Gravitation und Kinderkrankheiten: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Gravitation''' (von [[Latein|lat.]] ''gravitas'' = "Schwere") oder '''Schwerkraft''' ist eine der vier bekannten [[Wikipedia:Grundkräfte der Physik|Grundkräfte der Physik]] und bewirkt die gegenseitige Anziehung von [[Wikipedia:Masse (Physik)|Massen]]. Die [[geist]]ige Ursache der Schwere liegt in dem [[Geist der Schwere]], der dem Reich der [[Urengel]] ([[Archai]]) angehört. Auch [[Ahriman]] wirkt als Geist der Schwere. Der '''Schwere''' entgegen gerichtet wirkt als [[ätherisch]]e [[Umkreiskraft]] die [[Leichte]], die für das [[Pflanze]]nwachstum von ganz besonderer Bedeutung ist.  
'''Kinderkrankheiten''' werden in der [[Anthroposophische Medizin|Anthroposophischen Medizin]] als wichtige Krisen gesehen, die es dem noch jungen Organismus erlauben, ein gutes Immunsystem aufzubauen. Impfen schadet daher eher, als daß es nutzt. Jede einzelne [[Impfentscheidung]] sollte daher gemeinsam mit dem behandelnden Arzt gründlich überlegt und erst nach Abwägung aller relevanten Informationen getroffen werden.


== Physikalische Grundlagen ==
Zugleich dienen die durchlebten '''Kinderkrankheiten''' dazu, den erworbenen Leib für das höhere geistig-seelische Gefüge zuzubereiten, damit schließlich ein gesunder Geist einem gesunden Körper einwohnen kann. Erbliche Belastungen werden dabei - soweit möglich - durch Einwirkung des [[Ich]] ausgeglichen.


Nach dem [[Wikipedia:Newtonsches Gravitationsgesetz|Newtonschen Gravitationsgesetz]] beträgt die [[Kraft]] <math>F</math> zwischen zwei Massepunkten <math>m_1</math> und <math>m_2</math>:
== Der vererbte Leib als Modell, das überwunden werden muss ==


:<math>F = G\ \frac{m_1\, m_2}{r^2}</math>
{{GZ|Es ist eben tatsächlich der Mensch innerhalb
seiner Erdenentwickelung nicht so stark geblieben, als er veranlagt
war, bevor die luziferischen und ahrimanischen Einflüsse da waren.
Und so ist der Mensch darauf angewiesen, nicht sogleich beim Hereintreten
in die Erdenverhältnisse sich seinen physischen Leib von sich aus
zu bilden, sondern er braucht eben ein Modell, jenes Modell, welches
heranwächst in den ersten sieben Lebensjahren. Da er sich nach diesem
Modell richtet, so ist es natürlich, daß von diesem Modell auch im
späteren Leben etwas an ihm bleibt, mehr oder weniger. Derjenige, der
als Mensch, welcher an sich selber wirkt, ganz und gar vom Modell
abhängig ist, der wird, wenn ich so sagen darf, vergessen, was er eigentlich
heruntergebracht hat, und wird sich ganz nach dem Modell richten.
Derjenige, der stärkere innere Kraft hat, durch seine früheren
Erdenleben erworben, er wird sich weniger nach dem Modell richten,
und man wird dann sehen können, wie er sich sehr bedeutend verändert
gerade im zweiten Lebensalter zwischen dem Zahnwechsel und
der Geschlechtsreife.


Die [[Wikipedia:Gravitationskonstante|Gravitationskonstante]] hat dabei den Wert: <math>G = 6{,}673\;84\;(80) \cdot 10^{-11}\,\mathrm{\frac{m^3}{kg \cdot s^2}}</math> <ref name="CODATAbg">{{internetquelle |url=http://physics.nist.gov/cgi-bin/cuu/Value?bg |hrsg=National Institute of Standards and Technology |titel=CODATA Recommended Values |zugriff=17. Juni 2011}} Wert für die Gravitationskonstante in Basiseinheiten</ref>
Die Schule wird sogar die Aufgabe haben, wenn sie eine rechte
Schule ist, dasjenige im Menschen zur Entfaltung zu bringen, was er
heruntergetragen hat aus den geistigen Welten in das physische Erdendasein.
So daß also dasjenige, was der Mensch dann weiter im Leben
mit sich trägt, mehr oder weniger die Vererbungsmerkmale enthält,
je nachdem er sie überwinden kann oder nicht überwinden kann.
Nun, sehen Sie, meine lieben Freunde, alle Dinge habe ihre geistige
Seite. Was der Mensch da hat als seinen Körper in den ersten sieben
Lebensjahren, das ist eben einfach ein Modell, nach dem er sich richtet.
Entweder es gehen seine geistigen Kräfte in einem gewissen Grade in
dem unter, was ihm da durch das Modell aufgedrängt wird, und er
bleibt ganz vom Modell abhängig, oder er arbeitet in den ersten sieben
Lebensjahren durch das Modell dasjenige durch, was das Modell verändern
will. Dieses Arbeiten, dieses Durcharbeiten findet seinen äußeren
Ausdruck. Denn es handelt sich ja nicht bloß darum, daß da gearbeitet
wird und daß dieses hier das ursprüngliche Modell ist; sondern
das ursprüngliche Modell löst sich ja los, schuppt sich ab sozusagen,
fällt ab, wie die ersten Zähne abfallen; alles fällt ab. (Siehe Zeichnung,
hell.) Es handelt sich da wirklich darum, daß von der einen Seite die
Formen, die Kräfte das Modell drücken; auf der anderen Seite will
der Mensch ausprägen, was er heruntergebracht hat. Das gibt einen
Kampf in den ersten sieben Lebensjahren. Vom geistigen Gesichtspunkte
aus gesehen, bedeutet dieser Kampf dasjenige, was dann äußerlieh symptomatisch in den Kinderkrankheiten zum Ausdrucke kommt.
Kinderkrankheiten sind der Ausdruck dieses inneren Kampfes.


Das Newtonsche Gravitationsgesetz ist als Näherungslösung nur für schwache und zeitunabhängige Gravitationsfelder hinreichend gültig. Starke und zeitlich veränderliche Gravitationsfelder werden gemäß der [[Wikipedia:Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinen Relativitätstheorie]] berechnet, die die Gravitation als geometrische Eigenschaft der gekrümmten [[vierdimensional]]en [[Wikipedia:Raumzeit|Raumzeit]] deutet, in der [[Raum]] und [[Zeit]] zu einem vierdimensionalen [[Wikipedia:Raum-Zeit-Kontinuum|Raum-Zeit-Kontinuum]] vereinigt sind und Raum- und Zeitkoordinaten durch [[Wikipedia:Koordinatentransformation|Koordinatentransformation]] ineinander übergehen bzw. miteinander vermischt können.
[[Datei:GA235 087.gif|center|300px|Zeichnung aus GA 235, S. 87 (Tafel 8)]]


== Inneres Erleben der Schwerkraft im Lebenslauf ==
Es treten natürlich bei den Menschen ähnliche Formen des Erkranktseins
auch später auf. Das ist dann der Fall, wenn die Sache zum Beispiel
so ist, daß jemand in den ersten sieben Lebensjahren es nicht sehr
gut dazu gebracht hat, das Modell zu überwinden. Dann kann in einem
späteren Lebensalter ein innerer Drang auftauchen, nun doch das, was
da karmisch in ihm geblieben ist, herauszubekommen. Er kann in seinem
achtundzwanzigsten, neunundzwanzigsten Lebensjahre plötzlich
innerlich aufgerüttelt werden, gegen das Modell nun erst recht anstoßen,
und bekommt dann eine Kinderkrankheit.


<div style="margin-left:20px">
Nun kann man schon, wenn man einen Blick dafür hat, sehen, wie
"Wir lernen nicht die einfachste Erdenkraft
bei manchen Menschenkindern das stark auftritt, daß sie sich nach
kennen, wenn wir nur die Außenwelt schauen. Nehmen Sie ein Physikbuch
dem siebenten, achten Jahre wesentlich ändern, ändern in der Physiognomie,
zur Hand. Sie wissen, es wird da von der Gravitation, von der
ändern in den Gesten. Man weiß nicht, woher gewisse
Erdenschwere gesprochen; aber es wird stets hinzugefügt, das Wesen
Dinge kommen. Heute, wo man in der allgemeinen Zivilisationsansicht
der Schwerkraft kenne man natürlich nicht. Man ist sogar recht selbstgefällig,
so außerordentlich an der Vererbung hängt, ist das schon sogar in die
wenn man auseinandersetzt, das Wesen der Schwerkraft kenne
Redensarten übergegangen. Plötzlich tritt im achten, neunten Lebensjahre
man nicht.
bei einem Kinde etwas auf, was sehr organisch begründet ist. Der
Vater sagt: Na, von mir hat er das nicht. - Die Mutter sagt: Nun, von
mir erst recht nicht! - Das rührt natürlich von dem allgemeinen Glauben
heute her, der in das elterliche Bewußtsein übergegangen ist, daß
die Kinder alles von den Eltern haben müßten.


Wie lernt man das Wesen derjenigen Kraft kennen, die die Kreide
Auf der anderen Seite ist ja auch das, daß dann auch gesehen werden
herunterfallen läßt, wenn man sie losläßt aus der Hand? Die Kraft, die
kann, wie Kinder unter Umständen in diesem zweiten Lebensalter
man die Schwerkraft nennt, man lernt sie auf folgende Weise kennen.
sogar ähnlicher werden ihren Eltern, als sie früher waren. Ja, aber da
Man wird in einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens, vielleicht vom
müssen Sie nur in ganz vollem Ernste nehmen, wie der Mensch herunterkommt
dreißigsten Lebensjahre an, vielleicht auch schon früher, das hängt von
in die physische Welt.|235|85ff}}
der liebevollen Führung durch das Schicksal ab, etwas erkennen, wenn
man sich selbst im geisteswissenschaftlichen Sinne, nicht in der gewöhnlichen
Weise beobachtet - durch die Methoden der Geisteswissenschaft
wird man ja etwas eingeführt in die Methoden wahrer Selbstbeobachtung
—, also man wird ungefähr mit dem zweiunddreißigsten
Lebensjahre etwas kennenlernen. Man wird, wenn man sich nicht so
beobachtet, wie es die abstrakten Mystiker tun, sondern wenn man
wirkliche Selbstbeobachtung lernt, zu dieser wirklichen Selbstbeobachtung
kommen zum Beispiel, daß wenn man, nun sagen wir, vom fünfunddreißigsten
bis zum vierzigsten Jahre lebt, man merkt, daß man
organisch ein anderer geworden ist. Manche bemerken es daran, daß
ihre Haare grau geworden sind; heute kommt es auch vor, daß die
Männer in dieser Zeit Glatzen kriegen. Also man ist anders geworden.
Aber wenn man nicht die Fähigkeit errungen hat, sich selbst zu beobachten,
dann erlebt man dieses Anderswerden nicht, dann erlebt man
nicht im inneren Dasein, wie dieses Anderswerden sich abspielt. Man
kann es erleben, wenn man das auf sich anwendet, was in meinem
Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» gesagt ist.
Man kann es erfahren etwa vom zweiunddreißigsten Jahre an, wie das
sich innerlich erlebt. Und dann lernt man erkennen an der Art und
Weise, wie man immer seinen Körper anders tragen muß, wie der Körper
schwerer wird. Dann erlebt man innerlich die Schwere, dasjenige,
was man Gravitation nennt. Das muß man aber innerlich erleben.


All das Wischiwaschi, das in der Mystik zum Ausdruck kommt, ist
{{GZ|Der Mensch hat einschließlich der
nicht so wichtig wie solch eine konkrete Tatsache, wie man selber innerlich
sogenannten Milchzähne, wenn er physisch zur Welt kommt, einen
in dieser Zeit das Schwererwerden erleben kann. Das Schwererwerden
Körper, der ein Ergebnis der Vererbungsentwickelung ist. Er hat einen
können Sie nicht erleben lernen, wenn Sie hier einen Menschen
Körper bekommen, der das Ergebnis ist desjenigen, was in der ganzen
haben und der nun einen Stein fallen läßt. Nicht an dem Fallen des
Reihe der Aszendenten liegt. Daher kommt der physische Körper der
Steines beobachten Sie die Schwere, denn der Stein enthält die wirkliche
ersten sieben Jahre, wenn wir es in Zahlen ausdrücken. Vom siebenten
Materialität nicht. Das müssen Sie in sich selbst beobachten, indem
bis vierzehnten Jahre hat der Mensch auch einen Körper, der ist aber
Sie jetzt nicht auf den Raum schauen, sondern auf die Zeit, das
nicht hervorgegangen durch eine Umwandlung aus dem ersten, da hat
heißt auf das, was Sie nacheinander erleben. Man muß übergehen vom
eingegriffen dasjenige, was der Mensch sich mitgebracht hat auf die
räumlichen Erleben zum zeitlichen Erleben. Man muß erst die Selbstbeobachtung
Erde. Nun müssen Sie sich die Sache so vorstellen. Der Mensch hat
machen können. Man muß dasjenige, was in der äußeren
seinen Körper gehabt. Dieser Körper, den er aus der Vererbungslinie
Wahrnehmungswelt nimmermehr zu finden ist, durch innerliche Erlebnisse
heraus hat, der ist ein Modell, den hat er als Modell. Nun nimmt er die
finden." {{Lit|{{G|197|104ff}}}}
irdische Substanz in diesen Körper hinein. Diese irdische Substanz, die
</div>
der Mensch in seinen Körper hineinnimmt in den ersten sieben Jahren,
die würde er zu einer ganz andern Form verarbeiten, wenn er nur
arbeiten würde nach den Kräften, die er sich mitbringt aus dem vorirdischen
Dasein. Er würde eine ganz andere Wesensgestalt hervorrufen.
Er kommt nicht hinein, wenn er geboren wird, mit der Tendenz,
einen solchen Menschen zu gestalten mit Augen, Ohren, Nase, wie der
ist, der auf der Erde steht. Er kommt hinein mit der Tendenz, den
Menschen so zu gestalten, daß er im Grunde genommen sehr wenig
durch seine vorirdische Wesenheit vom Kopf aus gestaltet wird. Gerade
auf das übrige wird die größte Sorgfalt verwendet. Das, was im
Embryonalleben verkümmert ist, wird ausgebildet im Astralischen, in
der Ich-Organisation, so daß man, wenn man den physischen Embryo
hat, sagen muß: Dieses Physische im Embryo, das ist allerdings wunderbar
ausgebildet, aber daran hat der vorirdische Mensch zunächst
den wenigsten Anteil. - Dagegen hat der Mensch, der vorirdische
Mensch den größten Anteil an alldem, was rund herum ist. Dadrinnen
lebt der vorirdische Mensch, in dem, was im Physischen eigentlich
abgebaut wird und als Abgebautes, Chorion, Amnion und so weiter,
weggeht. Dadrinnen lebt der vorirdische Mensch. Nun können Sie,
wenn Sie es sich schematisch vorstellen, es sich so vorstellen, daß
zunächst Kosmisches nachgebildet wird. Das will eigentlich der
Mensch machen, wenn er heruntersteigt aus dem vorirdischen in das
irdische Dasein. Warum macht er es nicht? Weil ein Modell gegeben
ist. Und nach diesem Modell arbeitet er nun mit den aufgenommenen
Substanzen während der ersten sieben Jahre das Vorirdische um. Er
möchte eigentlich ein mehr Kugeliges gestalten und einen kugelig
organisierten Menschen hervorrufen. Das wird umgearbeitet nach dem
Modell. Und so arbeitet das Vorirdische diesen zweiten physischen
Menschen, der dann vom siebenten bis vierzehnten Jahre da ist, heraus
aus den vorirdischen Kräften, zunächst aber, indem er sich an das
Modell hält, das von den Vererbungskräften herkommt.


== Schwerkraft und Mondenkräfte ==
Nun sehen Sie, da haben Sie zwei auch wirklich unterscheidbare
Kraftentitäten im Menschen. Wie können Sie diese Kraftentitäten verstehen?
Nehmen Sie sich jetzt zur Hand mit dem Blick und mit dem
Empfinden des Mediziners den Umriß der «Geheimwissenschaft» und
lesen Sie darin da, wo von der Erdentwickelung die Rede ist, wie man
es zuerst zu tun hatte mit einer Saturnentwickelung, dann mit einer
Sonnenentwickelung, dann mit einer Mondentwickelung, mit einer
Erdentwickelung und so weiter. Wenn Sie dort die Beschreibung
dieser Entwickelung verfolgen, werden Sie sich sagen müssen: bis zur
Sonne herüber ist alles eins; da ist Sonne, Mond und Erde eins, sind
zusammen in eins. Eine Trennung von Erde und Sonne, eine Trennung
von Erde und Mond kommt erst da, so daß also bis in die Mitte dieser
Entwickelung der Mensch im Kosmos lebt. Er lebt in Sonne und
Mond sowie in der Erde. Er lebt dann nach der Sonnentrennung
außerhalb der Sonne, nach der Mondentrennung außerhalb des Mondes.
Nun, auf die menschliche Natur wirkten also bis zur Sonnentrennung
die kosmischen Kräfte, auch diejenigen, die heute außerhalb der
Erde sind, im Mond, in der Sonne. Sie wirkten im Menschen, weil der
Mensch angehörte dieser Welt, in der noch Sonne und Mond darinnen
waren. Dann kam eine Entwickelung für den Menschen, die so vor
sich ging, daß eben Sonne und Mond draußen sind.


Die nach der Abtrennung des [[Mond]]es in der [[Erde (Planet)|Erde]] verbliebenen Mondenkräfte, deren Ursprung bereits in der Entwicklungsperiode des [[Alter Mond|alten Mondes]] liegt, sind nach [[Rudolf Steiner]] die unmittelbare Ursache der irdischen Schwerekräfte, durch deren Einfluss auch erst das feste [[Erdelement]] entstanden ist.
Aber nun ist es so: Nehmen Sie an, hier ist eine Entwickelung, die
unten in sich enthält alles dasjenige, was heute irdisch ist und auch dasjenige,
was sonnen- und mondhaft ist; später emanzipiert sich das, was außerirdisch
ist, von dem, was irdisch ist. Das, was irdisch ist, ging nun
weiter in seiner eigenen Linie; es vertrocknete, es verhärtete, verphysizierte,
und das finden Sie heute in der Vererbungsströmung, das ist
grob geworden in der Vererbungsströmung. Das, was er [der Mensch]
angenommen hat nach der Trennung von Sonne und Mond, finden Sie
in dem, was er verdankt dem Hereinwirken der Kräfte aus dem Kosmos
- das ist die Sache -, so daß Sie also ein Modell bekommen für
das Erarbeiten Ihres zweiten Menschen, ein Modell, das eigentlich ein
uraltes Künstlerisches darstellt, was Ihnen Vater und Mutter geben,
das entstehen konnte, als noch Sonne und Mond mit der Erde verbunden
waren. Da bildeten sich die Kräfte heraus, die eigentlich dem
Menschen seine irdische Konfiguration geben, denn Sie werden leicht
begreifen, diese menschliche Konfiguration ist eine irdische. Denken
Sie sich einmal weg von der Erde mit der menschlichen Wesenheit.
Was wollen Sie mit ihr dann anfangen? Sie wären höchst unglücklich,
wenn Sie nach dem Tode so etwas wie Beine gebrauchen sollten. Beine
haben nur einen Sinn, wenn durch sie die Anziehungskräfte der Erde
gehen, wenn wir die Beine hineinbringen in die Anziehungskräfte der
Erde, Beine haben nur für die Erde eine Bedeutung, ebenso Arme und
Hände. Also ein ganzer Teil der Organisation hat nur einen Sinn, so
wie er ausgebildet wird, wenn wir Erdenmenschen sind. Was wir sind
als Erdenmenschen, hat keinen Sinn gegenüber dem Kosmos. Daher,
indem wir ankommen auf der Erde als geistig-seelische Wesen, wollen
wir eben eine ganz andere Organisation bilden. Wir wollen einen
Umkreis bilden, wir wollen in diesem Umkreis allerlei Konfigurationen
hervorrufen, aber wir wollen nicht diesen Menschen, mit dem
man im Kosmos nichts anfangen könnte. Der wird uns nun als
Modell gegeben und wir richten den zweiten Menschen nach diesem
Modell ein.


<div style="margin-left:20px">
Daher hat man es zu tun in dieser ersten Lebenszeit des Menschen
"Der Mond tritt
mit einem fortwährenden Kampf desjenigen, was von uns aus dem
ja während der Erdenmetamorphose heraus, wird Nebenplanet und
vorigen Leben kommt und demjenigen, was aus der Vererbungsentwickelung
läßt der Erde die inneren Erdenkräfte zurück. Zum Beispiel sind die
kommt. Das kämpft miteinander. Der Ausdruck dieses
Kräfte der Schwere durchaus etwas, was vom Monde zurückgeblieben
Kampfes sind die Kinderkrankheiten. Und denken Sie nur, wie innig
ist in physischer Beziehung. Die Erde würde nicht die Kräfte der
verbunden das ganze menschliche innere seelisch-geistige Sein während
Schwere entwickeln, wenn nicht zurückgeblieben wären die Reste des
der ersten Kindheit mit der physischen Organisation ist. So wie
alten Mondeneinschlusses; er selber ist fortgegangen. Der Mond ist jene
Sie sehen, wenn die zweiten Zähne herauskommen, wie der zweite
Kolonie im Weltenraum, von der ich Ihnen vom geistigen Aspekte aus in
Zahn den ersten noch abstößt, wie sie miteinander noch wirtschaften,
den jüngst verflossenen Tagen gesprochen habe. Er hat eine ganz andere
so wirtschaftet der ganze zweite Mensch mit dem ersten. Nur im
Substantialität als die Erde, aber er hat in der Erde zurückgelassen das,
zweiten Menschen ist der überirdische Mensch darinnen, im ersten ein
was man im weiteren Sinne den Erdenmagnetismus nennen kann; die
fremdartiges irdisches Modell. Die arbeiten ineinander. Und wenn Sie
Kräfte der Erde, namentlich die Schwerkräfte der Erde, die Wirkungen, die man als die Gewichtswirkungen bezeichnet, sind vom Monde
das Ineinanderarbeiten in der richtigen Weise beobachten, sehen Sie
zurückgeblieben. So können wir sagen: Wir haben hier (siehe Zeichnung
dann nur einmal, wie der innere Mensch, der als geistig-seelischer im
Seite 71) Saturn- und Sonnenzustand, die im wesentlichen warme,
vorirdischen Dasein da war, wenn der für eine Zeitlang eine zu starke
lichtdurchglänzte Metamorphose, wenn wir die beiden zusammennehmen;
Oberhand hat, wie der besonders stark ins Physische hineinarbeiten,
wir haben hier, Monden- und Erdzustand, die mondgetragene,
nach dem Modell sich stark richten muß und wie er dann dieses verletzt,
wässerige Metamorphose, das Wäßrige, das sich herausbildet während
indem er überall anschlägt und sagt: ich will diese Form herauskriegen
der Mondmetamorphose und dann während der Erdenmetamorphose
- dann stellt sich der Kampf als Scharlach heraus. Ist der innere
bleibt; das Feste wird ja gerade durch die Schwerkräfte hervorgerufen." {{Lit|{{G|230|64f|62}}}}
Mensch so zart, daß er fortwährend zurückweicht, daß er die
</div>
Substanzen, die aufgenommen werden, mehr nach sich formen will,
und bekämpft er das Modell, so stellt sich der Kampf als Masern
heraus. Und so drückt sich gerade dasjenige, was ein gegenseitiger
Kampf ist, in den Kinderkrankheiten aus. Und man versteht auch nur
das, was dann später eintritt, in der richtigen Weise, wenn man diese
Dinge entsprechend berücksichtigen kann.


== Anmerkungen ==
Natürlich ist es für den Materialisten furchtbar leicht zu sagen: Ach
 
was, das ist alles dummes Zeug. Denn man sieht ja, daß die Kinder
<references/>
nicht nur ähnlich sind ihren Eltern und Voreltern bis zum Zahnwechsel,
sondern später sind sie auch noch ähnlich. Ein Unsinn ist das. Der
eine ist eben schwächer, richtet sich mehr nach den Vererbungskräften,
macht seinen zweiten Menschen dem Modell ähnlicher, und so sieht
das dann natürlich so aus; aber er hat das selber gemacht, indem er sich
mehr nach dem Modell richtet. Dagegen haben wir auch Menschen,
die nach dem Zahnwechsel sehr unähnlich werden dem, was sie vorher
waren. Dann ist das stark, was von dem vorirdischen geistig-seelischen
Leben herrührt, und sie halten sich weniger an das Modell. Und so
handelt es sich darum, diese Dinge einfach im richtigen Zusammenhang
anzuschauen.|316|146ff}}


== Literatur ==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Gegensätze in der Menschheitsentwickelung'', [[GA 197]] (1989), ISBN 3-7274-1970-9 {{Vorträge|197}}
* Walter Holtzapfel: ''Krankheitsepochen der Kindheit'', Fischer TB Vlg., Frankfurt a.M. 1988
#Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}
* Wolfgang Goebel/Michaela Glöckler/Karin Michael: ''Kindersprechstunde: Ein medizinisch-pädagogischer Ratgeber'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2015
* Michael Stellmann/Georg Soldner: ''Kinderkrankheiten natürlich behandeln'', Gräfe und Unzer Vlg., München 2014
* [[Rudolf Steiner]]: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Erster Band'', [[GA 235]] (1994), ISBN 3-7274-2350-1 {{Vorträge|235}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
[[Kategorie:Medizin]]

Aktuelle Version vom 29. Dezember 2020, 01:04 Uhr

Kinderkrankheiten werden in der Anthroposophischen Medizin als wichtige Krisen gesehen, die es dem noch jungen Organismus erlauben, ein gutes Immunsystem aufzubauen. Impfen schadet daher eher, als daß es nutzt. Jede einzelne Impfentscheidung sollte daher gemeinsam mit dem behandelnden Arzt gründlich überlegt und erst nach Abwägung aller relevanten Informationen getroffen werden.

Zugleich dienen die durchlebten Kinderkrankheiten dazu, den erworbenen Leib für das höhere geistig-seelische Gefüge zuzubereiten, damit schließlich ein gesunder Geist einem gesunden Körper einwohnen kann. Erbliche Belastungen werden dabei - soweit möglich - durch Einwirkung des Ich ausgeglichen.

Der vererbte Leib als Modell, das überwunden werden muss

„Es ist eben tatsächlich der Mensch innerhalb seiner Erdenentwickelung nicht so stark geblieben, als er veranlagt war, bevor die luziferischen und ahrimanischen Einflüsse da waren. Und so ist der Mensch darauf angewiesen, nicht sogleich beim Hereintreten in die Erdenverhältnisse sich seinen physischen Leib von sich aus zu bilden, sondern er braucht eben ein Modell, jenes Modell, welches heranwächst in den ersten sieben Lebensjahren. Da er sich nach diesem Modell richtet, so ist es natürlich, daß von diesem Modell auch im späteren Leben etwas an ihm bleibt, mehr oder weniger. Derjenige, der als Mensch, welcher an sich selber wirkt, ganz und gar vom Modell abhängig ist, der wird, wenn ich so sagen darf, vergessen, was er eigentlich heruntergebracht hat, und wird sich ganz nach dem Modell richten. Derjenige, der stärkere innere Kraft hat, durch seine früheren Erdenleben erworben, er wird sich weniger nach dem Modell richten, und man wird dann sehen können, wie er sich sehr bedeutend verändert gerade im zweiten Lebensalter zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife.

Die Schule wird sogar die Aufgabe haben, wenn sie eine rechte Schule ist, dasjenige im Menschen zur Entfaltung zu bringen, was er heruntergetragen hat aus den geistigen Welten in das physische Erdendasein. So daß also dasjenige, was der Mensch dann weiter im Leben mit sich trägt, mehr oder weniger die Vererbungsmerkmale enthält, je nachdem er sie überwinden kann oder nicht überwinden kann. Nun, sehen Sie, meine lieben Freunde, alle Dinge habe ihre geistige Seite. Was der Mensch da hat als seinen Körper in den ersten sieben Lebensjahren, das ist eben einfach ein Modell, nach dem er sich richtet. Entweder es gehen seine geistigen Kräfte in einem gewissen Grade in dem unter, was ihm da durch das Modell aufgedrängt wird, und er bleibt ganz vom Modell abhängig, oder er arbeitet in den ersten sieben Lebensjahren durch das Modell dasjenige durch, was das Modell verändern will. Dieses Arbeiten, dieses Durcharbeiten findet seinen äußeren Ausdruck. Denn es handelt sich ja nicht bloß darum, daß da gearbeitet wird und daß dieses hier das ursprüngliche Modell ist; sondern das ursprüngliche Modell löst sich ja los, schuppt sich ab sozusagen, fällt ab, wie die ersten Zähne abfallen; alles fällt ab. (Siehe Zeichnung, hell.) Es handelt sich da wirklich darum, daß von der einen Seite die Formen, die Kräfte das Modell drücken; auf der anderen Seite will der Mensch ausprägen, was er heruntergebracht hat. Das gibt einen Kampf in den ersten sieben Lebensjahren. Vom geistigen Gesichtspunkte aus gesehen, bedeutet dieser Kampf dasjenige, was dann äußerlieh symptomatisch in den Kinderkrankheiten zum Ausdrucke kommt. Kinderkrankheiten sind der Ausdruck dieses inneren Kampfes.

Zeichnung aus GA 235, S. 87 (Tafel 8)
Zeichnung aus GA 235, S. 87 (Tafel 8)

Es treten natürlich bei den Menschen ähnliche Formen des Erkranktseins auch später auf. Das ist dann der Fall, wenn die Sache zum Beispiel so ist, daß jemand in den ersten sieben Lebensjahren es nicht sehr gut dazu gebracht hat, das Modell zu überwinden. Dann kann in einem späteren Lebensalter ein innerer Drang auftauchen, nun doch das, was da karmisch in ihm geblieben ist, herauszubekommen. Er kann in seinem achtundzwanzigsten, neunundzwanzigsten Lebensjahre plötzlich innerlich aufgerüttelt werden, gegen das Modell nun erst recht anstoßen, und bekommt dann eine Kinderkrankheit.

Nun kann man schon, wenn man einen Blick dafür hat, sehen, wie bei manchen Menschenkindern das stark auftritt, daß sie sich nach dem siebenten, achten Jahre wesentlich ändern, ändern in der Physiognomie, ändern in den Gesten. Man weiß nicht, woher gewisse Dinge kommen. Heute, wo man in der allgemeinen Zivilisationsansicht so außerordentlich an der Vererbung hängt, ist das schon sogar in die Redensarten übergegangen. Plötzlich tritt im achten, neunten Lebensjahre bei einem Kinde etwas auf, was sehr organisch begründet ist. Der Vater sagt: Na, von mir hat er das nicht. - Die Mutter sagt: Nun, von mir erst recht nicht! - Das rührt natürlich von dem allgemeinen Glauben heute her, der in das elterliche Bewußtsein übergegangen ist, daß die Kinder alles von den Eltern haben müßten.

Auf der anderen Seite ist ja auch das, daß dann auch gesehen werden kann, wie Kinder unter Umständen in diesem zweiten Lebensalter sogar ähnlicher werden ihren Eltern, als sie früher waren. Ja, aber da müssen Sie nur in ganz vollem Ernste nehmen, wie der Mensch herunterkommt in die physische Welt.“ (Lit.:GA 235, S. 85ff)

„Der Mensch hat einschließlich der sogenannten Milchzähne, wenn er physisch zur Welt kommt, einen Körper, der ein Ergebnis der Vererbungsentwickelung ist. Er hat einen Körper bekommen, der das Ergebnis ist desjenigen, was in der ganzen Reihe der Aszendenten liegt. Daher kommt der physische Körper der ersten sieben Jahre, wenn wir es in Zahlen ausdrücken. Vom siebenten bis vierzehnten Jahre hat der Mensch auch einen Körper, der ist aber nicht hervorgegangen durch eine Umwandlung aus dem ersten, da hat eingegriffen dasjenige, was der Mensch sich mitgebracht hat auf die Erde. Nun müssen Sie sich die Sache so vorstellen. Der Mensch hat seinen Körper gehabt. Dieser Körper, den er aus der Vererbungslinie heraus hat, der ist ein Modell, den hat er als Modell. Nun nimmt er die irdische Substanz in diesen Körper hinein. Diese irdische Substanz, die der Mensch in seinen Körper hineinnimmt in den ersten sieben Jahren, die würde er zu einer ganz andern Form verarbeiten, wenn er nur arbeiten würde nach den Kräften, die er sich mitbringt aus dem vorirdischen Dasein. Er würde eine ganz andere Wesensgestalt hervorrufen. Er kommt nicht hinein, wenn er geboren wird, mit der Tendenz, einen solchen Menschen zu gestalten mit Augen, Ohren, Nase, wie der ist, der auf der Erde steht. Er kommt hinein mit der Tendenz, den Menschen so zu gestalten, daß er im Grunde genommen sehr wenig durch seine vorirdische Wesenheit vom Kopf aus gestaltet wird. Gerade auf das übrige wird die größte Sorgfalt verwendet. Das, was im Embryonalleben verkümmert ist, wird ausgebildet im Astralischen, in der Ich-Organisation, so daß man, wenn man den physischen Embryo hat, sagen muß: Dieses Physische im Embryo, das ist allerdings wunderbar ausgebildet, aber daran hat der vorirdische Mensch zunächst den wenigsten Anteil. - Dagegen hat der Mensch, der vorirdische Mensch den größten Anteil an alldem, was rund herum ist. Dadrinnen lebt der vorirdische Mensch, in dem, was im Physischen eigentlich abgebaut wird und als Abgebautes, Chorion, Amnion und so weiter, weggeht. Dadrinnen lebt der vorirdische Mensch. Nun können Sie, wenn Sie es sich schematisch vorstellen, es sich so vorstellen, daß zunächst Kosmisches nachgebildet wird. Das will eigentlich der Mensch machen, wenn er heruntersteigt aus dem vorirdischen in das irdische Dasein. Warum macht er es nicht? Weil ein Modell gegeben ist. Und nach diesem Modell arbeitet er nun mit den aufgenommenen Substanzen während der ersten sieben Jahre das Vorirdische um. Er möchte eigentlich ein mehr Kugeliges gestalten und einen kugelig organisierten Menschen hervorrufen. Das wird umgearbeitet nach dem Modell. Und so arbeitet das Vorirdische diesen zweiten physischen Menschen, der dann vom siebenten bis vierzehnten Jahre da ist, heraus aus den vorirdischen Kräften, zunächst aber, indem er sich an das Modell hält, das von den Vererbungskräften herkommt.

Nun sehen Sie, da haben Sie zwei auch wirklich unterscheidbare Kraftentitäten im Menschen. Wie können Sie diese Kraftentitäten verstehen? Nehmen Sie sich jetzt zur Hand mit dem Blick und mit dem Empfinden des Mediziners den Umriß der «Geheimwissenschaft» und lesen Sie darin da, wo von der Erdentwickelung die Rede ist, wie man es zuerst zu tun hatte mit einer Saturnentwickelung, dann mit einer Sonnenentwickelung, dann mit einer Mondentwickelung, mit einer Erdentwickelung und so weiter. Wenn Sie dort die Beschreibung dieser Entwickelung verfolgen, werden Sie sich sagen müssen: bis zur Sonne herüber ist alles eins; da ist Sonne, Mond und Erde eins, sind zusammen in eins. Eine Trennung von Erde und Sonne, eine Trennung von Erde und Mond kommt erst da, so daß also bis in die Mitte dieser Entwickelung der Mensch im Kosmos lebt. Er lebt in Sonne und Mond sowie in der Erde. Er lebt dann nach der Sonnentrennung außerhalb der Sonne, nach der Mondentrennung außerhalb des Mondes. Nun, auf die menschliche Natur wirkten also bis zur Sonnentrennung die kosmischen Kräfte, auch diejenigen, die heute außerhalb der Erde sind, im Mond, in der Sonne. Sie wirkten im Menschen, weil der Mensch angehörte dieser Welt, in der noch Sonne und Mond darinnen waren. Dann kam eine Entwickelung für den Menschen, die so vor sich ging, daß eben Sonne und Mond draußen sind.

Aber nun ist es so: Nehmen Sie an, hier ist eine Entwickelung, die unten in sich enthält alles dasjenige, was heute irdisch ist und auch dasjenige, was sonnen- und mondhaft ist; später emanzipiert sich das, was außerirdisch ist, von dem, was irdisch ist. Das, was irdisch ist, ging nun weiter in seiner eigenen Linie; es vertrocknete, es verhärtete, verphysizierte, und das finden Sie heute in der Vererbungsströmung, das ist grob geworden in der Vererbungsströmung. Das, was er [der Mensch] angenommen hat nach der Trennung von Sonne und Mond, finden Sie in dem, was er verdankt dem Hereinwirken der Kräfte aus dem Kosmos - das ist die Sache -, so daß Sie also ein Modell bekommen für das Erarbeiten Ihres zweiten Menschen, ein Modell, das eigentlich ein uraltes Künstlerisches darstellt, was Ihnen Vater und Mutter geben, das entstehen konnte, als noch Sonne und Mond mit der Erde verbunden waren. Da bildeten sich die Kräfte heraus, die eigentlich dem Menschen seine irdische Konfiguration geben, denn Sie werden leicht begreifen, diese menschliche Konfiguration ist eine irdische. Denken Sie sich einmal weg von der Erde mit der menschlichen Wesenheit. Was wollen Sie mit ihr dann anfangen? Sie wären höchst unglücklich, wenn Sie nach dem Tode so etwas wie Beine gebrauchen sollten. Beine haben nur einen Sinn, wenn durch sie die Anziehungskräfte der Erde gehen, wenn wir die Beine hineinbringen in die Anziehungskräfte der Erde, Beine haben nur für die Erde eine Bedeutung, ebenso Arme und Hände. Also ein ganzer Teil der Organisation hat nur einen Sinn, so wie er ausgebildet wird, wenn wir Erdenmenschen sind. Was wir sind als Erdenmenschen, hat keinen Sinn gegenüber dem Kosmos. Daher, indem wir ankommen auf der Erde als geistig-seelische Wesen, wollen wir eben eine ganz andere Organisation bilden. Wir wollen einen Umkreis bilden, wir wollen in diesem Umkreis allerlei Konfigurationen hervorrufen, aber wir wollen nicht diesen Menschen, mit dem man im Kosmos nichts anfangen könnte. Der wird uns nun als Modell gegeben und wir richten den zweiten Menschen nach diesem Modell ein.

Daher hat man es zu tun in dieser ersten Lebenszeit des Menschen mit einem fortwährenden Kampf desjenigen, was von uns aus dem vorigen Leben kommt und demjenigen, was aus der Vererbungsentwickelung kommt. Das kämpft miteinander. Der Ausdruck dieses Kampfes sind die Kinderkrankheiten. Und denken Sie nur, wie innig verbunden das ganze menschliche innere seelisch-geistige Sein während der ersten Kindheit mit der physischen Organisation ist. So wie Sie sehen, wenn die zweiten Zähne herauskommen, wie der zweite Zahn den ersten noch abstößt, wie sie miteinander noch wirtschaften, so wirtschaftet der ganze zweite Mensch mit dem ersten. Nur im zweiten Menschen ist der überirdische Mensch darinnen, im ersten ein fremdartiges irdisches Modell. Die arbeiten ineinander. Und wenn Sie das Ineinanderarbeiten in der richtigen Weise beobachten, sehen Sie dann nur einmal, wie der innere Mensch, der als geistig-seelischer im vorirdischen Dasein da war, wenn der für eine Zeitlang eine zu starke Oberhand hat, wie der besonders stark ins Physische hineinarbeiten, nach dem Modell sich stark richten muß und wie er dann dieses verletzt, indem er überall anschlägt und sagt: ich will diese Form herauskriegen - dann stellt sich der Kampf als Scharlach heraus. Ist der innere Mensch so zart, daß er fortwährend zurückweicht, daß er die Substanzen, die aufgenommen werden, mehr nach sich formen will, und bekämpft er das Modell, so stellt sich der Kampf als Masern heraus. Und so drückt sich gerade dasjenige, was ein gegenseitiger Kampf ist, in den Kinderkrankheiten aus. Und man versteht auch nur das, was dann später eintritt, in der richtigen Weise, wenn man diese Dinge entsprechend berücksichtigen kann.

Natürlich ist es für den Materialisten furchtbar leicht zu sagen: Ach was, das ist alles dummes Zeug. Denn man sieht ja, daß die Kinder nicht nur ähnlich sind ihren Eltern und Voreltern bis zum Zahnwechsel, sondern später sind sie auch noch ähnlich. Ein Unsinn ist das. Der eine ist eben schwächer, richtet sich mehr nach den Vererbungskräften, macht seinen zweiten Menschen dem Modell ähnlicher, und so sieht das dann natürlich so aus; aber er hat das selber gemacht, indem er sich mehr nach dem Modell richtet. Dagegen haben wir auch Menschen, die nach dem Zahnwechsel sehr unähnlich werden dem, was sie vorher waren. Dann ist das stark, was von dem vorirdischen geistig-seelischen Leben herrührt, und sie halten sich weniger an das Modell. Und so handelt es sich darum, diese Dinge einfach im richtigen Zusammenhang anzuschauen.“ (Lit.:GA 316, S. 146ff)

Literatur

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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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