Hypnose und Bäume: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Hypnose''' wird entweder das ''Verfahren'' zum Erreichen einer hypnotischen [[Trance (Zustand)|Trance]] bezeichnet, die durch vorübergehend geänderte [[Aufmerksamkeit]] und meist tiefe [[Entspannung]] gekennzeichnet ist. Oder der Begriff bezeichnet den ''Zustand'' der hypnotischen Trance, der durch eine hypnotische Induktion erreicht wird. Die Begriffe Hypnose und Trance werden häufig synonym verwendet, wobei Trance nur für den Zustand steht, Hypnose hingegen den Zustand sowie das Verfahren bezeichnen kann. Der Begriff Hypnose stammt vom griechischen Wort ''[[hypnos]]'', da man in der Anfangszeit der Forschung davon ausging, dass es sich um einen schlafähnlichen Zustand handelt.
[[Datei:Carl Julius von Leypold - Bäume im Mondschein.jpg|thumb|300px|[[Wikipedia:Caspar David Friedrich|Caspar David Friedrich]]: ''Bäume im Mondschein'', Öl auf Leinwand, um 1824 ([[Wikipedia:Wallraf-Richartz-Museum|Wallraf-Richartz-Museum]], Köln)]]
[[Datei:Stamm.svg|thumb|300px|Querschnitt durch einen fünfjährigen [[Wikipedia:Kiefern|Kiefern]]stamm]]


In diesem Zustand sind sowohl die Ansprechbarkeit des [[Unterbewusstsein|Unbewussten]] als auch die [[Konzentration (Psychologie)|Konzentration]] auf eine bestimmte Sache stark erhöht, die Kritikfähigkeit des [[Bewusstsein]]s in gleichem Maße reduziert. Dadurch können bestimmte Phänomene verstärkt oder überhaupt erst wahrgenommen werden, wie beispielsweise Änderungen des Bewusstseins und des [[Gedächtnis]]ses, Kontrolle des [[Vegetatives Nervensystem|vegetativen Nervensystems]], vermehrte Empfänglichkeit für [[Suggestion]]en sowie für normales Bewusstsein ungewöhnliche Reaktionen und Vorstellungen. Die Definition ist nur vage, da die [[Physiologie|physiologischen]] Vorgänge noch immer erforscht werden. Der Zustand der Hypnose ähnelt natürlichen, spontan auftretenden Zuständen, die man vor allem beim Einschlafen und Aufwachen sowie bei Tagträumen, konzentriertem Lesen eines Buches oder Schauen eines Films erleben kann: Die Wahrnehmung ist eingeengt und die Konzentration des Bewusstseins auf eine bestimmte Sache gerichtet (das Buch, der Film oder aber die Worte des Hypnotiseurs).
'''Bäume''' sind mehrjährige [[Pflanzen]], mit meist aufrechtem, holzigen Stamm und sind die größten und langlebigsten [[Lebewesen]] auf [[Erde (Planet)|Erden]]. Sie können mehrere tausend Jahre alt werden und in einzelnen Fällen Höhen über 100 m erreichen; australische Eukalyptusbäume erreichten sogar eine Rekordhöhe von bis zu 132 m.  


Der [[Bewusstseinszustand]] unter Hypnose ist jedoch ein besonderer Wachzustand des Unbewussten während das Bewusstsein ruht und weder mit dem des Schlafes noch mit dem des normalen Wachseins gleichzusetzen. Das Phänomen der Fixiertheit auf eine Sache treffen die Bezeichnungen „Einideeigkeit“ oder „Monoideismus“ recht gut. Daher wurden diese Begriffe als Ersatz für die Bezeichnung „Hypnose“ vorgeschlagen, auch, um Hypnose deutlicher vom Schlaf und von der Showhypnose abzugrenzen.
== Der Stamm des Baumes als aufgestülpte Erde ==
Der Stamm des Baumes bildet sich dadurch, dass sich gleichsam die Erde selbst aufstülpt:


Hypnose findet in der [[Hypnotherapie]] Anwendung. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich gut belegt. Insbesondere wurden mit den Methoden der [[Kernspinresonanztomographie]] (MRT) und der [[Elektroenzephalographie]] (EEG) hirnphysiologische Korrelate von Trance-Zuständen klar nachgewiesen. Der Einsatz der Hypnose in der Medizin und in der Psychotherapie ist gesetzlich geregelt. Sie gehört zu den von den deutschen Krankenkassen anerkannten Leistungen.
<div style="margin-left:20px">
"Denken Sie sich, Sie haben hier die Erde; aus der Erde
sprießt die Pflanze hervor. Dann können wir in der Erde selbst
Kräfte suchen, welche dem Pflanzenwachstum zugrunde liegen, die
in Wechselwirkung treten mit dem, was aus dem Kosmos hereinströmt.
Wenn aber ein Baum wächst, so stülpt sich — bitte jetzt
nicht zu stark schockiert zu sein von dem, was ich sagen werde,
denn es ist wirklich so — in einer gewissen Weise die Erde über
dasjenige, was früher von der Erde direkt in die Pflanze hineingeflossen
ist; das schießt in den Stamm hinein, und alle Stämme
sind im Grunde genommen Auswüchse der Erde. Daß man es nicht
so betrachtet, das rührt nur von der wirklich grauenhaften heutigen
materialistischen Vorstellung her, daß man die Erde nur als eine
aus Mineral zusammengesetzte vorstellt, also gar nicht dazu vordringt,
daß das ja eine unmögliche Vorstellung ist, diese mineralische
Erde. Sie hat in sich, diese Erde, neben dem, daß sie das
Mineralische absondert, auch die Kräfte, die in das Pflanzenhafte
schießen. Das stülpt sich auf und wird zum Stamme. Und dasjenige,
was dann am Stamm wächst, das ist in bezug auf den Stamm zu
vergleichen mit dem, was in den niederen und krautartigen Pflanzen
direkt auf der Erde aufsteht. Ich möchte sagen: Von niederen
und krautartigen Pflanzen ist die Erde selber Stamm, und die Pflanzen
machen sich einen Extrastamm, die in ihren Blüten- und
Samenorganen auf dem Stamm aufsitzen. Daraus ersehen Sie, daß
ein gewisser Unterschied vorliegt, ob ich eine Blüte nehme von
einem Baum oder ob ich eine Blüte nehme von einem krautartigen
Gewächs." {{Lit|{{G|312|110f}}}}
</div>


Erleben, Reaktionen und Wirkungen der Hypnose sind sehr individuell. Da sie immer nur dem Hypnotisanden zugesprochen werden kann, die Trance als solche also vom Hypnotiseur unabhängig ist, könnte alles und jeder hypnotisieren. Ob eine Hypnose die gewünschten Erfolge erzielt, ist immer von der inneren Einstellung des Hypnotisanden abhängig. Diese Tatsachen werden häufig mit „Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose“ zusammengefasst. Jedoch sind Kompetenz des Hypnotiseurs und Vertrauen in ihn ebenfalls notwendig, im Falle einer Selbsthypnose also Selbstvertrauen.
<div style="margin-left:20px">
"Wie ist es mit
diesem Baum? Ja, er hat da unten auch Wurzeln, allerdings, aber dann
ist kein Stengel da, sondern ein Stamm. Dann breitet er erst die Äste
aus, und dann ist es so, als ob auf diesen Ästen erst die eigentlichen
Pflanzen wüchsen. Denn da sind viele Blätter und Blüten auf den
Ästen darauf; da wachsen kleine Pflanzen wie auf den Ästen selber
oben darauf. So daß wir tatsächlich, wenn wir wollen, die Wiese so
anschauen können: Da wachsen zum Beispiel so gelbe Hahnenfüße über
die ganze Wiese hin. Sie ist bedeckt mit einzelnen Pflanzen, die ihre
Wurzeln in der Erde haben, und die da wachsen über die ganze Wiese
hin. Aber beim Baum ist es, wie wenn man die Wiese genommen hätte,
hätte sie hinaufgehoben, hätte sie gebogen, und dann wachsen erst da
droben die vielen Blüten. Der Stamm ist ein Stück Erde selbst. Der
Baum ist dasselbe wie die Wiese, auf der die Pflanzen wachsen." {{Lit|{{G|295|114f}}}}
</div>


== Begriffe ==
Ausführlicher hat das [[Rudolf Steiner]] im [[Landwirtschaftlicher Kurs|Landwirtschaftlichen Kurs]] (1924) dargestellt:
Als ''Hypnotiseur'' bezeichnet man dabei die hypnotisierende, als ''Hypnotisand'' (auch: ''Proband'', in der Hypnotherapie ''Patient'' oder ''Klient'') die hypnotisierte Person. Dabei kann eine Person auch beide Rollen übernehmen, das bezeichnet man als ''Auto-'' oder ''Selbsthypnose''; in allen anderen Fällen nennt man es ''Fremd-'' oder ''Heterohypnose''. Eine hypnotische Trance wird mittels Hypnose ''induziert'' (''Induktion''), der Proband ist ''unter Hypnose'' oder ''in einer hypnotischen Trance''. Zur Beendigung wird die Trance ''aufgelöst'' bzw. ''exduziert'' (''Exduktion''), der Hypnotisand ''wacht auf''.


== Geschichte der Hypnose ==
<div style="margin-left:20px">
Hypnose wurde wahrscheinlich schon in der Frühzeit des Menschen verwendet. Auch wenn es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, lassen sich Berichte über kultische Handlungen oder Dinge aus dem [[Schamanismus]] durchaus mit Hypnose in Form der Selbst- oder Fremdsuggestion erklären.
"Sehen Sie, ein Baum unterscheidet sich von einer ganz
Es ist davon auszugehen, dass Hypnose eher zufällig entdeckt wurde und seinen Ursprung in meditativen und kultischen Handlungen religiösen Hintergrundes haben dürfte. Spekulativ kann man davon ausgehen, dass sich die Hypnose aus massenpsychologischen Manipulationen bei religiösen oder kultischen Riten sowie aus den selbstmeditativen Erfahrungen von Priestern, Heilern und Schamanen entwickelt hat.
gewöhnlichen jahresmäßigen Pflanze, die bloß Kraut bleibt. Er umgibt
sich mit der Rinde, mit der Borke und so weiter. Was ist nun
eigentlich das Wesen dieses Baumes im Gegensatz zur einjährigen
Pflanze? Vergleichen wir einmal einen solchen Baum mit einem Erdhügel,
der aufgeworfen ist und der außerordentlich humusreich ist,
der außerordentlich viel, mehr oder weniger in Zersetzung begriffene
Pflanzenstoffe in sich hält, vielleicht auch tierische Zersetzungsstoffe
in sich enthält (Zeichnung).


Wissenschaftlich jedoch wurde die Hypnose um 1770 von [[Franz Anton Mesmer]] wiederentdeckt. Er experimentierte mit Magneten, die er Patienten auflegte. Er nannte den Effekt 'Magnetismus animalis', schrieb jedoch die Heilkräfte den Magneten zu. Aufgrund von Mesmers Popularität nannte man den Vorgang des Hypnotisierens lange Zeit auch „Mesmerisieren“; ein Ausdruck, der im zeitgenössischen Englisch noch existiert.
[[Datei:GA327_089.gif|center|400px|Baum und Erdhügel]]


Im 19. Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen in Nancy ([[Ambroise-Auguste Liébeault]], [[Hippolyte Bernheim]]) und Paris ([[Jean-Martin Charcot]]) führend in der Erforschung der Hypnose. [[Sigmund Freud]] wurde 1885 bei [[Jean-Martin Charcot]] in Paris auf die Experimente von Mesmer aufmerksam und versuchte selbst diese Methode um Patienten zu behandeln; dies wurde zum Ausgangspunkt seiner Studien über [[Hysterie]]. Später ließ er diese Methode jedoch wieder fallen und widmete sich seiner Technik der [[Freie Assoziation|freien Assoziation]]; Schriften zeigen jedoch, dass Freud auch später noch mit Hypnose gearbeitet hat.
Nehmen wir an, das wäre der Erdhügel, in den ich eine kraterförmige
Vertiefung hineinmachen will, humusreicher Erdhügel, und
das wäre der Baum. Außen das mehr oder weniger Feste, und innerlieh
wächst das, was dann zur Ausgestaltung des Baumes führt. Es
wird Ihnen sonderbar erscheinen, daß ich diese zwei Dinge nebeneinander
stelle. Aber sie haben mehr Verwandtschaft miteinander, als
Sie meinen. Denn Erdiges, das in dieser Weise, wie ich es beschrieben
habe, von humusartigen Substanzen durchzogen ist, die in Zersetzung
begriffen sind, solches Erdiges hat Ätherisch-Lebendiges in sich. Und
darauf kommt es an. Wenn wir ein solches Erdiges haben, das in
seiner besonderen Beschaffenheit uns zeigt, daß es Ätherisch-Lebendiges
in sich hat, so ist es eigentlich auf dem Wege, die Pflanzenumhüllung
zu werden. Es bleibt nur nicht, es kommt nicht dazu, die
Pflanzenumhüllung zu werden, die sich hineinzieht in die Rinde, in
die Borke des Baumes. Und Sie können sich vorstellen, es kommt in
der Natur nicht dazu. Es ist so, daß einfach, statt daß ein solcher Erdhügel
gebildet wird und da Humusartiges hineinkommt, das durch die
besonderen charakteristischen Eigentümlichkeiten wirkt im Erdboden,
die vom Ätherisch-Lebendigen ausgehen, sich einfach der Hügel in
einer höheren Entwickelungsform um die Pflanze herumschließt.


Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet zunächst durch [[Oskar Vogt]], dann durch dessen Schüler [[Johannes Heinrich Schultz]], der daraus das [[Autogenes Training|autogene Training]] entwickelte, und später durch [[Klaus Thomas]]. Im amerikanischen Sprachgebiet wurde die Hypnose wesentlich weiter entwickelt durch [[Milton H. Erickson]] (indirekte Hypnose), Kroger und Dave Elman (autoritäre Hypnose). In England gilt John Hartland als einer der bekanntesten Hypnotiseure. Sein Buch "Dictionary of Medical and Dental Hypnosis" zählt auch heute noch zum offiziellen Ausbildungslehrwerk für britische Hypnoseärzte.
Wenn nämlich für irgendeinen Ort der Erde ein Niveau, das Obere
der Erde, vom Inneren der Erde sich abgrenzt, so wird alles dasjenige,
was sich über diesem normalen Niveau einer bestimmten Gegend
erhebt, eine besondere Neigung zeigen zum Lebendigen, eine
besondere Neigung zeigen, sich mit Ätherisch-Lebendigem zu durchdringen.
Sie werden es daher leichter haben, gewöhnliche Erde, unorganische,
mineralische Erde, fruchtbar zu durchdringen mit humusartiger
Substanz oder überhaupt mit einer in Zersetzung begriffenen
Abfallsubstanz, wenn Sie Erdhügel aufrichten und diese damit durchdringen.
Dann wird das Erdige selber die Tendenz bekommen, innerlich
lebendig, pflanzenverwandt zu werden. Derselbe Prozeß geht vor
bei der Baumbildung. Die Erde stülpt sich auf, umgibt die Pflanze,
gibt ihr Ätherisch-Lebendiges um den Baum herum. Warum?


Milton H. Erickson begründete eine neue Form der Hypnotherapie, die heute als die modernste Form der Hypnose gilt und aus der sich weitere psychologische Methoden wie z.B. das [[Neurolinguistische_Programmierung|NLP]] (Neurolinguistisches Programmieren) entwickelten.
Sehen Sie, ich sage das alles aus dem Grunde, um Ihnen eine Vorstellung
davon zu erwecken, daß eine innige Verwandtschaft besteht
zwischen demjenigen, was in die Konturen dieser Pflanze einbeschlossen
ist, und demjenigen, was der Boden um die Pflanze herum ist. Es
ist gar nicht wahr, daß das Leben mit der Kontur, mit dem Umkreis
der Pflanze aufhört. Das Leben als solches setzt sich fort namentlich
von den Wurzeln der Pflanze aus in den Erdboden hinein, und es ist
für viele Pflanzen gar keine scharfe Grenze zwischen dem Leben
innerhalb der Pflanze und dem Leben im Umkreise, in dem die Pflanze
lebt. Vor allen Dingen muß man von diesem durchdrungen sein, muß
dieses gründlich verstehen, um das Wesen einer gedüngten Erde oder
einer sonstwie ähnlich bearbeiteten Erde wirklich verstehen zu
können." {{Lit|{{G|327|89ff}}}}
</div>


==Theorie==
<div style="margin-left:20px">
Seit Beginn der systematischen Anwendung von hypnotischer Trance sind eine Vielzahl verschiedenartiger Theorien über die Entstehung von Hypnose aufgestellt worden. Auf Basis ihrer Grundausrichtungen können die Theorien kategorisiert werden.  
"Denken Sie sich einmal - wollen wir durch einen
realen Vergleich vorwärtskommen -, ich pflanzte so nahe aneinander
in einem Boden lauter Krautpflanzen nebeneinander, die in ihren Wurzeln
verwachsen, wo eine Wurzel um die andere sich herumschlingt
und das Ganze eine Art ineinander verlaufender Wurzelbrei würde.
Sie könnten sich denken, dieser Wurzelbrei würde es nicht gestatten,
etwas Unregelmäßiges zu sein, er würde sich organisieren zu einer Einheit,
und die Säfte würden ineinanderfließen da unten. Dort wäre Wurzelbrei,
der organisiert ist, wo man nicht unterscheiden kann, wo die
Wurzeln aufhören oder anfangen. Eine gemeinsame Wurzelwesenheit
in der Pflanze würde entstehen. (Zeichnung.)


Ausgehend davon, ob eine Theorie eher von körperlichen oder psychologischen Ursachen ausgeht, umfasst die erste Kategorie Hypothesen, welche die Hypnose als ein rein physiologisches Phänomen darstellt. Hierzu kann die Hypnose als Schlaf, als Auswirkung einer [[zerebral]]en Hemmung ([[Iwan Petrowitsch Pawlow]]) oder als Erkrankung des neuronalen Systems ([[Jean-Martin Charcot]]) gezählt werden. Psychologisch fundierte Theorien sehen die Hypnose mehr als Ergebnis eines komplexen [[Soziale Rolle|Rollenspiels]] zwischen Hypnotiseur und Probanden, als [[Kognitivismus|kognitiv]]-[[Behaviorismus|behaviorales]] Verhalten oder als kognitiv-[[Sozialpsychologie|sozialpsychologische]] Reaktion. Das hypnotische Verhalten wird beim kognitiv-behavioralen Ansatz auf [[Imagination|imaginative]] Fähigkeiten und selektive Aufmerksamkeit zurückgeführt. Hierzu wendet der Hypnotisand verschiedene kognitive Strategien an. Hypnose basiert beim kognitiv-sozialpsychologischen Ansatz auf verschiedenen sozialpsychologischen Faktoren, u.a. muss der Proband gewillt sein, eine „gute Versuchsperson“ zu sein.
[[Datei:GA327_181.gif|center|500px|Krautpflanzen mit verbundenem Wurzelwerk]]


Erfolgt die Kategorisierung mittels des Bewusstseinszustandes, kann eine Unterscheidung der Theorien nach dem Vorkommen eines speziellen Bewusstseinszustandes (''state'') bzw. als nicht-spezieller Bewusstseinszustand (''non-state'') getroffen werden. In der Theorierichtung des ''state'' wird der Zustand der hypnotischen Trance deutlich von anderen Bewusstseinszuständen, wie Schlaf, Wachszustand etc. unterschieden. Die unwillkürlichen Trancephänomene sind typisch für diesen Zustand und werden mittels ungewöhnlicher Mechanismen (z.B. [[Dissoziation_(Psychologie)|Dissoziation]]) erklärt. Für die ''non-state''-Theorien sind hypnotische Phänomene nicht eigenständig, sondern mit anderen Sozialverhaltensweisen vergleichbar.
So etwas, was es doch zunächst gar nicht zu geben braucht, was uns
aber etwas verständlich machen kann, würde dies sein: Da wäre der
Erdboden. Pflanze ich nun alle meine Pflanzen ein - so! - und jetzt da
unten, da wachsen die Wurzeln alle so ineinander. Nun bildet sich eine
ganz flächenhafte Wurzelschichte. Wo die einen aufhören und die
anderen anfangen, weiß man nicht. Nun, dasjenige, was ich Ihnen hier
als hypothetisch aufgezeichnet habe, das ist tatsächlich im Baum vorhanden.
Die Pflanze, die auf dem Baum wächst, hat ihre Wurzel verloren,
sie hat sich sogar relativ von ihr getrennt und ist nur mit ihr verbunden,
ich möchte sagen, mehr ätherisch. Und das, was ich hier hypothetisch
aufgezeichnet habe, ist im Baum drinnen die Kambiumschichte,
das Kambium, so daß wir die Wurzeln dieser Pflanze eben nicht anders
anschauen können, als daß sie durch das Kambium ersetzt werden.


Trotz teilweiser entgegengesetzter Erklärungsansätze, können die verschiedenen Theorien unterschiedliche Aspekte der Hypnose belegen und für die Praxisarbeit notwendige Annahmen begründen.
Das Kambium sieht nicht wie Wurzeln aus. Es ist die Bildungsschichte,
die immer neue Zellen bildet, aus der heraus sich das Wachstum
immer wieder entfaltet, so wie sich aus einer Wurzel unten das
krautartige Pflanzenleben oben entfalten würde. Wir können so recht
sehen dann, wie im Baum mit seiner Kambiumschichte, die die eigentliche
Bildungsschichte ist und die die Pflanzenzellen erzeugen kann
- die anderen Schichten des Baumes würden ja nicht frische Zellen erzeugen
können -, tatsächlich das Erdige sich aufgestülpt hat, hinausgewachsen
ist in das Luftartige, dadurch mehr Verinnerlichung des
Lebens braucht, als die Erde sonst in sich hat, indem sie die gewöhnliche
Wurzel noch in sich hat. Und wir fangen an, den Baum zu verstehen.
Zunächst verstehen wir den Baum als ein merkwürdiges Wesen,
als dasjenige Wesen, das dazu da ist, die auf ihm wachsenden
«Pflanzen»: Stengel, Blüten, Frucht und deren Wurzel auseinanderzutrennen,
sie voneinander zu entfernen und nur durch den Geist zu
verbinden, respektive durch das Ätherische zu verbinden." {{Lit|{{G|327|180ff}}}}
</div>


==Hypnotisierbarkeit==
== Die Astralatmosphäre des Baumes ==
Die Frage, ob jemand hypnotisierbar ist, spielt in der Hypnose eine zentrale Rolle. Oftmals spiegelt die Frage die eigene Erwartungshaltung wider: Man glaubt, Hypnose wäre ein Entweder-Oder-Zustand. Entweder "ist" man in Hypnose oder man ist nicht hypnotisiert. Dieser Glaube ist jedoch nicht korrekt, und eine Richtigstellung gibt meist auch Aufschluss über die Ausgangsfrage: Im Prinzip ist jeder geistig gesunde Mensch hypnotisierbar; ein Unterschied besteht jedoch im Grad der erreichten Trancetiefe, die situationsbedingt verschieden sein kann.  
Nun zieht aber der Baum eine wesentlich dichtere [[astral]]ische Atmosphäre als die krautartigen [[Pflanze]]n an sich heran. Dadurch werden die vitalen [[Äther]]kräfte herabdämpft, das [[Wikipedia:Kambium|Kambium]] wird ätherärmer, die [[Wurzel]]n etwas [[mineral]]ischer und der Erdboden etwas mehr tot.


Etwa 10 Prozent der Menschen sind sehr leicht hypnotisierbar. Praktisch nicht hypnotisiert werden können oder dürfen nur rund 5 Prozent, diese Menschen leiden unter viel [[Hypotonie|zu niedrigem Blutdruck]], [[Herzinsuffizienz|Herzschwäche]], [[Gehirn|hirnorganischen Beeinträchtigungen]], [[Geisteskrankheit]]en, schweren [[Persönlichkeitsstörung|Persönlichkeits-]] oder [[Zwangskrankheit|Zwangsstörungen]], [[Hysterie]] oder [[Psychose]]n oder stehen unter [[Schock]], starkem [[Medikament]]en-, [[Droge]]n- oder [[Alkohol]]einfluss. [[Blindheit|Blinde]] oder [[Gehörlosigkeit|gehörlose]] Menschen gelten als bedingt hypnotisierbar.
<div style="margin-left:20px">
"Sehen Sie, weit um sich herum macht der Baum die geistige Atmosphäre
astralreicher in sich. Was geschieht denn da, wenn das Krautartige
oben auf dem Baum wächst? Dann hat er eine bestimmte innere
Vitalität, Ätherizität, ein gewisses starkes Leben in sich. Das Kambium
dämpft nun dieses Leben etwas mehr herunter, so daß es mineralähnlicher
wird. Dadurch wirkt das Kambium also so: Währenddem oben
Astralreiches um den Baum entsteht, wirkt das Kambium so, daß im
Innern Ätherisch-Ärmeres als sonst da ist, Ätherarmut gegenüber der
Pflanze entsteht im Baum. Ätherärmeres entsteht hier. Dadurch aber,
daß da im Baum durch das Kambium Ätherärmeres entsteht, wird auch
die Wurzel wiederum beeinflußt. Die Wurzel im Baum wird Mineral,
viel mineralischer, als die Wurzeln der krautartigen Pflanzen sind.


== Verlauf ==
Dadurch aber, daß sie mineralisierter wird, entzieht sie dem Erdboden
=== Einleitung der hypnotischen Trance ===
aber jetzt in dem, was im Lebendigen drinnen bleibt, etwas von
Eine hypnotische Trance kann verschiedenartig induziert werden. Grundlegend wird zwischen direkten (autoritären, paternalen) und indirekten (permissiven, maternalen) Verfahren unterschieden. Während die direkte Variante meist mit befehlsähnlichen Suggestionen arbeitet, haben die Sprachmuster der indirekten eher erlaubenden oder gewährenden Charakter.
seiner Ätherizität. Sie macht den Erdboden etwas mehr tot in der Umgebung
des Baumes, als er sein würde in der Umgebung der krautartigen
Pflanze." {{Lit|{{G|327|184}}}}
</div>


Eine besondere Rolle spielen die Blitzinduktionen, die eine leichte Trance oftmals innerhalb von wenigen Sekunden induzieren können, aber eine hohe Erwartungshaltung und ein [[Überraschung]]smoment bedingen. Beide Komponenten erlauben es dem Hypnotisanden, sehr schnell in eine Trance zu gehen. Die Blitzinduktion wird überwiegend im Showbereich und nur selten im therapeutischen Kontext genutzt.
Gerade dadurch werden die geeigneten Bedingungen für das Leben der [[Insekten]] geschaffen:


Förderlich bis notwendig sind für die Induktion Sicherheit und Geborgenheit, beides kann notfalls auch suggeriert werden, Musik kann ebenfalls helfen. Die Suggestionen werden gern wiederholt oder enthalten selbst Wiederholungen, auch Monotonie wirkt. Die Körperhaltung ist eigentlich egal, jedoch sollte sich der Proband entspannen können.
[[Datei:GA327_183.gif|center|500px|Die Astralatmospäre eines Baums]]


Üblicherweise wird Entspannung suggeriert oder direkt durch [[progressive Muskelentspannung]] herbeigeführt. Eine andere Herangehensweise ist das Angleichen von normalerweise unbewusst ablaufenden Prozessen (z. B. Atmung oder Lidschlag) an die Suggestionen. Mithilfe passender Suggestionen kann sogar die Hypnose selbst eingeredet werden. Dabei werden gern Stufen von einer bestimmten Anzahl langsam abwärts gezählt; mit jeder Stufe entspannt man sich dabei mehr und mehr, bis mit der letzten Stufe die Hypnose induziert sein kann. Auch Kombinationen verschiedener Techniken sind denkbar. Ihnen ist allen gemeinsam, dass sie das Bewusstsein mit wenig aufmerksamkeitsfordernden Tätigkeiten beschäftigen, so dessen Kritik gezielt umgehen und schrittweise ausschalten. Auf diese Weise verliert das Bewusstsein seine beherrschende Stellung, die Kritikfähigkeit wird eingeschränkt und das Unterbewusstsein wird direkt ansprechbar. Welche Suggestionen oder Methoden am besten geeignet sind, ist vom Probanden und von den näheren Umständen abhängig.
<div style="margin-left:20px">
"Von demjenigen, was da als Astralreiches
durch die Bäume hindurchgeht, lebt und webt das ausgebildete Insekt.
Und dasjenige, was da unten ätherärmer wird im Erdboden und
als Ätherarmut sich durch den ganzen Baum natürlich erstreckt, so wie
Geistiges immer über das Ganze wirkt, wie ich gestern in bezug auf
das Karma beim Menschen ausgeführt habe, dasjenige, was da unten
wirkt, wirkt über die Larven, so daß also, wenn die Erde keine Bäume
hätte, auf der Erde überhaupt keine Insekten wären. Denn die Bäume
bereiten den Insekten die Möglichkeit, zu sein. Die um die oberirdischen
Teile der Bäume herumflatternden Insekten, also die um den
ganzen Wald so herumflatternden Insekten leben dadurch, daß der
Wald da ist, und ihre Larven leben auch dadurch, daß der Wald da ist." {{Lit|{{G|327|184}}}}
</div>


''Siehe auch:'' [[Tranceinduktion]]
== Die Pflanzenwelt ist die sichtbar gewordene Seelenwelt der Erde ==


=== Trancephänomene ===
Das Seelenleben der ganzen [[Erde (Planet)|Erde]] wechselt mit den [[Jahreszeiten]] zwischen [[Wachen]] und [[Schlafen]]. Im [[Sommer]] schläft die Erde, im [[Frühjahr]] und im [[Herbst]] [[Traum|träumt]] sie und erst im [[Winter]] ist sie ganz wach.
;Körperlich
:Im Verlauf einer Trance können unterschiedliche Phänomene auftreten.  So ruft die Induktion messbare körperliche Veränderungen hervor. Durch moderne [[Bildgebendes Verfahren|bildgebende Verfahren]] können spezifische Veränderungen der Gehirnaktivitäten in der Trance nachgewiesen werden. Die leichte Entspannung  bei der Trance korreliert z.B. mit dem vermehrten Auftreten von [[Hirnstrom|Alpha-Wellen]]. Weithin bekannt ist auch die Körperstarre, die jedoch meist mit einer entsprechenden Suggestionen auftritt und nicht mit der Trance selbst. So können im Gegensatz zur Körperstarre auch bei Bewegungsabläufen Trancemerkmale beobachtet werden. Zum Überprüfen, ob eine Trance vorhanden ist, wird oft der Levitationstest (unwillkürliches Heben des Armes) eingesetzt. Vom vegetativen Nervensystem gesteuerte Körperfunktionen zeigen erholungsfördernde Merkmale, wie die Reduktion des Herzschlags, Senkung des Blutdrucks, verringerte Ausschüttung von Stresshormonen ([[Kortisol]]) sowie erhöhte Immunbereitschaft.


:Die körperliche Entspannung ist unter Umständen so groß, dass Sprechen ohne weiteres nicht mehr möglich ist. Dazu muss erst suggeriert werden, dass es leicht fällt zu sprechen und dass sich nur die dazu nötigen Muskeln anspannen. Manchmal empfindet der Proband den Zustand der Trance auch als so angenehm, dass er gar nicht mehr aufwachen möchte.
<div style="margin-left:20px">
"Geradeso wie beim Menschen, wenn er einschläft, sein Seelenleben
nach außen geht, und wenn er wacht, nach innen, nach dem Leibe geht,
so geschieht es ja bei der Erde auch. Im Sommer, wenn sie schläft,
schickt sie ihre safttragende Kraft nach außen. Im Winter nimmt sie sie
zurück, wacht auf, indem sie all die verschiedenen Kräfte in sich hat. -
... Denn dasjenige,
was ihr den ganzen Sommer da seht in Blüten und Blättern, was
im Sommer da strotzt, wächst, blüht, in den Hahnenfüßchen, den Rosen,
den Nelken: im Winter ist es unter der Erde, da fühlt, zürnt, freut
sich das, was unter der Erde ist." {{Lit|{{G|295|117}}}}
</div>


;Kognitiv
<div style="margin-left:20px">
:Unter Hypnose können für Erwachsene eher untypische, eidetische (besonders detailliert, lebendige und genaue) Erinnerungen hervorgerufen werden, die in der Regel nur bei Kindern bis 5 Jahren auftreten. Bekannt sind außerdem [[Amnesie|Erinnerungsverlust]] und [[Hypermnesie|erhöhte Erinnerungsfähigkeit]], letzteres gilt allerdings als für [[Forensik|forensische]] Zwecke insgesamt unzuverlässig ([[False-Memory-Syndrom]]). Die Amnesie hingegen tritt spontan auf und wird wohl vom Unterbewusstsein eingesetzt, um das ''Bewusst-werden'' von Erkenntnissen und Erinnerungen zu verhindern. Auch die Wahrnehmung der Zeit kann sich verändern, sowohl in Richtung Beschleunigung als auch Verlangsamung.
"Auf diese Weise bekommen Sie dasjenige, was wirkliches Seelenleben
der Erde ist, sich spiegelnd in den Pflanzen. Farne, Moose, Pilze
entfalten unter der Erde alles das, was ihnen fehlt, nur bleibt es Äthersubstanz,
wird nicht physische Substanz. Wenn diese Ätherpflanze über
die Erdoberfläche herauskommt, dann verwandelt sie das, was da herausdringt,
durch die Wirkung der äußeren Kräfte in diese Rudimente
von Blättern, was die Pilze, Moose, Farne sind. Drunten unter einer
Moosfläche, oder einer von Pilzen bewachsenen Fläche, ist etwas wie
ein Riesenbaum, und wenn die Erde das da unten nicht aufzehren kann,
nicht bei sich behalten kann, dann drängt es sich nach außen.
Der Baum ist ein Stückchen der Erde selbst, Stamm und Äste. Da
wird nur das, was bei den Pilzen und Farnen noch da drunten ist, herausgehoben.
So daß der Baum, wenn er langsam hineingeschoben würde
in die Erde, alles ändern würde; wenn man ihn untertauchen ließe,
würden aus den Blättern und Blüten werden Farne, Moose, Pilze, und
es würde für ihn dann Winter werden. Nur entzieht er sich dem Winterwerden.
Er ist dasjenige, was sich etwas dem Winterwerden entzieht.
Würde ich aber so einen Pilz oder Farn beim Schopf packen können
und immer weiter herausziehen aus der Erde, so daß das, was unten an
Äthersubstanz ist, an die Luft käme, so würde ich einen ganzen Baum
herausziehen, und was Pilze wären, würden außen Blüten werden
und aussehen wie Bäume. Und die einjährigen Pflanzen stehen mitten
drinnen. Die Korbblüte ist, nur in einer einzelnen Form, dasjenige, was
da dann entsteht. Wenn ich die Korbblüte herunterschicken würde,
dann würden sich auch lauter einzelne Blüten entwickeln. Die Korbblüte
ist etwas, was man nennen könnte einen zu schnell aufgeschossenen
Baum.


:Zwei für die Hypnotherapie wichtige Phänomene sind die [[Dissoziation]] und die [[Assoziation]]. In der Dissoziation können persönliche Eigenschaften, Erlebnisse und damit verbundene Gefühle vom eigenen Erleben getrennt (dissoziiert) und leichter von außen betrachtet werden. Assoziiert ist ein Mensch beim intensiven Erleben oder in der vollen Konzentration.
So kann auch in der Erde ein Wunsch leben. Die Erde hat das Bedürfnis,
den Wunsch ins Schlafleben versinken zu lassen. Das tut sie
im Sommer, und der Wunsch steigt auf als Pflanze. Oben wird er dann
erst sichtbar, als Wasserlilie. Unten in der Erde lebt er als Wunsch,
oben wird er dann Pflanze.


:Besonders eine leichte Trance ist kaum vom normalen Wachbewusstsein unterscheidbar; Körper und Geist scheinen nur sehr entspannt und man bekommt auch alles wie gewohnt mit. Hieraus kann der Glaube vieler Patienten nach der ersten Hypnosesitzung beim [[Psychologischer Psychotherapeut|Psychotherapeuten]] entspringen, nicht hypnotisiert gewesen zu sein.
Die Pflanzenwelt ist die sichtbar gewordene Seelenwelt der Erde,
und daher mit der Seele des Menschen zu vergleichen. Aber man soll
nicht bloß vergleichen, sondern die wirklichen Formen der Pflanzen
hineinbekommen. Erst aus dem Gesamtvergleich kann man zu den
einzelnen Pflanzen kommen.


;Psychosomatisch
Ein leises Schlafen werden Sie vergleichen mit den gewöhnlichen
:Ein großes Anwendungsgebiet der Trance spannt die [[Anästhesie]] bzw. [[Analgesie]] auf. Durch körperliche Dissoziation können Schmerzen aus dem individuellen Erleben temporär oder auch dauerhaft entfernt werden. Zur Anwendung kommt dieser Effekt sowohl bei akutem Schmerz als auch bei chronischen Schmerzen. Auch Heilung von Hauterkrankunen sind in der Trance wissenschaftlich gestützt nachgewiesen worden, wie bei [[Warze]]n und [[Herpes|Herpes Simplex]]. Von medizinischem Interesse ist auch der Einfluss auf die Durchblutung, beispielsweise zur Kontrolle der Blutung bei Operationen oder zur therapeutischen Unterstützung bei [[Morbus Raynaud]].
Pflanzen, ein Wachen während des Schlafes mit den Pilzen - wo viele
Pilze sind, da ist eine Stelle, wo die Erde wacht während des Sommers
- , ein ganz gründliches, tiefes Schlafen mit den Bäumen. Daraus
ersehen Sie, daß die Erde nicht so schläft wie der Mensch, sondern daß
die Erde an verschiedenen Stellen mal mehr schläft, mehr wacht, mehr
schläft, mehr wacht. So auch der Mensch, der ja im Auge und in den
übrigen Sinnesorganen gleichzeitig nebeneinander hat Schlafen, Wachen
und Träumen." {{Lit|{{G|295|117f}}}}
</div>


;Alltägliche Phänomene
== Bäume und Elementarwesen ==
:Einige der o.g. Trancephänomene sind auch im Alltag beobachtbar. Die Zustände sind natürlich und treten meistens spontan auf. Das Unterbewusstsein kann dabei, wie in einer hypnotischen Trance eine für Suggestionen höhere Empfänglichkeit aufweisen.


:Die wohl bekanntesten Phänomene treten meist bei langen und eintönigen Autofahrten auf: Fokussierung der Aufmerksamkeit (oft verbunden mit Blickstarre), Zeitverzerrung und anschließende Teilamnesie („Wie bin ich hierher gekommen?“). Für die Tranceinduktion verantwortlich sind insbesondere die Monotonie der Fahrt, das Motorgeräusch und das Vibrieren des Autos.  
An der Peripherie des Baumes, wo die äußersten Blätter sind, kommen ihm die [[Elementarwesen]] entgegen; hier beginnt eine Art negativer Baum, der sich in die Unendlichkeit hinein verliert.


=== Stadien der Trance ===
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Die Hypnosetiefe wird üblicherweise durch verschiedene Tests bestimmt, wie z.B. der Armlevitation und [[negative Halluzination|negativen Halluzinationen]]. Es existieren verschiedene Tiefenskalen mit verschiedenen Abstufungen, von einer leichten Unterteilung in drei Tiefen bis hin zu einer fünfzigstufigen Skala. Im therapeutischen Kontext wird auf eine Tiefenfeststellung meist verzichtet, da der Behandlungserfolg damit nicht korreliert.
"Der Baum ist in einer gewissen Beziehung ein
Ganzes; und die konkrete Lebensbetrachtung geht auf Totalitäten,
geht aufs Ganze; die abstrakte Lebensbetrachtung, die schließt immer
eins an das andere an, ohne sich zu fragen: wo ist ein abgeschlossenes
Ganzes? Für die geistige Lebensbetrachtung ist dies aber von Bedeutung,
daß man sich einer Ganzheit bewußt wird. Denn sehen Sie, da
wo die äußersten Blätter sind, da hört der Baum auf mit dem, was
innerliche Ursachen sind für das, was da geschieht. Wo die Blätter aufhören,
da hören auch die verursachenden Kräfte auf. Wo aber die verursachenden
Kräfte aufhören, da greift anderes ein. Hier, wo die verursachenden
Kräfte aufhören, sehen Sie, wenn Sie geistig schauen, den
Baum umspielt von geistiger Wesenhaftigkeit, von geistigen Elementarwesen,
da beginnt, wenn ich so sagen darf, ein negativer Baum, der sich
ins Unendliche hinausdehnt - nur scheinbar ins Unendliche, denn er
verliert sich nach einiger Zeit. Dem Hinauswachsen des Baumes begegnet
ein elementarisches Dasein, und da, wo der Baum aufhört, berührt
er sich mit elementarisch ihm entgegenwachsendem Dasein (Siehe
Zeichnung S. 66). So ist es in der Natur. Die Pflanze, indem sie aus
dem Boden herausschießt, hört auf. Die Ursachen hören da auf, wo
die Pflanze aufhört. Aber entgegen wächst der Pflanze aus dem Weltenall
herein ein elementarisches Dasein.


Welche Phänomene auftreten können, ist von der Hypnosetiefe und vom Hypnotisanden selbst abhängig. In der Praxis unterscheidet man folgende Hypnosetiefen:
[[Datei:GA179_066.gif|center|400px|Baum und Elementarwesen]]


; Leichte Trance ([[Somnolenz]]): Die Aktivität des Bewusstseins unterscheidet sich hier noch kaum vom Wachzustand. Es werden einfache und logische Suggestionen angenommen und man kann eine beginnende Entspannung der Muskulatur beobachten. Regressions- und analytische Arbeit sind möglich.
Ich habe das gerade in dem Vortrage, der über «Das menschliche
; Mittlere Trance ([[Hypotaxie]]): Die Entspannung vertieft sich, der Körper wird partiell [[Anästhesie|empfindungslos]], das Wachbewusstsein ist kaum noch aktiv. Es werden alle Suggestionen angenommen, die nicht der Persönlichkeit des Probanden zuwiderlaufen, auch totale [[Analgesie|Schmerzlosigkeit]] ist möglich.
Leben vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft» handelt, in einigem
; Tiefe Trance ([[Somnambulismus|Somnambulanz]]): Dieser Zustand stellt sich als vollkommene Entspannung mit praktischem Verlust der Kritikfähigkeit des Wachbewusstseins dar. Es werden auch Suggestionen angenommen, die unlogisch und realitätsfremd sind, partielle Amnesie ist möglich, [[Halluzinationen]] können erfolgreich suggeriert werden. Bei so genannten positiven Halluzinationen nimmt der Hypnotisand irreale Dinge wahr, bei negativen Halluzinationen dagegen werden real vorhandene Dinge nicht mehr wahrgenommen.
angedeutet. Die Pflanzen wachsen aus dem Boden von unten hinauf,
Geistiges wächst von oben herunter den Pflanzen entgegen. So ist es
mit allen Wesen. Was Sie hier für die Natur sehen, das ist aber in allem
Dasein vorhanden." {{Lit|{{G|179|65}}}}
</div>


Verschiedene Persönlichkeiten haben weitere Differenzierungen vorgenommen. So unterscheidet beispielsweise [[Ambroise-Auguste Liébeault]] zwischen sechs Stufen. Diese feineren Unterteilungen sind jedoch nur von theoretischer Bedeutung. Die Trance vertieft sich immer fließend, generell nimmt die Anzahl möglicher Phänomene mit der Hypnosetiefe zu, viele Phänomene sind aber auch im normalen Wachzustand möglich und treten lediglich verstärkt auf.
In einem [[traum]]artigen [[Bewusstsein]]szustand konnte die [[Mensch]]en früher diese Elementarwesen schauen.


Die Trance kann nach Belieben vertieft werden. Meistens analog dazu nimmt die Kritikfähigkeit des Bewusstseins ab. Der Hypnotiseur sollte dabei immer auf die Reaktionen des Probanden eingehen und die Suggestionen nach ihm ausrichten.
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"Da sah der Mensch, wenn der Sonnenschein am Tage schwächer
wurde, nicht Symbole der physischen Dinge, sondern die physischen
Dinge verschwanden vor seinem Blicke. Der Baum, der vor einem
stand, verschwand; er verwandelte sich in Geistiges — die Sagen
von den Baumgeistern, sie sind ja nicht ausgedacht von der Volksphantasie,
nur ihre Interpretation ist ausgedacht von der im Irrtum
wandelnden Gelehrtenphantasie —, der Geist, der dem Baum zugehörte,
trat an die Stelle. Und diese Geister — der Baumgeist, der
Berggeist, der Felsengeist — sie waren es wieder, die weiter den
Seelenblick hinlenkten in diejenige Welt, in der der Mensch ist
zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, wo er ebenso unter
geistigen Tatsachen ist wie hier auf der Erde unter physischen Tatsachen,
wo er ebenso unter geistigen Wesenheiten ist wie hier auf
Erden unter physischen Wesenheiten." {{Lit|{{G|238|23}}}}
</div>


=== Auflösung der Trance ===
Besonders bedeutsam für die [[Pflanzen]] sind die Elementarwesen des [[Flüssig]]en, die [[Undinen]] oder [[Nymphen]], die unserem [[Gefühl]]sleben verwandt sind; sie leben auch in den Säfteströmungen des Baumes bis in den Bereich der Blätter hinein. Beispiele solcher [[Baumnymphen]] sind etwa die aus der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] bekannten [[Dryaden]] ([[Eichen]]) und [[Meliaden]] ([[Eschen]]).
==== Allgemeines ====
Jede hypnotische Trance bedarf der Auflösung. Dazu wird mithilfe von Suggestionen der ursprüngliche Bewusstseinszustand wiederhergestellt. Sonstige gegebene Suggestionen müssen durch entsprechende Gegensuggestionen aufgehoben werden. Die Auflösung geht normalerweise schneller vonstatten als die Einleitung, sollte jedoch niemals überstürzt vorgenommen oder gar vernachlässigt werden. Wenn dem Organismus nicht genügend Zeit für die Umstellung gegeben wird, um etwa die Tätigkeit des Herz-Kreislauf-Systems wieder auf Normalwerte zu regulieren, kann es beispielsweise zu [[Kopfschmerz]]en kommen. Wenn keine Amnesie suggeriert wurde und man sich nicht in tiefer Trance befand, kann man sich an die Sitzung erinnern.


Wenn doch einmal die Trance nicht ordnungsgemäß aufgelöst worden ist, sollte sie nochmals kurz eingeleitet und danach komplett aufgelöst werden.
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"... wenn wir heraufdringen zu dem Flüssigen, so finden wir wiederum
==== Posthypnotische Suggestionen ====
eine andere Art von geistigen Wesenheiten. Während mit unserem
Wenn Suggestionen nicht zurückgenommen werden, behalten sie ihre Wirkung nach der Hypnose längerfristig oder so lange bei, bis sie wieder aufgehoben werden. Diese Suggestionen werden als posthypnotische Suggestionen bezeichnet (früher auch als Terminus-Suggestionen bekannt). Wenn ihre Wirkung nicht für unbestimmte Zeit anhalten soll, kann mittels Suggestionen auch ein Zeitpunkt oder ein bestimmtes Ereignis festgelegt werden, zu dem sie anschließend automatisch zurückgenommen werden.
Verstände ähnlich sind die [[Elementarwesen des Festen]], sind mehr
 
unserem Gefühl ähnlich die Elementarwesen, die im Flüssigen leben.
Bestimmte posthypnotische Suggestionen wirken auch nach der Auflösung und Zurücknahme aller anderen Suggestionen. Dazu wird unter Hypnose suggeriert, dass zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt oder Ereignis etwas ganz Bestimmtes passieren wird, ein [[Anker (NLP)|Anker]] wird gesetzt. Zu genau diesem Zeitpunkt werden diese Suggestionen auch ihre Wirkung entfalten. [[Werner J. Meinhold]] verwendet für diese zuletzt genannte Art von Suggestion den Begriff „ephypnotische Suggestion“.
Wir stehen ja mit unseren Empfindungen außerhalb der Dinge. Der
 
schöne Baum ist draußen, ich stehe hier, ich bin von ihm getrennt;
==== Spontane Auflösung ====
ich lasse das, was er ist, in mich einfließen. Das, was an Elementarwesen
Wenn von außen Reize auf den Hypnotisanden einwirken, die einen Schock bei ihm auslösen (z. B. Feueralarm), wird dieser von selbst aus der Trance erwachen. Bei einer unabsichtlichen bzw. ungewollten Auflösung kann eine Nachbearbeitung des Hypnotiseurs indiziert sein, um leichteren Beschwerden wie z.B. Kopfschmerzen vorzubeugen. Nach einem unangekündigten längeren Zeitraum ohne Suggestionen wird die Trance automatisch in Schlaf übergehen; aus diesem wird der Hypnotisand auch ganz normal erwachen.
im Flüssigen ist, durchströmt den Baum in seinem Safte selber.
 
Es strömt hinein mit seiner Empfindung in jedes Blatt. Es empfindet
==Anwendungsgebiete==
nicht nur von außen das Rot, das Blau, es erlebt innerlich diese Farbe,
;Hypnotherapie
es trägt seine Empfindungen in alles Innerliche hinein. Dadurch ist
:Der Einsatz von Hypnose in der danach benannten [[Hypnotherapie]] ist wissenschaftlich und klinisch anerkannt und wird als Ergänzung zu vielen herkömmlichen Methoden eingesetzt. Bereits wenige Sitzungen können deutliche Veränderung bewirken; entsprechend vielseitig werden die Hypnose und ihre Techniken in der Therapie verwendet. Man kann sie beispielsweise zur Behandlung von [[Depression]]en, [[Sucht]]krankheiten, [[Sprachstörung]]en, zur Steigerung des [[Selbstwertgefühl]]s, zum [[Stress]]abbau oder bei [[Schlafstörung]]en einsetzen. Schwere psychische Störungen oder Traumata sollten aber grundsätzlich nie selbst sondern nur unter Hinzunahme eines Therapeuten behandelt werden.
wiederum das Empfindungsleben viel intensiver bei diesen geistigen
;Selbsthypnose
Wesenheiten, als das sehr intensive Verstandesweben bei den Elementarwesen
:Wird die Trance ohne Fremdhilfe induziert, wird von Selbsthypnose bzw. Autohypnose gesprochen. In ihrem Wesen ist die Selbsthypnose der Meditation nicht unähnlich, wenngleich beide Methodiken zwei unterschiedliche Ziele verfolgen: Wo es bei der Meditation tendenziell eher um ein Sich-öffnen geht, zielt die Selbsthypnose auf eine starke, intrapsychische Konzentration ab.
des Festen." {{Lit|{{G|211|205}}}}
 
</div>
:Selbsthypnose ist nicht schwieriger als von einem Gegenüber hypnotisiert zu werden, obwohl beide Rollen (Hypnotiseur und Hypnotisand) gleichzeitig wahrgenommen werden müssen. Jedoch ist keine so tiefe Trance erreichbar, da ein Teil des Bewusstseins mit der äußeren Struktur der Hypnose beschäftigt ist; umgekehrt kann jede Hypnose als Selbsthypnose unter Anleitung verstanden werden. In der Selbsthypnose kann der Verlauf der Hypnose und die Auswahl an Suggestionen sehr genau gesteuert werden: Niemand kennt sowohl das, was gerade erlebt wird, als auch eigene Wertvorstellungen und Bedürfnisse besser als man selbst.
 
:Die Vorgehensweise unterscheidet sich kaum von der einer Fremdhypnose. Ob und wie man sich anspricht oder ob man die Suggestionen ausspricht, vor sich hinmurmelt oder nur denkt, hat dabei keinen Einfluss auf die Wirkung. Da die Suggestionen Konstrukte des eigenen Denkens sind, sind diese auch entsprechend gefärbt und von der unmittelbar erlebten Umwelt beeinflusst. So ist es normalerweise schwieriger, erst kürzlich aufgekommene abschweifende Gedanken zu ignorieren.
 
:Bei einer Selbsthypnose werden meist weniger Phänomene wahrgenommen als bei einer Fremdhypnose. Das ist aber mit eigenen Zweifeln begründet, die während der Sitzung aufkommen und so Suggestionen unwirksam werden lassen. Zur Not können die Suggestionen auch auf CD oder Kassette aufgenommen werden. Wer dabei selbst spricht, sollte mit seiner Stimme vertraut sein; sie sollte in jedem Fall nicht als störend empfunden werden. Unabhängig vom Sprecher handelt es sich dann aber um Fremdhypnose und nicht mehr um Selbsthypnose.
 
:Ort und Zeit können als Anker dienen, indem sie für jede Sitzung gleich gewählt werden. Wenn man zu müde ist, schläft man ungewollt schon während der Einleitung ein; das ist nicht weiter problematisch. In diesem Fall sollte ein Zeitpunkt gewählt werden, zu dem man noch nicht müde ist.
 
:Besonders in den ersten Sitzungen ist es schwierig, die Wirkungen der Suggestionen ''nicht'' zu bewerten. Jede Bewertung hat Einfluss auf den Gedanken- oder Redefluss. Wenn durch etwaige Bewertungen Zweifel am Wirken aufkommen, gibt man sich ungewollt Gegensuggestionen, die gegebenen Suggestionen werden nichtig. Es ist immer sinnvoll, Erwartungen an die Selbsthypnose zurückzunehmen und besonders zu Beginn mit wenig spektakulären Phänomenen zu arbeiten. Da man sich Dinge nicht ''nicht-vorstellen'' kann, sollte eine affirmative und möglichst bildliche Sprache wie auch bei Fremdhypnose und Suggestionen selbstverständlich sein.
 
:Mit zunehmender Erfahrung fällt es leichter, die Trance vom normalen Wachsein zu unterscheiden und man kommt auch schneller in Trance. Erfahrungen mit [[Meditation]] oder autogenem Training erweisen sich ebenfalls als hilfreich.
 
:Wichtig für den Erfolg bei der Selbsthypnose ist eine gesunde Erwartung: Ähnlich der Hypnose hat auch die Selbsthypnose nichts mit spektakulären Veränderungen oder extremen Bewusstseinszuständen zu tun. Subjektiv mag sich die Selbsthypnose vielleicht nur wie eine leichte Entspannung anfühlen. Deshalb ist es wichtig, sich auf die Zielsetzung in der Selbsthypnose zu konzentrieren ‒ die Wirksamkeit sollte hier im Vordergrund stehen. Als Ausnahme muss hier das Entspannungstraining genannt werden; gerade bei Angstpatienten kann Selbsthypnose hier eine wunderbare Wirksamkeit zeigen.
 
;Leerhypnose
:Bei einer Leerhypnose werden nach der Einleitung keine Suggestionen mehr gegeben, bis die Trance aufgelöst werden soll oder von selbst in Schlaf übergegangen ist. Es wird lediglich der entspannende Zustand genossen. Eine Leerhypnose ist bei Fremd- wie bei Selbsthypnose gleichermaßen möglich und mit Meditation vergleichbar.
 
;Operative Anwendung
:Für Operationen wird in der Regel der Einsatz konventioneller Anästhetika oder Narkotika bevorzugt, doch gibt es dokumentierte Fälle, in denen der Einsatz einer hypnotischen Trance genügte. Anekdotisch werden einem der Vorreiter der Hypnose, James Esdaile, Hunderte von anästhetikumfreien Operationen in Indien zugeschrieben, die er angeblich nur mit Hilfe von Hypnose durchführen konnte.
 
;Zahnmedizinische Anwendung
:Bereits vor der systematischen Entwicklung von [[Anästhetikum|Anästhetika]] wurde die hypnotische Trance zur Schmerzkontrolle eingesetzt. Vermutlich durch (kognitive) Dissoziation vom eigenen Körper, können Teile der körperlichen Wahrnehmung ausgegrenzt werden. Dies hilft beispielsweise bei Patienten, die allergische Reaktionen gegen Anästhetika entwickeln. U.a. sind damit auch Zahnbehandlungen unter Hypnose schmerz- und damit auch angstfreier durchführbar.
 
;Geburtshilfe
:Die Praxis der Hypnose bei der [[Geburtshilfe]] hat eine lange Tradition und ist erst in den letzten zwei Jahrzehnten, wahrscheinlich durch die verstärkte Anwendung der chemischen Anästhesie in den Hintergrund getreten. Spezielle Konzepte zur Hypnose in der Geburtsvorbereitung sind:
:* Hypnoanästhesie: William Kroger (1977),
:* Acht-Punkte-Programm: Ernest und Josephine Hilgard (1975)
:* Ericksonscher Ansatz einer hypnotherapeutischen Paargeburtsvorbereitung: Noelle Poncelet (1990)
:* Hypnoreflexogene Methode der Geburtsvorbereitung: Schauble (1998)
:Grundlage ist die Auflösung des Kreislauf von Angst, Anspannung und Schmerz, der in der Regel den Geburtsvorgang begleitet, die Schmerzen verstärkt und Komplikationen hervorrufen kann. Eine breit angelegte Studie [http://www.dgh-hypnose.de/bihom/fortbildung/14-03-04.pdf] (2001/2002) konnte einen umfassenden, positiven Einfluss der Hypnose auf die Geburt belegen.
 
;Hypnoanalyse
:Andere Bezeichnungen für die [[Hypnoanalyse]] sind ''analytische Hypnose'', ''psychodynamische Hypnotherapie'' oder ''hypnodynamisch orientierte Psychotherapie''. Allen gemeinsam ist, dass Hypnose im Kontext einer [[Tiefenpsychologie|tiefenpsychologischen]] Arbeit zum Einsatz kommt. Sie unterstützt die klassische [[Psychoanalyse]] durch die Verwendung von Trancephänomenen. So können in Trance die Aufmerksamkeit stärker auf den Gegenstand fokussiert, der Inhalt einer Hypnose (wie eine Altersregression) zum Gegenstand der Analyse oder aber die Arbeit am Widerstand gegen die Erkenntnis deutlich reduziert werden.
 
;[[Erste Hilfe]]
:Ergänzend zur notärztlichen Versorgung kann hypnotische Kommunikation eingesetzt werden, um die Zeit bis zum Eintreffen von professioneller Hilfe sinnvoll zu nutzen. Hierzu Bedarf es jedoch unbedingt einer umfangreichen Ausbildung in hypnotischer Kommunikation, da z.B. verunfallte Menschen oft schon durch den Schock bereits in einem Zustand sind, der sie sehr empfänglich für Suggestionen macht. Die positive Wirkung konnte bei ausgebildeten Rettungssanitätern gezeigt werden.
 
== Gefahren und Missbrauch ==
Die Hypnose ist nicht ungefährlich, der falsche Einsatz oder sogar Missbrauch kann weitreichende, nicht absehbare Folgen haben. Hypnotisieren darf in Deutschland jeder, hierzu gibt es keine gesetzlichen Vorschriften. Das Unterbewusstsein nimmt Suggestionen wortwörtlich und überprüft sie auch nicht auf Realität. Lediglich moralisch verwerfliche Suggestionen führen zu einem inneren Konflikt, sie werden ignoriert oder lösen den [[Rapport (Psychologie)|Rapport]] sofort auf. Dieses Verhalten ähnelt dem bei Erleben von [[Traum|Träumen]] und [[Albtraum|Albträumen]]; trotzdem ist der Hypnotisand die ganze Zeit über anwesend. Diese Schutzfunktion garantiert jedoch nicht, dass bestimmte Handlungen und Tätigkeiten auch in Ausnahme- und Gefahrensituationen unterbunden bleiben, in diesen Fällen greift nach wie vor der Selbsterhaltungstrieb. So würden die meisten Menschen sogar Handfeuerwaffen benutzen, wenn es die Situation erfordert. Ob solche Situationen der Wirklichkeit entsprechen oder nur suggeriert werden, hat dabei keinen Einfluss, solange der Hypnotisand an diese Notsituation glaubt.
 
=== Rapportverlust ===
Ungeschickt gewählte Suggestionen des Hypnotiseurs können die Kommunikation über den aufgebauten Rapport verhindern, ohne dass der Hypnotisand aufwacht. Das kann unter Umständen Panik auf beiden Seiten auslösen: Der Hypnotisand fühlt sich „verloren“, der Hypnotiseur kann die Hypnose nicht mehr kontrollieren. Der Rapport kann auch vollständig abbrechen und die Suggestionen werden weder angenommen noch zurückgenommen. In dem Fall sollte der Hypnotiseur ähnlich einer Einleitung in Ruhe versuchen, die Aufmerksamkeit des Probanden wieder auf sich zu lenken und den Rapport wiederherzustellen. Wenn es die näheren Umstände zulassen, kann er auch darauf warten, dass die nunmehr Leerhypnose in Schlaf übergeht. Auf keinen Fall sollte der Hypnotiseur panisch oder gar verzweifelt mit unüberlegten Suggestionen reagieren, das würde die Situation nur verschlimmern. Einmal gegebene Suggestionen müssen danach unbedingt zurückgenommen werden.
 
Erfahrungen des Hypnotisanden mit Selbsthypnose können den Umgang mit Rapportverlust hilfreich verbessern.
 
=== Überanstrengung ===
Bei normalem Bewusstsein ist es unmöglich, die eigenen Energiereserven voll auszuschöpfen, nur in Todesangst geht der dafür verantwortliche Schutzmechanismus verloren. Allerdings kann er auch durch Hypnose ausgehebelt werden. Der Einsatz der Hypnose bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten, um sich an eigene Belastungsgrenzen heranzuführen oder zu überschreiten, ist lebensgefährlich.
 
=== Missbrauch in der Medizin ===
Die Hypnose kann bei vielen medizinische Anwendungen als sinnvolle Ergänzung zu konventionellen Mitteln dienen. Teilweise wird sie fälschlicherweise als allwirksames Heilmittel propagiert. Allerdings wird übersehen bis gänzlich verschwiegen, dass die Wirksamkeit der Hypnose auf der Einstellung des Patienten beruht. Wer sich einer Hypnosesitzung beim Therapeuten unterzieht, muss daher eingehend und wachsam die Qualifikation des Hypnotiseurs überprüfen. Es ist darauf hinzuweisen, dass in Deutschland lediglich der Begriff „[[psychologischer Psychotherapeut]]“ rechtlich geschützt ist. In Österreich gibt es zusätzlich einen gesetzlichen Schutz für Psychotherapeuten, allerdings wird hier nicht zwischen psychologischen und ärztlichen Therapeuten unterschieden.
 
Man sollte sich ausschließlich von Therapeuten hypnotisieren lassen, denen man volles Vertrauen schenkt. Wer an der Glaubwürdigkeit des Hypnotiseurs zweifelt, sollte unbedingt von einer derartigen Behandlung unter ihm absehen.
 
''Siehe auch:'' [[Vulnerabilität]]
 
=== Showhypnose ===
Showhypnose, auch Bühnen- oder Varietéhypnose, sind Veranstaltungen, bei denen ein Hypnotiseur zur Unterhaltung eines Publikums Versuchspersonen hypnotisiert. Die Umstände einer Showhypnose ermöglichen dabei Phänomene, für die eigentlich eine [[Somnambulismus|tiefe Trance]] notwendig sind, wie beispielsweise Halluzinationen. Rahmenbedingungen sind: Freiwilligkeit der Versuchsperson und dessen Bereitschaft, dies vor einem Publikum zu tun. Es ist aber auch durchaus möglich, dass die Phänomene von den Probanden nur gespielt werden und sie sich gar nicht wirklich in einer tiefen Trance befinden. Es ist von Hypnotiseur zu Hypnotiseur unterschiedlich, ob diese in der Show echte Hypnose oder nur Schauspielerei (evtl. auch durchmischt) vorführen.
 
Diese Vorführungen sind nicht unbedenklich. So können bei der sog. [[Kataleptische Brücke|kataleptischen Brücke]] unter Umständen schwere Verletzungen auftreten. Wenn die dabei auftretenden Schmerzen wegsuggeriert werden, kann das für den Probanden weitreichende Folgen haben, wenn sich dieser daraufhin erst verspätet in ärztliche Behandlung begibt. Auch psychische Schäden sind möglich, wenn beispielsweise durch [[Katalepsie]] traumatische verdrängte Erinnerungen an Krämpfe oder Lähmungen geweckt werden. Weitere Risikofaktoren sind Allergien und unbewusste Ängste bei den Probanden, durch welche die Suggestionen ungewollte und/oder schädliche Wirkungen hervorrufen können. Auch Suggestionen, die nach der Show nicht vollständig zurückgenommen wurden, weil sie vergessen wurden oder der Proband die Rücknahme aus irgendwelchen Gründen nicht angenommen hat, stellen ein erhebliches Risikopotential dar.
 
Die Showhypnose gilt vielerorts als unverantwortlich und wurde deshalb in vielen Ländern bereits verboten (z. B. [[Israel]], [[Schweden]]). In Deutschland und Österreich ist die Showhypnose erlaubt.
 
Es gibt auch seriöse Hypnotiseure, die sowohl ernsthafte Hypnotherapie betreiben als auch in der Showhypnose tätig sind. Derartige Veranstaltungen sind oftmals gekennzeichnet von einem eher nüchternen, aufklärerischen Charakter und versuchen ohne gesundheitsschädliche oder anstößige Suggestionen auszukommen.
 
== Hypnose-Fachgesellschaften ==
Es gibt verschiedene Fachgesellschaften für Hypnotiseure. Die meisten davon nehmen nur Mitglieder auf, die aktive Hypnotiseure sind. Manche Gesellschaften haben bestimmte Aufnahmebedingungen für Mitglieder (wie z.B. die ärztliche [[Bestallung]]). Die meisten Gesellschaften bieten die Möglichkeit einer Beratung für potenzielle Patienten oder Klienten und sind international vernetzt.
 
Größere Fachgesellschaften mit mindestens fünfzig Mitgliedern (in alphabetischer Reihenfolge):
 
* [http://www.hypnoseberatung.de/ Beratung der Assoziation für professionelle Hypnose und Psychotherapie (APHP)]
* [http://www.dgh-hypnose.de Deutsche Gesellschaft für Hypnose (DGH)]
* [http://www.dgzh.de/ Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose (DGZH)]
* [http://www.hypnosegesellschaft.de/ Freie Gesellschaft für Hypnose e.V. (FGH)]
* [http://www.i-gth.de/ Deutsche Gesellschaft für therapeutische Hypnose und Hypnoseforschung (GTH)]
* [http://www.hypnose-kikh.de/ Klingenberger Institut für klinische Hypnose (KIKH)]
* [http://www.meg-hypnose.de/ Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (MEG)]


== Literatur ==
== Literatur ==
*Meinhold W.J.: ''Das große Handbuch der Hypnose ‒ Theorie und Praxis der Fremd- und Selbsthypnose.'' Ariston-Verlag, Kreuzlingen/München (2006), ISBN 3-7205-2741-7
#Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten'', [[GA 179]] (1993), ISBN 3-7274-1790-0 {{Vorträge|179}}
*Revenstorf D., Peter B.: ''Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin.'' Springer-Verlag, Berlin (2001), ISBN 3-540-67480-2
#Rudolf Steiner: ''Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung'', [[GA 211]] (1986), ISBN 3-7274-2110-X {{Vorträge|211}}
*Revenstorf et al.: ''Expertise zur wissenschaftlichen Evidenz der Hypnotherapie 2003. Expertise für den [[WBP|Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie]].'' [http://revenstorf.de/meg/downloads/Expertise.pdf Online verfügbar]
#Rudolf Steiner: ''Erziehungskunst. Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge'', [[GA 295]] (1984), ISBN 3-7274-2950-X {{Vorträge|295}}
*Schmidt G.: ''Einführung in die hypnosystemische Therapie und Beratung.'' Carl-Auer-Verlag, Heidelberg (2005), ISBN 3-896-70470-2
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Vierter Band'', [[GA 238]] (1991), ISBN 3-7274-2380-3 {{Vorträge|238}}
* Hüsken-Janßen, H.; Revenstorf, D.; Tinneberg, H.-R.: ''Hypnose in der  Geburtsvorbereitung: Multizentrale empirische Untersuchung der Wirksamkeit der hypnoreflexogenen Methode nach Schauble''. [http://www.dgh-hypnose.de/bihom/fortbildung/14-03-04.pdf Online verfügbar]
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
*Kirchner, F.: ''Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe''. Dürr, Leipzig (1907) [http://www.textlog.de/kirchner_woerterbuch.html Online verfügbar]
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft'', [[GA 327]] (1999), ISBN 3-7274-3270-5 {{Vorträge|327}}
*Kossak, H.-C.: ''Lehrbuch Hypnose''. Psychologie-Verlags-Union, Weinheim, ISBN 3-621-27146-5
 
== Siehe auch ==
{{Wikiquote|Hypnose}}
{{Wiktionary|Hypnose}}
=== Sachartikel ===
* [[Suggestion]], [[Autosuggestion]], [[Affirmation]], [[Positives Denken]], [[Selbstvertrauen]], [[Reflexion (Philosophie)|Reflexion]], [[Aufmerksamkeit]]
* [[Killerphrase]], [[Assoziation]], [[Konnotation]], [[Brainstorming]], [[Kino im Kopf]], [[Gehirngerechtes Arbeiten]], [[Superlearning]]
* [[Klartraum]], [[Außerkörperliche Erfahrung]], [[Esoterik]], [[Neurolinguistische Programmierung]], [[Gehirnwäsche]]
* [[Tiefenpsychologie]], [[Amnesie]], [[Hypermnesie]]
* [[Hypnotherapie]], [[Psychotherapie]]
 
=== Personenartikel ===
* [[Franz Anton Mesmer]]
* [[James Braid (Arzt)|James Braid]]
* [[Sigmund Freud]]
* [[Oskar Vogt]], [[Johannes Heinrich Schultz]]
* [[Milton H. Erickson]]
* [[Richard Bandler]], [[John Grinder]]


== Weblinks ==
* {{dmoz|World/Deutsch/Gesundheit/Alternative_Medizin/Hypnose/|Hypnose}}
* [http://www.gwup.org/skeptiker/archiv/2001/4/willenlos_im_rampenlicht.html Ein skeptischer Blick der GWUP auf die Showhypnose]
* [http://www.agpf.de/Hypnose.htm Informationen zu Gefahren und Missbrauch von Hypnose]


[[Kategorie:Allgemeine Psychologie]]
{{GA}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Lebewesen|102]] [[Kategorie:Botanik|102]] [[Kategorie:Pflanzenreich]] [[Kategorie:Pflanze]] [[Kategorie:Bäume|!]] [[Kategorie:Die sieben Planetenbäume]] [[Kategorie:Nadelbäume|!]] [[Kategorie:Laubbäume|!]]

Version vom 11. August 2017, 08:48 Uhr

Caspar David Friedrich: Bäume im Mondschein, Öl auf Leinwand, um 1824 (Wallraf-Richartz-Museum, Köln)
Querschnitt durch einen fünfjährigen Kiefernstamm

Bäume sind mehrjährige Pflanzen, mit meist aufrechtem, holzigen Stamm und sind die größten und langlebigsten Lebewesen auf Erden. Sie können mehrere tausend Jahre alt werden und in einzelnen Fällen Höhen über 100 m erreichen; australische Eukalyptusbäume erreichten sogar eine Rekordhöhe von bis zu 132 m.

Der Stamm des Baumes als aufgestülpte Erde

Der Stamm des Baumes bildet sich dadurch, dass sich gleichsam die Erde selbst aufstülpt:

"Denken Sie sich, Sie haben hier die Erde; aus der Erde sprießt die Pflanze hervor. Dann können wir in der Erde selbst Kräfte suchen, welche dem Pflanzenwachstum zugrunde liegen, die in Wechselwirkung treten mit dem, was aus dem Kosmos hereinströmt. Wenn aber ein Baum wächst, so stülpt sich — bitte jetzt nicht zu stark schockiert zu sein von dem, was ich sagen werde, denn es ist wirklich so — in einer gewissen Weise die Erde über dasjenige, was früher von der Erde direkt in die Pflanze hineingeflossen ist; das schießt in den Stamm hinein, und alle Stämme sind im Grunde genommen Auswüchse der Erde. Daß man es nicht so betrachtet, das rührt nur von der wirklich grauenhaften heutigen materialistischen Vorstellung her, daß man die Erde nur als eine aus Mineral zusammengesetzte vorstellt, also gar nicht dazu vordringt, daß das ja eine unmögliche Vorstellung ist, diese mineralische Erde. Sie hat in sich, diese Erde, neben dem, daß sie das Mineralische absondert, auch die Kräfte, die in das Pflanzenhafte schießen. Das stülpt sich auf und wird zum Stamme. Und dasjenige, was dann am Stamm wächst, das ist in bezug auf den Stamm zu vergleichen mit dem, was in den niederen und krautartigen Pflanzen direkt auf der Erde aufsteht. Ich möchte sagen: Von niederen und krautartigen Pflanzen ist die Erde selber Stamm, und die Pflanzen machen sich einen Extrastamm, die in ihren Blüten- und Samenorganen auf dem Stamm aufsitzen. Daraus ersehen Sie, daß ein gewisser Unterschied vorliegt, ob ich eine Blüte nehme von einem Baum oder ob ich eine Blüte nehme von einem krautartigen Gewächs." (Lit.: GA 312, S. 110f)

"Wie ist es mit diesem Baum? Ja, er hat da unten auch Wurzeln, allerdings, aber dann ist kein Stengel da, sondern ein Stamm. Dann breitet er erst die Äste aus, und dann ist es so, als ob auf diesen Ästen erst die eigentlichen Pflanzen wüchsen. Denn da sind viele Blätter und Blüten auf den Ästen darauf; da wachsen kleine Pflanzen wie auf den Ästen selber oben darauf. So daß wir tatsächlich, wenn wir wollen, die Wiese so anschauen können: Da wachsen zum Beispiel so gelbe Hahnenfüße über die ganze Wiese hin. Sie ist bedeckt mit einzelnen Pflanzen, die ihre Wurzeln in der Erde haben, und die da wachsen über die ganze Wiese hin. Aber beim Baum ist es, wie wenn man die Wiese genommen hätte, hätte sie hinaufgehoben, hätte sie gebogen, und dann wachsen erst da droben die vielen Blüten. Der Stamm ist ein Stück Erde selbst. Der Baum ist dasselbe wie die Wiese, auf der die Pflanzen wachsen." (Lit.: GA 295, S. 114f)

Ausführlicher hat das Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs (1924) dargestellt:

"Sehen Sie, ein Baum unterscheidet sich von einer ganz gewöhnlichen jahresmäßigen Pflanze, die bloß Kraut bleibt. Er umgibt sich mit der Rinde, mit der Borke und so weiter. Was ist nun eigentlich das Wesen dieses Baumes im Gegensatz zur einjährigen Pflanze? Vergleichen wir einmal einen solchen Baum mit einem Erdhügel, der aufgeworfen ist und der außerordentlich humusreich ist, der außerordentlich viel, mehr oder weniger in Zersetzung begriffene Pflanzenstoffe in sich hält, vielleicht auch tierische Zersetzungsstoffe in sich enthält (Zeichnung).

Baum und Erdhügel
Baum und Erdhügel

Nehmen wir an, das wäre der Erdhügel, in den ich eine kraterförmige Vertiefung hineinmachen will, humusreicher Erdhügel, und das wäre der Baum. Außen das mehr oder weniger Feste, und innerlieh wächst das, was dann zur Ausgestaltung des Baumes führt. Es wird Ihnen sonderbar erscheinen, daß ich diese zwei Dinge nebeneinander stelle. Aber sie haben mehr Verwandtschaft miteinander, als Sie meinen. Denn Erdiges, das in dieser Weise, wie ich es beschrieben habe, von humusartigen Substanzen durchzogen ist, die in Zersetzung begriffen sind, solches Erdiges hat Ätherisch-Lebendiges in sich. Und darauf kommt es an. Wenn wir ein solches Erdiges haben, das in seiner besonderen Beschaffenheit uns zeigt, daß es Ätherisch-Lebendiges in sich hat, so ist es eigentlich auf dem Wege, die Pflanzenumhüllung zu werden. Es bleibt nur nicht, es kommt nicht dazu, die Pflanzenumhüllung zu werden, die sich hineinzieht in die Rinde, in die Borke des Baumes. Und Sie können sich vorstellen, es kommt in der Natur nicht dazu. Es ist so, daß einfach, statt daß ein solcher Erdhügel gebildet wird und da Humusartiges hineinkommt, das durch die besonderen charakteristischen Eigentümlichkeiten wirkt im Erdboden, die vom Ätherisch-Lebendigen ausgehen, sich einfach der Hügel in einer höheren Entwickelungsform um die Pflanze herumschließt.

Wenn nämlich für irgendeinen Ort der Erde ein Niveau, das Obere der Erde, vom Inneren der Erde sich abgrenzt, so wird alles dasjenige, was sich über diesem normalen Niveau einer bestimmten Gegend erhebt, eine besondere Neigung zeigen zum Lebendigen, eine besondere Neigung zeigen, sich mit Ätherisch-Lebendigem zu durchdringen. Sie werden es daher leichter haben, gewöhnliche Erde, unorganische, mineralische Erde, fruchtbar zu durchdringen mit humusartiger Substanz oder überhaupt mit einer in Zersetzung begriffenen Abfallsubstanz, wenn Sie Erdhügel aufrichten und diese damit durchdringen. Dann wird das Erdige selber die Tendenz bekommen, innerlich lebendig, pflanzenverwandt zu werden. Derselbe Prozeß geht vor bei der Baumbildung. Die Erde stülpt sich auf, umgibt die Pflanze, gibt ihr Ätherisch-Lebendiges um den Baum herum. Warum?

Sehen Sie, ich sage das alles aus dem Grunde, um Ihnen eine Vorstellung davon zu erwecken, daß eine innige Verwandtschaft besteht zwischen demjenigen, was in die Konturen dieser Pflanze einbeschlossen ist, und demjenigen, was der Boden um die Pflanze herum ist. Es ist gar nicht wahr, daß das Leben mit der Kontur, mit dem Umkreis der Pflanze aufhört. Das Leben als solches setzt sich fort namentlich von den Wurzeln der Pflanze aus in den Erdboden hinein, und es ist für viele Pflanzen gar keine scharfe Grenze zwischen dem Leben innerhalb der Pflanze und dem Leben im Umkreise, in dem die Pflanze lebt. Vor allen Dingen muß man von diesem durchdrungen sein, muß dieses gründlich verstehen, um das Wesen einer gedüngten Erde oder einer sonstwie ähnlich bearbeiteten Erde wirklich verstehen zu können." (Lit.: GA 327, S. 89ff)

"Denken Sie sich einmal - wollen wir durch einen realen Vergleich vorwärtskommen -, ich pflanzte so nahe aneinander in einem Boden lauter Krautpflanzen nebeneinander, die in ihren Wurzeln verwachsen, wo eine Wurzel um die andere sich herumschlingt und das Ganze eine Art ineinander verlaufender Wurzelbrei würde. Sie könnten sich denken, dieser Wurzelbrei würde es nicht gestatten, etwas Unregelmäßiges zu sein, er würde sich organisieren zu einer Einheit, und die Säfte würden ineinanderfließen da unten. Dort wäre Wurzelbrei, der organisiert ist, wo man nicht unterscheiden kann, wo die Wurzeln aufhören oder anfangen. Eine gemeinsame Wurzelwesenheit in der Pflanze würde entstehen. (Zeichnung.)

Krautpflanzen mit verbundenem Wurzelwerk
Krautpflanzen mit verbundenem Wurzelwerk

So etwas, was es doch zunächst gar nicht zu geben braucht, was uns aber etwas verständlich machen kann, würde dies sein: Da wäre der Erdboden. Pflanze ich nun alle meine Pflanzen ein - so! - und jetzt da unten, da wachsen die Wurzeln alle so ineinander. Nun bildet sich eine ganz flächenhafte Wurzelschichte. Wo die einen aufhören und die anderen anfangen, weiß man nicht. Nun, dasjenige, was ich Ihnen hier als hypothetisch aufgezeichnet habe, das ist tatsächlich im Baum vorhanden. Die Pflanze, die auf dem Baum wächst, hat ihre Wurzel verloren, sie hat sich sogar relativ von ihr getrennt und ist nur mit ihr verbunden, ich möchte sagen, mehr ätherisch. Und das, was ich hier hypothetisch aufgezeichnet habe, ist im Baum drinnen die Kambiumschichte, das Kambium, so daß wir die Wurzeln dieser Pflanze eben nicht anders anschauen können, als daß sie durch das Kambium ersetzt werden.

Das Kambium sieht nicht wie Wurzeln aus. Es ist die Bildungsschichte, die immer neue Zellen bildet, aus der heraus sich das Wachstum immer wieder entfaltet, so wie sich aus einer Wurzel unten das krautartige Pflanzenleben oben entfalten würde. Wir können so recht sehen dann, wie im Baum mit seiner Kambiumschichte, die die eigentliche Bildungsschichte ist und die die Pflanzenzellen erzeugen kann - die anderen Schichten des Baumes würden ja nicht frische Zellen erzeugen können -, tatsächlich das Erdige sich aufgestülpt hat, hinausgewachsen ist in das Luftartige, dadurch mehr Verinnerlichung des Lebens braucht, als die Erde sonst in sich hat, indem sie die gewöhnliche Wurzel noch in sich hat. Und wir fangen an, den Baum zu verstehen. Zunächst verstehen wir den Baum als ein merkwürdiges Wesen, als dasjenige Wesen, das dazu da ist, die auf ihm wachsenden «Pflanzen»: Stengel, Blüten, Frucht und deren Wurzel auseinanderzutrennen, sie voneinander zu entfernen und nur durch den Geist zu verbinden, respektive durch das Ätherische zu verbinden." (Lit.: GA 327, S. 180ff)

Die Astralatmosphäre des Baumes

Nun zieht aber der Baum eine wesentlich dichtere astralische Atmosphäre als die krautartigen Pflanzen an sich heran. Dadurch werden die vitalen Ätherkräfte herabdämpft, das Kambium wird ätherärmer, die Wurzeln etwas mineralischer und der Erdboden etwas mehr tot.

"Sehen Sie, weit um sich herum macht der Baum die geistige Atmosphäre astralreicher in sich. Was geschieht denn da, wenn das Krautartige oben auf dem Baum wächst? Dann hat er eine bestimmte innere Vitalität, Ätherizität, ein gewisses starkes Leben in sich. Das Kambium dämpft nun dieses Leben etwas mehr herunter, so daß es mineralähnlicher wird. Dadurch wirkt das Kambium also so: Währenddem oben Astralreiches um den Baum entsteht, wirkt das Kambium so, daß im Innern Ätherisch-Ärmeres als sonst da ist, Ätherarmut gegenüber der Pflanze entsteht im Baum. Ätherärmeres entsteht hier. Dadurch aber, daß da im Baum durch das Kambium Ätherärmeres entsteht, wird auch die Wurzel wiederum beeinflußt. Die Wurzel im Baum wird Mineral, viel mineralischer, als die Wurzeln der krautartigen Pflanzen sind.

Dadurch aber, daß sie mineralisierter wird, entzieht sie dem Erdboden aber jetzt in dem, was im Lebendigen drinnen bleibt, etwas von seiner Ätherizität. Sie macht den Erdboden etwas mehr tot in der Umgebung des Baumes, als er sein würde in der Umgebung der krautartigen Pflanze." (Lit.: GA 327, S. 184)

Gerade dadurch werden die geeigneten Bedingungen für das Leben der Insekten geschaffen:

Die Astralatmospäre eines Baums
Die Astralatmospäre eines Baums

"Von demjenigen, was da als Astralreiches durch die Bäume hindurchgeht, lebt und webt das ausgebildete Insekt. Und dasjenige, was da unten ätherärmer wird im Erdboden und als Ätherarmut sich durch den ganzen Baum natürlich erstreckt, so wie Geistiges immer über das Ganze wirkt, wie ich gestern in bezug auf das Karma beim Menschen ausgeführt habe, dasjenige, was da unten wirkt, wirkt über die Larven, so daß also, wenn die Erde keine Bäume hätte, auf der Erde überhaupt keine Insekten wären. Denn die Bäume bereiten den Insekten die Möglichkeit, zu sein. Die um die oberirdischen Teile der Bäume herumflatternden Insekten, also die um den ganzen Wald so herumflatternden Insekten leben dadurch, daß der Wald da ist, und ihre Larven leben auch dadurch, daß der Wald da ist." (Lit.: GA 327, S. 184)

Die Pflanzenwelt ist die sichtbar gewordene Seelenwelt der Erde

Das Seelenleben der ganzen Erde wechselt mit den Jahreszeiten zwischen Wachen und Schlafen. Im Sommer schläft die Erde, im Frühjahr und im Herbst träumt sie und erst im Winter ist sie ganz wach.

"Geradeso wie beim Menschen, wenn er einschläft, sein Seelenleben nach außen geht, und wenn er wacht, nach innen, nach dem Leibe geht, so geschieht es ja bei der Erde auch. Im Sommer, wenn sie schläft, schickt sie ihre safttragende Kraft nach außen. Im Winter nimmt sie sie zurück, wacht auf, indem sie all die verschiedenen Kräfte in sich hat. - ... Denn dasjenige, was ihr den ganzen Sommer da seht in Blüten und Blättern, was im Sommer da strotzt, wächst, blüht, in den Hahnenfüßchen, den Rosen, den Nelken: im Winter ist es unter der Erde, da fühlt, zürnt, freut sich das, was unter der Erde ist." (Lit.: GA 295, S. 117)

"Auf diese Weise bekommen Sie dasjenige, was wirkliches Seelenleben der Erde ist, sich spiegelnd in den Pflanzen. Farne, Moose, Pilze entfalten unter der Erde alles das, was ihnen fehlt, nur bleibt es Äthersubstanz, wird nicht physische Substanz. Wenn diese Ätherpflanze über die Erdoberfläche herauskommt, dann verwandelt sie das, was da herausdringt, durch die Wirkung der äußeren Kräfte in diese Rudimente von Blättern, was die Pilze, Moose, Farne sind. Drunten unter einer Moosfläche, oder einer von Pilzen bewachsenen Fläche, ist etwas wie ein Riesenbaum, und wenn die Erde das da unten nicht aufzehren kann, nicht bei sich behalten kann, dann drängt es sich nach außen. Der Baum ist ein Stückchen der Erde selbst, Stamm und Äste. Da wird nur das, was bei den Pilzen und Farnen noch da drunten ist, herausgehoben. So daß der Baum, wenn er langsam hineingeschoben würde in die Erde, alles ändern würde; wenn man ihn untertauchen ließe, würden aus den Blättern und Blüten werden Farne, Moose, Pilze, und es würde für ihn dann Winter werden. Nur entzieht er sich dem Winterwerden. Er ist dasjenige, was sich etwas dem Winterwerden entzieht. Würde ich aber so einen Pilz oder Farn beim Schopf packen können und immer weiter herausziehen aus der Erde, so daß das, was unten an Äthersubstanz ist, an die Luft käme, so würde ich einen ganzen Baum herausziehen, und was Pilze wären, würden außen Blüten werden und aussehen wie Bäume. Und die einjährigen Pflanzen stehen mitten drinnen. Die Korbblüte ist, nur in einer einzelnen Form, dasjenige, was da dann entsteht. Wenn ich die Korbblüte herunterschicken würde, dann würden sich auch lauter einzelne Blüten entwickeln. Die Korbblüte ist etwas, was man nennen könnte einen zu schnell aufgeschossenen Baum.

So kann auch in der Erde ein Wunsch leben. Die Erde hat das Bedürfnis, den Wunsch ins Schlafleben versinken zu lassen. Das tut sie im Sommer, und der Wunsch steigt auf als Pflanze. Oben wird er dann erst sichtbar, als Wasserlilie. Unten in der Erde lebt er als Wunsch, oben wird er dann Pflanze.

Die Pflanzenwelt ist die sichtbar gewordene Seelenwelt der Erde, und daher mit der Seele des Menschen zu vergleichen. Aber man soll nicht bloß vergleichen, sondern die wirklichen Formen der Pflanzen hineinbekommen. Erst aus dem Gesamtvergleich kann man zu den einzelnen Pflanzen kommen.

Ein leises Schlafen werden Sie vergleichen mit den gewöhnlichen Pflanzen, ein Wachen während des Schlafes mit den Pilzen - wo viele Pilze sind, da ist eine Stelle, wo die Erde wacht während des Sommers - , ein ganz gründliches, tiefes Schlafen mit den Bäumen. Daraus ersehen Sie, daß die Erde nicht so schläft wie der Mensch, sondern daß die Erde an verschiedenen Stellen mal mehr schläft, mehr wacht, mehr schläft, mehr wacht. So auch der Mensch, der ja im Auge und in den übrigen Sinnesorganen gleichzeitig nebeneinander hat Schlafen, Wachen und Träumen." (Lit.: GA 295, S. 117f)

Bäume und Elementarwesen

An der Peripherie des Baumes, wo die äußersten Blätter sind, kommen ihm die Elementarwesen entgegen; hier beginnt eine Art negativer Baum, der sich in die Unendlichkeit hinein verliert.

"Der Baum ist in einer gewissen Beziehung ein Ganzes; und die konkrete Lebensbetrachtung geht auf Totalitäten, geht aufs Ganze; die abstrakte Lebensbetrachtung, die schließt immer eins an das andere an, ohne sich zu fragen: wo ist ein abgeschlossenes Ganzes? Für die geistige Lebensbetrachtung ist dies aber von Bedeutung, daß man sich einer Ganzheit bewußt wird. Denn sehen Sie, da wo die äußersten Blätter sind, da hört der Baum auf mit dem, was innerliche Ursachen sind für das, was da geschieht. Wo die Blätter aufhören, da hören auch die verursachenden Kräfte auf. Wo aber die verursachenden Kräfte aufhören, da greift anderes ein. Hier, wo die verursachenden Kräfte aufhören, sehen Sie, wenn Sie geistig schauen, den Baum umspielt von geistiger Wesenhaftigkeit, von geistigen Elementarwesen, da beginnt, wenn ich so sagen darf, ein negativer Baum, der sich ins Unendliche hinausdehnt - nur scheinbar ins Unendliche, denn er verliert sich nach einiger Zeit. Dem Hinauswachsen des Baumes begegnet ein elementarisches Dasein, und da, wo der Baum aufhört, berührt er sich mit elementarisch ihm entgegenwachsendem Dasein (Siehe Zeichnung S. 66). So ist es in der Natur. Die Pflanze, indem sie aus dem Boden herausschießt, hört auf. Die Ursachen hören da auf, wo die Pflanze aufhört. Aber entgegen wächst der Pflanze aus dem Weltenall herein ein elementarisches Dasein.

Baum und Elementarwesen
Baum und Elementarwesen

Ich habe das gerade in dem Vortrage, der über «Das menschliche Leben vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft» handelt, in einigem angedeutet. Die Pflanzen wachsen aus dem Boden von unten hinauf, Geistiges wächst von oben herunter den Pflanzen entgegen. So ist es mit allen Wesen. Was Sie hier für die Natur sehen, das ist aber in allem Dasein vorhanden." (Lit.: GA 179, S. 65)

In einem traumartigen Bewusstseinszustand konnte die Menschen früher diese Elementarwesen schauen.

"Da sah der Mensch, wenn der Sonnenschein am Tage schwächer wurde, nicht Symbole der physischen Dinge, sondern die physischen Dinge verschwanden vor seinem Blicke. Der Baum, der vor einem stand, verschwand; er verwandelte sich in Geistiges — die Sagen von den Baumgeistern, sie sind ja nicht ausgedacht von der Volksphantasie, nur ihre Interpretation ist ausgedacht von der im Irrtum wandelnden Gelehrtenphantasie —, der Geist, der dem Baum zugehörte, trat an die Stelle. Und diese Geister — der Baumgeist, der Berggeist, der Felsengeist — sie waren es wieder, die weiter den Seelenblick hinlenkten in diejenige Welt, in der der Mensch ist zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, wo er ebenso unter geistigen Tatsachen ist wie hier auf der Erde unter physischen Tatsachen, wo er ebenso unter geistigen Wesenheiten ist wie hier auf Erden unter physischen Wesenheiten." (Lit.: GA 238, S. 23)

Besonders bedeutsam für die Pflanzen sind die Elementarwesen des Flüssigen, die Undinen oder Nymphen, die unserem Gefühlsleben verwandt sind; sie leben auch in den Säfteströmungen des Baumes bis in den Bereich der Blätter hinein. Beispiele solcher Baumnymphen sind etwa die aus der griechischen Mythologie bekannten Dryaden (Eichen) und Meliaden (Eschen).

"... wenn wir heraufdringen zu dem Flüssigen, so finden wir wiederum eine andere Art von geistigen Wesenheiten. Während mit unserem Verstände ähnlich sind die Elementarwesen des Festen, sind mehr unserem Gefühl ähnlich die Elementarwesen, die im Flüssigen leben. Wir stehen ja mit unseren Empfindungen außerhalb der Dinge. Der schöne Baum ist draußen, ich stehe hier, ich bin von ihm getrennt; ich lasse das, was er ist, in mich einfließen. Das, was an Elementarwesen im Flüssigen ist, durchströmt den Baum in seinem Safte selber. Es strömt hinein mit seiner Empfindung in jedes Blatt. Es empfindet nicht nur von außen das Rot, das Blau, es erlebt innerlich diese Farbe, es trägt seine Empfindungen in alles Innerliche hinein. Dadurch ist wiederum das Empfindungsleben viel intensiver bei diesen geistigen Wesenheiten, als das sehr intensive Verstandesweben bei den Elementarwesen des Festen." (Lit.: GA 211, S. 205)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten, GA 179 (1993), ISBN 3-7274-1790-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung, GA 211 (1986), ISBN 3-7274-2110-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Erziehungskunst. Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge, GA 295 (1984), ISBN 3-7274-2950-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Vierter Band, GA 238 (1991), ISBN 3-7274-2380-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999), ISBN 3-7274-3120-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft, GA 327 (1999), ISBN 3-7274-3270-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org


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