Maria (Mutter Jesu) und Lectorium Rosicrucianum: Unterschied zwischen den Seiten

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[[File:RAFAEL - Madonna Sixtina (Gemäldegalerie Alter Meister, Dresde, 1513-14. Óleo sobre lienzo, 265 x 196 cm).jpg|thumb|300px|[[Raffael]]: ''[[Wikipedia:Sixtinische Madonna|Sixtinische Madonna]], Gemäldegalerie Alte Meister ([[Wikipedia:Dresden|Dresden]])]]
[[Datei:New symbol Lectorium Rosicrucianum.jpg|mini|''Emblem des Lectorium Rosicrucianum (seit 2014 mit Punkt).'']]
'''Maria''' ({{HeS|מרים}} ''Mirjam''; [[Aramäische Sprachen|aramäisch]] {{lang|arc|<big><big>ܡܪܝܡ</big></big>}}; {{ELSalt|Μαριάμ}} ''Mariam''), namentlich in der [[Kunst|künstlerischen Darstellung]] auch '''Madonna''' ({{ItS|}} „meine Dame“) genannt, ist nach der Überlieferung des [[Neues Testament|Neuen Testaments]] und des [[Koran]]s die Mutter des [[Jesus von Nazareth]]. Nach ihrer himmlischen Verklärung wird sie als '''Himmelskönigin''' ([[lat.]] ''regina caeli'') im Bild der „Frau, mit der Sonne bekleidet, und dem Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen“ {{Bibel|Off|12|1|LUT}} verehrt.
[[Datei:Chrpolis Eingang Web.jpg|miniatur|''Konferenzzentrum Westdeutschland in Birnbach'']]
[[Datei:CRH TempelFreisitz Web.jpg|miniatur|''Konferenzzentrum Süddeutschland in Calw'']]
[[Datei:VRH RoteBruecke Web.jpg|miniatur|''Konferenzzentrum Norddeutschland in Bad Münder'']]


== Herkunft ==
Das '''Lectorium Rosicrucianum''' (LRC) versteht sich als christliche Geistesschule. Es tritt auch unter den Bezeichnungen '''Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes''' oder '''Internationale Schule des Rosenkreuzes''' auf. Seine Ursprünge liegen in den Niederlanden. Jan Leene (Autorenname Jan van Rijckenborgh) und sein 1938 verstorbener Bruder Zwier &nbsp;Willem Leene gehörten seit 1924 der niederländischen Sektion von Max Heindls Rosicrucian Fellowship an; 1935 machte sich die Gruppe unter der Leitung der beiden Brüder unabhängig. 1946 konstituierte sie sich neu und gab sich den Namen LRC. Die geistige Leitung übernahmen Jan van Rijckenborgh und Hendrikje Stok-Huizer (Autorenname Catharose de Petri).


Wie ihr Mann [[Josef von Nazaret|Josef]] stammte Maria aus der Kleinstadt [[Wikipedia:Nazaret|Nazaret]] in [[Wikipedia:Galiläa|Galiläa]]. Nach dem [[Lukas-Evangelium]] war sie eine Verwandte [[Elisabet]]s {{Bibel|Lk|1|36}}, der Mutter [[Johannes der Täufer|Johannes des Täufers]], die aus dem priesterlichen Geschlecht [[Aarons]]s stammte {{Bibel|Lk|1|5|EU}}. Damit ist auch die Abstammung Marias aus diesem priesterlichen Geschlecht angedeutet.  
In Deutschland ist das LRC seit Mai 1955 im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover als gemeinnütziger Verein eingetragen.<ref>Eintrag im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover-VR 3260</ref> Die deutschen Konferenzzentren sind in Calw, Bad Münder und Birnbach, Ww;.in der Schweiz befindet sich das Konferenzzentrum in Caux (bei Montreux) und in Österreich in Steinfeld a/d Drau. Weltweit zählt das LRC etwa 14.400 Mitglieder <ref>Jahresbericht der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum INS, 2015.</ref>, davon ca. 2.700 Mitglieder in Deutschland, 610 in der Schweiz und 135 in Österreich (Stand 2016).  


Nach [[Lukas (Evangelist)|Lukas]] wurde Maria die Geburt [[Jesus von Nazareth|Jesu]] durch den [[Erzengel Gabriel]] verkündigt:
== Name und Bedeutung ==
Der Name ‘‘Lectorium Rosicrucianum‘‘ knüpft an die rosenkreuzerische Tradition an, die bis in das 17. Jhd. zurückverfolgt werden kann und deren zentrale Figur „Christian Rosenkreuz" ist. „Lectorium" ist die lateinische Bezeichnung für einen Hörsaal (wörtlich ‚Lesesaal‘). Das Wort Rosicrucianum ist eine moderne Latinisierung aus ‘‘rosa‘‘ (Rose) und ‘‘crucis‘‘ (Genitiv von crux = Kreuz).
Nach Auffassung des LRC bezieht sich der Name „Christian Rosenkreuz" in erster Linie auf ein geistiges Prinzip im Menschen. ‘‘Christian" deutet auf Jesus Christus als eine lebendige, allgegenwärtige Kraft hin. Die Rose ist Symbol für einen in jedem Menschen ruhenden göttlichen Kern, auf dessen Basis eine seelische Verwandlung stattfinden kann.<ref>Grundsatzerklärung des Lectorium Rosicrucianum, in: Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;218.</ref>
Das LRC sieht seine Aufgabe darin, Menschen zu helfen, den göttlichen Kern in ihrem Innern zu wecken. Durch seine Lehre und sein geistiges Feld will es etwas von der „universellen Wahrheit" vermitteln. Schriften und Ansprachen versuchen, die verborgenen Inhalte von Mythologien, Weisheitsschriften, der Künste, der Wissenschaften und der Geschichte der Menschheit aufzuzeigen. Ziel ist es dabei, Wahrheitssuchende auf ihrem Weg zu unterstützen, in das göttliche Lebensfeld einzutreten. Dafür ist die Erneuerung des Geistes, der Seele und des Körpers erforderlich.<ref>Lothar Diehl: Initiatenorden und Mysterienschulen, S.&nbsp;344.</ref>


{{Zitat|26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,
== Lehre ==
27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.
Das LRC gibt an, dass die von ihm verwendeten Inhalte, Begriffe und Symbole Ausdruck einer „Universellen Lehre" sind. Diese Lehre ist nicht in bestimmten Schriften oder Büchern aufgeschrieben, sondern befindet sich als Information und Potenzial im Herzen jedes Menschen. Nach Auffassung des LRC enthält sie den zeitlos gültigen Befreiungsweg, wie er allen Erlösungsreligionen und tieferen spirituellen Bewegungen zugrunde liegt.  
28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?
Abhängig von der Menschheitsentwicklung hat die Universelle Lehre im Laufe der Zeit viele Formen angenommen. Sie liegt unter anderem den Evangelien und der Lehre von [[Jesus Christus|Jesus]], [[Buddha]], [[Hermes Trismegistos]], [[Lao Tse]] und anderen großen Weltlehrern zu Grunde. In den überlieferten Schriften finden sich Aspekte der einen Wahrheit. Sie sind angepasst an das Bewusstsein einer bestimmten Kultur. Die Ausprägung der Universellen Lehre im LRC enthält daher christliche, gnostische, manichäische, hermetische, buddhistische und taoistische Elemente.<ref>Pentagramm Nr.&nbsp;1/1994, S.&nbsp;6f.</ref>
30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.
37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.|[[Lukas-Evangelium]]|{{BB|Luk|1|26-38}}}}


== Die Jungfrau Sophia ==
Die nachstehenden Begriffserklärungen beruhen mit wenigen Ausnahmen auf zwei Publikationen des LRC.<ref>Info-Broschüre Lehre und Weg einer Geistesschule, Lectorium Rosicrucianum 2008, und Info-Broschüre Im Herzen des Rosenkreuzes liegt eine Tür, Lectorium Rosicrucianum  2010.</ref>


{{Hauptartikel|Jungfrau Sophia}}
'''Geistesschule'''


Im [[Christliche Esoterik|esoterischen Christentum]] wurde die Mutter Jesu stets als «[[Jungfrau Sophia]]» bezeichnet, so auch von [[Johannes (Evangelist)|Johannes]], dem Evangelisten; nur exoterisch nennt er sie die «Mutter des Jesus». Gemeint ist damit in der christlichen Esoterik der von niederen sinnlichen Begierden gereinigete (→ [[Katharsis]]) und zum [[Geistselbst]] erhöhte [[Astralleib]]. Dass die Jungfräulichkeit Marias nicht als äußeres Mirakel im leiblichen Sinn missverstanden werden darf, betont auch das der [[Valentinianer|valentinianischen]] [[Gnosis]] zuzurechnende [[Apokryphen|apokryphe]] [[Philippusevangelium]]:
Geistes- oder Mysterienschulen hat es seit Menschengedenken und in vielen Kulturen gegeben. Als die bekanntesten werden in der Literatur des LRC behandelt: die Mysterienschulen der ägyptischen und griechischen Antike, der urchristlichen Gemeinschaften, die gnostischen Mysterienschulen, die mittelalterlichen Katharer und der Kreis, aus dem die Rosenkreuzerschriften des 17. Jahrhunderts hervorgingen.<ref>Konrad Dietzfelbinger: Mysterienschulen des Abendlandes. Vom alten Ägypten bis zu den Rosenkreuzern.</ref> Eine neuzeitliche Geistesschule ist ein Modell für eine Völker- und Menschheitsgemeinschaft der Zukunft, in der nach Einheit, Freiheit und Liebe unter den Menschen gestrebt wird. Auf diese Weise besteht dann die Möglichkeit, dass von einer Geistesschule erneuernde Impulse auf Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Religion ausgehen können.<ref>Konrad Dietzfelbinger: Die Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes. Eine spirituelle Gemeinschaft der Gegenwart, S.&nbsp;10 und Klappentext.</ref>


{{Zitat|vor=|nach=|Einige sagten: „Maria ist vom heiligen Geist schwanger geworden.“ Sie sind im Irrtum. Sie wissen nicht, was sie sagen. Wann ist je eine Frau von einer Frau schwanger geworden? Maria ist die Jungfrau, die keine Macht befleckte. Sie ist ein großes Heiligtum für die Hebräer, das sind die Apostel und die Apostelschüler. Diese Jungfrau, die keine Macht befleckte, die Mächte befleckten sich selbst. Und der Herr hätte nicht gesagt: „Mein Vater, der im Himmel ist“, wenn er nicht noch einen anderen Vater gehabt hätte, sondern er hätte einfach gesagt: „Mein Vater!“|Philippusevangelium|Spruch 17}}
'''Christian Rosenkreuz'''


== Die zwei Jesusknaben und die beiden Marien-Gestalten ==
Der Name „Christian Rosenkreuz" steht nach Auffassung des LRC einerseits für den Prototoyp des Menschen, der einen Befreiungsweg geht und andererseits für eine überzeitliche Kraft zur geistigen Erneuerung. Er versinnbildlicht das Aufblühen des göttlich-geistigen Prinzips (Rose) im Menschen (Kreuz) durch die Christuskraft (Christian). Das Buch ‘‘Die Chymische Hochzeit des Christian Rosenkreuz‘‘ von [[Johann Valentin Andreae]] (1586‒1654) beschreibt anhand der Figur Christian Rosenkreuz auf allegorische Weise einen christlichen Einweihungsweg von der ersten Berufung bis zur Auferstehung des unsterblichen Menschen. Christian Rosenkreuz war jedoch auch eine historische und spirituell sehr hochstehende Persönlichkeit. Es gibt über ihn wenig biografisch gesicherte Erkenntnisse, jedoch ist durch die Akasha-Forschung Rudolf Steiners der besondere Impuls erklärt worden, der durch Christian Rosenkreuz für die Entwicklung der Menschheit gegeben worden ist - siehe Neuchâtel, Erster Vortrag, 27. September 1911:  {{GZ||130|57ff}} und Neuchâtel, Zweiter Vortrag, 28. September 1911:{{GZ||130|69ff}}.


[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass um die Zeitenwende nicht nur ein, sondern [[Die zwei Jesusknaben|zwei Jesusknaben]] geboren wurden, der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesus]] und der [[Salomonischer Jesus|salomonische Jesus]]. Demgemäß gab es auch zwei Elternpaare. Nach Rudolf Steiner hießen die Eltern beider Jesusknaben Josef und Maria, was nicht ungewöhnlich ist, da diese Namen damals in [[Wikipedia:Palästina|Palästina]] weit verbreitet waren. Die Gestalt, die gemeinhin mit Maria identifiziert wird, ist die Mutter des nathanischen Jesusknaben, dessen Geburtsgeschichte im [[Lukas-Evangelium]] geschildert wird. Der nathanische Jesus stammte, wie aus dem Geschlechtsregister des Lukasevangeliums deutlich wird, aus der nathanischen Linie des Hauses [[Wikipedia:David (Israel)|David]]. Er stieg zur Zeitenwende zum allerersten Mal zu einer irdischen Geburt herab, hatte aber schon lange vorher in der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] eine enge Beziehung zu dem [[Christus]] und bereitete mit diesem durch die [[Vorstufen zum Mysterium von Golgatha]] dessen irdische [[Inkarnation]] vor, die erst mit der [[Jordan-Taufe]] im 30. Lebensjahr des [[Jesus von Nazareth]] erfolgte. Die Geschichte des zweiten Jesusknaben, des salomonischen Jesus, der aus der [[salomon]]ischen Linie Davids abstammte, wird im [[Matthäus-Evangelium]] geschildert. Er war nach der Angabe Rudolf Steiners der wiedergeborene hohe persische [[Einweihung|Eingeweihte]] [[Zarathustra]].
'''Einweihung'''


{{GZ|Nehmen wir einmal die Tatsachen. Der Schreiber des Matthäus-
In der Terminologie des LRC bedeutet Einweihung den Eintritt in einen höheren Seins- und Bewusstseinszustand. Das LRC unterscheidet, entsprechend dem Verlauf der Menschheitsgeschichte, mehrere Arten der Einweihung. So haben frühere Einweihungsformen der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit gedient.  Dem aufkeimenden Eigenbewusstsein im primitiven Menschen folgte die heute existierende vollständig individualisierte Persönlichkeit. Dieses vorläufige Ziel ist jetzt nicht nur für einzelne Menschen erreicht, sondern für einen großen Teil der Menschheit. Die nächste Stufe führt über die Überwindung der egozentrischen Persönlichkeit und des materiellen Denkens zu einer Neubeseelung durch den Geist.  
Evangeliums schildert, daß vorherverkündet wird die Geburt des
Schöpfers des Christentums, daß diese Geburt erfolgt, daß Magier
'''Geistfunke und Mikrokosmos'''
kommen aus dem Morgenlande, die den Stern wahrgenommen haben,
daß der Stern sie geführt hat an die Stätte, wo der Erlöser geboren
Nach Auffassung des LRC ist der Mensch ein zweifaches Wesen. Die sterbliche Persönlichkeit trägt ein ewiges Prinzip in sich, einen Geistfunken. Er ist das letzte Überbleibsel des ursprünglichen göttlichen Menschen. Dieser war ein vollständiger Mikrokosmos, eine Welt im Kleinen. Diese mikrokosmische Welt befand sich in Harmonie mit Gott und den Gebieten des Geistes, der Seele und der Materie.  
wird. Er schildert ferner, daß Herodes dadurch aufmerksam gemacht
wird und daß, um zu entgehen der Maßnahme des Herodes, die in dem
bethlehemitischen Kindermord besteht, das Elternpaar des Erlösers mit
dem Kinde nach Ägypten flieht. Als Herodes tot ist, wird Joseph, dem
Vater des Jesus, angezeigt, daß er wieder zurückkehren kann, und er
kehrt nun aus Furcht vor dem Nachfolger des Herodes nicht zurück
nach Bethlehem, sondern er geht nach Nazareth. - Ich will heute noch
absehen von der Ankündigung des Täufers. Ich will aber schon darauf
aufmerksam machen, daß, wenn wir das Lukas-Evangelium und das
Matthäus-Evangelium miteinander vergleichen, in den beiden Evangelien
die Vorverkündigung des Jesus von Nazareth ganz verschieden
erfolgt: das eine Mal erfolgt sie dem Joseph, das andere Mal der Maria.
Wir sehen dann aus dem Lukas-Evangelium, wie die Eltern des Jesus
von Nazareth ursprünglich in Nazareth wohnen und dann bei einer
Gelegenheit nach Bethlehem gehen, nämlich zur Zählung. Während sie
dort sind, wird der Jesus geboren. Dann erfolgt nach acht Tagen die
Beschneidung - nichts von einer Flucht nach Ägypten - ; und nach
einiger Zeit, die nicht weit danach liegt, wird das Kind dargestellt im
Tempel. Wir sehen, daß das Opfer dargebracht wird, das üblich ist, und
daß danach die Eltern mit dem Kinde nach Nazareth zurückziehen
und dort leben. Und dann wird uns ein merkwürdiger Zug erzählt, der
Zug, wie der zwölfjährige Jesus bei einem Besuch, den seine Eltern in
Jerusalem gemacht haben, im Tempel zurückbleibt, wie sie ihn suchen,
wie sie ihn dann wiederfinden im Tempel zwischen denen, welche die
Schrift auslegen, wie er ihnen da entgegentritt als ein Kundiger in der
Schriftauslegung, wie er sich verständig und weise im Kreise der Schriftgelehrten
ausnimmt. Dann wird erzählt, wie sie das Kind wiederum
mit nach Hause nehmen, wie es heranwächst; und wir hören nichts
Besonderes mehr von ihm bis zur Johannes-Taufe.


Da haben wir zwei Geschichten des Jesus von Nazareth vor der
Der Geistfunke wird auch als „Rosenknospe" bezeichnet, die erblüht, wenn sie von der geistigen Sonne erwärmt wird. Hierin liegt für das LRC der Beginn einer Entwicklung zur Wiederherstellung des vollkommenen Mikrokosmos, der auch ‘‘Neuer Mensch‘‘ genannt wird, gemäß {{Bibel|Eph|4|24|GNB}}: „Zieht den neuen Menschen an, den Gott nach seinem Bild geschaffen hat […]"
Aufnahme des Christus.|114|27f}}


{{GGZ|So sehen wir zwei Jesuskinder heranwachsen, einmal den Sohn des
'''Gnosis'''
nathanischen Elternpaares Joseph und Maria, und wir sehen diesen
Sohn geboren werden von einer jungen Mutter - im Hebräischen würde
man das Wort Alma dafür gebraucht haben - ; denn das, was als eine
junge Seele wirken sollte, mußte von einer ganz jungen Mutter geboren
werden. Mit diesem Sohne wohnte das Elternpaar nach der Rückkehr
aus Bethlehem wieder in Nazareth. Sie hatten keine anderen
Kinder. Es war der Mutter aufgespart, einzig und allein die Mutter
dieses Jesus zu sein.- Dann haben wir den Jesus des Elternpaares Joseph
und Maria aus der salomonischen Linie. Nachdem dieses Elternpaar aus
Ägypten zurückgekehrt und nach Nazareth übergesiedelt war, bekam
es noch eine Reihe von Kindern, die Sie im Markus-Evangelium angeführt
finden: Simon, Judas, Joses, Jakobus und auch zwei Schwestern
{{Bibel|Mk|6|3|LUT}}. — Die beiden Jesuskinder wachsen heran. Das Kind,
welches die Zarathustra-Individualität in sich birgt, entwickelt nach
und nach mit einer ungeheuer schnellen Reifung diejenigen Kräfte,
die es entwickeln muß, wenn eine so mächtige Individualität in dem
Körper tätig ist. Die Individualität, die in dem Körper des anderen
Jesus tätig ist, ist von anderer Art. Das Wichtigste ist ja an ihr der
Nirmanakaya des Buddha. Das ist etwas, was auf diesem Kinde ruht.
Daher wird uns auch gesagt, als die Eltern von Jerusalem zurückkommen:
Das Kind ist voll Weisheit - das heißt, in seinem Ätherleibe
ist es durchströmt von Weisheit - , und die Gnade des Gottes ist über
ihm {{Bibel|Lk|2|40|LUT}}. Aber es wuchs so heran, daß es die gewöhnlichen
menschlichen Eigenschaften, die sich auf Verstehen und Erkennen in
der äußeren Welt beziehen, außerordentlich langsam entwickelte. Der
triviale Mensch würde gerade dieses Jesuskind ein «verhältnismäßig zurückgebliebenes Kind» genannt haben, wenn er nur auf das gesehen
hätte, was Kräfte zum Verstehen und Begreifen der äußeren Welt
sind. Dafür aber entwickelte sich gerade in diesem Kinde das, was herunterströmte
aus dem es beschattenden [[Nirmanakaya]] des [[Buddha]]. Es
entwickelte eine Tiefe der Innerlichkeit, die sich mit nichts an Innerlichkeit
in der Welt vergleichen läßt. Es entwickelte sich eine Gefühlstiefe
in dem Knaben, die auf die ganze Umgebung in außerordentlicher
Art wirkte. — So sehen wir eine gefühlstiefe Wesenheit in dem nathanischen
Jesus heranwachsen, und wir sehen eine Individualität mit
einer ungeheuren Reife, mit einem tiefen Weltverständnis in dem salomonischen
Jesus heranwachsen.


Nun war der Mutter des nathanischen Jesus, jenes gefühlstiefen
Gemäß dem LRC nannten die alten Eingeweihten die göttlich inspirierte Wahrheit [[Gnosis|„Gnosis"]] oder „Kenntnis aus erster Hand". Ausgangspunkt für jede gnostische Richtung, ob westlicher oder östlicher Ausprägung, sind dabei die heiligen Schriften. Für die christliche Gnosis stellt die Bibel den Ausgangspunkt des Glaubens und Bekräftigung der inneren Erkenntnis dar.  
Kindes, Bedeutsames gesagt worden. Schon als Simeon dem neugeborenen
Kinde gegenüberstand und es überstrahlt sah von dem, den er
einst in Indien als Buddha noch nicht hatte sehen können, da sagte er
voraus das Große und Gewaltige, was sich jetzt vollziehen sollte; aber
er sagte auch die großen, bedeutungsvollen Worte von dem «Schwert,das der Mutter durch das Herz gehen» sollte (Lukas 2, 35). Auch dieses
Wort bezieht sich auf etwas, was wir heute noch verstehen lernen
wollen.


In unmittelbarer Nachbarschaft und unter den freundschaftlichen
'''Heilige Schriften'''
Beziehungen der Eltern wuchsen die beiden Kinder heran und entwickelten
sich beide ungefähr bis zu ihrem zwölften Jahre. Als das
zwölfte Jahr des nathanischen Jesus herankam, begaben sich dessen
Eltern nach Jerusalem, wie gesagt wird, der Sitte gemäß, um an dem
Osterfeste teilzunehmen, und sie nahmen das Kind mit, wie es gebräuchlich
war, wenn die Kinder reif wurden. Nun findet sich im
Lukas-Evangelium in außerordentlich geheimnisvoller Weise eine Erzählung
von dem zwölfjährigen Jesus im Tempel. Es heißt da: Als sich
die Eltern wieder zurückbegaben von dem Fest, vermißten sie plötzlich
den Knaben, und als sie ihn nirgends unter der Reisegesellschaft
fanden, da begaben sie sich wieder zurück und fanden ihn im Tempel
mitten unter den großen Lehrern, alle erstaunend durch seine Weisheit
{{Bibel|Lk|2|41-50|LUT}}.


Was war da geschehen? Fragen wir darüber die unvergängliche
Große Menschheitslehrer haben nach Meinung des LRC den Weg in das Gottesreich im Gewand der jeweiligen Kultur und nach dem Verständnis und den Möglichkeiten der jeweiligen Zeit erklärt und gewiesen.  
Akasha-Chronik. Die Tatsachen der Welt sind nicht so ganz einfach.
Was hier geschehen war, das geschieht in anderer Weise auch sonst in
der Welt. Es kommt vor, daß eine Individualität auf einer gewissen
Entwickelungsstufe andere Bedingungen braucht, als sie ihr von Anfang
an gegeben wurden. Daher kommt es immer wieder vor, daß ein
Mensch bis zu einem gewissen Lebensalter heranwächst - und dann auf
einmal in Ohnmacht fällt und wie tot ist. Da geht dann eine Umwandlung
vor sich: es verläßt ihn sein eigenes Ich, und ein anderes Ich
nimmt in seiner Körperlichkeit Platz. Eine solche Umlagerung des Ich
findet auch in anderen Fällen statt; das ist eine Erscheinung, die jeder
Okkultist kennt. Hier, bei dem zwölfjährigen Jesus war folgendes
geschehen: Jene Ichheit, die bis dahin als Zarathustra-Ichheit den Körper
des Jesus aus der königlichen Linie des davidischen Geschlechtes
gebrauchte, um auf die Höhe seiner Zeit zu kommen, drang aus dem
Körper des salomonischen Jesusknaben heraus und übertrug sich auf
den nathanischen Jesus, der daher wie ein Verwandelter erschien. Die
Eltern erkannten ihn nicht wieder, sie verstanden seine Worte nicht.
Denn jetzt sprach aus dem nathanischen Jesus das Zarathustra-Ich,
das sich auf ihn übertragen hatte. Das war der Zeitpunkt, als der
Nirmanakaya des Buddha sich mit dem ausgeschiedenen astraüschen
Mutterleibe vereinigte, und das war auch der Zeitpunkt, da sich das
Zarathustra-Ich mit dem nathanischen Jesus vereinigte. Jetzt lebte das
Zarathustra-Ich in dem nathanischen Jesus. Und dieses Kind, das so
verwandelt war, daß es die Eltern nicht verstehen konnten, das nahmen
sie jetzt mit nach Hause.


In nicht zu ferner Zeit starb dann die Mutter dieses Jesuskindes, so
Für den Weg des Rosenkreuzes ist die Bibel und im Besonderen das Neue Testament von zentraler Bedeutung. Die gnostischen Rosenkreuzer, zu denen sich das LRC zählt, gehen davon aus, dass sich die Bibel einer bildhaften Sprache bedient. Indem sie äußere Geschehnisse beschreibt, weist sie auf innere Vorgänge hin. Das Leben Jesu stellt somit bildhaft die Etappen eines inneren Weges dar, der den Menschen in das Gottesreich zurückführen kann.<ref>Vgl. dazu die Interpretationen der vier Evangelien von Konrad Dietzfelbinger, erschienen im Königsdorfer Verlag.</ref>.
daß dieses Kind, in dem das Zarathustra-Ich jetzt wohnte, von mütterlicher
Seite her verwaist war. Wir werden sehen, daß die Tatsache, daß
diese Mutter starb und das Kind verwaist zurückließ, noch auf einen
besonders tiefen Zusammenhang hinweist. - Auch das andere Kind
konnte nicht unter gewöhnlichen Verhältnissen fortleben, als das Zarathustra-
Ich es verlassen hatte. Der Joseph aus der salomonischen Linie
war schon früher gestorben, und die Mutter des salomonischen Jesuskindes
mit ihren Kindern, dem Jakobus, Joses, Judas, Simon und den
beiden Töchtern, wurde in dem Hause des nathanischen Joseph aufgenommen,
so daß also der Zarathustra jetzt wieder zusammenlebte
mit derjenigen Familie, in die er sich hineininkarniert hatte, bis auf den
Vater. Auf diese Weise haben sich die beiden Familien in eine zusammengesetzt,
und so lebt denn die Mutter der Geschwister - wir können
sie Geschwister nennen, denn nach dem Ich hin sind sie Geschwister -
in dem Hause des nathanischen Joseph mit dem Jesus, der aber seiner
Vaterstadt nach, leiblich, in Nazareth heimisch war. So lebte er mit
ihnen zusammen.


So sehen wir im Konkreten den Zusammenfluß des Buddhismus und
'''Kraftfeld'''
des Zarathustrismus.|114|108ff}}


=== Das Gespräch mit der Stiefmutter vor der Jordan-Taufe ===
Die gnostischen Rosenkreuzer des LRC gehen davon aus, dass sie durch ihr gemeinsames Reagieren auf den Christus-Impuls ein geistiges Potential aufrufen und in dieser Kraft eine Art spirituellen Körper erschaffen. Das gemeinsam aufgebaute atmosphärische Feld ermöglicht es, einen Lebensweg zu gehen, der sich durch ein inneres Wachstum kennzeichnet. Es beschleunigt eine tiefergehende Selbsterkenntnis und weckt das Vermögen, das eigene Wesen zu läutern, so dass das irdische Ego zum Diener des geistigen Weges werden kann. Menschen, die gemeinschaftlich den Weg zu ihrem geistigen Ursprung gehen, dienen gleichzeitig der Menschheit als Ganzes. Denn das gemeinsame Bemühen setzt Kräfte frei, die allen Menschen zugute kommen können.


Die vier [[Evangelium|Evangelien]] geben keine Auskunft über die Zeit zwischen dem 12. und dem 30. Lebensjahr des [[Jesus von Nazareth]]. [[Rudolf Steiner]] berichtet darüber in seinen Vorträgen über das sog. [[Fünftes Evangelium|Fünfte Evangelium]].
'''Naturordnungen'''


Kurz vor der [[Jordan-Taufe]] führte Jesus demnach ein intimes Gespräch mit seiner Stiefmutter leiblicherseits, in der er ihr erstmals von all den Zweifeln sprach, die in seiner Seele lebten und wie all die alte überlieferte Weisheit das Elend der Menschen nicht lindern könnte. Er wusste noch nicht genau, dass er die Zarathustra-Seele in sich trug, aber die alte Zarathustra-Lehre, die Zarathustra-Weisheit, der alte Zarathustra-Impuls stiegen während des Gespräches in ihm auf. Von all seinen Erlebnissen sprach er zu seiner Stiefmutter, von den Irrtümern der [[Schriftgelehrte]]n und von der Stimme der [[Bath-Kol]], die er vernommen hatte. Und merkwürdig ruhig hörte sie ihm zu, wie er von der Wertlosigkeit all dessen sprach, was ihr das Heiligste war, aber sie war eben von tiefster Liebe zu ihm erfüllt. Auch von seinen Erlebnissen bei den [[Essäer]]n erzählte er, insbesondere davon, wie er [[Luzifer]] und [[Ahriman]] vom Tor des Essäertempels hatte fliehen sehen und plötzlich verstand er, was das zu bedeuten hatte:
Ein wesentliches Kennzeichen dieser Welt ist nach Auffassung des LRC die Unvollkommenheit und der Tod. Alles, was hier entsteht und aufblüht, vergeht nach einer gewissen Zeit wieder. Alles Leben vollzieht sich im Spiel der Gegensätze. Das unsterbliche, ewige Leben ist für einen „Anderen" bestimmt, von dem Johannes sagte: „Sein Einfluss muss zunehmen, meiner muss abnehmen." {{Bibel|Joh|3|30|GNB}} Der unsterbliche „Andere", der geistige Funke im Innersten des Mikrokosmos, ist nicht in der Welt der Gegensätze zu Hause, sondern entstammt einer höheren Ordnung, die außerhalb der Begrenzungen von Diesseits und Jenseits liegt.  


{{GZ|Als ich einstmals nach einem intimen, wichtigsten Gespräch mit den Essäern wegging, da sah ich am Haupttore, wie Luzifer und Ahriman davonliefen. Seit jener Zeit, liebe Mutter, weiß ich, daß die Essäer durch ihre Lebensweise, durch ihre Geheimlehre sich selber vor ihnen schützen, so daß Luzifer und Ahriman vor ihren Toren fliehen müssen. Aber sie schicken dadurch Luzifer und Ahriman weg von sich zu den anderen Menschen hin. Die Essäer werden glücklich in ihren Seelen auf Kosten der anderen Menschen; sie werden glücklich, weil sie sich selber vor Luzifer und Ahriman retten!|148|83}}
'''Reinkarnation'''


Tief erschüttert war die Mutter von diesen Worten des Jesus, in denen seine ganze Seele, sein ganzes Ich lag. Sein ganzer Schmerz ergoss sich in die Seele der Mutter und sie fühlte sich wie eins mit ihm. Jesus aber fühlte, als ob alles, was seit seinem zwölften Jahre in ihm lebte, fortgegangen wäre während dieses Gespräches. Wie außer sich fühlte er sich, wie wenn sein Ich weggegangen wäre. Die Mutter aber fühlte, wie wenn sich ein neues Ich in sie hineinversenkt hätte; sie war eine neue Persönlichkeit geworden. Eine bedeutsame Verwandlung begann sich mit dem Jesus zu vollziehen und ebenso mit seiner Mutter.
Die [[Reinkarnation]] ist für das LRC von Bedeutung, weil sie mit der Vorstellung von der Möglichkeit der Befreiung vom [[Lebensrad|„Rad von Geburt und Tod"]] verbunden ist. Im Laufe der Inkarnationen sammeln sich in einem Mikrokosmos viele Erfahrungen an. Diese führen zu einer inneren Reife, die den Menschen für die Impulse des Geistfunkens empfänglich machen.  


{{GGZ|Je mehr er davon sprach, desto mehr wurde die Mutter voll von all der Weisheit, die in ihm lebte. Und alle die Erlebnisse, die seit seinem zwölften Jahre in ihm gelebt hatten, sie lebten jetzt auf in der Seele der liebenden Mutter! Aber von ihm waren sie wie hingeschwunden; er hatte gleichsam in die Seele, in das Herz der Mutter dasjenige hineingelegt, was er selber erlebt hatte seit seinem zwölften Jahre. Dadurch wandelte sich die Seele der Mutter um.|148|84}}
Die Reinkarnationslehre ist Bestandteil aller großen ursprünglichen Religionen. Auch im Urchristentum finden sich Reinkarnationsvorstellungen, wie zum Beispiel aus den Funden von Nag Hammadi hervorgeht. Es lassen sich aber auch im Neuen Testament Textstellen finden, die im Sinne der Reinkarnation gedeutet werden können.<ref>Nach [[Wikipedia:Helmut Obst|Helmut Obst]], in: [[Reinkarnation]]</ref>


Tagelang ging nun der Jesus wie traumverloren, wie von Sinnen im Haus herum, so dass seine Brüder schon meinten, er hätte den Verstand verloren. Dann ging er, wie von einer inneren Notwendigkeit getrieben, zum Jordan hin, wo Johannes seine Jünger taufte. Und mit der Jordan-Taufe geschah es nun, dass sich die Christus-Wesenheit in ihn herabsenkte.
'''Transfiguration'''


{{GGZ|Seit jenem Gespräche mit seiner Mutter war gewichen das Ich des Zarathustra und dasjenige, was vorher gewesen war, was er bis zum zwölften Jahre war, das war wiederum da, nur gewachsen, noch größer geworden. Und hinein in diesen Leib, der jetzt nur in sich trug die unendliche Tiefe des Gemütes, das Gefühl des Offenseins für unendliche Weiten, senkte sich der Christus. Der Jesus war jetzt durchdrungen vom Christus; die Mutter aber hatte auch ein neues Ich, das sich in sie hineinversenkt hatte, erlangt; sie war eine neue Persönlichkeit geworden.|148|84}}
Das Aufgehen im innereigenen höheren Menschen bezeichnet das LRC als Transfiguration. In diesem Prozess geht es darum, das dreidimensionale Ichbewusstsein und die Ichzentralität zu überwinden. Dadurch wird eine Beseelung erreicht, die sich nach dem Tod des stofflichen Körpers nicht auflöst, es bildet sich ein unsterblicher „Seelenkörper“. Ziel dieses Prozesses ist die Erneuerung des ganzen menschlichen Wesens (Mikrokosmos). So deutet das LRC die in der Bibel erwähnte „Wiedergeburt aus Wasser und Geist" {{Bibel|Joh|3|5-7|GNB}}.


=== Die geistige Vereinigung der beiden Marien ===
== Symbolik ==
'''Hauptemblem'''


Da zeigt nun die okkulte Forschung eine weitere bedeutsame Tatsache, welche die Mutter betrifft und die sich zugleich mit der Jordan-Taufe abspielte und die Verwandlung der Mutter zur Vollendung brachte. Sie war damals fünfundvierzig oder sechsundvierzig Jahre alt, da fühlte sie sich in ihrer Seele durchdrungen von dem Ich der Mutter des nathanischen Jesus, die schon früh gestorben war, so wie sich zugleich der Jesus von dem Christus durchdrungen fühlte. Sie fühlte sich seitdem ganz so wie jene junge Mutter, die einstmals den Lukas-Jesusknaben geboren hatte. Es war wie eine Wiedergeburt zur [[Jungfräulichkeit]], zu einer [[begierde]]losen Reinheit der [[Seele]].
Das in der Öffentlichkeit verwendete Hauptemblem besteht aus den ineinander verschränkten geometrischen Formen Kreis, Dreieck und Quadrat. Es findet sich in verschiedenen Ausprägungen in der historischen und zeitgenössischen Literatur
* In der [[Wikipedia:Kabbalistische_Lehrtafel|kabbalistischen Lehrtafel]] der [[Wikipedia:Antonia von Württemberg|Prinzessin Antonia zu Württemberg und Teck]] befindet sich das Symbol im oberen Drittel, umgeben von den hier so genannten oberen drei Sefiroth. Die Lehrtafel wurde ab 1652 unter Mitwirkung eines Beraterkreises der Prinzessin entworfen. Den Anstoß zur Erstellung des Gemäldes gab vermutlich [[Johann Valentin Andreae]], der als Hofprediger auch Lehrer der Prinzessin Antonia war. Andreae selbst ist auf der Lehrtafel als Prophet Jesaja verewigt. Im Frühjahr 1673, nach dem 60. Geburtstag Antonias, wurde der Bilderschrein in einer extra erbauten Kapelle in Bad Teinach der Öffentlichkeit vorgestellt und ist dort heute noch zu besichtigen. Die Lehrtafel stellt eine besondere Verbindung zwischen der jüdischen [[Kabbala]], der christlichen Botschaft und dem Rosenkreuzertum her.<ref>Ernst Harnischfeger: ''Mystik im Barock. Das Weltbild der Teinacher Lehrtafel.'' 2. Aufl. Urachhaus, Stuttgart 1994, ISBN 3-87838-274-X.</ref><ref>Otto Betz: ''Licht vom unerschaffenen Lichte. Die kabbalistische Lehrtafel der Prinzessin Antonia in Bad Teinach.'' 2. Aufl. Sternberg Verlag, Metzingen 2000, ISBN 3-87785-022-7.</ref>
* In dem Buch von [[Arthur Edward Waite]] ''The real history of the Rosicrucians'' (1887) findet man die Abbildung des „Philosophic Seal of the Society of Rosicrucians“, welches zur Besiegelung der Initiation von [[Sigismund Bacstrom]] durch Du Chazel F.R.C am 12. September 1794 verwendet wird.<ref>[[Arthur Edward Waite]]: ''The real history of the Rosicrucians founded on their own manifestoes, and on facts and documents collected from the writings of initiated brethren.'' London George Redway 1887, S. 414.</ref><ref>Harald Lamprecht: ''Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. S. 61.</ref>


{{GZ|In  demselben
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Augenblicke,  als  diese Taufe im Jordan geschah, fühlte auch die Mutter  etwas  wie  das  Ende  ihrer  Verwandlung. Sie  fühlte  -  sie  war  damals  im  fünfundvierzigsten,  sechsundvierzigsten  Lebensjahre  -,  sie
ObereSefirot.jpg|Kabbalistische Lehrtafel 1652
fühlte  sich  mit  einem  Male  wie  durchdrungen  von  der  Seele  jener
Lectorium Waite Logo.jpg|Philosophic Seal of the Society of Rosicrucians 1794
Mutter, welche  die Mutter  des  Jesusknaben war, der in  seinem  zwölften  Jahre  das  Zarathustra-Ich  empfangen  hatte,  und  die  gestorben
New symbol Lectorium Rosicrucianum.jpg|L.R.-Emblem seit Dezember 2014 mit mittigem Punkt
war. So  wie  der  Christus-Geist  auf Jesus  von Nazareth herabgekommen war,  so war der Geist der anderen Mutter,  die mittlerweile in der
Rosenkr.jpg|Kreuz mit Rose
geistigen  Welt  weilte,  herniedergekommen  auf  die  Ziehmutter,  mit
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der Jesus  jenes  Gespräch hatte. Sie fühlte sich seitdem wie jene junge
Mutter,  die  einstmals  den Lukas-Jesusknaben geboren hatte.|148|85}}


== Siehe auch ==
In der Philosophie des LRC wird das Emblem so erläutert:
{{Zitat|Der Kreis als Ursymbol steht makrokosmisch für den ewigen und unkennbaren Geist Gottes, die Fülle (das Pleroma), aus der alle Offenbarung hervorgeht und die alles Geoffenbarte umschließt. Aus dem Kreis tritt das Dreieck hervor, der geoffenbarte Geist in seiner dreifältigen Ansicht als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Aus dem Heiligen Geist entsteht das ‚Viereck des Baues‘, die Verkörperung der göttlichen Idee in der Ursubstanz. Kreis, Dreieck und Viereck zusammen sind auf jeder Ebene – ob Makrokosmos, Kosmos oder Mikrokosmos – ein universelles Symbol für die göttliche Schöpfung in ihrer vollkommenen Offenbarung aus Geist (Kreis), Seele (Dreieck) und Körper (Viereck). So ist dieses Zeichen der Einheit auch ein Symbol für den göttlichen Menschen, der sich auf dem Weg des Rosenkreuzes entfalten soll.|ref=<ref>[http://www.rosenkreuz.de/artikel/das-goldene-rosenkreuz-und-die-kraft-der-symbole rosenkreuz.de]</ref>}}


* [[Unbefleckte Empfängnis]]
'''Kreuz mit Rose und Hermesstab'''
* [[Jungfräuliche Geburt]]
 
* [[Immerwährende Jungfräulichkeit Marias]]
In den Tempeln der Stadtzentren befindet sich ein Kreuz mit angehefteter Rose an der Stirnwand. In den Konferenzzentren wird daneben das Symbol des [[Hermesstab]]es verwendet.<ref>Harald Lamprecht: ''Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. S. 285 ff.</ref>
 
== Der Weg ==
Als Kernstück der Arbeit des LRC gilt der „Weg der Befreiung". Manchmal wird er auch als Weg der Verwirklichung des wahren Selbst umschrieben. Bei diesem Weg geht es einerseits um eine Zurücknahme und andererseits um ein Wachstum: In dem Maß, wie das alte egozentrische Wesen schwindet, entfaltet sich ein neues seelisches Potenzial in der Kraft des Geistes. Im LRC hat sich ein Feld entwickelt, in welchem Menschen, die es wünschen, ein solches Potential entwickeln können.
 
Ein Sucher gelangt durch viele Erfahrungen an einen kritischen Punkt, an dem ihm das Leben als unbefriedigend erscheint. Er beginnt zu ahnen, dass es noch etwas ganz Anderes, Größeres gibt, als die mit den Sinnen erfahrbare Welt und zu dem er sich mehr und mehr hingezogen fühlt.<ref>Vgl. Konrad Dietzfelbinger: Die Schule des goldenen Rosenkreuzes, S.&nbsp;117-140.</ref>
 
Das LRC geht von verschiedenen Phasen auf diesem inneren Entwicklungsweg aus, die mit Einsicht oder Selbsterkenntnis, Sehnsucht nach dem Heil, Umkehr, neue Lebenshaltung und Einswerdung angedeutet werden.
 
Dieser fünffache Weg führt zu einer Persönlichkeit, die bewusst und selbstverantwortlich auf die geistigen Impulse reagiert und in ihrem Leben Liebe und Wahrheit wirken lässt, gemäß dem Jesus-Wort aus {{Bibel|Joh|8|32|GNB}}: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." Der Glaube ist dabei nicht das Für-wahr-Halten einer Lehre oder eines Dogmas, das  von einer Autorität vorgegeben wird. Er wird vielmehr als bewusste Verbindung mit der im Kandidaten erwachenden neuen Seele erfahren.
 
Die Erlebnisse auf dem spirituellen Weg werden letztendlich zu einer Verwandlung des ganzen Wesens führen. Ein Bild hierfür ist die Raupe, die sich verpuppt, um zum Schmetterling zu werden.
 
== Verbreitung und Organisation ==
Das LRC ist gegenwärtig (Stand 2017) in 40 Ländern tätig und zählt insgesamt ca. 14.400 Mitglieder. <ref>Mitgliederzahlen Stand Juli 2016 in: Jahresbericht der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft LRC INS, 2015.</ref>
 
'''Rechtsform und Finanzierung'''
 
In Deutschland ist das LRC ein eingetragener Verein, der als gemeinnützig anerkannt ist. In anderen Ländern sind es gemäß den rechtlichen Gegebenheiten zum Teil Vereine, zum Teil Stiftungen. Das LRC finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Über die Verwendung der Spenden und Beiträge informieren Jahresberichte. Seit Mai 1955 ist das LRC in Deutschland im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover eingetragen und seit 1998 registriert als: „Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes, Lectorium Rosicrucianum e.V.".
 
'''Leitung'''
 
Seit 1968 wird das LRC von einer „Internationalen Spirituellen Leitung" (ISL) geführt. Gegenwärtig (Stand 2017) besteht die ISL aus sieben Mitgliedern. Die sieben Regionen (siehe internationale Organisation) werden von jeweils einem „Präsidium" betreut. Für die „Arbeitsfelder" in einer Region gibt es „Landesleitungen" und in den lokalen Zentren „Zentrumsleitungen". Rechtlich ist in Deutschland der gewählte Vereinsvorstand verantwortlich.
 
Diese Leitungsfunktionen werden ehrenamtlich ausgeübt.<ref>Jahresberichte der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum (INS) 2015</ref>
 
'''Mitgliedschaft und Schülertum'''
 
Das LRC unterscheidet die Mitgliedschaft und das Schülertum. Die Mitgliedschaft ist für Interessierte geeignet, die noch nicht alle Konsequenzen des Schülerweges umsetzen möchten. Im Schülertum werden aufeinander aufbauende Phasen durchschritten. Es gibt „Leitlinien für Schüler", die bei dieser Form der Verbindung relevant werden. Die Leitlinien beinhalten u.a. eine vegetarische Ernährung, Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Drogen. Andere Punkte der Leitlinien betreffen das „Seelenleben". An erster Stelle steht das Bemühen um Aufrichtigkeit im Denken und Achtsamkeit als Grundstein für die Entwicklung des geistigen Lebens. <ref>Leitlinien für Schüler der Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes, 2013</ref>
 
Ein Austritt aus dem LRC ist jederzeit möglich in Form einer schriftlichen Erklärung. Das LRC betont, dass der Weg in einer Geistesschule nur gegangen werden kann, wenn die Schüler freiwillig ihre spirituelle Entwicklung angehen möchten.<ref>Heinrich Wilms: Die religionsphilosophischen Grundlagen der Glaubensgemeinschaft der Rosenkreuzer und ihr verfassungsrechtlicher Schutz, S.&nbsp;39.</ref>
 
'''Kinder und Jugendliche'''
 
Für Kinder und Jugendliche finden nach Altersgruppen unterteilt besondere Veranstaltungen statt. Als erzieherisches Ziel wird genannt, dem Kind und dem Jugendlichen Hilfestellung zu geben, seine Persönlichkeit harmonisch zu entwickeln sowie das geistige Element wach zu halten. Ein spiritueller Weg im Sinne des LRC kann erst als Erwachsener ab 18 Jahren begonnen werden. Die freie Entscheidung für den Eintritt setzt die Selbstständigkeit und Ausreifung des Verstandes voraus.<ref>Heinrich Wilms: Die religionsphilosophischen Grundlagen der Glaubensgemeinschaft der Rosenkreuzer und ihr verfassungsrechtlicher Schutz, S.&nbsp;38f.</ref>
 
'''Internationale Stiftungen INS und IDG'''
 
Die „Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum INS") wurde 1990 gegründet und hat ihren Rechtssitz in Zürich CH. Sie stellt weltweit Kredite für den Aufbau und die Renovierung von Zentrums- und Konferenzgebäuden zur Verfügung.
Die „Internationale Stiftung zur Entwicklung der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum IDG" mit Sitz ebenfalls in Zürich wurde 2010 gegründet. Sie unterstützt die Entwicklung des Werkes der Geistesschule weltweit sowie die für die Erarbeitung neuer Impulse geschaffene „International Development Group".<ref>Jahresbericht 2013 der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum (INS)</ref>
 
== Geschichte ==
[[Datei:Arnold_Hendrik_de_Hartog.png|miniatur|''A.H. de Hartog (1869-1938)'']]
[[Datei:Max Heindel.jpg|miniatur|''Max Heindel (1865-1919)'']]
[[Datei:R. Steiner.jpg|miniatur|''Rudolf Steiner (1861-1925)'']]
[[Datei:5 ZW Leene.jpg|miniatur|''Zwier Willem Leene (1882-1938)'']]
[[Datei:JvR.jpg|miniatur|''Jan Leene alias Jan van Rijckenborgh (1896-1968)'']]
[[Datei:CdP jung.jpg|miniatur|''Henriette Stok-Huizer alias Catharose de Petri (1902-1990)'']]
[[Datei:AGadal.jpg|miniatur|''Anatonin Gadal (1871-1962)'']]
 
 
=== Vorgeschichte (1924-1945) ===
Die Vorgeschichte des LRC begann im zweiten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts in den Niederlanden. Auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens kamen die beiden Brüder Zwier&nbsp;Willem&nbsp;Leene (1892-1938) und Jan Leene (1896-1968) in Kontakt mit dem damals bekannten Theologen A.&nbsp;H. de Hartog. Dieser, von [[Eduard von Hartmann]] und [[Jakob Böhme]] beeinflusst, vertrat die Auffassung, dass sich ein vernünftiger Glaube den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht verschließen darf. Auch betonte er die notwendige geistige Entwicklung des Menschen. Seine Neuinterpretation des Verhältnisses zwischen Gott und Mensch führte die beiden Brüder zu den Fragen nach dem Zusammenhang von Mensch und Kosmos und nach der Entwicklung der Menschheit. Antworten darauf fanden sie im esoterischen Weltbild von [[Max Heindel]] (1865-1919).
 
'''Die Rosicrucian Fellowship'''
 
1924 schlossen sich Zwier Willem Leene und Jan Leene der niederländischen Sektion von Heindels [[Rosicrucian Fellowship]] an. 1929 übernahmen sie deren Führung.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;32ff.</ref>
 
Heindel bezog seine wesentlichen Erkenntnisse von [[Helena Petrovna Blavatsky]], Mitbegründerin der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]], von dem englischen Theosophen [[George Robert Stow Mead]], einem Kenner der Hermetischen Lehre, der antiken Gnosis, des Hellenismus, des Judaismus und östlicher Weisheitslehren, sowie von [[Rudolf Steiner]] (1861-1925), dem Begründer der [[Anthroposophie]].<ref>Rudolf Steiner: Anthroposophie und Rosenkreuzertum, S.&nbsp;86ff.</ref>
 
Während der folgenden Jahre studierten die Brüder Leene zusammen mit Freunden wie Cor Damme die Ideen und Erkenntnisse der alten Weisheiten, legten diese für die aktuelle Zeit aus und vermittelten sie mündlich und schriftlich einem Kreis von Interessenten. Zur Herausgabe verschiedener Zeitschriften, Bücher, Broschüren und Kurse eröffneten sie ein Publikationsbüro. Ab 1930 gehörte Hendrikje Stok-Huizer diesem Kreis an.
 
Inhaltlich stand das Studium der Bücher Heindels im Vordergrund. Ziel war eine geistige Entwicklung der Persönlichkeit. Zu dieser Zeit bestand die Gruppe bereits aus über fünfhundert Studierenden und ebenso vielen Interessierten.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;210f.</ref>
 
'''Ablösung von der Rosicrucian Fellowship'''
 
1935 spürten die drei Freunde Jan Leene, Zwier&nbsp;Willem Leene und Cor Damme in der Bibliothek des British Museum in London die Originaldrucke der drei sogenannten Manifeste der Rosenkreuzer auf: die [[Fama Fraternitatis]], die [[Confessio Fraternitatis]] und [[Die chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutz]], erschienen 1614 bis 1616.
Dieses Ereignis löste bei der initiativen niederländischen Rosenkreuzer-Gruppe einen starken Impuls aus; es wurden Pläne für eine weltweite Verbreitung der gefundenen Schriften entwickelt. Bei den Nachfolgern von Max Heindel in Oceanside/Kalifornien stießen die neuen Ideen auf wenig Interesse. Hierüber und über weitere Fragen kam es zur Trennung. Der niederländische Freundeskreis begann, die Rosenkreuzerschriften zu erläutern und zu verbreiten.
1938 verstarb Zwier&nbsp;Willem Lene, und Hendrikje Stok-Huizer wurde neu ins Leitungsteam aufgenommen.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;113ff.</ref>
 
'''Verbot während des Zweiten Weltkriegs'''
 
Unter der Nazi-Besetzung in den Niederlanden waren alle esoterischen Gemeinschaften verboten. Der Tempel und die Einrichtung des Hauptsitzes der Rosenkreuzer-Gruppe in Haarlem NL wurden von den Besetzern geplündert. Jan Leene wurde 1941 von der Gestapo verhaftet und verhört. Anschließend wurde er wieder freigelassen mit der Auflage, seine Tätigkeit einzustellen. Doch die Arbeit ging im Untergrund unter verschiedenen Decknamen weiter.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;181ff.</ref>
 
=== Gründung und Entwicklung (1945-1969) ===
'''Erste Schritte nach dem Zweiten Weltkrieg'''
 
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Jan Leene den Autorennamen [[Jan van Rijckenborgh]] an. 1946 gründete er zusammen mit Hendrikje Stok-Huizer (späterer Autorenname: [[Catharose de Petri]]) in Haarlem das LRC, das ab 1946 auch unter dem Namen „Schule des Rosenkreuzes" auftrat.
 
Mit dem Bezug des Konferenzzentrums Renova bei Bilthoven entwickelte sich in der Lehre ein neuer Schwerpunkt: die christlich-hermetische Gnosis mit dem Ziel der [[#Begriffe|„Transfiguration"]]. Das brachte auch eine neue Arbeitsmethode mit sich: Es ging nun nicht mehr in erster Linie um die Entwicklung der Persönlichkeit, sondern darum, aus dem geistigen Prinzip, das in jedem Menschen ruht, den kommenden [[#Der kommende neue Mensch|„Neuen Menschen"]]) entstehen zu lassen.
1950 wurde in Holland ein spezieller Jugendtempel (Noverosa) für das internationale Jugendwerk errichtet. Auch in Brasilien war die Schule seit Beginn der fünfziger Jahre aktiv. 1952 wurde das erste Zentrum in Rio de Janeiro eingeweiht.
 
Von 1946 bis 1967 veröffentlichte das LRC 26 Bücher und gab verschiedene Zeitschriften heraus. Die meisten Bücher wurden aus Ansprachen von Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri zusammengestellt.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;223ff.</ref>
 
'''Das Erbe der Katharer'''
 
Am 1. September 1954 fand der erste persönliche Kontakt von Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri mit Antonin Gadal statt.
 
Der südfranzösische Historiker und Höhlenforscher war vertraut mit den alten keltischen und ägyptischen Mysterien, vor allem aber hatte er die Geschichte der mittelalterlichen Katharer erforscht. Diese sollen zur Zeit der Kreuzzüge mit dem Orden der Rosenkreuzer und dem Orden der Ritter vom Heiligen Gral verbunden gewesen sein und ein esoterisches Christentum vertreten haben. Nach Gadal kam von den Rosenkreuzern die Weisheit, von den Katharern die Liebe und vom Gral die Kraft der Verwirklichung. Auf dieser Basis gründeten Antonin Gadal, Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri 1957 ein neues Bündnis, genannt „Dreibund des Lichts".<ref>Antonin Gadal: Der Triumph der Universellen Gnosis, ganzes Buch.</ref><ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;266f.</ref><ref>Reiner Klein: Die Mysterien der Katharer, S.&nbsp;231f.</ref>
 
'''Erste ausländische Konferenzzentren'''
 
In den fünfziger Jahren wurde die „Innere Schule" mit den beiden Stufen „Höhere Bewusstseinsschule" und „Ecclesia" errichtet. Sie wurde auch als „Mysterienschule" bezeichnet.
1956-58 entstanden in den Niederlanden verschiedene Tempelbauten (Haarlem, Noverosa, „Rozenhof" in Santpoort). In Deutschland veranstaltete der 1955 für die ersten deutschen Interessenten gegründete Verein zu Ostern 1956 die erste deutsche Konferenz mit 120 Teilnehmern. Am 8. März 1958 wurde in Calw (Baden-Württemberg) das erste deutsche Konferenzzentrum eröffnet. Im selben Jahr entstand in Südfrankreich ein erstes Konferenzzentrum.<ref> Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;256f.</ref>
 
1964 entstand der Aquarius-Tempel in São Paulo. Am 21. August 1965 wurde in Bad Münder bei Hannover das zweite deutsche Konferenzzentrum fertig gestellt. Erste Zentren und Konferenzorte entstanden auch in Polen und in Brasilien.
 
'''Veröffentlichungen und Aquarius-Konferenzen'''
 
Die Jahre von 1959 bis 1968 standen im Zeichen der Veröffentlichung von zentralen Büchern: der Texte des Corpus Hermeticum (kommentiert in den vier Bänden der ‚Ägyptischen Urgnosis‘), der Erläuterungen der drei Rosenkreuzer-Manifeste und des [[Tao Te King]] von [[Lao Tse]] sowie der gnostischen Schrift Pistis Sophia des [[Valentinus]]. 
 
Zwischen 1963 und 1967 fanden in Renova, Calw, Bad Münder, Basel und Toulouse fünf internationale Konferenzen statt, während derer die mehreren tausend Teilnehmer auf die „neue Strahlenwirksamkeit des Aquarius-Zeitalters" vorbereitet wurden.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;300ff.</ref>
 
'''Die große Krise'''
 
Im Jahr 1968 kam es zunächst zu einer großen Krise. Der Kauf von Immobilien und der Bau neuer Tempel führten zu finanziellen Problemen. Nur mit großer Mühe konnte der finanzielle Zusammenbruch vermieden werden.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 332f.</ref> 
Schwerer ins Gewicht fiel jedoch der Tod Jan van Rijckenborghs am 17. Juli 1968. Die Frage der Nachfolge verursachte große Diskussionen sowohl in der Leitung der Schule als auch unter den Schülern und Schülerinnen. 
 
Mehr als ein Jahr vor seinem Ableben hatte Jan van Rijckenborgh seinen Sohn Henk Leene zum Nachfolger bestimmt. Kurz vor seinem Tod hatte er jedoch sieben Personen, seine engsten Mitarbeiter, als Internationale Spirituelle Leitung eingesetzt. Einer von diesen sieben war auch Henk Leene. Dieser war nach dem Ableben Jan van Rijckenborghs offenbar noch ganz von früheren Äußerungen seines Vaters erfüllt und wollte die Geistesschule gemäß eigenen Ideen weiterführen. Er gewann indessen bei Catharose de Petri und den anderen sechs Mitgliedern der Spirituellen Leitung nicht den Rückhalt, den er gebraucht hätte, verließ im März 1969 mit einer Anzahl von Schülern die Geistesschule des Rosenkreuzes und gründete eine neue Organisation: Gemeinschaft R + C, Rosae Crucis (später unbenannt in „Sivas“). <ref> Konrad Dietzfelbinger: Die Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes, S.&nbsp;193.</ref>
 
 
=== Neubeginn und Weiterentwicklung (1969-2017) ===
'''Konsolidierung'''
 
Catharose de Petri gelang es, die verbliebenen Leitungsorgane und Schüler wieder zu einigen, sodass die Arbeit weitergehen konnte, wenn auch stark reduziert. Es folgte eine zwölfjährige Konsolidierungsphase. In dieser Zeit veröffentlichte Catharose de Petri verschiedene Bücher und Broschüren.
 
1970 übergab sie die spirituelle Leitung der Schule vollständig einem achtköpfigen Kollegium.
1989, kurz vor dem Tod von Catharose de Petri, wurde die Internationale Spirituelle Leitung auf dreizehn Mitglieder erweitert.
 
Von 1974 bis 1978 fanden zahlreiche Eröffnungen von Zentrumsgebäuden und Tempeln statt, u. a. in Schweden, Frankreich, den USA, Deutschland, Belgien und Neuseeland.
Ausgehend von den Zentren in Basel, Bern, Zürich und Lausanne wurde 1978 in Caux ein schweizerisches Konferenzzentrum eröffnet.
 
Der österreichische Konferenzort Schloss Neustein in Kärnten wurde 1988 installiert.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;321ff.</ref> 
 
'''Weltweite Ausbreitung'''
 
In der Periode von 1990-2001 erlebte das LRC eine weltweite Ausbreitung. An vielen Orten entstanden Zentren, regionale Konferenzzentren und Tempel, zuerst in Spanien, Polen, Ungarn und Italien, sodann in Bolivien und Kolumbien. Auch in Afrika entstanden erste Zentren. In Russland konnte 1993 mit der Aufbauarbeit begonnen werden.
 
Ab 1981 fand jedes fünfte Jahr in Ussat in Südfrankreich eine internationale Konferenz mit mehreren tausend Teilnehmern statt.
 
Im Jahr 2000 wurde das dritte deutsche Konferenzzentrum in Birnbach im Westerwald eröffnet. Gleichzeitig teilte die Internationale Spirituelle Leitung ihre Aktivitäten in sieben Regionen auf, und 2001 übertrug sie die organisatorische Leitung der Schule sieben regionalen „Präsidien", die 2008 auf vierzig Mitglieder erweitert wurden.<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S.&nbsp;358ff.</ref> 
 
 
=== Impulse zur Erneuerung ===
'''Ausrichtung an aktuellen Entwicklungen'''
 
Modernität und Aktualität in Sprache und Form waren für die Gründer des LRC wichtige Elemente. Es ging ihnen darum, der zeitlosen Wahrheit immer wieder einen zeitgemäßen Ausdruck zu verleihen. Folgerichtig wird seit der Jahrtausendwende und verstärkt nach 2012 in verschiedenen Publikationen und anlässlich von Konferenzen dem gesellschaftlichen Paradigmenwechsel und den neuen atmosphärischen Bedingungen Ausdruck verliehen. <ref>Pentagramm 2012/6, S.&nbsp;10ff. und 2013/6, S.&nbsp;2ff.</ref><ref>Peter Gotthard Bieri: Die Freude der Erneuerung. DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 2013, ISBN 978-3-938540-68-8, S.&nbsp;54ff.</ref> Das heutige Verständnis findet insbesondere im aktuellen Leitbild des LRC Ausdruck. <ref>https://www.rosenkreuz.de/kategorie/das-leitbild-der-geistesschule </ref>
 
Die Äußere Schule wurde umgestaltet, sodass die Orientierung und Erprobung der ersten Schritte des Weges in der Gemeinschaft erleichtert sind.<ref>Jahresberichte der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum INS 2012 und 2013.</ref>
 
'''Dialoge mit Repräsentanten von Kunst, Wissenschaft und Spiritualität'''
 
Seit einigen Jahren führt das LRC Dialoge herbei mit Repräsentanten von Kunst, Wissenschaft und Spiritualität. Hierzu wurden in einer Reihe von Ländern Stiftungen oder stiftungsähnliche Institute gegründet.
 
Es begann 1998, als in den Niederlanden das erste öffentliche Symposium über gnostische Denker in Zusammenarbeit mit der [[Bibliotheca Philosophica Hermetica]] und mit Beteiligung von Gastreferenten stattfand. .<ref>Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 360.</ref> 
Hervorzuheben ist das Symposium „Geroepen door het wereldhart" vom Jahr 2009 im niederländischen Konferenzzentrum Renova, an dem leitende Personen von AMORC, Rosicrucian Fellowship, Anthroposophie, Theosophie, Freimaurerei, der Internationalen Sufi-Bewegung und des LRC als Referenten teilnahmen. <ref> Symposion Geroepen door het Wereldhart, Rozekruis Pers, Haarlem 2009, deutsche Ausgabe: Vom Weltenherzen gerufen, Stiftung Rosenkreuz, Birnbach 2009; zu den Referenten s. www.stiftung-rosenkreuz.org/publikationen) </ref>
 
In Deutschland wurde im März 2007 die gemeinnützige Stiftung Rosenkreuz zur Förderung hermetischen und gnostischen Gedankenguts ins Leben gerufen. Sie hat über ihre Symposien bis Ende 2016 ca. 40 Paperbacks herausgegeben mit Beiträgen von Naturwissenschaftlern (darunter vielen Hochschullehrern), Künstlern und Repräsentanten spiritueller Strömungen (Rosenkreuzer, Anthroposophen, Theosophen, Sufis, Freimaurer, Buddhisten, Vertreter der integralen Bewegung, der Sri Aurobindo Bewegung, der Kabbala und auch evangelische und katholische Theologen). <ref> www.stiftung-rosenkreuz.org/publikationen/ </ref>
 
Themen der Symposien und Veröffentlichungen waren zum Beispiel: Gesellschaft, Individuum und Planet - Wohin? (2016), Nukleare Prozesse - Bewusstseinsprozesse (2013), Homo sapiens - Quo vadis? Der Mensch zwischen genetischem Zwang und geistiger Freiheit (2014), Inspiration und Wissenschaft (2015), Mensch und Erde - Wege zu einem inneren Klimawandel (Symposium Osnabrück 2009, Symposium Bonn 2010), Was ist das Positive an unserer Zeit? - Ursprung und Zukunft im Lichte der Gegenwart (2012), Künstliche Intelligenz (2016), Der Geist der Erde. Mensch, Tier und Pflanze - Beziehung und Verantwortung (2016), Tauch ein in die Stille - Dialoge zu Meister Eckart (2015). <ref> www.stiftung-rosenkreuz.org/publikationen/ </ref>
 
== Kritik ==
'''Einschätzungen durch Behörden'''
 
Eine Fachkommission des Deutschen Bundestags hat 1996 ein Gutachten über die neueren religiösen Bewegungen (das auch das LRC betraf) erstellen lassen. In diesem Gutachten wird festgehalten, dass bei diesen Religionsgemeinschaften sowohl Eintritt wie Ausstieg jederzeit freiwillig erfolgen könne, und dass es „keine Psychotechniken wie Gehirn-, Seelenwäsche oder Psychomutation" gebe. Es sei auch keine erhöhte Straffälligkeit bei Mitgliedern von kleineren Religionsgemeinschaften zu beobachten. Der Endbericht kommt zum Ergebnis, dass „gesamtgesellschaftlich gesehen die neuen religiösen und ideologischen Gemeinschaften und Psychogruppen keine Gefahr für Staat und Gesellschaft […] darstellen."<ref>Vgl. Bundestagsdrucksache&nbsp;13/10950, S.&nbsp;54ff., S.&nbsp;107f. und S.&nbsp;149.</ref>
 
Auf Nachfrage des LRC Deutschland schrieb ein Mitglied der Fachkommission: „Ich kann [] als meine persönliche Einschätzung […] formulieren, dass ich die Rosenkreuzer für vergleichsweise harmlos ansehe. Sie sind sicherlich in keiner Weise zu vergleichen mit den Organisationen, die in der Presse immer wieder zitiert und angegriffen werden […]"<ref>Schreiben vom 9. Oktober 1996 von Frank Sassenscheidt-Grote, Mitglied der Fraktion der SPD im Deutschen Bundestag und Mitglied der erwähnten Fachkommission.</ref>
 
Vertreter von Städten und Gemeinden in Deutschland, in denen das LRC Konferenzzentren unterhält, äußern sich seit Jahrzehnten positiv über die Geistesschule. Sie betonen den einwandfreien, gepflegten Zustand der baulichen Anlagen und die reibungslose, harmonische Zusammenarbeit mit den Behörden.<ref>Schreiben des Stadtdirektors der Stadt Bad Münder vom 24. Januar 1994 und Schreiben der Hauptverwaltung der Großen Kreisstadt Calw vom 13. Januar 1993.</ref>
 
'''Beurteilung durch kirchliche Institutionen'''
 
Seit seinen Anfangszeiten sah sich das LRC (LRC) Angriffen von Seiten der etablierten Landeskirchen ausgesetzt. Ihre Argumente waren sowohl theologischer als auch weltanschaulicher Art. In früheren Jahrzehnten standen theologische Vorbehalte im Vordergrund, wie sie seit je den gnostischen Lehren gegenüber gemacht wurden: Dualismus, Scheinleib Jesu Christi (Doketismus) und Selbsterlösung durch geheimes Wissen. Diese wirken nebst den weltanschaulichen Vorwürfen (Hochmut, Weltflucht, asketische Lebensweise usw.) immer noch nach.<ref>Vgl. dazu: Konrad Dietzfelbinger: Mysterienschulen des Abendlandes, S.&nbsp;454ff.</ref>
 
In den letzten Jahrzehnten ist die Resonanz von kirchlichen Stellen gegenüber dem LRC differenzierter und sachlicher geworden. Die deutsche [[Wikipedia:Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen|Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen]] (EZW), die zur Beobachtung von Jugendsekten und neuen religiösen Bewegungen eingerichtet wurde, brachte in ihrem Materialdienst bis 2001 mehrere Informationshefte heraus, die sich mit dem LRC kritisch auseinandersetzten. Die hauptsächlichen Kritikpunkte waren:
* Überhebliches Selbstverständnis und unzeitgemäße, bevormundende Vorschriften,
* Feindschaft zur Theologie und zu den Kirchen,
* Beschneidung der persönlichen Freiheitsrechte der Mitglieder (Verbote und asketische Lebensregeln),
* Desinteresse an einer ökumenischen Zusammenarbeit,
* Forderung, aus Kirchen und freikirchlichen Gemeinschaften auszutreten,
* Inkohärente Lehre mit widersprüchlichen Aussagen und Unklarheiten,
* Heilsweg als rigoroser ethischer Eingriff in die persönliche Handlungs- und Entscheidungsfreiheit.
 
Ein jüngerer Bericht der EZW von 2012 zeichnete ein positiveres Bild. Zwei Vertreter der EZW hatten einen Tempeldienst im Zentrum Berlin besucht. Ihr kurzer Bericht fiel freundlich-wohlwollend aus, enthielt aber auch leise Kritik am Gesehenen und Gehörten. In abgemilderter Form schwangen bekannte Kritikpunkte mit wie „Geheimgesellschaft", „Dualismus", „Weltabgewandtheit", „Ich-Zerbrechung" und „Kritiklosigkeit". Auch  die Artikel über das LRC im Handbuch „Kirchen, Sekten, Religionen" (7.&nbsp;Auflage 2003) und dem „Handbuch Weltanschauungen, religiöse Gemeinschaften, Freikirchen (1. Auflage 2015)  sind sachlich und neutral abgefasst.<ref>EZW, Materialdienst 2/12, S.&nbsp;67ff.</ref>
 
== Weblinks ==
* Lectorium Rosicrucianum  http://www.rosenkreuz.de/
* Stiftung Rosenkreuz http://www.stiftung-rosenkreuz.org/
* DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach  http://www.drp-rosenkreuz-verlag.de
* Verlag, Druckerei und Buchhandlung „Rozekruis Pers", Haarlem NL  http://www.rozekruispers.com/
* Bibliotheca Philosophica Hermetica, Amsterdam  http://www.ritmanlibrary.com
* Königsdorfer Verlag, Königsdorf  http://www.koenigsdorfer-verlag.de
* Grundschulen des Rosenkreuzes in den Niederlanden  http://www.janvanrijckenborghschool.nl/


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001), ISBN 3-7274-1140-6 {{Vorträge|114}}
'''Einführungen und Übersichten'''
 
* Kristallreihe 5: ''Gnosis als innerliche Religion.'' DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1997, ISBN 90-6732-195-8.
* Konrad Dietzfelbinger: ''Mysterienschulen des Abendlandes. Vom alten Ägypten bis zu den Rosenkreuzern''. Königsdorfer Verlag, Königsdorf 2004, ISBN 978-3-938-156-16-2. 
* Konrad Dietzfelbinger: ''Die Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes. Eine spirituelle Gemeinschaft der Gegenwart.'' Königsdorfer Verlag, Königsdorf 2010, ISBN 978-3-938156-08-7.
* Matthias Pöhlmann, Christine Jahn (Herausgeber): ''Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen.“ VELKD, Gütersloh 2015
* Harald Lamprecht: ''Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch.'' Göttingen 2004


{{GA}}
'''Primärliteratur (Auswahl)'''
* Jakob Böhme: ''Aurora oder Morgenröte im Aufgang. '' Neisse Verlag, Dresden 2012, ISBN-10:3-86276-077-4.
* Antonin Gadal: ''Der Triumph der Universellen Gnosis. '' In de Pelikaan, Amsterdam 2006, ISBN 978-90-71608-19-3.
* Catharose de Petri: ''Das Lebende Wort. '' Rozekruis Pers, Haarlem 1990, ISBN 90-6732-050-1.
* Jan van Rijckenborgh: ''Die Ägyptische Urgnosis, Teile 1-4.'' DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1982-1985, ISBN  90-6732-071-4, ISBN 90-6732-151-6, ISBN 90-6732-012-9, ISBN 90-6732-013-7.
* Jan van Rijckenborgh: ''Die Alchimische Hochzeit des Christian Rosenkreuz Teile 1+2. '' DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1998 und 1991, ISBN 90-6732-152-4 und ISBN 90-6732-056-0.
* Jan van Rijckenborgh: ''Das Bekenntnis der Bruderschaft des Rosenkreuzes.'' Rozekruis Pers  Haarlem 1980, ISBN 90-6732-111-7.
* Jan van Rijckenborgh: ''Der Ruf der der Rosenkreuzer Bruderschaft.'' DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1985, ISBN 90-6732-011-0.
* Jan van Rijckenborgh, Catharose de Petri: ''Die Chinesische Gnosis.'' Kommentare zum Tao Teh King von Lao Tse. Rozekruis Pers, Haarlem 1988, ISBN 90-6732-026-9.


== Weblinks ==
'''Sekundärliteratur (Auswahl)'''
* Peter Huijs: ''Gerufen vom Herzen der Welt.'' DRP Verlag, Birnbach 2010, ISBN 978-3-938540-26-8.
* Reiner Klein: ''Die Mysterien der Katharer.'' Verlag Zeitenwende, Radeberg 2008, ISBN 978-3-934291-51-5.
* Michael Rüttinger, Angela Paap, Konrad Dietzfelbinger: ''Christian Rosenkreuz. Wesen und Weg des Menschen.'' Königsdorfer Verlag, Königsdorf 2014, ISBN-10:3-938156-29-5.
* Peter Selg: ''Rudolf Steiner und Christian Rosenkreutz.'' Ita-Wegman-Inst., Arlesheim 2010, ISBN 978-3-905919-25-7.
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophie und Rosenkreuzertum.'' Ausgewählte Texte, herausgegeben und kommentiert von Andreas Neider. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2007, ISBN 978-3-7274-5376-2.
* Heinrich Wilms: ''Die religionsphilosophischen Grundlagen der Glaubensgemeinschaft der Rosenkreuzer und ihr verfassungsrechtlicher Schutz.'' Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-17-016791-9.
* Ger Westenberg: ''Max Heindel and the Rosicrucian Fellowship.'' The Rosicrucian Fellowship, Madison 2014, ISBN 90-73736-33-1


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== Einzelnachweise ==
{{Commonscat|Madonna and Child|Maria mit Kind}}
* {{DNB-Portal|118640909|NAME=Maria}}
* {{DDB|Person|118640909}}
*[http://www.gerd-albrecht.de/Die%20Gnostischen%20Schriften/Das%20Philippusevangelium.htm Das Philippusevangelium] (Gerd Albrecht)
* [http://web.archive.org/web/20070912010206/http://wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/node87.html#SECTION000190000000000000000 Das Philippusevangelium] (deutsche Übersetzung von Gerd Lüdemann und Martina Janßen)


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<references />


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[[Kategorie:Rosenkreuzer]]

Version vom 17. April 2017, 15:24 Uhr

Emblem des Lectorium Rosicrucianum (seit 2014 mit Punkt).
Konferenzzentrum Westdeutschland in Birnbach
Konferenzzentrum Süddeutschland in Calw
Konferenzzentrum Norddeutschland in Bad Münder

Das Lectorium Rosicrucianum (LRC) versteht sich als christliche Geistesschule. Es tritt auch unter den Bezeichnungen Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes oder Internationale Schule des Rosenkreuzes auf. Seine Ursprünge liegen in den Niederlanden. Jan Leene (Autorenname Jan van Rijckenborgh) und sein 1938 verstorbener Bruder Zwier  Willem Leene gehörten seit 1924 der niederländischen Sektion von Max Heindls Rosicrucian Fellowship an; 1935 machte sich die Gruppe unter der Leitung der beiden Brüder unabhängig. 1946 konstituierte sie sich neu und gab sich den Namen LRC. Die geistige Leitung übernahmen Jan van Rijckenborgh und Hendrikje Stok-Huizer (Autorenname Catharose de Petri).

In Deutschland ist das LRC seit Mai 1955 im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover als gemeinnütziger Verein eingetragen.[1] Die deutschen Konferenzzentren sind in Calw, Bad Münder und Birnbach, Ww;.in der Schweiz befindet sich das Konferenzzentrum in Caux (bei Montreux) und in Österreich in Steinfeld a/d Drau. Weltweit zählt das LRC etwa 14.400 Mitglieder [2], davon ca. 2.700 Mitglieder in Deutschland, 610 in der Schweiz und 135 in Österreich (Stand 2016).

Name und Bedeutung

Der Name ‘‘Lectorium Rosicrucianum‘‘ knüpft an die rosenkreuzerische Tradition an, die bis in das 17. Jhd. zurückverfolgt werden kann und deren zentrale Figur „Christian Rosenkreuz" ist. „Lectorium" ist die lateinische Bezeichnung für einen Hörsaal (wörtlich ‚Lesesaal‘). Das Wort Rosicrucianum ist eine moderne Latinisierung aus ‘‘rosa‘‘ (Rose) und ‘‘crucis‘‘ (Genitiv von crux = Kreuz). Nach Auffassung des LRC bezieht sich der Name „Christian Rosenkreuz" in erster Linie auf ein geistiges Prinzip im Menschen. ‘‘Christian" deutet auf Jesus Christus als eine lebendige, allgegenwärtige Kraft hin. Die Rose ist Symbol für einen in jedem Menschen ruhenden göttlichen Kern, auf dessen Basis eine seelische Verwandlung stattfinden kann.[3] Das LRC sieht seine Aufgabe darin, Menschen zu helfen, den göttlichen Kern in ihrem Innern zu wecken. Durch seine Lehre und sein geistiges Feld will es etwas von der „universellen Wahrheit" vermitteln. Schriften und Ansprachen versuchen, die verborgenen Inhalte von Mythologien, Weisheitsschriften, der Künste, der Wissenschaften und der Geschichte der Menschheit aufzuzeigen. Ziel ist es dabei, Wahrheitssuchende auf ihrem Weg zu unterstützen, in das göttliche Lebensfeld einzutreten. Dafür ist die Erneuerung des Geistes, der Seele und des Körpers erforderlich.[4]

Lehre

Das LRC gibt an, dass die von ihm verwendeten Inhalte, Begriffe und Symbole Ausdruck einer „Universellen Lehre" sind. Diese Lehre ist nicht in bestimmten Schriften oder Büchern aufgeschrieben, sondern befindet sich als Information und Potenzial im Herzen jedes Menschen. Nach Auffassung des LRC enthält sie den zeitlos gültigen Befreiungsweg, wie er allen Erlösungsreligionen und tieferen spirituellen Bewegungen zugrunde liegt.

Abhängig von der Menschheitsentwicklung hat die Universelle Lehre im Laufe der Zeit viele Formen angenommen. Sie liegt unter anderem den Evangelien und der Lehre von Jesus, Buddha, Hermes Trismegistos, Lao Tse und anderen großen Weltlehrern zu Grunde. In den überlieferten Schriften finden sich Aspekte der einen Wahrheit. Sie sind angepasst an das Bewusstsein einer bestimmten Kultur. Die Ausprägung der Universellen Lehre im LRC enthält daher christliche, gnostische, manichäische, hermetische, buddhistische und taoistische Elemente.[5]

Die nachstehenden Begriffserklärungen beruhen mit wenigen Ausnahmen auf zwei Publikationen des LRC.[6]

Geistesschule

Geistes- oder Mysterienschulen hat es seit Menschengedenken und in vielen Kulturen gegeben. Als die bekanntesten werden in der Literatur des LRC behandelt: die Mysterienschulen der ägyptischen und griechischen Antike, der urchristlichen Gemeinschaften, die gnostischen Mysterienschulen, die mittelalterlichen Katharer und der Kreis, aus dem die Rosenkreuzerschriften des 17. Jahrhunderts hervorgingen.[7] Eine neuzeitliche Geistesschule ist ein Modell für eine Völker- und Menschheitsgemeinschaft der Zukunft, in der nach Einheit, Freiheit und Liebe unter den Menschen gestrebt wird. Auf diese Weise besteht dann die Möglichkeit, dass von einer Geistesschule erneuernde Impulse auf Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Religion ausgehen können.[8]

Christian Rosenkreuz

Der Name „Christian Rosenkreuz" steht nach Auffassung des LRC einerseits für den Prototoyp des Menschen, der einen Befreiungsweg geht und andererseits für eine überzeitliche Kraft zur geistigen Erneuerung. Er versinnbildlicht das Aufblühen des göttlich-geistigen Prinzips (Rose) im Menschen (Kreuz) durch die Christuskraft (Christian). Das Buch ‘‘Die Chymische Hochzeit des Christian Rosenkreuz‘‘ von Johann Valentin Andreae (1586‒1654) beschreibt anhand der Figur Christian Rosenkreuz auf allegorische Weise einen christlichen Einweihungsweg von der ersten Berufung bis zur Auferstehung des unsterblichen Menschen. Christian Rosenkreuz war jedoch auch eine historische und spirituell sehr hochstehende Persönlichkeit. Es gibt über ihn wenig biografisch gesicherte Erkenntnisse, jedoch ist durch die Akasha-Forschung Rudolf Steiners der besondere Impuls erklärt worden, der durch Christian Rosenkreuz für die Entwicklung der Menschheit gegeben worden ist - siehe Neuchâtel, Erster Vortrag, 27. September 1911: (Lit.:GA 130, S. 57ff) und Neuchâtel, Zweiter Vortrag, 28. September 1911: (Lit.:GA 130, S. 69ff).

Einweihung

In der Terminologie des LRC bedeutet Einweihung den Eintritt in einen höheren Seins- und Bewusstseinszustand. Das LRC unterscheidet, entsprechend dem Verlauf der Menschheitsgeschichte, mehrere Arten der Einweihung. So haben frühere Einweihungsformen der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit gedient. Dem aufkeimenden Eigenbewusstsein im primitiven Menschen folgte die heute existierende vollständig individualisierte Persönlichkeit. Dieses vorläufige Ziel ist jetzt nicht nur für einzelne Menschen erreicht, sondern für einen großen Teil der Menschheit. Die nächste Stufe führt über die Überwindung der egozentrischen Persönlichkeit und des materiellen Denkens zu einer Neubeseelung durch den Geist.

Geistfunke und Mikrokosmos

Nach Auffassung des LRC ist der Mensch ein zweifaches Wesen. Die sterbliche Persönlichkeit trägt ein ewiges Prinzip in sich, einen Geistfunken. Er ist das letzte Überbleibsel des ursprünglichen göttlichen Menschen. Dieser war ein vollständiger Mikrokosmos, eine Welt im Kleinen. Diese mikrokosmische Welt befand sich in Harmonie mit Gott und den Gebieten des Geistes, der Seele und der Materie.

Der Geistfunke wird auch als „Rosenknospe" bezeichnet, die erblüht, wenn sie von der geistigen Sonne erwärmt wird. Hierin liegt für das LRC der Beginn einer Entwicklung zur Wiederherstellung des vollkommenen Mikrokosmos, der auch ‘‘Neuer Mensch‘‘ genannt wird, gemäß (Eph 4,24 GNB): „Zieht den neuen Menschen an, den Gott nach seinem Bild geschaffen hat […]"

Gnosis

Gemäß dem LRC nannten die alten Eingeweihten die göttlich inspirierte Wahrheit „Gnosis" oder „Kenntnis aus erster Hand". Ausgangspunkt für jede gnostische Richtung, ob westlicher oder östlicher Ausprägung, sind dabei die heiligen Schriften. Für die christliche Gnosis stellt die Bibel den Ausgangspunkt des Glaubens und Bekräftigung der inneren Erkenntnis dar.

Heilige Schriften

Große Menschheitslehrer haben nach Meinung des LRC den Weg in das Gottesreich im Gewand der jeweiligen Kultur und nach dem Verständnis und den Möglichkeiten der jeweiligen Zeit erklärt und gewiesen.

Für den Weg des Rosenkreuzes ist die Bibel und im Besonderen das Neue Testament von zentraler Bedeutung. Die gnostischen Rosenkreuzer, zu denen sich das LRC zählt, gehen davon aus, dass sich die Bibel einer bildhaften Sprache bedient. Indem sie äußere Geschehnisse beschreibt, weist sie auf innere Vorgänge hin. Das Leben Jesu stellt somit bildhaft die Etappen eines inneren Weges dar, der den Menschen in das Gottesreich zurückführen kann.[9].

Kraftfeld

Die gnostischen Rosenkreuzer des LRC gehen davon aus, dass sie durch ihr gemeinsames Reagieren auf den Christus-Impuls ein geistiges Potential aufrufen und in dieser Kraft eine Art spirituellen Körper erschaffen. Das gemeinsam aufgebaute atmosphärische Feld ermöglicht es, einen Lebensweg zu gehen, der sich durch ein inneres Wachstum kennzeichnet. Es beschleunigt eine tiefergehende Selbsterkenntnis und weckt das Vermögen, das eigene Wesen zu läutern, so dass das irdische Ego zum Diener des geistigen Weges werden kann. Menschen, die gemeinschaftlich den Weg zu ihrem geistigen Ursprung gehen, dienen gleichzeitig der Menschheit als Ganzes. Denn das gemeinsame Bemühen setzt Kräfte frei, die allen Menschen zugute kommen können.

Naturordnungen

Ein wesentliches Kennzeichen dieser Welt ist nach Auffassung des LRC die Unvollkommenheit und der Tod. Alles, was hier entsteht und aufblüht, vergeht nach einer gewissen Zeit wieder. Alles Leben vollzieht sich im Spiel der Gegensätze. Das unsterbliche, ewige Leben ist für einen „Anderen" bestimmt, von dem Johannes sagte: „Sein Einfluss muss zunehmen, meiner muss abnehmen." (Joh 3,30 GNB) Der unsterbliche „Andere", der geistige Funke im Innersten des Mikrokosmos, ist nicht in der Welt der Gegensätze zu Hause, sondern entstammt einer höheren Ordnung, die außerhalb der Begrenzungen von Diesseits und Jenseits liegt.

Reinkarnation

Die Reinkarnation ist für das LRC von Bedeutung, weil sie mit der Vorstellung von der Möglichkeit der Befreiung vom „Rad von Geburt und Tod" verbunden ist. Im Laufe der Inkarnationen sammeln sich in einem Mikrokosmos viele Erfahrungen an. Diese führen zu einer inneren Reife, die den Menschen für die Impulse des Geistfunkens empfänglich machen.

Die Reinkarnationslehre ist Bestandteil aller großen ursprünglichen Religionen. Auch im Urchristentum finden sich Reinkarnationsvorstellungen, wie zum Beispiel aus den Funden von Nag Hammadi hervorgeht. Es lassen sich aber auch im Neuen Testament Textstellen finden, die im Sinne der Reinkarnation gedeutet werden können.[10]

Transfiguration

Das Aufgehen im innereigenen höheren Menschen bezeichnet das LRC als Transfiguration. In diesem Prozess geht es darum, das dreidimensionale Ichbewusstsein und die Ichzentralität zu überwinden. Dadurch wird eine Beseelung erreicht, die sich nach dem Tod des stofflichen Körpers nicht auflöst, es bildet sich ein unsterblicher „Seelenkörper“. Ziel dieses Prozesses ist die Erneuerung des ganzen menschlichen Wesens (Mikrokosmos). So deutet das LRC die in der Bibel erwähnte „Wiedergeburt aus Wasser und Geist" (Joh 3,5-7 GNB).

Symbolik

Hauptemblem

Das in der Öffentlichkeit verwendete Hauptemblem besteht aus den ineinander verschränkten geometrischen Formen Kreis, Dreieck und Quadrat. Es findet sich in verschiedenen Ausprägungen in der historischen und zeitgenössischen Literatur

  • In der kabbalistischen Lehrtafel der Prinzessin Antonia zu Württemberg und Teck befindet sich das Symbol im oberen Drittel, umgeben von den hier so genannten oberen drei Sefiroth. Die Lehrtafel wurde ab 1652 unter Mitwirkung eines Beraterkreises der Prinzessin entworfen. Den Anstoß zur Erstellung des Gemäldes gab vermutlich Johann Valentin Andreae, der als Hofprediger auch Lehrer der Prinzessin Antonia war. Andreae selbst ist auf der Lehrtafel als Prophet Jesaja verewigt. Im Frühjahr 1673, nach dem 60. Geburtstag Antonias, wurde der Bilderschrein in einer extra erbauten Kapelle in Bad Teinach der Öffentlichkeit vorgestellt und ist dort heute noch zu besichtigen. Die Lehrtafel stellt eine besondere Verbindung zwischen der jüdischen Kabbala, der christlichen Botschaft und dem Rosenkreuzertum her.[11][12]
  • In dem Buch von Arthur Edward Waite The real history of the Rosicrucians (1887) findet man die Abbildung des „Philosophic Seal of the Society of Rosicrucians“, welches zur Besiegelung der Initiation von Sigismund Bacstrom durch Du Chazel F.R.C am 12. September 1794 verwendet wird.[13][14]

In der Philosophie des LRC wird das Emblem so erläutert:

„Der Kreis als Ursymbol steht makrokosmisch für den ewigen und unkennbaren Geist Gottes, die Fülle (das Pleroma), aus der alle Offenbarung hervorgeht und die alles Geoffenbarte umschließt. Aus dem Kreis tritt das Dreieck hervor, der geoffenbarte Geist in seiner dreifältigen Ansicht als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Aus dem Heiligen Geist entsteht das ‚Viereck des Baues‘, die Verkörperung der göttlichen Idee in der Ursubstanz. Kreis, Dreieck und Viereck zusammen sind auf jeder Ebene – ob Makrokosmos, Kosmos oder Mikrokosmos – ein universelles Symbol für die göttliche Schöpfung in ihrer vollkommenen Offenbarung aus Geist (Kreis), Seele (Dreieck) und Körper (Viereck). So ist dieses Zeichen der Einheit auch ein Symbol für den göttlichen Menschen, der sich auf dem Weg des Rosenkreuzes entfalten soll.“[15]

Kreuz mit Rose und Hermesstab

In den Tempeln der Stadtzentren befindet sich ein Kreuz mit angehefteter Rose an der Stirnwand. In den Konferenzzentren wird daneben das Symbol des Hermesstabes verwendet.[16]

Der Weg

Als Kernstück der Arbeit des LRC gilt der „Weg der Befreiung". Manchmal wird er auch als Weg der Verwirklichung des wahren Selbst umschrieben. Bei diesem Weg geht es einerseits um eine Zurücknahme und andererseits um ein Wachstum: In dem Maß, wie das alte egozentrische Wesen schwindet, entfaltet sich ein neues seelisches Potenzial in der Kraft des Geistes. Im LRC hat sich ein Feld entwickelt, in welchem Menschen, die es wünschen, ein solches Potential entwickeln können.

Ein Sucher gelangt durch viele Erfahrungen an einen kritischen Punkt, an dem ihm das Leben als unbefriedigend erscheint. Er beginnt zu ahnen, dass es noch etwas ganz Anderes, Größeres gibt, als die mit den Sinnen erfahrbare Welt und zu dem er sich mehr und mehr hingezogen fühlt.[17]

Das LRC geht von verschiedenen Phasen auf diesem inneren Entwicklungsweg aus, die mit Einsicht oder Selbsterkenntnis, Sehnsucht nach dem Heil, Umkehr, neue Lebenshaltung und Einswerdung angedeutet werden.

Dieser fünffache Weg führt zu einer Persönlichkeit, die bewusst und selbstverantwortlich auf die geistigen Impulse reagiert und in ihrem Leben Liebe und Wahrheit wirken lässt, gemäß dem Jesus-Wort aus (Joh 8,32 GNB): „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." Der Glaube ist dabei nicht das Für-wahr-Halten einer Lehre oder eines Dogmas, das von einer Autorität vorgegeben wird. Er wird vielmehr als bewusste Verbindung mit der im Kandidaten erwachenden neuen Seele erfahren.

Die Erlebnisse auf dem spirituellen Weg werden letztendlich zu einer Verwandlung des ganzen Wesens führen. Ein Bild hierfür ist die Raupe, die sich verpuppt, um zum Schmetterling zu werden.

Verbreitung und Organisation

Das LRC ist gegenwärtig (Stand 2017) in 40 Ländern tätig und zählt insgesamt ca. 14.400 Mitglieder. [18]

Rechtsform und Finanzierung

In Deutschland ist das LRC ein eingetragener Verein, der als gemeinnützig anerkannt ist. In anderen Ländern sind es gemäß den rechtlichen Gegebenheiten zum Teil Vereine, zum Teil Stiftungen. Das LRC finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Über die Verwendung der Spenden und Beiträge informieren Jahresberichte. Seit Mai 1955 ist das LRC in Deutschland im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover eingetragen und seit 1998 registriert als: „Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes, Lectorium Rosicrucianum e.V.".

Leitung

Seit 1968 wird das LRC von einer „Internationalen Spirituellen Leitung" (ISL) geführt. Gegenwärtig (Stand 2017) besteht die ISL aus sieben Mitgliedern. Die sieben Regionen (siehe internationale Organisation) werden von jeweils einem „Präsidium" betreut. Für die „Arbeitsfelder" in einer Region gibt es „Landesleitungen" und in den lokalen Zentren „Zentrumsleitungen". Rechtlich ist in Deutschland der gewählte Vereinsvorstand verantwortlich.

Diese Leitungsfunktionen werden ehrenamtlich ausgeübt.[19]

Mitgliedschaft und Schülertum

Das LRC unterscheidet die Mitgliedschaft und das Schülertum. Die Mitgliedschaft ist für Interessierte geeignet, die noch nicht alle Konsequenzen des Schülerweges umsetzen möchten. Im Schülertum werden aufeinander aufbauende Phasen durchschritten. Es gibt „Leitlinien für Schüler", die bei dieser Form der Verbindung relevant werden. Die Leitlinien beinhalten u.a. eine vegetarische Ernährung, Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Drogen. Andere Punkte der Leitlinien betreffen das „Seelenleben". An erster Stelle steht das Bemühen um Aufrichtigkeit im Denken und Achtsamkeit als Grundstein für die Entwicklung des geistigen Lebens. [20]

Ein Austritt aus dem LRC ist jederzeit möglich in Form einer schriftlichen Erklärung. Das LRC betont, dass der Weg in einer Geistesschule nur gegangen werden kann, wenn die Schüler freiwillig ihre spirituelle Entwicklung angehen möchten.[21]

Kinder und Jugendliche

Für Kinder und Jugendliche finden nach Altersgruppen unterteilt besondere Veranstaltungen statt. Als erzieherisches Ziel wird genannt, dem Kind und dem Jugendlichen Hilfestellung zu geben, seine Persönlichkeit harmonisch zu entwickeln sowie das geistige Element wach zu halten. Ein spiritueller Weg im Sinne des LRC kann erst als Erwachsener ab 18 Jahren begonnen werden. Die freie Entscheidung für den Eintritt setzt die Selbstständigkeit und Ausreifung des Verstandes voraus.[22]

Internationale Stiftungen INS und IDG

Die „Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum INS") wurde 1990 gegründet und hat ihren Rechtssitz in Zürich CH. Sie stellt weltweit Kredite für den Aufbau und die Renovierung von Zentrums- und Konferenzgebäuden zur Verfügung. Die „Internationale Stiftung zur Entwicklung der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum IDG" mit Sitz ebenfalls in Zürich wurde 2010 gegründet. Sie unterstützt die Entwicklung des Werkes der Geistesschule weltweit sowie die für die Erarbeitung neuer Impulse geschaffene „International Development Group".[23]

Geschichte

A.H. de Hartog (1869-1938)
Max Heindel (1865-1919)
Rudolf Steiner (1861-1925)
Zwier Willem Leene (1882-1938)
Jan Leene alias Jan van Rijckenborgh (1896-1968)
Henriette Stok-Huizer alias Catharose de Petri (1902-1990)
Anatonin Gadal (1871-1962)


Vorgeschichte (1924-1945)

Die Vorgeschichte des LRC begann im zweiten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts in den Niederlanden. Auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens kamen die beiden Brüder Zwier Willem Leene (1892-1938) und Jan Leene (1896-1968) in Kontakt mit dem damals bekannten Theologen A. H. de Hartog. Dieser, von Eduard von Hartmann und Jakob Böhme beeinflusst, vertrat die Auffassung, dass sich ein vernünftiger Glaube den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht verschließen darf. Auch betonte er die notwendige geistige Entwicklung des Menschen. Seine Neuinterpretation des Verhältnisses zwischen Gott und Mensch führte die beiden Brüder zu den Fragen nach dem Zusammenhang von Mensch und Kosmos und nach der Entwicklung der Menschheit. Antworten darauf fanden sie im esoterischen Weltbild von Max Heindel (1865-1919).

Die Rosicrucian Fellowship

1924 schlossen sich Zwier Willem Leene und Jan Leene der niederländischen Sektion von Heindels Rosicrucian Fellowship an. 1929 übernahmen sie deren Führung.[24]

Heindel bezog seine wesentlichen Erkenntnisse von Helena Petrovna Blavatsky, Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft, von dem englischen Theosophen George Robert Stow Mead, einem Kenner der Hermetischen Lehre, der antiken Gnosis, des Hellenismus, des Judaismus und östlicher Weisheitslehren, sowie von Rudolf Steiner (1861-1925), dem Begründer der Anthroposophie.[25]

Während der folgenden Jahre studierten die Brüder Leene zusammen mit Freunden wie Cor Damme die Ideen und Erkenntnisse der alten Weisheiten, legten diese für die aktuelle Zeit aus und vermittelten sie mündlich und schriftlich einem Kreis von Interessenten. Zur Herausgabe verschiedener Zeitschriften, Bücher, Broschüren und Kurse eröffneten sie ein Publikationsbüro. Ab 1930 gehörte Hendrikje Stok-Huizer diesem Kreis an.

Inhaltlich stand das Studium der Bücher Heindels im Vordergrund. Ziel war eine geistige Entwicklung der Persönlichkeit. Zu dieser Zeit bestand die Gruppe bereits aus über fünfhundert Studierenden und ebenso vielen Interessierten.[26]

Ablösung von der Rosicrucian Fellowship

1935 spürten die drei Freunde Jan Leene, Zwier Willem Leene und Cor Damme in der Bibliothek des British Museum in London die Originaldrucke der drei sogenannten Manifeste der Rosenkreuzer auf: die Fama Fraternitatis, die Confessio Fraternitatis und Die chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutz, erschienen 1614 bis 1616. Dieses Ereignis löste bei der initiativen niederländischen Rosenkreuzer-Gruppe einen starken Impuls aus; es wurden Pläne für eine weltweite Verbreitung der gefundenen Schriften entwickelt. Bei den Nachfolgern von Max Heindel in Oceanside/Kalifornien stießen die neuen Ideen auf wenig Interesse. Hierüber und über weitere Fragen kam es zur Trennung. Der niederländische Freundeskreis begann, die Rosenkreuzerschriften zu erläutern und zu verbreiten. 1938 verstarb Zwier Willem Lene, und Hendrikje Stok-Huizer wurde neu ins Leitungsteam aufgenommen.[27]

Verbot während des Zweiten Weltkriegs

Unter der Nazi-Besetzung in den Niederlanden waren alle esoterischen Gemeinschaften verboten. Der Tempel und die Einrichtung des Hauptsitzes der Rosenkreuzer-Gruppe in Haarlem NL wurden von den Besetzern geplündert. Jan Leene wurde 1941 von der Gestapo verhaftet und verhört. Anschließend wurde er wieder freigelassen mit der Auflage, seine Tätigkeit einzustellen. Doch die Arbeit ging im Untergrund unter verschiedenen Decknamen weiter.[28]

Gründung und Entwicklung (1945-1969)

Erste Schritte nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Jan Leene den Autorennamen Jan van Rijckenborgh an. 1946 gründete er zusammen mit Hendrikje Stok-Huizer (späterer Autorenname: Catharose de Petri) in Haarlem das LRC, das ab 1946 auch unter dem Namen „Schule des Rosenkreuzes" auftrat.

Mit dem Bezug des Konferenzzentrums Renova bei Bilthoven entwickelte sich in der Lehre ein neuer Schwerpunkt: die christlich-hermetische Gnosis mit dem Ziel der „Transfiguration". Das brachte auch eine neue Arbeitsmethode mit sich: Es ging nun nicht mehr in erster Linie um die Entwicklung der Persönlichkeit, sondern darum, aus dem geistigen Prinzip, das in jedem Menschen ruht, den kommenden „Neuen Menschen") entstehen zu lassen. 1950 wurde in Holland ein spezieller Jugendtempel (Noverosa) für das internationale Jugendwerk errichtet. Auch in Brasilien war die Schule seit Beginn der fünfziger Jahre aktiv. 1952 wurde das erste Zentrum in Rio de Janeiro eingeweiht.

Von 1946 bis 1967 veröffentlichte das LRC 26 Bücher und gab verschiedene Zeitschriften heraus. Die meisten Bücher wurden aus Ansprachen von Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri zusammengestellt.[29]

Das Erbe der Katharer

Am 1. September 1954 fand der erste persönliche Kontakt von Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri mit Antonin Gadal statt.

Der südfranzösische Historiker und Höhlenforscher war vertraut mit den alten keltischen und ägyptischen Mysterien, vor allem aber hatte er die Geschichte der mittelalterlichen Katharer erforscht. Diese sollen zur Zeit der Kreuzzüge mit dem Orden der Rosenkreuzer und dem Orden der Ritter vom Heiligen Gral verbunden gewesen sein und ein esoterisches Christentum vertreten haben. Nach Gadal kam von den Rosenkreuzern die Weisheit, von den Katharern die Liebe und vom Gral die Kraft der Verwirklichung. Auf dieser Basis gründeten Antonin Gadal, Jan van Rijckenborgh und Catharose de Petri 1957 ein neues Bündnis, genannt „Dreibund des Lichts".[30][31][32]

Erste ausländische Konferenzzentren

In den fünfziger Jahren wurde die „Innere Schule" mit den beiden Stufen „Höhere Bewusstseinsschule" und „Ecclesia" errichtet. Sie wurde auch als „Mysterienschule" bezeichnet. 1956-58 entstanden in den Niederlanden verschiedene Tempelbauten (Haarlem, Noverosa, „Rozenhof" in Santpoort). In Deutschland veranstaltete der 1955 für die ersten deutschen Interessenten gegründete Verein zu Ostern 1956 die erste deutsche Konferenz mit 120 Teilnehmern. Am 8. März 1958 wurde in Calw (Baden-Württemberg) das erste deutsche Konferenzzentrum eröffnet. Im selben Jahr entstand in Südfrankreich ein erstes Konferenzzentrum.[33]

1964 entstand der Aquarius-Tempel in São Paulo. Am 21. August 1965 wurde in Bad Münder bei Hannover das zweite deutsche Konferenzzentrum fertig gestellt. Erste Zentren und Konferenzorte entstanden auch in Polen und in Brasilien.

Veröffentlichungen und Aquarius-Konferenzen

Die Jahre von 1959 bis 1968 standen im Zeichen der Veröffentlichung von zentralen Büchern: der Texte des Corpus Hermeticum (kommentiert in den vier Bänden der ‚Ägyptischen Urgnosis‘), der Erläuterungen der drei Rosenkreuzer-Manifeste und des Tao Te King von Lao Tse sowie der gnostischen Schrift Pistis Sophia des Valentinus.

Zwischen 1963 und 1967 fanden in Renova, Calw, Bad Münder, Basel und Toulouse fünf internationale Konferenzen statt, während derer die mehreren tausend Teilnehmer auf die „neue Strahlenwirksamkeit des Aquarius-Zeitalters" vorbereitet wurden.[34]

Die große Krise

Im Jahr 1968 kam es zunächst zu einer großen Krise. Der Kauf von Immobilien und der Bau neuer Tempel führten zu finanziellen Problemen. Nur mit großer Mühe konnte der finanzielle Zusammenbruch vermieden werden.[35] Schwerer ins Gewicht fiel jedoch der Tod Jan van Rijckenborghs am 17. Juli 1968. Die Frage der Nachfolge verursachte große Diskussionen sowohl in der Leitung der Schule als auch unter den Schülern und Schülerinnen.

Mehr als ein Jahr vor seinem Ableben hatte Jan van Rijckenborgh seinen Sohn Henk Leene zum Nachfolger bestimmt. Kurz vor seinem Tod hatte er jedoch sieben Personen, seine engsten Mitarbeiter, als Internationale Spirituelle Leitung eingesetzt. Einer von diesen sieben war auch Henk Leene. Dieser war nach dem Ableben Jan van Rijckenborghs offenbar noch ganz von früheren Äußerungen seines Vaters erfüllt und wollte die Geistesschule gemäß eigenen Ideen weiterführen. Er gewann indessen bei Catharose de Petri und den anderen sechs Mitgliedern der Spirituellen Leitung nicht den Rückhalt, den er gebraucht hätte, verließ im März 1969 mit einer Anzahl von Schülern die Geistesschule des Rosenkreuzes und gründete eine neue Organisation: Gemeinschaft R + C, Rosae Crucis (später unbenannt in „Sivas“). [36]


Neubeginn und Weiterentwicklung (1969-2017)

Konsolidierung

Catharose de Petri gelang es, die verbliebenen Leitungsorgane und Schüler wieder zu einigen, sodass die Arbeit weitergehen konnte, wenn auch stark reduziert. Es folgte eine zwölfjährige Konsolidierungsphase. In dieser Zeit veröffentlichte Catharose de Petri verschiedene Bücher und Broschüren.

1970 übergab sie die spirituelle Leitung der Schule vollständig einem achtköpfigen Kollegium. 1989, kurz vor dem Tod von Catharose de Petri, wurde die Internationale Spirituelle Leitung auf dreizehn Mitglieder erweitert.

Von 1974 bis 1978 fanden zahlreiche Eröffnungen von Zentrumsgebäuden und Tempeln statt, u. a. in Schweden, Frankreich, den USA, Deutschland, Belgien und Neuseeland. Ausgehend von den Zentren in Basel, Bern, Zürich und Lausanne wurde 1978 in Caux ein schweizerisches Konferenzzentrum eröffnet.

Der österreichische Konferenzort Schloss Neustein in Kärnten wurde 1988 installiert.[37]

Weltweite Ausbreitung

In der Periode von 1990-2001 erlebte das LRC eine weltweite Ausbreitung. An vielen Orten entstanden Zentren, regionale Konferenzzentren und Tempel, zuerst in Spanien, Polen, Ungarn und Italien, sodann in Bolivien und Kolumbien. Auch in Afrika entstanden erste Zentren. In Russland konnte 1993 mit der Aufbauarbeit begonnen werden.

Ab 1981 fand jedes fünfte Jahr in Ussat in Südfrankreich eine internationale Konferenz mit mehreren tausend Teilnehmern statt.

Im Jahr 2000 wurde das dritte deutsche Konferenzzentrum in Birnbach im Westerwald eröffnet. Gleichzeitig teilte die Internationale Spirituelle Leitung ihre Aktivitäten in sieben Regionen auf, und 2001 übertrug sie die organisatorische Leitung der Schule sieben regionalen „Präsidien", die 2008 auf vierzig Mitglieder erweitert wurden.[38]


Impulse zur Erneuerung

Ausrichtung an aktuellen Entwicklungen

Modernität und Aktualität in Sprache und Form waren für die Gründer des LRC wichtige Elemente. Es ging ihnen darum, der zeitlosen Wahrheit immer wieder einen zeitgemäßen Ausdruck zu verleihen. Folgerichtig wird seit der Jahrtausendwende und verstärkt nach 2012 in verschiedenen Publikationen und anlässlich von Konferenzen dem gesellschaftlichen Paradigmenwechsel und den neuen atmosphärischen Bedingungen Ausdruck verliehen. [39][40] Das heutige Verständnis findet insbesondere im aktuellen Leitbild des LRC Ausdruck. [41]

Die Äußere Schule wurde umgestaltet, sodass die Orientierung und Erprobung der ersten Schritte des Weges in der Gemeinschaft erleichtert sind.[42]

Dialoge mit Repräsentanten von Kunst, Wissenschaft und Spiritualität

Seit einigen Jahren führt das LRC Dialoge herbei mit Repräsentanten von Kunst, Wissenschaft und Spiritualität. Hierzu wurden in einer Reihe von Ländern Stiftungen oder stiftungsähnliche Institute gegründet.

Es begann 1998, als in den Niederlanden das erste öffentliche Symposium über gnostische Denker in Zusammenarbeit mit der Bibliotheca Philosophica Hermetica und mit Beteiligung von Gastreferenten stattfand. .[43] Hervorzuheben ist das Symposium „Geroepen door het wereldhart" vom Jahr 2009 im niederländischen Konferenzzentrum Renova, an dem leitende Personen von AMORC, Rosicrucian Fellowship, Anthroposophie, Theosophie, Freimaurerei, der Internationalen Sufi-Bewegung und des LRC als Referenten teilnahmen. [44]

In Deutschland wurde im März 2007 die gemeinnützige Stiftung Rosenkreuz zur Förderung hermetischen und gnostischen Gedankenguts ins Leben gerufen. Sie hat über ihre Symposien bis Ende 2016 ca. 40 Paperbacks herausgegeben mit Beiträgen von Naturwissenschaftlern (darunter vielen Hochschullehrern), Künstlern und Repräsentanten spiritueller Strömungen (Rosenkreuzer, Anthroposophen, Theosophen, Sufis, Freimaurer, Buddhisten, Vertreter der integralen Bewegung, der Sri Aurobindo Bewegung, der Kabbala und auch evangelische und katholische Theologen). [45]

Themen der Symposien und Veröffentlichungen waren zum Beispiel: Gesellschaft, Individuum und Planet - Wohin? (2016), Nukleare Prozesse - Bewusstseinsprozesse (2013), Homo sapiens - Quo vadis? Der Mensch zwischen genetischem Zwang und geistiger Freiheit (2014), Inspiration und Wissenschaft (2015), Mensch und Erde - Wege zu einem inneren Klimawandel (Symposium Osnabrück 2009, Symposium Bonn 2010), Was ist das Positive an unserer Zeit? - Ursprung und Zukunft im Lichte der Gegenwart (2012), Künstliche Intelligenz (2016), Der Geist der Erde. Mensch, Tier und Pflanze - Beziehung und Verantwortung (2016), Tauch ein in die Stille - Dialoge zu Meister Eckart (2015). [46]

Kritik

Einschätzungen durch Behörden

Eine Fachkommission des Deutschen Bundestags hat 1996 ein Gutachten über die neueren religiösen Bewegungen (das auch das LRC betraf) erstellen lassen. In diesem Gutachten wird festgehalten, dass bei diesen Religionsgemeinschaften sowohl Eintritt wie Ausstieg jederzeit freiwillig erfolgen könne, und dass es „keine Psychotechniken wie Gehirn-, Seelenwäsche oder Psychomutation" gebe. Es sei auch keine erhöhte Straffälligkeit bei Mitgliedern von kleineren Religionsgemeinschaften zu beobachten. Der Endbericht kommt zum Ergebnis, dass „gesamtgesellschaftlich gesehen die neuen religiösen und ideologischen Gemeinschaften und Psychogruppen keine Gefahr für Staat und Gesellschaft […] darstellen."[47]

Auf Nachfrage des LRC Deutschland schrieb ein Mitglied der Fachkommission: „Ich kann […] als meine persönliche Einschätzung […] formulieren, dass ich die Rosenkreuzer für vergleichsweise harmlos ansehe. Sie sind sicherlich in keiner Weise zu vergleichen mit den Organisationen, die in der Presse immer wieder zitiert und angegriffen werden […]"[48]

Vertreter von Städten und Gemeinden in Deutschland, in denen das LRC Konferenzzentren unterhält, äußern sich seit Jahrzehnten positiv über die Geistesschule. Sie betonen den einwandfreien, gepflegten Zustand der baulichen Anlagen und die reibungslose, harmonische Zusammenarbeit mit den Behörden.[49]

Beurteilung durch kirchliche Institutionen

Seit seinen Anfangszeiten sah sich das LRC (LRC) Angriffen von Seiten der etablierten Landeskirchen ausgesetzt. Ihre Argumente waren sowohl theologischer als auch weltanschaulicher Art. In früheren Jahrzehnten standen theologische Vorbehalte im Vordergrund, wie sie seit je den gnostischen Lehren gegenüber gemacht wurden: Dualismus, Scheinleib Jesu Christi (Doketismus) und Selbsterlösung durch geheimes Wissen. Diese wirken nebst den weltanschaulichen Vorwürfen (Hochmut, Weltflucht, asketische Lebensweise usw.) immer noch nach.[50]

In den letzten Jahrzehnten ist die Resonanz von kirchlichen Stellen gegenüber dem LRC differenzierter und sachlicher geworden. Die deutsche Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), die zur Beobachtung von Jugendsekten und neuen religiösen Bewegungen eingerichtet wurde, brachte in ihrem Materialdienst bis 2001 mehrere Informationshefte heraus, die sich mit dem LRC kritisch auseinandersetzten. Die hauptsächlichen Kritikpunkte waren:

  • Überhebliches Selbstverständnis und unzeitgemäße, bevormundende Vorschriften,
  • Feindschaft zur Theologie und zu den Kirchen,
  • Beschneidung der persönlichen Freiheitsrechte der Mitglieder (Verbote und asketische Lebensregeln),
  • Desinteresse an einer ökumenischen Zusammenarbeit,
  • Forderung, aus Kirchen und freikirchlichen Gemeinschaften auszutreten,
  • Inkohärente Lehre mit widersprüchlichen Aussagen und Unklarheiten,
  • Heilsweg als rigoroser ethischer Eingriff in die persönliche Handlungs- und Entscheidungsfreiheit.

Ein jüngerer Bericht der EZW von 2012 zeichnete ein positiveres Bild. Zwei Vertreter der EZW hatten einen Tempeldienst im Zentrum Berlin besucht. Ihr kurzer Bericht fiel freundlich-wohlwollend aus, enthielt aber auch leise Kritik am Gesehenen und Gehörten. In abgemilderter Form schwangen bekannte Kritikpunkte mit wie „Geheimgesellschaft", „Dualismus", „Weltabgewandtheit", „Ich-Zerbrechung" und „Kritiklosigkeit". Auch die Artikel über das LRC im Handbuch „Kirchen, Sekten, Religionen" (7. Auflage 2003) und dem „Handbuch Weltanschauungen, religiöse Gemeinschaften, Freikirchen (1. Auflage 2015) sind sachlich und neutral abgefasst.[51]

Weblinks

Literatur

Einführungen und Übersichten

  • Kristallreihe 5: Gnosis als innerliche Religion. DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1997, ISBN 90-6732-195-8.
  • Konrad Dietzfelbinger: Mysterienschulen des Abendlandes. Vom alten Ägypten bis zu den Rosenkreuzern. Königsdorfer Verlag, Königsdorf 2004, ISBN 978-3-938-156-16-2.
  • Konrad Dietzfelbinger: Die Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes. Eine spirituelle Gemeinschaft der Gegenwart. Königsdorfer Verlag, Königsdorf 2010, ISBN 978-3-938156-08-7.
  • Matthias Pöhlmann, Christine Jahn (Herausgeber): Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen.“ VELKD, Gütersloh 2015
  • Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Göttingen 2004

Primärliteratur (Auswahl)

  • Jakob Böhme: Aurora oder Morgenröte im Aufgang. Neisse Verlag, Dresden 2012, ISBN-10:3-86276-077-4.
  • Antonin Gadal: Der Triumph der Universellen Gnosis. In de Pelikaan, Amsterdam 2006, ISBN 978-90-71608-19-3.
  • Catharose de Petri: Das Lebende Wort. Rozekruis Pers, Haarlem 1990, ISBN 90-6732-050-1.
  • Jan van Rijckenborgh: Die Ägyptische Urgnosis, Teile 1-4. DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1982-1985, ISBN 90-6732-071-4, ISBN 90-6732-151-6, ISBN 90-6732-012-9, ISBN 90-6732-013-7.
  • Jan van Rijckenborgh: Die Alchimische Hochzeit des Christian Rosenkreuz Teile 1+2. DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1998 und 1991, ISBN 90-6732-152-4 und ISBN 90-6732-056-0.
  • Jan van Rijckenborgh: Das Bekenntnis der Bruderschaft des Rosenkreuzes. Rozekruis Pers Haarlem 1980, ISBN 90-6732-111-7.
  • Jan van Rijckenborgh: Der Ruf der der Rosenkreuzer Bruderschaft. DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 1985, ISBN 90-6732-011-0.
  • Jan van Rijckenborgh, Catharose de Petri: Die Chinesische Gnosis. Kommentare zum Tao Teh King von Lao Tse. Rozekruis Pers, Haarlem 1988, ISBN 90-6732-026-9.

Sekundärliteratur (Auswahl)

  • Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt. DRP Verlag, Birnbach 2010, ISBN 978-3-938540-26-8.
  • Reiner Klein: Die Mysterien der Katharer. Verlag Zeitenwende, Radeberg 2008, ISBN 978-3-934291-51-5.
  • Michael Rüttinger, Angela Paap, Konrad Dietzfelbinger: Christian Rosenkreuz. Wesen und Weg des Menschen. Königsdorfer Verlag, Königsdorf 2014, ISBN-10:3-938156-29-5.
  • Peter Selg: Rudolf Steiner und Christian Rosenkreutz. Ita-Wegman-Inst., Arlesheim 2010, ISBN 978-3-905919-25-7.
  • Rudolf Steiner: Anthroposophie und Rosenkreuzertum. Ausgewählte Texte, herausgegeben und kommentiert von Andreas Neider. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2007, ISBN 978-3-7274-5376-2.
  • Heinrich Wilms: Die religionsphilosophischen Grundlagen der Glaubensgemeinschaft der Rosenkreuzer und ihr verfassungsrechtlicher Schutz. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-17-016791-9.
  • Ger Westenberg: Max Heindel and the Rosicrucian Fellowship. The Rosicrucian Fellowship, Madison 2014, ISBN 90-73736-33-1

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover-VR 3260
  2. Jahresbericht der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum INS, 2015.
  3. Grundsatzerklärung des Lectorium Rosicrucianum, in: Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 218.
  4. Lothar Diehl: Initiatenorden und Mysterienschulen, S. 344.
  5. Pentagramm Nr. 1/1994, S. 6f.
  6. Info-Broschüre Lehre und Weg einer Geistesschule, Lectorium Rosicrucianum 2008, und Info-Broschüre Im Herzen des Rosenkreuzes liegt eine Tür, Lectorium Rosicrucianum 2010.
  7. Konrad Dietzfelbinger: Mysterienschulen des Abendlandes. Vom alten Ägypten bis zu den Rosenkreuzern.
  8. Konrad Dietzfelbinger: Die Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes. Eine spirituelle Gemeinschaft der Gegenwart, S. 10 und Klappentext.
  9. Vgl. dazu die Interpretationen der vier Evangelien von Konrad Dietzfelbinger, erschienen im Königsdorfer Verlag.
  10. Nach Helmut Obst, in: Reinkarnation
  11. Ernst Harnischfeger: Mystik im Barock. Das Weltbild der Teinacher Lehrtafel. 2. Aufl. Urachhaus, Stuttgart 1994, ISBN 3-87838-274-X.
  12. Otto Betz: Licht vom unerschaffenen Lichte. Die kabbalistische Lehrtafel der Prinzessin Antonia in Bad Teinach. 2. Aufl. Sternberg Verlag, Metzingen 2000, ISBN 3-87785-022-7.
  13. Arthur Edward Waite: The real history of the Rosicrucians founded on their own manifestoes, and on facts and documents collected from the writings of initiated brethren. London George Redway 1887, S. 414.
  14. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. S. 61.
  15. rosenkreuz.de
  16. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. S. 285 ff.
  17. Vgl. Konrad Dietzfelbinger: Die Schule des goldenen Rosenkreuzes, S. 117-140.
  18. Mitgliederzahlen Stand Juli 2016 in: Jahresbericht der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft LRC INS, 2015.
  19. Jahresberichte der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum (INS) 2015
  20. Leitlinien für Schüler der Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes, 2013
  21. Heinrich Wilms: Die religionsphilosophischen Grundlagen der Glaubensgemeinschaft der Rosenkreuzer und ihr verfassungsrechtlicher Schutz, S. 39.
  22. Heinrich Wilms: Die religionsphilosophischen Grundlagen der Glaubensgemeinschaft der Rosenkreuzer und ihr verfassungsrechtlicher Schutz, S. 38f.
  23. Jahresbericht 2013 der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum (INS)
  24. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 32ff.
  25. Rudolf Steiner: Anthroposophie und Rosenkreuzertum, S. 86ff.
  26. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 210f.
  27. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 113ff.
  28. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 181ff.
  29. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 223ff.
  30. Antonin Gadal: Der Triumph der Universellen Gnosis, ganzes Buch.
  31. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 266f.
  32. Reiner Klein: Die Mysterien der Katharer, S. 231f.
  33. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 256f.
  34. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 300ff.
  35. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 332f.
  36. Konrad Dietzfelbinger: Die Geistesschule des Goldenen Rosenkreuzes, S. 193.
  37. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 321ff.
  38. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 358ff.
  39. Pentagramm 2012/6, S. 10ff. und 2013/6, S. 2ff.
  40. Peter Gotthard Bieri: Die Freude der Erneuerung. DRP Rosenkreuz Verlag, Birnbach 2013, ISBN 978-3-938540-68-8, S. 54ff.
  41. https://www.rosenkreuz.de/kategorie/das-leitbild-der-geistesschule
  42. Jahresberichte der Stiftung zur Förderung der internationalen Arbeit der religiösen Gemeinschaft Lectorium Rosicrucianum INS 2012 und 2013.
  43. Peter Huijs: Gerufen vom Herzen der Welt, S. 360.
  44. Symposion Geroepen door het Wereldhart, Rozekruis Pers, Haarlem 2009, deutsche Ausgabe: Vom Weltenherzen gerufen, Stiftung Rosenkreuz, Birnbach 2009; zu den Referenten s. www.stiftung-rosenkreuz.org/publikationen)
  45. www.stiftung-rosenkreuz.org/publikationen/
  46. www.stiftung-rosenkreuz.org/publikationen/
  47. Vgl. Bundestagsdrucksache 13/10950, S. 54ff., S. 107f. und S. 149.
  48. Schreiben vom 9. Oktober 1996 von Frank Sassenscheidt-Grote, Mitglied der Fraktion der SPD im Deutschen Bundestag und Mitglied der erwähnten Fachkommission.
  49. Schreiben des Stadtdirektors der Stadt Bad Münder vom 24. Januar 1994 und Schreiben der Hauptverwaltung der Großen Kreisstadt Calw vom 13. Januar 1993.
  50. Vgl. dazu: Konrad Dietzfelbinger: Mysterienschulen des Abendlandes, S. 454ff.
  51. EZW, Materialdienst 2/12, S. 67ff.