Wirtschaftsleben und Meerwasser und Süßwasser: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Oliver
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Wirtschaft''' hat mit all dem zu tun, was da sein muss, damit der Mensch sein materielles Verhältnis zur Aussenwelt regeln kann. {{GZ||23|63}} Jeder Mensch hat Interessen aufgrund seiner seelischen und geistigen Bedürfnisse, die er befriedigen will, und gleichzeitig will sich jeder Mensch in vorteilhaftester Art in die Wirtschaft hineinstellen können. {{GZ||23|66}} Im engeren Sinne geht es um die Erzeugung und den zweckmässigen Verbrauch von Waren (siehe [[volkswirtschaftlicher Wert]]). {{GZ||23|54}}
[[File:Aquarius spacecraft first global salinity map Aug-Sep 2011.jpg|mini|400px|Salzgehalt der [[Weltmeere]] in g/kg]]
Das '''Meerwasser''' bedeckt etwa 70% der [[Wikipedia:Erdoberfläche|Erdoberfläche]]. Es besteht aus [[Wikipedia:Salzwasser|Salzwasser]] mit einem mittleren [[Salz]]gehalt von ca. 3,5 % [[Wikipedia:Massenanteil|Massenanteil]], der aber innerhalb weiter Grenzen schwankt. So hat etwa die [[Wikipedia:Ostsee|Ostsee]] nur einen Salzgehalt von 0,2 bis 2 %, das [[Wikipedia:Totes Meer|Tote Meer]] erreicht hingegen gute 28 %. Auch einzelne Binnenseen ohne ausreichenden Abfluss haben einen hohen Salzgehalt und werden im Extremfall zu [[Wikipedia:Salzsee|Salzsee]]n. Der Salzgehalt des rapide schrumpfenden und zerfallende [[Wikipedia:Aralsee|Aralsee]]s hat sich mittlerweile auf etwa 8 % erhöht und einzelne Teile haben sich bereits als selbstständige Salzseen abgegliedert. Der [[Wikipedia:Großer Salzsee|Große Salzsee]] in [[Wikipedia:Utah|Utah]] hat 25 % Salzgehalt. Der [[Wikipedia:Don-Juan-See|Don-Juan-See]] in den [[Wikipedia:Antarktische Trockentäler|antarktischen Trockentälern]] mit der winzige Fläche von 0,03 km² hat mit 44 % den höchsten Salzgehalt aller Seen auf Erden.


==Begriffsklärung==
'''Süßwasser''' hat eine [[Wikipedia:Salinität|Salinität]] von unter unter 0,1 % und ist nur zu 2,6 bis 3,5 % am [[Wasser]]haushalt der [[Wikipedia:Erde (Planet)|Erde]] beteiligt. Der größte Teil davon ist als [[Wikipedia:Eis|Eis]] in den [[Wikipedia:Gletscher|Gletscher]]n der Hochgebirge und der Polarregionen gebunden, der Rest durchfließt als [[Wikipedia:Grundwasser|Grundwasser]] die Hohlräume der [[Wikipedia:Erdkruste|Erdkruste]] oder tritt aus den [[Quelle|Quelle]]n an die [[Wikipedia:Erdoberfläche|Erdoberfläche]] und ergießt sich dann in [[Wikipedia:Bach (Gewässer)|Bäche]], [[Wikipedia:Fluss|Flüsse]], und [[Wikipedia:See (Gewässer)|Seen]].


Der in der Anthroposophie vorherrschende Begriff lautet Wirtschaftsleben. Er umfasst alle wirtschaftlichen Vorgänge. Meist ist er synonym verwendet mit Volkswirtschaft, Nationalwirtschaft, Wirtschaft oder Ökonomie.
Aus geistiger Sicht haben ''Meerwasser'' und ''Süßwasser'' eine ganz unterschiedliche Bedeutung für die Erde. Nach [[Rudolf Steiner]] hat das [[salz]]haltige [[Meerwasser]] nur wenig Beziehung zum [[Kosmos]]. Es schließt sich nicht als [[Sinnesorgan]] nach außen auf, sondern ist mehr dem [[Stoffwechsel-System]] des Menschen vergleichbar. Ganz im Gegensatz dazu steht das die Landmassen durchfließende [[Süßwasser]]. Die [[Quelle]]n, an denen das Wasser an die Oberfläche tritt, sind geradezu die ''[[Augen der Erde]]''.  


==Grundlagen für ein wirklichkeitsgemässes Verständnis==
<div style="margin-left:20px">
"Ja, sehen Sie, wenn man
nun das eigentliche Salzwasser, das sehr salzhaltige Meerwasser untersucht,
da kommt man darauf, daß dieses salzhaltige Meerwasser wenig
mit dem Weltenraum in Beziehung steht. Geradeso wie bei uns zum
Beispiel der Magen wenig mit der Außenwelt in Beziehung steht, nur
durch das, was er hereinbekommt, ebenso steht das Innere des Meeres
wenig in Beziehung mit dem Himmelsraume. Dagegen steht für die
Erde in ganz großer Beziehung mit dem Himmelsraume alles das, was
Land ist, wo die Gewässer durchfließen, wo durch die Ablagerungen
von Salz Pflanzen hervorgebracht werden, aber namentlich, wo die
Gewässer durchfließen.


Rudolf Steiner gab mit seinen Büchern und Vorträgen zum Thema die wesentliche Impulse für ein grundlegend neues, wirklichkeitsgemässes Verständnis des Wirtschaftslebens. Dazu zählt insbesondere eine neuartige Methodik (siehe volkswirtschaftliche Methode) und Darstellung der fundamentalen Zusammenhänge (siehe Volkswirtschaftswissenschaft).
Wenn wir die Sache so anschauen, meine Herren, dann gehen wir
noch ganz anders zu den Quellen im Gebirge! Wir erfreuen uns daran,
daß die Quellen rieseln, schön fließen, daß sie so wunderbar reinliches
Wasser haben und so weiter. Aber das ist nicht das einzige! Die Quellen
sind nämlich die Augen der Erde. Mit dem Meere sieht die Erde nicht
hinaus in den Weltenraum, weil das Meer salzig ist, und das macht, daß
das innerlich nur so ist, wie unser Magen innerlich ist. Die Quellen, die
süßes Wasser haben, sind frei für den Weltenraum und sind wie unsere
Augen, die sich auch hinaus ins Freie öffnen. So daß wir sagen können:
Da auf den Ländern, wo Quellen sind, da schaut die Erde weit in den
Weltenraum hinaus, da sind die Sinnesorgane der Erde, während der
Körper der Erde, mehr die Eingeweide der Erde, im salzigen Meer sind.
Es ist natürlich anders als beim menschlichen Körper; es sind nicht
solche abgeschlossenen Organe, nicht solche Organe, die man ganz
aufzeichnen kann. Man könnte sie auch aufzeichnen, aber sie sind nicht
so sichtbar. Aber die Erde hat ihre Eingeweide im Meere und hat ihre
Sinnesorgane in den Ländern. Und alles das, wodurch die Erde in Verbindung
steht mit dem Weltenraum, alles das kommt vom süßen Wasser.
Alles dasjenige, wodurch die Erde ihre Eingeweide hat, kommt vom
salzigen Wasser." {{Lit|{{G|352|84f}}}}
</div>


==Dreigliederung==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung'', [[GA 352]] (1981), ISBN 3-7274-3520-8 {{Vorträge|352}}


Die Wirtschaft oder Wirtschaftsleben, ist einer von drei Bereichen einer modernen, auf Arbeitsteilung beruhenden Gesellschaft. Das Erkennen und Ausbilden (d.h. zum Durchbruch verhelfen) dieser drei Bereiche wird als Dreigliederung des sozialen Organismus bezeichnet. Die beiden anderen Bereiche heissen Rechtsleben und Geistesleben.
{{GA}}


==Vorträge und Bücher von Rudolf Steiner==
[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Wasser]]
 
Rudolf Steiner hatte sich erst in den letzten Jahren vor seinem Tod dem Thema Dreigliederung und dem Wirtschaftsleben im speziellen geäussert. Als zentrale Werke zum Thema Wirtschaft gelten das von ihm herausgegebene Buch [[Die Kernpunkte der sozialen Frage]] und die mitstenographierten Vorträge seines [[GA 340|Nationalökonomischen Kurses]], der an Studenten der Volkswirtschaftslehre gerichtet war. Rudolf Steiner sagte selbst, dass seine Ausführungen zur Volkswirtschaftslehre in der kurzen Zeit nur Anregungen sein könnten und einer weiteren Ausarbeitung bedürften, zu der er aber nicht mehr kam.
 
== Zitate ==
 
{{GZ|Dasjenige, was das erste Glied des sozialen Organismus ist, das Wirtschaftsleben, das ruht zunächst auf der Naturgrundlage geradeso, wie der einzelne Mensch mit Bezug auf dasjenige, was er für sich durch Lernen, durch Erziehung, durch das Leben werden kann, ruht auf der Begabung seines geistigen und körperlichen Organismus. Diese Naturgrundlage drückt einfach dem Wirtschaftsleben und dadurch dem gesamten sozialen Organismus sein Gepräge auf. Aber diese Naturgrundlage ist da, ohne dass sie durch irgendeine soziale Organisation, durch irgendeine Sozialisierung in ursprünglicher Art getroffen werden kann. Sie muss dem Leben des sozialen Organismus so zugrunde gelegt werden, wie bei der Erziehung des Menschen zugrunde gelegt werden muss die Begabung, die er auf den verschiedenen Gebieten hat, seine natürliche körperliche und geistige Tüchtigkeit. Von jeder Sozialisierung, von jedem Versuche, dem menschlichen Zusammenleben eine wirtschaftliche Gestaltung zu geben, muss berücksichtigt werden die Naturgrundlage. Denn aller Warenzirkulation und auch aller menschlichen Arbeit und auch jeglichem geistigen Leben liegt zugrunde als ein erstes elementarisches Ursprüngliches dasjenige, was den Menschen kettet an ein bestimmtes Stück Natur. Man muss über den Zusammenhang des sozialen Organismus mit der Naturgrundlage denken, wie man mit Bezug auf Lernen beim einzelnen Menschen denken muss über sein Verhältnis zu seiner Begabung. Man kann gerade sich dieses klarmachen an extremen Fällen. Man braucht zum Beispiel nur zu bedenken, dass in gewissen Gebieten der Erde, wo die Banane ein naheliegendes Nahrungsmittel für die Menschen abgibt, in Betracht kommt für das menschliche Zusammenleben dasjenige an Arbeit, was aufgebracht werden muss, um die Banane von ihrer Ursprungsstätte aus an einen Bestimmungsort zu bringen und sie zu einem Konsummittel zu machen. Vergleicht man die menschliche Arbeit, die aufgebracht werden muss, um die Banane für die menschliche Gesellschaft konsumfähig zu machen, mit der Arbeit, die aufgebracht werden muss, etwa in unsern Gegenden Mitteleuropas, um den Weizen konsumfähig zu machen, so ist die Arbeit, die für die Banane notwendig ist, gering gerechnet, eine dreihundertmal kleinere als beim Weizen.
 
Gewiss, das ist ein extremer Fall. Aber solche Unterschiede mit Bezug auf das notwendige Maß von Arbeit im Verhältnis zu der Naturgrundlage sind auch da unter den Produktionszweigen, die in irgendeinem sozialen Organismus Europas vertreten sind, - nicht in dieser radikalen Verschiedenheit wie bei Banane und Weizen, aber sie sind als Unterschiede da. So ist es im Wirtschaftsorganismus begründet, dass durch das Verhältnis des Menschen zur Naturgrundlage seines Wirtschaftens das Maß von Arbeitskraft bedingt ist, das er in den Wirtschaftsprozess hineintragen muss. Und man braucht ja nur zum Beispiel zu vergleichen: in Deutschland, in Gegenden mit mittlerer Ertragsfähigkeit, ist ungefähr das Erträgnis der Weizenkultur so, dass das Sieben- bis Achtfache der Aussaat einkommt durch die Ernte; in Chile kommt das Zwölffache herein, in Nordmexiko kommt das Siebzehnfache ein, in Peru das Zwanzigfache. (Vergleiche Jentsch, Volkswirtschaftslehre, S.64.)
 
Dieses ganze zusammengehörige Wesen, welches verläuft in Vorgängen, die beginnen mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur, die sich fortsetzen in all dem, was der Mensch zu tun hat, um die Naturprodukte umzuwandeln und sie bis zur Konsumfähigkeit zu bringen, alle diese Vorgänge und nur diese umschließen für einen gesunden sozialen Organismus sein Wirtschaftsglied. Dieses steht im sozialen Organismus wie das Kopfsystem, von dem die individuellen Begabungen bedingt sind, im menschlichen Gesamtorganismus drinnen steht. Aber wie dieses Kopfsystem von dem Lungen-Herzsystem abhängig ist, so ist das Wirtschaftssystem von der menschlichen Arbeitsleistung abhängig. Wie nun aber der Kopf nicht selbständig die Atemregelung hervorbringen kann, so sollte das menschliche Arbeitssystem nicht durch die im Wirtschaftsleben wirksamen Kräfte selbst geregelt werden.
 
In dem Wirtschaftsleben steht der Mensch durch seine Interessen darinnen. Diese haben ihre Grundlage in seinen seelischen und geistigen Bedürfnissen. Wie den Interessen am zweckmäßigsten entsprochen werden kann innerhalb eines sozialen Organismus, so dass der einzelne Mensch durch diesen Organismus in der bestmöglichen Art zur Befriedigung seines Interesses kommt, und er auch in vorteilhaftester Art sich in die Wirtschaft hineinstellen kann: diese Frage muss praktisch in den Einrichtungen des Wirtschaftskörpers gelöst sein. Das kann nur dadurch sein, dass die Interessen sich wirklich frei geltend machen können und dass auch der Wille und die Möglichkeit entstehen, das Nötige zu ihrer Befriedigung zu tun. Die Entstehung der Interessen liegt außerhalb des Kreises, der das Wirtschaftsleben umgrenzt. Sie bilden sich mit der Entfaltung des seelischen und natürlichen Menschenwesens. Dass Einrichtungen bestehen, sie zu befriedigen, ist die Aufgabe des Wirtschaftslebens. Diese Einrichtungen können es mit nichts anderem zu tun haben als allein mit der Herstellung und dem Tausch von Waren, das heißt von Gütern, die ihren Wert durch das menschliche Bedürfnis erhalten. Die Ware hat ihren Wert durch denjenigen, der sie verbraucht. Dadurch, dass die Ware ihren Wert durch den Verbraucher erhält, steht sie in einer ganz anderen Art im sozialen Organismus als anderes, das für den Menschen als Angehörigen dieses Organismus Wert hat. Man sollte unbefangen das Wirtschaftsleben betrachten, in dessen Umkreis Warenerzeugung, Warenaustausch und Warenverbrauch gehören. Man wird den wesenhaften Unterschied nicht bloß betrachtend bemerken, welcher besteht zwischen dem Verhältnis von Mensch zu Mensch, indem der eine für den anderen Waren erzeugt, und demjenigen, das auf einem Rechtsverhältnis beruhen muss. Man wird von der Betrachtung zu der praktischen Forderung kommen, dass im sozialen Organismus das Rechtsleben völlig von dem Wirtschaftsleben abgesondert gehalten werden muss. Aus den Tätigkeiten, welche die Menschen innerhalb der Einrichtungen zu entwickeln haben, die der Warenerzeugung und dem Warenaustausch dienen, können sich unmittelbar nicht die möglichst besten Impulse ergeben für die rechtlichen Verhältnisse, die unter den Menschen bestehen müssen. Innerhalb der Wirtschaftseinrichtungen wendet sich der Mensch an den Menschen, weil der eine dem Interesse des andern dient; grundverschieden davon ist die Beziehung, welche der eine Mensch zu dem andern innerhalb des Rechtslebens hat.
 
Man könnte nun glauben, dieser vom Leben geforderten Unterscheidung wäre schon Genüge geschehen, wenn innerhalb der Einrichtungen, die dem Wirtschaftsleben dienen, auch für die Rechte gesorgt werde, welche in den Verhältnissen der in dieses Wirtschaftsleben hineingestellten Menschen zueinander bestehen müssen. - Ein solcher Glaube hat seine Wurzeln nicht in der Wirklichkeit des Lebens. Der Mensch kann nur dann das Rechtsverhältnis richtig erleben, das zwischen ihm und anderen Menschen bestehen muss, wenn er dieses Verhältnis nicht auf dem Wirtschaftsgebiet erlebt, sondern auf einem davon völlig getrennten Boden. Es muss deshalb im gesunden sozialen Organismus neben dem Wirtschaftsleben und in Selbständigkeit ein Leben sich entfalten, in dem die Rechte entstehen und verwaltet werden, die von Mensch zu Mensch bestehen. Das Rechtsleben ist aber dasjenige des eigentlichen politischen Gebietes, des Staates. Tragen die Menschen diejenigen Interessen, denen sie in ihrem Wirtschaftsleben dienen müssen, in die Gesetzgebung und Verwaltung des Rechtsstaates hinein, so werden die entstehenden Rechte nur der Ausdruck dieser wirtschaftlichen Interessen sein. Ist der Rechtsstaat selbst Wirtschafter, so verliert er die Fähigkeit, das Rechtsleben der Menschen zu regeln. Denn seine Maßnahmen und Einrichtungen werden dem menschlichen Bedürfnisse nach Waren dienen müssen; sie werden dadurch abgedrängt von den Impulsen, die auf das Rechtsleben gerichtet sind.|23|64ff}}
 
== Wirtschaftsparlamente? ==
 
Gelegentlich hört man soziale Dreigliederer, welche die Materie noch nicht so recht durchdrungen haben, von "Wirtschaftsparlamenten" reden. Dieser Ansatz ist aber das Gegenteil von dem, was Rudolf Steiner anstrebte. [[Assoziation (Wirtschaft)|Assoziationen]], also Zusammenschlüsse von Produzenten, Händlern und Konsumenten entstehen zunächst regional nach dem "Bottom up"-Prinzip. Sie nehmen im Rahmen ihrer Tätigkeit Kontakte zu benachbarten Assoziationen auf, und entsenden Delegierte in eine Art Gesamtplanungs- oder Gesamtüberschaugremium, welches innerhalb eines Landes die Tätigkeiten der einzelnen Assoziationen steuert und reguliert. Ferner regeln sie den Güteraustausch mit angrenzenden Gebieten bzw. Ländern. Setzt sich die Assoziationsidee weltweit durch, dann wird es auch notwendig sein, Vertreter in ein Gesamtplanungs- bzw. Weltüberschaugremium zu entsenden, damit der freie Warenfluß weltweit nicht behindert wird.
Diese Gremien, man könnte sie auch Cluster nennen, aber Rudolf Steiner wählte dafür den Begriff "Assoziation", werden aber stets paritätisch von Produzentenvertretern, Händlervertretern und Konsumentenvertretern besetzt werden müssen, um ihre regulierende Funktion nicht zu verlieren. Man sieht also: diese Assoziationen sind etwas ganz und gar anderes als Parlamente. Ihre Ergebnisse werden sie nur finden können, wenn sie brüderlich, das ist "einvernehmlich", entscheiden, anders werden heilsame Entscheidungen gar nicht möglich sein.
 
== Siehe auch ==
*[[Assoziation (Wirtschaft)]]
*{{wikipediaEN|Associative economics}}
 
==Literatur==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Kernpunkte der Sozialen Frage'', [[GA 23]] (1976) {{Schriften|023}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Nationalökonomischer Kurs'', [[GA 340]] (2002), ISBN 3-7274-3400-7 {{Vorträge|340}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Nationalökonomisches Seminar'', [[GA 341]] (1986), ISBN 3-7274-3410-4 {{Vorträge|341}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Wirklichkeit der höheren Welten'', [[GA 79]] (1988), ISBN 3-7274-0790-5 {{Vorträge|079}}, 8. Vortrag: ''Die Kardinalfrage des Wirtschaftslebens'', Oslo, 30.11.1921
{{GA}}
 
== Weblinks ==
*http://www.deutschlandfunk.de/das-oekonomie-studium-heute-gleicht-einer-gehirnwaesche.694.de.html?dram:article_id=71444
*[http://www.fairventure.de/lexikon/item/101-assoziative-wirtschaft Artikel "Assoziative Wirtschaft" im fairventure Lexikon]
 
[[Kategorie:Wirtschaftsleben|!103]]
[[Kategorie:Wirtschaft|!100]]

Version vom 6. Juli 2014, 18:26 Uhr

Salzgehalt der Weltmeere in g/kg

Das Meerwasser bedeckt etwa 70% der Erdoberfläche. Es besteht aus Salzwasser mit einem mittleren Salzgehalt von ca. 3,5 % Massenanteil, der aber innerhalb weiter Grenzen schwankt. So hat etwa die Ostsee nur einen Salzgehalt von 0,2 bis 2 %, das Tote Meer erreicht hingegen gute 28 %. Auch einzelne Binnenseen ohne ausreichenden Abfluss haben einen hohen Salzgehalt und werden im Extremfall zu Salzseen. Der Salzgehalt des rapide schrumpfenden und zerfallende Aralsees hat sich mittlerweile auf etwa 8 % erhöht und einzelne Teile haben sich bereits als selbstständige Salzseen abgegliedert. Der Große Salzsee in Utah hat 25 % Salzgehalt. Der Don-Juan-See in den antarktischen Trockentälern mit der winzige Fläche von 0,03 km² hat mit 44 % den höchsten Salzgehalt aller Seen auf Erden.

Süßwasser hat eine Salinität von unter unter 0,1 % und ist nur zu 2,6 bis 3,5 % am Wasserhaushalt der Erde beteiligt. Der größte Teil davon ist als Eis in den Gletschern der Hochgebirge und der Polarregionen gebunden, der Rest durchfließt als Grundwasser die Hohlräume der Erdkruste oder tritt aus den Quellen an die Erdoberfläche und ergießt sich dann in Bäche, Flüsse, und Seen.

Aus geistiger Sicht haben Meerwasser und Süßwasser eine ganz unterschiedliche Bedeutung für die Erde. Nach Rudolf Steiner hat das salzhaltige Meerwasser nur wenig Beziehung zum Kosmos. Es schließt sich nicht als Sinnesorgan nach außen auf, sondern ist mehr dem Stoffwechsel-System des Menschen vergleichbar. Ganz im Gegensatz dazu steht das die Landmassen durchfließende Süßwasser. Die Quellen, an denen das Wasser an die Oberfläche tritt, sind geradezu die Augen der Erde.

"Ja, sehen Sie, wenn man nun das eigentliche Salzwasser, das sehr salzhaltige Meerwasser untersucht, da kommt man darauf, daß dieses salzhaltige Meerwasser wenig mit dem Weltenraum in Beziehung steht. Geradeso wie bei uns zum Beispiel der Magen wenig mit der Außenwelt in Beziehung steht, nur durch das, was er hereinbekommt, ebenso steht das Innere des Meeres wenig in Beziehung mit dem Himmelsraume. Dagegen steht für die Erde in ganz großer Beziehung mit dem Himmelsraume alles das, was Land ist, wo die Gewässer durchfließen, wo durch die Ablagerungen von Salz Pflanzen hervorgebracht werden, aber namentlich, wo die Gewässer durchfließen.

Wenn wir die Sache so anschauen, meine Herren, dann gehen wir noch ganz anders zu den Quellen im Gebirge! Wir erfreuen uns daran, daß die Quellen rieseln, schön fließen, daß sie so wunderbar reinliches Wasser haben und so weiter. Aber das ist nicht das einzige! Die Quellen sind nämlich die Augen der Erde. Mit dem Meere sieht die Erde nicht hinaus in den Weltenraum, weil das Meer salzig ist, und das macht, daß das innerlich nur so ist, wie unser Magen innerlich ist. Die Quellen, die süßes Wasser haben, sind frei für den Weltenraum und sind wie unsere Augen, die sich auch hinaus ins Freie öffnen. So daß wir sagen können: Da auf den Ländern, wo Quellen sind, da schaut die Erde weit in den Weltenraum hinaus, da sind die Sinnesorgane der Erde, während der Körper der Erde, mehr die Eingeweide der Erde, im salzigen Meer sind. Es ist natürlich anders als beim menschlichen Körper; es sind nicht solche abgeschlossenen Organe, nicht solche Organe, die man ganz aufzeichnen kann. Man könnte sie auch aufzeichnen, aber sie sind nicht so sichtbar. Aber die Erde hat ihre Eingeweide im Meere und hat ihre Sinnesorgane in den Ländern. Und alles das, wodurch die Erde in Verbindung steht mit dem Weltenraum, alles das kommt vom süßen Wasser. Alles dasjenige, wodurch die Erde ihre Eingeweide hat, kommt vom salzigen Wasser." (Lit.: GA 352, S. 84f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung, GA 352 (1981), ISBN 3-7274-3520-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.