die Sie so bekommen würden, lebten die Mondenmenschen. Der Okkultist kannte immer diese Feuerluft; und unter den alten Erdverhältnissen gab es sogar die Möglichkeit, chemisch solche Feuerluft herzustellen, was heute nur in ganz kleinem Kreise geschehen kann. Das Wissen davon hat sich die echte Alchimie bewahrt. Wenn Sie daher im «Faust» lesen: ich will ein wenig Feuerluft machen..., so ist das ein Anklang an die Tiefen des Okkultismus. Feuerluft umhüllte den Mond, das war seine Atmosphäre." (Lit.: GA 100, S. 118)

Die Söhne des Feuernebels

Auch in der frühen Erdentwicklung, nach der Abtrennung der Sonne, spielten die Feuernebel, in denen sich die Menschen zu inkarnieren begannen, noch eine wesentliche Rolle. Die herabsteigenden Menschen, die ersten Menschheitsführer (Manus), wurden damals Söhne des Feuernebels genannt.

„Dieser leiblich-seelische Mensch ist da zunächst in einer viel feineren und lichteren Materie inkarniert, als der spätere Mensch. Es findet da fortwährend eine Verdichtung statt. Deshalb sprechen wir auch von den sogenannten «Söhnen des Feuernebels».“ (Lit.:GA 53, S. 229)

„Schon der Physiker sagt Ihnen - und zwar als Hypothese -, daß, je weiter wir in der Erdenentwickelung zurückgehen, wir auf immer höhere und höhere Temperaturgrade kommen. Der Theosoph oder der praktische Mystiker sieht nun wirklich zurück in diese Urzeiten, und er sieht in dem, was wir die Akasha-Chronik nennen, diese Zustände als eine Wahrheit, wie der Durchschnittsmensch Tisch und Stühle als eine Wahrheit vor sich sieht. Wir kommen zu einem Zustande, in dem alle Stoffe auf unserer Erde in ganz anderen Verhältnissen zueinander sind als heute.

Sie wissen, daß die Stoffe, wenn sie erwärmt werden, ihren Zustand verändern. Feste Stoffe werden flüssig, flüssige werden dampfförmig und so weiter. Nun kommen wir zu unermeßlich viel höheren Temperaturgraden zurück, als wir sie heute auf der Erde kennen. Da war die ganze stoffliche Welt unserer Erde eine andere. Nur derjenige, welcher in der materialistischen Auffassung befangen ist und befangen ist in der unmittelbaren Anschauung auf unserer Erde, kann zu der Anschauung kommen, daß dies unmöglich sei. Wer sich freimacht von dem, was heute unsere Wirklichkeit ist, der sieht auch ein, daß in diesen höheren Temperaturzuständen dieser Erde Leben möglich war. Der Mensch lebte wirklich in diesen höheren Temperaturzuständen, allerdings in einer ganz anderen Art. Er lebte im Zustande des «Feuernebels». Eine dampfartige, weiche Masse waren die Körper, eine Masse, die sich eigentlich nicht vergleichen läßt mit dem, was wir heute kennen.“ (S. 243f)

„Für die Erde war die Folge des Heraustretens der Sonne eine weitere stoffliche Verdichtung. Es bildete sich fester Stoff aus dem flüssigen heraus; ebenso schied sich der Lichtäther in eine andere Lichtätherart und in einen Äther, der den Körpern das Vermögen gibt, zu erwärmen. Damit wurde die Erde eine Wesenheit, die Wärme in sich entwickelte. Alle ihre Wesen kamen unter den Einfluß der Wärme. Wieder mußte im Astralischen ein ähnlicher Vorgang stattfinden wie früher; die einen Wesen bildeten sich höher auf Kosten von anderen. Es schied sich ein Teil von Wesen aus, der geeignet war, die derbe, feste Stofflichkeit zu bearbeiten. Und damit war für die Erde das feste Knochengerüst des mineralischen Reiches entstanden. Zunächst waren alle höheren Naturreiche noch nicht auf diese feste mineralische Knochenmasse wirksam. Man hat daher auf der Erde ein Mineralreich, das hart ist, ein Pflanzenreich, das als dichteste Stofflichkeit Wasser und Luft hat. In diesem Reiche hatte sich nämlich durch die geschilderten Vorgänge der Luftleib selbst zu einem Wasser leib verdichtet. Daneben bestanden Tiere in den mannigfaltigsten Formen, solche mit Wasser- und solche mit Luftleibern. Der Menschenleib selbst war einem Verdichtungsprozeß anheimgefallen. Er hatte seine dichteste Leiblichkeit bis zur Wässerigkeit verdichtet. Dieser sein Wasserleib war durchzogen von dem entstandenen Wärmeäther. Das gab seinem Leib eine Stofflichkeit, die man etwa gasartig nennen könnte. Diesen materiellen Zustand des Menschenleibes bezeichnet man in Werken der Geheimwissenschaft als denjenigen des Feuernebels. Der Mensch war in diesem Leibe von Feuernebel verkörpert.“ (Lit.:GA 11, S. 118)

Feuerluft und Elementarwesen

Die alten Alchemisten vermochten geeignete Bedingungen für die Feuerluft herzustellen und konnten dadurch gewisse Elementarwesen zu ihren Dienern machen.

"Diese Feuerluft, in der hebräischen Tradition «Ruach» genannt, kann tatsächlich in einer gewissen Weise dargestellt werden. Diese Ruach ist den heutigen Menschen verlorengegangen, die alten Alchimisten aber konnten die Bedingung dafür herstellen; sie konnten dadurch Elementarwesen zu ihren Dienern machen. Dieser Feuernebel war also in den alchimistischen Zeiten etwas durchaus Bekanntes, und je weiter wir zurückgehen, desto mehr hatten die Menschen die Möglichkeit, ihn herzustellen. Diesen Feuernebel atmeten unsere Vorfahren auf dem Monde. Er hat sich weiterentwickelt und hat sich differenziert in die heutige Luft und in das, was sonst auf der Erde unter der Einwirkung des Feuers entstanden ist." (Lit.: GA 99, S. 109)

Die Wahrnehmung der Feuerluft bis zur urindischen Zeit

Noch in der urindischen Zeit wurde die Feuerluft in gewissser Weise wahrgenommen. Die Urinder konnten noch die Seele des Lichts, d.h. die Spuren der in der Luft damals wirkenden Feuergeister, sehen. Was wir heute als Luft erleben, das wurde damals noch als Feuer wahrgenommen. Umgekehrt wurde damals das, was wir als Feuer wahrnehmen, als Luft erlebt:

"Man kann durch die geisteswissenschaftliche Forschung heute konstatieren, daß die meisten Menschen des alten Indiens ihren Atem noch ganz anders wahrgenommen haben. Es hatte sich noch nicht aus dem, was um die damaligen Menschen vorging, die Seele des Lichtes zurückgezogen; so nahmen sie wahr die ein- und ausgeatmete Luft in verschieden hellen und dunklen Farbennuancen. Sie sahen wie in Feuerstrahlen einströmen die Luft und wiederum hinausgehen. So können Sie also sagen: Im Grunde genommen ist auch die Luft sogar durch das, was sich alles geändert hat für die menschliche Anschauung etwas ganz anderes geworden. Die Luft ist heute etwas, was der Mensch im Grunde genommen wahrnimmt nur mechanisch durch den Widerstand, den sie ihm bietet, weil er die Seele des Lichtes, die die Luft durchdringt, nicht unmittelbar wahrnimmt. Auch aus diesem letzten Rest des instinktiven Schauens ist der Mensch herausgegangen. Der alte Inder würde daher nicht einfach Luft genannt haben, was aus- und eingeatmet wird, sondern Feuerluft, weil er es in verschiedenen Graden des feurigen Erstrahlens wahrgenommen hat. Das altindische Bewußtsein sah feurige Massen durch die Luft dahinziehen. Sehen Sie sich um in den morgenländischen Schriften, wie da die Elemente aufgezählt werden : Erde (prithivi), Wasser (apas), Feuer (tedschas), Luft (vayu), Äther (akasha). Erst von der griechischen Zeit an finden wir die andere Aufzählung, die uns heute selbstverständlich ist und die wir zugrunde legen müssen allem Begreifen, nämlich: Erde, Wasser, Luft, Feuer und die anderen Ätherarten. Warum ist das so? Das altindische Bewußtsein sah – geradeso wie der heutige Mensch draußen die Dinge, die sich manifestieren durch das Feste, was man das Erdige nennt, sieht – durch das Flüssige, was man geistig gesprochen das Wasser nennt. Was wir heute Luft nennen, das war ihm schon Feuer, denn da sah man schon das Feuer in der Luft, und bezeichnete das, was man sah, als Feuer. Wir sehen dies Feuer nicht mehr, wir fühlen es als Wärme. Und erst, wenn sie etwas höher hinaufrückten in der Elementenreihe, rückten die Inder in ein Element ein, wo sich für die Menschheit, weil sich alles gewandelt hat seit dem vierten Zeitraum der nachatlantischen Zeit, das herausstellte, was wir heute die vom Lichte durchdrungene, aber nicht das Licht zeigende Luft nennen. In Feuer und Luft hat sich die ganze Anschauung der Menschen umgedreht." (Lit.: GA 113, S. 141ff)

Der Sulphurprozess und eine Anschauungsübung für den vierdimensionalen Raum

Wasser, Luft, Licht und Feuer stellen sich dar als die vier Dimensionen des astralen Raumes. Damit ist allerdings nicht gesagt, dass der Astralraum als solcher vierdimensional ist. Für sich gesehen ist die Astralwelt bildhaft zweidimensional. Vierdimensional ist vielmehr das Bewusstsein, das zugleich die physische Welt und die Astralwelt umspannt. Luft und Feuer bilden gemeinsam die Feuerluft, den Schwefelprozess.

"Derjenige, welcher eine wirkliche Anschauung des vierdimensionalen Raumes sich erwerben will, muß ganz bestimmte Anschauungsübungen machen. Er bildet sich zunächst eine ganz klare, vertiefte Anschauung vom Wasser. Eine solche Anschauung ist nicht so ohne weiteres zu bekommen, man muß sich sehr genau in die Natur des Wassers vertiefen; man muß sozusagen hineinkriechen in das Wasser. Das zweite ist, daß man sich eine Anschauung von der Natur des Lichtes verschafft; das Licht ist etwas, was der Mensch zwar kennt, aber nur so, daß er es von außen empfängt; durch das Meditieren kann er das innere Gegenbild des Lichtes bekommen, wissen, woher Licht entsteht, und daher selbst Licht hervorbringen. Das kann derjenige, der reine Begriffe wirklich meditativ auf seine Seele wirken läßt, der ein sinnlichkeitsfreies Denken hat. Dann geht ihm die ganze Umwelt als flutendes Licht auf, und nun muß er gleichsam chemisch die Vorstellung, die er sich vom Wasser gebildet hat, mit der des Lichtes verbinden. Dieses von Licht ganz durchdrungene Wasser ist ein Körper, der von den Alchemisten «Merkurius» genannt wurde. Das alchemistische Merkur ist aber nicht das gewöhnliche Quecksilber. Erst muß man in sich die Fähigkeit erwecken, aus dem Begriff des Lichtes Merkurius zu erzeugen. Merkurius, lichtdurchdrungene Wasserkraft, ist dasjenige, in dessen Besitz man sich dann versetzt. Das ist das eine Element der astralen Welt.

Das zweite entsteht dadurch, daß Sie sich ebenso eine anschauliche Vorstellung von der Luft machen, dann die Kraft der Luft durch einen geistigen Vorgang heraussaugen, sie mit dem Gefühl in sich verbinden, und Sie entzünden so den Begriff «Wärme», «Feuer», dann bekommen Sie «Feuerluft». Also das eine Element wird herausgesogen, das andere wird von Ihnen selbst erzeugt. Dieses - Luft und Feuer - nannten die Alchemisten «Schwefel», Sulfur, leuchtende Feuerluft. Im wäßrigen Elemente, da haben Sie in Wahrheit jene Materie, von der es heißt: «und der Geist Gottes schwebte über den Wassern».

Das dritte Element ist «Geist-Gott», das ist «Erde» verbunden mit «Schall». Das ist eben was entsteht, wenn man der Erde die Kräfte entzieht und mit dem Schall verbindet. Jene «Wasser» sind nicht gewöhnliche Wasser, sondern was man eigentlich astrale Materie nennt. Diese besteht aus vier Arten von Kräften: Wasser, Luft, Licht und Feuer. Und das stellt sich dar als die vier Dimensionen des astralen Raumes." (Lit.: GA 324a, S. 60f Nachschrift von Walter Vegelahn; für die Nachschrift von Franz Seiler siehe: GA 324a, S. 58ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.