Pythia und Geschichte: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Collier-priestess of Delphi.jpg|thumb|''Priestess of Delphi'' (1891) von [[Wikipedia:John Collier (Maler)|John Collier]]. Die Priesterein wird durch das aufsteigende [[Pneuma]] inspiriert.]]
'''Geschichte''' umfasst im weitesten Sinn alles, was im Lauf der [[Zeit]] geschehen ist. Im engeren Sinn wird darunter, im Unterschied zur [[Naturgeschichte]], die [[Menschheitsgeschichte]], also die ''historische'' und [[kultur]]elle [[Entwicklung]] der [[Menschheit]] verstanden.
[[Datei:Pythia.jpg|mini|Pythia, Statue von Marcello, 1870]]
[[Datei:Themis Aigeus Antikensammlung Berlin F2538 n2.jpg|mini|[[Themis (Mythologie)|Themis]] in der Rolle der Pythia prophezeit dem [[Wikipedia:Aigeus|Aigeus]] einen Sohn  (attischer [[Wikipedia:Kylix (Gefäß)|Kylix]] aus [[Wikipedia:Vulci|Vulci]], etwa 440/430 v. Chr.)]]


'''Pythia''' ({{ELSalt|Πυθία}}, vgl. [[Python (Mythologie)|Python]]) war die weissagende [[Priester]]in im [[Orakel von Delphi|Orakel]] der [[Tempel|Tempelanlage]] des [[Apollon]] in [[Wikipedia:Delphi|Delphi]], die in veränderten Bewusstseinszuständen ([[Trance]]) ihre [[Prophezeiung]]en verkündete.<ref> Hrgb.: [[Wikipedia:Johannes Irmscher|Johannes Irmscher]], [[Wikipedia:Renate Johne|Renate Johne]]: ''[[Wikipedia:Lexikon der Antike|Lexikon der Antike]]'', 10. Auflage, [[Wikipedia:Bibliographisches Institut|Bibliographisches Institut]], Leipzig, 1990, S. 4764.</ref> Sie saß im [[Wikipedia:Adyton|Adyton]]<ref>Stavros P. Papamarinopoulos: ''Delphi's Definition by Zeus'' ([http://www.geopaatia.ee/sem2008/16_papamarinopoulos.pdf]pdf). in: ''The Sixteenth seminar of BDA'', Druskininkai, Juni 2008, S. 105.</ref> auf einem [[Wikipedia:Dreifuß|Dreifuß]]<ref> Hrgb.: [[Wikipedia:Johannes Irmscher|Johannes Irmscher]], [[Wikipedia:Renate Johne|Renate Johne]]: ''[[Wikipedia:Lexikon der Antike|Lexikon der Antike]]'', 10. Auflage, [[Wikipedia:Bibliographisches Institut|Bibliographisches Institut]], Leipzig, 1990, S. 4764.</ref> über einer Erdspalte, aus der ein Gas quoll, durch das die Pythia in eine Art [[Trance]] versetzt wurde.<ref>[[Wikipedia:Günther Ohloff|Günther Ohloff]]: ''[http://books.google.at/books?hl=de&lr=&id=ck7q-_3JpSUC&oi=fnd&pg=PA5&dq=pythia+Erdspalte&ots=nE-z-swNbC&sig=0IrUZkoHRfYgTTfkfYIPN8O_7Q8#v=onepage&q=Erdspalte&f=false Düfte: Signale Der Gefühlswelt]'', [[Wikipedia:Helvetica Chimica Acta|]], Zürich, 2004</ref>
[[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:Menschheit]] [[Kategorie:Menschheitsgeschichte]]
 
== Geistiger Hintergrund ==
 
{{GZ|Die Griechen stellten dar den
Christus, durchseelend den späteren nathanischen Jesusknaben, als
ihren Apollon. Und in tief bedeutsamer Weise, man möchte sagen, in
den Kosmos selbst hineingestellt ist Sankt Georg mit dem Drachen in
Griechenland. Die Griechen hatten jenen kastalischen Quell am Parnassos,
an dem sich eröffnete aus der Erde heraus ein Schlund, aus
dem Dämpfe aufstiegen. Diese Dämpfe umgaben schlangenartig den
Berg, so daß man in diesen schlangenartig den Berg umgebenden
Dämpfen selber ein Bild hatte der wild stürmenden menschlichen
Leidenschaften, die Denken, Fühlen und Wollen in Unordnung bringen.
Über dem Erdschlund, an der Stelle, wo diese schlangenartigen
Dämpfe herauskamen, in denen der Python lebte, errichtete man jene
Orakelstätte, welche der Pythia geweiht war. Die Pythia saß auf ihrem
Dreifuß über diesem Erdschlund und wurde durch die heraufsteigenden
Dämpfe in einen visionären Zustand gebracht, und was sie in
diesem Zustande sprach, das faßte man auf als den Ausspruch des
Apollon selber. Und die, welche Ratschlüsse haben wollten, schickten
zur Pythia und ließen sich von Apollo durch den Mund der Pythia
Rat erteilen.
 
Die Anschauung lag also bei den Griechen zugrunde, daß Apollo
zurückführt auf eine wirkliche Wesenheit. Jetzt kennen wir diese
Wesenheit. Es ist der von dem Christus durchseelte spätere nathanische
Jesusknabe, Apollo bei den Griechen genannt. Er nimmt dem,
was aus der Erde in der Seele der Pythia aufsteigt, seine luziferischahrimanische
Wirkung. Und weil in den Dämpfen das Opfer des
Apollon aufsteigt, so sind sie nicht mehr verwirrend, sondern weise
ordnend Denken, Fühlen und Wollen für die Griechen. So sehen wir,
wie in der Apollon-Idee der Griechen das lebt, daß in Denken, Fühlen
und Wollen der Menschen eingezogen ist der Gott, den wir später den
Christus nennen, der Gott, der damals sich geopfert hat, indem er in
die Seele des späteren nathanischen Jesusknaben eingezogen ist und
Harmonie ausgegossen hat in das, worauf der Einfluß von Luzifer und
Ahriman - in Denken, Fühlen und Wollen - in der Menschenseele
verwirrend wirken mußte.|148|196f}}
 
{{GZ|Die dritte Gefahr drohte der menschlichen Entwickelung gegen das
Ende der atlantischen Zeit. In Unordnung sollten kommen durch den
Einfluß Luzifers und Ahrimans die drei Seelenkräfte, Denken, Fühlen
und Wollen, so daß sie ungeordnet, daß sie durcheinander, chaotisch
gewirkt haben würden, wenn diese Gefahr nicht abgewendet worden
wäre.
 
Wenn wir verstehen wollen, wie es mit dieser Sache eigentlich sich
verhält, so müssen wir uns klar sein darüber, daß die Erde nicht nur
das ist, was die Geologen meinen, ein mineralischer Körper, sondern
daß die Erde ein ganzer Organismus ist. Was aus dem Grund der Erde
aufsteigt, sich als neblige Dünste aus dem Grund der Erde heraus erhebt,
ist nicht nur physikalischer Dunst, sondern auch die Verkörperung
von Leidenschaften, die sich vereinigen können mit den Leidenschaften
und Trieben der Menschen und die durchsetzt sind von luziferischen
und ahrimanischen Kräften. Die würden in der angegebenen
Zeit in der menschlichen Seele das Chaotische von Denken, Fühlen
und Wollen bewirkt haben. Und würde diese Gefahr nicht abgewendet
worden sein, so hätte das ganze Menschengeschlecht durch das Chaotische
von Denken, Fühlen und Wollen in eine Art Delirium kommen
müssen. Das Menschengeschlecht würde sich zu einem Wahnsinn hinentwickelt
haben, der der normale Zustand der Erde geworden wäre.
Da verseelte sich zum dritten Mal die Christus-Wesenheit in einem erzengelartigen
Wesen und wendete diese Gefahr ab durch die Strahlungen,
die durch dieses eben charakterisierte Opfer wiederum auf die
Menschheitsentwickelung ausgeübt werden konnte. Die Wirkung
dieser dritten Verseelung der Christus-Wesenheit ist die Harmonisierung
von Denken, Fühlen und Wollen in der menschlichen Seelennatur.
 
Die Griechen, die in ihrer Mythologie etwas wie Nachbilder der
Vorgänge während der atlantischen Zeit empfunden haben, sie haben
in ihrer Mythologie auch diese eben erwähnte übersinnliche Tatsache
ausgedrückt. Und das Bild, das Nachbild, unter dem sich die Griechen
die dritte Verseelung des Christus in einem erzengelartigen Wesen vorgestellt
haben, ist Apollo, der Sonnengott. Apollo als Beschützer der
Aussprüche der Pythia erscheint als diejenige Wesenheit, welche harmonisiert
den Drachen, der aus der Erde in Form von Dämpfen heraufsteigt.
Würde ohne die Harmonisierung des Apollo dieser Dunst
in die Leidenschaft der Pythia fließen, so würde Denken, Fühlen und
Wollen als Wahnsinn zum Ausdruck kommen. Durch die Imprägnierung
mit den Kräften des Apollo wird das, was die Pythia zu sagen hat,
zuweilen zu den weisesten Ratschlägen, die den Griechen gegeben
wurden.
 
Würde man einen Eingeweihten der alten Mysterien auf seine wahre
Meinung hin haben fragen können, wer Apollo ist, so würde er ganz
gewiß die Antwort gegeben haben: Er ist der Vorläufer des Christus
Jesus, der nur noch nicht heruntergestiegen ist bis zum physischen
Plan.
 
Die Menschheit hat sich eine wunderbare Imagination dieses dritten
Christus-Ereignisses erhalten in dem Bilde: Sankt Georg besiegt den
Drachen, oder der Erzengel Michael besiegt den Drachen. Es ist wunderbar,
aufmerksam darauf sein zu können, wie in der Tat diese Imagination:
Sankt Georg besiegt den Drachen, ein Nachklang ist des
dritten übersinnlichen Christus-Ereignisses.|152|136f}}
 
== Amt ==
Die Pythien wurden aus den Einwohnerinnen von Delphi ausgewählt. Ihr sozialer Stand scheint (zumindest zeitweise) keine Rolle gespielt zu haben. Die Weihung zur Priesterin erfolgte ursprünglich und normalerweise in ihrer Jugend, nach einem Übergriff eines [[Wikipedia:Thessalien|thessalischen]] Feldherrn sollen die Delphier beschlossen haben, nur noch betagten Frauen das Amt zu übergeben.<ref>[[Wikipedia:Michael Maaß|Michael Maaß]]: ''[http://books.google.at/books?hl=de&lr=&id=UCO8cafEZfMC&oi=fnd&pg=PA7&dq=pythia+auswahl+delfi&ots=cxQPNuyqxP&sig=IOTqAyWvvGHaoT_OiJMYsFf6FP4#v=snippet&q=Wahrsagepriesterin&f=false Das antike Delphi.]'' C. H. Beck, München, 2007, S.16</ref> Die Pythien mussten [[Jungfrau|jungfräulich]] bleiben.<ref>Benjamin H. Dunning: ''[http://books.google.at/books?hl=de&lr=&id=hy24NoIRLu8C&oi=fnd&pg=PA97&dq=pythia+virgin&ots=NPJmwbouOI&sig=lyZTydC_D-BWooeD9KetynlDO4c#v=onepage&q=pythia%20virgin&f=false Specters of Paul: Sexual Difference in Early Christian Thought.]'', University of Pennsylvania Press, 2011, S. 115</ref>
 
== Historische Erwähnung der Wahrsagung ==
Schon [[Wikipedia:Cicero|Cicero]] bemerkte in seinem Werk ''[[Wikipedia:De divinatione|De divinatione]]'' (''Über die Wahrsagung''): „Im übrigen meine ich, dass es auch gewisse Ausdünstungen der Erde gab, die in den [[Geist]] eindrangen, so dass er Orakel ausstieß.“ (''De divinatione'' I,115)<ref>[[Wikipedia:Wolfgang Bauer (Autor)|Wolfgang Bauer]] und [[Wikipedia:Clemens Zerling|]]: ''Das Lexikon der Orakel.'' Atmosphären Verlag München 2004. Stichwort: ''Cicero''.</ref>
 
Der griechische Schriftsteller [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] bezeugte, dass einst eine ''Pythia'' Symptome zeigte, die den von den berauschenden Gasen erzeugten Effekten exakt entsprechen und dazu führten, dass die Pythia daraufhin unter Krämpfen starb.<ref>Annekatrin Puhle: Das Lexikon der Geister. Atmosphären Verlag München 2004. S. 269</ref>
 
== Neueste Forschungen ==
Neue Forschungen haben ergeben, dass die Orakelstätte auf einer Gesteinsformation erbaut worden war, aus deren Felsspalten Gase wie [[Wikipedia:Methan|Methan]] und [[Wikipedia:Ethylen|Ethylen]] austraten, die die veränderten Bewusstseinszustände der ''Pythia'' hervorriefen. Diese Gase entstanden durch Pflanzenablagerungen in einer Gesteinsschicht aus [[Kalkstein]] in Kombination mit [[Wikipedia:Quellwasser|Quellwasser]].<ref>Annekatrin Puhle: Das Lexikon der Geister. Atmosphären Verlag München 2004. S. 269</ref>
 
Einer neuen These eines griechisch-italienischen Forscherteams unter Leitung des italienischen Geologen Giuseppe Etiope nach wurde in der relativ kleinen Kammer der Sauerstoff durch ansonsten nicht giftige Gase wie Methan und [[Wikipedia:Kohlendioxid|Kohlendioxid]] verdrängt. Der bei der Pythia entstehende Sauerstoffmangel habe sich dann in einer Art Trunkenheit geäußert.<ref>Dagmar Röhrlich: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/552460/ ''Die Zukunft erschnüffeln - Orakel von Delphi gibt Geologen Anlass zur Debatte'']. Deutschlandfunk, 11. Oktober 2006</ref>
 
== Literatur ==
* William Smith: ''Dictionary of Greek and Roman antiquities.'' Boston und London 1870. (Stichwort ''oraculum'', S. 836ff.)
* Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
* Rudolf Steiner: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}
 
{{GA}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Orakel von Delphi]]
[[Kategorie:Griechische Orakel]]
[[Kategorie:Eingeweihter]]
[[Kategorie:Orakel]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 1. Mai 2014, 11:40 Uhr

Geschichte umfasst im weitesten Sinn alles, was im Lauf der Zeit geschehen ist. Im engeren Sinn wird darunter, im Unterschied zur Naturgeschichte, die Menschheitsgeschichte, also die historische und kulturelle Entwicklung der Menschheit verstanden.