Selbstmord

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Version vom 26. September 2011, 13:21 Uhr von imported>Michael.heinen-anders

Der Selbstmord hat für den Selbstmörder im Leben nach dem Tod schwerwiegende schmerzliche Folgen:

"Wenn der Mensch herabsteigt, um sich auf der Erde zu inkarnieren, wird er durch sein eigenes Verlangen getrieben, und dies Verlangen hat seinen guten Grund. Es ist die Absicht, zu lernen. Wir lernen durch alle unsere Erfahrungen, und wir bereichern unseren Erfahrungsschatz. Aber damit der Mensch auf der Erde lernen kann, wird er notwendigerweise durch den Sinnengenuß angezogen.

Wenn nun die Seele, nach dem Tode auf dem Astralplan angekommen, ihr Leben nach rückwärts durchlebt, handelt es sich im Gegenteil darum, den Sinnengenuß hinter sich zu lassen und einzig die Erfahrung zu verarbeiten. Ihr Durchgang durch den Astralplan ist also eine Reinigung, durch welche sie das Hängen an den physischen Genüssen verliert.

Das ist die Reinigung im Kamaloka der Inder, im verzehrenden Feuer. Der Mensch muß sich abgewöhnen, einen Körper zu haben. Der Tod erzeugt in ihm zuerst die Wirkung einer ungeheuren Leere. Bei gewaltsamem Tod und bei Selbstmord sind diese Gefühle der Leere, des Durstes und des Brennens noch viel schrecklicher. Der Astralleib, nicht dazu vorbereitet, außerhalb des physischen Leibes zu leben, reißt sich unter Schmerzen von ihm los, während beim natürlichen Tode der reif gewordene Astralleib sich leicht löst. Beim gewaltsamen Tod, der nicht vom Willen des Menschen verursacht ist, ist die Loslösung immerhin weniger schmerzhaft als im Fall des Selbstmords." (Lit.: GA 094, S. 63f)

"Je mehr der Mensch vor dem Tode vom physischen Leben losgelöst, je leichter also sein Sterben gewesen ist, um so leichter wird er sich von der sinnlichen Welt entwöhnen. Am schwersten wird dieses Entwöhnen dem Selbstmörder. Denn dieser täuscht sich: Er bedenkt nicht, daß er die Trennung vom sinnlichen Leben gewaltsam vollzog und daß ihn deshalb eine unsägliche Gier nach seinem physischen Leibe erfaßt, die ihn in der Nähe der physischen Welt festhält. Ähnlich, wenn auch in abgeschwächter Form, ergeht es dem, der durch einen Unglücksfall plötzlich sein Leben verloren hat. Auch ein solcher Todesfall hinterläßt die Gier nach dem physischen Leib, aber später findet dann ein Ausgleich im Devachan statt. Wenn die Seele die irdischen Wünsche abgelegt hat, tritt sie ein in den Devachan-Zustand." (Lit.: GA 094, S. 143)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Maria von Nagy: Rudolf Steiner über den Selbstmord, Verlag am Goetheanum, Dornach 1998
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