Gabriel (Erzengel) und Rhetorik: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Ghent Altarpiece F - Archangel.jpg|thumb|Der Verkündigungsengel Gabriel auf dem [[Wikipedia:Genter Altar|Genter Altar]]]]
'''Rhetorik''' ({{ELSalt|ῥητορική (τέχνη)}} ''{{lang|grc-Latn|rhētorikḗ (téchnē)}}'' „die Redekunst“) ist die [[Kunst]] der '''Rede''', des an eine Zuhörerschaft gerichteten mündlichen '''Vortrags''' ''eigener'' [[Gedanken]] (im Unterschied zum [[Rezitator]]). Sie spielte bereits in der [[Griechische Antike|griechischen Antike]] eine große Rolle. Eine ganz besondere Bedeutung gewann der '''Rhetor''', der geübte '''Redner''', dann im [[Wikipedia:Römisches Reich|Römischen Reich]].  
'''Gabriel''' ([[Wikipedia:Hebräische Sprache|hebr.]] גַּבְרִיאֵל = „Gott ist stark“, [[Wikipedia:Arabische Sprache|arab.]] {{Arabische Schrift|جبريل|ar}} , ''Djebrail'', deutsch „Held Gottes“) ist der zweite der vier hauptsächlichen [[Erzengel]] und wird in der [[Bibel]] im [[Buch Daniel]] und im [[Lukasevangelium]] erwähnt und wird ganz besonders im [[Islam]] verehrt. Gabriel steht in Zusammenhang mit den [[Geburt]]skräften und wird in der bildenden Kunst häufig auch in weiblicher Gestalt dargestellt. Er gilt als Bote [[Gott]]es und gilt vielfach auch als Ausleger von [[Vision]]en. Sein Herrschaftsbereich ist die [[Mond]]ensphäre.


Der Erzengel Gabriel steht für:
{{GZ|In Rom tritt später an die Stelle des Gymnasten der Rhetor.
Das ist schon etwas abstrahiert vom ganzen Menschen, aber es ist
wenigstens noch etwas da, was zusammenhängt mit einem Tun des
Menschen in einem Teil des Organismus. Was wird alles bewegt,
wenn wir reden! Wie lebt das Reden in unserem Herzen, in unserer
Lunge, wie in unserem Zwerchfell und weiter hinunter! Es lebt nicht
mehr so intensiv im ganzen Menschen wie dasjenige, was der Gymnast
getrieben hat, aber es lebt immerhin in einem großen Teil des
Menschen. Und die Gedanken sind dann nur ein Extrakt aus dem,
was im Reden lebt. Der Rhetor tritt an die Stelle des Gymnasten.
Der Gymnast hat es mit dem ganzen Menschen zu tun. Der Rhetor
hat es nur noch zu tun mit dem, was gewissermaßen die Gliedmaßen
schon ausschließt und also aus einem Teil des Menschen herauf in
den Kopf dasjenige schickt, was Einsicht ist. Und die dritte Stufe,
die kommt erst in der Neuzeit herauf: das ist der Doktor, der nichts
mehr abrichtet als den Kopf, der nur mehr auf die Gedanken sieht.|233|110f}}


das neue, Veränderungen, Wunderbares. Er wird dein Begleiter durch das normale menschliche Leben, kündigt deren Geburt an.
Im [[Mittelalter]] bildete die Rhetorik zusammen mit [[Grammatik]] und [[Dialektik]] das [[Trivium]] im Kanon der [[Sieben freie Künste|Sieben Freien Künste]].
Gabriel wird oft auch als weiblicher Engel bezeichnet, - da er für das Neue und Geburt steht. Auch ist er/sie der Engel der Auferstehung und der Gnade. Die Überlieferungen besagen, - das Gabriel die Seelen aus dem Paradies holt, sollten diese sich wehren oder dort nicht hingehören.  


=== Gabriel im Judentum ===
== Siehe auch ==
 
* [[Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden]] - [[Wikipedia:Heinrich von Kleist|Heinrich von Kleist]] (1777-1811)
Im Judentum gilt Gabriel neben Michael als Fürbitter und [[Schutzengel]] des [[Wikipedia:Israeliten|Volkes Israel]], aber auch als Straf- und [[Todesengel]].
* {{WikipediaDE|Kategorie:Rhetorik}}
 
* {{WikipediaDE|Rhetorik}}
Erstmals erscheint sein Name im [[Wikipedia:Buch Daniel|Buch Daniel]], wo er die Vision von Widder und Ziegenbock deutet (Kapitel 8) und die Weissagung über Dauer und Ende des [[Wikipedia:Babylonisches Exil|Exils]] verkündet (Kapitel 9).
* {{WikipediaDE|Liste rhetorischer Stilmittel}}
 
Im Äthiopischen [[Wikipedia:Henoch|Buch Henoch]] wird '''Gabriel''' in Kapitel 20,7 neben '''[[Uriel]]''' (20,2), '''[[Raphael]]''' (20,3), '''[[Raguel]]''' (20,4), '''[[Michael]]''' (20,5) und '''[[Sarakael]]''' (20,6) - in einigen Handschriften wird noch '''Remiel''' (20,8) genann – zu den (sieben) höchsten Engeln gezählt. Dort heißt es über ihn: "Gabriel heißt ein sechster der heiligen Engel, der über das [[Paradies]], die Schlangen [Seraphim] und die [[Kerub]]e gesetzt ist." (1. Henoch 20,7). Die Siebenzahl der höchsten Engel ist, nebenbei vermerkt, für das Äthiopische Buch Henoch in Kapitel 90,21f. verbürgt.
 
In [[Wikipedia:Rabbinisches Judentum|rabbinischen]] Quellen heißt es von Gabriel, er bestehe ganz aus Feuer, während Michael ganz aus Schnee bestehe. Entsprechend werden darin Gabriel und Michael die Metalle Gold und Silber zugeordnet. Die ihnen im Judentum zugesprochenen Attribute unterscheiden sich also von jenen, die ihnen die spätere christliche Mythologie zuordnet, in der teilweise Michael mit der Sonne und Gabriel mit dem Mond verbunden wird.
 
In der jüdischen Überlieferung waren die beiden Engel, die nach [[Sodom]] gingen, Michael und Gabriel (Genesis 19): Michael, um [[Lot (AT)|Lot]] zu retten, Gabriel, um die Stadt zu zerstören.
 
=== Christliche-Jüdische Bedeutung ===
[[Bild:Folio 43v - The Archangel Gabriel Appears to Zachary.jpg|thumb|Der Erzengel Gabriel erscheint [[Zacharias (Vater des Johannes)|Zacharias]] (Frankreich, 15. Jh.)]]
Im [[Talmud]] gilt er nach [[Erzengel Michael|Michael]] als der Größte der „Engelsfürsten“, das Urteil Gottes aufzeichnend und vollziehend, [[Israel]] verteidigend und beschützend.
 
Nach christlicher und jüdischer Auffassung ist er der Vorsteher der [[Cherubim]] und [[Seraphim]].
 
Nach urchristlicher Auffassung ist Gabriel der Herrscher über das Wasser und über das Prinzip des Flüssigen. Er regiert außerdem die Welt der Gefühle, der Emotionen und das Unterbewusstsein. Seine Farbe ist [[blau]] in allen Schattierungen.
 
Er wird in der katholischen Kirche mit einer [[Lilien|Lilie]] dargestellt, als Verkünder der Geburt des [[Johannes der Täufer|Johannes]] an [[Zacharias (Vater des Johannes)|Zacharias]] oder des [[Jesus von Nazareth|Jesus]] an [[Maria von Nazareth|Maria]]. Nach [[Wikipedia:Katholizismus|katholischer]] Auffassung steht Gabriel im Norden vor Gottes Thron.
 
=== Islamische Bedeutung ===
 
'''Djibril''' ({{Arabische Schrift|جبريل}} arab. für „Gabriel“) ist der arabische Name für den Erzengel Gabriel. Nach einem ''[[Hadith]]'' wollte der [[Prophet]] [[Mohammed]] ihn in seiner wahren Gestalt sehen, anstatt der menschlichen Form (Djibril hatte immer eine menschliche Form angenommen, wenn er dem Propheten begegnete). Djibril tat dies und der Prophet fiel in Ohnmacht. Denn der Erzengel Djibril war so groß, dass er die Sonne mit nur einem Flügel überdeckte. Er besitzt eine beträchtliche Anzahl an Flügeln (jeder Engel hat mindestens zwei Flügel).
 
Nach sunnitischer Auffassung des Islam wird der Erzengel Djibril auch als {{Arabische Schrift|روح القدس|ar}}, Ruh al-Qudus = Geist der Heiligkeit bezeichnet. Jedoch ist er nicht mit dem Heiligen Geist aus der Dreifaltigkeit des christlichen Glaubens zu verwechseln. Nach schiitischer Meinung bezeichnet ''Ruh al-Qudus'' ein anderes Wesen, während Djibril als {{Arabische Schrift|روح الامين|ar}}, Ruh al-Amiyyn = Geist der Zuverlässigkeit bezeichnet wird (Koran 26:193).
 
Djibril ist einer der sieben [[Engel]] der [[Offenbarung]], durch welche die Aufzeichnung der göttlichen Ratschlüsse mittels [[Inspiration|Inspirierung]] des [[Prophet]]en [[Wikipedia:Muhammad|Muhammad]] bei Abfassung des [[Wikipedia:Koran|Koran]]s geschah.
 
== Kunst ==
 
In der Kunst wird Gabriel immer wieder als weiblicher Engel dargestellt.
 
== Gedenktag ==
 
Der Gedenktag ist der [[Wikipedia:29. September|29. September]]. Bis zum [[Wikipedia:1. Januar|1. Januar]] [[Wikipedia:1970|1970]] wurde Sankt Gabriel am [[Wikipedia:24. März|24. März]] begangen.
 
Der Erzengel Gabriel ist unter anderem Schutzpatron der [[Wikipedia:Briefträger|Briefträger]] und Postboten, Müllmänner, Diplomaten, Radiosprecher und der Fernmeldetruppe des deutschen Heeres.


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes'', [[GA 233]] (1991), ISBN 3-7274-2331-5 {{Vorträge|233}}
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst. Orientierungskurs für die öffentliche Wirksamkeit mit besonderem Hinblick auf die Schweiz.'', [[GA 339]] (1984), ISBN 3-7274-3390-6 {{Vorträge|339}}


* Gerhard Bellinger: ''Knaurs Lexikon der Mythologie''. Genehmigte Lizenzausgabe. Augsburg, 2000. 157, 327, 346, 485-487.
{{GA}}
* Heinrich Krauss: ''Kleines Lexikon der Engel. Von Ariel bis Zebaoth''. Originalausgabe. München, 2001. 73f., 119-121.
* Wilhelm Lueken: ''Michael. Eine Darstellung und Vergleichung der jüdischen und der morgenländisch-christlichen Tradition vom Erzengel Michael'', Göttingen, 1898.
* Erich Weidinger: ''Die Apokryphen. Verborgene Bücher der Bibel''. Augsburg, o.A. 311.
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.icon-art.info/topic.php?lng=de&top_id=92 Ikonen des Erzengels Gabriel]
 
 
[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]] [[Kategorie:Erzengel]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Philosophie nach Disziplin]]
[[Kategorie:Philosophische Disziplin]]
[[Kategorie:Rhetorik|!]]
[[Kategorie:Sprache]]
[[Kategorie:Poetik]]

Version vom 13. Juli 2018, 22:37 Uhr

Rhetorik (griech. ῥητορική (τέχνη) rhētorikḗ (téchnē) „die Redekunst“) ist die Kunst der Rede, des an eine Zuhörerschaft gerichteten mündlichen Vortrags eigener Gedanken (im Unterschied zum Rezitator). Sie spielte bereits in der griechischen Antike eine große Rolle. Eine ganz besondere Bedeutung gewann der Rhetor, der geübte Redner, dann im Römischen Reich.

„In Rom tritt später an die Stelle des Gymnasten der Rhetor. Das ist schon etwas abstrahiert vom ganzen Menschen, aber es ist wenigstens noch etwas da, was zusammenhängt mit einem Tun des Menschen in einem Teil des Organismus. Was wird alles bewegt, wenn wir reden! Wie lebt das Reden in unserem Herzen, in unserer Lunge, wie in unserem Zwerchfell und weiter hinunter! Es lebt nicht mehr so intensiv im ganzen Menschen wie dasjenige, was der Gymnast getrieben hat, aber es lebt immerhin in einem großen Teil des Menschen. Und die Gedanken sind dann nur ein Extrakt aus dem, was im Reden lebt. Der Rhetor tritt an die Stelle des Gymnasten. Der Gymnast hat es mit dem ganzen Menschen zu tun. Der Rhetor hat es nur noch zu tun mit dem, was gewissermaßen die Gliedmaßen schon ausschließt und also aus einem Teil des Menschen herauf in den Kopf dasjenige schickt, was Einsicht ist. Und die dritte Stufe, die kommt erst in der Neuzeit herauf: das ist der Doktor, der nichts mehr abrichtet als den Kopf, der nur mehr auf die Gedanken sieht.“ (Lit.:GA 233, S. 110f)

Im Mittelalter bildete die Rhetorik zusammen mit Grammatik und Dialektik das Trivium im Kanon der Sieben Freien Künste.

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes, GA 233 (1991), ISBN 3-7274-2331-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst. Orientierungskurs für die öffentliche Wirksamkeit mit besonderem Hinblick auf die Schweiz., GA 339 (1984), ISBN 3-7274-3390-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.