Lilith und Templerorden: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Lilith Adam Eva Michelangelo.jpg|thumb|300px|[[Wikipedia:Michelangelo|Michelangelo]]: ''Verführung und Fall Adams und Evas.'', Lilith,  als Mischwesen aus [[Frau]] und [[Schlange]] dargestellt, reicht Eva den Apfel. Ausschnitt eines Deckengemäldes in der [[Wikipedia:Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]].]]
[[Datei:Templer.jpg|miniatur|Templer]]
[[Datei:Hughes de Payns.svg|thumb|Großmeisterwappen Hugos von Payns]]
[[Datei:Al aqsa moschee 2.jpg|miniatur|An der Stelle der heutigen [[Wikipedia:Al-Aqsa-Moschee|Al-Aqsa-Moschee]] auf dem [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]], wo von 530 bis 614 die Basilika [[Wikipedia:Maria (Mutter Jesu)|St. Maria]] stand, befand sich bis 1187 das erste Hauptquartier der Tempelritter]]
[[Datei:BaldwinII ceeding the Temple of Salomon to Hugues de Payns and Gaudefroy de Saint-Homer.JPG|miniatur|[[Wikipedia:Balduin II. (Jerusalem)|Balduin]] übergibt den [[Salomonischer Tempel|Tempel Salomons]] an [[Wikipedia:Hugo von Payens|Hugo von Payens]] und [[Wikipedia:Gottfried von Saint-Omer|Gottfried von Saint-Omer]]]]
[[Datei:Cross-Pattee-red.svg|miniatur|[[Wikipedia:Tatzenkreuz|Tatzenkreuz]] des Templerordens]]
[[Datei:Siegel Tempelritter.jpg|miniatur|Kopie eines Siegels der Tempelritter]]
[[Datei:Templarsign.jpg|miniatur|Siegel der Tempelritter]]
[[Datei:Armoiries Jacques de Molay.svg|miniatur|Großmeisterwappen von Jacques de Molay]]
[[Datei:Château de Chinon vue de la Vienne.JPG|miniatur|Die Burg Chinon und das linke Ufer der Vienne]]
[[Datei:Chinon pergament.jpg|miniatur|Das 2001 wiedergefundene «Chinon-Pergament», das die Unschuld der Templer belegt]]
[[Datei:Der Daemon Baphomet.PNG|thumb|Baphomet nach einer Phantasie von Eliphas Lévi (Abbildung in seinem Werk ''Dogme et Rituel de la Haute Magie'' (1854)]]
[[Datei:Templars on Stake.jpg|miniatur|Verbrennung von Templern wegen angeblicher Sodomie und Ketzerei]]
[[Datei:Molay bucher.jpg|miniatur|Templer auf dem Scheiterhaufen auf der Île de la Cité]]
[[Datei:DSC00679 Ile de la Cite.JPG|miniatur|300px|Westspitze der [[Wikipedia:Île de la Cité|Île de la Cité]] und [[Wikipedia:Pont Neuf|Pont Neuf]] heute]]


'''Lilith''' ([[Wikipedia:Sumerische Sprache|sumerisch]] <sup>[[Wikipedia:Dingir|DINGIR]]</sup>LIL.du/LIL.LU, [[Wikipedia:Babylonische Sprache|babylonisch]] Lilitu, {{HeS|לילית}}, „weiblicher ''[[Dämon]]''<ref>Die Zuweisung negativer Eigenschaften zum Begriff Dämon erfolgte erst im Mittelalter; Übersetzung vgl. Gesenius, Wilhelm: Wilhelm Gesenius' hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament / Wilhelm Gesenius. In Verb. mit ... bearb. von Frants Buhl. - Berlin ; Göttingen ; Heidelberg : Springer, 1962, S.385 </ref>“) war eine alte Gottheit aus [[Wikipedia:Sumer|Sumer]] (''Göttin des Windes in großer Höhe''), die bei der Erschaffung der Welt eine undurchsichtige Rolle spielte und schließlich wegen ihrer Bosheit aus dem [[Wikipedia:Eden (Sumer)|Paradies-Garten]] der [[Wikipedia:Inanna|Inanna]] vertrieben wurde. In der Folge wird sie im [[Wikipedia:Alter Orient|alten Orient]] mit einem weiblichen [[Mischwesen]] gleichgesetzt. In späteren Zeiten wird Lilith meist geflügelt dargestellt. Sie kommt sowohl in mythologischen und magischen als auch literarischen Texten vor. In der Astrologie wird Lilith als der „Schwarze Mond“ bezeichnet und heute gleichgesetzt dem [[Wikipedia:Apogäum|Apogäum]] oder dem zweiten Brennpunkt der elliptischen Mondbahn.
Der '''Templerorden''', genauer die ''Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem'' ([[Latein|lat.]] ''Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis''), war die erste [[Wikipedia:Ordensgemeinschaft|Ordensgemeinschaft]], die die Ideale des [[Wikipedia:Mönchtum|Mönchtum]]s und des vom [[Wikipedia:Adel|Adel]] getragenen [[Wikipedia:Ritter|Ritter]]tums vereinigte und wurde um [[Wikipedia:1119|1119]] <ref>Das exakte Gründungsdatum ist unbekannt, dürfte aber etwa zwischen 1118 und 1121 liegen.</ref> in der Folge des [[Wikipedia:Erster Kreuzzug|Ersten Kreuzzugs]] gegündet. Der Name leitet sich davon ab, dass [[Wikipedia:Balduin II. (Jerusalem)|König Balduin II.]] dem Orden einen Flügel seines auf den Ruinen des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] errichteten Palstes als Quartier überlassen hatte. Die Ordensritter werden als '''Templer''', '''Tempelritter''' oder '''Tempelherren''' bezeichnet. Die Ordensregeln gründeten auf denen des [[Wikipedia:Benedikt von Nursia|Benedikt von Nursia]] und wurden von ursprünglich 72 bis [[Wikipedia:1260|1260]] auf 686 erweitert und schon bald ins [[Wikipedia:Französische Sprache|Französische]] übertragen, da nur wenige Tempelritter des [[Latein]]ischen mächtig waren. Während der folgenden [[Wikipedia:Kreuzzug|Kreuzzüge]] bildeten die Tempelritter eine direkt dem [[Wikipedia:Papst|Papst]] unterstellte militärische [[Wikipedia:Eliteeinheit|Eliteeinheit]]. Neben ihren unmittelbaren militärischen Aufgaben sorgten sie auch für den Schutz der [[Wikipedia:Pilger|Pilger]] und entfalteten darüber hinaus vielfältige [[wirtschaft]]liche und organisatorische Aktivitäten. Sie vergaben Geldanleihen, die auch von [[Wikipedia:Muslim|Muslim]]en in Anspruch genommen wurden, und erfanden eine Art von [[Wikipedia:Kreditbrief|Kreditbrief]] als frühen Vorläufer des Reiseschecks verbunden mit einer sehr fortschrittliche Form der Buchführung, wobei sie ihre umfangreichen praktischen Tätigkeiten stets in engem Einklang mit ihrer spirituellen Gesinnung auszuüben suchten. [[Wikipedia:1312|1312]] wurde der Orden von Papst [[Wikipedia:Clemens V.|Clemens V.]] auf Drängen des französischen Königs [[Wikipedia:Philipp IV. (Frankreich)|Philipps des Schönen]] nach dem großes Aufsehen erregenden [[Wikipedia:Templerprozess|Templerprozess]] aufgelöst und seine Güter konfisziert.


== Etymologie ==
== Der geistige Hintergrund des Templerordens ==
Neben der sumerischen Form <sup>[[Wikipedia:Dingir|D]]</sup>LIL.LU bestanden weitere literarische Bezeichnungen sowie Gleichsetzungen mit anderen Gottheiten. Als Gottheit KI.SIKIL.LIL.LA („Reiner Ort des Windes“) erscheint sie auch in Form der Göttin (w)ardat-LIL.I (LIL.LU), die zum Zeitpunkt der Schöpfung durch ihren negativen Einfluss in die Steppe verbannt wird und fortan als ruhelos und ohne festen Wohnort gilt. Der in diesem Zusammenhang auch verwendete Begriff BAḪAR („Töpfer“) weist auf das Töpferhandwerk, Symbolbestandteil der [[Wikipedia:sumer|sumer]]ischen Schöpfungsgötter.


Die Lesung lil<sub>2</sub> als „lillu“ deutet auf die Bedeutung [[Wikipedia:Tölpel|Tölpel]] (LIL.MEŠ): Luftwesen, die sich nur unbeholfen auf der Erde fortbewegen konnten. Die Grundform LIL (Wind) zeigt die Charakteristik als Luftgottheit. In der späteren Zeit taucht die gleichgesetzte Göttin <sup>D</sup>Li-lum und <sup>D</sup>Le-el-lu-um in [[Wikipedia:Mari (Stadt)|Mari]] als „Nächtlicher Schutzwind“ auf.
<div style="margin-left:20px">
"Wir sehen in dieser Zeit unter vielem, das, wenn man es betrachtet,
ich möchte sagen, zum Frohmachen der Menschenseele ist, wie unter
vielem, was da entsteht, bald nachdem die Kreuzzüge ihre ersten Erfolge
errungen haben, begründet wird im Jahre 1119 der Orden der
Tempelherren. Fünf französische Ritter unter der Führung von [[Wikipedia:Hugo von Payns|Hugo de Payens]] tun sich zusammen und begründen an der geheiligt gehaltenen
Stätte, auf der sich das Mysterium von Golgatha vollzogen hat,
einen Orden, der sich ganz weihen soll dem Dienste des Mysteriums
von Golgatha, und der sein erstes wichtigstes Ordenshaus unmittelbar
neben der Stätte hat, wo einst der Salomonische Tempel gestanden hat,
so daß gewissermaßen zusammenwirken konnte an dieser Stätte uraltheilige,
für das Christentum vorbereitete Weisheit und die salomonische
Weisheit, mit allen Empfindungen und allen Gefühlen, die in höchstem
Maße aus der heiligsten Begeisterung für das Mysterium von Golgatha
und seinen Träger entstanden sind. Neben den gewöhnlichen, damals
üblichen Mönchsgelübden, der Pflicht des Gehorsams gegenüber den
geistlichen Oberen, verpflichteten sich die ersten Tempelherren, in
intensivster Weise mitzuwirken dazu, hereinzubeziehen in den Bereich
europäischer Machtentfaltung die Stätten, auf denen sich das Mysterium
von Golgatha vollzogen hat. An nichts sollten sie denken - so
war es in den geschriebenen und namentlich in den ungeschriebenen
Ordensregeln enthalten - , als wie sie in ihrem Herzen, in ihrer Seele
ganz sich erfüllen können mit dem geheiligten Geheimnis von Golgatha,
und wie sie dienen können mit jedem Tropfen ihres Blutes der Hereinbeziehung
der geheiligten Stätte in den Machtbereich des europäischen
Willens. In jedem Augenblick ihres Lebens sollten sie denken, sollten
sie empfinden, daß sie ganz nur dieser Aufgabe gehören, und daß sie
nichts scheuen werden, um diese Aufgabe mit all der Kraft, die jedem
einzelnen zur Verfügung steht, zu verwirklichen. Ihr Blut sollte ihnen
nicht selber gehören, sondern einzig und allein der Aufgabe, die wir
gekennzeichnet haben. Und wenn sie einer dreifachen Übermacht gegenüberstehen
- so war ihnen befohlen - , dürfen sie nicht fliehen; jeder
Templer muß seine Stelle behaupten, auch wenn drei Ungläubige ihm
diese Stelle streitig machen wollen. Und in jedem Augenblick ihres
Lebens mußten sie denken, daß das Blut, das in ihren Adern rinnt, nicht
ihnen gehört, sondern ihrer großen geistigen Aufgabe. Was sie an Vermögen
erwerben sollten, das sollte keinem einzelnen gehören. Nicht
der einzelne sollte irgendeinen Besitz haben, sondern nur der ganze
Orden. Vom einzelnen sollte derjenige, der aus der Reihe der Feinde
einen besiegt, kein anderes Gut erbeuten als die hänfene Schnur, die
um die Lenden gegürtet war, das Zeichen ihrer freiwillig übernommenen
Arbeit für dasjenige, was man dazumal als das Heil für den europäischen
Geist ansah. Eine große, gewaltige Aufgabe, weniger dem
Nachdenken als dem tiefen Empfinden, war gestellt, eine Aufgabe, die
dahin ging, das Seelenleben als individuelles, als persönliches nur deshalb
zu stärken, damit dieses einzelne Seelenleben ganz aufgehen könne
in dem fortlaufenden Strom der christlichen Entwickelung." {{Lit|{{G|171|118f}}}}
</div>


Die [[Wikipedia:Mythologie|mythologischen]] Zusammenhänge und Wandlungen lassen eine eindeutige Übersetzung deshalb nicht zu. Sicher belegt ist nur ihre ursprüngliche Zugehörigkeit zu den Luftwesen, die als Nachkommen aus der Verbindung von Mutter- und Schöpfungsgottheiten gelten. Die meistgenannten Bedeutungen „Windhauch, Schützer des Windes“, „Tölpel der Städte“ und „Nachtwind“ zeigen die Vielfältigkeit der verwendeten [[Wikipedia:Synonymie|Synonyme]].
Der Templerorden wird zuweilen bezeichnet als der "reinste Orden" der Welt.  


Häufig wird der Name Liliths auch von {{HeS|ליל}} LIL = ''Nacht'' abgeleitet, was zwar als wissenschaftlich nicht haltbare [[Wikipedia:Volksetymologie|Volksetymologie]] gilt, aber dennoch eine tiefere geistige Wahrheit ausspricht, denn Lilith steht in enger Beziehung zu den [[Geister der Nacht|Geistern der Nacht]], die in der [[Wikipedia:1. Buch Mose|Genesis]] als [[Laj'lah]] ({{HeS|לילה}}, ''Nacht'') bezeichnet werden. Die ''Laj'lah'', die zurückgebleibene [[Urengel]] ([[Archai]]) sind, wirken bis heute in den lebenswichtigen Aufbaukräften, die während des Schlafes am [[Physischer Leib|physischen]] und [[Ätherleib]] arbeiten und dadurch die Schäden wieder ausbessern, die durch unser [[Tagesbewusstsein]] angerichtet werden.  
<div style="margin-left:20px">
"Im Sinne der Tempelrittergründung war zuerst
das, was die Templer für Jerusalem geleistet hatten, und dann das,
was zur Verchristung der ganzen europäischen Kultur geleistet werden
konnte. Denn allmählich breiteten sich die Templer aus in einflußreichen
Gesellschaften über England, Frankreich, Spanien und einen
Teil Italiens, über Mitteleuropa, überall breiteten sich die Templer aus.
Und bei einzelnen Templern bildete sich in einem höchsten Grade aus
dieses ganze Erfülltsein der Seele mit dem Empfinden von dem Mysterium von Golgatha, mit dem Empfinden von all dem, was mit dem
christlichen Impulse zusammenhängt...


== Darstellungen in späteren Epochen ==
... etwas ganz großartig Gewaltiges war dadurch im Kreise
=== Altsumerische Zeit ===
der Templer vor sich gegangen, ohne daß diese Templer gekannt hätten
[[Bild:Lilith ('Burney Relief').JPG|thumb|Wahrscheinliche Darstellung der Göttin [[Wikipedia:Inanna und der Huluppu-Baum#Der Huluppu-Baum wird gefällt|Lilitu]] ([[Wikipedia:Burney-Relief|Burney-Relief]] aus dem [[Wikipedia:Britisches Museum|Britischen Museum]])]]
die Regeln der christlichen Initiation durch etwas anderes als durch
Im Zusammenhang mit der Erzählung ''[[Wikipedia:Inanna und der Huluppu-Baum|Inanna und der Huluppu-Baum]]'' ist die Göttin Lildu (Lilitu) sitzend unter den Ästen des [[Wikipedia:Heiliger Baum von Eridu|Weltenbaumes]] mit einer Hörnermütze zu erkennen, dessen Wipfel niedergebogen den Boden berühren. Von außen versucht der Gott [[Wikipedia:Utu|Utu]] die Baumwohnung zu zerstören, indem er die Äste entfernt und mit den Füßen einzudringen versucht.  
den Opferdienst. Zuerst in den Kreuzzügen, dann in dem geistigen
Wirken in Europa, wurde ihre Seele von der intensiven Hingabe an die
christlichen Impulse und an das Mysterium von Golgatha so inspiriert,
daß das Resultat war das Erleben der christlichen Einweihung bei
vielen Templern, bei einer stattlichen Anzahl der Templer." {{Lit|{{G|171|123f}}}}
</div>


Zusätzlich beherbergt der Huluppu-Baum eine weitere Gottheit, die die heranwachsende [[Wikipedia:Vegetation|Vegetation]] verkörpert und durch die Zweckentfremdung der Baumkrone in ihrer Entstehung gehindert wird.
Ihr hingebungsvolles Streben führte viele Templer ohne geregelte Schulung bis hin zur [[Christlicher Schulungsweg|christlichen Einweihung]].  


=== Altbabylonische Zeit ===
<div style="margin-left:20px">
Das Burney-Relief zeigt Lilitu mit der vierfachen Hörnerkrone, die sie als Göttin ausweist. Statt menschlicher Füße hat sie vogelähnliche Krallen. Die herabhängenden Flügel sind das typische Symbol einer Unterweltgottheit. Als Herrschaftssymbol trägt sie Ring und Stab in den Händen. Flankiert von zwei Eulen steht Lilitu auf zwei liegenden Löwen.  
"Dadurch entwickelte sich ein besonderes mystisches
Leben, durch das diejenigen, die diesem sogenannten geistlichen Orden
angehörten, immer mehr für die Welt wirken konnten als andere geistliche
Orden. Denn wenn in solcher Weise eben im Zusammenhange mit
dem Leben der Umwelt mystisch gelebt wird, dann strömt das, was
mystisch erlebt wird, in die unsichtbaren, in die übersinnlichen Kräfte
der Umwelt des Menschen hinein, wird objektiv, ist dann nicht bloß
innerlich in der Seele des Menschen, sondern wirkt im geschichtlichen,
im historischen Werden weiter. Durch solche Mystik wird nicht nur
seelisch etwas erlebt für das einzelne menschliche Individuum, sondern
es wird Seelisches; objektiv gestaltete Mächte, die vorher nicht da
waren in der spirituellen Strömung, welche die Menschheit trägt und
hält, die werden geboren, die sind dann da. Wenn der Mensch sein
Tagewerk vollbringt mit seiner Hände oder mit seiner sonstigen Werkzeuge
Arbeit, so stellt er etwas Äußerliches, Materielles in die Welt hinein.
Mit solcher Mystik, wie die Tempelritter sie entfaltet haben, wird
Geistiges in das Geisttum der Erde hineingestellt. Dadurch aber, daß
dieses geschah, wurde die Menschheit wirklich eine Etappe weitergebracht
in ihrer Entwickelung." {{Lit|{{G|171|197}}}}
</div>


Erhaltene Farbreste bezeugen, dass Lilitu ursprünglich einen roten Körper hatte. Die Flügel und die Mähnen der Löwen waren schwarz. Die Flügel der Eulen hatten im Wechsel die Farben rot und schwarz. Im unteren Bildbereich ist eine doppelte Schuppenreihe zu erkennen, Symbol für das Gebirge und das ''Land ohne Wiederkehr'' (Totenreich).
Die Templer mussten dabei aber auch all die Anfechtungen durch die [[Widersacher]]mächte erleben, die jede geistige Entwicklung notwendig begleiten:


Da es keine Bildbeschreibung gibt, muss offen bleiben, ob es sich um die direkte Darstellung von Lilitu oder um die gleichgesetzte Nebenform der [[Wikipedia:Ištar|Ištar]] als <sup>D</sup>NIN.NIN.NA (Göttin der Eulen) handelt. Auch eine Verbindung mit <sup>D</sup>KI.LIL.I als ''Schutzpatronin der Prostituierten'' kommt in Frage.
<div style="margin-left:20px">
"Nun ergibt sich immer für eine solche Initiation, wie sie jetzt die
Folge war bei einer Reihe der Tempelritter, auch die Möglichkeit, nicht
nur zu sehen das Beseligende, das Göttliche, sondern auch die luziferischen
und ahrimanischen Kräfte zu sehen. Alles das, was dem Göttlichen
entgegenwirkt, alles das, was den Menschen in die ahrimanische
Welt hinunterzieht und in die luziferische Welt hinaufzieht, all das
erscheint neben dem Einblick in die normalen geistigen Welten dem,
der eine solche Initiation durchmacht. All die Leiden und all die Versuchungen
und all die Anfechtungen, die an den Menschen herankommen
durch die dem Guten gegnerischen Mächte, denen steht der also
Initiierte gegenüber, und er hat schon Augenblicke, in denen vor seinem
geistigen Blicke, vor dem Seelenblicke schwindet die gute geistige Welt,
und er sich wie gefangen sieht von dem, was Macht über ihn gewinnen
will, und sich in den Händen sieht der ahrimanisch-luziferischen
Mächte, die ihn ergreifen wollen, die sich seines Willens, Denkens,
Fühlens, Empfindens bemächtigen wollen...


== Jüdische Legenden um Lilith ==
So lernte manch solcher Tempelritter kennen
[[Datei:Lady-Lilith.jpg|thumb|250px|Lady Lilith, Gemälde von [[Wikipedia:Dante Gabriel Rossetti|Dante Gabriel Rossetti]], 1866–68, 1872–73, Delaware Art Museum]]
jenen teuflischen Drang, der sich des menschlichen Wollens und Fühlens
Die Legenden um Lilith werden in verschiedenen, ähnlich gearteten Varianten geschildert.
bemächtigt, herabzuwürdigen das Mysterium von Golgatha. Und
in den Traumbildern, von denen solch ein Initiierter heimgesucht werden
kann, erschien manchem visionär - das war bei der Art, wie diese
Initiation entstanden war, durchaus möglich, namentlich da ja die luziferischen
Kräfte versuchend an der Seite standen - gewissermaßen die
Kehrseite der Verehrung des Symbols des Kruzifixus. Er sah in der
Vision, wie die menschliche Seele fähig werden konnte, zu verunehren
das Kreuzessymbolum, zu verunehren die heilige Handlung der Konsekration
der Hostie; er sah jene menschlichen Kräfte, welche dahin
drängen, ins alte Heidentum wiederum zurückzuführen, anzubeten das,
was die Heiden angebetet haben und zu verachten den christlichen
Fortschritt. Wie die Menschenseele solchen Anfechtungen erliegen kann,
das wußten diese Menschen, weil sie es bewußt überwinden mußten." {{Lit|{{G|171|124ff}}}}
</div>


Laut traditionellem [[Wikipedia:Midrasch|Midrasch]] erschuf [[Gott]] [[Adam und Eva|Adam]] und Lilith aus demselben Lehm, um Adam eine Partnerin zu schenken. Gott holte Lilith vor der ersten Nacht noch zu sich und sagte ihr, sie solle Adam untertan sein (einige deuten dies so, dass sie beim Geschlechtsakt unten zu liegen habe). Dies wurde von Lilith nicht akzeptiert, denn der Lehm, aus dem Lilith erschaffen worden war, war durch den Speichel des verstoßenen [[Samael]] verunreinigt worden. Lilith stritt sich mit Adam und verschwand dann aus dem [[Paradies]] in die Wüste. Dort verkehrte sie jeden Tag mit tausend Mischwesen und brachte tausend Kinder pro Tag auf die Welt. Adam beklagte sich bei Gott über seine Einsamkeit, welcher ihm dann [[Adam und Eva|Eva]] aus seiner [[Wikipedia:Rippe|Rippe]] erschuf.  
Der geistige Blick der Tempelritter war, wie [[Rudolf Steiner]] betonte, weit in die Zukunft gerichtet, noch über unser gegenwärtiges [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] hinaus in die [[sechste nachatlantische Kulturepoche]], das [[Wassermannzeitalter]], in dem das [[Christentum]] erst zur vollen Blüte gelangen würde. In diese Richtung wollten sie arbeiten. Wie einst [[Hiram Abiff]], der Baumeister des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]], von dem auch die [[Tempellegende]] berichtet, gehörten sie der werktätig arbeitenden [[Kain]]s-Strömung an und standen dadurch in einem gewissen Gegensatz zu der priesterlichen [[Abel]]-Strömung.


Lilith aber blieb unsterblich, da sie nie die verbotene Frucht vom [[Baum der Erkenntnis]] aß.
<div style="margin-left:20px">
"Die Tempelritter sagten damals: Alles, was
wir bisher erlebt haben, ist eine Vorbereitung zu dem, was der Erlöser
gewollt hat. Denn sie sagten: Es gibt eine Zukunft des Christentums,
eine neue Aufgabe. Und wir haben die Aufgabe, die verschiedenen
Sekten des Mittelalters und die Menschen überhaupt auf
jenes Zukünftige vorzubereiten, wo das Christentum in einer neuen
Klarheit erstehen wird, in dem, was der Erlöser eigentlich gewollt
hat. Wir haben das Christentum in der vierten Unterrasse aufgehen
sehen, in der fünften wird es sich weiterentwickeln, aber in der
sechsten soll es erst die wiederauferstandene Glorie feiern. Das haben
wir vorzubereiten. Wir müssen die Seelen der Menschen so lenken,
daß ein echtes, wahres, reines Christentum zum Ausdruck kommt, in
dem der Name des Höchsten seinen Wohnsitz hat." {{Lit|{{G|93|146}}}}
</div>


In einigen jüdischen [[Wikipedia:Sage|Sage]]n wird Lilith als der letzte [[Engel]] der zehn unheiligen [[Sephiroth]] beschrieben und gefürchtet; denn der Legende nach wurden alle Kinder der Lilith getötet, da sie sich mit der Flucht aus dem Paradies Gottes Willen widersetzte. Man sagt, Lilith raube aus Vergeltung nachts die Kinder der Menschen aus ihren Krippen und töte sie. Um sich davor zu schützen, befestigten die Menschen früher [[Pentagramm]]e an den Krippen, auf denen die [[vier Flüsse des Paradieses]], sowie die Namen der Engel [[Sanvai]], [[Sansanvi]] und [[Semangloph]], die Lilith einst im Auftrag Gottes jagten und ihre Kinder mordeten, zu sehen waren.
In diesem Streben verbanden sich die Tempelritter, wie Steiner berichtete, auch mit dem Geheimnis des [[Heiliger Gral|Heiligen Grals]]:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Als der Herr Adam erschaffen hatte, sprach er: Es ist nicht gut, dass ein Mensch allein sei. Und er schuf ihm ein Weib aus der Erde, aus der auch Adam gebildet war, und hieß ihren Namen Lilith. Alsbald hatten beide Streit miteinander, und Lilith sprach: Bist doch nur meinesgleichen, beide sind wir von Erde genommen; und hörte nicht eins auf den Willen des andern.
"Die Tempelritter hatten aus dem Orient die Einweihungsweisheit
des heiligen [[Gral]] herübergebracht nach dem Berge des Heils,
Mons salvationis, der Einweihungsstätte des Christentums. Eine
Einweihungszeremonie wies direkt hin auf die Zukunft des ganzen
Menschengeschlechtes. Es wurde gesagt: Eine Zeit wird kommen,
da wird das [[Christentum]] eine neue Phase erleben. - Der Fortgang
der menschlichen Geisteskultur wurde von jeher bewußt nach dem
Fortgang der Sonne bezeichnet. Vor dem Jahre 800 vor Christus
ging die Sonne während circa 2200 Jahren durch das Sternbild des
Stieres. Da verehrte man drüben in Asien als das Göttliche den
Stier. Noch vorher wurden aus demselben Grunde in Persien die
Zwillinge verehrt: Gutes und Böses, die Dualität. Um 800 vor
Christus trat die Sonne in das Zeichen des Widders oder Lammes.
Darauf weist hin die Sage von Jason und dem goldenen Vlies.
Christus nennt sich selbst das [[Lamm Gottes]], weil er in diesem
Zeichen erschien. [Heute steht die Sonne im Zeichen der Fische.]
Die Tempelritter weisen hin auf das nächste Sternbild; die Sonne
wird dann eintreten in das Sternbild des Wassermannes. Da wird
das Christentum erst wirklich aufgehen, das Heidentum verbunden
mit dem Christentum sein. Diese Kultur wird einen neuen [[Johannes]]
auferwecken. Dieser Zeitpunkt tritt ein, wenn die Sonne im
Zeichen des Wassermannes stehen wird. Johannes heißt Wassermann;
er wird der Verkünder sein einer neuen Zeit des Christentums.
Man sagt, die Tempelritter hätten auf [[Johannes der Täufer|Johannes den Täufer]]
hingewiesen, nicht auf [[Christus]]. Aber der Johannes, von dem sie
reden, ist der Wassermann." {{Lit|{{G|92|156f}}}}
</div>
 
In diesem Zusammenhang lassen sich die Visionen, die die Tempelritter durch die Auseinandersetzung mit den Widersachermächten erlebten, auch noch von einer ganz anderen Seite beleuchten:


Und wie nun Lilith sah, dass kein Friede war, sprach sie den wahrhaften Namen Gottes aus und flog davon in die Lüfte.
<div style="margin-left:20px">
"Daß ein «Johannes-Aquarius» kommen wird, der den alten Johannes erst zur Wahrheit
machen und einen Christus verkünden wird, der den Tempel
wiedererneuert, wenn der große Zeitpunkt gekommen sein wird, wo
der Christus neuerdings zur Menschheit sprechen wird, diesen Zeitpunkt
dann zu verstehen, das wurde in den Tiefen der Mysterien der
Templer gelehrt.


Da stand Adam und betete vor seinem Schöpfer und sprach: Herr der Welt! das Weib, das du mir gegeben hast, es ist von mir gegangen. Da schickte der Herr drei Boten, um die Lilith zurückzubringen, und er sprach zu ihnen: Will sie zurückkommen, so ist es gut, will sie aber nicht, so muss sie es auf sich nehmen, dass täglich hundert von ihren Kindern sterben.
Und weiter sagten die Templer: Jetzt sind wir an einem Zeitpunkt,
wo die Menschen noch nicht reif sind, die große Lehre zu verstehen,
noch müssen wir sie auf den Täufer Johannes vorbereiten, der mit
Wasser tauft. - Das Kreuz wurde vor den hingestellt, der Templer
werden wollte, und ihm wurde gesagt: Du sollst dieses Kreuz jetzt
verleugnen, um es später zu verstehen, erst ein Petrus werden, erst
wie Petrus, der Fels, der den Herrn verleugnet hat, die Lehre verleugnen.
Das wurde als eine Vorschule dem zukünftigen Templer beigebracht.


Und die Engel verließen den Herrn und gingen der Lilith nach und fanden sie im Meer, in reißendem Wasser stehen, an derselben Stelle, wo dereinst die Ägypter ertrinken sollten. Und die Engel erzählten der Lilith, was der Herr gesprochen hatte. Aber sie wollte nicht umkehren; da sprachen die Engel: Wir ertränken dich im Meer. Sprach Lilith: Lasset ab von mir, wisset ihr nicht, dass ich nicht umsonst erschaffen bin, und dass es meine Bestimmung ist, Säuglinge zu verderben; ist's ein Knabe, so habe ich bis zu seinem achten Tage über ihn Gewalt, ist's ein Mägdlein, so habe ich bis sie zum zwanzigsten  Tage. Doch schwor sie den Engeln im Namen des lebendigen Gottes, dass sie allezeit, wenn immer sie ihre Gestalten oder ihre Namen erblicken wird, von dem Kinde lassen würde. Auch nahm sie es auf sich, dass täglich ihrer eigenen Kinder hundert sterben sollten. Das geschieht auch.
[...]


Die drei Boten aber hießen mit ihren Namen: Senoi, Sansenoi und Samangelof. Und diese drei Namen schreiben wir auf die Amulette der Neugeborenen, damit Lilith sie sehe, an ihren Schwur erinnert werde und das Kind verschone." {{Lit|Die Sagen der Juden I, S 323f}} [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_1.pdf#page=341]
Nachdem dem Templer dies alles dargestellt worden
war, zeigte man ihm eine symbolische Gestalt des göttlichen
Wesens in einer ehrwürdigen Mannesgestalt mit einem großen Barte.
(Symbol des Vaters.) Wenn die Menschen sich hinaufentwickelt und
eigene Führer in den Meistern erhalten haben werden, wenn diejenigen
da sein werden, die die Menschen führen können, dann wird vor
den Menschen als das Wort des führenden Vaters, der Meister stehen,
der die Menschen zum Begreifen des Christus hinführt." {{Lit|{{G|93|149ff}}}}
</div>
</div>


Nach anderen Überlieferungen wurden [[Samael]] (hier [[Semael]] genannt) und Lilith gemeinsam beim [[Bruch der Gefäße]] ({{HeS|שבירת הכלים}}, [[Schvirat ha-Kelim]]) geschaffen:
Das starke geistige Streben der Templer brachte zugleich auch eine gewisse Gefahr, einseitig der lichtvollen [[Luziferische Versuchung|luziferischen Versuchung]] zu verfallen.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Nachdem das erste Licht der Schöpfung verhüllt worden war, ward die [[Kelippa]], das Urböse, erschaffen. Und von der Kelippa kam ein Doppelwesen, das ihr glich (dies war Semael, der böse Geist, und Lilith, sein Weib). Und wie die Lilith da war, stieg sie auf und erreichte die Sphäre des kleinen Gesichtes ({{HeS|זעיר אנפין}}, [[Zeir Anpin]] oder [[Mikroprosopon]]). Und es überkam sie ein Verlangen, sich mit dem Gesicht zu vereinigen, und wollte nicht davon lassen. Der Herr aber trennte sie davon uns stieß sie nach unten.
"Die Kirche bildete sich als Fortsetzung der alten Priesterweisheit
heraus. Daneben entstand aber die Strömung, die selbst nach
Licht suchte, die luziferischen Menschen wie zum Beispiel die Tempelritter.
Sie sagten, man müsse sich selbst Licht und Wahrheit suchen." {{Lit|{{G|97|169}}}}
</div>


Und es geschah, nachdem Adam erschaffen worden war - und der Herr schuf ihn, auf dass er der Lilith Vergehen wiedergutmachte in der Welt -, da sah Lilith einmal Eva ihren Mann Adam in Liebe umarmen, und sie sah, dass Adam von himmlischer Schönheit war, und sein Bild war vollendet. Da flog sie wieder nach oben und wollte sich abermals mit dem kleinen Gesicht zusammentun. Aber die zwei Himmelswächter ließen sie nicht hinein, und der Herr schrie sie an und warf sie in die Tiefe des Meeres; dort blieb sie auch wohnen.
Dieser luziferische Einschlag rief notwendig [[ahrimanisch]]e Gegenkräfte auf den Plan.


Und es geschah, nachdem Adam und Eva Sünde getan, da zog der Herr Lilith wieder aus des Meeres Tiefe hervor und gab ihr die Gewalt über das Leben der Kinder, und es sollten an ihnen die Sünden ihrer Väter heimgesucht werden.
<div style="margin-left:20px">
"Diese Seelen, die ganz sich
hingeben wollten dem Geistigen, an sie konnten leicht jene Kräfte kommen,
welche das Geistige von der Erde wegheben wollen, die nicht
wollen, daß das Geistige auf der Erde ausgebreitet werde, daß der Geist
das Erdensein durchdringe. Und immer ist ja die Gefahr vorhanden,
daß die Seelen erdenfremd und erdenmüde werden, und daß die Menschheit
auf der Erde mechanisiert werde.


Seit jener Zeit schweift Lilith in der Welt umher; sie versucht immer, den Toren des unteren Edens nahe zu kommen, aber da erblickt sie sogleich die zwei Cherubim, welche das Tor bewachen; sie setzt sich dem flammenden Schwert gegenüber, aber in dem Augenblick, da das Schwert sich wendet, flieht sie davon, kehrt in die Welt zurück und schweift dort wieder umher. Findet sie dann Kinder, die gestraft werden sollen, so fängt sie mit ihnen ein Spiel an und tötet sie; ihre Macht währt aber nur in der Zeit des abnehmenden Mondes, wo sein Licht sich vermindert." {{Lit|Die Sagen der Juden I, S 325f}} [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_1.pdf#page=343]
Da haben wir auf der einen Seite gewaltig aufstrebendes geistiges
</div>
Leben, von dem wir voraussetzen dürfen, daß die luziferische Versuchung
ihm nahestehen kann, weil da ein guter Anhaltspunkt ist für
die luziferische Versuchung. Dann haben wir aber in derselben Zeit, in
welcher der Templerorden rasch sich ausbreitete über die verschiedenen
christlichen Länder Europas, im Westen Europas die Möglichkeit scharfen
Einsetzens ahrimanischer Mächte. Denn in der Zeit, in welcher der
Templerorden durch seine Tätigkeit zu großem Ansehen und auch zu
großem Reichtum - als Orden, nicht als einzelner Templer - gekommen
war und sich ausgebreitet hatte auch über den Westen Europas, in dieser
Zeit des ausgehenden 13., des beginnenden 14. Jahrhunderts, da
haben wir im Westen herrschend einen Mann, eine menschliche Persönlichkeit,
welche, man kann geradezu sagen, in der Seele eine Art Begeisterung
empfand durch die moralische Macht oder respektive unmoralische
Macht des Goldes; eine Persönlichkeit, die geradezu in einseitiger
Weise die Vermaterialisierung der Weisheit aus dem Golde
heraus zu ihrer Inspiration bilden konnte. Erinnern Sie sich an das
Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie, wo der goldene
König zum Repräsentanten der Weisheit geworden ist! Es kann
allerdings, weil in den einzelnen Stoffen auch geistige Kräfte stecken -
denn der Stoff ist immer nur scheinbar, geistige Kräfte stecken dahinter,
wenn sie auch der Materialist nicht wahrzunehmen vermag -, es kann
geradezu das Gold zum Inspirator werden. Eine hochbegabte, mit
außerordentlicher, mit höchster Klugheit ausgestattete Persönlichkeit
ist zugänglich dieser Inspiration durch das Gold mit geradezu ärgster
ahrimanischer Weisheit. Das ist der von 1285 bis 1314 in Frankreich
regierende König Philipp der Schöne, Philipp IV. Philipp IV. der
Schöne kann geradezu ein genial-habsüchtiger Mensch genannt werden,
ein Mensch, der den instinktiven Drang in sich verspürte, nichts anderes
anzuerkennen in der Welt als das, was mit Gold aufgewogen
werden kann, und niemandem wollte Philipp der Schöne eine Macht
über das Gold zugestehen als nur allein sich selber." {{Lit|{{G|171|120f}}}}
</div>  


Die spätere jüdische Tradition bringt Lilith auch mit König [[Salomo]] und mit dem [[Dämon]]enfürsten [[Asmodäus]] in Beziehung<ref>Hurwitz, S 24</ref><ref>Scholem, S 165ff</ref>. So soll die legendäre [[Königin von Saba]], die Salomo zur Zeit des [[Salomonischer Tempel|Tempelbaus]] besuchte, in Wahrheit Lilith gewesen sein. Und die beiden Dirnen, die Salomo um ein Urteil baten {{Bibel|1 Kön|3|16-28}}, wem das Neugeborene, um das sie stritten, gehören solle, seien Lilith und deren Tochter Na'ama gewesen<ref>Zingsem, S 34f</ref>.  
Dieser "Orden, der es tatsächlich fertiggebracht hatte, die ganze Wirtschaft selbstlos zu verwalten, so daß kein Mensch mehr durch den anderen ausgenutzt wurde" {{Lit|G. Klockenbring, S. 33}}, war aufgrund seines selbstlosen Reichtums, den "Haß-Inspirationen" und der Geldgier des damaligen französischen Königs [[Wikipedia:Philipp IV. (Frankreich)|Philipps des Schönen]], der zuvor erfolglos versucht hatte, in den Templerorden aufgenommen zu werden, massiv ausgesetzt, nachdem jener im Zusammenwirken mit Papst [[Wikipedia:Clemens V.|Clemens V.]], begonnen hatte, gegen den Orden vorzugehen.  


In jüdisch-[[Wikipedia:Feminismus|feministischer]] [[Wikipedia:Theologie|Theologie]] wird Lilith im Midrasch beispielsweise als eine Frau dargestellt, die sich nicht Gottes, sondern Adams Unterordnungswillen entzieht und im Gegensatz zu Eva resistent gegen den [[Teufel]] ist. Sie symbolisiert positiv die gelehrte, starke Frau.
<div style="margin-left:20px">
"Solch eine Leidenschaft, die auf eine solch materielle Weise angeregt
wird und die so intensiv ist, die erzeugt zugleich in der Seele starke
Machtkräfte; sie erzeugt aber auch, wenn auch nach dem Ahrimanischen
hin gehende, Erkenntnisse. Und so konnte es sein, daß in der
Seele Philipps IV. des Schönen gewisse Erkenntnisse aufgingen, ich
möchte sagen, von nachgeordneter Art, von derjenigen Weise des Erkennens,
die wir aufflammen gesehen haben in herbster, abscheulicher
Weise in den [[Mexikanische Mysterien|mexikanischen Mysterien]]. Was man bewirken kann, wenn
man in der richtigen Weise Leben überwindet in der Welt, wenn auch
in anderer Weise als die mexikanischen Eingeweihten, wenn auch nicht
in so unmittelbarer, sondern mittelbarer Weise, das ging Philipp IV.
dem Schönen auf. Und wie aus tief unterbewußten Impulsen heraus
fand er die Mittel, aus dem Töten von Menschen heraus unterbewußte
Impulse der Menschheitsentwickelung einzuverleiben. Dazu brauchte
er seine Opfer. Und in einer ganz merkwürdigen Weise stimmte zusammen
dieser teuflische Instinkt Philipps IV. des Schönen mit demjenigen,
was sich auf der anderen Seite im Schoße der Templer notwendigerweise
entwickelte durch ihr den gekennzeichneten Dingen
geweihtes Leben." {{Lit|{{G|171|123}}}}
</div>


In einer anderen Version brachte Lilith als erste Frau Adams Gott dazu, ihr seinen heiligen Namen zu verraten. Der Name verlieh ihr anschließend unbegrenzte Macht. Lilith verlangte Flügel von Gott und flog davon.<ref>Martin Bocian: ''Lexikon der biblischen Personen''. Kröner, 2004, ISBN 3-520-46002-5.</ref>
Clemens V. hielt sich abwechselnd in [[Wikipedia:Bordeaux|Bordeaux]], [[Wikipedia:Poitiers|Poitiers]] und [[Wikipedia:Toulouse|Toulouse]] auf. Im März [[Wikipedia:1309|1309]] bestimmte er schließlich auf Drängen des Königs [[Wikipedia:Avignon|Avignon]] zum neuen Sitz der Päpste, womit das so genannte '' [[Wikipedia:Avignonesisches Papsttum|babylonische Exil der Kirche]]'' begann, das erst [[Wikipedia:1377|1377]] Papst [[Wikipedia:Gregor XI.|Gregor XI.]] beendete.


Lilith wird auch im jüdischen [[Wikipedia:Talmud|Talmud]] wie auch in einer Textstelle {{Bibel|Jes|34|14}} der Bibel erwähnt.
<div style="margin-left:20px">
"Eine völlige Kreatur in den Händen Philipps IV. des Schönen von
Frankreich war der Papst Clemens V., der vorher Bischof von Bordeaux
gewesen war und dann in Avignon residierte, der nach und nach
durch den gewaltigen Willen Philipps des Schönen so weit gekommen
war, daß er gar nicht mehr einen eigenen Willen hatte, sondern wirklich
seine kirchliche Gewalt nur dazu verwendete, um Philipp dem
Schönen zu dienen, allem, was Philipp der Schöne wollte." {{Lit|{{G|171|122}}}}
</div>


== Lilith in der Bibel ==
Am [[Wikipedia:14. September|14. September]] [[Wikipedia:1307|1307]], dem symbolträchtigen Fest der [[Wikipedia:Kreuzerhöhung|Kreuzerhöhung]], ließ Philipp IV. die Haftbefehle für die Tempelritter ausfertigen und an alle zuständigen Stellen versenden mit der Auflage, die versiegelten Briefe genau zur gleichen Zeit am Freitag, den [[Wikipedia:13. Oktober|13. Oktober]] 1307 zu öffnen und laut den enthaltenen Befehlen zu verfahren. Auf einen Schlag konnten so die meisten Templer verhaftet werden, nur wenigen gelang die Flucht. Geständnisse wurden, wenn nötig, durch grausame [[Wikipedia:Folter|Folter]] erzwungen und umgehend der erste Verfahrensgang des [[Wikipedia:Templerprozess|Templerprozess]]es eingeleitet. Von den 138 im [[Wikipedia:Temple (Paris)|Temple von Paris]] festgenommenen Templern gestanden alle außer fünf die ihnen vorgeworfenen Vergehen.  Ab [[Wikipedia:19. Oktober|19. Oktober]] 1307 wurde die [[Wikipedia:Inquisition|Inquisition]] hinzugezogen und am [[Wikipedia:24. Oktober|24. Oktober]] fand das erste Verhör des Großmeisters [[Jacques de Molay]] durch den [[Wikipedia:Dominikaner|dominikanischen]] [[Wikipedia:Inquisitor|Inquisitor]] Guillaume Imbert statt.


In der Bibel wird der Name Lilith nur einmal genannt. Im [[Wikipedia:Buch Jesaja|Buch Jesaja]] wird in einer prophetischen Rede die Verwüstung Edoms geschildert, und dass auf seinen Ruinen Tiere und andere Wesen hausen werden, darunter auch Lilith: ''„Da treffen Wüstentiere mit wilden Hunden zusammen, und [[Asasel|Bocksdämonen]] begegnen einander. Ja, dort rastet die Lilit und findet einen Ruheplatz für sich.“'' {{Bibel|Jes|34|14|ELB}}<ref>Hier [[Wikipedia:Elberfelder Bibel|Elberfelder Bibel]]übersetzung, Luther übersetzte Lilith mit „Nachtgespenst“.</ref> Die Elberfelder Bibel deutschte, wie einige andere Bibelübersetzungen, das hebräische Wort ''„lilit“'' mit „Lilit“ ein. Andere Bibelübersetzungen, wie zum Beispiel die [[Wikipedia:Lutherbibel|Lutherbibel]] übersetzen ''Lilit'' mit „Nachtgespenst“ und die [[Wikipedia:Neue Welt Übersetzung|Neue Welt Übersetzung]] mit „Nachtschwalbe“<ref>Hier [[Wikipedia:Neue Welt Übersetzung|Neue Welt Übersetzung]], NWÜ übersetzt Lilit mit „Nachtschwalbe“.[http://www.watchtower.org/x/bibel/index.htm]</ref>.
Die Tempelritter wurden der [[Ketzer]]ei angeklagt; bei seltsamen Ritualen würden sie das Kreuz bespucken, Christus verleugnen und statt dessen den [[Wikipedia:Götze|Götze]]n [[Baphomet]] anbeten und [[Wikipedia:Sodomiterverfolgung|Sodomie]] im Sinne [[Wikipedia:Homosexualität|homosexueller]] Handlungen begehen. Durch den geschickten Einsatz der Folter und der dadurch erzwungenen Bewusstseinstrübung konnte Philipp sehr leicht derartige [[Vision]]en aus den Gefangenen herauspressen lassen.


== Lilith als Symbolfigur der Emanzipation ==
<div style="margin-left:20px">
[[Bild:Lilith (John Collier painting).jpg|right|thumb|Gemälde von [[Wikipedia:John Collier (Maler)|John Collier]]]]
"Bafomet, das ist ein Wesen der ahrimanischen Welt, welches den Leuten erschien, wenn sie gefoltert wurden. Das ist raffiniert gemacht worden. Dann haben sie eine Menge von Visionärem mitgenommen, als sie ins Bewusstsein zurückgekommen sind." {{Lit|{{G|300a|130}}}}
Lilith wurde im [[Wikipedia:Feminismus|Feminismus]] zum [[Symbol]] und die ersten [[Wikipedia:Frauenbuchladen|Frauenbuchhandlung]]en und Frauencafés nannten sich oft ''Lilith''. Auch als weiblicher Vorname wurde Lilith beliebt, siehe [[Wikipedia:Lilith (Vorname)|Lilith]]. In Lilith sehen einige Menschen die Gegenheldin zu der biblischen Eva, die in der [[Wikipedia:Patriarchat|patriarchalen]] Tradition stehe.
</div>


Der Lilithmythos symbolisiere die Selbständigkeit der Frau und den (bereits biblischen) Versuch der Männer, diese mittels einer höheren Autorität zu unterdrücken. In der Psychologie stehen sich hier zwei scheinbar gegensätzliche Eigenschaften der Frauen gegenüber – Sinnlichkeit, Leidenschaft, Sexualität (Lilith) und Mütterlichkeit, Bescheidenheit, Folgsamkeit (Eva).
<div style="margin-left:20px">
"Möglichst viele Leute zu foltern,
das gehörte mit in die Intentionen Philipps des Schönen. Und die Folterung
wurde in der grausamsten Weise vollzogen, so daß eine große
Zahl, ja die größte Zahl der gefolterten Tempelritter bis zur Bewußtlosigkeit gefoltert wurden. Das wußte Philipp IV. der Schöne, was da
herauskommt, wenn das Bewußtsein getrübt wurde, wenn diese Leute
auf der Folter liegen unter den entsetzlichsten Qualen; er wußte: da
kommen die Bilder der Anfechtungen heraus! Und nun wurde unter
Anstiftung Philipps IV. des Schönen eine Katechisierung zusammengestellt,
ein Katechismus von Suggestionsfragen, so daß man die Fragen
so stellte, daß immer in der Frage herausgefordert wurde die Antwort,
und die Antwort gegeben aus dem durch die Folter getrübten Bewußtsein.
Die Frage wurde gestellt: Habt ihr die Hostie verleugnet und bei
der Konsekration nicht die Konsekrations worte gesprochen? - Und die
Tempelritter gestanden das, weil ihr Bewußtsein getrübt war durch die
Folter, weil die dem Guten entgegenstehenden Mächte aus ihren Visionen
heraus sprachen. Und sie klagten sich an, während sie in ihrem
bewußten Leben dem Kreuzessymbolum, dem Kruzifixus, die höchste
Verehrung entgegenbrachten, daß sie es bei der Aufnahme anspeien;
und sie klagten sich an aller der schlimmsten Verbrechen, die in dieser
Zeit sonst als Anfechtungen in ihrem Unterbewußtsein lebten. Und so
stellte man zusammen aus dem, was die Tempelritter gestanden haben
auf der Folter, daß diese Tempelritter angebetet hätten ein Idol statt
des Christus, ein Idol eines Menschenkopfes, dessen Augen leuchtend
werden, daß sie bei ihrer Aufnahme widerwärtigen Prozeduren
schlimmster geschlechtlicher Art unterworfen würden, daß sie die
Wandlung nicht in der richtigen Weise vollziehen, daß sie die schlimmsten
geschlechtlichen Laster treiben, daß sie eben bei ihrer Aufnahme
abschwören das Mysterium von Golgatha; und man hatte die ganze
Katechisierung so eingerichtet, daß selbst der Großmeister des Templerordens
unter der Folter gezwungen worden ist, aus dem Unterbewußten
heraus diese Zugeständnisse zu machen." {{Lit|{{G|171|126f}}}}
</div>


== Lilith als Symbolfigur der Ambivalenz der Seele ==
<div style="margin-left:20px">
"Den Ausblick über diese den Menschen angemessenen geistigen Welten
hatten die Templer herabgedrückt bekommen während der Folterung;
das Oberbewußtsein war ihnen abgelähmt, und ihr innerer Seelenblick
wurde während der Folterung nur auf das gerichtet, was sie
erlebt hatten als ein zu Überwindendes, was als Anfechtung in ihnen
war, worüber sie Sieg über Sieg in ihrer Seele erreicht hatten. Das
wurde ihnen heraufgedrängt in das Bewußtsein, in das abgelähmte,
getrübte Bewußtsein während der Folterung. Und so kam es, daß diese
gefolterten Tempelritter in den Augenblicken, in denen sie der Folterung
unterzogen wurden, vergaßen ihren Zusammenhang mit dem
Mysterium von Golgatha, vergaßen, wie sie wohnten mit ihrer Seele
in den geistig ewigen Welten, und das, was sie überwunden hatten, das,
was als Anfechtung in ihnen lebte, das stand vor ihnen als Vision, wenn
sie auf der Folter lagen, und sie gestanden als einen Gebrauch innerhalb
des Ordens, was sie — jeder einzelne für sich — überwunden hatten. Sie
gestanden das als ihre Fehler, was sie gerade erlebt hatten so, daß sie
Sieg über Sieg darüber errungen hatten. Als der Mensch mußte jeder
dieser Templer erscheinen, der von jedem dieser Templer, dieser wahren
Templer - selbstverständlich, Auswüchse gibt es überall - innerlichst
überwunden war, der überwunden werden mußte, um gerade mit höheren
Kräften das Allerbeste, Höchste, Heiligste zu erreichen. Das
wußte man auf sehen der Gegner. Man wußte: weil ja das gewöhnliche
Bewußtsein abgelähmt war, so war, ebenso wie auf der anderen Seite
im Guten das Mysterium von Golgatha herausgestellt war, damit jetzt
herausgestellt, verobjektiviert und der Menschheitsentwickelung einverleibt
das, was in diesem bösen Bewußtsein lebte. Das war ein historischer
Faktor geworden." {{Lit|{{G|171|200}}}}
</div>


In talmudischen Quellen (3. bis 5. Jhd. n.&nbsp;Chr.) geistert Lilith als Nachtdämon umher und wird erst ab dem 9. Jahrhundert n. Chr. zu Adams erster Frau erhoben.
Zwar protestierte Papst Clemens V. am [[Wikipedia:27. Oktober|27. Oktober]] 1307 offiziell gegen die Verhaftung der Templer, die angewandte Folter und die Einziehung der Güter, doch davon ließ sich Philipp IV. nicht beeindrucken. Schon am nächsten Tag, den [[Wikipedia:28. Oktober|28. Oktober]] 1307, ließ er den Großmeister Jacques de Molay und einige seiner Mitbrüder vor einer Versammlung von Prälaten und Doktoren der Universität auftreten, wo der Großmeister sämtliche dem Orden vorgeworfenen Vergehen eingestand und sogar ein Schreiben besiegelte, in dem er alle Templer zum Geständnis aufforderte. Seine wahren Beweggründe dafür blieben unbekannt; jedenfalls wurde in der Folge für die geständigen Ritter das Todesurteil ausgesetzt und in lebenslange Haft umgewandelt. Nach wochenlangen zähen Verhandlungen mit Philipp unterzeichnete Clemens V. am [[Wikipedia:22. November|22. November]] die ''Bulle Pastoralis Praeeminentiae'', die die Verhaftung der Templer in allen Ländern und deren Überstellung an die Kirche anordnete.


In der [[Astrologie]] bezeichnet Lilith einen „dunklen Zwilling des [[Mond]]es“ (auch „schwarzer Mond“). Als materieller Trabant unseres Planten wurde er 1918 von dem Astrologen [[Sepharial]] postuliert. Der heute teilweise in Horoskopen verwendete Planet Lilith ist jedoch kein realer Himmelskörper, sondern der (neben der [[Erde]]) zweite [[Wikipedia:Brennpunkt (Ellipse)|Brennpunkt]] der [[Wikipedia:Ellipse|elliptischen]] [[Wikipedia:Mondbahn|Mondbahn]].<ref>www.astro.com: ''[http://www.astro.com/astrology/in_lilith_e.htm Lilith – the Dark Moon].''</ref> Nach [[Wikipedia:Joëlle de Gravelaine|Joëlle de Gravelaine]] beschreibt er unser Verhältnis zum Absoluten, zum Opfer, aber auch zum Loslassen.<ref>Joëlle de Gravelaine: ''Lilith und das Loslassen.'' In: ''Astrologie Heute'' Nr. 23, 2006</ref>
Mit seinen engsten Gefolgsleuten wurde der Großmeister Jacques de Molay in der [[Wikipedia:Burg Chinon|Burg Chinon]] eingekerkert und im August [[Wikipedia:1308|1308]] neuerlich von [[Wikipedia:Kardinal|Kardinälen]] des Papstes befragt. Das lange verschollene und erst [[Wikipedia:2001|2001]] im Geheimarchiv des [[Wikipedia:Vatikan|Vatikan]] zufällig wiedergefunde und mit [[Wikipedia:17. August|17. August]] 1308 datierte sogenannte ''Chinon-Dokument'' belegt, dass der Papst daraufhin die Buße der Tempelritter akzeptierte, sie von jeder Schuld freisprach und ihnen die [[Wikipedia:Absolution|Absolution]] erteilte<ref>Das ''Chinon-Dokument'' ist die Abschrift einer Befragung des Großmeisters und anderer Würdenträger der Templer durch die Gesandten des Papstes. Das Pergament, das ''"versehentlich"'' falsch archiviert worden war, wurde erst 2001 zufällig von der italienischen Wissenschaftlerin Barbara Frale wiedergefunden und von Historikern eingehend geprüft. Am [[Wikipedia:25. Oktober|25. Oktober]] [[Wikipedia:2007|2007]] wurde das Dokument zusammen mit einer Reproduktion der Prozessakten in dem Buch "Processus contra Templarios" in einer Auflage von 799 Stück veröffentlicht. Das 800. Exemplar wurde Papst [[Wikipedia:Benedikt XVI.|Benedikt XVI.]] feierlich überreicht.</ref>. Dennoch gab der Papst schließlich dem Druck des französischen Königs nach. Auf dem Generalkonzil von Vienne wurde mit der [[Wikipedia:Päpstliche Bulle|päpstlichen Bulle]] ''Vox in excelso'' am [[Wikipedia:22. März|22. März]] [[Wikipedia:1312|1312]] der Templerorden aufgehoben, um dem goldgierigen und damals finanziell klammen französischen Regenten die enormen Reichtümer des Ordens zuzuschanzen.


Im übrigen sind Lilith-Figuren in der Dichtung häufig ironisch gebrochen z.&nbsp;B. in [[Wikipedia:Ernst Penzoldt|Ernst Penzoldt]]s ''[[Wikipedia:Die Powenzbande|Die Powenzbande]]''.
Im Dezember 1312 wurde das weitere Verfahren gegen den Großmeister und seine Getreuen einer Kardinalskommision übertragen. Am [[Wikipedia:18.März|18.März]] [[Wikipedia:1314|1314]] wurde das Urteil, das auf lebenslänglichen Kerker lautete, verkündet. Jacques de Molay und sein letzter noch lebender Gefolgsmann [[Wikipedia:Geoffroy de Charnay|Geoffroy de Charnay]] wiederriefen daraufhin öffentlich all ihre früher gemachten Geständnisse und beharrten auf der Unschuld ihres Ordens. Noch am Abend desselben Tages wurden sie auf Befehl Philipps IV. auf der Westspitze der [[Wikipedia:Île de la Cité|Île de la Cité]] nahe der [[Wikipedia:Pont Neuf|Pont Neuf]] öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. [[Wikipedia:Geoffroy de Paris|Geoffroy de Paris]], ein damaliger Augenzeuge und Chronist, schildert das düstere Geschehen, wie folgt:


== Lilith in Goethes Faust ==
{{Zitat|Als der Großmeister die züngelnden Flammen sah, entkleidete er sich ohne zu zögern. Ich sage das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Dann machte er sich, völlig nackt, mit feierlichem Schritt auf den Weg, das Gesicht durchgeistigt, ohne zu zittern, obwohl man an ihm zerrte und zog, ihn sogar auf das Gröbste misshandelte. Er wurde gepackt, von Kopf bis Fuß wie ein Paket verschnürt und an den Pfahl gebunden. Eben wollte man ihm die Hände mit einem Strick zusammenbinden, als er zum Henker sagte: «Lasst mich ein wenig die Hände falten, denn jetzt ist der Augenblick gekommen, dies zu tun. Ich stehe vor dem Tod. Gott weiß das ich unschuldig bin. Bald, in einem knappen Jahr, wird jene, die uns zu Unrecht verurteilt haben, ein großes Unglück treffen. Ich sterbe in dieser Überzeugung.» Und als sie ihm schließlich die Hände gebunden hatten, sagte er: «Meine Herren, ich bitte euch, dreht mein Gesicht Notre-Dame zu.»<br>Einen Monat später, am 20. April starb Clemens V. plötzlich in der Provence, im Alter von kaum fünfzig Jahren. Am 29. November desselben Jahres erlitt Philipp der Schöne in Fontainebleau einen tödlichen Jagdunfall. Nur 46 Jahre zählte der König, als er durch seinen Sturz vom Pferd bei der Wildschweinhatz das Leben verlor.|Geoffroy de Paris|''zit. nach'' Bruno Nardini, S. 202 - 203}}
In [[Goethe]]s ''[[Faust I|Faust]]'' erscheint Lilith in der Walpurgisnacht. Auf Fausts Frage nach ihr erhält er folgende Antwort von [[Mephistopheles|Mephisto]]: ''„Lilith ist das.“'' [Faust: ''„Wer?“''] ''„Adams erste Frau. Nimm dich in Acht vor ihren schönen Haaren, vor diesem Schmuck, mit dem sie einzig prangt. Wenn sie damit den jungen Mann erlangt, so lässt sie ihn sobald nicht wieder fahren.'' Lilith ist hier ein dämonisiertes Gretchen, das Männer verführt und Neugeborene tötet.


[[Rudolf Steiner]] weist darauf hin, dass in der Walpurgisnacht auch der [[Ätherleib]] Fausts gelockert wird und ihm - da er ein [[Mann]] ist - in [[weib]]licher Gestalt als Lilith erscheint:
So wurde durch das Leben der Templer und die grausame Art ihres Untergangs zwei geistige Strömung der [[Menschheitsentwicklung]] einverwoben, die für unser gegenwärtiges [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] von nachhaltiger Bedeutung sind:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Und jetzt wird darauf hingewiesen, wie das Seelische heraus muß aus dem Leibe, wie auch noch ein Stück Ätherleib herausgeholt werden muß, was während der ganzen Erdenentwickelung sonst nicht geschieht, als wie in einem besonderen Herausfahren, ich möchte sagen, in einer Art Natur-Initiation. Der Ätherleib des Faust ist mitgegangen zum Teil; das wird, weil der Ätherleib - ich habe das öfter erwähnt - des Mannes weiblich ist, als Lilith gesehen. Das führt hinauf in Zeiten, in denen der Mensch überhaupt nicht so konstituiert war. Lilith ist der Sage nach Adams erste Frau und Luzifers Mutter. Also hier sehen wir, wie schon luziferische Künste, die dem Mephistopheles auch zu Hilfe stehen, mit spielen, wie aber doch etwas Niedriges dabei ist. Das ist in der nachfolgenden Rede der Fall, die einer Verführung gleichkommt. Faust fürchtet sich ohnedies schon, daß ihm das Bewußtsein schwinden könnte, und dafür möchte Mephistopheles schon sorgen, daß Faust das Bewußtsein verliert und so recht untertaucht. Er hat ihn nun dazu gebracht, sogar ein Stück Ätherleib herauszuziehen, so daß er die Erscheinung der Lilith haben kann. Er möchte schon, daß es recht weit käme, daher verführt er ihn zu diesem Hexentanz, wo er selber mit der alten Hexe tanzt und Faust mit der jungen Hexe." {{Lit|{{G|273|52f}}}}
"Was in die ätherische Welt einfloß von den geistigen Impulsen der
Templer, das lebte ätherisch weiter; und durch dieses Weiterleben im
Ätherischen wurde manche Seele dazu bereitet, aufzunehmen die Inspirationen,
die ich beschrieben habe, die aus den geistigen Welten von
den Templerseelen selber kommen. Das ist der konkrete Vorgang, der
sich abgespielt hat in der neueren Zeit.
 
In dasjenige, was aus den Templerseelen floß, ist aber immer mehr
und mehr, und zwar gerade in der Breite des Lebens, eingeströmt dasjenige,
was aus mephistophelisch-ahrimanischen Impulsen fließt, was
durchtränkt ist von dem mephistophelisch-ahrimanischen Elemente,
was inauguriert wurde auf den Folterbänken der Templer dadurch,
daß sie unter der Folter Unwahres über sich selber aussagen mußten.
Dies nicht allein, aber dies mit als einer der Gründe, der geistigen
Gründe zum modernen Materialismus, dies gehört zu dem, was man
verstehen muß, wenn man innerlich den Sinn der modernen materialistischen
Entwickelung verstehen will." {{Lit|{{G|171|208f}}}}
</div>
</div>


== Lilith im Film ==
Der Untergang des Templerordens ist nach [[Rudolf Steiner]] eine Wirkung des [[Sonnendämon]]s [[Sorat]], zu einer Zeit, in der sich zum zweiten Mal die [[Zahl des Tieres]] [[666]] erfüllt hat:


Es gibt unterschiedliche Bearbeitungen der Lilith-Sage, z.&nbsp;B. Robert Rossens Film ''Lilith'' mit [[Wikipedia:Warren Beatty|Warren Beatty]] in der Hauptrolle. Er handelt von einem Therapeuten, der sich in einem Nobel-Sanatorium einer mysteriösen jungen Frau annimmt und in der Folge unter Wahnvorstellungen leidet.
<div style="margin-left:20px">
"Aber, meine lieben Freunde, die Zahl 666 ist einmal da in jener
Zeit, in welcher der Arabismus hineinschießt in das Christentum,
um der abendländischen Kultur das Siegel des Materialismus aufzudrücken,
sie ist ein zweites Mal da, nachdem wieder 666 Jahre
verlaufen sind: 1332, im 14. Jahrhundert (Tafel 6). Und da haben
wir ein neues Erheben des Tieres aus den Fluten des Weltgeschehens
heraus. Es erscheint demjenigen, der so schaut wie der Apokalyptiker,
das Weltgeschehen wie ein fortwährendes Fluten einer
Epoche von 666. Das Tier erhebt sich, bedrohend das Christentum
mit seinem Suchen nach dem wahren Menschentum, geltend machend
gegen das Menschentum das Tiertum; es regt sich Sorat. Im
14. Jahrhundert sehen wir wieder sich erheben den Sorat, den
Widersacher.


Lilith tritt auch in verschiedenen Bearbeitungen als [[Vampir]]in oder verstoßener Engel auf, etwa in dem Anime ''[[Wikipedia:Neon Genesis Evangelion|Neon Genesis Evangelion]]'' sowie in der Serie ''[[Wikipedia:Supernatural|Supernatural]]''.
Es ist die Zeit, in welcher aus tiefen Seelenuntergründen heraus,
viel mehr als aus dem Orientalismus heraus, der Tempelherren-
Orden in Europa stiften wollte eine Sonnenansicht des
Christentums, eine Ansicht vom Christentum, die wiederum hinaufschaute
zu dem Christus als einem Sonnenwesen, als einem
kosmischen Wesen, die wiederum etwas wußte von den Geistigkeiten
der Planeten und der Sterne, die wußte, wie im Weltengeschehen
zusammenwirken die Intelligenzen weit auseinanderliegender
Welten, nicht bloß die Wesenheiten eines Planeten, und
die auch etwas wußte von den mächtigen Oppositionen, die stattfinden
durch solche widerspenstigen Wesenheiten wie den Sonnendämon
Sorat, der einer der mächtigsten Dämonen innerhalb
unseres Systems ist. Im Grunde ist es Sonnendämonie, welche im
Materialismus der Menschen wirkt.


== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
Es ist heute natürlich von einem gewissen Gesichtspunkt aus
<references />
schwierig, davon zu sprechen, was aus der europäischen Zivilisation
geworden wäre, wenn der so mächtige, auch äußerlich mächtige
Tempelherren-Orden - man hat ihm seine Schätze ja genommen
- seine Absichten hätte ausführen können. Aber in den
Herzen und Seelen derjenigen, die nicht früher ruhen konnten, als
bis dieser Orden 1312 untergegangen war und Jakob von Molay
1314 den Tod gefunden hatte, in den Herzen derjenigen, die die
Widersacher des kosmischen, des in den Kosmos hinausschauenden
Christus waren, lebte Sorat wieder auf, und nicht zum geringsten
Teile so, daß er sich der damaligen Gesinnung der römischen
Kirche bediente, um gerade die Templer zu töten. Damals war ja
das Hervortreten dieses Sorat schon anschaulicher, denn es umschwebt
ein grandioses Geheimnis den Untergang dieses Tempelherren-
Ordens. Wenn man in das hineinschaut, was in diesen
Menschen, die dazumal als Templer hingerichtet worden sind,
vorging während ihrer Folterungen, dann bekommt man schon
eine Vorstellung davon, wie das von Sorat angestiftet war, was in
den Visionen der gefolterten Templer lebte, so daß sie sich selbst
verleumdeten und man eine billige Anklage gegen sie hatte, die
aus ihrem eigenen Munde kam. Das furchtbare Schauspiel stand
vor den Menschen, daß diejenigen, die etwas ganz anderes vertraten,
während ihrer Folterung nicht davon sprechen konnten, sondern
daß die verschiedenen Geister aus den Heerscharen des Sorat
aus ihnen sprachen und über den Orden selbst die schändlichsten
Dinge aus dessen eigenen Angehörigen sprachen." {{Lit|{{G|346|119f}}}}
</div>


== Literatur ==
== Siehe auch ==


* Swantje Christow: ''Der Lilith-Mythos in der Literatur. Der Wandel des Frauenbildes im literarischen Schaffen des 19. und 20. Jahrhunderts''. Shaker, Essen 1998, ISBN 978-3-8265-3852-0.
* [[1332]]
* Hans-Christian Huf: ''Das Bibelrätsel. Geheimnisse der Heiligen Schrift''. Econ, Berlin 2005, ISBN 978-3-430-14875-7.
* Siegmund Hurwitz: ''Lilith – die erste Eva. Eine Studie über dunkle Aspekte des Weiblichen''. Mit einem Vorwort von [[Wikipedia:Marie-Louise von Franz|Marie-Louise von Franz]]. Daimon, Zürich 1980 (5. überarbeitete Auflage 2004), ISBN 978-3-85630-633-5, [http://books.google.at/books?id=WH08fN-vedUC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0 Auszüge bei google books]
* Manfred Hutter: ''Lilith''. In: K. van der Toorn, B. Becking, Pieter W. van der Horst (Hrsg.): ''Dictionary of Deities and Demons in the Bible''. Leiden, Boston, Köln, zweite Auflage 1999, S. 520-521
* [[Wikipedia:Hans-Joachim Maaz|Hans-Joachim Maaz]]: ''Der Lilith-Komplex. Die dunklen Seiten der Mütterlichkeit''. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49335-1.
* Dorothee Pielow: ''Lilith und ihre Schwestern. Zur Dämonie des Weiblichen''. Grupello, Düsseldorf 1998, ISBN 3-928234-94-3.
* [[Wikipedia:Gershom Scholem|Gershom Scholem]]: ''Lilith u'malkat scheva i. Peraqim chadaschim me'injenei Aschmedei ve' Lilith i''. TZ Vol. XIX pag. 165ff
* [[Wikipedia:Vera Zingsem|Vera Zingsem]]: ''Lilith, Adams erste Frau''. Klöpfer & Meyer, Tübingen 1999 (2. erweiterte Auflage 2003), ISBN 978-3-937667-55-3.
* Diane Wolkenstein, Samuel Noah Kramer: ''Inanna – Queen of Heaven and Earth''. Rider & Co, 1984, ISBN 0-09-158181-8.
* Heide Göttner-Abendroth: ''Inanna, Gilgamesch, Isis, Rhea – Die großen Göttinnenmythen Sumers, Ägyptens und Griechenlands''. Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2004, ISBN 3-89741-158-X.
* Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 1, Frankfurt 1919 [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_1.pdf]


== Lilith als literarische Figur ==
== Anmerkungen ==


* [[Wikipedia:Octavia Butler|Octavia Butler]]: ''Lilith’s Brood''. 2000 ([[Wikipedia:Science Fiction|Science-Fiction]]-[[Wikipedia:Trilogie|Trilogie]]. Ursprünglich 1987–1989 unter dem Titel ''Xenogenesis'')
<references/>
* [[Wikipedia:Christoph Marzi|Christoph Marzi]]: ''Lilith''.
* [[Wikipedia:George MacDonald|George MacDonald]]: ''Lilith''.


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band II: Das Faust-Problem, [[GA 273]] (1981)
 
* Inge Ott: ''Das Geheimnis der Tempelritter'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2005
* Peter Tradowsky: ''13. Oktober 1307 / Zur Vernichtung des Templerordens vor 700 Jahren'' (Freie Vereinigung für Anthroposophie MORGENSTERN), Berlin 2007
* Marcus Schneider: ''Templerwirken und Gegenwartskarma''. 700 Jahre Gegnerschaft 1307 - 2007, 2 Vorträge, als Hörbuch-CDs, ISBN 978-3-03752-28-4
* [[Judith von Halle]]: ''Die Templer. Band I. Der Gralsimpuls im Initiationsritus des Templerordens'', Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2012, ISBN 978-3037690413
* Judith von Halle: ''Die Templer, Bd II: Der Gralsimpuls im Initiationsritus des Templerordens'', Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2013, ISBN 978-3037690468
* Andreas Meyer: ''Die letzten Templer. Band I: Die Geschichte der Templer und die Motive der Protagonisten des Templerprozesses aus Sicht der historischen Forschung'', Infolücke-Verlag ILV 2014, ISBN 9783905955958
* Andreas Meyer: ''Die letzten Templer. Band II: Geisteswissenschaftliche Forschungen und Hintergründe zur Entstehung, Vernichtung und Fortentwicklung des Templerimpulses'', Infolücke-Verlag ILV 2014, ISBN 9783905955965
* Bernhard Steiner: ''Ein Impuls für die nächste Kulturepoche''. In: "Wochenschrift DAS GOETHEANUM", Nr. 15-16, 11. April 2014, S. 3
* René Becker: ''Vor 700 Jahren''. In: "Wochenschrift DAS GOETHEANUM", Nr. 12, 21. März 2014, S. 5
* Robert Bouchal, Gabriele Lukacs: ''Das geheime Netz der Templer. Wege und Spuren in Österreich.'', Pichler Verlag, Wien - Graz - Klagenfurt 2010
* Gérard Klockenbring: ''Vom Beitrag Frankreichs zur Aufgabe Europas''. In: Europa und sein Genius. Herausgegeben von Heinz Eckhoff, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1986, S. 18 - 39
* M.J. Krück von Poturzyn: ''Der Prozess gegen die Templer'', Stuttgart 1963
* Bruno Nardini: ''Das Handbuch der Mysterien und Geheimlehren'', Goldmann TB Esoterik, München 1994, S. 169 - 203
* Jules Viard (Hrsg.): ''Les Grandes Chroniques de France'', Band 8: ''Philippe III. le Hardi, Philippe IV le Bel, Louis X. le Hutin, Philippe V le Long'', Champion / Société de l'histoire de France, 1934
* Sabine Delmarti: ''Jacques de Molay: son histoire, sa personnalité, son rôle au sein de l'ordre des Templiers, son héritage'', Paris 1999 ISBN 2-7328-3442-4
* Alain Demurger: ''Der letzte Templer. Leben und Sterben des Großmeisters Jacques de Molay'', München 2004 ISBN 3-406-52202-5
* Alain Demurger: ''Die Templer. Aufstieg und Untergang 1120-1314'', München 1991 ISBN 3-406-38553-2
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* Barbara Frale: ''Strategia di un delitto: Filippo il Bello e il cerimoniale segreto dei Templari.'' Giunti, Florenz 2001, ISBN 88-09-02052-9
* Barbara Frale: ''Il papato e il processo ai templari: l'inedita assoluzione di Chinon alla luce della diplomatica pontificia.'' Viella, Rom 2003 (= La corte dei papi, 12), ISBN 88-8334-098-1 ([http://www.personales.ulpgc.es/mronquillo.dch/RM-Frale-Templari.pdf Elektronische Version der Seiten 9-48], PDF)
* Barbara Frale: ''I templari.'' Il Mulino, Bologna 2004, ISBN 88-15-09798-8
* Jules Michelet: ''Le procés des templiers.'' Imprimerie Royale, Paris 1841, 2 Bände; Nachdruck, mit einem Vorwort von Jean Favier, Comité des travaux historiques et scientifiques, Paris 1987, ISBN 2-7355-0161-2, ISBN 2-7355-0162-0
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* Piers Paul Read: ''Die Templer'', München 2005, ISBN 978-3-86820-042-3.
* Frank Onusseit: ''Tempelritter für Dummies'', Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-70353-1.
* Andreas Beck: ''Der Untergang der Templer'', Freiburg 1997, ISBN 3-451-04575-3.
* Malcom Barber: ''Die Templer. Geschichte und Mythos'', Mannheim 2010, ISBN 978-3-491-96276-7.
* Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999), ISBN 3-7274-0920-7 {{Vorträge|092}}
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* Rudolf Steiner: ''Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924'', [[GA 300]] a-c (1995)
*Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}


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== Weblinks ==
== Weblinks ==


{{Commons|Lilith}}
* [http://sciencev1.orf.at/science/news/149710 Vatikan-Dokument: Tempelritter waren keine "Ketzer"]
* [http://www.hagalil.com/archiv/2000/09/lilith.htm Lilith aus jüdisch-feministischer Sicht]
* [http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=chinon-dokument%20templer&source=web&cd=1&ved=0CCcQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.tempelritterorden.de%2Findex.php%3Foption%3Dcom_content%26view%3Darticle%26id%3D159%26Itemid%3D128%262eac360328ef3a2dfae2f49e1b68d42d%3Dac4408c3dcd0da506d4506888ea19dc3&ei=eZ0AT7PFK9P24QS8krWNCA&usg=AFQjCNEJHbL7GyTslclrf22_PcvmWkzMYQ&sig2=RxsnXxcHs29S_SNM_G1Ngw&cad=rja Das Chinon-Dokument]
* [http://www.hennapage.com/henna/encyclopedia/kurdjewish/circ.html ''Indigo and Turmeric Body Art Traditions for Circumcision in Jewish Kurdistan'']
* [http://www.vampyrbibliothek.de/vampire/vampire-lilith.htm Lilith – Vampyrbibliothek]
*[http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/l/referenz/25027///cache/356c31b32f/ Entsprechender Fachartikel in: Michaela Bauks / Klaus Koenen (Hrsg.): ''Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet'' (WiBiLex), 2007ff.]
* [http://www.ucalgary.ca/~elsegal/Shokel/950206_Lilith.html Eliezer Segal zum Alphabet des Ben Sira (englisch)]
* [http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Lilith Lilith] - Artikel in [http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Hauptseite AstroWiki]
 
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Version vom 21. März 2017, 08:46 Uhr

Templer
Großmeisterwappen Hugos von Payns
An der Stelle der heutigen Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg, wo von 530 bis 614 die Basilika St. Maria stand, befand sich bis 1187 das erste Hauptquartier der Tempelritter
Balduin übergibt den Tempel Salomons an Hugo von Payens und Gottfried von Saint-Omer
Tatzenkreuz des Templerordens
Kopie eines Siegels der Tempelritter
Siegel der Tempelritter
Großmeisterwappen von Jacques de Molay
Die Burg Chinon und das linke Ufer der Vienne
Das 2001 wiedergefundene «Chinon-Pergament», das die Unschuld der Templer belegt
Baphomet nach einer Phantasie von Eliphas Lévi (Abbildung in seinem Werk Dogme et Rituel de la Haute Magie (1854)
Verbrennung von Templern wegen angeblicher Sodomie und Ketzerei
Templer auf dem Scheiterhaufen auf der Île de la Cité
Westspitze der Île de la Cité und Pont Neuf heute

Der Templerorden, genauer die Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem (lat. Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis), war die erste Ordensgemeinschaft, die die Ideale des Mönchtums und des vom Adel getragenen Rittertums vereinigte und wurde um 1119 [1] in der Folge des Ersten Kreuzzugs gegündet. Der Name leitet sich davon ab, dass König Balduin II. dem Orden einen Flügel seines auf den Ruinen des Salomonischen Tempels errichteten Palstes als Quartier überlassen hatte. Die Ordensritter werden als Templer, Tempelritter oder Tempelherren bezeichnet. Die Ordensregeln gründeten auf denen des Benedikt von Nursia und wurden von ursprünglich 72 bis 1260 auf 686 erweitert und schon bald ins Französische übertragen, da nur wenige Tempelritter des Lateinischen mächtig waren. Während der folgenden Kreuzzüge bildeten die Tempelritter eine direkt dem Papst unterstellte militärische Eliteeinheit. Neben ihren unmittelbaren militärischen Aufgaben sorgten sie auch für den Schutz der Pilger und entfalteten darüber hinaus vielfältige wirtschaftliche und organisatorische Aktivitäten. Sie vergaben Geldanleihen, die auch von Muslimen in Anspruch genommen wurden, und erfanden eine Art von Kreditbrief als frühen Vorläufer des Reiseschecks verbunden mit einer sehr fortschrittliche Form der Buchführung, wobei sie ihre umfangreichen praktischen Tätigkeiten stets in engem Einklang mit ihrer spirituellen Gesinnung auszuüben suchten. 1312 wurde der Orden von Papst Clemens V. auf Drängen des französischen Königs Philipps des Schönen nach dem großes Aufsehen erregenden Templerprozess aufgelöst und seine Güter konfisziert.

Der geistige Hintergrund des Templerordens

"Wir sehen in dieser Zeit unter vielem, das, wenn man es betrachtet, ich möchte sagen, zum Frohmachen der Menschenseele ist, wie unter vielem, was da entsteht, bald nachdem die Kreuzzüge ihre ersten Erfolge errungen haben, begründet wird im Jahre 1119 der Orden der Tempelherren. Fünf französische Ritter unter der Führung von Hugo de Payens tun sich zusammen und begründen an der geheiligt gehaltenen Stätte, auf der sich das Mysterium von Golgatha vollzogen hat, einen Orden, der sich ganz weihen soll dem Dienste des Mysteriums von Golgatha, und der sein erstes wichtigstes Ordenshaus unmittelbar neben der Stätte hat, wo einst der Salomonische Tempel gestanden hat, so daß gewissermaßen zusammenwirken konnte an dieser Stätte uraltheilige, für das Christentum vorbereitete Weisheit und die salomonische Weisheit, mit allen Empfindungen und allen Gefühlen, die in höchstem Maße aus der heiligsten Begeisterung für das Mysterium von Golgatha und seinen Träger entstanden sind. Neben den gewöhnlichen, damals üblichen Mönchsgelübden, der Pflicht des Gehorsams gegenüber den geistlichen Oberen, verpflichteten sich die ersten Tempelherren, in intensivster Weise mitzuwirken dazu, hereinzubeziehen in den Bereich europäischer Machtentfaltung die Stätten, auf denen sich das Mysterium von Golgatha vollzogen hat. An nichts sollten sie denken - so war es in den geschriebenen und namentlich in den ungeschriebenen Ordensregeln enthalten - , als wie sie in ihrem Herzen, in ihrer Seele ganz sich erfüllen können mit dem geheiligten Geheimnis von Golgatha, und wie sie dienen können mit jedem Tropfen ihres Blutes der Hereinbeziehung der geheiligten Stätte in den Machtbereich des europäischen Willens. In jedem Augenblick ihres Lebens sollten sie denken, sollten sie empfinden, daß sie ganz nur dieser Aufgabe gehören, und daß sie nichts scheuen werden, um diese Aufgabe mit all der Kraft, die jedem einzelnen zur Verfügung steht, zu verwirklichen. Ihr Blut sollte ihnen nicht selber gehören, sondern einzig und allein der Aufgabe, die wir gekennzeichnet haben. Und wenn sie einer dreifachen Übermacht gegenüberstehen - so war ihnen befohlen - , dürfen sie nicht fliehen; jeder Templer muß seine Stelle behaupten, auch wenn drei Ungläubige ihm diese Stelle streitig machen wollen. Und in jedem Augenblick ihres Lebens mußten sie denken, daß das Blut, das in ihren Adern rinnt, nicht ihnen gehört, sondern ihrer großen geistigen Aufgabe. Was sie an Vermögen erwerben sollten, das sollte keinem einzelnen gehören. Nicht der einzelne sollte irgendeinen Besitz haben, sondern nur der ganze Orden. Vom einzelnen sollte derjenige, der aus der Reihe der Feinde einen besiegt, kein anderes Gut erbeuten als die hänfene Schnur, die um die Lenden gegürtet war, das Zeichen ihrer freiwillig übernommenen Arbeit für dasjenige, was man dazumal als das Heil für den europäischen Geist ansah. Eine große, gewaltige Aufgabe, weniger dem Nachdenken als dem tiefen Empfinden, war gestellt, eine Aufgabe, die dahin ging, das Seelenleben als individuelles, als persönliches nur deshalb zu stärken, damit dieses einzelne Seelenleben ganz aufgehen könne in dem fortlaufenden Strom der christlichen Entwickelung." (Lit.: GA 171, S. 118f)

Der Templerorden wird zuweilen bezeichnet als der "reinste Orden" der Welt.

"Im Sinne der Tempelrittergründung war zuerst das, was die Templer für Jerusalem geleistet hatten, und dann das, was zur Verchristung der ganzen europäischen Kultur geleistet werden konnte. Denn allmählich breiteten sich die Templer aus in einflußreichen Gesellschaften über England, Frankreich, Spanien und einen Teil Italiens, über Mitteleuropa, überall breiteten sich die Templer aus. Und bei einzelnen Templern bildete sich in einem höchsten Grade aus dieses ganze Erfülltsein der Seele mit dem Empfinden von dem Mysterium von Golgatha, mit dem Empfinden von all dem, was mit dem christlichen Impulse zusammenhängt...

... etwas ganz großartig Gewaltiges war dadurch im Kreise der Templer vor sich gegangen, ohne daß diese Templer gekannt hätten die Regeln der christlichen Initiation durch etwas anderes als durch den Opferdienst. Zuerst in den Kreuzzügen, dann in dem geistigen Wirken in Europa, wurde ihre Seele von der intensiven Hingabe an die christlichen Impulse und an das Mysterium von Golgatha so inspiriert, daß das Resultat war das Erleben der christlichen Einweihung bei vielen Templern, bei einer stattlichen Anzahl der Templer." (Lit.: GA 171, S. 123f)

Ihr hingebungsvolles Streben führte viele Templer ohne geregelte Schulung bis hin zur christlichen Einweihung.

"Dadurch entwickelte sich ein besonderes mystisches Leben, durch das diejenigen, die diesem sogenannten geistlichen Orden angehörten, immer mehr für die Welt wirken konnten als andere geistliche Orden. Denn wenn in solcher Weise eben im Zusammenhange mit dem Leben der Umwelt mystisch gelebt wird, dann strömt das, was mystisch erlebt wird, in die unsichtbaren, in die übersinnlichen Kräfte der Umwelt des Menschen hinein, wird objektiv, ist dann nicht bloß innerlich in der Seele des Menschen, sondern wirkt im geschichtlichen, im historischen Werden weiter. Durch solche Mystik wird nicht nur seelisch etwas erlebt für das einzelne menschliche Individuum, sondern es wird Seelisches; objektiv gestaltete Mächte, die vorher nicht da waren in der spirituellen Strömung, welche die Menschheit trägt und hält, die werden geboren, die sind dann da. Wenn der Mensch sein Tagewerk vollbringt mit seiner Hände oder mit seiner sonstigen Werkzeuge Arbeit, so stellt er etwas Äußerliches, Materielles in die Welt hinein. Mit solcher Mystik, wie die Tempelritter sie entfaltet haben, wird Geistiges in das Geisttum der Erde hineingestellt. Dadurch aber, daß dieses geschah, wurde die Menschheit wirklich eine Etappe weitergebracht in ihrer Entwickelung." (Lit.: GA 171, S. 197)

Die Templer mussten dabei aber auch all die Anfechtungen durch die Widersachermächte erleben, die jede geistige Entwicklung notwendig begleiten:

"Nun ergibt sich immer für eine solche Initiation, wie sie jetzt die Folge war bei einer Reihe der Tempelritter, auch die Möglichkeit, nicht nur zu sehen das Beseligende, das Göttliche, sondern auch die luziferischen und ahrimanischen Kräfte zu sehen. Alles das, was dem Göttlichen entgegenwirkt, alles das, was den Menschen in die ahrimanische Welt hinunterzieht und in die luziferische Welt hinaufzieht, all das erscheint neben dem Einblick in die normalen geistigen Welten dem, der eine solche Initiation durchmacht. All die Leiden und all die Versuchungen und all die Anfechtungen, die an den Menschen herankommen durch die dem Guten gegnerischen Mächte, denen steht der also Initiierte gegenüber, und er hat schon Augenblicke, in denen vor seinem geistigen Blicke, vor dem Seelenblicke schwindet die gute geistige Welt, und er sich wie gefangen sieht von dem, was Macht über ihn gewinnen will, und sich in den Händen sieht der ahrimanisch-luziferischen Mächte, die ihn ergreifen wollen, die sich seines Willens, Denkens, Fühlens, Empfindens bemächtigen wollen...

So lernte manch solcher Tempelritter kennen jenen teuflischen Drang, der sich des menschlichen Wollens und Fühlens bemächtigt, herabzuwürdigen das Mysterium von Golgatha. Und in den Traumbildern, von denen solch ein Initiierter heimgesucht werden kann, erschien manchem visionär - das war bei der Art, wie diese Initiation entstanden war, durchaus möglich, namentlich da ja die luziferischen Kräfte versuchend an der Seite standen - gewissermaßen die Kehrseite der Verehrung des Symbols des Kruzifixus. Er sah in der Vision, wie die menschliche Seele fähig werden konnte, zu verunehren das Kreuzessymbolum, zu verunehren die heilige Handlung der Konsekration der Hostie; er sah jene menschlichen Kräfte, welche dahin drängen, ins alte Heidentum wiederum zurückzuführen, anzubeten das, was die Heiden angebetet haben und zu verachten den christlichen Fortschritt. Wie die Menschenseele solchen Anfechtungen erliegen kann, das wußten diese Menschen, weil sie es bewußt überwinden mußten." (Lit.: GA 171, S. 124ff)

Der geistige Blick der Tempelritter war, wie Rudolf Steiner betonte, weit in die Zukunft gerichtet, noch über unser gegenwärtiges Bewusstseinsseelenzeitalter hinaus in die sechste nachatlantische Kulturepoche, das Wassermannzeitalter, in dem das Christentum erst zur vollen Blüte gelangen würde. In diese Richtung wollten sie arbeiten. Wie einst Hiram Abiff, der Baumeister des Salomonischen Tempels, von dem auch die Tempellegende berichtet, gehörten sie der werktätig arbeitenden Kains-Strömung an und standen dadurch in einem gewissen Gegensatz zu der priesterlichen Abel-Strömung.

"Die Tempelritter sagten damals: Alles, was wir bisher erlebt haben, ist eine Vorbereitung zu dem, was der Erlöser gewollt hat. Denn sie sagten: Es gibt eine Zukunft des Christentums, eine neue Aufgabe. Und wir haben die Aufgabe, die verschiedenen Sekten des Mittelalters und die Menschen überhaupt auf jenes Zukünftige vorzubereiten, wo das Christentum in einer neuen Klarheit erstehen wird, in dem, was der Erlöser eigentlich gewollt hat. Wir haben das Christentum in der vierten Unterrasse aufgehen sehen, in der fünften wird es sich weiterentwickeln, aber in der sechsten soll es erst die wiederauferstandene Glorie feiern. Das haben wir vorzubereiten. Wir müssen die Seelen der Menschen so lenken, daß ein echtes, wahres, reines Christentum zum Ausdruck kommt, in dem der Name des Höchsten seinen Wohnsitz hat." (Lit.: GA 93, S. 146)

In diesem Streben verbanden sich die Tempelritter, wie Steiner berichtete, auch mit dem Geheimnis des Heiligen Grals:

"Die Tempelritter hatten aus dem Orient die Einweihungsweisheit des heiligen Gral herübergebracht nach dem Berge des Heils, Mons salvationis, der Einweihungsstätte des Christentums. Eine Einweihungszeremonie wies direkt hin auf die Zukunft des ganzen Menschengeschlechtes. Es wurde gesagt: Eine Zeit wird kommen, da wird das Christentum eine neue Phase erleben. - Der Fortgang der menschlichen Geisteskultur wurde von jeher bewußt nach dem Fortgang der Sonne bezeichnet. Vor dem Jahre 800 vor Christus ging die Sonne während circa 2200 Jahren durch das Sternbild des Stieres. Da verehrte man drüben in Asien als das Göttliche den Stier. Noch vorher wurden aus demselben Grunde in Persien die Zwillinge verehrt: Gutes und Böses, die Dualität. Um 800 vor Christus trat die Sonne in das Zeichen des Widders oder Lammes. Darauf weist hin die Sage von Jason und dem goldenen Vlies. Christus nennt sich selbst das Lamm Gottes, weil er in diesem Zeichen erschien. [Heute steht die Sonne im Zeichen der Fische.] Die Tempelritter weisen hin auf das nächste Sternbild; die Sonne wird dann eintreten in das Sternbild des Wassermannes. Da wird das Christentum erst wirklich aufgehen, das Heidentum verbunden mit dem Christentum sein. Diese Kultur wird einen neuen Johannes auferwecken. Dieser Zeitpunkt tritt ein, wenn die Sonne im Zeichen des Wassermannes stehen wird. Johannes heißt Wassermann; er wird der Verkünder sein einer neuen Zeit des Christentums. Man sagt, die Tempelritter hätten auf Johannes den Täufer hingewiesen, nicht auf Christus. Aber der Johannes, von dem sie reden, ist der Wassermann." (Lit.: GA 92, S. 156f)

In diesem Zusammenhang lassen sich die Visionen, die die Tempelritter durch die Auseinandersetzung mit den Widersachermächten erlebten, auch noch von einer ganz anderen Seite beleuchten:

"Daß ein «Johannes-Aquarius» kommen wird, der den alten Johannes erst zur Wahrheit machen und einen Christus verkünden wird, der den Tempel wiedererneuert, wenn der große Zeitpunkt gekommen sein wird, wo der Christus neuerdings zur Menschheit sprechen wird, diesen Zeitpunkt dann zu verstehen, das wurde in den Tiefen der Mysterien der Templer gelehrt.

Und weiter sagten die Templer: Jetzt sind wir an einem Zeitpunkt, wo die Menschen noch nicht reif sind, die große Lehre zu verstehen, noch müssen wir sie auf den Täufer Johannes vorbereiten, der mit Wasser tauft. - Das Kreuz wurde vor den hingestellt, der Templer werden wollte, und ihm wurde gesagt: Du sollst dieses Kreuz jetzt verleugnen, um es später zu verstehen, erst ein Petrus werden, erst wie Petrus, der Fels, der den Herrn verleugnet hat, die Lehre verleugnen. Das wurde als eine Vorschule dem zukünftigen Templer beigebracht.

[...]

Nachdem dem Templer dies alles dargestellt worden war, zeigte man ihm eine symbolische Gestalt des göttlichen Wesens in einer ehrwürdigen Mannesgestalt mit einem großen Barte. (Symbol des Vaters.) Wenn die Menschen sich hinaufentwickelt und eigene Führer in den Meistern erhalten haben werden, wenn diejenigen da sein werden, die die Menschen führen können, dann wird vor den Menschen als das Wort des führenden Vaters, der Meister stehen, der die Menschen zum Begreifen des Christus hinführt." (Lit.: GA 93, S. 149ff)

Das starke geistige Streben der Templer brachte zugleich auch eine gewisse Gefahr, einseitig der lichtvollen luziferischen Versuchung zu verfallen.

"Die Kirche bildete sich als Fortsetzung der alten Priesterweisheit heraus. Daneben entstand aber die Strömung, die selbst nach Licht suchte, die luziferischen Menschen wie zum Beispiel die Tempelritter. Sie sagten, man müsse sich selbst Licht und Wahrheit suchen." (Lit.: GA 97, S. 169)

Dieser luziferische Einschlag rief notwendig ahrimanische Gegenkräfte auf den Plan.

"Diese Seelen, die ganz sich hingeben wollten dem Geistigen, an sie konnten leicht jene Kräfte kommen, welche das Geistige von der Erde wegheben wollen, die nicht wollen, daß das Geistige auf der Erde ausgebreitet werde, daß der Geist das Erdensein durchdringe. Und immer ist ja die Gefahr vorhanden, daß die Seelen erdenfremd und erdenmüde werden, und daß die Menschheit auf der Erde mechanisiert werde.

Da haben wir auf der einen Seite gewaltig aufstrebendes geistiges Leben, von dem wir voraussetzen dürfen, daß die luziferische Versuchung ihm nahestehen kann, weil da ein guter Anhaltspunkt ist für die luziferische Versuchung. Dann haben wir aber in derselben Zeit, in welcher der Templerorden rasch sich ausbreitete über die verschiedenen christlichen Länder Europas, im Westen Europas die Möglichkeit scharfen Einsetzens ahrimanischer Mächte. Denn in der Zeit, in welcher der Templerorden durch seine Tätigkeit zu großem Ansehen und auch zu großem Reichtum - als Orden, nicht als einzelner Templer - gekommen war und sich ausgebreitet hatte auch über den Westen Europas, in dieser Zeit des ausgehenden 13., des beginnenden 14. Jahrhunderts, da haben wir im Westen herrschend einen Mann, eine menschliche Persönlichkeit, welche, man kann geradezu sagen, in der Seele eine Art Begeisterung empfand durch die moralische Macht oder respektive unmoralische Macht des Goldes; eine Persönlichkeit, die geradezu in einseitiger Weise die Vermaterialisierung der Weisheit aus dem Golde heraus zu ihrer Inspiration bilden konnte. Erinnern Sie sich an das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie, wo der goldene König zum Repräsentanten der Weisheit geworden ist! Es kann allerdings, weil in den einzelnen Stoffen auch geistige Kräfte stecken - denn der Stoff ist immer nur scheinbar, geistige Kräfte stecken dahinter, wenn sie auch der Materialist nicht wahrzunehmen vermag -, es kann geradezu das Gold zum Inspirator werden. Eine hochbegabte, mit außerordentlicher, mit höchster Klugheit ausgestattete Persönlichkeit ist zugänglich dieser Inspiration durch das Gold mit geradezu ärgster ahrimanischer Weisheit. Das ist der von 1285 bis 1314 in Frankreich regierende König Philipp der Schöne, Philipp IV. Philipp IV. der Schöne kann geradezu ein genial-habsüchtiger Mensch genannt werden, ein Mensch, der den instinktiven Drang in sich verspürte, nichts anderes anzuerkennen in der Welt als das, was mit Gold aufgewogen werden kann, und niemandem wollte Philipp der Schöne eine Macht über das Gold zugestehen als nur allein sich selber." (Lit.: GA 171, S. 120f)

Dieser "Orden, der es tatsächlich fertiggebracht hatte, die ganze Wirtschaft selbstlos zu verwalten, so daß kein Mensch mehr durch den anderen ausgenutzt wurde" (Lit.: G. Klockenbring, S. 33), war aufgrund seines selbstlosen Reichtums, den "Haß-Inspirationen" und der Geldgier des damaligen französischen Königs Philipps des Schönen, der zuvor erfolglos versucht hatte, in den Templerorden aufgenommen zu werden, massiv ausgesetzt, nachdem jener im Zusammenwirken mit Papst Clemens V., begonnen hatte, gegen den Orden vorzugehen.

"Solch eine Leidenschaft, die auf eine solch materielle Weise angeregt wird und die so intensiv ist, die erzeugt zugleich in der Seele starke Machtkräfte; sie erzeugt aber auch, wenn auch nach dem Ahrimanischen hin gehende, Erkenntnisse. Und so konnte es sein, daß in der Seele Philipps IV. des Schönen gewisse Erkenntnisse aufgingen, ich möchte sagen, von nachgeordneter Art, von derjenigen Weise des Erkennens, die wir aufflammen gesehen haben in herbster, abscheulicher Weise in den mexikanischen Mysterien. Was man bewirken kann, wenn man in der richtigen Weise Leben überwindet in der Welt, wenn auch in anderer Weise als die mexikanischen Eingeweihten, wenn auch nicht in so unmittelbarer, sondern mittelbarer Weise, das ging Philipp IV. dem Schönen auf. Und wie aus tief unterbewußten Impulsen heraus fand er die Mittel, aus dem Töten von Menschen heraus unterbewußte Impulse der Menschheitsentwickelung einzuverleiben. Dazu brauchte er seine Opfer. Und in einer ganz merkwürdigen Weise stimmte zusammen dieser teuflische Instinkt Philipps IV. des Schönen mit demjenigen, was sich auf der anderen Seite im Schoße der Templer notwendigerweise entwickelte durch ihr den gekennzeichneten Dingen geweihtes Leben." (Lit.: GA 171, S. 123)

Clemens V. hielt sich abwechselnd in Bordeaux, Poitiers und Toulouse auf. Im März 1309 bestimmte er schließlich auf Drängen des Königs Avignon zum neuen Sitz der Päpste, womit das so genannte babylonische Exil der Kirche begann, das erst 1377 Papst Gregor XI. beendete.

"Eine völlige Kreatur in den Händen Philipps IV. des Schönen von Frankreich war der Papst Clemens V., der vorher Bischof von Bordeaux gewesen war und dann in Avignon residierte, der nach und nach durch den gewaltigen Willen Philipps des Schönen so weit gekommen war, daß er gar nicht mehr einen eigenen Willen hatte, sondern wirklich seine kirchliche Gewalt nur dazu verwendete, um Philipp dem Schönen zu dienen, allem, was Philipp der Schöne wollte." (Lit.: GA 171, S. 122)

Am 14. September 1307, dem symbolträchtigen Fest der Kreuzerhöhung, ließ Philipp IV. die Haftbefehle für die Tempelritter ausfertigen und an alle zuständigen Stellen versenden mit der Auflage, die versiegelten Briefe genau zur gleichen Zeit am Freitag, den 13. Oktober 1307 zu öffnen und laut den enthaltenen Befehlen zu verfahren. Auf einen Schlag konnten so die meisten Templer verhaftet werden, nur wenigen gelang die Flucht. Geständnisse wurden, wenn nötig, durch grausame Folter erzwungen und umgehend der erste Verfahrensgang des Templerprozesses eingeleitet. Von den 138 im Temple von Paris festgenommenen Templern gestanden alle außer fünf die ihnen vorgeworfenen Vergehen. Ab 19. Oktober 1307 wurde die Inquisition hinzugezogen und am 24. Oktober fand das erste Verhör des Großmeisters Jacques de Molay durch den dominikanischen Inquisitor Guillaume Imbert statt.

Die Tempelritter wurden der Ketzerei angeklagt; bei seltsamen Ritualen würden sie das Kreuz bespucken, Christus verleugnen und statt dessen den Götzen Baphomet anbeten und Sodomie im Sinne homosexueller Handlungen begehen. Durch den geschickten Einsatz der Folter und der dadurch erzwungenen Bewusstseinstrübung konnte Philipp sehr leicht derartige Visionen aus den Gefangenen herauspressen lassen.

"Bafomet, das ist ein Wesen der ahrimanischen Welt, welches den Leuten erschien, wenn sie gefoltert wurden. Das ist raffiniert gemacht worden. Dann haben sie eine Menge von Visionärem mitgenommen, als sie ins Bewusstsein zurückgekommen sind." (Lit.: GA 300a, S. 130)

"Möglichst viele Leute zu foltern, das gehörte mit in die Intentionen Philipps des Schönen. Und die Folterung wurde in der grausamsten Weise vollzogen, so daß eine große Zahl, ja die größte Zahl der gefolterten Tempelritter bis zur Bewußtlosigkeit gefoltert wurden. Das wußte Philipp IV. der Schöne, was da herauskommt, wenn das Bewußtsein getrübt wurde, wenn diese Leute auf der Folter liegen unter den entsetzlichsten Qualen; er wußte: da kommen die Bilder der Anfechtungen heraus! Und nun wurde unter Anstiftung Philipps IV. des Schönen eine Katechisierung zusammengestellt, ein Katechismus von Suggestionsfragen, so daß man die Fragen so stellte, daß immer in der Frage herausgefordert wurde die Antwort, und die Antwort gegeben aus dem durch die Folter getrübten Bewußtsein. Die Frage wurde gestellt: Habt ihr die Hostie verleugnet und bei der Konsekration nicht die Konsekrations worte gesprochen? - Und die Tempelritter gestanden das, weil ihr Bewußtsein getrübt war durch die Folter, weil die dem Guten entgegenstehenden Mächte aus ihren Visionen heraus sprachen. Und sie klagten sich an, während sie in ihrem bewußten Leben dem Kreuzessymbolum, dem Kruzifixus, die höchste Verehrung entgegenbrachten, daß sie es bei der Aufnahme anspeien; und sie klagten sich an aller der schlimmsten Verbrechen, die in dieser Zeit sonst als Anfechtungen in ihrem Unterbewußtsein lebten. Und so stellte man zusammen aus dem, was die Tempelritter gestanden haben auf der Folter, daß diese Tempelritter angebetet hätten ein Idol statt des Christus, ein Idol eines Menschenkopfes, dessen Augen leuchtend werden, daß sie bei ihrer Aufnahme widerwärtigen Prozeduren schlimmster geschlechtlicher Art unterworfen würden, daß sie die Wandlung nicht in der richtigen Weise vollziehen, daß sie die schlimmsten geschlechtlichen Laster treiben, daß sie eben bei ihrer Aufnahme abschwören das Mysterium von Golgatha; und man hatte die ganze Katechisierung so eingerichtet, daß selbst der Großmeister des Templerordens unter der Folter gezwungen worden ist, aus dem Unterbewußten heraus diese Zugeständnisse zu machen." (Lit.: GA 171, S. 126f)

"Den Ausblick über diese den Menschen angemessenen geistigen Welten hatten die Templer herabgedrückt bekommen während der Folterung; das Oberbewußtsein war ihnen abgelähmt, und ihr innerer Seelenblick wurde während der Folterung nur auf das gerichtet, was sie erlebt hatten als ein zu Überwindendes, was als Anfechtung in ihnen war, worüber sie Sieg über Sieg in ihrer Seele erreicht hatten. Das wurde ihnen heraufgedrängt in das Bewußtsein, in das abgelähmte, getrübte Bewußtsein während der Folterung. Und so kam es, daß diese gefolterten Tempelritter in den Augenblicken, in denen sie der Folterung unterzogen wurden, vergaßen ihren Zusammenhang mit dem Mysterium von Golgatha, vergaßen, wie sie wohnten mit ihrer Seele in den geistig ewigen Welten, und das, was sie überwunden hatten, das, was als Anfechtung in ihnen lebte, das stand vor ihnen als Vision, wenn sie auf der Folter lagen, und sie gestanden als einen Gebrauch innerhalb des Ordens, was sie — jeder einzelne für sich — überwunden hatten. Sie gestanden das als ihre Fehler, was sie gerade erlebt hatten so, daß sie Sieg über Sieg darüber errungen hatten. Als der Mensch mußte jeder dieser Templer erscheinen, der von jedem dieser Templer, dieser wahren Templer - selbstverständlich, Auswüchse gibt es überall - innerlichst überwunden war, der überwunden werden mußte, um gerade mit höheren Kräften das Allerbeste, Höchste, Heiligste zu erreichen. Das wußte man auf sehen der Gegner. Man wußte: weil ja das gewöhnliche Bewußtsein abgelähmt war, so war, ebenso wie auf der anderen Seite im Guten das Mysterium von Golgatha herausgestellt war, damit jetzt herausgestellt, verobjektiviert und der Menschheitsentwickelung einverleibt das, was in diesem bösen Bewußtsein lebte. Das war ein historischer Faktor geworden." (Lit.: GA 171, S. 200)

Zwar protestierte Papst Clemens V. am 27. Oktober 1307 offiziell gegen die Verhaftung der Templer, die angewandte Folter und die Einziehung der Güter, doch davon ließ sich Philipp IV. nicht beeindrucken. Schon am nächsten Tag, den 28. Oktober 1307, ließ er den Großmeister Jacques de Molay und einige seiner Mitbrüder vor einer Versammlung von Prälaten und Doktoren der Universität auftreten, wo der Großmeister sämtliche dem Orden vorgeworfenen Vergehen eingestand und sogar ein Schreiben besiegelte, in dem er alle Templer zum Geständnis aufforderte. Seine wahren Beweggründe dafür blieben unbekannt; jedenfalls wurde in der Folge für die geständigen Ritter das Todesurteil ausgesetzt und in lebenslange Haft umgewandelt. Nach wochenlangen zähen Verhandlungen mit Philipp unterzeichnete Clemens V. am 22. November die Bulle Pastoralis Praeeminentiae, die die Verhaftung der Templer in allen Ländern und deren Überstellung an die Kirche anordnete.

Mit seinen engsten Gefolgsleuten wurde der Großmeister Jacques de Molay in der Burg Chinon eingekerkert und im August 1308 neuerlich von Kardinälen des Papstes befragt. Das lange verschollene und erst 2001 im Geheimarchiv des Vatikan zufällig wiedergefunde und mit 17. August 1308 datierte sogenannte Chinon-Dokument belegt, dass der Papst daraufhin die Buße der Tempelritter akzeptierte, sie von jeder Schuld freisprach und ihnen die Absolution erteilte[2]. Dennoch gab der Papst schließlich dem Druck des französischen Königs nach. Auf dem Generalkonzil von Vienne wurde mit der päpstlichen Bulle Vox in excelso am 22. März 1312 der Templerorden aufgehoben, um dem goldgierigen und damals finanziell klammen französischen Regenten die enormen Reichtümer des Ordens zuzuschanzen.

Im Dezember 1312 wurde das weitere Verfahren gegen den Großmeister und seine Getreuen einer Kardinalskommision übertragen. Am 18.März 1314 wurde das Urteil, das auf lebenslänglichen Kerker lautete, verkündet. Jacques de Molay und sein letzter noch lebender Gefolgsmann Geoffroy de Charnay wiederriefen daraufhin öffentlich all ihre früher gemachten Geständnisse und beharrten auf der Unschuld ihres Ordens. Noch am Abend desselben Tages wurden sie auf Befehl Philipps IV. auf der Westspitze der Île de la Cité nahe der Pont Neuf öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Geoffroy de Paris, ein damaliger Augenzeuge und Chronist, schildert das düstere Geschehen, wie folgt:

„Als der Großmeister die züngelnden Flammen sah, entkleidete er sich ohne zu zögern. Ich sage das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Dann machte er sich, völlig nackt, mit feierlichem Schritt auf den Weg, das Gesicht durchgeistigt, ohne zu zittern, obwohl man an ihm zerrte und zog, ihn sogar auf das Gröbste misshandelte. Er wurde gepackt, von Kopf bis Fuß wie ein Paket verschnürt und an den Pfahl gebunden. Eben wollte man ihm die Hände mit einem Strick zusammenbinden, als er zum Henker sagte: «Lasst mich ein wenig die Hände falten, denn jetzt ist der Augenblick gekommen, dies zu tun. Ich stehe vor dem Tod. Gott weiß das ich unschuldig bin. Bald, in einem knappen Jahr, wird jene, die uns zu Unrecht verurteilt haben, ein großes Unglück treffen. Ich sterbe in dieser Überzeugung.» Und als sie ihm schließlich die Hände gebunden hatten, sagte er: «Meine Herren, ich bitte euch, dreht mein Gesicht Notre-Dame zu.»
Einen Monat später, am 20. April starb Clemens V. plötzlich in der Provence, im Alter von kaum fünfzig Jahren. Am 29. November desselben Jahres erlitt Philipp der Schöne in Fontainebleau einen tödlichen Jagdunfall. Nur 46 Jahre zählte der König, als er durch seinen Sturz vom Pferd bei der Wildschweinhatz das Leben verlor.“

Geoffroy de Paris: zit. nach Bruno Nardini, S. 202 - 203

So wurde durch das Leben der Templer und die grausame Art ihres Untergangs zwei geistige Strömung der Menschheitsentwicklung einverwoben, die für unser gegenwärtiges Bewusstseinsseelenzeitalter von nachhaltiger Bedeutung sind:

"Was in die ätherische Welt einfloß von den geistigen Impulsen der Templer, das lebte ätherisch weiter; und durch dieses Weiterleben im Ätherischen wurde manche Seele dazu bereitet, aufzunehmen die Inspirationen, die ich beschrieben habe, die aus den geistigen Welten von den Templerseelen selber kommen. Das ist der konkrete Vorgang, der sich abgespielt hat in der neueren Zeit.

In dasjenige, was aus den Templerseelen floß, ist aber immer mehr und mehr, und zwar gerade in der Breite des Lebens, eingeströmt dasjenige, was aus mephistophelisch-ahrimanischen Impulsen fließt, was durchtränkt ist von dem mephistophelisch-ahrimanischen Elemente, was inauguriert wurde auf den Folterbänken der Templer dadurch, daß sie unter der Folter Unwahres über sich selber aussagen mußten. Dies nicht allein, aber dies mit als einer der Gründe, der geistigen Gründe zum modernen Materialismus, dies gehört zu dem, was man verstehen muß, wenn man innerlich den Sinn der modernen materialistischen Entwickelung verstehen will." (Lit.: GA 171, S. 208f)

Der Untergang des Templerordens ist nach Rudolf Steiner eine Wirkung des Sonnendämons Sorat, zu einer Zeit, in der sich zum zweiten Mal die Zahl des Tieres 666 erfüllt hat:

"Aber, meine lieben Freunde, die Zahl 666 ist einmal da in jener Zeit, in welcher der Arabismus hineinschießt in das Christentum, um der abendländischen Kultur das Siegel des Materialismus aufzudrücken, sie ist ein zweites Mal da, nachdem wieder 666 Jahre verlaufen sind: 1332, im 14. Jahrhundert (Tafel 6). Und da haben wir ein neues Erheben des Tieres aus den Fluten des Weltgeschehens heraus. Es erscheint demjenigen, der so schaut wie der Apokalyptiker, das Weltgeschehen wie ein fortwährendes Fluten einer Epoche von 666. Das Tier erhebt sich, bedrohend das Christentum mit seinem Suchen nach dem wahren Menschentum, geltend machend gegen das Menschentum das Tiertum; es regt sich Sorat. Im 14. Jahrhundert sehen wir wieder sich erheben den Sorat, den Widersacher.

Es ist die Zeit, in welcher aus tiefen Seelenuntergründen heraus, viel mehr als aus dem Orientalismus heraus, der Tempelherren- Orden in Europa stiften wollte eine Sonnenansicht des Christentums, eine Ansicht vom Christentum, die wiederum hinaufschaute zu dem Christus als einem Sonnenwesen, als einem kosmischen Wesen, die wiederum etwas wußte von den Geistigkeiten der Planeten und der Sterne, die wußte, wie im Weltengeschehen zusammenwirken die Intelligenzen weit auseinanderliegender Welten, nicht bloß die Wesenheiten eines Planeten, und die auch etwas wußte von den mächtigen Oppositionen, die stattfinden durch solche widerspenstigen Wesenheiten wie den Sonnendämon Sorat, der einer der mächtigsten Dämonen innerhalb unseres Systems ist. Im Grunde ist es Sonnendämonie, welche im Materialismus der Menschen wirkt.

Es ist heute natürlich von einem gewissen Gesichtspunkt aus schwierig, davon zu sprechen, was aus der europäischen Zivilisation geworden wäre, wenn der so mächtige, auch äußerlich mächtige Tempelherren-Orden - man hat ihm seine Schätze ja genommen - seine Absichten hätte ausführen können. Aber in den Herzen und Seelen derjenigen, die nicht früher ruhen konnten, als bis dieser Orden 1312 untergegangen war und Jakob von Molay 1314 den Tod gefunden hatte, in den Herzen derjenigen, die die Widersacher des kosmischen, des in den Kosmos hinausschauenden Christus waren, lebte Sorat wieder auf, und nicht zum geringsten Teile so, daß er sich der damaligen Gesinnung der römischen Kirche bediente, um gerade die Templer zu töten. Damals war ja das Hervortreten dieses Sorat schon anschaulicher, denn es umschwebt ein grandioses Geheimnis den Untergang dieses Tempelherren- Ordens. Wenn man in das hineinschaut, was in diesen Menschen, die dazumal als Templer hingerichtet worden sind, vorging während ihrer Folterungen, dann bekommt man schon eine Vorstellung davon, wie das von Sorat angestiftet war, was in den Visionen der gefolterten Templer lebte, so daß sie sich selbst verleumdeten und man eine billige Anklage gegen sie hatte, die aus ihrem eigenen Munde kam. Das furchtbare Schauspiel stand vor den Menschen, daß diejenigen, die etwas ganz anderes vertraten, während ihrer Folterung nicht davon sprechen konnten, sondern daß die verschiedenen Geister aus den Heerscharen des Sorat aus ihnen sprachen und über den Orden selbst die schändlichsten Dinge aus dessen eigenen Angehörigen sprachen." (Lit.: GA 346, S. 119f)

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Das exakte Gründungsdatum ist unbekannt, dürfte aber etwa zwischen 1118 und 1121 liegen.
  2. Das Chinon-Dokument ist die Abschrift einer Befragung des Großmeisters und anderer Würdenträger der Templer durch die Gesandten des Papstes. Das Pergament, das "versehentlich" falsch archiviert worden war, wurde erst 2001 zufällig von der italienischen Wissenschaftlerin Barbara Frale wiedergefunden und von Historikern eingehend geprüft. Am 25. Oktober 2007 wurde das Dokument zusammen mit einer Reproduktion der Prozessakten in dem Buch "Processus contra Templarios" in einer Auflage von 799 Stück veröffentlicht. Das 800. Exemplar wurde Papst Benedikt XVI. feierlich überreicht.

Literatur

  • Inge Ott: Das Geheimnis der Tempelritter, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2005
  • Peter Tradowsky: 13. Oktober 1307 / Zur Vernichtung des Templerordens vor 700 Jahren (Freie Vereinigung für Anthroposophie MORGENSTERN), Berlin 2007
  • Marcus Schneider: Templerwirken und Gegenwartskarma. 700 Jahre Gegnerschaft 1307 - 2007, 2 Vorträge, als Hörbuch-CDs, ISBN 978-3-03752-28-4
  • Judith von Halle: Die Templer. Band I. Der Gralsimpuls im Initiationsritus des Templerordens, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2012, ISBN 978-3037690413
  • Judith von Halle: Die Templer, Bd II: Der Gralsimpuls im Initiationsritus des Templerordens, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2013, ISBN 978-3037690468
  • Andreas Meyer: Die letzten Templer. Band I: Die Geschichte der Templer und die Motive der Protagonisten des Templerprozesses aus Sicht der historischen Forschung, Infolücke-Verlag ILV 2014, ISBN 9783905955958
  • Andreas Meyer: Die letzten Templer. Band II: Geisteswissenschaftliche Forschungen und Hintergründe zur Entstehung, Vernichtung und Fortentwicklung des Templerimpulses, Infolücke-Verlag ILV 2014, ISBN 9783905955965
  • Bernhard Steiner: Ein Impuls für die nächste Kulturepoche. In: "Wochenschrift DAS GOETHEANUM", Nr. 15-16, 11. April 2014, S. 3
  • René Becker: Vor 700 Jahren. In: "Wochenschrift DAS GOETHEANUM", Nr. 12, 21. März 2014, S. 5
  • Robert Bouchal, Gabriele Lukacs: Das geheime Netz der Templer. Wege und Spuren in Österreich., Pichler Verlag, Wien - Graz - Klagenfurt 2010
  • Gérard Klockenbring: Vom Beitrag Frankreichs zur Aufgabe Europas. In: Europa und sein Genius. Herausgegeben von Heinz Eckhoff, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1986, S. 18 - 39
  • M.J. Krück von Poturzyn: Der Prozess gegen die Templer, Stuttgart 1963
  • Bruno Nardini: Das Handbuch der Mysterien und Geheimlehren, Goldmann TB Esoterik, München 1994, S. 169 - 203
  • Jules Viard (Hrsg.): Les Grandes Chroniques de France, Band 8: Philippe III. le Hardi, Philippe IV le Bel, Louis X. le Hutin, Philippe V le Long, Champion / Société de l'histoire de France, 1934
  • Sabine Delmarti: Jacques de Molay: son histoire, sa personnalité, son rôle au sein de l'ordre des Templiers, son héritage, Paris 1999 ISBN 2-7328-3442-4
  • Alain Demurger: Der letzte Templer. Leben und Sterben des Großmeisters Jacques de Molay, München 2004 ISBN 3-406-52202-5
  • Alain Demurger: Die Templer. Aufstieg und Untergang 1120-1314, München 1991 ISBN 3-406-38553-2
  • Maurice Druon: Die unseligen Könige. 4 Bände, hist. Roman, Frankfurt/Main 1958
  • Barbara Frale: The Chinon Chart. Papal absolution to the last Templar, Master Jacques de Molay, in: Journal of Medieval History 30 (2004), S. 109-134
  • Barbara Frale: L' ultima battaglia dei Templari: dal codice ombra d'obbedienza militare alla costruzione del processo per eresia. Viella, Rom 2001, ISBN 88-8334-037-X
  • Barbara Frale: Strategia di un delitto: Filippo il Bello e il cerimoniale segreto dei Templari. Giunti, Florenz 2001, ISBN 88-09-02052-9
  • Barbara Frale: Il papato e il processo ai templari: l'inedita assoluzione di Chinon alla luce della diplomatica pontificia. Viella, Rom 2003 (= La corte dei papi, 12), ISBN 88-8334-098-1 (Elektronische Version der Seiten 9-48, PDF)
  • Barbara Frale: I templari. Il Mulino, Bologna 2004, ISBN 88-15-09798-8
  • Jules Michelet: Le procés des templiers. Imprimerie Royale, Paris 1841, 2 Bände; Nachdruck, mit einem Vorwort von Jean Favier, Comité des travaux historiques et scientifiques, Paris 1987, ISBN 2-7355-0161-2, ISBN 2-7355-0162-0
  • Dieter H. Wolf: Internationales Templerlexikon, Innsbruck 2003, ISBN 3-7065-1826-0
  • Piers Paul Read: Die Templer, München 2005, ISBN 978-3-86820-042-3.
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  • Rudolf Steiner: Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924, GA 300 a-c (1995)
  • Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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