Leber und Impfung: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Leber''' ({{ELSalt|ἧπαρ}} ''Hepar'', {{laS|''iecur''}}) ist das zentrale [[Organ|Stoffwechselorgan]] des [[Organismus]] und bildet die größte [[Drüse]] im Körper der [[Wirbeltiere]]. Sie ist das [[Leben]]sorgan schlechthin und zeichnet sich durch ihre hohe [[Regeneration]]sfähigkeit aus; der [[Ätherleib]] erweist sich hier als besonders wirksam. Die [[mensch]]liche Leber wiegt etwa 1500 bis 2000 g und liegt rechts im [[Wikipedia:Epigastrium|Oberbauch]] (''Epigastrium''). Sie ist durch mehrere [[Wikipedia:Band (Anatomie)|Bänder]] in der Bauchhöhle fixiert. [[Wikipedia:Anatomisch|Anatomisch]] gliedert sie sich in zwei große und zwei kleine Leberlappen. Der rechte große Leberlappen (''Lobus dexter'') liegt unter dem [[Wikipedia:Zwerchfell|Zwerchfell]], der linke große Leberlappen (''Lobus sinister'') ragt bis in den linken Oberbauch hinein. Die beiden kleineren Lappen sind der quadratischen Lappen (''Lobus quadratus'') und der „geschwänzten“ Lappen (''Lobus caudatus''). Im [[Makrokosmos]] entspricht die Leber dem [[Planet]]en [[Jupiter]] {{GZ||128|36}} und dem zugehörigen [[Planetenmetall]] [[Zinn]].
Die '''Impfung''', genauer die ''Aktiv-Impfung'', wird als Vorbeugung gegen [[Infektionskrankheit]]en eingesetzt und besteht in einer [[Krankheitserreger|erregerspezifischen]] aktiven '''Immunisierung''', d.h. in einer gezielten, aber niedrig gehaltenen [[Infektion]], die aber in jedem Fall einen wesentlichen Eingriff in das [[Immunsystem]] des [[Mensch]]en bedeutet. Durch Impfungen soll nicht nur der Schutz des einzelnen [[Individuum]]s, sondern bei ausreichender [[Durchimpfungsrate]] auch die [[Herdenimmunität]] einer gegebenen [[Population]] erzielt werden. Die ''Passiv-Impfung'' oder ''Heilimpfung'' beruht hingegen lediglich auf einer passiven Immunisierung durch eine entsprechende [[Antikörper]]gabe. Neben der nicht zu vermeidenden '''Impfreaktion''' können in manchen Fällen auch über das übliche Maß hinausgehende '''Impfkomplikationen''' bis hin zu schwerwiegenden '''Impfschäden''' auftreten. Wie bei allen zulassungspflichtigen [[Arzneimittel]]n ist das entscheidenste Kriterium für die Marktzulassung eines [[Impfstoff]]s ein positives [[w:Nutzen-Risiko-Verhältnis|Nutzen-Risiko-Verhältnis]], das durch eine meist mehrjährige Reihe aufeinanderfolgender<ref>Für die Notzulassung der anlässlich der [[COVID-19-Pandemie]] entwickelten auf [[Gentechnik]] basierenden Impfstoffe gegen das [[w:SARS-CoV-2|SARS-CoV-2]]-Virus wurden die klinischen Studienphasen zeitlich inenander geschoben, was eine verlässliche Beurteilung des [[w:Nutzen-Risiko-Verhältnis|Nutzen-Risiko-Verhältnis]] erschwert. Dies sollte bei einer verantwortungsvollen freien Entscheidung für oder gegen eine Impfung bedacht werden.</ref> [[Evidenzbasierte Medizin|evidenzbasierter]] [[w:Pharmaforschung#Präklinische_Prüfung_neuer_Wirkstoffe|präklinischer]] und [[w:Klinische Studie|klinischer Studien]] belegt ist<ref>Dieter Hart: ''Die Nutzen/Risiko-Abwägung im Arzneimittelrecht. Ein Element des Health Technology Assessment.'' In: ''[[w:Bundesgesundheitsblatt|Bundesgesundheitsblatt]].'' Band 48, 204-14 (2005), PMID 15726462. [[doi:10.1007/s00103-004-0977-2]]</ref>. Mögliche Spätfolgen können erst durch vieljährige Langzeitstudien erfasst werden. Sollte sich daraus ein ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis ergeben, muss der Impfstoff wieder vom Markt genommen werden.


== Die Leber als Willensorgan ==
== Anthroposophisch erweiterte Medizin ==


Die Leber ist das wesentliche [[Organ]], um [[Idee]]n in die Tat umzusetzen. Ist die Lebertätigkeit gestört, treten [[Wille]]nshemmungen auf.
Anthroposophische Ärzte sind nicht generell gegen Impfungen. Sie sind aber für die Respektierung der individuellen elterlichen '''Impfentscheidung'''. Dazu gehört natürlich auch, sich differenziert mit dem Thema auseinanderzusetzen und Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Auch Fragen nach den langfristigen Auswirkungen einer Impfung sollten in Ruhe gestellt werden können – und zwar im jeweiligen Einzelfall. Eine Impfung im Kindesalter stellt immer einen Eingriff in das sich entwickelnde Immunsystem dar. Leider fehlen Untersuchungen über langfristige Impfauswirkungen und die Nachhaltigkeit von Impfprogrammen weiterhin fast vollständig. Als schwierig gilt die Studienlage auch, weil die Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien über die Impfstoffsicherheit von Impfstoffherstellern (mit-)finanziert ist, sodass es kaum unabhängiges Studienmaterial gibt.  


<div style="margin-left:20px">
[[Rudolf Steiner]] hat Impfungen als problematisch angesehen, zugleich aber vor jeglichem diesbezüglichen Fanatismus ausdrücklich gewarnt. Bezüglich der [[Wikipedia:Pockenimpfung|Pockenimpfung]] sagte er beispielsweise:
"Denn die Crux ist, daß die Leber
nicht bloß das Organ ist beim Menschen, das die heutige Physiologie
beschreibt, sie ist im eminentesten Sinne dasjenige Organ, das dem
Menschen die Courage gibt, eine ausgedachte Tat in eine wirklich ausgeführte
umzusetzen. Also wenn es geschieht, daß ich so organisiert bin
als Mensch, daß da ein Tram wegfährt, ich weiß, ich soll nach Basel
fahren - es gibt solche Menschen - ich bin schon da: im letzten Moment
kann ich nicht aufsteigen, es will mich etwas zurückhalten, ich komme
nicht dazu, aufzusteigen! - Sehen Sie, so etwas enthüllt sich manchmal
auf eine merkwürdige Weise, wenn eine Stockung des Willens auftritt.
Wenn aber so etwas auftritt, dann liegt immer ein feiner Leberdefekt
vor. Die Leber vermittelt immer das Umsetzen der vorgenommenen
Ideen in die durch die Gliedmaßen durchgeführten Handlungen." {{Lit|{{G|317|22}}}}
</div>


== Die Leber und das Wasserelement ==
{{GZ|Sehen Sie, wenn man jemand impft, und man hat den Betreffenden
als Anthroposophen und erzieht ihn anthroposophisch, so schadet es
nichts. Es schadet nur denjenigen, die mit vorzugsweise materialistischen
Gedanken heranwachsen. Da wird das Impfen zu einer Art
ahrimanischer Kraft; der Mensch kann sich nicht mehr erheben aus
einem gewissen materialistischen Fühlen. Und das ist doch eigentlich
das Bedenkliche an der Pockenimpfung, daß die Menschen geradezu
mit einem Phantom durchkleidet werden. Der Mensch hat ein Phantom,
das ihn verhindert, die seelischen Entitäten so weit loszukriegen
vom physischen Organismus wie im normalen Bewußtsein. Er wird
konstitutionell materialistisch, er kann sich nicht mehr erheben zum
Geistigen. Das ist das Bedenkliche bei der Impfung. Natürlich handelt
es sich darum, daß da die Statistik immer ins Feld geführt wird. Es
ist die Frage, ob eben gerade in diesen Dingen auf die Statistik so viel
Wert gelegt werden muß. Bei der Pockenimpfung handelt es sich sehr
stark um etwas Psychisches. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß
da der Glaube, daß die Impfung hilft, eine unberechenbar große Rolle
spielt. Wenn man diesen Glauben durch etwas anderes ersetzen würde,
wenn man naturgemäß erziehen würde die Menschen, so daß sie beeindruckbar
wären durch etwas anderes als dadurch, daß man sie
impft, etwa dadurch, daß man die Menschen wiederum an den Geist
näher heranbrächte, so wäre es durchaus möglich, daß man gegen das
unbewußte Hereindringen: hier ist Pockenepidemie! - durch vollständiges
Bewußtsein davon: hier ist ein Geistiges, wenn auch ein
unberechtigtes Geistiges, gegen das ich mich aufrechthalten muß! -
ebenso gut wirken würde, wie man überhaupt den Menschen stark
machen müßte gegen solche Einflüsse.


Die Leber hat einen starken Bezug zum [[Wasser]]element, das der stoffliche Träger des [[Ätherleib]]s ist. Wenn wir Durst empfinden, hängt das ebenfalls mit dem Lebersystem zusammen.
<small>Wenn die Verhältnisse so liegen, wie zum Beispiel in unserer Gegend, wo die Einwirkung
durch die Erziehung und so weiter sehr schwierig ist, wie soll man sich da verhalten?</small>


<div style="margin-left:20px">
Da muß man eben impfen. Es bleibt nichts anderes übrig. Denn
"Alles dasjenige nun, was mit dem Wässerigen zusammenhängt,
das fanatische Sichstellen gegen diese Dinge ist dasjenige, was ich,
was mit dem Flüssigen zusammenhängt, für das müssen wir die
nicht aus medizinischen, aber aus allgemein anthroposophischen Gründen,
tieferen Gründe in dem Lebersystem suchen. So wie die Atemnot
ganz und gar nicht empfehlen würde. Die fanatische Stellungnahme
und Atemregulierung, der Atembedarf, mit dem Nierensystem
gegen diese Dinge ist nicht das, was wir anstreben, sondern
zusammenhängt, so hängt der Durst mit dem Lebersystem zusammen.
wir wollen durch Einsicht die Dinge im Großen anders machen. Ich
Aller Durst hängt mit dem Lebersystem zusammen. Das wäre
habe das immer, wenn ich mit Ärzten befreundet war, als etwas zu
schon eine interessante Aufgabe, einmal die Wechselbeziehungen
Bekämpfendes angesehen, zum Beispiel bei Dr. Asch, der absolut nicht
der verschiedenen menschlichen Dursteigenschaften in den Leberwirkungen
geimpft hat. Ich habe das immer bekämpft. Denn wenn er nicht
zu studieren. Und innig hängen mit der Innenbeschaffenheit
impft, so impft eben ein anderer. Es ist ein völliges Unding, so im
der Lunge, gewissermaßen mit dem Innenstoffwechsel der
einzelnen fanatisch vorzugehen.|314|287f}}
Lunge, die Erscheinungen des Hungers und all dasjenige zusammen,
was auf diesem Felde steht." {{Lit|{{G|312|225}}}}
</div>


== Die Leber als «Chemikator» ==
Dass Rudolf Steiner kein fanatischer Impfgegner war und sich aus gegebenem Anlass gemeinsam mit seiner Gattin [[Marie Steiner]] auch selbst gegen die Pocken impfen lies, wird aus folgender Anekdote deutlich, die von seiner lanjährigen Stenographin Hedda Hummel überliefert wurde:


<div style="margin-left:20px">
{{LZ|In Berlin waren an einer Ecke die Pocken ausgebrochen. Soviel ich mich erinnere, wurden in den Schulen und Kinderhorten die Kinder geimpft. Dr. Steiner ordnete an, dass auch die Kinder in unserem Kinderhort geimpft würden und auch die Menschen, die im Kinderhort aus- und eingingen. Dr. Steiner selbst ließ sich auch impfen, auch Frau Dr. Steiner und auch wir alle oder fast alle, die im Hause aus- und eingingen. Dr. Steiner bekam selbst einen schlimmen Arm, die Pocken schlugen an, wie man sagt. Es ging damals der Witz rund, Dr. Steiner mache die Frauenbewegung mit – die darin bestand, dass wir alle, meistens Frauen, eben oft den kranken Arm gerieben haben.|Vögele, S. 43}}
"Der Mensch hat in sich — wenn
ich mich so ausdrücken darf — einen Chemikator. Er hat etwas von
der himmlischen Sphäre in sich, in der der Ursprung der chemischen
Aktionen liegt. Und das ist recht stark lokalisiert im Menschen,
was da so wirkt, das ist nämlich lokalisiert in der Leber.
Und studieren Sie diese ganze merkwürdige Tätigkeit, welche die
Leber im menschlichen Organismus entfaltet, all den Anteil, den
sie hat auf der einen Seite, indem sie, ich möchte sagen, wie saugend
wirkt für die Beschaffenheit des Blutes, auf der anderen Seite,
indem sie regulierend wirkt durch die Gallenabsonderung im
menschlichen Organismus, für die ganze Zubereitung der Blutflüssigkeit.
Sehen Sie diese ganze ausgebreitete Tätigkeit der Leber
an, und Sie werden in ihr erblicken müssen dasjenige, was, wenn
es zu Ende studiert wird, die Chemie, die wirkliche Chemie gibt,
denn unsere äußerliche Chemie ist ja auf der Erde gar nicht in
ihrer Wirklichkeit zu finden. Die müssen wir ja als ein Spiegelbild
der außermenschlichen chemischen Sphäre ansehen. Aber
wir können auch diese außerirdische Sphäre studieren, indem
wir alle die wunderbaren Wirkungen der menschlichen Leber
studieren [...]


Alles
Einen beträchtlichen Unterschied macht es aus, ob der [[Impfstoff]] vom [[Mensch]]en oder aus [[Tiere]]n gewonnen wird. Was direkt vom Menschen herübergeimpft wird, wirkt nur auf den [[Physischer Leib|physischen Leib]], während tierische Impfstoffe auch in den [[Ätherleib]] eingreifen.
dasjenige überhaupt, was laugenartig ist, hat eine Wirkung tiefer
nach dem Inneren des Organismus zu gelegen, nach den Leberprozessen
hin, während alles dasjenige, was mit Carbo vegetabilis
zusammenhängt, mit seinen Wirkungen nach dem Nierentrakt hinweist.
Und wir werden eine durchaus deutliche Wechselwirkung
wahrnehmen können zwischen alledem, was laugenartig ist, und
dem, was Prozesse des Lebersystems sind." {{Lit|{{G|312|221}}}}
</div>


== Leber und Musikalität ==
{{GZ|Dasjenige, was vom Menschen etwa direkt hinübergeimpft wird
auf den anderen Menschen, das hat nur eine Bedeutung für die physische
Organisation des Menschen. Es kommt lediglich bei dem eine
bloß physische Wirkung in Betracht, was von einem Menschen auf
den anderen hinübergeimpft wird. Das ist sehr interessant. Denn wenn
zum Beispiel von einem Menschen zu dem anderen Blut hinübergebracht
wird, so hat man bloß mit dem zu rechnen, was Blut auf den
Organismus als physische Wirkung hervorbringen kann.


{{GZ|Aber das Bedeutsame besteht
Das war besonders gut zu studieren in der Zeit, als der Übergang
darinnen, daß ein gewichtiger Unterschied ist zwischen der Leber eines
gemacht worden ist von der Pockenimpfung mit menschlicher Flüssigkeit
Musikers und der Leber eines Nichtmusikers, weil die Leber sehr,
zu der Kuhpockenimpfung, wo man direkt verfolgen konnte, wie
sehr viel zu tun hat mit dem, was widerklingt im Menschen von musikalischen
die Wirkung vom physischen Leib bei dem früheren vom Menschen
Vorstellungen. Ja, es nützt nichts, in asketischer Erkenntnis
genommenen Impfstoff sozusagen hinauf rückte, dadurch daß man den
die Leber als ein geringes Organ zu betrachten. Diese Leber, die
tierischen Impfstoff verwendete, in den ätherischen Leib.|319|228f}}
scheinbar ein so geringes Organ ist, ist der Sitz alles dessen, was in
der schönen Folge der Melodien lebt, und die Leber hat sehr viel mit
dem Anhören einer Symphonie zu tun. Nur muß man natürlich
sich klar sein, daß diese Leber auch noch ein Ätherorgan hat und daß
das in erster Linie damit zu tun hat. Aber die äußere physische Leber
ist eben gewissermaßen das Exsudat der Ätherleber und ist so gestaltet,
wie diese Ätherleber gestaltet ist.|201|111}}


== Zusammenhang der Leber mit den Wesensgliedern des Menschen ==
=== Ansteckungsgefahr und psychische Faktoren ===


{{GZ|Der astralische Leib
[[Rudolf Steiner]] hat auch darauf hingewiesen, dass die Ansteckungsgefahr sehr wesentlich von [[seelisch]]en Faktoren, namentlich von der [[Angst]] vor Ansteckung, abhängt, was heute durch die interdisziplinären Forschungsgebiete der [[Psychoneuroimmunologie]] und [[Psychoneuroendokrinologie]] bestätigt wird. Es hat sich dabei auch gezeigt, dass [[Botenstoff]]e des [[Nervensystem]]s auf das [[Immunsystem]] und Botenstoffe des Immunsystems auf das Nervensystem wirken. Schnittstellen dieser [[biologisch]]-[[mental]]en Regelkreise sind das [[Gehirn]] mit der [[Hypophyse|Hirnanhangdrüse]], die [[Nebenniere|Nebenniere]]n und die [[Leukozyt]]en (Immunzellen). Psychische, [[Neurologie|neurologische]] und [[hormon]]elle Faktoren und ihre komplexe Wechselwirkung sind für die Immunabwehr entscheidend. Aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht müssen neben dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] auch die höheren [[Wesensglieder]] des [[Mensch]]en, deren Tätigkeit sich in den physischen [[Organ]]en widerspiegelt, mit einbezogen werden. Das [[Drüsensystem]] ist der unmittelbarste physische Ausdruck des [[Ätherleib]]s, der eigentliche Träger der [[Leben]]s und damit auch der [[Heilkräfte]] ist. Im Nervensystem wirkt am stärksten der [[Astralleib]]. Das [[Ich]], die einzigartige [[Individualität]] des Menschen, bildet den Mittelpunkt der [[Seele]], wobei sich diese wiederum in drei unterschiedliche [[seelische Wesensglieder]], die durch die, allerdings weitgehend [[Unterbewusstsein|unbewustte]] Tätigkeit des Ich ausgebildet werden. Die [[Empfindungsseele]], das in gewissem Sinn niederste seelische Wesensglied, entsteht, indem das Ich mehr oder weniger unbewusst den Astralleib umwandelt. Durch die Arbeit des Ich am [[Ätherleib]] bildet sich die [[Verstandes- oder Gemütsseele]] und durch die - natürlich nur sehr zarte - Umwandlung des physischen Leibes entfaltet sich die [[Bewusstseinsseele]]. Je mehr der Mensch durch [[Selbsterziehung]] an diesen seelischen Wesensgliedern arbeitet, desto wirksamer werden auch die [[Selbstheilungskräfte]], die das Immunsystem stärken.
durchsetzt und durcharbeitet die Gehirnsubstanz, und es ist nichts
innerhalb der Gehirnsubstanz, nichts innerhalb irgendeiner Nervensubstanz,
worin nicht der astralische Leib neben dem ätherischen
Leib mitarbeitete. Nehmen Sie dagegen einen großen Teil der
Leber, so müßten Sie sich das so vorstellen, daß zwar der astralische
Leib auch die Leber durchdringt, daß er aber nichts tut in der
Leber, keinen Anteil nimmt an der inneren Organisation der Leber,
daß dagegen einen ganz wesentlichen Anteil nimmt an der Organisation,
an der Struktur der Leber der Ätherleib. Die verschiedenen
Organe sind eigentlich ganz verschiedene Dinge beim Menschen.
Ein Stück Leber ist etwas, was wir nur studieren können, wenn wir
wissen, daß da der Ätherleib mit seinen Kräften den Hauptanteil
hat und daß der astralische Leib, wie Wasser den Schwamm, zwar
die Leber durchsetzt, aber an der Bildung der Leber, an der inneren
Konfiguration derselben keinen besonderen Anteil hat. Ein Stück
Gehirnsubstanz können wir uns nicht anders vorstellen als so, daß
einen wesentlich großen Anteil der astralische Leib hat und nur
einen geringen der ätherische Leib. Wiederum an der ganzen
Struktur des Blutsystemes, bis in den Bau des Herzens hinein, hat
das Ich seinen wesentlichen Anteil, während zum Beispiel an der
Organisation der Nervensubstanz als solcher das Ich gar keinen
Anteil hat, geschweige denn an den anderen Organen.|136|124}}


== Die Leber als Spiegelungsorgan zur Erinnerung gefühlsmäßig gefärbter Gedanken ==
{{GZ|Man kann sagen, daß die Ansteckungsgefahr doch eine außerordentlich
starke ist bei der Pockenerkrankung. Nur sollte man nicht
so leichtsinnig sein, just immer gleich an physische Vermittlung zu
denken bei der Übertragung, sondern es sind sogar bei der Pockenerkrankung
besonders stark vorliegend die psychischen Anlagen.
Dafür könnte ein Beweis der sein, daß man sich sehr gut schützen
kann, wenn man in der Lage ist, sich in rechter Art abzuschließen.
Ich darf darüber deshalb sprechen, weil ich einmal als zweiundzwanzigjähriger Mensch - die Umstände brauche ich nicht zu erwähnen
- einen Schüler unterrichtet habe, dessen Mutter mit schwarzen
Pocken unmittelbar daneben lag, nur durch eine spanische Wand
getrennt von der Stube, in der ich meinen Unterricht gab. Ich habe
nichts dagegen gemacht, habe den Unterricht die ganze Zeit fortgesetzt,
bis die Mutter wieder gesund geworden ist. Aber ich habe
das ganz gern getan, namentlich auch, um zu sehen, wie man sich
schützen kann, wenn man absolut den Pockenkranken, also auch
den an schwarzen Pocken Erkrankten, nimmt ganz objektiv wie ein
anderes Objekt, wie einen Stein oder einen Strauch, dem gegenüber
man gar keine weiteren Furchtgefühle noch sonst psychische Regungen
hat, sondern ihn nimmt als eine objektive Tatsache. Da ist in der
Tat der Ansteckungsgefahr in hohem Maße zu begegnen. Daher kann
schließlich der psychische Faktor auch bei der Ansteckung stark
mitspielen.|314|286f}}


Die Leberoberfläche ist ein Spiegelungsorgan, durch das [[gefühl]]sbetonte [[Gedanke]]n wieder in der [[Erinnerung]] gerufen werden können:
== Siehe auch ==
 
{{GZ|Nehmen Sie
die Lungenorganisation, Leberorganisation und so weiter, Sie kommen
dazu, nach dem Inneren schauend, gewissermaßen die Oberfläche der
einzelnen Organe zu überblicken, natürlich durch geistigen Blick nach
innen. Was ist diese Oberfläche der Organe? Diese Oberfläche der Organe
ist nämlich nichts anderes als ein Spiegelungsapparat für das seelische
Leben. Was wir wahrnehmen und auch was wir gedanklich verarbeiten,
das spiegelt sich an der Oberfläche unserer sämtlichen inneren
Organe, und diese Spiegelung bedeutet unsere Erinnerungen, unser Gedächtnis
während des Lebens. Also was sich da, nachdem wir es wahrgenommen
und verarbeitet haben, an der Außenfläche unseres Herzens,
unserer Lunge, unserer Milz und so weiter spiegelt, was da zurückgeworfen
wird, das ist dasjenige, was die Erinnerungen abgibt. Und bei
einer gar nicht sehr weitgehenden Trainierung können Sie schon bemerken,
wie gewisse Gedanken auf den ganzen Organismus zurückstrahlen
in der Erinnerung. Da sind die verschiedensten Organe beteiligt.
Wenn es sich zum Beispiel handelt um die Erinnerung, sagen wir
sehr abstrakter Gedanken, da ist außerordentlich stark beteiligt daran
die Lunge, die Lungenoberfläche. Wenn es sich mehr um gefühlsgefärbte Gedanken handelt, um Gedanken also, die eine Gefühlsnuance
haben, da ist sehr stark die Leberoberfläche daran beteiligt. So daß
wir wirklich im einzelnen gut beschreiben können, wie die einzelnen
Organe des Menschen beteiligt sind an dieser Rückstrahlung, die dann
als Gedächtnis, als Erinnerungsvermögen auftritt. Wir dürfen nicht,
wenn wir das Seelische ins Auge fassen, sagen: Im Nervensystem
allein liegt der Parallelorganismus für das seelische Leben; im ganzen
menschlichen Organismus liegt diese Parallelorganisation für das
menschliche Seelenleben.|205|100f}}
 
== Leber, Wärmeleib und Ich-Organisation ==
 
Die Leber steht in engem Zusammenhang mit dem [[Wärmeleib]] und mit der [[Ich-Organisation]] des [[Mensch]]en, die ihrerseits besonders mit dem [[Wasserstoff]] zusammenhängt.
 
{{GZ|... die Niere hat eine innige Beziehung zum astralischen Leib, und die Leber zum Ich.|218|80}}
 
{{GZ|In die Ich-
Organisation wird alles aufgenommen zunächst durch das Leber-
Gallensystem. Dasjenige, was in der Wärmestruktur und in alledem,
was im Leber-Gallensystem als Wärmestruktur vorhanden ist, strahlt
so aus, daß der Mensch durchzogen ist mit dem, was Ich-Organisation
ist, die gebunden ist überhaupt an die Wärmedifferenzierungen
im gesamten Organismus.
 
Zu dem, was ich jetzt sage, können Sie wirklich so exakt wie möglich
Ihre Versuchsmethoden ausgestalten. Denn erstens: Sehen Sie sich
niedere Tiere an, bei denen noch gar kein Anflug ist zu einer Ich-Organisation, seelisch angesehen. Da finden Sie keine ausgebildete
Leber, noch weniger Gallensäure im Prozeß. Diese Dinge entwickeln
sich auch phylogenetisch durchaus erst im Laufe der Tierreihe, wenn
es gegen die Ich-Organisation hingeht. Ganz parallel mit der Stärke
der Ich-Organisation, die ein Wesen bekommt, geht seine Leber-
Gallenausbildung. Und ebenso können Sie natürlich physiologische
Versuchsreihen anstellen, die Sie nur ausdehnen müssen über die verschiedenen
menschlichen Lebensalter. Dann werden Sie sehen, wie
mit der Leberfunktion zusammenhängt, was als Ich-Organisation im
Menschen vorhanden ist. Sie brauchen nur namentlich pathologische
Zustände, sagen wir, gewisse Kinderkrankheiten zu beobachten, die
letal ausgehen, und Sie werden schon finden, wie mit der Gallenabsonderung
gewisse seelische, nicht nach der Empfindungsseite hin,
sondern nach der Ich-Seite hin gehende Organisationen zusammenhängen.
Dann werden Sie eben finden: da eröffnet sich eine ungeheuer
fruchtbare Reihe von Versuchsmethoden, die zum Teil aber
zusammengesucht werden können aus dem, was die sinnenfälligempirische
Wissenschaft bietet, die nur ausgebildet werden müssen.
Sie werden sehen, daß in ebensolcher Weise, wie die physische Organisation
mit dem Kohlenstoff, die ätherische Organisation mit dem
Sauerstoff, die astralische Organisation mit dem Stickstoff, so die
Ich-Organisation mit dem Wasserstoff zusammenhängt. Sie werden
die ganzen Wärmedifferenzierungen eingliedern können — ich kann
das hier nur andeuten — in dasjenige, was der Wasserstoff als seine
besondere Funktion, natürlich immer in Verbindung mit anderen
Substanzen, im menschlichen Organismus ausübt. Und so kommen
wir dazu, indem wir aus dem Sinnlichen ins Übersinnliche sogleich
heraufsteigen, aber dieses Übersinnliche dadurch packen, daß wir
seine physischen Repräsentanten ins Auge fassen, den ganzen Menschen
gewissermaßen als eine sehr komplizierte Zelle, die beseelt
und durchgeistigt ist, auffassen zu können.|314|114f}}
 
== Leber und Aufbauprozesse ==
 
Aufgrund der starken [[äther]]ischen Tätigkeit überwiegen in der Leber die [[Aufbauprozesse]], die überwiegend [[endotherm]] verlaufen, d.h. [[Wärme]] verbrauchen. Entgegen einer verbreiteten Meinung, die teilweise heute noch in einschlägigen Nachschlagewerken vertreten wird<ref>vgl. z.B.: http://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/leber/6902</ref>, ist die '''Lebertemperatur''', d.h. die [[Blut]]temperatur in der Leber deutlich geringer als die durchschnittliche Körpertemperatur.
 
{{LZ|Trotz des Ineinandergreifens von Leber- und Gallefunktion kann man aber
doch in der Leber den „reinen“ Aufbau sehen, der verbunden ist mit reduktiven
Prozessen, d. h. endotherm verläuft. Mit anderen Worten: Die Leber benötigt für
ihre Funktion Wärme, die Galle bildet sie. Diese Hintereinanderschaltung von
Abbau und Aufbau wurde schon verschiedentlich berührt und hängt mit dem
Wesen des animalischen Stoffwechsels in einem beseelten Organismus zusammen
(s. Bd. II, S. 121).
 
Damit in Zusammenhang steht der Befund, daß die Lebertemperatur um
0,2-0,6 ° C ''niedriger'' als die Körpertemperatur ist<ref>Graf u. a., Gastroenterologia 83, 1955. 233.</ref>
Diese Befunde konnten auch
unter anderen Bedingungen bestätigt werden (z. B. Grayson in Nigeria). Die
früheren Untersuchungen, die z. T. sehr hohe Temperaturen angaben, wurden
unter keineswegs physiologischen Bedingungen gewonnen. - Beim gesunden
Menschen verläuft die Kurve der Lebertemperatur parallel der Körpertemperatur,
jedoch deutlich um ca. 0,5 ° darunter. Wenn man aber die pflanzliche Funktion
der Leber ins Auge faßt, dann ist verständlich, daß die Prozesse endotherm
verlaufen, d. h. daß für die eigentliche Aufbaufunktion Wärme ''gebraucht'' wird -
wie es eben bei der Pflanze der Fall ist, während erst durch Oxidation Wärme
gebildet wird, wie es bei Mensch und Tier geschieht - unter Herausbildung eines
Wärmeorganismus.|Husemann, Wolff, Bd. III, S. 20}}
 
== Leber und Ahriman ==
 
{{GZ|In bezug auf den Kopf des
Menschen, da ist es so, daß Luzifer und Ahriman ziemlich gleiche Befestigungswerke
links und rechts aufgeworfen haben. Die linke und
rechte Kopfhälfte sind sehr ähnlich, da sind die Kräfte so, daß sie wenig
ineinanderspielen können, daß sie die Fläche in der Mitte wenig berühren.
In der Mitte ist die Fläche, links Luzifer, rechts Ahriman; aber weil
linke und rechte Kopfhälfte so ähnlich gebildet sind, prallen sie aneinander
ab: Luzifer und Ahriman, und der Mensch kann in der Mitte
hier eine ruhige Tätigkeit entwickeln (siehe Zeichnung Seite 121). Sein
Denken wird recht wenig gestört durch den Einfluß von Luzifer und
Ahriman, weil sie da aneinander abprallen.
 
Kommt man weiter nach unten, ist es schon nicht mehr so. Auf der
einen Seite gelingt es Luzifer, den Magen aufzutürmen, auf der andern
Seite gelingt es Ahriman, die Leber aufzutürmen. Und der Magen ist das
Mittel, durch das Luzifer kämpft von links nach rechts, die Leber ist
etwas, durch das Ahriman kämpft von rechts nach links. Das Verhältnis
von Magen und Leber betrachtet man in der richtigen Weise, wenn man
ins Auge faßt, daß es Luzifer gelingt, links den Magen aufzutürmen als
eine Art Kampfmittel, und daß es rechts Ahriman gelingt, die Leber
aufzutürmen. Das steht in einem fortwährenden Kampf, und die Wissenschaft
würde gut tun, diesen Kampf zwischen Magen und Leber
 
[[Datei:GA158_121.gif|center|300px|Zeichnung aus GA 158, S. 121]]
 
wirklich zu studieren. Und wenn die Lage des Herzens einmal ein wenig
nach der linken Seite herüber tendiert, so ist diese Lage ein Ausdruck
für das, wie auf der einen Seite Luzifer etwas für sich erhaschen will,
während auf der andern Seite Ahriman etwas erhaschen will. Das ganze
Links-Rechtsverhältnis ist ein Ausdruck für dasjenige, in welchem sich
Luzifer und Ahriman im Menschen bekämpfen, nur daß beim Menschen,
wie gesagt, das, was auf beiden Seiten der Fläche liegt, in gewisser
Beziehung gleich ist. Aber wir sehen ja, eigentlich gleich ist es nur da
oben; es hört auf, gleich zu sein, je weiter wir den Menschen nach unten
verfolgen.|158|120f}}
 
== Die Leber und die innere Gehirndisposition der folgenden Inkarnation ==
 
Während die [[Lunge]] wesentlich die [[Kopf]]form der folgenden [[Inkarnation]] bestimmt, bildet sich durch die Leber die innere Disposition des [[Gehirn]]s für das nächste Erdenleben. Werden diese Kräfte schon in der gegenwärtigen Inkarnation wirksam, führt das zu [[Halluzination]]en oder starken [[Vision]]en.
 
{{GZ|Wenn Sie nun in derselben Weise, wie ich es jetzt für die Lunge
auseinandergesetzt habe, die Leber studieren, dann finden Sie: Da wird
ebenso im Inneren der Leber konzentriert an Kräften alles dasjenige,
was in der nächsten Inkarnation sich hinüberleitet in die inneren Dispositionen
des Gehirnes. Also wiederum auf dem Umwege des Stoffwechselorganismus
des jetzigen Lebens gehen die inneren Kräfte der
Leber hinüber, aber jetzt nicht in die Form des Kopfes wie die Lunge,
sondern in die innere Disposition des Gehirnes. Ob jemand ein scharfer
Denker ist in der nächsten Inkarnation, hängt davon ab, wie er sich in
der gegenwärtigen Inkarnation benimmt. So daß also auf dem Umweg
durch den Stoffwechsel in der Leber bestimmte Kräfte auftreten; wenn
diese Kräfte aber ausgepreßt werden in der gegenwärtigen Inkarnation,
dann führen sie zu Halluzinationen oder starken Visionen.|205|103}}


== Siehe auch ==
* [[Impfstoff]]


* {{WikipediaDE|Leber}}
* {{Spektrum|Leber}}
== Literatur ==
== Literatur ==
{{#lst:Infektionskrankheit|Literatur}}


#[[Herbert Hensel]]: ''Die Lebertemperatur des Menschen. Zur Geschichte eines physiologischen Irrtums'', in: ''Beiträge zu einer Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen.'' 1977, 30(5), S. 157-159
{{GA}}
#[[Friedrich Husemann]], [[Otto Wolff]] (Hrsg.): ''Das Bild des Menschen als Grundlage der Heilkunst. Entwurf einer geisteswissenschaftlich orientierten Medizin'', 3 Bände:
::Band 1: ''Zur Anatomie und Physiologie''. Weise, Dresden 1941; 11. durchges. A. 2003: Freies Geistesleben, Stuttgart, ISBN 3-7725-0529-5
::Band 2: ''Zur Pathologie und Therapie''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1956; 6. bearb. u. erw. A. 2000, ISBN 3-7725-0530-9
::Band 3: ''Zur speziellen Pathologie und Therapie''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1978; 4. A. 1993, ISBN 3-7725-0531-7
#Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
#Rudolf Steiner: ''Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen'', [[GA 136]] (1996), ISBN 3-7274-1361-1 {{Vorträge|136}}
#Rudolf Steiner: ''Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt'', [[GA 158]] (1993), ISBN 3-7274-1580-0 {{Vorträge|158}}
#Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', [[GA 201]] (1987), ISBN 3-7274-2012-X {{Vorträge|201}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil'', [[GA 205]] (1987), ISBN 3-7274-2050-2 {{Vorträge|205}}
#Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
#Rudolf Steiner: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}
#Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995), ISBN 3-7274-3171-7 {{Vorträge|317}}


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== Weblinks ==


* [https://www.youtube.com/watch?v=pVxGyEMmj38 Impfungen - Segen oder Fluch?] - Univ.-Doz. Dr. med. Gerd Reuther, Wien (youtube)
{{#lst:Infektionskrankheit|Weblinks}}
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />


<references />
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[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Organismus]] [[Kategorie:Organe]] [[Kategorie:Die sieben Organe]] [[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Anthroposophische Medizin]]
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[[Kategorie:Medizin]]

Version vom 15. September 2021, 23:22 Uhr

Die Impfung, genauer die Aktiv-Impfung, wird als Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten eingesetzt und besteht in einer erregerspezifischen aktiven Immunisierung, d.h. in einer gezielten, aber niedrig gehaltenen Infektion, die aber in jedem Fall einen wesentlichen Eingriff in das Immunsystem des Menschen bedeutet. Durch Impfungen soll nicht nur der Schutz des einzelnen Individuums, sondern bei ausreichender Durchimpfungsrate auch die Herdenimmunität einer gegebenen Population erzielt werden. Die Passiv-Impfung oder Heilimpfung beruht hingegen lediglich auf einer passiven Immunisierung durch eine entsprechende Antikörpergabe. Neben der nicht zu vermeidenden Impfreaktion können in manchen Fällen auch über das übliche Maß hinausgehende Impfkomplikationen bis hin zu schwerwiegenden Impfschäden auftreten. Wie bei allen zulassungspflichtigen Arzneimitteln ist das entscheidenste Kriterium für die Marktzulassung eines Impfstoffs ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis, das durch eine meist mehrjährige Reihe aufeinanderfolgender[1] evidenzbasierter präklinischer und klinischer Studien belegt ist[2]. Mögliche Spätfolgen können erst durch vieljährige Langzeitstudien erfasst werden. Sollte sich daraus ein ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis ergeben, muss der Impfstoff wieder vom Markt genommen werden.

Anthroposophisch erweiterte Medizin

Anthroposophische Ärzte sind nicht generell gegen Impfungen. Sie sind aber für die Respektierung der individuellen elterlichen Impfentscheidung. Dazu gehört natürlich auch, sich differenziert mit dem Thema auseinanderzusetzen und Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Auch Fragen nach den langfristigen Auswirkungen einer Impfung sollten in Ruhe gestellt werden können – und zwar im jeweiligen Einzelfall. Eine Impfung im Kindesalter stellt immer einen Eingriff in das sich entwickelnde Immunsystem dar. Leider fehlen Untersuchungen über langfristige Impfauswirkungen und die Nachhaltigkeit von Impfprogrammen weiterhin fast vollständig. Als schwierig gilt die Studienlage auch, weil die Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien über die Impfstoffsicherheit von Impfstoffherstellern (mit-)finanziert ist, sodass es kaum unabhängiges Studienmaterial gibt.

Rudolf Steiner hat Impfungen als problematisch angesehen, zugleich aber vor jeglichem diesbezüglichen Fanatismus ausdrücklich gewarnt. Bezüglich der Pockenimpfung sagte er beispielsweise:

„Sehen Sie, wenn man jemand impft, und man hat den Betreffenden als Anthroposophen und erzieht ihn anthroposophisch, so schadet es nichts. Es schadet nur denjenigen, die mit vorzugsweise materialistischen Gedanken heranwachsen. Da wird das Impfen zu einer Art ahrimanischer Kraft; der Mensch kann sich nicht mehr erheben aus einem gewissen materialistischen Fühlen. Und das ist doch eigentlich das Bedenkliche an der Pockenimpfung, daß die Menschen geradezu mit einem Phantom durchkleidet werden. Der Mensch hat ein Phantom, das ihn verhindert, die seelischen Entitäten so weit loszukriegen vom physischen Organismus wie im normalen Bewußtsein. Er wird konstitutionell materialistisch, er kann sich nicht mehr erheben zum Geistigen. Das ist das Bedenkliche bei der Impfung. Natürlich handelt es sich darum, daß da die Statistik immer ins Feld geführt wird. Es ist die Frage, ob eben gerade in diesen Dingen auf die Statistik so viel Wert gelegt werden muß. Bei der Pockenimpfung handelt es sich sehr stark um etwas Psychisches. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß da der Glaube, daß die Impfung hilft, eine unberechenbar große Rolle spielt. Wenn man diesen Glauben durch etwas anderes ersetzen würde, wenn man naturgemäß erziehen würde die Menschen, so daß sie beeindruckbar wären durch etwas anderes als dadurch, daß man sie impft, etwa dadurch, daß man die Menschen wiederum an den Geist näher heranbrächte, so wäre es durchaus möglich, daß man gegen das unbewußte Hereindringen: hier ist Pockenepidemie! - durch vollständiges Bewußtsein davon: hier ist ein Geistiges, wenn auch ein unberechtigtes Geistiges, gegen das ich mich aufrechthalten muß! - ebenso gut wirken würde, wie man überhaupt den Menschen stark machen müßte gegen solche Einflüsse.

Wenn die Verhältnisse so liegen, wie zum Beispiel in unserer Gegend, wo die Einwirkung durch die Erziehung und so weiter sehr schwierig ist, wie soll man sich da verhalten?

Da muß man eben impfen. Es bleibt nichts anderes übrig. Denn das fanatische Sichstellen gegen diese Dinge ist dasjenige, was ich, nicht aus medizinischen, aber aus allgemein anthroposophischen Gründen, ganz und gar nicht empfehlen würde. Die fanatische Stellungnahme gegen diese Dinge ist nicht das, was wir anstreben, sondern wir wollen durch Einsicht die Dinge im Großen anders machen. Ich habe das immer, wenn ich mit Ärzten befreundet war, als etwas zu Bekämpfendes angesehen, zum Beispiel bei Dr. Asch, der absolut nicht geimpft hat. Ich habe das immer bekämpft. Denn wenn er nicht impft, so impft eben ein anderer. Es ist ein völliges Unding, so im einzelnen fanatisch vorzugehen.“ (Lit.:GA 314, S. 287f)

Dass Rudolf Steiner kein fanatischer Impfgegner war und sich aus gegebenem Anlass gemeinsam mit seiner Gattin Marie Steiner auch selbst gegen die Pocken impfen lies, wird aus folgender Anekdote deutlich, die von seiner lanjährigen Stenographin Hedda Hummel überliefert wurde:

„In Berlin waren an einer Ecke die Pocken ausgebrochen. Soviel ich mich erinnere, wurden in den Schulen und Kinderhorten die Kinder geimpft. Dr. Steiner ordnete an, dass auch die Kinder in unserem Kinderhort geimpft würden und auch die Menschen, die im Kinderhort aus- und eingingen. Dr. Steiner selbst ließ sich auch impfen, auch Frau Dr. Steiner und auch wir alle oder fast alle, die im Hause aus- und eingingen. Dr. Steiner bekam selbst einen schlimmen Arm, die Pocken schlugen an, wie man sagt. Es ging damals der Witz rund, Dr. Steiner mache die Frauenbewegung mit – die darin bestand, dass wir alle, meistens Frauen, eben oft den kranken Arm gerieben haben.“ (Lit.: Vögele, S. 43)

Einen beträchtlichen Unterschied macht es aus, ob der Impfstoff vom Menschen oder aus Tieren gewonnen wird. Was direkt vom Menschen herübergeimpft wird, wirkt nur auf den physischen Leib, während tierische Impfstoffe auch in den Ätherleib eingreifen.

„Dasjenige, was vom Menschen etwa direkt hinübergeimpft wird auf den anderen Menschen, das hat nur eine Bedeutung für die physische Organisation des Menschen. Es kommt lediglich bei dem eine bloß physische Wirkung in Betracht, was von einem Menschen auf den anderen hinübergeimpft wird. Das ist sehr interessant. Denn wenn zum Beispiel von einem Menschen zu dem anderen Blut hinübergebracht wird, so hat man bloß mit dem zu rechnen, was Blut auf den Organismus als physische Wirkung hervorbringen kann.

Das war besonders gut zu studieren in der Zeit, als der Übergang gemacht worden ist von der Pockenimpfung mit menschlicher Flüssigkeit zu der Kuhpockenimpfung, wo man direkt verfolgen konnte, wie die Wirkung vom physischen Leib bei dem früheren vom Menschen genommenen Impfstoff sozusagen hinauf rückte, dadurch daß man den tierischen Impfstoff verwendete, in den ätherischen Leib.“ (Lit.:GA 319, S. 228f)

Ansteckungsgefahr und psychische Faktoren

Rudolf Steiner hat auch darauf hingewiesen, dass die Ansteckungsgefahr sehr wesentlich von seelischen Faktoren, namentlich von der Angst vor Ansteckung, abhängt, was heute durch die interdisziplinären Forschungsgebiete der Psychoneuroimmunologie und Psychoneuroendokrinologie bestätigt wird. Es hat sich dabei auch gezeigt, dass Botenstoffe des Nervensystems auf das Immunsystem und Botenstoffe des Immunsystems auf das Nervensystem wirken. Schnittstellen dieser biologisch-mentalen Regelkreise sind das Gehirn mit der Hirnanhangdrüse, die Nebennieren und die Leukozyten (Immunzellen). Psychische, neurologische und hormonelle Faktoren und ihre komplexe Wechselwirkung sind für die Immunabwehr entscheidend. Aus anthroposophischer Sicht müssen neben dem physischen Leib auch die höheren Wesensglieder des Menschen, deren Tätigkeit sich in den physischen Organen widerspiegelt, mit einbezogen werden. Das Drüsensystem ist der unmittelbarste physische Ausdruck des Ätherleibs, der eigentliche Träger der Lebens und damit auch der Heilkräfte ist. Im Nervensystem wirkt am stärksten der Astralleib. Das Ich, die einzigartige Individualität des Menschen, bildet den Mittelpunkt der Seele, wobei sich diese wiederum in drei unterschiedliche seelische Wesensglieder, die durch die, allerdings weitgehend unbewustte Tätigkeit des Ich ausgebildet werden. Die Empfindungsseele, das in gewissem Sinn niederste seelische Wesensglied, entsteht, indem das Ich mehr oder weniger unbewusst den Astralleib umwandelt. Durch die Arbeit des Ich am Ätherleib bildet sich die Verstandes- oder Gemütsseele und durch die - natürlich nur sehr zarte - Umwandlung des physischen Leibes entfaltet sich die Bewusstseinsseele. Je mehr der Mensch durch Selbsterziehung an diesen seelischen Wesensgliedern arbeitet, desto wirksamer werden auch die Selbstheilungskräfte, die das Immunsystem stärken.

„Man kann sagen, daß die Ansteckungsgefahr doch eine außerordentlich starke ist bei der Pockenerkrankung. Nur sollte man nicht so leichtsinnig sein, just immer gleich an physische Vermittlung zu denken bei der Übertragung, sondern es sind sogar bei der Pockenerkrankung besonders stark vorliegend die psychischen Anlagen. Dafür könnte ein Beweis der sein, daß man sich sehr gut schützen kann, wenn man in der Lage ist, sich in rechter Art abzuschließen. Ich darf darüber deshalb sprechen, weil ich einmal als zweiundzwanzigjähriger Mensch - die Umstände brauche ich nicht zu erwähnen - einen Schüler unterrichtet habe, dessen Mutter mit schwarzen Pocken unmittelbar daneben lag, nur durch eine spanische Wand getrennt von der Stube, in der ich meinen Unterricht gab. Ich habe nichts dagegen gemacht, habe den Unterricht die ganze Zeit fortgesetzt, bis die Mutter wieder gesund geworden ist. Aber ich habe das ganz gern getan, namentlich auch, um zu sehen, wie man sich schützen kann, wenn man absolut den Pockenkranken, also auch den an schwarzen Pocken Erkrankten, nimmt ganz objektiv wie ein anderes Objekt, wie einen Stein oder einen Strauch, dem gegenüber man gar keine weiteren Furchtgefühle noch sonst psychische Regungen hat, sondern ihn nimmt als eine objektive Tatsache. Da ist in der Tat der Ansteckungsgefahr in hohem Maße zu begegnen. Daher kann schließlich der psychische Faktor auch bei der Ansteckung stark mitspielen.“ (Lit.:GA 314, S. 286f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Videos

Einzelnachweise

  1. Für die Notzulassung der anlässlich der COVID-19-Pandemie entwickelten auf Gentechnik basierenden Impfstoffe gegen das SARS-CoV-2-Virus wurden die klinischen Studienphasen zeitlich inenander geschoben, was eine verlässliche Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnis erschwert. Dies sollte bei einer verantwortungsvollen freien Entscheidung für oder gegen eine Impfung bedacht werden.
  2. Dieter Hart: Die Nutzen/Risiko-Abwägung im Arzneimittelrecht. Ein Element des Health Technology Assessment. In: Bundesgesundheitsblatt. Band 48, 204-14 (2005), PMID 15726462. doi:10.1007/s00103-004-0977-2
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