Streit: Unterschied zwischen den Versionen

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==Einzelnachweise==
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<references />


==Literatur==
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* Rudolf Steiner: ''Die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkrieges'', [[GA 174b]], Dornach 1974
* Rudolf Steiner: ''Die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkrieges'', [[GA 174b]], Dornach 1974

Version vom 12. März 2013, 18:24 Uhr

Der anthroposophische Heilpädagoge Rüdiger Keuler äußerst sich zum Zustand der Anthroposophischen Gesellschaft wie folgt: "Immer wieder wird an mich die Frage herangetragen: Wie kann es sein, daß Menschen, die sich mit der Anthroposophie beschäftigen, trotzdem jedem „Rattenfänger“ auf den Leim gehen? Müßten die Menschen nicht durch die seelischen und geistigen Fähigkeiten, die sie an der Anthroposophie sich erwerben können, davor geschützt sein, in Scharen den Visionen einer Judith von Halle, den Erneuerungsbestrebungen einer Mieke Mosmuller, den Verwandlungen der Geisteswissenschaft in Buddhismus eines Kühlewinds nachzulaufen? Oder den Geistimpulsen einer „Eingeweihten“ namens Ribeira zu erliegen? Dem „Sozial“milliardär Götz Werner an die Leimrute des „bedingungslosen Grundeinkommens“ gehen, welches in seiner Vernunftswidrigkeit kaum zu überbieten ist? Oder dem Spiritismus eines Hermann Keimeyer aufsitzen? Schon immer hat es innerhalb oder außerhalb der Gesellschaft solche Phänomene gegeben, sie ändern sich nur scheinbar im Laufe der Zeit, der Grundduktus der sich durch diese Erscheinungen zieht bleibt aber der gleiche. Die katholifizierte Anthroposophie eines Valentin Tomberg und die sogenannte Tröstersekte seien exemplarisch für die Vergangenheit genannt, es könnten aber noch viele andere Namen genannt werden, die in der Vergangenheit und Gegenwart das Denken der „Anthroposophen“ vernebeln."[1]

Daran wird sichtbar, wieviel Streit innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft über den richtigen Weg, auch heute noch existiert. In der Vergangenheit sorgten Mitgliedsausschlüsse, die sogenannte "Bücherfrage am Goetheanum" und anderes mehr gleichfalls für erheblichen Wirbel und für Unruhe unter den Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft.

"Daskalos machte (...) darauf aufmerksam, wie Streit eine esoterische Bewegung "vergiftet" (sein Wort!) und lähmt."[2]

Daher ist es an der Zeit, sich wieder auf die "Einheit in der Vielheit" (EVA-Prinzip) zu besinnen. Die europäische Bewegung der Grünen beispielsweise, kam nur durch dieses Prinzip zu ihren heutigen Erfolgen.

"In welchen Wirrnissen, in welchem wirrnis-vollen Denken eine Weltanschauung lebt, die nicht die sinnvolle Brücke herstellt zu dem, was in der menschlichen Umgebung ist, davon macht man sich heute gar keine Vorstellung. Aber das ist es, was der Erziehung einverleibt werden muß, um nur eines zu erwähnen: dieses sinnvolle Miterleben der Umgebung; nicht bloß verstandesmäßig die Umgebung auffassen, sondern sinnvoll miterleben, so daß man wirklich mit der ganzen Seele die Formen des Tierreiches, des Pflanzenreiches und des Mineralreiches in sich aufnimmt. Was würde man so einem vierzehn-, fünfzehnjährigen Jungen oder Mädchen für eine Wohltat tun, wenn man sie einmal auf einen Spaziergang mitnimmt und sagt: Sieh einmal diese Wolkenbildungen an! – Dann wieder auf einem nächsten Spaziergang, wo die Wolken anders gebildet sind: Nun sieh dir diese Wolken an. Präge dir das ein, so daß du ein Bild hast von diesen Formen! – Nachdem man das Kind eine Zeitlang das Ganze hat anschauen lassen, geht man zu seinem Regal und nimmt Goethes «Naturwissenschaftliche Schriften» heraus, wo er die verschiedenen Wolkenformen, wie sie ineinander und auseinander entstehen, in sinnvoller Weise darstellt. Das Kind wird das sogleich verstehen, wird sogleich in dieses lebendige, sinnvolle Vorstellen der Wolkenformen sich einleben, wird etwas Wunderbares durchmachen. Oder man lasse das Kind im Garten eine Pflanze beobachten, wie sie im Frühling, im Sommer, im Herbste ist, und lese ihm dann aus Goethes Gedichten die «Metamorphose der Pflanzen» vor. Da hat man etwas, was sinnvoll in die Natur hineinführt. Solche Dinge gehören dazu, die Stimmung des erwartungsvollen Lebens zu erzeugen, solche Dinge gehören dazu, wenn erreicht werden soll, daß nicht der Geist zurückgestaut wird und ins Blut, ins Fleisch hineingeht, sondern in entsprechender Weise im Inneren von der Seele ergriffen wird. Gewisse Dinge dürfen eben nicht im Laufe der Entwickelung ins Fleisch gehen, sondern müssen in der Seele bleiben. Was geschieht denn, wenn sie ins Fleisch, ins Blut gehen? Dann begründen sie im Unterbewußten Affekte, Leidenschaften, denen Namen gegeben werden, denen Masken gegeben werden, und die manchmal etwas ganz anderes sind als die Masken, die ihnen gegeben werden. Heute lebt so vieles – und es kommt in der menschlichen Entwickelung zum Ausdruck –, was dadurch entstanden ist, daß ins Blut, ins Fleisch übergegangen ist, was in der Seele hätte bleiben sollen. Und was wird dadurch begründet? Es begründet Streit, Zwietracht, Disharmonie über die Erde hin. Das maskiert sich in allen möglichen Formen." (Lit.: GA 174b, Seite 347f).


Einzelnachweise

Literatur

  • Rudolf Steiner: Die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkrieges, GA 174b, Dornach 1974