Gneis und Gestaltpsychologie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Augen-gneiss-2.jpg|miniatur|Augengneis. [[Wikipedia:Rio de Janeiro|Rio de Janeiro]], [[Wikipedia:Brasilien|Brasilien]]]]
[[Datei:Necker-wuerfelrp.png|thumb|Nach längerer Betrachtung „kippt“ der Würfel. Man hat dieses Kippen als ''[[Gestaltwechsel]]'' bezeichnet]]


'''Gneise''' (vermutlich von {{mhd|ganeist(e), g(e)neiste}} „Funke“ ) sind weltweit häufig zu findende [[metamorphe Gesteine]] mit deutlicher Paralletextur und enthalten mehr als 20% [[Feldspat]]e. '''Orthogneise''' sind [[Metamorphose (Geologie)|Umwandlungsprodukte]] [[Magmatische Gesteine|magmatischer Gesteine]], z.B. von [[Wikipedia:Granodiorit|Granodiorit]] oder [[Granit]], dem sie im [[mineral]]ischen Aufbau noch weitgehend gleichen, aber nicht mehr dessen körnige [[Struktur]] teilen. '''Paragneise''' hingegen sind durch Metamorphose von [[Sedimentgestein|Sedimentgestein]]en ([[Sandstein]]en, [[Wikipedia:Grauwacke|Grauwacke]]n, [[Wikipedia:Arkose|Arkose]]n und [[Tonschiefer]]) entstanden.  
Als '''Gestaltpsychologie''' wird eine Richtung innerhalb der [[Psychologie]] bezeichnet, die die menschliche Wahrnehmung als Fähigkeit beschreibt, Strukturen und Ordnungsprinzipien in Sinneseindrücken auszumachen. Das Wort „Gestaltpsychologie“ kann nur bedingt als klar definierbarer wissenschaftlicher Begriff gelten; es ist zum Teil ein durch seinen Gebrauch organisch gewachsener Name für eine Anzahl ähnlicher Auffassungen. Die Gestaltpsychologien unterschiedlicher Richtung leiten sich jedoch aus einer einzigen Arbeit aus dem Jahre 1890 her, in der der Philosoph [[wikipedia:Christian von Ehrenfels|Christian von Ehrenfels]] seine Erkenntnis berichtete, die Wahrnehmung enthalte Qualitäten, die sich nicht aus der Anordnung einfacher Sinnesqualitäten ergeben. So sei die Melodie eine solche '''Gestaltqualität''', denn die Töne als Elemente der Melodie könnten durch ganz andere Töne ersetzt werden, und es wäre dennoch dieselbe Melodie, wenn nur die Anordnungsbeziehung zwischen den Tönen erhalten bliebe.


[[Quarz]], [[Granit]] und Gneis, die reich an [[Kiesel]] sind, repräsentieren die Winterkräfte der [[Erde (Planet)|Erde]] und sind mit den [[Kopf]]kräften des [[Mensch]]en verwandt.
'''Gestalttheorie''' ist ein allgemeinerer Begriff für den Ansatz, der Anfang des 20. Jahrhunderts unter der Bezeichnung [[Gestaltpsychologie]] bekannt wurde. Mit dem Begriff Gestalttheorie wird darauf verwiesen, dass es sich zwar um eine psychologische Theorie handelt, dass diese aber für sich in Anspruch nimmt, auch über die [[Psychologie]] hinaus für andere Wissenschaftszweige als [[wikipedia:Metatheorie|Metatheorie]] relevant zu sein.
[[Image:Reification.jpg|thumb|250px|Bilder, die in der phänomenalen Wahrnehmungswelt auf Grundlage von Gehirnprozessen vervollständigt werden]]


<div style="margin-left:20px">
"Die Pflanzen, die wachsen aus der
Erde heraus. Zuerst muß der Winter da sein, nachher kommt der Frühling
und der Sommer. Die locken die Pflanzen aus der Erde heraus, der
Frühling und der Sommer. Da drinnen in der Erde ist die Winterkraft.


[[Datei:GA348 335.gif|center|400px|Tafel 24 aus GA 348, S. 335]]
=== Gestaltgesetze ===
[[wikipedia:Max Wertheimer|Wertheimer]] formulierte sechs Gesetze:<ref>http://www.ch-becker.de/extern/vosem/3.html</ref><ref>http://psychologie.fernuni-hagen.de/lernportal/Externe_Materialien/Brennd_Objektwahrnehmung/Objektwahrnehmung.html#5</ref>
; Gesetz der Nähe [[Datei:Gestalt_proximity.svg|mini|hochkant|Gesetz der Nähe]]
: Elemente mit geringen Abständen zueinander werden als zusammengehörig wahrgenommen.
; Gesetz der Ähnlichkeit [[Datei:Gestalt_similarity.svg|mini|hochkant|Gesetz der Ähnlichkeit]]
: Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als einander unähnliche.
; Gesetz der guten Gestalt (oder Einfachheit bzw. Prägnanz)
: Es werden bevorzugt Gestalten wahrgenommen, die in einer einprägsamen ([[Prägnanztendenz]]) und einfachen Struktur (= „Gute Gestalt“) resultieren.
; Gesetz der guten Fortsetzung (oder der durchgehenden Linie)
: Linien werden immer so gesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg. Kreuzen sich zwei Linien, so gehen wir nicht davon aus, dass der Verlauf der Linien an dieser Stelle einen Knick macht, sondern wir sehen zwei gerade durchgehende Linien.
; [[Datei:Nocube.svg|mini|hochkant|Die Kanten des Würfels sind imaginär; sie werden von unserem Gehirn nach dem ''Gesetz der Geschlossenheit'' erzeugt]]
; Gesetz der Geschlossenheit
: Es werden bevorzugt Strukturen wahrgenommen, die eher geschlossen als offen wirken.
; Gesetz des gemeinsamen Schicksals
: Zwei oder mehrere sich gleichzeitig in eine Richtung bewegende Elemente werden als eine Einheit oder Gestalt wahrgenommen.


Dadurch knollt sich die Pflanze, hat ihre Wurzelkraft. Dann kommt
Zusätzlich zu diesen von Wertheimer formulierten Gesetzen fand Stephen Palmer in den 1990er Jahren drei weitere Gestaltgesetze:<ref>Stephen E. Palmer: ''Vision Science''. MIT Press, Cambridge (USA) 1999, ISBN 978-0262161831.</ref>
die Sommerkraft; die Pflanze wird herausgelockt. Ja, das kommt alles
; Gesetz der gemeinsamen Region
von der Erdenumgebung, daß die Pflanzen da herausgelockt werden.
: Elemente in abgegrenzten Gebieten werden als zusammengehörig empfunden.
Da sitzen die Metalle drin, sagen wir, da sitzt Kupfer drin. Die Sonne
; Gesetz der Gleichzeitigkeit
konnte nichts anderes tun, als eine Pflanze, die in der Erde sitzt, herauslocken.
: Elemente, die sich gleichzeitig verändern, werden als zusammengehörig empfunden.
Dann wehrt sich die Pflanze gegen die Venuskräfte, wenn sie
; Gesetz der verbundenen Elemente
einmal herausgelockt ist. Von der Winterkraft der Erde und der Sommerkraft
: Verbundene Elemente werden als ein Objekt empfunden.
der ganzen Welt wächst zusammen diese Pflanze.
Ja, meine Herren, aber der Mensch muß ja diese Winterkraft im
Kopfe drinnen haben, denn bei ihm wächst ja immerfort das ganze
Jahr - zum Beispiel das kleine Kind kann das ganze Jahr durch geboren
werden -, bei ihm wächst immerfort diese Wurzel der Nerven nach
 
[[Datei:GA348 336.gif|center|300px|Tafel 24 aus GA 348, S. 336]]
 
unten, und der Mensch muß also diese Winterkraft im Winter und im
Sommer im Kopf haben. Heute kann er im Sommer nicht von außen
die Winterkraft im Kopfe haben. Das heißt also, der Mensch muß einmal
in früheren Zeiten, als er noch so war, wie ich es Ihnen erzählt
habe, in dem Urbrei, in dem die Erde noch mit den anderen Planeten
war, diese Winterkraft aufgenommen haben und hat sie eben bis heute
vererbt. Also er hat die Winterkraft in seinem Kopfe aus sehr alten
Zeiten. Der Kopf des Menschen ist eigentlich in alten Zeiten schon gemacht
worden und bis heute so geblieben, wie er ist. Da kommen wir
wieder darauf, daß der Kopf des Menschen verwandt sein muß mit
demjenigen, was m alten Zeiten auf der Erde entstanden ist und heute
auf der Erde schon ganz verhärtet ist.
 
Nun, gehen Sie hinaus ins Urgebirge, in die Mittelschweiz, so finden
Sie da ganz besonders Granit und Gneis. In diesem Granit und Gneis
ist der wirksamste Stoff die Kieselsäure, die dann im Quarz für sich ist,
Kieselsäure, Kiesel. Das ist also der älteste Stoff der Erde auch. Das
muß verwandt sein mit den menschlichen Kopfkräften. Daher kann
man Kopfkrankheiten am leichtesten heilen, wenn man Heilmittel
macht aus Kiesel, weil man da dem Kopf des Menschen beikommt.
Denn in der Zeit, als der Kiesel noch eine besondere Rolle auf Erden
gespielt hat, noch im Urbrei drinnen war, nicht so hart war - heute ist
er hart in Granit und Gneis drinnen -, damals aber, als der Kiesel noch
wie Flüssigkeit dahinfloß, da sind die Kräfte, die heute im menschlichen
Kopfe sind, gebildet worden - die Winterkräfte - und haben
sich erhalten." {{Lit|{{G|348|335ff}}}}
</div>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Liste der Gesteine}}
== Anmerkungen ==
* {{WikipediaDE|Liste der Gesteine nach Genese}}
<references/>
* {{WikipediaDE|Metamorphes Gestein}}
* {{WikipediaDE|Gneis}}
 
== Literaturhinweise ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}


== Literatur ==
{{GA}}
{{GA}}
 
{{wikipedia}}
[[Kategorie:Umwandlungsgestein|H]]
[[Kategorie:Wahrnehmung]][[Kategorie:Denken]][[Kategorie:Wissenschaft]][[Kategorie:Philosophie]][[Kategorie:Erkenntnistheorie]]

Version vom 4. Juli 2015, 22:55 Uhr

Nach längerer Betrachtung „kippt“ der Würfel. Man hat dieses Kippen als Gestaltwechsel bezeichnet

Als Gestaltpsychologie wird eine Richtung innerhalb der Psychologie bezeichnet, die die menschliche Wahrnehmung als Fähigkeit beschreibt, Strukturen und Ordnungsprinzipien in Sinneseindrücken auszumachen. Das Wort „Gestaltpsychologie“ kann nur bedingt als klar definierbarer wissenschaftlicher Begriff gelten; es ist zum Teil ein durch seinen Gebrauch organisch gewachsener Name für eine Anzahl ähnlicher Auffassungen. Die Gestaltpsychologien unterschiedlicher Richtung leiten sich jedoch aus einer einzigen Arbeit aus dem Jahre 1890 her, in der der Philosoph Christian von Ehrenfels seine Erkenntnis berichtete, die Wahrnehmung enthalte Qualitäten, die sich nicht aus der Anordnung einfacher Sinnesqualitäten ergeben. So sei die Melodie eine solche Gestaltqualität, denn die Töne als Elemente der Melodie könnten durch ganz andere Töne ersetzt werden, und es wäre dennoch dieselbe Melodie, wenn nur die Anordnungsbeziehung zwischen den Tönen erhalten bliebe.

Gestalttheorie ist ein allgemeinerer Begriff für den Ansatz, der Anfang des 20. Jahrhunderts unter der Bezeichnung Gestaltpsychologie bekannt wurde. Mit dem Begriff Gestalttheorie wird darauf verwiesen, dass es sich zwar um eine psychologische Theorie handelt, dass diese aber für sich in Anspruch nimmt, auch über die Psychologie hinaus für andere Wissenschaftszweige als Metatheorie relevant zu sein.

Bilder, die in der phänomenalen Wahrnehmungswelt auf Grundlage von Gehirnprozessen vervollständigt werden


Gestaltgesetze

Wertheimer formulierte sechs Gesetze:[1][2]

Gesetz der Nähe
Gesetz der Nähe
Elemente mit geringen Abständen zueinander werden als zusammengehörig wahrgenommen.
Gesetz der Ähnlichkeit
Gesetz der Ähnlichkeit
Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als einander unähnliche.
Gesetz der guten Gestalt (oder Einfachheit bzw. Prägnanz)
Es werden bevorzugt Gestalten wahrgenommen, die in einer einprägsamen (Prägnanztendenz) und einfachen Struktur (= „Gute Gestalt“) resultieren.
Gesetz der guten Fortsetzung (oder der durchgehenden Linie)
Linien werden immer so gesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg. Kreuzen sich zwei Linien, so gehen wir nicht davon aus, dass der Verlauf der Linien an dieser Stelle einen Knick macht, sondern wir sehen zwei gerade durchgehende Linien.
Die Kanten des Würfels sind imaginär; sie werden von unserem Gehirn nach dem Gesetz der Geschlossenheit erzeugt
Gesetz der Geschlossenheit
Es werden bevorzugt Strukturen wahrgenommen, die eher geschlossen als offen wirken.
Gesetz des gemeinsamen Schicksals
Zwei oder mehrere sich gleichzeitig in eine Richtung bewegende Elemente werden als eine Einheit oder Gestalt wahrgenommen.

Zusätzlich zu diesen von Wertheimer formulierten Gesetzen fand Stephen Palmer in den 1990er Jahren drei weitere Gestaltgesetze:[3]

Gesetz der gemeinsamen Region
Elemente in abgegrenzten Gebieten werden als zusammengehörig empfunden.
Gesetz der Gleichzeitigkeit
Elemente, die sich gleichzeitig verändern, werden als zusammengehörig empfunden.
Gesetz der verbundenen Elemente
Verbundene Elemente werden als ein Objekt empfunden.

Siehe auch

Anmerkungen

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Gestaltpsychologie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.