Georg Friedrich Daumer und Mayavi-rupa-Körper: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Daumer.jpg|thumb|Georg Friedrich Daumer]]
Der '''Mayavi-rupa-Körper''', auch ''Illusions-Leib'' genannt, ist ein temporärer, [[wille]]ntlich bewusst geformter [[Astralleib]], den sich nur der [[Adept]] aus dem [[Mentalleib]] bilden kann {{Lit|{{G|088|253}}}} und durch den er zeitweise auf dem [[Astralplan]] sichtbar und wirksam werden kann. Seine Form entspricht den Zwecken, die der Adept durch ihn verwirklichen will. Ist die Arbeit auf dem Astralplan beendet, löst sich der Illusionskörper wieder auf und der Adept kehrt auf den [[Mentalplan]] zurück.
'''Georg Friedrich Daumer''' (* [[5. März]] [[1800]] in [[Nürnberg]]; † [[13. Dezember]] [[1875]] in [[Würzburg]]) war ein deutscher [[Religionsphilosophie|Religionsphilosoph]] und [[Lyriker]]. Bekannt wurde er auch als Erzieher von [[Kaspar Hauser]].


== Biografie ==
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Georg Friedrich Daumer war der Sohn eines Nürnberger [[Kürschner]]meisters. Er besuchte das [[Aegidianum]] oder Egidiengymnasium  in Nürnberg, wo [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel]] damals Rektor war. Seit 1933 heißt es [[Melanchthon-Gymnasium Nürnberg| Melanchthon-Gymnasium]].
"Was wir
sehen, ist der physische Körper, er gehört dem Mineralreich an,
aber durch [[Prana]], das Lebensprinzip, lebt er auch in der Äthersphäre
der Pflanzenwelt, er hat seinen [[Ätherkörper]]; und weiter lebt
er auch durch die Empfindung in der Astralwelt, in seinem [[Astralkörper]],
und durch vernünftige Vorstellung in der mentalen Welt,
durch das [[Kama-Manas]]-Prinzip. Der Mensch besitzt in der niederen
Welt vier Körper mit den Prinzipien. Aber er hängt auch mit
der höheren Welt zusammen, da er dort seinen Ursprung hat. Er
kann seinen Mentalkörper ausbilden und von der Vorstellung des
Einzelnen und Vielen zur Idee des Typus vordringen, er kann den
[[Kausalkörper]] entwickeln und zur höheren Welt der Dreiheit [[Manas]]-[[Budhi]]-[[Atma]] emporsteigen. In der Budhi-Sphäre wird er seine
Gedanken aus astralem Stoff formen, den [[Mayavi-rupa-Körper]]
schaffen können, wird leben und wirken aus seiner Kausalseele,
selbst Schöpfer sein und wieder eins werden mit der Gesamtheit.
Diese obere Dreiheit, zu der der Mensch sich emporentwickeln
muß, ist aber in Wahrheit tief in ihm verborgen vorhanden, sie liegt
seinem Wesen zugrunde, er muß sie nacheinander befreien - «Wie
oben, so unten»." {{Lit|{{G|088|173}}}}
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Nach seinem Schulabschluss begann er 1817 ein Studium der [[Theologie]] an der [[Universität Erlangen]]. Dort schloss er sich einem [[Pietismus|pietistischen]] Studentenzirkel an, dessen [[Askese|asketisches]] Selbstverständnis Daumer für den Rest seines Lebens prägte: Ein [[Kommilitone]] starb an einer [[Kastration|Selbstkastration]], ein anderer verfiel dem [[Wahnsinn]], in einer parallel dazu agierenden Gemeinschaft kam es zu einem Selbstmord, ein beamteter Theologe wurde wegen eines [[Sittlichkeitsverbrecher|Sittlichkeitsdeliktes]] aus dem Amt entfernt. Daumer selbst versuchte durch neuntägiges [[Fasten]], seinem Leben ein Ende zu machen. Der [[Philosoph]] [[Ludwig Feuerbach]], einer der wenigen Freunde, die er besaß, bezeichnete die Erlanger Studentengemeinschaft damals als ''pietistische Mistpfütze''. Daumers Predigt-Konzepte wurden von seinen Professoren als zu rationalistisch oder zu mystisch kritisiert. Schließlich brach er das Studium ab und wechselte nach [[Leipzig]] zum Fach [[Philologie]].
== Literatur ==


Nach Beendigung seines Philologiestudiums wurde Daumer 1822 Lehrer an der Lateinschule und bald darauf 1823 Professor an seinem ehemaligen Gymnasium in Nürnberg. Konflikte mit seinem Rektor, anhaltende Kränklichkeit und Augenleiden zwangen ihn jedoch schon 1828 zu vorläufiger und 1830 zu endgültiger Pensionierung.
#Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4 {{Vorträge|088}}


Unter anderem betätigte sich Daumer auch als Homöopath.
{{GA}}


Im Juli 1828 wurde Daumer vom Nürnberger Rat mit der Erziehung des Findlings [[Kaspar Hauser]] betraut, den er in seiner Wohnung aufnahm. Nachdem Hauser dort im Oktober 1829 Opfer eines Attentats geworden war, schien seine Sicherheit bei Daumer, dessen Gesundheit sich weiter verschlechtert hatte, nicht mehr gewährleistet. Kaspar Hauser wurde bei der Kaufmannsfamilie Biberbach untergebracht. In den folgenden Jahren verfasste Daumer insgesamt vier Publikationen über Hausers mysteriöse Herkunft und über seine Entwicklung.
[[Kategorie:Wesensglieder]]
 
1834 heiratete Daumer Marie Friederike Rose, die Schwester von Heinrich Rose, dem Rektor der Nürnberger Gewerbeschule. Die Ehe gestaltete sich durch Geldmangel, schlechte Küche und Eifersucht sehr schwierig. Das Ehepaar lebte öfter getrennt. 
 
1840 gründete Daumer mit seinem Schwager den 1. Deutschen Tierschutzverein. Sie erhalten eine briefliche Beifallskundgebung von König Ludwig I. von Bayern.
 
1844 wurde die Tochter Ottilie geboren.
 
1856 zog Daumer mit der Familie nach [[Frankfurt am Main]] und 1860 nach [[Würzburg]]. Er wirkte dort als Privatgelehrter und bestritt seinen Lebensunterhalt mit einer kleinen Pension, geringen Einnahmen aus seinen Schriften und mit finanzieller Unterstützung seiner Brüder.
 
Am 15. August 1858 trat Daumer zum Katholizismus über.
 
Im November 1874 erlitt Daumer einen Schlaganfall. Gottlieb von Tucher, Nürnberg und die Herzogin Marie von Hamilton unterstützen ihn finanziell.
 
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Daumer mit [[Okkultismus|okkultistischen]] Forschungen zu [[Parapsychologie|parapsychologischen]] Phänomenen.
 
Am 13. Dezember 1875 starb Georg Friedrich Daumer in Würzburg.
Auf seinem Grabstein in Würzburg stehen die Worte
:Qui quondam Saulus
:Pauli vestigia pressit
(„Der einmal als Saulus die Spur des Paulus betrat“).
 
== Werk (Auswahl)==
[[Datei:Georg Friedrich Daumer.jpg|miniatur|hochkant|Georg Friedrich Daumer]]
 
*''Aphorismen über Tod und Unsterblichkeit'', 1865
*''Das Geisterreich in Glauben, Vorstellung, Sage und Wirklichkeit'', 1867
*''Das Reich des Wundersamen und Geheimnisvollen. Thatsache und Theorie. Mit Veröffentlichung vieler noch unbekannter, aus zuverlässigen Quellen geschöpfter und mit namhaft gemachten Autoritäten versehner Erscheinungen und Beobachtungen'', 1872
*''Das Wunder. Seine Bedeutung, Wahrheit und Notwendigkeit, den Herren Strauss, Frohschammer, Lang, Renan, Reinkens etc. gegenüber ins Licht gesetzt. Nebst thatsächlichen Belegen aus Geschichte und Überlieferung'', 1874
* ''Mitteilungen über Kaspar Hauser''. Hrsg. und eingeleitet von [[Peter Tradowsky]]. Ungekürzter Nachdruck der 1832 in Nürnberg erschienenen Erstausgabe. Geering, Dornach 1983, ISBN 3-7235-0359-4.
*''Über Thierquälerei und Thiermißhandlungen. Ein Gespräch, herausgegeben und vertheilt durch den Nürnberger Verein zur Verhütung der Thierquälerei''. 1840 (anonym erschienen).
* ''Enthüllungen über Kaspar Hauser''. Neudruck der Ausgabe 1859. Kaspar-Hauser-Verlag, Offenbach am Main 2004, ISBN 3-9806417-7-5.
* ''Kaspar Hauser. Sein Wesen, seine Unschuld''. Hrsg. und eingeleitet von [[Peter Tradowsky]]. Ungekürzter Nachdruck der 1873 bei Coppenrath, Regensburg, erschienenen Ausgabe. Geering, Dornach 1984, ISBN 3-7235-0387-X.
* ''Kaspar Hauser speaks for himself. Kaspar's own writings''. TWT, Whitby 1993, ISBN 1-897839-02-2.
* Georg Friedrich Daumer, [[Anselm von Feuerbach]]: ''Kaspar Hauser''. Mit einem Bericht von Johannes Mayer und einem Essay von [[Jeffrey M. Masson]]. Eichborn, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-8218-4129-X.
 
 
[[Kategorie:Philosoph]][[Kategorie:Dichter]][[Kategorie:Kaspar Hauser]]
{{Wikipedia}}

Version vom 3. Oktober 2013, 23:02 Uhr

Der Mayavi-rupa-Körper, auch Illusions-Leib genannt, ist ein temporärer, willentlich bewusst geformter Astralleib, den sich nur der Adept aus dem Mentalleib bilden kann (Lit.: GA 088, S. 253) und durch den er zeitweise auf dem Astralplan sichtbar und wirksam werden kann. Seine Form entspricht den Zwecken, die der Adept durch ihn verwirklichen will. Ist die Arbeit auf dem Astralplan beendet, löst sich der Illusionskörper wieder auf und der Adept kehrt auf den Mentalplan zurück.

"Was wir sehen, ist der physische Körper, er gehört dem Mineralreich an, aber durch Prana, das Lebensprinzip, lebt er auch in der Äthersphäre der Pflanzenwelt, er hat seinen Ätherkörper; und weiter lebt er auch durch die Empfindung in der Astralwelt, in seinem Astralkörper, und durch vernünftige Vorstellung in der mentalen Welt, durch das Kama-Manas-Prinzip. Der Mensch besitzt in der niederen Welt vier Körper mit den Prinzipien. Aber er hängt auch mit der höheren Welt zusammen, da er dort seinen Ursprung hat. Er kann seinen Mentalkörper ausbilden und von der Vorstellung des Einzelnen und Vielen zur Idee des Typus vordringen, er kann den Kausalkörper entwickeln und zur höheren Welt der Dreiheit Manas-Budhi-Atma emporsteigen. In der Budhi-Sphäre wird er seine Gedanken aus astralem Stoff formen, den Mayavi-rupa-Körper schaffen können, wird leben und wirken aus seiner Kausalseele, selbst Schöpfer sein und wieder eins werden mit der Gesamtheit. Diese obere Dreiheit, zu der der Mensch sich emporentwickeln muß, ist aber in Wahrheit tief in ihm verborgen vorhanden, sie liegt seinem Wesen zugrunde, er muß sie nacheinander befreien - «Wie oben, so unten»." (Lit.: GA 088, S. 173)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Über die astrale Welt und das Devachan, GA 88 (1999), ISBN 3-7274-0880-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.