Jakobsleiter und Albertus Magnus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Albertus Magnus Painting by Joos van Gent.jpeg|miniatur|200px|Albertus Magnus, Tafelgemälde von [[Wikipedia:Joos van Wassenhove|Joos van Wassenhove auch Justus van Gent]], um [[Wikipedia:1475|1475]] in [[Wikipedia:Urbino|Urbino]]]]
[[Datei:Blake jacobsladder.jpg|mini|300px|[[Wikipedia:William Blake|William Blake]]: ''Jakobs Traum'' (1805)]]
'''Albertus Magnus''' (auch ''Albertus Teutonicus''; ''Albertus Coloniensis''; ''Albert der Große'', ''Albert der Deutsche'', ''Albert von Lauingen'', oft auch fälschlich ''Albert Graf von Bollstädt'' genannt; * um [[Wikipedia:1200|1200]] in [[Wikipedia:Lauingen (Donau)|Lauingen]] an der Donau; † [[Wikipedia:15. November|15. November]] [[Wikipedia:1280|1280]] in [[Wikipedia:Köln|Köln]]) war [[Wikipedia:Dominikaner|Dominikaner]] und [[Wikipedia:Bischof|Bischof]] von [[Wikipedia:Regensburg|Regensburg]] und zugleich allseitig gebildeter [[Wikipedia:Polyhistor|Polyhistor]], [[Philosoph]], [[Wikipedia:Jurist|Jurist]], [[Naturwissenschaftler]], [[Alchemist]] und [[Wikipedia:Theologie|Theologe]], der das [[Wissen]] seiner Zeit vollkommen umspannte. Er war ein [[frei]]sinniger [[Denker]] und Begründer des [[christlich]]en [[Aristoteles|Aristotelismus]] und damit der [[Hochscholastik]], die durch seinen Schüler [[Thomas von Aquin]] zur Blüte gebracht wurde, und letztlich auch Wegbereiter der modernen [[Naturwissenschaft]].  
Die '''Jakobsleiter''', auch '''Engelsleiter''' oder '''Himmelsleiter''' genannt ({{HeS|סֻלָּם|sullām}}, „Treppe, Rampe“; {{ELSalt|κλĩμαξ|klimax}}, [[Latein|lat.]] ''scala'', „Leiter“), auf der die [[Engel]] auf- und niedersteigen, ist ein [[imaginativ]]es [[Bild]] für den stufenweisen Auf- und Abstieg von der [[Erde (Planet)|Erde]] zum [[Himmel]] und umgekehrt. Es ist der Weg, den auch der [[Geistesschüler]] auf seinem [[Schulungsweg]] in die [[geistige Welt]] beschreiten muss.  


Die [[Imagination]] der Jakobsleiter (oder -treppe) geht zurück auf die in {{B|1 Mos|28|10-22|LUT}} geschilderte [[Traum]]vision, die [[Jakob (Patriarch)|Jakob]] auf seiner Flucht vor [[Esau]] von [[Wikipedia:Beerscheba|Beerscheba]] nach [[Wikipedia:Harran|Harran]] erlebt:
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"Wie frei vorher kirchliches Denken war, können Sie an
dem großen Lehrer und Denker Albertus Magnus sehen. Er
war ein ausgezeichneter Gelehrter, vertiefte sich in die gesamte
Wissenschaft: kirchliche Gelehrsamkeit, arabisches
Wissen, naturwissenschaftliches und physikalisches Denken
sowie philosophisches beherrschte er; er wurde vom
Volke als ein Zauberer aufgefaßt." {{Lit|{{G|51|169}}}}
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{{Zitat|10 Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran
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11 und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen.
"Wenn man zum Beispiel den Erkenntnisweg
12 Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.
des Albertus Magnus nimmt, der unten beginnt in der
13 Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
untersten Natur und endet in einem Anschauen Gottes -
14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.
nicht sind es da Begriffe, die trocken und nüchtern sind,
15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.|Altes Testament|{{B|1 Mos|28|10-15|LUT}}}}
sondern Begriffe, die die Seele warm machen und das Herz
durchleuchten." {{Lit|{{G|57|309f}}}}
</div>


Nachdem Jakob aus seinem Traumschlaf erwachte, nannte er den Ort [[Beth-El]], „Haus Gottes“.
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"Das war also das eine, was in der Seele des mittelalterlichen Scholastikers
lebte: ein konkret gestalteter [[Offenbarung]]sinhalt. Auf der
anderen Seite stand eine [[Vernunft]]erkenntnis, die auf die Natur ging,
die aber auch noch nicht so war, wie unsere heutige Naturerkenntnis.
Schlagen Sie, um sich das zu erhärten, nur einmal ein naturgeschichtliches
Buch, zum Beispiel von Albertus Magnus auf; da werden
Sie Naturobjekte, wie sie heute beschrieben werden, wohl auch
finden - sie sind allerdings anders beschrieben, als man sie heute beschreibt
-, aber neben dem finden Sie noch allerlei Elementar- und
Geistwesen. Da lebt in der Natur noch Geist, und es ist nicht so,
daß man nur den ganz trockenen sinnlichen Augenschein als Naturgeschichte
und Naturwissenschaft beschreibt. Diese zwei Dinge leben
also nebeneinander, ein Offenbarungsinhalt, demgegenüber man sich
die Erkenntnis verbietet, den man aber doch denkt, so daß der
menschliche Geist ihn immer noch in seinen Gedanken erlangt, und
ein Vernunfterkenntnis-Inhalt, der aber noch Geist hat, der jedoch
auch noch etwas hat, was man anschauen muß, wenn man es in
seiner Wirklichkeit vor sich haben will.


{{Zitat|16 Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.
Die Naturerkenntnis hat sich durchaus aus der mittelalterlichen
17 Furcht überkam ihn und er sagte: Wie Ehrfurcht gebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels.
Scholastik herausentwickelt. Der eine Ast der Scholastik, die Vernunfterkenntnis, hat sich fortentwickelt und wurde zu der modernen
18 Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf.
Naturanschauung." {{Lit|{{G|213|183f}}}}
19 Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El (Gotteshaus). Früher hieß die Stadt Lus.
</div>
20 Jakob machte das Gelübde: Wenn Gott mit mir ist und mich auf diesem Weg, den ich eingeschlagen habe, behütet, wenn er mir Brot zum Essen und Kleider zum Anziehen gibt,
21 wenn ich wohlbehalten heimkehre in das Haus meines Vaters und der Herr sich mir als Gott erweist,
22 dann soll der Stein, den ich als Steinmal aufgestellt habe, ein Gotteshaus werden und von allem, was du mir schenkst, will ich dir den zehnten Teil geben.|Altes Testament|{{B|1 Mos|28|16-22|LUT}}}}


Die Darstellung als ''Himmelsleiter mit Sprossen'' wird erst durch die [[Altgriechische Sprache|griechische]] und [[latein]]ische Übersetzung des [[hebräisch]]en Urtextes nahegelegt, wo eigentlich von einer Treppe oder Rampe die Rede ist. Eine solche Himmelstreppe, auf der der [[Pharao]] nach dem [[Tod]] zum Himmelstor im Westen aufsteigt, wird auch im [[Wikipedia:Pyramidentexte|ägyptischen Pyramidenspruch]] 267 erwähnt: „Ein Treppe zum Himmel ist für ihn gebaut, so dass er zum Himmel aufsteigen kann.“<ref>R.O. Faulkner: ''The Ancient Egyptian Pyramid Texts'', Translated into English, Supplement of Hieroglyphic Texts, Oxford 1969, S 76</ref><ref>J.G. Griffiths: ''The Celestial Ladder and the Gate of Heaven: Genesis xxviii. 12 and 17'', ''The Expository Times'' 76, 1964-65, S 229-230</ref> Eine äußeres Bild für die Himmelstreppe mögen die [[Altes Ägypten|altägyptischen]] [[Wikipedia:Stufenpyramide|Stufenpyramide]]n oder auch die [[Wikipedia:Mesopotamien|mesopotamischen]] [[Wikipedia:Zikkurat|Zikkurat]]e gewesen sein, die von der Erde zu dem an der Spitze befindlichen [[Wikipedia:Allerheiligstes|Allerheiligsten]] aufsteigen.
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"Sie können
nicht den ''Albertus Magnus'' verstehen, wenn Sie ihn lesen mit dem,
was heute der Mensch weiß. Sie müssen ihn lesen mit einer Art von
Wissen, daß solches Geistiges für ihn noch eine Realität war; dann
verstehen Sie erst, wie er die Worte gebraucht, wie er sich ausdrückt." {{Lit|{{G|233a|22}}}}
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Das Bild der Himmelsleiter wurde auch in den [[Iran|persischen]] [[Mithras-Mysterien]] gebraucht.
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"Bei den Scholastikern, Albertus Magnus, finden wir, was zugrunde
liegt den äußeren Wesenheiten. Der frühere Scholastiker unterscheidet
Universalien ''vor'' den Dingen, ''in'' den Dingen und ''nach'' den Dingen.
''Albertus Magnus'' sagt darüber: Die Universalien ''vor'' dem Dinge
sind die Gedanken der göttlichen Wesenheiten. Da hat man die
Gattung. In die Dinge sind diese Gedanken eingeflossen. Tritt der
Mensch den Dingen gegenüber, so bildet er sich die Universalien
''nach'' dem Dinge, was die Begriffsform ist. In dieser ganzen Beschreibung
der denkerischen Entwickelung ist nur von Sinnendingen die
Rede. Er identifiziert mit dem «Sinn» den äußeren Sinn. Alles andere,
was noch da ist, ist ihm Begriff. Der Gattungsbegriff ist ihm
nicht identisch mit Gattung. Das Ganze kommt daher, daß die Menschen
die alte Sehergabe verloren hatten, damit eine Philosophie
heraufkommen konnte.


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Ein alter Weiser würde gar nicht verstanden haben, in dieser
"Das persische Symbol des Eingangs der Seele des Verstorbenen
Weise Unterschiede zu machen, weil er gesagt hätte: Mit der Sehergabe
in den Himmel durch die sieben Planetensphären
kann man die Gattung wahrnehmen. - Erst als die Sehergabe
hindurch soll eine zu sieben verschiedenen Thüren führende
versiegt, kommt die eigentliche Wissenschaft heraus. Erst als
Treppe oder Leiter gewesen sein. Die erste dieser Thüren
der Mensch sich selbst überlassen war, entstand die Notwendigkeit,
war von Blei, die zweite von Zinn, die dritte von Erz, die
eine denkerische Kunst auszubilden. Unter dem Eindruck dieses
vierte von Eisen, die fünfte von Bronze , die sechste von
wichtigen Prinzips entstand die Scholastik. In alten Zeiten waren
Silber und die siebte von Gold." {{Lit|Schauberg II, S 402 [http://www.internetloge.de/symbhan2/symb49.htm]}}
dem Menschen die geistigen Welten noch zugänglich. Nun konnten
sich die Scholastiker erst recht auf Aristoteles berufen, denn
dieser sprach von der Sehergabe: Alte Berichte sagen uns, daß die
Gestirne Götter seien, aber der menschliche Intellekt kann darüber
nichts mehr ausmachen. Aber wir haben keinen Grund, das
zu bezweifeln.
 
Die Scholastik setzte an die Stelle des Geschauten die Offenbarung.
Was Lehrgut sein sollte, setzte sie in das einmal inspirierte
Wort. Zunächst muß sich die Menschheit daran gewöhnen, die Gedankenlehre
an den äußeren Dingen auszubilden. Wo würde sie hinkommen,
wenn sie in alle möglichen übersinnlichen Dinge hineinschweifen
wollte? Das wollen wir uns versagen; wir wollen uns heranbilden
an den Dingen, die um uns herum sind. So sagt Thomas
von Aquino. Wenn uns die Gegenstände entgegentreten, sind sie
uns gegeben für die Sinne. Dann sind wir genötigt, uns Begriffe davon
zu bilden. Hinter den Dingen ruhen die göttlichen Mächte, an
die wir uns nicht heranwagen. Wir wollen uns von Ding zu Ding
schulen. Dann kommen wir, indem wir uns streng an das Sinnliche
halten, endlich zu höchsten Begriffen. Man hielt sich also an zweierlei:
an das geoffenbarte Lehrgut, das gegeben ist in den Schriften, an
die das Denken nicht herantritt. Es ist von den Sehern übernommen
worden. Man hielt sich ferner an das, was erarbeitet wird an der
sinnlichen Wirklichkeit. Damit reichen wir nur gerade heran an Bibel
und Offenbarung. Eine Zeitlang wird die höhere Welt dem
menschlichen Denken entzogen. Aber es wird kein endgültiger Verzicht
geleistet auf die übersinnlichen Welten. Wenn sich der Mensch
die sinnliche Welt erobert hat, kann er eine Vorahnung der übersinnlichen
Welten bekommen. Der Mensch kann frei werden vom
physischen Leib und unmittelbar Offenbarung haben. Aber erst soll
sich der Intellekt schulen. Wenn der Mensch an den Außendingen
Begriffe bildet, sind sie der Form nach abhängig von der menschlichen
Organisation, aber nicht dem Inhalte nach. In der scholastischen
Erkenntnistheorie wird niemals daran gedacht, daß etwas Unerkanntes
zurückbleiben kann. Das Objektive geht ein in die Erkenntnis;
nur die Form, wie Begriffe gebildet werden, hängt von der
Organisation des menschlichen Geistes ab.
 
Diese frühere Scholastik nennt man Realismus. Sie glaubte an die
Wirklichkeit des Inhaltes. Die Scholastik wurde dann nominalistisch.
Die Menschen haben den Zusammenhang mit der objektiven
äußeren Welt verloren. Sie sagten: Der Geist bildet sich Begriffe; sie
sind nichts Wirkliches." {{Lit|{{G|108|192f}}}}
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Rudolf Steiner gab auch Hinweise auf frühere Inkarnationen des Albertus Magnus:
{{GZ|Und
nur hinweisen kann ich darauf, daß gerade eine solche Individualität
wie diejenige, die als Hypatia inkarniert war, die also mitbrachte die
Weisheit der orphischen Mysterien und sie persönlich auslebte, dann in
einer nachfolgenden Inkarnation berufen war, nun den umgekehrten
Weg einzuschlagen: alle persönliche Weisheit wiederum hinaufzutragen
zum Göttlich-Geistigen. Daher erscheint Hypatia ungefähr um die
Wende des 12. zum 13. Jahrhundert als ein bedeutender, umfassender,
universeller Geist der neueren Geschichte, der einen großen Einfluß hat
auf das, was Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen und auch
des philosophischen Erkennens ist. So also sehen wir, wie hineindringen
in die aufeinanderfolgenden Inkarnationen der einzelnen Individualitäten
die historischen Mächte.|126|56}}
Aus einer Notitzbucheintragung Rudolf Steiners (Archiv-Nr. 523), die offenbar Reinkarnationen betrifft, geht hervor, welche Persönlichkeit hier gemeint ist, denn dort steht neben dem Namen der [[spätantike]]n [[Griechen|griechischen]]  [[Philosophie|Philosophin]],  [[Astronomie|Astronomin]] und [[Mathematikerin]] [[Hypatia]] * um [[Wikipedia:355|355]] in [[Alexandria]]; † März [[Wikipedia:415|415]] oder März [[Wikipedia:416|416]] in Alexandria) der von Albertus Magnus. Hypatia war in einem früheren Erdenleben in die [[Orphische Mysterien|orphischen Mysterien]] eingweiht, nachdem sie in noch früheren [[Inkarnation]]en schon Erfahrungen durch eine [[Kelten|keltische]] [[Geheimschulung]] gesammelt hatte.
{{GZ|Es gab eine wunderbare
Persönlichkeit in den alten orphischen Mysterien; sie machte die Geheimnisse
dieser Mysterien durch; sie gehörte zu den allersympathischsten,
zu den allerinteressantesten Schülern der alten griechischen
orphischen Mysterien. Sie war gut vorbereitet, namentlich durch eine
gewisse keltische Geheimschulung, die sie in früheren Inkarnationen
durchgemacht hatte.|126|20f}}
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Albertus Magnus}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Joseph Schauberg: ''Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei mit besonderer Rücksicht auf die Mythologieen und Mysterien des Alterthums'', Band I-III, Schaffhausen 1861 [http://www.internetloge.de/symhandb/symb.htm]
#Rudolf Steiner: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
#Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
#Rudolf Steiner: ''Okkulte Geschichte'', [[GA 126]] (1992), ISBN 3-7274-1261-5 {{Vorträge|126}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
#Rudolf Steiner: ''Mysterienstätten des Mittelalters'', [[GA 233a]] (1991), ISBN 3-7274-2335-8 {{Vorträge|233a}}
 
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Jacob's ladder|{{PAGENAME}}}}
{{Wikisource}}
*{{WiBiLex|Himmelsleiter|Autoren=Jörg Lanckau}}
{{Wikisource|Scriptor:Albertus Magnus|Albertus Magnus|lang=la}}
{{Commons}}
* {{DNB-Portal|118637649}}
 
;Werke
* [http://www.arts.uwaterloo.ca/~albertus/ Alberti Magni E-Corpus] (Ausgabe Borgnet, fast vollständig als Faksimiles und teils auch direkt lesbar, nebst [http://watarts.uwaterloo.ca/cgi-bin/cgiwrap/albertus/webAlbertus.cgi Suchfunktion])
* [http://www26.us.archive.org/search.php?query=creator%3A%22Borgnet%2C+Auguste%22 Digitalisate] der Ausgabe Borgnet bei [[Wikipedia:archive.org|archive.org]]
* [https://opacplus.bsb-muenchen.de/InfoGuideClient/search.do?methodToCall=volumeSearch&dbIdentifier=-1&forward=success&catKey=6123504&periodical=N Digitalisate] der Ausgabe Jammy (BSB)


== Einzelnachweise ==
* [http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/kesmark/albertuscompendium/ Albertus Magnus: ''Compendium theologicae veritatis''], Digitalisat, Universitätsbibliothek Bielefeld
<references/>
* [http://www.farlang.com/gemstones/magnus-virtue-stones/page_001 Albertus Magnus: Virtue of Herbs, Stones (Edelsteine) and Certain Beasts]
* [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg467/0263 Albertus Magnus: Alchimia], Handschrift Heidelberg, UB, Cod. Pal. gern 467
* [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/de_fato.htm De fato]
* [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/quindecim.htm De quindecim problematibus]
* [http://fondosdigitales.us.es/fondos/autores/3730/ Werke] (Faksimiles) bei der Biblioteca de la Universidad de Sevilla
* [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-146221/Neuer Albertus Magnus: ''von Weibern und Geburthen der Kinder'' 1678.] Digitale Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf


[[Kategorie:Schulungsweg]]
[[Kategorie:Dominikaner]]
[[Kategorie:Bibel]]  
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Scholastiker]]
[[Kategorie:Universalienstreit]]
[[Kategorie:Metaphysiker]]
[[Kategorie:Theologe]]
[[Kategorie:Bischof]]
[[Kategorie:Kirchenvater]]
[[Kategorie:Universalgelehrter]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 14. Juli 2018, 16:58 Uhr

Albertus Magnus, Tafelgemälde von Joos van Wassenhove auch Justus van Gent, um 1475 in Urbino

Albertus Magnus (auch Albertus Teutonicus; Albertus Coloniensis; Albert der Große, Albert der Deutsche, Albert von Lauingen, oft auch fälschlich Albert Graf von Bollstädt genannt; * um 1200 in Lauingen an der Donau; † 15. November 1280 in Köln) war Dominikaner und Bischof von Regensburg und zugleich allseitig gebildeter Polyhistor, Philosoph, Jurist, Naturwissenschaftler, Alchemist und Theologe, der das Wissen seiner Zeit vollkommen umspannte. Er war ein freisinniger Denker und Begründer des christlichen Aristotelismus und damit der Hochscholastik, die durch seinen Schüler Thomas von Aquin zur Blüte gebracht wurde, und letztlich auch Wegbereiter der modernen Naturwissenschaft.

"Wie frei vorher kirchliches Denken war, können Sie an dem großen Lehrer und Denker Albertus Magnus sehen. Er war ein ausgezeichneter Gelehrter, vertiefte sich in die gesamte Wissenschaft: kirchliche Gelehrsamkeit, arabisches Wissen, naturwissenschaftliches und physikalisches Denken sowie philosophisches beherrschte er; er wurde vom Volke als ein Zauberer aufgefaßt." (Lit.: GA 51, S. 169)

"Wenn man zum Beispiel den Erkenntnisweg des Albertus Magnus nimmt, der unten beginnt in der untersten Natur und endet in einem Anschauen Gottes - nicht sind es da Begriffe, die trocken und nüchtern sind, sondern Begriffe, die die Seele warm machen und das Herz durchleuchten." (Lit.: GA 57, S. 309f)

"Das war also das eine, was in der Seele des mittelalterlichen Scholastikers lebte: ein konkret gestalteter Offenbarungsinhalt. Auf der anderen Seite stand eine Vernunfterkenntnis, die auf die Natur ging, die aber auch noch nicht so war, wie unsere heutige Naturerkenntnis. Schlagen Sie, um sich das zu erhärten, nur einmal ein naturgeschichtliches Buch, zum Beispiel von Albertus Magnus auf; da werden Sie Naturobjekte, wie sie heute beschrieben werden, wohl auch finden - sie sind allerdings anders beschrieben, als man sie heute beschreibt -, aber neben dem finden Sie noch allerlei Elementar- und Geistwesen. Da lebt in der Natur noch Geist, und es ist nicht so, daß man nur den ganz trockenen sinnlichen Augenschein als Naturgeschichte und Naturwissenschaft beschreibt. Diese zwei Dinge leben also nebeneinander, ein Offenbarungsinhalt, demgegenüber man sich die Erkenntnis verbietet, den man aber doch denkt, so daß der menschliche Geist ihn immer noch in seinen Gedanken erlangt, und ein Vernunfterkenntnis-Inhalt, der aber noch Geist hat, der jedoch auch noch etwas hat, was man anschauen muß, wenn man es in seiner Wirklichkeit vor sich haben will.

Die Naturerkenntnis hat sich durchaus aus der mittelalterlichen Scholastik herausentwickelt. Der eine Ast der Scholastik, die Vernunfterkenntnis, hat sich fortentwickelt und wurde zu der modernen Naturanschauung." (Lit.: GA 213, S. 183f)

"Sie können nicht den Albertus Magnus verstehen, wenn Sie ihn lesen mit dem, was heute der Mensch weiß. Sie müssen ihn lesen mit einer Art von Wissen, daß solches Geistiges für ihn noch eine Realität war; dann verstehen Sie erst, wie er die Worte gebraucht, wie er sich ausdrückt." (Lit.: GA 233a, S. 22)

"Bei den Scholastikern, Albertus Magnus, finden wir, was zugrunde liegt den äußeren Wesenheiten. Der frühere Scholastiker unterscheidet Universalien vor den Dingen, in den Dingen und nach den Dingen. Albertus Magnus sagt darüber: Die Universalien vor dem Dinge sind die Gedanken der göttlichen Wesenheiten. Da hat man die Gattung. In die Dinge sind diese Gedanken eingeflossen. Tritt der Mensch den Dingen gegenüber, so bildet er sich die Universalien nach dem Dinge, was die Begriffsform ist. In dieser ganzen Beschreibung der denkerischen Entwickelung ist nur von Sinnendingen die Rede. Er identifiziert mit dem «Sinn» den äußeren Sinn. Alles andere, was noch da ist, ist ihm Begriff. Der Gattungsbegriff ist ihm nicht identisch mit Gattung. Das Ganze kommt daher, daß die Menschen die alte Sehergabe verloren hatten, damit eine Philosophie heraufkommen konnte.

Ein alter Weiser würde gar nicht verstanden haben, in dieser Weise Unterschiede zu machen, weil er gesagt hätte: Mit der Sehergabe kann man die Gattung wahrnehmen. - Erst als die Sehergabe versiegt, kommt die eigentliche Wissenschaft heraus. Erst als der Mensch sich selbst überlassen war, entstand die Notwendigkeit, eine denkerische Kunst auszubilden. Unter dem Eindruck dieses wichtigen Prinzips entstand die Scholastik. In alten Zeiten waren dem Menschen die geistigen Welten noch zugänglich. Nun konnten sich die Scholastiker erst recht auf Aristoteles berufen, denn dieser sprach von der Sehergabe: Alte Berichte sagen uns, daß die Gestirne Götter seien, aber der menschliche Intellekt kann darüber nichts mehr ausmachen. Aber wir haben keinen Grund, das zu bezweifeln.

Die Scholastik setzte an die Stelle des Geschauten die Offenbarung. Was Lehrgut sein sollte, setzte sie in das einmal inspirierte Wort. Zunächst muß sich die Menschheit daran gewöhnen, die Gedankenlehre an den äußeren Dingen auszubilden. Wo würde sie hinkommen, wenn sie in alle möglichen übersinnlichen Dinge hineinschweifen wollte? Das wollen wir uns versagen; wir wollen uns heranbilden an den Dingen, die um uns herum sind. So sagt Thomas von Aquino. Wenn uns die Gegenstände entgegentreten, sind sie uns gegeben für die Sinne. Dann sind wir genötigt, uns Begriffe davon zu bilden. Hinter den Dingen ruhen die göttlichen Mächte, an die wir uns nicht heranwagen. Wir wollen uns von Ding zu Ding schulen. Dann kommen wir, indem wir uns streng an das Sinnliche halten, endlich zu höchsten Begriffen. Man hielt sich also an zweierlei: an das geoffenbarte Lehrgut, das gegeben ist in den Schriften, an die das Denken nicht herantritt. Es ist von den Sehern übernommen worden. Man hielt sich ferner an das, was erarbeitet wird an der sinnlichen Wirklichkeit. Damit reichen wir nur gerade heran an Bibel und Offenbarung. Eine Zeitlang wird die höhere Welt dem menschlichen Denken entzogen. Aber es wird kein endgültiger Verzicht geleistet auf die übersinnlichen Welten. Wenn sich der Mensch die sinnliche Welt erobert hat, kann er eine Vorahnung der übersinnlichen Welten bekommen. Der Mensch kann frei werden vom physischen Leib und unmittelbar Offenbarung haben. Aber erst soll sich der Intellekt schulen. Wenn der Mensch an den Außendingen Begriffe bildet, sind sie der Form nach abhängig von der menschlichen Organisation, aber nicht dem Inhalte nach. In der scholastischen Erkenntnistheorie wird niemals daran gedacht, daß etwas Unerkanntes zurückbleiben kann. Das Objektive geht ein in die Erkenntnis; nur die Form, wie Begriffe gebildet werden, hängt von der Organisation des menschlichen Geistes ab.

Diese frühere Scholastik nennt man Realismus. Sie glaubte an die Wirklichkeit des Inhaltes. Die Scholastik wurde dann nominalistisch. Die Menschen haben den Zusammenhang mit der objektiven äußeren Welt verloren. Sie sagten: Der Geist bildet sich Begriffe; sie sind nichts Wirkliches." (Lit.: GA 108, S. 192f)

Rudolf Steiner gab auch Hinweise auf frühere Inkarnationen des Albertus Magnus:

„Und nur hinweisen kann ich darauf, daß gerade eine solche Individualität wie diejenige, die als Hypatia inkarniert war, die also mitbrachte die Weisheit der orphischen Mysterien und sie persönlich auslebte, dann in einer nachfolgenden Inkarnation berufen war, nun den umgekehrten Weg einzuschlagen: alle persönliche Weisheit wiederum hinaufzutragen zum Göttlich-Geistigen. Daher erscheint Hypatia ungefähr um die Wende des 12. zum 13. Jahrhundert als ein bedeutender, umfassender, universeller Geist der neueren Geschichte, der einen großen Einfluß hat auf das, was Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen und auch des philosophischen Erkennens ist. So also sehen wir, wie hineindringen in die aufeinanderfolgenden Inkarnationen der einzelnen Individualitäten die historischen Mächte.“ (Lit.:GA 126, S. 56)

Aus einer Notitzbucheintragung Rudolf Steiners (Archiv-Nr. 523), die offenbar Reinkarnationen betrifft, geht hervor, welche Persönlichkeit hier gemeint ist, denn dort steht neben dem Namen der spätantiken griechischen Philosophin, Astronomin und Mathematikerin Hypatia * um 355 in Alexandria; † März 415 oder März 416 in Alexandria) der von Albertus Magnus. Hypatia war in einem früheren Erdenleben in die orphischen Mysterien eingweiht, nachdem sie in noch früheren Inkarnationen schon Erfahrungen durch eine keltische Geheimschulung gesammelt hatte.

„Es gab eine wunderbare Persönlichkeit in den alten orphischen Mysterien; sie machte die Geheimnisse dieser Mysterien durch; sie gehörte zu den allersympathischsten, zu den allerinteressantesten Schülern der alten griechischen orphischen Mysterien. Sie war gut vorbereitet, namentlich durch eine gewisse keltische Geheimschulung, die sie in früheren Inkarnationen durchgemacht hatte.“ (Lit.:GA 126, S. 20f)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Über Philosophie, Geschichte und Literatur, GA 51 (1983), ISBN 3-7274-0510-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Wo und wie findet man den Geist?, GA 57 (1984), ISBN 3-7274-0570-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie, GA 108 (1986), ISBN 3-7274-1081-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Okkulte Geschichte, GA 126 (1992), ISBN 3-7274-1261-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Menschenfragen und Weltenantworten, GA 213 (1987), ISBN 3-7274-2130-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Mysterienstätten des Mittelalters, GA 233a (1991), ISBN 3-7274-2335-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wikisource: Albertus Magnus – Quellen und Volltexte
 Wikisource: Albertus Magnus – Quellen und Volltexte (latina)
Commons: Albertus Magnus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Werke


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