Geheimnis der Geburt und des Todes und Haecceitas: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Geheimnis der Geburt und des Todes''' ist das vierte der [[sieben Lebensgeheimnisse]]. Da es der mit der vierten Entwicklungsstufe jedes siebenstufigen Entwicklungsweges verbunden ist, hat es besondere Bedeutung für unsere [[Erdentwicklung]], denn unsere [[Erde (Planet)|Erde]] steht derzeit auf ihrer vierten Entwicklungsstufe innerhalb der siebengliedrigen [[Planetenkette]], die unser ganzes [[Planetensystem]] durchmacht. Innerhalb der Erdentwicklung selbst sind vom Geheimnis der Geburt und des Todes wiederum alle Entwicklungszustände besonders betroffen, die auf der vierten Stufe stehen. Das gilt in großem Stil für die [[Atlantis|atlantische Zeit]], aber auch für die [[griechisch-lateinische Zeit]].
'''Haecceitas''' (neulat., zu [[lat.]] haec: „dieses“) '''Dieses-Sein''', '''Diesheit'''.
''Haecceitas'' bezeichnet einen [[Philosophie|philosophischen]] [[Begriff|Kunstbegriff]], der in der [[Scholastik]], ausgehend von [[Wikipedia:Johannes Duns Scotus|Johannes Duns Scotus]], insbesondere von der ihm nachfolgenden, weitverbreiteten [[Denken|Denkrichtung]] der [[Wikipedia:Scotismus|Scotisten]], entwickelt wurde. Die ''Haecceitas'' bezeichnet das Spezifische eines einzelnen Objekts, im Gegensatz zur [[Quidditas]], den allgemeinen Eigenschaften einer Objektklasse. Der Begriff gehört in den Bereich der [[Individuation]], also der Sonderung des [[Allgemeines und Einzelnes|Allgemeinen in Einzelnes]]. Die ursprünglich spätscholastische Bezeichnung ist somit im Umfeld der philosophischen Disziplinen [[Ontologie]] bzw. [[Metaphysik]] angesiedelt und betrifft insbesondere den [[Universalienproblem|Universalienstreit]] sowie Fragen der allgemeinen [[Logik]].  


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In der Scholastik wurde zunächst von [[Thomas von Aquin]] mit [[Aristoteles]]
das Individuelle als Spezialfall des Allgemeinen angesehen. Das Einzelne selbst sei wissenschaftlich nicht diskutierbar ([[Individuum est ineffabile]]). Der Kern der Lehre von der ''Haecceitas'' basiert nun auf dem Gedanken, dass die individuelle Existenz nicht ein Mangel, sondern eine Vollkommenheit ist. Sie ist ein Einmaliges und Besonderes. Auf das Individuum kann man als etwas Einzigartiges nur zeigend hinweisen: ein "Dies-Da".<ref>'' Natur und Geheimnis: Kritik des Naturalismus durch moderne Physik und scotische Metaphysik.'', Axel Schmid, München: Alber, 2003, hier S.268</ref> Durch die Einführung und Verwendung des Begriffs ''Haecceitas'' bekommt die bis dahin zweitrangig eingestufte Individualität ein größeres Gewicht. Dem Einzelding als einem positiven Sein wird nunmehr begrifflich erkennbar ein höherer Rang zuerkannt. Zudem wird das Individuelle, das Besondere gegenüber dem Allgemeinen, das Vollkommene. Das Individuum besitzt eine selbstständige Realität, ist eine weiter nicht ableitbare Tatsache.
 
== Weblinks ==
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/medieval-haecceity/|Medieval Theories of Haecceity|Richard Cross}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Theologie]]
[[Kategorie:Ontologie]]
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{{Wikipedia}}

Version vom 14. Mai 2021, 15:38 Uhr

Haecceitas (neulat., zu lat. haec: „dieses“) Dieses-Sein, Diesheit. Haecceitas bezeichnet einen philosophischen Kunstbegriff, der in der Scholastik, ausgehend von Johannes Duns Scotus, insbesondere von der ihm nachfolgenden, weitverbreiteten Denkrichtung der Scotisten, entwickelt wurde. Die Haecceitas bezeichnet das Spezifische eines einzelnen Objekts, im Gegensatz zur Quidditas, den allgemeinen Eigenschaften einer Objektklasse. Der Begriff gehört in den Bereich der Individuation, also der Sonderung des Allgemeinen in Einzelnes. Die ursprünglich spätscholastische Bezeichnung ist somit im Umfeld der philosophischen Disziplinen Ontologie bzw. Metaphysik angesiedelt und betrifft insbesondere den Universalienstreit sowie Fragen der allgemeinen Logik.

In der Scholastik wurde zunächst von Thomas von Aquin mit Aristoteles das Individuelle als Spezialfall des Allgemeinen angesehen. Das Einzelne selbst sei wissenschaftlich nicht diskutierbar (Individuum est ineffabile). Der Kern der Lehre von der Haecceitas basiert nun auf dem Gedanken, dass die individuelle Existenz nicht ein Mangel, sondern eine Vollkommenheit ist. Sie ist ein Einmaliges und Besonderes. Auf das Individuum kann man als etwas Einzigartiges nur zeigend hinweisen: ein "Dies-Da".[1] Durch die Einführung und Verwendung des Begriffs Haecceitas bekommt die bis dahin zweitrangig eingestufte Individualität ein größeres Gewicht. Dem Einzelding als einem positiven Sein wird nunmehr begrifflich erkennbar ein höherer Rang zuerkannt. Zudem wird das Individuelle, das Besondere gegenüber dem Allgemeinen, das Vollkommene. Das Individuum besitzt eine selbstständige Realität, ist eine weiter nicht ableitbare Tatsache.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Natur und Geheimnis: Kritik des Naturalismus durch moderne Physik und scotische Metaphysik., Axel Schmid, München: Alber, 2003, hier S.268


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Haecceitas aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.