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| [[Datei:Albertus Magnus Painting by Joos van Gent.jpeg|miniatur|200px|Albertus Magnus, Tafelgemälde von [[Wikipedia:Joos van Wassenhove|Joos van Wassenhove auch Justus van Gent]], um [[Wikipedia:1475|1475]] in [[Wikipedia:Urbino|Urbino]]]]
| | {{Vorlage:Seitenkategorien}} |
| '''Albertus Magnus''' (auch ''Albertus Teutonicus''; ''Albertus Coloniensis''; ''Albert der Große'', ''Albert der Deutsche'', ''Albert von Lauingen'', oft auch fälschlich ''Albert Graf von Bollstädt'' genannt; * um [[Wikipedia:1200|1200]] in [[Wikipedia:Lauingen (Donau)|Lauingen]] an der Donau; † [[Wikipedia:15. November|15. November]] [[Wikipedia:1280|1280]] in [[Wikipedia:Köln|Köln]]) war [[Wikipedia:Dominikaner|Dominikaner]] und [[Wikipedia:Bischof|Bischof]] von [[Wikipedia:Regensburg|Regensburg]] und zugleich allseitig gebildeter [[Wikipedia:Polyhistor|Polyhistor]], [[Philosoph]], [[Wikipedia:Jurist|Jurist]], [[Naturwissenschaftler]], [[Alchemist]] und [[Wikipedia:Theologie|Theologe]], der das [[Wissen]] seiner Zeit vollkommen umspannte. Er war ein [[frei]]sinniger [[Denker]] und Begründer des [[christlich]]en [[Aristoteles|Aristotelismus]] und damit der [[Hochscholastik]], die durch seinen Schüler [[Thomas von Aquin]] zur Blüte gebracht wurde, und letztlich auch Wegbereiter der modernen [[Naturwissenschaft]].
| | [[Kategorie:Gottheit]] |
| | | [[Kategorie:Römische Gottheit|!]] |
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| | [[Kategorie:Römische Mythologie]] |
| "Wie frei vorher kirchliches Denken war, können Sie an
| | [[Kategorie:Römische Religion|!]] |
| dem großen Lehrer und Denker Albertus Magnus sehen. Er
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| war ein ausgezeichneter Gelehrter, vertiefte sich in die gesamte
| |
| Wissenschaft: kirchliche Gelehrsamkeit, arabisches
| |
| Wissen, naturwissenschaftliches und physikalisches Denken
| |
| sowie philosophisches beherrschte er; er wurde vom
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| Volke als ein Zauberer aufgefaßt." {{Lit|{{G|51|169}}}}
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| </div>
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| "Wenn man zum Beispiel den Erkenntnisweg
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| des Albertus Magnus nimmt, der unten beginnt in der
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| untersten Natur und endet in einem Anschauen Gottes -
| |
| nicht sind es da Begriffe, die trocken und nüchtern sind,
| |
| sondern Begriffe, die die Seele warm machen und das Herz
| |
| durchleuchten." {{Lit|{{G|57|309f}}}}
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| </div>
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| "Das war also das eine, was in der Seele des mittelalterlichen Scholastikers
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| lebte: ein konkret gestalteter [[Offenbarung]]sinhalt. Auf der
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| anderen Seite stand eine [[Vernunft]]erkenntnis, die auf die Natur ging,
| |
| die aber auch noch nicht so war, wie unsere heutige Naturerkenntnis.
| |
| Schlagen Sie, um sich das zu erhärten, nur einmal ein naturgeschichtliches
| |
| Buch, zum Beispiel von Albertus Magnus auf; da werden
| |
| Sie Naturobjekte, wie sie heute beschrieben werden, wohl auch
| |
| finden - sie sind allerdings anders beschrieben, als man sie heute beschreibt
| |
| -, aber neben dem finden Sie noch allerlei Elementar- und
| |
| Geistwesen. Da lebt in der Natur noch Geist, und es ist nicht so,
| |
| daß man nur den ganz trockenen sinnlichen Augenschein als Naturgeschichte
| |
| und Naturwissenschaft beschreibt. Diese zwei Dinge leben
| |
| also nebeneinander, ein Offenbarungsinhalt, demgegenüber man sich
| |
| die Erkenntnis verbietet, den man aber doch denkt, so daß der
| |
| menschliche Geist ihn immer noch in seinen Gedanken erlangt, und
| |
| ein Vernunfterkenntnis-Inhalt, der aber noch Geist hat, der jedoch
| |
| auch noch etwas hat, was man anschauen muß, wenn man es in
| |
| seiner Wirklichkeit vor sich haben will.
| |
| | |
| Die Naturerkenntnis hat sich durchaus aus der mittelalterlichen
| |
| Scholastik herausentwickelt. Der eine Ast der Scholastik, die Vernunfterkenntnis, hat sich fortentwickelt und wurde zu der modernen
| |
| Naturanschauung." {{Lit|{{G|213|183f}}}}
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| </div>
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| "Sie können
| |
| nicht den ''Albertus Magnus'' verstehen, wenn Sie ihn lesen mit dem,
| |
| was heute der Mensch weiß. Sie müssen ihn lesen mit einer Art von
| |
| Wissen, daß solches Geistiges für ihn noch eine Realität war; dann
| |
| verstehen Sie erst, wie er die Worte gebraucht, wie er sich ausdrückt." {{Lit|{{G|233a|22}}}}
| |
| </div>
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| "Bei den Scholastikern, Albertus Magnus, finden wir, was zugrunde
| |
| liegt den äußeren Wesenheiten. Der frühere Scholastiker unterscheidet
| |
| Universalien ''vor'' den Dingen, ''in'' den Dingen und ''nach'' den Dingen.
| |
| ''Albertus Magnus'' sagt darüber: Die Universalien ''vor'' dem Dinge
| |
| sind die Gedanken der göttlichen Wesenheiten. Da hat man die
| |
| Gattung. In die Dinge sind diese Gedanken eingeflossen. Tritt der
| |
| Mensch den Dingen gegenüber, so bildet er sich die Universalien
| |
| ''nach'' dem Dinge, was die Begriffsform ist. In dieser ganzen Beschreibung
| |
| der denkerischen Entwickelung ist nur von Sinnendingen die
| |
| Rede. Er identifiziert mit dem «Sinn» den äußeren Sinn. Alles andere,
| |
| was noch da ist, ist ihm Begriff. Der Gattungsbegriff ist ihm
| |
| nicht identisch mit Gattung. Das Ganze kommt daher, daß die Menschen
| |
| die alte Sehergabe verloren hatten, damit eine Philosophie
| |
| heraufkommen konnte.
| |
| | |
| Ein alter Weiser würde gar nicht verstanden haben, in dieser
| |
| Weise Unterschiede zu machen, weil er gesagt hätte: Mit der Sehergabe
| |
| kann man die Gattung wahrnehmen. - Erst als die Sehergabe
| |
| versiegt, kommt die eigentliche Wissenschaft heraus. Erst als
| |
| der Mensch sich selbst überlassen war, entstand die Notwendigkeit,
| |
| eine denkerische Kunst auszubilden. Unter dem Eindruck dieses
| |
| wichtigen Prinzips entstand die Scholastik. In alten Zeiten waren
| |
| dem Menschen die geistigen Welten noch zugänglich. Nun konnten
| |
| sich die Scholastiker erst recht auf Aristoteles berufen, denn
| |
| dieser sprach von der Sehergabe: Alte Berichte sagen uns, daß die
| |
| Gestirne Götter seien, aber der menschliche Intellekt kann darüber
| |
| nichts mehr ausmachen. Aber wir haben keinen Grund, das
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| zu bezweifeln.
| |
| | |
| Die Scholastik setzte an die Stelle des Geschauten die Offenbarung.
| |
| Was Lehrgut sein sollte, setzte sie in das einmal inspirierte
| |
| Wort. Zunächst muß sich die Menschheit daran gewöhnen, die Gedankenlehre
| |
| an den äußeren Dingen auszubilden. Wo würde sie hinkommen,
| |
| wenn sie in alle möglichen übersinnlichen Dinge hineinschweifen
| |
| wollte? Das wollen wir uns versagen; wir wollen uns heranbilden
| |
| an den Dingen, die um uns herum sind. So sagt Thomas
| |
| von Aquino. Wenn uns die Gegenstände entgegentreten, sind sie
| |
| uns gegeben für die Sinne. Dann sind wir genötigt, uns Begriffe davon
| |
| zu bilden. Hinter den Dingen ruhen die göttlichen Mächte, an
| |
| die wir uns nicht heranwagen. Wir wollen uns von Ding zu Ding
| |
| schulen. Dann kommen wir, indem wir uns streng an das Sinnliche
| |
| halten, endlich zu höchsten Begriffen. Man hielt sich also an zweierlei:
| |
| an das geoffenbarte Lehrgut, das gegeben ist in den Schriften, an
| |
| die das Denken nicht herantritt. Es ist von den Sehern übernommen
| |
| worden. Man hielt sich ferner an das, was erarbeitet wird an der
| |
| sinnlichen Wirklichkeit. Damit reichen wir nur gerade heran an Bibel
| |
| und Offenbarung. Eine Zeitlang wird die höhere Welt dem
| |
| menschlichen Denken entzogen. Aber es wird kein endgültiger Verzicht
| |
| geleistet auf die übersinnlichen Welten. Wenn sich der Mensch
| |
| die sinnliche Welt erobert hat, kann er eine Vorahnung der übersinnlichen
| |
| Welten bekommen. Der Mensch kann frei werden vom
| |
| physischen Leib und unmittelbar Offenbarung haben. Aber erst soll
| |
| sich der Intellekt schulen. Wenn der Mensch an den Außendingen
| |
| Begriffe bildet, sind sie der Form nach abhängig von der menschlichen
| |
| Organisation, aber nicht dem Inhalte nach. In der scholastischen
| |
| Erkenntnistheorie wird niemals daran gedacht, daß etwas Unerkanntes
| |
| zurückbleiben kann. Das Objektive geht ein in die Erkenntnis;
| |
| nur die Form, wie Begriffe gebildet werden, hängt von der
| |
| Organisation des menschlichen Geistes ab.
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| Diese frühere Scholastik nennt man Realismus. Sie glaubte an die
| |
| Wirklichkeit des Inhaltes. Die Scholastik wurde dann nominalistisch.
| |
| Die Menschen haben den Zusammenhang mit der objektiven
| |
| äußeren Welt verloren. Sie sagten: Der Geist bildet sich Begriffe; sie
| |
| sind nichts Wirkliches." {{Lit|{{G|108|192f}}}}
| |
| </div>
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| Rudolf Steiner gab auch Hinweise auf frühere Inkarnationen des Albertus Magnus:
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| {{GZ|Und
| |
| nur hinweisen kann ich darauf, daß gerade eine solche Individualität
| |
| wie diejenige, die als Hypatia inkarniert war, die also mitbrachte die
| |
| Weisheit der orphischen Mysterien und sie persönlich auslebte, dann in
| |
| einer nachfolgenden Inkarnation berufen war, nun den umgekehrten
| |
| Weg einzuschlagen: alle persönliche Weisheit wiederum hinaufzutragen
| |
| zum Göttlich-Geistigen. Daher erscheint Hypatia ungefähr um die
| |
| Wende des 12. zum 13. Jahrhundert als ein bedeutender, umfassender,
| |
| universeller Geist der neueren Geschichte, der einen großen Einfluß hat
| |
| auf das, was Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen und auch
| |
| des philosophischen Erkennens ist. So also sehen wir, wie hineindringen
| |
| in die aufeinanderfolgenden Inkarnationen der einzelnen Individualitäten
| |
| die historischen Mächte.|126|56}}
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| | |
| Aus einer Notitzbucheintragung Rudolf Steiners (Archiv-Nr. 523), die offenbar Reinkarnationen betrifft, geht hervor, welche Persönlichkeit hier gemeint ist, denn dort steht neben dem Namen der [[spätantike]]n [[Griechen|griechischen]] [[Philosophie|Philosophin]], [[Astronomie|Astronomin]] und [[Mathematikerin]] [[Hypatia]] * um [[Wikipedia:355|355]] in [[Alexandria]]; † März [[Wikipedia:415|415]] oder März [[Wikipedia:416|416]] in Alexandria) der von Albertus Magnus. Hypatia war in einem früheren Erdenleben in die [[Orphische Mysterien|orphischen Mysterien]] eingweiht, nachdem sie in noch früheren [[Inkarnation]]en schon Erfahrungen durch eine [[Kelten|keltische]] [[Geheimschulung]] gesammelt hatte.
| |
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| {{GZ|Es gab eine wunderbare
| |
| Persönlichkeit in den alten orphischen Mysterien; sie machte die Geheimnisse
| |
| dieser Mysterien durch; sie gehörte zu den allersympathischsten,
| |
| zu den allerinteressantesten Schülern der alten griechischen
| |
| orphischen Mysterien. Sie war gut vorbereitet, namentlich durch eine
| |
| gewisse keltische Geheimschulung, die sie in früheren Inkarnationen
| |
| durchgemacht hatte.|126|20f}}
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| == Siehe auch ==
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| | |
| * {{WikipediaDE|Albertus Magnus}}
| |
| | |
| == Literatur ==
| |
| #Rudolf Steiner: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Okkulte Geschichte'', [[GA 126]] (1992), ISBN 3-7274-1261-5 {{Vorträge|126}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Mysterienstätten des Mittelalters'', [[GA 233a]] (1991), ISBN 3-7274-2335-8 {{Vorträge|233a}}
| |
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| {{GA}}
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| | |
| == Weblinks ==
| |
| {{Wikisource}}
| |
| {{Wikisource|Scriptor:Albertus Magnus|Albertus Magnus|lang=la}}
| |
| {{Commons}}
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| * {{DNB-Portal|118637649}}
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| ;Werke
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| * [http://www.arts.uwaterloo.ca/~albertus/ Alberti Magni E-Corpus] (Ausgabe Borgnet, fast vollständig als Faksimiles und teils auch direkt lesbar, nebst [http://watarts.uwaterloo.ca/cgi-bin/cgiwrap/albertus/webAlbertus.cgi Suchfunktion])
| |
| * [http://www26.us.archive.org/search.php?query=creator%3A%22Borgnet%2C+Auguste%22 Digitalisate] der Ausgabe Borgnet bei [[Wikipedia:archive.org|archive.org]]
| |
| * [https://opacplus.bsb-muenchen.de/InfoGuideClient/search.do?methodToCall=volumeSearch&dbIdentifier=-1&forward=success&catKey=6123504&periodical=N Digitalisate] der Ausgabe Jammy (BSB)
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| * [http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/kesmark/albertuscompendium/ Albertus Magnus: ''Compendium theologicae veritatis''], Digitalisat, Universitätsbibliothek Bielefeld
| |
| * [http://www.farlang.com/gemstones/magnus-virtue-stones/page_001 Albertus Magnus: Virtue of Herbs, Stones (Edelsteine) and Certain Beasts]
| |
| * [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg467/0263 Albertus Magnus: Alchimia], Handschrift Heidelberg, UB, Cod. Pal. gern 467
| |
| * [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/de_fato.htm De fato]
| |
| * [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/quindecim.htm De quindecim problematibus]
| |
| * [http://fondosdigitales.us.es/fondos/autores/3730/ Werke] (Faksimiles) bei der Biblioteca de la Universidad de Sevilla
| |
| * [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-146221/Neuer Albertus Magnus: ''von Weibern und Geburthen der Kinder'' 1678.] Digitale Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
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| [[Kategorie:Dominikaner]] | |
| [[Kategorie:Philosoph]] | |
| [[Kategorie:Scholastiker]] | |
| [[Kategorie:Universalienstreit]] | |
| [[Kategorie:Metaphysiker]]
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| [[Kategorie:Kritischer Realist]]
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| [[Kategorie:Theologe]]
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| [[Kategorie:Bischof]]
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| [[Kategorie:Kirchenvater]]
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| [[Kategorie:Universalgelehrter]]
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| [[Kategorie:Mann]]
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| {{Wikipedia}}
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