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Hochkulturen und Wissenschaftler: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Wissenschaftler''' (in Österreich und der Schweiz auch '''Wissenschafter''') oder '''Forscher''' sind Personen, die sich systematisch mit [[Wissenschaft]] und ihrer Weiterentwicklung beschäftigen. Dies muss nicht hauptberuflich geschehen – siehe [[Privatgelehrter]], [[Privatdozent]] oder Forschung in Bereichen wie [[Amateurastronomie]] oder [[Speläologie]]. Im Regelfall haben Wissenschaftler eine abgeschlossene [[Hochschulbildung]] und sind als [[Forscher]] tätig, häufig auch als [[Hochschullehrer]]. | |||
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Die in ihnen wissenschaftlich tätigen Personen tragen eine entsprechende Bezeichnung wie [[Naturwissenschafter]] oder [[Geisteswissenschafter]]. Ihre Tätigkeit lässt sich zusätzlich in die Bereiche [[Grundlagenforschung]], [[Angewandte Wissenschaft|Angewandten Wissenschaften]] oder [[Forschung und Entwicklung|Entwicklung]] zuordnen. In praktischen Berufen aktive Personen wie Ärzte, Lehrer, Anwälte oder Apotheker haben zwar eine wissenschaftliche Ausbildung, werden aber, sofern sie nicht an Hochschulen oder [[Forschungsinstitut]]en tätig sind, nicht zu den Wissenschaftlern gezählt. | |||
=== Naturwissenschaften === | |||
Innerhalb der fünf Bereiche sind für die jeweilige Tätigkeit zahlreiche Bezeichnungen gebräuchlich (deren Vielfalt in den Naturwissenschaften besonders groß ist), beispielsweise | |||
* [[Physiker]] (Atomphysiker, Geophysiker usw.) | |||
* [[Chemiker]] (anorganisch-technischer Chemiker, Biochemiker, Umweltchemiker usw.) | |||
* [[Astronom]] (Astrophysiker, Planetologe usw.) | |||
* [[Erdwissenschaft]]er, [[Geologe]], [[Geodät]], [[Geograph]] usw. | |||
* [[Biologe]] (Molekularbiologe, Neurowissenschaftler, Genetiker usw.) | |||
Gebiete überlappen sich jedoch auch, z. B. Physikalische Chemie, Materialwissenschaft (ebenfalls Physik und Chemie), Seismik (Erdwissenschaft und Physik). | |||
=== Geisteswissenschaften === | |||
Auch innerhalb der Geisteswissenschaften existiert eine große Vielfalt an Forschungsbereichen, wie z. B. | |||
die [[Philosophie]], die [[Pädagogik]], die [[Psychologie]], die [[Soziologie]], die [[Anthropologie]] oder die [[Kulturwissenschaften]]. | |||
== Vorwiegende Tätigkeit == | |||
Die vorwiegende Tätigkeit eines Wissenschaftlers kann demnach sein: | |||
* wissenschaftliche [[Forschung]] auf seinem Gebiet oder im Übergangsbereich zu Nachbardisziplinen | |||
* Lehrtätigkeit als [[Professor]] an einer [[Hochschule]] | |||
* Forschung als [[Hochschulassistent|Assistent]] unter der Leitung und Anleitung eines Professors | |||
** z. B. auch als [[Mediziner]] an einer forschenden [[Klinik]] oder einem Forschungsinstitut | |||
* [[Angewandte Forschung]] und Entwicklung (F/E oder F&E, englisch R&D – research & development) | |||
* Leitung und/oder [[Verwaltung]] von Institutionen für F/E bzw. von großen [[Forschungsprojekt|Projekten]]. | |||
== Arbeit in Organisationen == | |||
Die wichtigsten [[Institution]]en, an denen Wissenschaftler arbeiten, sind: | |||
* [[Wissenschaftliche Hochschule]]n (als Professor, [[Dozent]], [[Lehrbeauftragter]], Wissenschaftlicher Assistent oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter) | |||
* Außeruniversitäre Forschungsorganisationen wie die [[Max-Planck-Gesellschaft]], die [[Fraunhofer-Gesellschaft]], die [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren]], die [[Leibniz-Gemeinschaft]] oder das [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|DLR]] | |||
* [[Akademie der Wissenschaften]], [[Bundesanstalt]]en, große [[Museum|Museen]], [[Bibliothek]]en und [[Archiv]]e | |||
* [[Industrie]] (Abteilungen für Forschung bzw. für Entwicklung) und [[Ziviltechniker]] | |||
== Schreibweise == | |||
''Wissenschaftler'' wird häufiger verwendet, insbesondere in der Alltagssprache und im Norden des deutschen Sprachraums, während ''Wissenschafter'' als standardsprachliche Variante in Österreich und in der Schweiz gebräuchlicher ist<ref>[http://blog.univie.ac.at/mit-l-ohne-l/ Alexandra Lenz auf univie.ac.at], 9. Dezember 2013.</ref> und von der Wissenschaft in Österreich und der Schweiz bevorzugt wird. Der Duden führt beide Schreibweisen an. Gegen das "l" wird seit [[Karl Kraus]] gern ins Treffen geführt, dass viele Wörter mit "ler" einen abwertenden Beigeschmack hätten. So spricht man z. B. zwar allgemein von einem "Sportler", niemand aber von einem "[[Gewerkschafter|Gewerkschaftler]]", "Handwerkler" oder einer "Wirtschaftlerin", und ein studentischer Dachverband nennt sich [[Deutscher Wissenschafter-Verband]] (DWV). | |||
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* [http://www.wissenschafter.de/wirueberuns.html Deutscher Wissenschafter-Verband (DWV)] | |||
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* [http://sciencev1.orf.at/sciencev1.orf.at/science/news/20801.html Zur Frage ''Was tun Wissenschafter eigentlich?'' Kinderprogramm der Alpbacher Technologiegespräche] | |||
* [http://www.zbw.eu/presse/pressemitteilungen/2011_02_18.htm Leibniz-Zentrum: World Wide Wissenschaft – Wie professionell Forscher im Internet arbeiten und publizieren] | |||
== Einzelnachweise == | |||
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Version vom 26. November 2019, 00:38 Uhr
Wissenschaftler (in Österreich und der Schweiz auch Wissenschafter) oder Forscher sind Personen, die sich systematisch mit Wissenschaft und ihrer Weiterentwicklung beschäftigen. Dies muss nicht hauptberuflich geschehen – siehe Privatgelehrter, Privatdozent oder Forschung in Bereichen wie Amateurastronomie oder Speläologie. Im Regelfall haben Wissenschaftler eine abgeschlossene Hochschulbildung und sind als Forscher tätig, häufig auch als Hochschullehrer.
Bereiche
Die Wissenschaften lassen sich in mehrere große Bereiche einteilen wie
- Naturwissenschaften
- Geisteswissenschaften
- Humanwissenschaften
- Ingenieur- und Strukturwissenschaften
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Die in ihnen wissenschaftlich tätigen Personen tragen eine entsprechende Bezeichnung wie Naturwissenschafter oder Geisteswissenschafter. Ihre Tätigkeit lässt sich zusätzlich in die Bereiche Grundlagenforschung, Angewandten Wissenschaften oder Entwicklung zuordnen. In praktischen Berufen aktive Personen wie Ärzte, Lehrer, Anwälte oder Apotheker haben zwar eine wissenschaftliche Ausbildung, werden aber, sofern sie nicht an Hochschulen oder Forschungsinstituten tätig sind, nicht zu den Wissenschaftlern gezählt.
Naturwissenschaften
Innerhalb der fünf Bereiche sind für die jeweilige Tätigkeit zahlreiche Bezeichnungen gebräuchlich (deren Vielfalt in den Naturwissenschaften besonders groß ist), beispielsweise
- Physiker (Atomphysiker, Geophysiker usw.)
- Chemiker (anorganisch-technischer Chemiker, Biochemiker, Umweltchemiker usw.)
- Astronom (Astrophysiker, Planetologe usw.)
- Erdwissenschafter, Geologe, Geodät, Geograph usw.
- Biologe (Molekularbiologe, Neurowissenschaftler, Genetiker usw.)
Gebiete überlappen sich jedoch auch, z. B. Physikalische Chemie, Materialwissenschaft (ebenfalls Physik und Chemie), Seismik (Erdwissenschaft und Physik).
Geisteswissenschaften
Auch innerhalb der Geisteswissenschaften existiert eine große Vielfalt an Forschungsbereichen, wie z. B. die Philosophie, die Pädagogik, die Psychologie, die Soziologie, die Anthropologie oder die Kulturwissenschaften.
Vorwiegende Tätigkeit
Die vorwiegende Tätigkeit eines Wissenschaftlers kann demnach sein:
- wissenschaftliche Forschung auf seinem Gebiet oder im Übergangsbereich zu Nachbardisziplinen
- Lehrtätigkeit als Professor an einer Hochschule
- Forschung als Assistent unter der Leitung und Anleitung eines Professors
- Angewandte Forschung und Entwicklung (F/E oder F&E, englisch R&D – research & development)
- Leitung und/oder Verwaltung von Institutionen für F/E bzw. von großen Projekten.
Arbeit in Organisationen
Die wichtigsten Institutionen, an denen Wissenschaftler arbeiten, sind:
- Wissenschaftliche Hochschulen (als Professor, Dozent, Lehrbeauftragter, Wissenschaftlicher Assistent oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
- Außeruniversitäre Forschungsorganisationen wie die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die Leibniz-Gemeinschaft oder das DLR
- Akademie der Wissenschaften, Bundesanstalten, große Museen, Bibliotheken und Archive
- Industrie (Abteilungen für Forschung bzw. für Entwicklung) und Ziviltechniker
Schreibweise
Wissenschaftler wird häufiger verwendet, insbesondere in der Alltagssprache und im Norden des deutschen Sprachraums, während Wissenschafter als standardsprachliche Variante in Österreich und in der Schweiz gebräuchlicher ist[1] und von der Wissenschaft in Österreich und der Schweiz bevorzugt wird. Der Duden führt beide Schreibweisen an. Gegen das "l" wird seit Karl Kraus gern ins Treffen geführt, dass viele Wörter mit "ler" einen abwertenden Beigeschmack hätten. So spricht man z. B. zwar allgemein von einem "Sportler", niemand aber von einem "Gewerkschaftler", "Handwerkler" oder einer "Wirtschaftlerin", und ein studentischer Dachverband nennt sich Deutscher Wissenschafter-Verband (DWV).
Siehe auch
- Kategorie:Wissenschaftler - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Wissenschaftler - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Frauen in der Wissenschaft - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Wissenschaftsgeschichte - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Wissenschaftssoziologie - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste bedeutender Wissenschaftler - Artikel in der deutschen Wikipedia
Weblinks
- Deutscher Wissenschafter-Verband (DWV)
- Forschen und Lehren in der Öffentlichkeit. Vortrag (Ringvorlesung mit Diskussion) von Christian Spannagel an der Universität Hamburg, 25. Mai 2009
- Zur Frage Was tun Wissenschafter eigentlich? Kinderprogramm der Alpbacher Technologiegespräche
- Leibniz-Zentrum: World Wide Wissenschaft – Wie professionell Forscher im Internet arbeiten und publizieren
Einzelnachweise
- ↑ Alexandra Lenz auf univie.ac.at, 9. Dezember 2013.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Wissenschaftler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |