Hochkulturen und Wissenschaftler: Unterschied zwischen den Seiten

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Die ersten '''Hochkulturen''' entstanden gegen Ende der [[Urpersische Kultur|urpersischen Zeit]] etwa ab ab 4000 v. Chr. und entfalteten sich dann sehr rasch in der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptisch-chaldäischen Zeit]], dem Zeitalter der ausreifenden [[Empfindungsseele]]. Nur aus der geistigen Arbeit an den [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensgliedern]], verbunden mit einem Verlust der natürlichen [[Hellsehen|Hellsichtigkeit]] in weiten Teilen der Bevölkerung, konnte aus innerer Notwendigkeit eine komplexe äußere [[Kultur]] entstehen. Hochkulturen entwickelten sich, abgesehen von den mittel- und südamerikanischen, vornehmlich an großen Flüssen. So etwa die [[Wikipedia:Altes Ägypten|Ägyptische Kultur]] am [[Wikipedia:Nil|Nil]], die [[Wikipedia:Mesopotamien|mesopotamischen]] Reiche im [[Wikipedia:Fruchtbarer Halbmond|fruchtbaren Halbmond]] zwischen [[Wikipedia:Euphrat|Euphrat]] und [[Wikipedia:Tigris|Tigris]], die [[Wikipedia:Chinesische Kultur|chinesische Kultur]] am [[Wikipedia:Gelber Fluss|Gelben Fluss]], die [[Wikipedia:Oasenkultur|Oasenkultur]] am [[Wikipedia:Oxus|Oxus]] in [[Wikipedia:Zentralasien|Zentralasien]] und die [[Wikipedia:Indus-Kultur|Harappa-Kultur]] am [[Wikipedia:Indus|Indus]]. Ab etwa 3000 v. Chr. blühte die Kultur der [[Wikipedia:Maya|Maya]] in [[Wikipedia:Mittelamerika|Mittelamerika]] auf.
'''Wissenschaftler''' (in Österreich und der Schweiz auch '''Wissenschafter''') oder '''Forscher''' sind Personen, die sich systematisch mit [[Wissenschaft]] und ihrer Weiterentwicklung beschäftigen. Dies muss nicht hauptberuflich geschehen – siehe [[Privatgelehrter]], [[Privatdozent]] oder Forschung in Bereichen wie [[Amateurastronomie]] oder [[Speläologie]]. Im Regelfall haben Wissenschaftler eine abgeschlossene [[Hochschulbildung]] und sind als [[Forscher]] tätig, häufig auch als [[Hochschullehrer]].


Von den früheren, geistig durchaus hochstehenden, aber äußerlich noch weniger entfalteten Kulturen, unterscheiden sich die Hochkulturen vor allem durch ein hoch organisierte, zentrales hierarchisch geordnetes Verwaltungssystem mit größeren Städten als Herschaftssitz, Verwaltungszentrum und Handelsknoten, eine arbeitsteilige, in soziale Klassen gegliederte komplexe Gesellschaft und ein stehendes Berufsheer, eine geordnete Landwirtschaft mit Bewässerungssystemen und Voratshaltung, die Entwicklung der [[Schrift]] und einer gemeinsamen [[Volk]]ssprache, reifen [[Kunst|künstlerischen]] Leistungen, insbesonders im Bereich der [[Architektur]], der [[Bildende Kunst|bildenden Kunst]] und der [[Musik]], einem einheitlichen [[Wikipedia:Kalender|Kalender]], einer reich ausgebauten [[Religion]] und einem [[Mysterienkult|Mysterienwesen]] als geistiger Quelle.
== Bereiche ==
Die Wissenschaften lassen sich in mehrere große Bereiche einteilen wie
* [[Naturwissenschaften]]
* [[Geisteswissenschaft]]en
* [[Humanwissenschaften]]
* [[Ingenieurwissenschaften|Ingenieur-]] und [[Strukturwissenschaften]]
* [[Sozialwissenschaften|Sozial-]] und [[Wirtschaftswissenschaften]]
 
Die in ihnen wissenschaftlich tätigen Personen tragen eine entsprechende Bezeichnung wie [[Naturwissenschafter]] oder [[Geisteswissenschafter]]. Ihre Tätigkeit lässt sich zusätzlich in die Bereiche [[Grundlagenforschung]], [[Angewandte Wissenschaft|Angewandten Wissenschaften]] oder [[Forschung und Entwicklung|Entwicklung]] zuordnen. In praktischen Berufen aktive Personen wie Ärzte, Lehrer, Anwälte oder Apotheker haben zwar eine wissenschaftliche Ausbildung, werden aber, sofern sie nicht an Hochschulen oder [[Forschungsinstitut]]en tätig sind, nicht zu den Wissenschaftlern gezählt.
 
=== Naturwissenschaften ===
Innerhalb der fünf Bereiche sind für die jeweilige Tätigkeit zahlreiche Bezeichnungen gebräuchlich (deren Vielfalt in den Naturwissenschaften besonders groß ist), beispielsweise
* [[Physiker]] (Atomphysiker, Geophysiker usw.)
* [[Chemiker]] (anorganisch-technischer Chemiker, Biochemiker, Umweltchemiker usw.)
* [[Astronom]] (Astrophysiker, Planetologe usw.)
* [[Erdwissenschaft]]er, [[Geologe]], [[Geodät]], [[Geograph]] usw.
* [[Biologe]] (Molekularbiologe, Neurowissenschaftler, Genetiker usw.)
Gebiete überlappen sich jedoch auch, z. B. Physikalische Chemie, Materialwissenschaft (ebenfalls Physik und Chemie), Seismik (Erdwissenschaft und Physik).
 
=== Geisteswissenschaften ===
Auch innerhalb der Geisteswissenschaften existiert eine große Vielfalt an Forschungsbereichen, wie z. B.
die [[Philosophie]], die [[Pädagogik]], die [[Psychologie]], die [[Soziologie]], die [[Anthropologie]] oder die [[Kulturwissenschaften]].
 
== Vorwiegende Tätigkeit ==
Die vorwiegende Tätigkeit eines Wissenschaftlers kann demnach sein:
* wissenschaftliche [[Forschung]] auf seinem Gebiet oder im Übergangsbereich zu Nachbardisziplinen
* Lehrtätigkeit als [[Professor]] an einer [[Hochschule]]
* Forschung als [[Hochschulassistent|Assistent]] unter der Leitung und Anleitung eines Professors
** z. B. auch als [[Mediziner]] an einer forschenden [[Klinik]] oder einem Forschungsinstitut
* [[Angewandte Forschung]] und Entwicklung (F/E oder F&E, englisch R&D – research & development)
* Leitung und/oder [[Verwaltung]] von Institutionen für F/E bzw. von großen [[Forschungsprojekt|Projekten]].
 
== Arbeit in Organisationen ==
Die wichtigsten [[Institution]]en, an denen Wissenschaftler arbeiten, sind:
* [[Wissenschaftliche Hochschule]]n (als Professor, [[Dozent]], [[Lehrbeauftragter]], Wissenschaftlicher Assistent oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
* Außeruniversitäre Forschungsorganisationen wie die [[Max-Planck-Gesellschaft]], die [[Fraunhofer-Gesellschaft]], die [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren]], die [[Leibniz-Gemeinschaft]] oder das [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]]
* [[Akademie der Wissenschaften]], [[Bundesanstalt]]en, große [[Museum|Museen]], [[Bibliothek]]en und [[Archiv]]e
* [[Industrie]] (Abteilungen für Forschung bzw. für Entwicklung) und [[Ziviltechniker]]
 
== Schreibweise ==
''Wissenschaftler'' wird häufiger verwendet, insbesondere in der Alltagssprache und im Norden des deutschen Sprachraums, während ''Wissenschafter'' als standardsprachliche Variante in Österreich und in der Schweiz gebräuchlicher ist<ref>[http://blog.univie.ac.at/mit-l-ohne-l/ Alexandra Lenz auf univie.ac.at], 9. Dezember 2013.</ref> und von der Wissenschaft in Österreich und der Schweiz bevorzugt wird. Der Duden führt beide Schreibweisen an. Gegen das "l" wird seit [[Karl Kraus]] gern ins Treffen geführt, dass viele Wörter mit "ler" einen abwertenden Beigeschmack hätten. So spricht man z. B. zwar allgemein von einem "Sportler", niemand aber von einem "[[Gewerkschafter|Gewerkschaftler]]", "Handwerkler" oder einer "Wirtschaftlerin", und ein studentischer Dachverband nennt sich [[Deutscher Wissenschafter-Verband]] (DWV).


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Wissenschaftler}}
* {{WikipediaDE|Wissenschaftler}}
* {{WikipediaDE|Frauen in der Wissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Wissenschaftsgeschichte}}
* {{WikipediaDE|Wissenschaftssoziologie}}
* {{WikipediaDE|Liste bedeutender Wissenschaftler}}
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|Scientists|Wissenschaftler}}
* [http://www.wissenschafter.de/wirueberuns.html Deutscher Wissenschafter-Verband (DWV)]
* [http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Cspannagel/forschenlehrenoeffentlichkeit ''Forschen und Lehren in der Öffentlichkeit.'' Vortrag (Ringvorlesung mit Diskussion) von Christian Spannagel an der Universität Hamburg, 25. Mai 2009]
* [http://sciencev1.orf.at/sciencev1.orf.at/science/news/20801.html Zur Frage ''Was tun Wissenschafter eigentlich?'' Kinderprogramm der Alpbacher Technologiegespräche]
* [http://www.zbw.eu/presse/pressemitteilungen/2011_02_18.htm Leibniz-Zentrum: World Wide Wissenschaft – Wie professionell Forscher im Internet arbeiten und publizieren]
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4066567-7}}


* {{WikipediaDE|Hochkultur (Geschichtswissenschaft)}}
[[Kategorie:Wissenschaftler nach Epoche|!]]
[[Kategorie:Wissenschaftler]]


[[Kategorie:Menschheitsentwicklung]] [[Kategorie:Kultur]]
{{Wikipedia}}

Version vom 26. November 2019, 00:38 Uhr

Wissenschaftler (in Österreich und der Schweiz auch Wissenschafter) oder Forscher sind Personen, die sich systematisch mit Wissenschaft und ihrer Weiterentwicklung beschäftigen. Dies muss nicht hauptberuflich geschehen – siehe Privatgelehrter, Privatdozent oder Forschung in Bereichen wie Amateurastronomie oder Speläologie. Im Regelfall haben Wissenschaftler eine abgeschlossene Hochschulbildung und sind als Forscher tätig, häufig auch als Hochschullehrer.

Bereiche

Die Wissenschaften lassen sich in mehrere große Bereiche einteilen wie

Die in ihnen wissenschaftlich tätigen Personen tragen eine entsprechende Bezeichnung wie Naturwissenschafter oder Geisteswissenschafter. Ihre Tätigkeit lässt sich zusätzlich in die Bereiche Grundlagenforschung, Angewandten Wissenschaften oder Entwicklung zuordnen. In praktischen Berufen aktive Personen wie Ärzte, Lehrer, Anwälte oder Apotheker haben zwar eine wissenschaftliche Ausbildung, werden aber, sofern sie nicht an Hochschulen oder Forschungsinstituten tätig sind, nicht zu den Wissenschaftlern gezählt.

Naturwissenschaften

Innerhalb der fünf Bereiche sind für die jeweilige Tätigkeit zahlreiche Bezeichnungen gebräuchlich (deren Vielfalt in den Naturwissenschaften besonders groß ist), beispielsweise

Gebiete überlappen sich jedoch auch, z. B. Physikalische Chemie, Materialwissenschaft (ebenfalls Physik und Chemie), Seismik (Erdwissenschaft und Physik).

Geisteswissenschaften

Auch innerhalb der Geisteswissenschaften existiert eine große Vielfalt an Forschungsbereichen, wie z. B. die Philosophie, die Pädagogik, die Psychologie, die Soziologie, die Anthropologie oder die Kulturwissenschaften.

Vorwiegende Tätigkeit

Die vorwiegende Tätigkeit eines Wissenschaftlers kann demnach sein:

  • wissenschaftliche Forschung auf seinem Gebiet oder im Übergangsbereich zu Nachbardisziplinen
  • Lehrtätigkeit als Professor an einer Hochschule
  • Forschung als Assistent unter der Leitung und Anleitung eines Professors
    • z. B. auch als Mediziner an einer forschenden Klinik oder einem Forschungsinstitut
  • Angewandte Forschung und Entwicklung (F/E oder F&E, englisch R&D – research & development)
  • Leitung und/oder Verwaltung von Institutionen für F/E bzw. von großen Projekten.

Arbeit in Organisationen

Die wichtigsten Institutionen, an denen Wissenschaftler arbeiten, sind:

Schreibweise

Wissenschaftler wird häufiger verwendet, insbesondere in der Alltagssprache und im Norden des deutschen Sprachraums, während Wissenschafter als standardsprachliche Variante in Österreich und in der Schweiz gebräuchlicher ist[1] und von der Wissenschaft in Österreich und der Schweiz bevorzugt wird. Der Duden führt beide Schreibweisen an. Gegen das "l" wird seit Karl Kraus gern ins Treffen geführt, dass viele Wörter mit "ler" einen abwertenden Beigeschmack hätten. So spricht man z. B. zwar allgemein von einem "Sportler", niemand aber von einem "Gewerkschaftler", "Handwerkler" oder einer "Wirtschaftlerin", und ein studentischer Dachverband nennt sich Deutscher Wissenschafter-Verband (DWV).

Siehe auch

Weblinks

 Wiktionary: Wissenschaftler – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Wissenschaftler - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Wissenschaftler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.