Wassererde und Katharina Ratsam: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Wassererde''' ({{HeS|מַיִם}}, ''majim'') ist eine rein [[astral]]e [[Materie]] und bildet als '''Formenschicht''' die vierte Schicht des [[Erdinneres|Erdinneren]]. Diese Wassererde ist auch mit dem „Wasser“ gemeint, von dem es in der [[Genesis]] heißt: ''"Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser."'' {{Bibel|1 Mos|2|LUT}}. Der ''heutige'' [[Mond]] war zu dieser Zeit noch mit der [[Erde (Planet)|Erde]] vereinigt. Die Wassererde bildete damals, wie einst auf dem [[Alter Mond|alten Mond]], die äußerste Schicht der Erde. Sie ist der Ursprung aller [[irdisch]]en Materie:
'''Katharina Ratsam''' ist eine der [[zwölf Bürgerinnen und Bürger]] die in [[Rudolf Steiner]]s drittem [[Mysteriendrama]] «[[Der Hüter der Schwelle]]», obwohl noch ungeweiht, eingeladen sind, ihre Kräfte mit denen des von [[Hilarius Gottgetreu]] geleiteten [[Rosenkreuzer]]bundes zu vereinen. Sie ist eine [[Wiederverkörperung]] der [[6. Bäuerin]] aus «[[Die Prüfung der Seele]]». Nach Hammacher ist ihr das [[Tierkreiszeichen]] [[Waage (Sternbild)|Waage]] [[Bild:Waage.gif|20px|Waage]] zuzuordnen {{Lit|Hammacher, S 602f}}. Ihre Geisteshaltung wird aus ihrem Monolog im 1. Bild des «Hüters» deutlich:


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"Die vierte Schicht ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge,
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die in den drei übergeordneten Schichten vorhanden sind und immerhin
'''KATHARINA RATSAM''':
mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben,
Die edlen Worte, welche Doktor Strader
keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen
Soeben über Weiheorte sprach,
werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß
Sie müssen Beifall auch bei Seelen finden,
sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem
Die zwar der Pforte ferne bleiben mußten,
astralischen Zustand. Alles, was in den drei obersten Schichten der
Durch welche Eingeweihte schreiten dürfen,
Erde existiert und doch noch in einer gewissen Weise mit dem auf der
Die aber doch vertraut geworden sind
Erdoberfläche Befindlichen verwandt ist, das ist hier im astralischen
Mit dem, was diese Eingeweihten lehren.
Zustande vorhanden. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel
Daß unsre Väter sich dem Glauben neigten,
heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.» Nennen
Die Mysten seien wahren Lichtes Feinde,
wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus
Ist zu verstehn. Es war ja ihrer Seele
bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung,
Verwehrt, auch nur zu ahnen, was die Tempel
der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen
Geheimnisvoll in ihrem Innern bargen.
Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze,
So ist es heute nicht. Die Mysten halten
im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes
Ihr Licht nicht ganz verschlossen: sie verkünden
irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in
Der Welt, was Ungeweihte wissen dürfen.
dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von
Und viele Seelen, welche dieses Licht
allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden
Empfangen und in sich belebt schon haben,
sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten
Sie fühlten dies Erlebnis als Erwachen
und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde,
Der Seelenkräfte, die vorher von Schlaf
enthalten sind." {{Lit|{{G|96|34}}}}
Umfangen unbewußt im Innern wirkten.
</div>
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{{Lit|{{G|014|300}}}}
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"Dann haben wir als vierte Schicht
die Formenschicht, die so bezeichnet wird, weil sie das Material und
die Kräfte enthält von dem, was uns in dem mineralischen Erdenteil
als geformte Wesenheiten entgegentritt." {{Lit|{{G|107|178}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Die vierte Schicht wird die Form- oder auch Wassererde genannt.
An ihr ist bemerkenswert, daß sie alle Formen, welche wir
auf der mineralischen Schicht haben, im Negativ besitzt. Ein Bergkristall
zum Beispiel würde in ihr die Form eines Negativs wie bei
einem Gipsabguß hier oben haben." {{Lit|{{G|97|280}}}}
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[[Bild:Erdinneres.gif|thumb|250px|Die 9 Schichten des [[Erdinneres|Erdinneren]].]]
Streicht man in Gedanken die äußeren drei Schichten des Erdinneren, also die [[Mineralische Erde]], die [[Flüssige Erde]] und den [[Erdendampf]], erlebt man die Erde in dem Zustand, als sie noch mit dem [[Mond]] vereinigt war.
 
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"Streichen wir diese drei Schichten in Gedanken, so finden wir die
Erde wieder in dem Zustand, in dem sie war, bevor der Mond sich
von ihr trennte [...]
 
Der vierte Kreis heißt '''Wasser-Erde''', '''Seelen-Erde''', '''Form-Erde'''. Er besitzt eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit. Man stelle
sich einen Würfel vor, der seiner Substanz nach umgekehrt erschiene:
da, wo diese Substanz war, wäre nichts; der durch den Würfel
eingenommene Raum wäre leer, aber um ihn herum wäre diese Substanz,
die substantielle Form. Daher kommt dieser Name Form-Erde. Hier ist dieser Wirbel von Formen, anstatt eine negative Leere
zu sein, eine positive Substanz." {{Lit|{{G|94|108}}}}
</div>
 
Das [[Mensch]]enwesen hatte zu der Zeit, als der Mond aus der Erde heraustrat, noch die [[Gestalt]] eines niederen, [[drachen]]- bzw. [[schlange]]nähnlichen [[Tiere]]s.
 
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"Bis der Mond aus der Erde herausging, gestaltete sich die Entwickelung
in höchst eigentümlicher Weise. Wir wissen, die Erde war
eine Wassererde, und die Gestaltung im Wasser erreichte einen immer
niedrigeren Grad in der Zeit, bevor der Mond herausging. Als der
Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere
Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das, was die
Bibel die Schlange nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache.
Während der Zeit, als der Mond herausging, hatte sich immer mehr
vom Tierreich in die untere Menschenform hineingebildet. Als der
Mond herausging, da hatte der Mensch unten eine tierartige, häßliche
Gestalt, oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in
welche die Kräfte der Sonne von außen flössen. Das war den Menschen
geblieben, daß die Lichtwesen in sie hineinwirkten. Es bewegte sich
schwebend, schwimmend in dem Urmeere der Mensch, der diese
eigentümliche Lichtgestalt herausragen läßt aus der Wassererde. Was
war diese Lichtgestalt? Sie hatte sich mittlerweile umgebildet zu einem
umfassenden, mächtigen Sinnesorgan. Als der Mond herausging, hatte
sich die Umwandlung vollendet. Es war so, daß, wenn der Mensch
im Urmeere schwamm, er mit diesem Organ wahrnehmen konnte,
wenn irgendein gefährliches Wesen in der Nähe war. Namentlich
Wärme und Kälte nahm er damit wahr. Dieses Organ ist später eingeschrumpft;
es ist heute die sogenannte Zirbeldrüse. In der damaligen
Zeit bewegte sich der Mensch schwebend, schwimmend in der
Erdenmasse und bediente sich dieses Organs wie einer Art Laterne.
Wir können heute noch bei ganz jungen Kindern eine weiche Stelle
am Kopfe finden; das ist die Stelle, wo man etwa zu suchen hatte,
von wo das Organ sich herauserstreckte in den Weltenraum." {{Lit|{{G|106|89f}}}}
</div>
 
Die Formschicht korrespondiert in gewisser Weise mit dem untersten Gebiet des [[Devachan]], dem sog. ''Kontinentalgebiet'', das die Urbilder der [[Physische Welt|physischen Welt]] enthält, insofern diese nicht mit Leben begabt ist, also die [[physisch]]en [[Form]]en der [[Mineral]]ien, aber auch die physischen Formen der [[Pflanze]]n, [[Tier]]e und [[Mensch]]en:
 
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"Die vierte Schicht entspricht in gewissem Sinn dem ersten Gebiet
des Devachan, denn auch dort erscheinen die physischen Dinge in
ihrem Negativ. Im Devachan ist es so, daß anstelle des physischen
Dinges eine Art von Aura da ist, ein Negativ, ein Hohlraum-Lichtbild,
in welchem drinnen nichts zu sehen ist, und das von innen
heraus einen gewissen Ton von sich gibt. Die vierte Schicht des Erdinnern
hingegen ist substantiell das, was den Erdendingen Form
gibt. Es sind dort gleichsam die umgekehrten Formen; es läßt sich
das vergleichen mit Petschaft und Siegelabdruck. Diese vierte
Schicht wird deshalb die Formschicht genannt." {{Lit|{{G|94|180}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Diese Schicht besteht aus Kräften,
die aus jedem Ding materiell das machen, was im Devachan geistig
geschieht. Dort haben wir die Negativbilder zu den physischen
Dingen. Hier würde zum Beispiel ein Würfel vernichtet werden,
sein Negativ aber entstehen. Die Form wird sozusagen in das Gegenteil
verwandelt, alle Eigenschaften begeben sich in die Umgebung.
Der Raum selbst, den der Würfel einnahm, ist leer." {{Lit|{{G|95|146}}}}
</div>
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==


* [[Rudolf Steiner]]: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
#Wilfried Hammacher: ''Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1990), ISBN 3-7274-0952-5 {{Vorträge|095}}
#Oskar Schmiedel: ''Erinnerungen an die Proben zu den Mysterienspielen in München in den Jahren 1910 – 1913'' in „Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland“ Nr. 7 März 1949
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
#Rudolf Steiner: ''Vier Mysteriendramen'', [[GA 14]] (1998), ISBN 3-7274-0140-0; '''Tb 607''' (I + II), ISBN 978-3-7274-6070-8 + '''Tb 608''' (III + IV), ISBN 978-3-7274-6080-7
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}


{{GA}}
{{GA}}  


[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Erdinneres|105]]
[[Kategorie:Mysteriendrama]]

Version vom 13. Juni 2011, 01:27 Uhr

Katharina Ratsam ist eine der zwölf Bürgerinnen und Bürger die in Rudolf Steiners drittem Mysteriendrama «Der Hüter der Schwelle», obwohl noch ungeweiht, eingeladen sind, ihre Kräfte mit denen des von Hilarius Gottgetreu geleiteten Rosenkreuzerbundes zu vereinen. Sie ist eine Wiederverkörperung der 6. Bäuerin aus «Die Prüfung der Seele». Nach Hammacher ist ihr das Tierkreiszeichen Waage Waage zuzuordnen (Lit.: Hammacher, S 602f). Ihre Geisteshaltung wird aus ihrem Monolog im 1. Bild des «Hüters» deutlich:

KATHARINA RATSAM:
Die edlen Worte, welche Doktor Strader
Soeben über Weiheorte sprach,
Sie müssen Beifall auch bei Seelen finden,
Die zwar der Pforte ferne bleiben mußten,
Durch welche Eingeweihte schreiten dürfen,
Die aber doch vertraut geworden sind
Mit dem, was diese Eingeweihten lehren.
Daß unsre Väter sich dem Glauben neigten,
Die Mysten seien wahren Lichtes Feinde,
Ist zu verstehn. Es war ja ihrer Seele
Verwehrt, auch nur zu ahnen, was die Tempel
Geheimnisvoll in ihrem Innern bargen.
So ist es heute nicht. Die Mysten halten
Ihr Licht nicht ganz verschlossen: sie verkünden
Der Welt, was Ungeweihte wissen dürfen.
Und viele Seelen, welche dieses Licht
Empfangen und in sich belebt schon haben,
Sie fühlten dies Erlebnis als Erwachen
Der Seelenkräfte, die vorher von Schlaf
Umfangen unbewußt im Innern wirkten.

(Lit.: GA 014, S. 300)

Literatur

  1. Wilfried Hammacher: Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner, Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
  2. Oskar Schmiedel: Erinnerungen an die Proben zu den Mysterienspielen in München in den Jahren 1910 – 1913 in „Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland“ Nr. 7 März 1949
  3. Rudolf Steiner: Vier Mysteriendramen, GA 14 (1998), ISBN 3-7274-0140-0; Tb 607 (I + II), ISBN 978-3-7274-6070-8 + Tb 608 (III + IV), ISBN 978-3-7274-6080-7
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.