Haecceitas und Meerwasser und Süßwasser: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Haecceitas''' (neulat., zu [[lat.]] haec: „dieses“) '''Dieses-Sein''', '''Diesheit'''.
Das '''Meerwasser''' bedeckt etwa 70% der [[Wikipedia:Erdoberfläche|Erdoberfläche]]. Es besteht aus [[Wikipedia:Salzwasser|Salzwasser]] mit einem mittleren [[Salz]]gehalt von ca. 3,5 % [[Wikipedia:Massenanteil|Massenanteil]], der aber innerhalb weiter Grenzen schwankt. So hat etwa die [[Wikipedia:Ostsee|Ostsee]] nur einen Salzgehalt von 0,2 bis 2 %, das [[Wikipedia:Totes Meer|Tote Meer]] erreicht hingegen gute 28 %. Auch einzelne Binnenseen ohne ausreichenden Abfluss haben einen hohen Salzgehalt und werden im Extremfall zu [[Wikipedia:Salzsee|Salzsee]]n. Der Salzgehalt des rapide schrumpfenden und zerfallende [[Wikipedia:Aralsee|Aralsee]]s hat sich mittlerweile auf etwa 8 % erhöht und einzelne Teile haben sich bereits als selbstständige Salzseen abgegliedert. Der [[Wikipedia:Großer Salzsee|Große Salzsee]] in [[Wikipedia:Utah|Utah]] hat 25 % Salzgehalt. Der [[Wikipedia:Don-Juan-See|Don-Juan-See]] in den [[Wikipedia:Antarktische Trockentäler|antarktischen Trockentälern]] mit der winzige Fläche von 0,03 km² hat mit 44 % den höchsten Salzgehalt aller Seen auf Erden.
''Haecceitas'' bezeichnet einen [[Philosophie|philosophischen]] [[Begriff|Kunstbegriff]], der in der [[Scholastik]], ausgehend von [[Wikipedia:Johannes Duns Scotus|Johannes Duns Scotus]], insbesondere von der ihm nachfolgenden, weitverbreiteten [[Denken|Denkrichtung]] der [[Wikipedia:Scotismus|Scotisten]], entwickelt wurde. Die ''Haecceitas'' bezeichnet das Spezifische eines einzelnen Objekts, im Gegensatz zur [[Quidditas]], den allgemeinen Eigenschaften einer Objektklasse. Der Begriff gehört in den Bereich der [[Individuation]], also der Sonderung des [[Allgemeines und Einzelnes|Allgemeinen in Einzelnes]]. Die ursprünglich spätscholastische Bezeichnung ist somit im Umfeld der philosophischen Disziplinen [[Ontologie]] bzw. [[Metaphysik]] angesiedelt und betrifft insbesondere den [[Universalienproblem|Universalienstreit]] sowie Fragen der allgemeinen [[Logik]].  


In der Scholastik wurde zunächst von [[Thomas von Aquin]] mit [[Aristoteles]]
'''Süßwasser''' hat eine [[Wikipedia:Salinität|Salinität]] von unter unter 0,1 % und ist nur zu 2,6 bis 3,5 % am [[Wasser]]haushalt der [[Wikipedia:Erde (Planet)|Erde]] beteiligt. Der größte Teil davon ist als [[Wikipedia:Eis|Eis]] in den [[Wikipedia:Gletscher|Gletscher]]n der Hochgebirge und der Polarregionen gebunden, der Rest durchfließt als [[Wikipedia:Grundwasser|Grundwasser]] die Hohlräume der [[Wikipedia:Erdkruste|Erdkruste]] oder tritt aus den [[Quelle|Quelle]]n an die [[Wikipedia:Erdoberfläche|Erdoberfläche]] und ergießt sich dann in [[Wikipedia:Bach (Gewässer)|Bäche]], [[Wikipedia:Fluss|Flüsse]], und [[Wikipedia:See (Gewässer)|Seen]].
das Individuelle als Spezialfall des Allgemeinen angesehen. Das Einzelne selbst sei wissenschaftlich nicht diskutierbar ([[Individuum est ineffabile]]). Der Kern der Lehre von der ''Haecceitas'' basiert nun auf dem Gedanken, dass die individuelle Existenz nicht ein Mangel, sondern eine Vollkommenheit ist. Sie ist ein Einmaliges und Besonderes. Auf das Individuum kann man als etwas Einzigartiges nur zeigend hinweisen: ein "Dies-Da".<ref>'' Natur und Geheimnis: Kritik des Naturalismus durch moderne Physik und scotische Metaphysik.'', Axel Schmid, München: Alber, 2003, hier S.268</ref> Durch die Einführung und Verwendung des Begriffs ''Haecceitas'' bekommt die bis dahin zweitrangig eingestufte Individualität ein größeres Gewicht. Dem Einzelding als einem positiven Sein wird nunmehr begrifflich erkennbar ein höherer Rang zuerkannt. Zudem wird das Individuelle, das Besondere gegenüber dem Allgemeinen, das Vollkommene. Das Individuum besitzt eine selbstständige Realität, ist eine weiter nicht ableitbare Tatsache.


== Weblinks ==
Aus geistiger Sicht haben ''Meerwasser'' und ''Süßwasser'' eine ganz unterschiedliche Bedeutung für die Erde. Nach [[Rudolf Steiner]] hat das [[salz]]haltige [[Meerwasser]] nur wenig Beziehung zum [[Kosmos]]. Es schließt sich nicht als [[Sinnesorgan]] nach außen auf, sondern ist mehr dem [[Stoffwechsel-System]] des Menschen vergleichbar. Ganz im Gegensatz dazu steht das die Landmassen durchfließende [[Süßwasser]]. Die [[Quelle]]n, an denen das Wasser an die Oberfläche tritt, sind geradezu die ''[[Augen der Erde]]''.
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/medieval-haecceity/|Medieval Theories of Haecceity|Richard Cross}}


== Einzelnachweise ==
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<references/>
"Ja, sehen Sie, wenn man
nun das eigentliche Salzwasser, das sehr salzhaltige Meerwasser untersucht,
da kommt man darauf, daß dieses salzhaltige Meerwasser wenig
mit dem Weltenraum in Beziehung steht. Geradeso wie bei uns zum
Beispiel der Magen wenig mit der Außenwelt in Beziehung steht, nur
durch das, was er hereinbekommt, ebenso steht das Innere des Meeres
wenig in Beziehung mit dem Himmelsraume. Dagegen steht für die
Erde in ganz großer Beziehung mit dem Himmelsraume alles das, was
Land ist, wo die Gewässer durchfließen, wo durch die Ablagerungen
von Salz Pflanzen hervorgebracht werden, aber namentlich, wo die
Gewässer durchfließen.


[[Kategorie:Christentum]]
Wenn wir die Sache so anschauen, meine Herren, dann gehen wir
[[Kategorie:Theologie]]
noch ganz anders zu den Quellen im Gebirge! Wir erfreuen uns daran,
[[Kategorie:Ontologie]]
daß die Quellen rieseln, schön fließen, daß sie so wunderbar reinliches
[[Kategorie:Scholastik|G]]
Wasser haben und so weiter. Aber das ist nicht das einzige! Die Quellen
sind nämlich die Augen der Erde. Mit dem Meere sieht die Erde nicht
hinaus in den Weltenraum, weil das Meer salzig ist, und das macht, daß
das innerlich nur so ist, wie unser Magen innerlich ist. Die Quellen, die
süßes Wasser haben, sind frei für den Weltenraum und sind wie unsere
Augen, die sich auch hinaus ins Freie öffnen. So daß wir sagen können:
Da auf den Ländern, wo Quellen sind, da schaut die Erde weit in den
Weltenraum hinaus, da sind die Sinnesorgane der Erde, während der
Körper der Erde, mehr die Eingeweide der Erde, im salzigen Meer sind.
Es ist natürlich anders als beim menschlichen Körper; es sind nicht
solche abgeschlossenen Organe, nicht solche Organe, die man ganz
aufzeichnen kann. Man könnte sie auch aufzeichnen, aber sie sind nicht
so sichtbar. Aber die Erde hat ihre Eingeweide im Meere und hat ihre
Sinnesorgane in den Ländern. Und alles das, wodurch die Erde in Verbindung
steht mit dem Weltenraum, alles das kommt vom süßen Wasser.
Alles dasjenige, wodurch die Erde ihre Eingeweide hat, kommt vom
salzigen Wasser." {{Lit|{{G|352|84f}}}}
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{{Wikipedia}}
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung'', [[GA 352]] (1981), ISBN 3-7274-3520-8 {{Vorträge|352}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Wasser]]

Version vom 6. Juli 2014, 17:08 Uhr

Das Meerwasser bedeckt etwa 70% der Erdoberfläche. Es besteht aus Salzwasser mit einem mittleren Salzgehalt von ca. 3,5 % Massenanteil, der aber innerhalb weiter Grenzen schwankt. So hat etwa die Ostsee nur einen Salzgehalt von 0,2 bis 2 %, das Tote Meer erreicht hingegen gute 28 %. Auch einzelne Binnenseen ohne ausreichenden Abfluss haben einen hohen Salzgehalt und werden im Extremfall zu Salzseen. Der Salzgehalt des rapide schrumpfenden und zerfallende Aralsees hat sich mittlerweile auf etwa 8 % erhöht und einzelne Teile haben sich bereits als selbstständige Salzseen abgegliedert. Der Große Salzsee in Utah hat 25 % Salzgehalt. Der Don-Juan-See in den antarktischen Trockentälern mit der winzige Fläche von 0,03 km² hat mit 44 % den höchsten Salzgehalt aller Seen auf Erden.

Süßwasser hat eine Salinität von unter unter 0,1 % und ist nur zu 2,6 bis 3,5 % am Wasserhaushalt der Erde beteiligt. Der größte Teil davon ist als Eis in den Gletschern der Hochgebirge und der Polarregionen gebunden, der Rest durchfließt als Grundwasser die Hohlräume der Erdkruste oder tritt aus den Quellen an die Erdoberfläche und ergießt sich dann in Bäche, Flüsse, und Seen.

Aus geistiger Sicht haben Meerwasser und Süßwasser eine ganz unterschiedliche Bedeutung für die Erde. Nach Rudolf Steiner hat das salzhaltige Meerwasser nur wenig Beziehung zum Kosmos. Es schließt sich nicht als Sinnesorgan nach außen auf, sondern ist mehr dem Stoffwechsel-System des Menschen vergleichbar. Ganz im Gegensatz dazu steht das die Landmassen durchfließende Süßwasser. Die Quellen, an denen das Wasser an die Oberfläche tritt, sind geradezu die Augen der Erde.

"Ja, sehen Sie, wenn man nun das eigentliche Salzwasser, das sehr salzhaltige Meerwasser untersucht, da kommt man darauf, daß dieses salzhaltige Meerwasser wenig mit dem Weltenraum in Beziehung steht. Geradeso wie bei uns zum Beispiel der Magen wenig mit der Außenwelt in Beziehung steht, nur durch das, was er hereinbekommt, ebenso steht das Innere des Meeres wenig in Beziehung mit dem Himmelsraume. Dagegen steht für die Erde in ganz großer Beziehung mit dem Himmelsraume alles das, was Land ist, wo die Gewässer durchfließen, wo durch die Ablagerungen von Salz Pflanzen hervorgebracht werden, aber namentlich, wo die Gewässer durchfließen.

Wenn wir die Sache so anschauen, meine Herren, dann gehen wir noch ganz anders zu den Quellen im Gebirge! Wir erfreuen uns daran, daß die Quellen rieseln, schön fließen, daß sie so wunderbar reinliches Wasser haben und so weiter. Aber das ist nicht das einzige! Die Quellen sind nämlich die Augen der Erde. Mit dem Meere sieht die Erde nicht hinaus in den Weltenraum, weil das Meer salzig ist, und das macht, daß das innerlich nur so ist, wie unser Magen innerlich ist. Die Quellen, die süßes Wasser haben, sind frei für den Weltenraum und sind wie unsere Augen, die sich auch hinaus ins Freie öffnen. So daß wir sagen können: Da auf den Ländern, wo Quellen sind, da schaut die Erde weit in den Weltenraum hinaus, da sind die Sinnesorgane der Erde, während der Körper der Erde, mehr die Eingeweide der Erde, im salzigen Meer sind. Es ist natürlich anders als beim menschlichen Körper; es sind nicht solche abgeschlossenen Organe, nicht solche Organe, die man ganz aufzeichnen kann. Man könnte sie auch aufzeichnen, aber sie sind nicht so sichtbar. Aber die Erde hat ihre Eingeweide im Meere und hat ihre Sinnesorgane in den Ländern. Und alles das, wodurch die Erde in Verbindung steht mit dem Weltenraum, alles das kommt vom süßen Wasser. Alles dasjenige, wodurch die Erde ihre Eingeweide hat, kommt vom salzigen Wasser." (Lit.: GA 352, S. 84f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung, GA 352 (1981), ISBN 3-7274-3520-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.