Sergej O. Prokofieff und Ewiges Leben: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Sergei Olegowitsch Prokofjew''' ({{RuS|Сергей Олегович Прокофьев}}, auch: ''Sergej O. Prokofieff'' (* [[Wikipedia:1954|1954]] in [[Wikipedia:Moskau|Moskau]]) ist ein russischer [[Anthroposophie|Anthroposoph]].
Ein '''ewiges Leben''', einen Fortbestand des [[Mensch]]en über den irdischen [[Tod]] hinaus, verheißen die meisten [[Religion]]en. Darüber, wie sich dieses [[Leben nach dem Tod]] gestaltet, gibt es allerdings sehr unterschiedliche, einander ''scheinbar'' widersprechende Anschauungen. Von der [[Unsterblichkeit]], d.h. dem Fortbestand der [[Seele]] bzw. des [[Geist]]es, zu unterscheiden ist die [[Auferstehung]] des [[Leib]]es, bei der auch die leibliche [[Gestalt]] in unverweslicher Form erhalten bleibt. Verbreitet ist auch ist auch die Anschauung von einem [[Totengericht]] und einer [[Läuterung]]szeit ([[Fegefeuer]], [[Kamaloka]]) nach dem Tod oder einer ewigen Verdammnis in der [[Unterwelt]]. Einige Religionen gehen von einem einmaligen Erdenleben des Menschen aus, an das sich das ewige Leben anschließt, wobei manche auch von einem rein geistigen Dasein vor der Geburt zu diesem Erdenleben, also von einem vorbereitenden Zustand der [[Ungeborenheit]] ausgehen, während andere, wie z.B. die meisten [[Christentum|christlichen]] Konfessionen, diese Vorstellung verwerfen und als [[Häresie|häretisch]] ansehen. Weit verbreitet ist die Annahme von wiederholten Erdenleben in Form von [[Reinkarnation]] oder [[Seelenwanderung]], vor allem in den östlich-orientalischen Regligionen, teilweise aber auch im [[Judentum]] als [[Gilgul Neschamot]] ({{HeS|גִלְגּוּל נְשָמוֹת}}, wörtl. das ''Rollen der Seelen''). Das Ideal der [[Buddhismus|Buddhisten]] ist, aus diesem [[Rad der Wiedergeburten]] ([[Samsara]]) auszubrechen und endgültig im [[Nirvana]] zu verlöschen; das ewige Leben erschein hier als leidvolles Verhängnis, das aber überwunden werden kann, wenn man den [[Vier Edle Wahrheiten|Vier Edlen Wahrheiten]] des [[Gautama Buddha]] folgt.  


Prokofieff ist der Sohn des Künstlers, Bildhauers und Dichters Oleg Sergejewitsch Prokowjew und der Dramaturgin Sofja Leonidowna. Er ist ein Enkel des Komponisten [[Wikipedia:Sergei Sergejewitsch Prokofjew|Sergei Sergejewitsch Prokofjew]]. Er absolvierte ein Studium der Malerei und Kunstgeschichte an der Kunsthochschule in Moskau.
Für die [[Materialismus|materialistische Weltanschauung]] endet das Leben unwiederbringlich mit dem Tod; der [[Tote]] „lebt“ höchstens für eine mehr oder weniger begrenzte Zeit im [[Gedächtnis]] der Zurückgebliebenen fort. Ein solche Anschauung vertraten nach [[Wikipedia:Flavius Josephus|Flavius Josephus]] schon die [[jüdisch]]en [[Wikipedia:Sadduzäer|Sadduzäer]] und standen damit im Gegensatz zu den [[Wikipedia:Pharisäer|Pharisäer]]n. Sich dem Gedächtnis nachfolgender Generationen durch bedeutsame Taten im Erdenleben möglichst nachhaltig einzuschreiben, galt und gilt vielfach als erstrebenswertes Ziel, frei nach dem Motto von [[Goethe]]s «[[Faust]]»: ''„Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn.“'' Schon im [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|alten Ägypten]] trachtete man danach, den [[Namen]] für die Nachwelt zu erhalten. [[Wikipedia:Herostratos|Herostratos]] wollte seinen [[Namen]] unsterblich machen, indem er die Brandfackel in den [[Tempel der Artemis]] in [[Wikipedia:Ephesos|Ephesos]] warf - nach [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] just in jener Nacht, in der [[Alexander der Große]] geboren wurde (am [[Wikipedia:20. Juli|20. Juli]] [[Wikipedia:356 v. Chr.]]). Ebenfalls seit der ägyptischen Zeit war die [[Damnatio memoriae]], die Löschung des Namens aus dem kulturellen Gedächtnis, ein beliebtes Mittel zur Verdammung unliebsamer Personen; oft wurde allerdings gerade durch diese Verfluchung die Erinnerung besonders stark wachgehalten, teilweise vielleicht auch ganz bewusst im Sinne eines verwerflichen, abschreckenden Beispiels.


Prokofieff tritt auf als Vortragsredner und Schriftsteller und wirkt seit 2001 auch als Vorstandsmitglied im Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach|Dornach]].<ref>http://www.goetheanum.org/Vorstand.131.0.html</ref>
[[Kategorie:Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] [[Kategorie:Reinkarnation und Karma]]
 
Neben teils fast blinder Gefolgschaft aus den Reihen einiger Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft stößt ''Sergej O. Prokofieff'' auch immer wieder auf Widerstand gegenüber seinen meist sehr orthodoxen Positionen.<ref>Vgl. Irene Diet, Gefangenschaft der Geistesleere, Dübendorf/CH : Ignis-Verl., 2003</ref> Ihm wird unter anderem auch eine verfälschte Verwendung von Zitaten [[Rudolf Steiner]]s in seinen Werken vorgeworfen.<ref>Vgl. Irina J. Gordienko: Die Grundlegung der neuen Mysterien durch Sergej O. Prokofieff, Basel : Moskau-Basel-Verl., 1998, S. 58 ff. und Herbert Wimbauer, Der Fall Prokofieff, Selbstverlag Herbert Wimbauer, Groß Malchau 1995, S. 141 ff.</ref> Auch seine unerbittlich negative Haltung zu der stigmatisierten [[Judith von Halle]]<ref>http://www.holger-niederhausen.de/index.php?id=515</ref> stößt zunehmend auf Kritik.<ref>Vgl. z.B. Monika Elbert: Erkennen und Erleben an der Schwelle - Geistige Erfahrungen in der Gegenwart. In: Anthroposophie Weltweit, Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland, Nr. 1-2/2013, S. 5 sowie auch: http://www.spatzbasel.ch/titel-story/in-dornach-ist-der-teufel-los/</ref>
 
==Ausgewählte Werke==
 
* ''Die Esoterik der Anthroposophischen Gesellschaft'', Dornach : Verl. am Goetheanum, 2012
* ''Warum wird man Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft?'', Dornach : Vlg. am Goetheanum, 2011
* ''Warum wird man Mitglied der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft?'', Dornach : Vlg. am Goetheanum, 2010
* ''Das Mysterium der Auferstehung im Lichte der Anthroposophie'', Stuttgart : Verl. Freies Geistesleben, 2008, 1. Aufl.
* ''Die Beziehung des späteren Tomberg zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie'', Dornach : Verlag am Goetheanum, 2003
* ''Die Anthroposophische Gesellschaft und das Wesen der Anthroposophia'', Dornach : Verl. am Goetheanum, 1999
* ''Die Begegnung mit dem Bösen und seine Überwindung in der Geisteswissenschaft'', Dornach : Verl. am Goetheanum, 1999
* ''Die himmlische Sophia und das Wesen Anthroposophie'', Dornach : Verl. am Goetheanum, 1998, 2., durchges. und erg. Aufl.
* ''Der Jahreskreislauf als Einweihungsweg zum Erleben der Christus-Wesenheit'', Stuttgart : Verl. Freies Geistesleben, 1996, 3., durchges. und um mehrere Zusätze erw. Aufl.
* ''Der Fall Tomberg'', (zusammen mit Christian Lazarides), Dornach : Verl. am Goetheanum, 1995
* ''Die okkulte Bedeutung des Verzeihens'', Stuttgart : Verl. Freies Geistesleben, 1995, 3., nochmals durchges. und erw. Aufl.
* ''Rudolf Steiner und die Grundlegung der neuen Mysterien'', Stuttgart : Verlag Freies Geistesleben, 1982
 
==Kritische Literatur zu Prokofieff==
 
* Irene Diet: ''Gefangenschaft der Geistesleere'', Dübendorf/CH : Ignis-Verl., 2003
* Irina J. Gordienko: ''Die Grundlegung der neuen Mysterien durch Sergej O. Prokofieff'', Basel : Moskau-Basel-Verl., 1998
* Herbert Wimbauer: ''Der Fall Prokofieff'', Selbstverlag Herbert Wimbauer, Groß Malchau 1995
 
==Einzelnachweise==
 
<references />
 
==Weblinks==
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Sergej+O.+Prokofieff&method=simpleSearch Literatur von und über Sergej O. Prokofieff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]
* [http://wfgw.diemorgengab.at/WfGWmblB20.htm Sergej O. Prokofieff: ''Zusammengepresst - Wesenszüge von Internet und HDD'']
 
{{SORTIERUNG:Prokofjew, Sergei Olegowitsch}}
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Russe]]
[[Kategorie:Geboren 1954]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Autor]]

Version vom 8. August 2014, 01:53 Uhr

Ein ewiges Leben, einen Fortbestand des Menschen über den irdischen Tod hinaus, verheißen die meisten Religionen. Darüber, wie sich dieses Leben nach dem Tod gestaltet, gibt es allerdings sehr unterschiedliche, einander scheinbar widersprechende Anschauungen. Von der Unsterblichkeit, d.h. dem Fortbestand der Seele bzw. des Geistes, zu unterscheiden ist die Auferstehung des Leibes, bei der auch die leibliche Gestalt in unverweslicher Form erhalten bleibt. Verbreitet ist auch ist auch die Anschauung von einem Totengericht und einer Läuterungszeit (Fegefeuer, Kamaloka) nach dem Tod oder einer ewigen Verdammnis in der Unterwelt. Einige Religionen gehen von einem einmaligen Erdenleben des Menschen aus, an das sich das ewige Leben anschließt, wobei manche auch von einem rein geistigen Dasein vor der Geburt zu diesem Erdenleben, also von einem vorbereitenden Zustand der Ungeborenheit ausgehen, während andere, wie z.B. die meisten christlichen Konfessionen, diese Vorstellung verwerfen und als häretisch ansehen. Weit verbreitet ist die Annahme von wiederholten Erdenleben in Form von Reinkarnation oder Seelenwanderung, vor allem in den östlich-orientalischen Regligionen, teilweise aber auch im Judentum als Gilgul Neschamot (hebr. גִלְגּוּל נְשָמוֹת, wörtl. das Rollen der Seelen). Das Ideal der Buddhisten ist, aus diesem Rad der Wiedergeburten (Samsara) auszubrechen und endgültig im Nirvana zu verlöschen; das ewige Leben erschein hier als leidvolles Verhängnis, das aber überwunden werden kann, wenn man den Vier Edlen Wahrheiten des Gautama Buddha folgt.

Für die materialistische Weltanschauung endet das Leben unwiederbringlich mit dem Tod; der Tote „lebt“ höchstens für eine mehr oder weniger begrenzte Zeit im Gedächtnis der Zurückgebliebenen fort. Ein solche Anschauung vertraten nach Flavius Josephus schon die jüdischen Sadduzäer und standen damit im Gegensatz zu den Pharisäern. Sich dem Gedächtnis nachfolgender Generationen durch bedeutsame Taten im Erdenleben möglichst nachhaltig einzuschreiben, galt und gilt vielfach als erstrebenswertes Ziel, frei nach dem Motto von Goethes «Faust»: „Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn.“ Schon im alten Ägypten trachtete man danach, den Namen für die Nachwelt zu erhalten. Herostratos wollte seinen Namen unsterblich machen, indem er die Brandfackel in den Tempel der Artemis in Ephesos warf - nach Plutarch just in jener Nacht, in der Alexander der Große geboren wurde (am 20. Juli Wikipedia:356 v. Chr.). Ebenfalls seit der ägyptischen Zeit war die Damnatio memoriae, die Löschung des Namens aus dem kulturellen Gedächtnis, ein beliebtes Mittel zur Verdammung unliebsamer Personen; oft wurde allerdings gerade durch diese Verfluchung die Erinnerung besonders stark wachgehalten, teilweise vielleicht auch ganz bewusst im Sinne eines verwerflichen, abschreckenden Beispiels.