Pitris und Wesensglieder der Toten: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Pitris''' oder ''Väter'' sind nach indisch-theosophischer Auffassung die Vorläufer des Menschen während der alten [[Alter Mond|Mond-]] und [[Alte Sonne|Sonnenentwicklung]]. Sie werden entsprechend genauer als [[Lunarpitris]] bzw. [[Solarpitris]] charakterisiert.
Die '''Wesensglieder der Toten''' (siehe auch -> [[Wesensglieder]]) sind anders geartet als die des irdisch verkörperten [[Mensch]]en. Die niederen Wesensglieder, die das menschliche [[Ich]] während des Erdenlebens umhüllen, werden nach dem [[Tod]] schrittweise abgelegt. Unmittelbar mit dem Tod wird der [[Physischer Leib|physische Leib]] abgestreift. Zwei bis drei Tage nach dem Tod, während denen der Tote sein vergangenes Erdenleben in einem großen [[Lebenspanorama]] überschaut, wird auch der [[Ätherleib]] bis auf einen kleinen Rest der allgemeinen [[Ätherwelt]] übergeben. In der darauf folgenden [[Läuterung]]szeit im [[Kamaloka]], die etwa ein Drittel des letzten Erdenlebens ausmacht, und dem sich daran anschließenden Aufstieg bis zur [[Sonnensphäre]], wird der größte Teil des [[Astralleib]]es der allgemeinen [[Astralwelt]] übergeben. Damit werden aber auch die seelischen Wesensglieder abgestreift, die der Mensch im Erdenleben aufgebaut hat - die [[Empfindungsseele]], die [[Verstandes- oder Gemütsseele]] und auch der größte Teil der [[Bewusstseinsseele]], soweit diese noch kein klares Bewusstsein für die geistige, sondern nur für die sinnliche Welt entwickelt hat.  
H.P. Blavatsky führt zu den '''Pitris''' unter anderem aus: "Die Pitris, das habe ich gezeigt kommen von der lunaren Kette. Sie gebären die Menschheit, denn nachdem sie selbst zu den ersten Menschen geworden waren, brachten sie weitere Menschen dadurch zu Welt, daß sie ihren Schatten, ihr astrales Selbst aus sich heraus entwickelten." (H.P. Blavatsky, Die Geheimlehre, S. 437). Weiter werden '''Pitris''' bei ihr so definiert: "''Väter''; Wesen, die über dem Bereich des Menschen stehen und in zwei Hauptarten unterteilt werden: die lunaren und die solaren Pitris." (H. P. Blavatsky, Die Geheimlehre, S. 753). Allerdings gibt H.P. Blavatsky zu, daß "die Lehre '''planetarischer''' und '''terristrischer Pitris''' im alten Indien ebenso wie heute nur im letzten Augenblicke der Initiation ganz enthüllt" (H.P. Blavatsky, Isis Entschleiert, Band II, S. 114) wird, "und nur den Adepten höherer Grade" (H.P. Blavatsky, Isis entschleiert, Band II, S. 114).
Auch Rudolf Steiner spricht von den '''Pitris''' und referiert diese Sichtweise zustimmend in GA 93 a, „Grundelemente der Esoterik“, Vortrag vom 1.10.1905. Er sagte dort ausdrücklich: "Wenn der Mensch durch alles hindurchgegangen ist, dann ist er imstande ein '''Pitri''' zu werden. Die nächste, noch höhere Stufe, die man nur noch nennen kann, sind die eigentlichen Götter.
So haben wir also sieben Stufen von Wesenheiten: Erstens die Götter, zweitens '''Pitris''', drittens Nirmanakayas, viertens Bodhisattvas, fünftens reine Menschen, sechstens Menschen, siebentens Elementarwesen. Das ist die Reihenfolge von der Helena Petrovna Blavatsky spricht." (GA 93a, S. 55).
Es gibt demzufolge, also sowohl solare, lunare, als auch '''irdische Pitris'''.
Als irdische Pitris werden zuweilen auch '''Vater''' Christian Rosenkreuz und Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, angesehen.
== Literatur ==


*H.P. Blavatsky: Isis entschleiert, Band II;
Wenn der Mensch im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] von der Astralwelt in die eigentliche [[Geistige Welt|geistige Welt]], in das [[Devachan]], übertritt, ist das [[Ich]] das unterste Wesensglied des Toten.  
*H.P. Blavatsky: Die Geheimlehre, Adyar Studienausgabe;
*Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik (GA 93a);
*Michael Heinen-Anders: Zu Klaus J. Brackers "Überlegungen zu Spekulationen über die Individualität Rudolf Steiners", in NOVALIS 2/1999, S. 57;
*Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt 2010;
*Hermann Keimeyer: Wie findet man die Meister in höheren Welten?, 2 Bände, Überlingen 2004/2005


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Indem der Mensch nach dem Tod stufenweise seine niederen Wesensglieder ablegt, wird er ebenso stufenweise von höheren geistigen Wesensgliedern umhüllt, die ihm von der geistigen Welt ''verliehen'' werden. Nachdem der Tote den Ätherleib abgelegt hat, wird er von einer Art [[Geistselbst]] umhüllt, das aber noch nicht jenes Geistselbst ist, das sich der Mensch später im Laufe der [[Weltentwicklungsstufen|Weltentwicklung]] durch seine eigene Ich-Tätigkeit erwerben wird. Um Verwechslungen auszuschließen, hat [[Rudolf Steiner]] dafür auch den Ausdruck [[Seelenselbst]] gebraucht. Dieses dem Toten verliehene Geistselbst gibt ihm eine Art Triebkraft, durch die er während der Läuterungszeit sein vergangenes Erdenleben vom Tod bis zur Geburt zurückerleben kann.


Nach dem Kamaloka wird der Tote auch von [[Lebensgeist]] umhüllt, den Rudolf Streiner, wieder um Verwechslungen auszuschließen, auch als [[Lebensseele]] oder [[Seelenleben]] bezeichnet hat. Dieser Lebensgeist führt uns herum in der geistigen Welt, und zwar so, dass wir im rhythmischen Wechsel immer wieder die selben geistigen Orte besuchen, aus denen wir die geistigen Kräfte schöpfen können, die wir für unser nächstes Erdenleben brauchen.


[[Kategorie:Theosophie]] [[Kategorie:Anthroposophie]]
Zuletzt werden wir auch noch mit einem [[Seelenmensch]]en umkleidet, der dem [[Geistesmensch]]en entspricht, den wir aus eigener Kraft aber erst auf dem künftigen [[Vulkan]] entwickelt haben werden.
 
Da der Mensch gegenwärtig sein Ich nur dadurch entwickelt, dass er umgestaltend an seinen irdischen Wesensgliedern arbeitet, diese ihm aber im nachtodlichen Leben fehlen, so ist eine weitere Entwicklung des Ich im rein geistigen Dasein vorerst nicht möglich. Allerdings reift alles das, was wir im Erdenleben geistig erstrebt haben, auf dem nachtodlichen Weg durch die geistige Welt erst vollends aus und kann von da aus inspirierend auf die auf Erden lebenden Menschen wirken. Das gibt dem irdisch verkörperten Dasein seine ganz besondere Bedeutung, und der Mensch wird solange immer wieder zu einer neuen irdischen Verkörperung heruntersteigen, solange diese Bedingungen gegeben sind.
 
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Die Verbindung zwischen Lebenden und Toten'', [[GA 168]] (1984), Zweiter Vortrag, Kassel, 18. Februar 1916
#Rudolf Steiner: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseinsnotwendigkeiten für gegenwart und Zukunft.'', [[GA 181]] (1967), Zehnter Vortrag, 2. April 1918
 
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[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Wesensglieder]] [[Kategorie:Tote]]

Version vom 6. September 2006, 11:57 Uhr

Die Wesensglieder der Toten (siehe auch -> Wesensglieder) sind anders geartet als die des irdisch verkörperten Menschen. Die niederen Wesensglieder, die das menschliche Ich während des Erdenlebens umhüllen, werden nach dem Tod schrittweise abgelegt. Unmittelbar mit dem Tod wird der physische Leib abgestreift. Zwei bis drei Tage nach dem Tod, während denen der Tote sein vergangenes Erdenleben in einem großen Lebenspanorama überschaut, wird auch der Ätherleib bis auf einen kleinen Rest der allgemeinen Ätherwelt übergeben. In der darauf folgenden Läuterungszeit im Kamaloka, die etwa ein Drittel des letzten Erdenlebens ausmacht, und dem sich daran anschließenden Aufstieg bis zur Sonnensphäre, wird der größte Teil des Astralleibes der allgemeinen Astralwelt übergeben. Damit werden aber auch die seelischen Wesensglieder abgestreift, die der Mensch im Erdenleben aufgebaut hat - die Empfindungsseele, die Verstandes- oder Gemütsseele und auch der größte Teil der Bewusstseinsseele, soweit diese noch kein klares Bewusstsein für die geistige, sondern nur für die sinnliche Welt entwickelt hat.

Wenn der Mensch im Leben zwischen Tod und neuer Geburt von der Astralwelt in die eigentliche geistige Welt, in das Devachan, übertritt, ist das Ich das unterste Wesensglied des Toten.

Indem der Mensch nach dem Tod stufenweise seine niederen Wesensglieder ablegt, wird er ebenso stufenweise von höheren geistigen Wesensgliedern umhüllt, die ihm von der geistigen Welt verliehen werden. Nachdem der Tote den Ätherleib abgelegt hat, wird er von einer Art Geistselbst umhüllt, das aber noch nicht jenes Geistselbst ist, das sich der Mensch später im Laufe der Weltentwicklung durch seine eigene Ich-Tätigkeit erwerben wird. Um Verwechslungen auszuschließen, hat Rudolf Steiner dafür auch den Ausdruck Seelenselbst gebraucht. Dieses dem Toten verliehene Geistselbst gibt ihm eine Art Triebkraft, durch die er während der Läuterungszeit sein vergangenes Erdenleben vom Tod bis zur Geburt zurückerleben kann.

Nach dem Kamaloka wird der Tote auch von Lebensgeist umhüllt, den Rudolf Streiner, wieder um Verwechslungen auszuschließen, auch als Lebensseele oder Seelenleben bezeichnet hat. Dieser Lebensgeist führt uns herum in der geistigen Welt, und zwar so, dass wir im rhythmischen Wechsel immer wieder die selben geistigen Orte besuchen, aus denen wir die geistigen Kräfte schöpfen können, die wir für unser nächstes Erdenleben brauchen.

Zuletzt werden wir auch noch mit einem Seelenmenschen umkleidet, der dem Geistesmenschen entspricht, den wir aus eigener Kraft aber erst auf dem künftigen Vulkan entwickelt haben werden.

Da der Mensch gegenwärtig sein Ich nur dadurch entwickelt, dass er umgestaltend an seinen irdischen Wesensgliedern arbeitet, diese ihm aber im nachtodlichen Leben fehlen, so ist eine weitere Entwicklung des Ich im rein geistigen Dasein vorerst nicht möglich. Allerdings reift alles das, was wir im Erdenleben geistig erstrebt haben, auf dem nachtodlichen Weg durch die geistige Welt erst vollends aus und kann von da aus inspirierend auf die auf Erden lebenden Menschen wirken. Das gibt dem irdisch verkörperten Dasein seine ganz besondere Bedeutung, und der Mensch wird solange immer wieder zu einer neuen irdischen Verkörperung heruntersteigen, solange diese Bedingungen gegeben sind.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Verbindung zwischen Lebenden und Toten, GA 168 (1984), Zweiter Vortrag, Kassel, 18. Februar 1916
  2. Rudolf Steiner: Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseinsnotwendigkeiten für gegenwart und Zukunft., GA 181 (1967), Zehnter Vortrag, 2. April 1918
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.