Künstler und Wunderheilung (Christentum): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Chodowiecki Das Gehirn eines Künstlers.jpg|mini|''Das Gehirn eines Künstlers'', Radierung von Daniel Chodowiecki]]
'''Wunderheilungen''' sind [[Heilung]]en oder Besserung von schweren Erkrankungen, die den bekannten Naturgesetzen zu widersprechen scheinen. Diese Definition unterscheidet sie von den [[Spontanheilung]]en. Es existieren unzählige Berichte über Krankenheilungen im christlichen Kontext seit dem Auftreten Jesu bis heute, deren Wundercharakter allerdings kontrovers beurteilt wird.
Als '''Künstler''' und '''Künstlerin''' werden heute die in der [[Bildende Kunst|Bildenden Kunst]], der [[Angewandte Kunst|Angewandten Kunst]], der [[Darstellende Kunst|Darstellenden Kunst]] sowie der [[Literatur]] und der [[Musik]] [[kreativ]] tätigen Menschen bezeichnet, die als ''Arbeiten'' bezeichnete Erzeugnisse künstlerischen Schaffens hervorbringen. Diese werden umgangssprachlich als [[Kunstwerk]]e bezeichnet. Die Summe aller Arbeiten eines Künstlers wird als sein ''Werk'' bezeichnet.


Im Kontext der deutschen [[Geistesgeschichte]] ist dagegen das Künstlertum nicht nur ein [[Beruf]], sondern eine menschliche Daseinsform. Für [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] und [[Friedrich Schiller|Schiller]] war der Künstler der Inbegriff eines [[Bildung|gebildeten]] Menschen.<ref>[http://weimarpedia.de/blog/projektgruppen/katharinen-gymnasium-ingolstadt/interview-mit-schiller/ ''Interview mit Schiller.''] In: ''weimarpedia.de''. Abgerufen am 4. Juni 2013.</ref><ref>[http://www.textlog.de/schiller-gedichte-die-kuenstler.html Schiller: „Die Künstler“ Gedicht, 1789]. Abgerufen am 4. Juni 2013.</ref> Diese [[Philosophie|philosophische]] Auffassung zieht sich als roter Faden von der [[Weimarer Klassik|Klassik]] über [[Wilhelm von Humboldt]], zu [[Thomas Mann]] und vielen weiteren. Die allgemein-gesellschaftliche Reduzierung des umfassenden Begriffs des Künstlers als kreatives, gebildetes [[Individuum]] der [[Lebenskunst]] zur alleinigen Berufsbezeichnung fand erst im letzten Jahrhundert statt.
==Christentum==
Im [[Christentum|christlichen Glauben]] kommen Wunderheilungen im [[Neues Testament|Neuen Testament]] vor. Es wird berichtet, dass Jesus Blinde, Lahme, Aussätzige und Besessene heilte, selbst Tote zum Leben erweckte. Die theologische Bedeutung dieser Heilungen und anderer [[Wunder]]taten ist allerdings umstritten. Während manche Bibelausleger der Ansicht sind, es handle sich um übernatürliche Heilungen, welche die göttliche Vollmacht Jesu demonstrieren sollen, halten andere die Frage der Natürlichkeit oder Übernatürlichkeit der Heilungen für sekundär, vielmehr solle dadurch die heilende Zuwendung Gottes und sein Wille zur Rettung des Menschen zum Ausdruck kommen.


== Heutiges Berufsbild ==
== Wunderheilungen Jesu ==
Die Abgrenzung künstlerischer Tätigkeit zu [[Handwerk]] und [[Kunsthandwerk]] ist fließend. Dabei kann der Grad der Originalität einer künstlerischen Idee, eines Entwurfs, einer Ausführung oder einer Darstellung entscheidend sein. Ebenso ist die Grenze zur „nutzbringenden“ [[Technik]] nicht immer eindeutig feststellbar.
"Diese Heilungen bilden ja bekanntlich einen Gegenstand ungeheuer
 
weitgehender Diskussionen. Und was da einen ganz besonderen Gegenstand
Abgesehen von reinen freischaffenden Künstlern sind Auftraggeber für künstlerische Arbeit neben Privatleuten oft staatliche Stellen, Kirchen, Firmen oder Mäzene, zum Teil über [[Förderpreis]]e und [[Stipendien]]. Daneben kann der Künstler auch fest beschäftigt sein (Regisseure des Schauspiels, Berufsmusiker, historisch auch der [[Hofmaler]]).
der Diskussion bildet, ist ja, wie Sie alle wissen, die Wunder-
 
Frage. Das wird am häufigsten betont, daß da Wunder erzählt werden
Auftraggeber, die die [[Kunstfreiheit]] nicht achten, fordern oft, dass Künstlern religiöse oder politische Vorgaben erfüllen und [[Ikonologie|ikonologische]] und modische Eingriffe hinnehmen sollen.
sollen. Aber treten wir dieser Wunder-Frage einmal näher. Gestern
 
habe ich Sie schon auf einesaufmerksam gemacht. Ich habe darauf
{{Anker|Deutschland}}
hingewiesen, daß in der Tat der gegenwärtige Mensch die Veränderungen,
=== Gesetzliche Definition in Deutschland ===
die Metamorphosen, die sich mit der menschlichen Wesenheit
Das [[Künstlersozialversicherung]]s&shy;gesetz in Deutschland bestimmt:
im Laufe der Entwickelung vollzogen haben, ganz unterschätzt. Würden
 
Sie - nicht im groben, sondern im feineren Sinne - einen physischen
{{Zitat|Künstler im Sinne dieses Gesetzes ist, wer [[Musik]], [[Darstellende Kunst|darstellende]] oder [[bildende Kunst]] schafft, ausübt oder lehrt. [[Publizist]] im Sinne dieses Gesetzes ist, wer als [[Schriftsteller]], [[Journalist]] oder in anderer Weise publizistisch tätig ist oder [[Publizistikwissenschaft|Publizistik]] lehrt.||{{§|2|ksvg|juris}} Gesetz über die Sozialversicherung der selbständigen Künstler und Publizisten}}
Leib aus der Zeit, wo der Christus Jesus gelebt hat, oder gar
 
noch vorher, vergleichen mit einem heutigen physischen Leib, so
Das Gesetz orientiert sich an typischen Berufsbildern: Ein Grafik-Designer oder Musiker gilt als Künstler, ein Möbeltischler als Handwerker.<ref>[http://www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/download/daten/Versicherte/Das_Wichtigste_zur_KSV_in_Kuerze.pdf ''Das Wichtigste zur Künstlersozialversicherung in Kürze.''] Infoblatt der Künstlersozialkasse (PDF; 225&nbsp;kB)</ref> Die deutsche [[Künstlersozialkasse]] nennt vier Berufssparten, die ihre Leistungen erhalten: ''Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Musik'' und ''Wort''. ''[[Visuelle Kommunikation]]'' und ''[[Design]]'' werden zur bildenden Kunst gezählt. Schriftsteller mit oder ohne Kunstanspruch sind im Bereich Wort publizistisch Tätige. Der Umsatzsteuersatz für Künstler und Freischaffende beträgt in Deutschland 7 %.<ref>[http://www.kuenstlerberaten.de/Steuern/steuern.html ''Künstler, Medienprofis und ihre Steuern.''] In: ''künstlerberaten.de'', abgerufen am 4. Juni 2013.</ref>
würde sich ein ganz beträchtlicher Unterschied ergeben, ein Unterschied,
 
der allerdings nicht feststellbar ist mit anatomischen Mitteln,
{{Anker|Österreich}}
wohl aber durch die okkulte Forschung. Und Sie würden finden:
 
der physische Leib ist dichter geworden, hat sich mehr zusammengezogen;
=== Gesetzliche Definition in Österreich ===
er war noch weicher in der Zeit des Christus Jesus. Und namentlich
Den Begriff definiert das [[Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz]]:
war die Art der Anschauung so, daß der Mensch das, was er heute
 
gar nicht mehr sieht, die Erkenntnis gewisser Kraftwirkungen im
{{Zitat|Künstlerin/Künstler im Sinne dieses Bundesgesetzes ist, wer in den Bereichen der [[Bildende Kunst|bildenden Kunst]], der [[Darstellende Kunst|darstellenden Kunst]], der [[Musik]], der [[Literatur]], der [[Filmkunst]] oder in einer der zeitgenössischen Ausformungen der Bereiche der Kunst auf Grund ihrer/seiner künstlerischen Befähigung im Rahmen einer künstlerischen Tätigkeit [[Kunstwerk|Werke der Kunst]] schafft.||{{§|2|Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz|RIS-B|DokNr=NOR40168048}} (1) Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz}}
Leibe, die jeden Leib modellieren, noch in einem gewissen Grade besessen
 
hat, so daß die Muskeln - allerdings nur für einen feineren Blick
Die Rechtssetzung fasst den Begriff durch die Formulierung {{"|zeitgenössischen Ausformungen}} offen auf und ist insgesamt sehr werkorientiert:
- deutlich und viel stärker sich abprägten. Das ging langsam und allmählich
 
verloren. Kindereien in der Kunstgeschichte weisen auf alte
: Künstler ist, wer ''kunstschaffend'' ist.
Zeichnungen hin, wo zum Beispiel besonders ausgeprägte Muskellinien
 
dargestellt sind, und halten das für eine Übertreibung und für
Eine ''künstlerische Tätigkeit''<ref name="kulturservice">{{Internetquelle |autor= |hrsg=Kultur Service Gesellschaft Steiermark, Land Steiermark – Amt der Steiermärkischen Landesregierung |url=http://www.kulturservice.steiermark.at/cms/ziel/64764018/DE/ |titel=Steuer- und Sozialversicherungsrecht für Künstler. FAQ’s – Jetzt erst Recht! Basics for artists/Tipps für Künstler |werk= kultur steiermark |zugriff= 2015-01-02}}</ref> ist – nach der [[Steuerrecht|steuerlichen Rechtsprechung]] – {{"|immer dann gegeben, wenn eine persönlich eigenschöpferische Tätigkeit in einem umfassenden Kunstfach aufgrund ''künstlerischer Begabung'' entfaltet wird.}}<ref name="Quantschnigg/Schuch">{{Literatur|Autor =Quantschnigg/Schuch |Titel =Einkommensteuerhandbuch | Jahr=1993| Ort= Wien |Seiten =829 ff}} Zitat:
Ungeschicklichkeit der alten Zeichner, weil man nicht weiß, daß so
{{Internetquelle |autor= |hrsg=Kultur Service, Land Steiermark |url= http://www.kulturservice.steiermark.at/cms/ziel/64764018/DE/#tb4 |titel=Künstlerische Tätigkeit – gewerbliche Tätigkeit |werk=FAQ’s |zugriff=2015-01-02}}</ref> Der Begriff ''eigenschöpferisch'' wird bei [[Musiker]]n, [[Dirigent]]en, [[Schauspieler]]n und [[Regisseur]]en und [[Bildende Künstlerin|bildenden Künstlern]] auch auf reproduzierende Tätigkeiten als künstlerisch ausgedehnt.<ref name="VwGH">VwGH 14. November 1990. 90/13/0106, zit. ebd.</ref> Weiters ergänzt aber der Abs.&nbsp;2 Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz:
etwas auf ein tatsächliches Beobachten zurückgeht, das für alte Zeiten
 
richtig war, für die heutigen Zeiten aber falsch sein würde. Aber darauf
{{Zitat|Wer eine künstlerische Hochschulausbildung erfolgreich absolviert hat, weist jedenfalls die künstlerische Befähigung für die Ausübung der von der Hochschulausbildung umfassten künstlerischen Tätigkeiten auf.}}
wollen wir weniger Rücksicht nehmen und nur das mehr hervorheben,
 
was mit diesen ganz anders gearteten menschlichen Leibern
Damit fallen auch beruflich als Künstler einschlägig ausgebildete unter den Begriff ''künstlerische Tätigkeit'', was im Besonderen die ''[[Lehrtätigkeit]]'' mitumfasst.
verbunden war.
 
Auf den menschlichen Leib hatte damals die Kraft der Seele, die
[[Einkommensteuer]]&shy;rechtlich kann ein Künstler sowohl im Rahmen eines Dienstverhältnisses ([[Arbeitnehmer]]) tätig sein als auch [[Selbständigkeit (beruflich)|selbständig]], und rechnet dann im Allgemeinen auf [[Werkvertrag]]s&shy;basis ab.<ref name="kulturservice EK">{{Internetquelle |autor= |hrsg=Kultur Service, Land Steiermark |url= http://www.kulturservice.steiermark.at/cms/ziel/64764018/DE/#tb3 |titel=Nicht selbständige Tätigkeit – selbständige Tätigkeit |werk=kulturservice.steiermark.at|zugriff=2015-01-02}}</ref> [[Umsatzsteuer]]rechtlich ist der Begriff dahingehend relevant, dass freischaffende Künstler in Österreich nur 10 %<ref name="kulturservice USt">{{Internetquelle |autor= |hrsg=Kultur Service, Land Steiermark |url= http://www.kulturservice.steiermark.at/cms/ziel/64764018/DE/#tb10 |titel=Umsatzsteuersatz |werk=kulturservice.steiermark.at |zugriff=2015-01-02}}</ref> Umsatzsteuersatz verrechnen.
Kraft des Geistes noch einen viel größeren, sozusagen momentaneren
 
Einfluß als später, wo der Leib dichter geworden ist und die Seele daher
[[Datei:MollyHeleneCramer1900.jpg|mini|Die Malerinnen Molly und Helene Cramer in ihrer Malschule 1900]]
an Macht über den Leib verloren hat. Daher war es damals in viel
 
größerem Maße möglich, zu heilen von der Seele aus. Die Seele hatte
=== Künstlerin ===
viel mehr Macht, so daß sie den Leib durchsetzen konnte mit den aus
„Künstlerin“ ist im alltäglichen Sprachgebrauch, unterstützt durch Forderungen der [[Feministische Linguistik|feministischen Linguistik]], eine selbstverständliche [[Berufsbezeichnung]] und wird in staatlich bestimmten Zusammenhängen gleichgestellt zu „Künstler“ verwendet, so in Deutschland,<ref>{{Internetquelle|hrsg=Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend| titel=Renommiertester Kunstpreis für Bildende Künstlerinnen über 40| url= http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/BMFSFJ/gleichstellung,did=28988.html | zugriff=2009-08-05}}</ref> oder [[#Österreich|oben zitiertem]] österreichischen Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz. In diesem Fall ist [[geschlechtergerechte Sprache]] zu [[Alltagskultur]] geworden. Damit soll der Anteil der Leistungen von [[Frauen in der Kunst]] sichtbarer, ihre verdrängte Geschichte in der Kunst bewusster, und die beruflich teils andere Situation von Künstlerinnen leichter darstellbar werden. Dagegen sind Formulierungen wie „weiblicher Künstler“ die Ausnahme.
der geistigen Welt geholten gesund wirkenden Kräften, wenn der Leib
 
in Unordnung gekommen war, um ihn wieder von sich aus in Harmonie,
== Ausbildung ==
in Ordnung zu bringen. Diese Macht der Seele über den Leib hat
Oft wird der Grad einer Befähigung Künstler zu sein, stereotypisch anhand einer Ausbildung bemessen; so wird Kunst im klassischen Sinne eher in einem Studium an [[Hochschule]]n bzw. [[Kunsthochschule]]n gelehrt, während kommerzielle, pragmatische Kunstaspekte eher an [[Fachhochschule]]n vermittelt werden. Weiter gefasst spielt eine Ausbildung zum Künstler jedoch keine Rolle; es finden sich zahlreiche [[Autodidakt]]en in der Kunstszene, die Wert darauf legen, ''keine'' Ausbildung zu besitzen. Wer als Künstler angesehen wird, hängt entscheidend vom vorherrschenden oder individuellen [[Kunst]]begriff ab.
allmählich abgenommen. Das ist der Gang der fortgehenden Entwickelung.
 
Daher waren die Heilprozesse in alten Zeiten in weit größerem
== Künstlerische Berufe ==
Maße als später geistige Heilprozesse. Und diejenigen, die als
{{Anker|Kunstberuf}}
Ärzte galten, waren nicht im heutigen Sinne physische Ärzte, sondern
 
zum großen Teil Heiler in dem Sinne, daß sie auf den Leib auf dem
Typische Kunstberufe nach Kunstfach sind:
Umwege durch die Seele wirkten. Sie reinigten die Seele und durchsetzten
 
sie mit gesunden Empfindungen, Impulsen und Willenskräften
* ''[[Bildende Kunst]]:'' [[Bildhauerei|Bildhauer]] (z.&nbsp;B. [[Steinbildhauer]] oder [[Metallplastik|Metallbildhauer]]) – [[Malerei|Maler]] – [[Medailleur]] – [[Medienkunst|Medienkünstler]] – [[Grafiker]] – [[Konzeptkunst|Konzeptkünstler]] – [[Graffiti#Style-Writing|Graffiti-Künstler]]
durch die geistig-seelischen Einflüsse, die sie ausüben konnten, sei
* ''[[Visuelle Kommunikation]]:'' [[Comic]]&shy;zeichner – [[Grafiker]] – [[Illustrator]] – [[Grafikdesign]]er – [[Mediengestalter]]
es im gewöhnlichen Zustande der physischen Wahrnehmung, sei es in
* ''[[Darstellende Kunst]]'' einschließlich ''[[Filmkunst]]:'' [[Dramaturg]] – [[Opernsänger]] – [[Regisseur]] – [[Schauspieler]] – [[Tanz|Tänzer]] – [[Filmemacher]] – [[Visual Jockey]] – [[Artist (Darsteller)|Artist]] – im weiteren Sinne auch [[Pornodarsteller]]
dem sogenannten Tempelschlaf oder dergleichen, was ja auch für die
* ''[[Musik]]:'' [[Musiker]] – [[Gesang|Sänger]] – [[Komponist]] – [[Dirigent]] – [[DJ]]
damalige Zeit nichts anderes war als eine Art Versetzen des Menschen
* ''[[Literatur]]:'' [[Schriftsteller]] – [[Romancier]] – [[Essayist]] – [[Lyriker]]
in einen hellseherischen Zustand.
* ''[[Angewandte Kunst]], einschließlich [[Design]]'' und ''[[Mode]]:'' [[Architekt]] – [[Fotograf]] – [[Kunstschmied]] – [[Gravur|Graveur]] – [[Keramiker]] – [[Maskenbildner]] – [[Kostümbildner]] – [[Bühnenbildner|Bühnen-/Szenenbildner]] – [[Designer]] – [[Modeschöpfer]]
Wenn man also die damaligen Kulturverhältnisse berücksichtigt,
* ''[[Kleinkunst]]:'' [[Zauberkünstler]] – [[Puppenspieler]] – [[Kabarett]]ist
muß man durchaus daraufhinweisen, daß diejenigen, die stark an Seele
 
waren und appellieren konnten an das, was sie selbst aufgenommen
== Selbstverständnis bildender Künstler im historischen Wandel ==
hatten, damals in beträchtlichem Maße auf die Seelen wirken konnten
Anhand von [[Selbstporträt]]s seit der Renaissance lässt sich nachzeichnen, wie sich der Stand der malenden Künstler, ihre Haltung zur Gesellschaft und zu sich selbst im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Während bis zum ausgehenden Mittelalter der bildende Künstler namentlich unbekannter Handwerker war, er sich dann zuerst noch zurückhaltend ''[[in assistenza]]'' selber zeigt, wie [[Sandro Botticelli|Botticelli]] oder [[Albrecht Dürer|Dürer]], kann man bis hin in die Gegenwart das sich verändernde Selbstbild nachweisen, das nach der Einführung des [[Genie]]-Begriffs und dem [[Divino artista]] im Verlauf der Renaissance, folgender barocker Selbstsicherheit bis hin zu [[Vincent van Gogh]] der kritischen Selbstüberprüfung voller Zweifel weicht.<ref>vgl. Klant, Schulze-Weslarn, Walch (Hg.): ''Grundkurs Kunst 1.'' Schroedel 1988. S. 8–9</ref>
und damit auch auf die Leiber. Daher kam es auch, daß solche Menschen,
 
die irgendwie geistdurchdrungen waren, und von denen man
== Zeitgenössische Künstler ==
wußte, daß sie heilende Kräfte ausströmten in die Umgebung, auch
In der [[Zeitgenössische Kunst|Zeitgenössischen Kunst]] sind Künstler, die im internationalen Kunstbetrieb wahrgenommen werden, nicht auf traditionelle Kunstsparten zu reduzieren. Ihre Rolle verändert sich durch interdisziplinäre Herangehensweisen, durch Bezüge zu geisteswissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, durch neue Kunstformen in neuen Medien, siehe [[Digitale Kunst]], und durch die ständigen Veränderungen auf dem [[Kunstmarkt]] und im [[Kunstbetrieb]]. Literatur, Film, Musik, Theater und Bildende Kunst gehen in [[Neue Medien|Neuen Medien]] ineinander über und die Grenzen zwischen „reiner Kunst“, [[L’art pour l’art]], engagierter Kunst und Kunstkommerz sind durchlässig.
mit dem Ausdruck «Heiler» bezeichnet wurden. Und im Grunde genommen
 
müßte man nicht nur die Therapeuten, sondern auch die
Welche Werke und Künstler am Kunstmarkt begehrt sind, hängt von vielen Faktoren ab. Nicht immer sind allein künstlerische und kunsthistorische Qualitäten ausschlaggebend. Die mediale Darstellung des Künstlers und seiner Kunst können die Wertschätzung stark beeinflussen. Deshalb arbeiten Künstler oft im Verbund mit professionellen Vermittlern, wie Kunsthändlern, Galeristen und Kulturmanagern. Der Name eines Künstlers kann in solchen Vermarktungszusammenhängen zur Handelsmarke werden und seine mediale Präsenz zu Kapital. Die Orientierung an bekannten Künstlernamen und ihre ständige Erwähnung (engl.: namedropping) gehört daher zu den Eigenheiten des Kunstbetriebs, ähnlich dem Starkult in der Musik. Dagegen steht das Ideal, sich als Betrachter unvoreingenommen auf Kunstwerke einzulassen und von ihrer Qualität ausgehend eine Künstlerin oder einen Künstler zu entdecken.
Essäer in einer gewissen Weise als Heiler bezeichnen. Ja, wir müssen
weitergehen: In einer gewissen Mundart Vorderasiens, in welcher
sich besonders diejenigen ausgedrückt haben, aus welchen das Christentum
hervorgewachsen ist, ist die Übersetzung dessen, was wir bezeichnen
würden als «geistigen Heiler», das Wort Jesus. Jesus bedeutet
im Grunde genommen «geistiger Arzt». Das ist eine ziemlich richtige
Übersetzung, namentlich wenn man auf die Gefühlswerte geht.
Und damit könnten Sie zu gleicher Zeit auch ein Licht werfen auf alles,
was man bei solchem Namen empfand in einer Zeit, wo man bei Namen
noch etwas fühlte. Aber wir wollen uns einmal ganz sozusagen
hineinversetzen in die Kulturverhältnisse der damaligen Zeit.
Ein Mensch, der also im Sinne der damaligen Zeit gesprochen hätte,
würde gesagt haben: Es gibt Menschen, die den Zutritt haben zu den
Mysterien, die mit einer gewissen Opferung ihres Ich-Bewußtseins in
den Mysterien sich in Verbindung setzen können mit gewissen geistigseelischen
Kräften, die dann ausstrahlen auf die Umgebung, wodurch
sie zu Heilern werden für die Umgebung. Nehmen wir an, ein solcher
Mensch wäre Jünger des Christus Jesus geworden, so hätte er gesagt:
Wir haben jetzt sehr Merkwürdiges erlebt. Während früher nur solche
Menschen, die unter Herabdämpfung des Ich-Bewußtseins die geistigen
Kräfte in den Mysterien aufgenommen haben, seelische Heiler
werden konnten, haben wir jetzt einen erlebt, der es wurde ohne die
Mysterienprozeduren, unter Aufrechterhaltung des Ich. - Nicht etwa
das war das Auffällige, daß geistige Heilungen überhaupt vollzogen
wurden. Daß in den Kapiteln des Matthäus-Evangeliums von einem
geistigen Heiler erzählt wird, wäre einem solchen Menschen gar nicht
besonders wunderbar vorgekommen. Er hätte gesagt: Was ist Wunderbares
dabei, daß solche Leute geistig heilen? Das ist selbstverständlich!
- Und die Aufzählung solcher Heilungen wäre für die damalige
Zeit nicht ein besonderes Wunder gewesen. Das aber ist das Bedeutungsvolle,
daß der Schreiber des Matthäus-Evangeliums erzählt: Da
ist einer, der eine neue Wesenskraft in die Menschheit gebracht hat,
der aus dem Impuls seines Ich, aus dem man früher nicht heilen konnte,
Heilungen vollzog, indem er dieselbe Kraft dabei heranzog, mit Hilfe
deren man früher nicht heilen konnte. - Also etwas ganz anderes wird
in den Evangelien erzählt, als man gewöhnlich meint. Zahlreiche
Beweise, auch historische, könnten dafür erbracht werden, daß es richtig
ist, was die Geisteswissenschaft aus okkulten Quellen heraus feststellt.
Wir wollen nur eines zum Beweise heranführen.
Wenn es wahr ist, was jetzt gesagt worden ist, dann müßte man
sich tatsächlich im Altertum vorgestellt haben, daß unter einer gewissen
Voraussetzung diejenigen, die blind sind, geheilt werden könnten
unter geistigem Einfluß. Nun ist mit Recht hingewiesen worden auf
alte Bildnisse, die dergleichen darstellen. Auch der im vorigen Vortrag
erwähnte John M. Robertson weist darauf hin, daß kl Rom eine Darstellung
ist, die Abbildung eines Äskulap, der vor zwei Blinden steht,
und er hat natürlich daraus geschlossen, daß damit eine Heilung angezeigt
worden ist, und daß dies dann von den Evangelienschreibern
übernommen und in die Darstellungen der Evangelien hineingebracht
worden ist. Es ist hier aber nicht das Wesentliche, daß geistige Heilungen
etwas Wunderbares sind, sondern als wesentlich hat es zu gelten,
daß der, der das Bild gemalt hat, damit hat sagen wollen: Äskulap ist
einer der Eingeweihten, der unter Herabdämpfung des Ich-Bewußtseins
in den Mysterien zu den geistigen Heilkräften gekommen ist. Der
Schreiber des Matthäus-Evangeliums aber wollte sagen: Nicht auf
diese Weise wurden Heilungen beim Christus erreicht, sondern was als
ein einmaliger Impuls in Christus lebte, das soll nach und nach von der
ganzen Menschheit erreicht werden, so daß das Ich mit seiner Kraft es
nach und nach erreichen kann. - Gewinnen können es heute die Menschen
noch nicht, weil es sich in einer späteren Zukunft in die Menschheit
einleben soll. Aber was sich vollzogen hat mit dem Christus im Beginne
unserer Zeitrechnung, das wird sich einleben, und die Menschen
werden nach und nach fähig werden, es zum Ausdruck zu bringen.
Nach und nach wird es geschehen. Das wollte der Schreiber des Matthäus-
Evangeliums mit seinen Wunderheilungen darstellen.
So darf ich aus dem okkulten Bewußtsein heraus sagen: Der Schreiber
des Matthäus-Evangeliums wollte überhaupt keine «Wunder»
schildern, sondern etwas ganz Natürliches, etwas Selbstverständliches.
Er wollte nur schildern, daß es auf eine neue Art sich vollzog. So
nehmen sich die Dinge aus, wenn man sie mit wirklich wissenschaftlicher
Gewissenhaftigkeit darstellt. So daß also das tiefste Mißverständnis
gerade gegenüber den Evangelien Platz gegriffen hat. {{G|123|186}}ff.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Künstler}}
[[wikipedia:Wunder Jesu|Wunder Jesu]]
* {{WikipediaDE|Künstler}}
* {{WikipediaDE|Betrachtung#Die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Betrachter|Die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Betrachter}}
* {{WikipediaDE|Divino artista}}
* {{WikipediaDE|Kunsthochschule}}
* {{WikipediaDE|Kunstkompass}}
* {{WikipediaDE|Künstlerroman}}
* {{WikipediaDE|Liste von Bildhauern}}
* {{WikipediaDE|Liste von Künstlermuseen}}
* {{WikipediaDE|Liste von Malern}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler Deutschland, Österreich, Schweiz'', 2 Teilbände (Redaktion Andreas Klimt), 2. Jahrgang, de Gruyter Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-24737-8 (mit biographischen Daten, Adresse, Lehrtätigkeit, ausstellenden Galerien u. a. von 6.700 lebenden Bildenden Künstlern: Malerei, Grafik, Bildhauerei, Buchkunst, Aktions- und Medienkünsten und (in Auswahl) Architektur, Fotografie und Kunsthandwerk).
#Rudolf Steiner: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
* Oskar Bätschmann: ''Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem''. DuMont, Köln 1997.
{{GA}}
* Stefan Borchard: ''Heldendarsteller. Gustave Courbet, Edouard Manet und die Legende vom modernen Künstler''. Berlin 2007.
{{wikipedia}}
* Alessandro Conti: ''Der Weg des Künstlers. Vom Handwerker zum Virtuosen''. Wagenbach, Berlin 1998.
* Anne Marie Freybourg (Hrsg.): ''Die Inszenierung des Künstlers,'' JOVIS Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86859-031-9.
* Ernst Kris, Otto Kurz: ''Die Legende vom Künstler''. Frankfurt am Main 1995 (jüngste Auflage).
* Wolfgang Ruppert: ''Der moderne Künstler. Zur Sozial- und Kulturgeschichte der kreativen Individualität in der kulturellen Moderne im 19. und frühen 20. Jahrhundert''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998.
* Martin Warnke: ''Der Hofkünstler. Zur Vorgeschichte des modernen Künstlers''. 2. Auflage Köln 1996.
* Olaf Zimmermann, Gabriele Schulz: ''Traumberuf Künstler''. Bildung und Wissen Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 978-3-8214-7618-6.
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Künstler}}
{{Wikiquote|Künstler}}
{{Wikibooks|Zweideutigkeit als System - Thomas Manns Forderung an die Kunst: Der Künstler und die Gesellschaft}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4033423-5}}
 
{{SORTIERUNG:Kunstler}}
[[Kategorie:Künstler|!]]
 
{{Wikipeida}}

Version vom 13. Mai 2013, 20:47 Uhr

Wunderheilungen sind Heilungen oder Besserung von schweren Erkrankungen, die den bekannten Naturgesetzen zu widersprechen scheinen. Diese Definition unterscheidet sie von den Spontanheilungen. Es existieren unzählige Berichte über Krankenheilungen im christlichen Kontext seit dem Auftreten Jesu bis heute, deren Wundercharakter allerdings kontrovers beurteilt wird.

Christentum

Im christlichen Glauben kommen Wunderheilungen im Neuen Testament vor. Es wird berichtet, dass Jesus Blinde, Lahme, Aussätzige und Besessene heilte, selbst Tote zum Leben erweckte. Die theologische Bedeutung dieser Heilungen und anderer Wundertaten ist allerdings umstritten. Während manche Bibelausleger der Ansicht sind, es handle sich um übernatürliche Heilungen, welche die göttliche Vollmacht Jesu demonstrieren sollen, halten andere die Frage der Natürlichkeit oder Übernatürlichkeit der Heilungen für sekundär, vielmehr solle dadurch die heilende Zuwendung Gottes und sein Wille zur Rettung des Menschen zum Ausdruck kommen.

Wunderheilungen Jesu

"Diese Heilungen bilden ja bekanntlich einen Gegenstand ungeheuer weitgehender Diskussionen. Und was da einen ganz besonderen Gegenstand der Diskussion bildet, ist ja, wie Sie alle wissen, die Wunder- Frage. Das wird am häufigsten betont, daß da Wunder erzählt werden sollen. Aber treten wir dieser Wunder-Frage einmal näher. Gestern habe ich Sie schon auf einesaufmerksam gemacht. Ich habe darauf hingewiesen, daß in der Tat der gegenwärtige Mensch die Veränderungen, die Metamorphosen, die sich mit der menschlichen Wesenheit im Laufe der Entwickelung vollzogen haben, ganz unterschätzt. Würden Sie - nicht im groben, sondern im feineren Sinne - einen physischen Leib aus der Zeit, wo der Christus Jesus gelebt hat, oder gar noch vorher, vergleichen mit einem heutigen physischen Leib, so würde sich ein ganz beträchtlicher Unterschied ergeben, ein Unterschied, der allerdings nicht feststellbar ist mit anatomischen Mitteln, wohl aber durch die okkulte Forschung. Und Sie würden finden: der physische Leib ist dichter geworden, hat sich mehr zusammengezogen; er war noch weicher in der Zeit des Christus Jesus. Und namentlich war die Art der Anschauung so, daß der Mensch das, was er heute gar nicht mehr sieht, die Erkenntnis gewisser Kraftwirkungen im Leibe, die jeden Leib modellieren, noch in einem gewissen Grade besessen hat, so daß die Muskeln - allerdings nur für einen feineren Blick - deutlich und viel stärker sich abprägten. Das ging langsam und allmählich verloren. Kindereien in der Kunstgeschichte weisen auf alte Zeichnungen hin, wo zum Beispiel besonders ausgeprägte Muskellinien dargestellt sind, und halten das für eine Übertreibung und für Ungeschicklichkeit der alten Zeichner, weil man nicht weiß, daß so etwas auf ein tatsächliches Beobachten zurückgeht, das für alte Zeiten richtig war, für die heutigen Zeiten aber falsch sein würde. Aber darauf wollen wir weniger Rücksicht nehmen und nur das mehr hervorheben, was mit diesen ganz anders gearteten menschlichen Leibern verbunden war. Auf den menschlichen Leib hatte damals die Kraft der Seele, die Kraft des Geistes noch einen viel größeren, sozusagen momentaneren Einfluß als später, wo der Leib dichter geworden ist und die Seele daher an Macht über den Leib verloren hat. Daher war es damals in viel größerem Maße möglich, zu heilen von der Seele aus. Die Seele hatte viel mehr Macht, so daß sie den Leib durchsetzen konnte mit den aus der geistigen Welt geholten gesund wirkenden Kräften, wenn der Leib in Unordnung gekommen war, um ihn wieder von sich aus in Harmonie, in Ordnung zu bringen. Diese Macht der Seele über den Leib hat allmählich abgenommen. Das ist der Gang der fortgehenden Entwickelung. Daher waren die Heilprozesse in alten Zeiten in weit größerem Maße als später geistige Heilprozesse. Und diejenigen, die als Ärzte galten, waren nicht im heutigen Sinne physische Ärzte, sondern zum großen Teil Heiler in dem Sinne, daß sie auf den Leib auf dem Umwege durch die Seele wirkten. Sie reinigten die Seele und durchsetzten sie mit gesunden Empfindungen, Impulsen und Willenskräften durch die geistig-seelischen Einflüsse, die sie ausüben konnten, sei es im gewöhnlichen Zustande der physischen Wahrnehmung, sei es in dem sogenannten Tempelschlaf oder dergleichen, was ja auch für die damalige Zeit nichts anderes war als eine Art Versetzen des Menschen in einen hellseherischen Zustand. Wenn man also die damaligen Kulturverhältnisse berücksichtigt, muß man durchaus daraufhinweisen, daß diejenigen, die stark an Seele waren und appellieren konnten an das, was sie selbst aufgenommen hatten, damals in beträchtlichem Maße auf die Seelen wirken konnten und damit auch auf die Leiber. Daher kam es auch, daß solche Menschen, die irgendwie geistdurchdrungen waren, und von denen man wußte, daß sie heilende Kräfte ausströmten in die Umgebung, auch mit dem Ausdruck «Heiler» bezeichnet wurden. Und im Grunde genommen müßte man nicht nur die Therapeuten, sondern auch die Essäer in einer gewissen Weise als Heiler bezeichnen. Ja, wir müssen weitergehen: In einer gewissen Mundart Vorderasiens, in welcher sich besonders diejenigen ausgedrückt haben, aus welchen das Christentum hervorgewachsen ist, ist die Übersetzung dessen, was wir bezeichnen würden als «geistigen Heiler», das Wort Jesus. Jesus bedeutet im Grunde genommen «geistiger Arzt». Das ist eine ziemlich richtige Übersetzung, namentlich wenn man auf die Gefühlswerte geht. Und damit könnten Sie zu gleicher Zeit auch ein Licht werfen auf alles, was man bei solchem Namen empfand in einer Zeit, wo man bei Namen noch etwas fühlte. Aber wir wollen uns einmal ganz sozusagen hineinversetzen in die Kulturverhältnisse der damaligen Zeit. Ein Mensch, der also im Sinne der damaligen Zeit gesprochen hätte, würde gesagt haben: Es gibt Menschen, die den Zutritt haben zu den Mysterien, die mit einer gewissen Opferung ihres Ich-Bewußtseins in den Mysterien sich in Verbindung setzen können mit gewissen geistigseelischen Kräften, die dann ausstrahlen auf die Umgebung, wodurch sie zu Heilern werden für die Umgebung. Nehmen wir an, ein solcher Mensch wäre Jünger des Christus Jesus geworden, so hätte er gesagt: Wir haben jetzt sehr Merkwürdiges erlebt. Während früher nur solche Menschen, die unter Herabdämpfung des Ich-Bewußtseins die geistigen Kräfte in den Mysterien aufgenommen haben, seelische Heiler werden konnten, haben wir jetzt einen erlebt, der es wurde ohne die Mysterienprozeduren, unter Aufrechterhaltung des Ich. - Nicht etwa das war das Auffällige, daß geistige Heilungen überhaupt vollzogen wurden. Daß in den Kapiteln des Matthäus-Evangeliums von einem geistigen Heiler erzählt wird, wäre einem solchen Menschen gar nicht besonders wunderbar vorgekommen. Er hätte gesagt: Was ist Wunderbares dabei, daß solche Leute geistig heilen? Das ist selbstverständlich! - Und die Aufzählung solcher Heilungen wäre für die damalige Zeit nicht ein besonderes Wunder gewesen. Das aber ist das Bedeutungsvolle, daß der Schreiber des Matthäus-Evangeliums erzählt: Da ist einer, der eine neue Wesenskraft in die Menschheit gebracht hat, der aus dem Impuls seines Ich, aus dem man früher nicht heilen konnte, Heilungen vollzog, indem er dieselbe Kraft dabei heranzog, mit Hilfe deren man früher nicht heilen konnte. - Also etwas ganz anderes wird in den Evangelien erzählt, als man gewöhnlich meint. Zahlreiche Beweise, auch historische, könnten dafür erbracht werden, daß es richtig ist, was die Geisteswissenschaft aus okkulten Quellen heraus feststellt. Wir wollen nur eines zum Beweise heranführen. Wenn es wahr ist, was jetzt gesagt worden ist, dann müßte man sich tatsächlich im Altertum vorgestellt haben, daß unter einer gewissen Voraussetzung diejenigen, die blind sind, geheilt werden könnten unter geistigem Einfluß. Nun ist mit Recht hingewiesen worden auf alte Bildnisse, die dergleichen darstellen. Auch der im vorigen Vortrag erwähnte John M. Robertson weist darauf hin, daß kl Rom eine Darstellung ist, die Abbildung eines Äskulap, der vor zwei Blinden steht, und er hat natürlich daraus geschlossen, daß damit eine Heilung angezeigt worden ist, und daß dies dann von den Evangelienschreibern übernommen und in die Darstellungen der Evangelien hineingebracht worden ist. Es ist hier aber nicht das Wesentliche, daß geistige Heilungen etwas Wunderbares sind, sondern als wesentlich hat es zu gelten, daß der, der das Bild gemalt hat, damit hat sagen wollen: Äskulap ist einer der Eingeweihten, der unter Herabdämpfung des Ich-Bewußtseins in den Mysterien zu den geistigen Heilkräften gekommen ist. Der Schreiber des Matthäus-Evangeliums aber wollte sagen: Nicht auf diese Weise wurden Heilungen beim Christus erreicht, sondern was als ein einmaliger Impuls in Christus lebte, das soll nach und nach von der ganzen Menschheit erreicht werden, so daß das Ich mit seiner Kraft es nach und nach erreichen kann. - Gewinnen können es heute die Menschen noch nicht, weil es sich in einer späteren Zukunft in die Menschheit einleben soll. Aber was sich vollzogen hat mit dem Christus im Beginne unserer Zeitrechnung, das wird sich einleben, und die Menschen werden nach und nach fähig werden, es zum Ausdruck zu bringen. Nach und nach wird es geschehen. Das wollte der Schreiber des Matthäus- Evangeliums mit seinen Wunderheilungen darstellen. So darf ich aus dem okkulten Bewußtsein heraus sagen: Der Schreiber des Matthäus-Evangeliums wollte überhaupt keine «Wunder» schildern, sondern etwas ganz Natürliches, etwas Selbstverständliches. Er wollte nur schildern, daß es auf eine neue Art sich vollzog. So nehmen sich die Dinge aus, wenn man sie mit wirklich wissenschaftlicher Gewissenhaftigkeit darstellt. So daß also das tiefste Mißverständnis gerade gegenüber den Evangelien Platz gegriffen hat. GA 123, S. 186ff.

Siehe auch

Wunder Jesu

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Matthäus-Evangelium, GA 123 (1988), ISBN 3-7274-1230-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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