Ideal und Gestein: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Ideal''' (von [[lat.]] ''idealis'', von {{ELSalt|ιδέα}} ''idea'' [[Idee]]) ist, etwa im Sinn der [[platon]]ischen [[Ideenlehre]], das [[wesen]]hafte [[geist]]ige [[Urbild]] einer äußeren [[Erscheinung]], sei es einer [[Sache]] oder einer [[Handlung]].
[[Datei:Granit strzelinski2.JPG|thumb|300px|Nahaufnahme des typischen mittelkörnigen ''[[Wikipedia:Strzelin|Strehlener Granits]]'' (Polen)]]
[[Datei:kreislauf der gesteine.png|mini|300px||Der Kreislauf der Gesteine]]
[[Datei:Kehlstein verkarsteter dachsteinkalk.jpg|miniatur|300px|Verkarsteter [[Wikipedia:Dachsteinkalk|Dachsteinkalk]], Kehlstein (Berchtesgaden)]]
'''Gesteine''' sind mit freiem Auge einheitlich wirkende, mikroskopisch jedoch meist heterogene, aus einer oder mehreren [[Mineral]]arten oder [[Glas|Gläsern]] bestehende Aggregate, die die [[Wikipedia:Erdkruste|Erdkruste]] und den [[Wikipedia:Erdmantel|Erdmantel]], aber auch die Gesteinshülle anderer [[Planet]]en und [[Mond]]e aufbauen. Die weitaus meisten gesteinsbildenden Minerale sind [[Wikipedia:Silikate|Silikate]], vor allem [[Feldspat]]e, [[Glimmer]] und [[Olivin]] oder [[Wikipedia:Amphibolgruppe|Amphibole]] (Hornblende), aber auch reiner [[Quarz]]; nur ein weitaus geringerer Teil besteht aus [[Wikipedia:Carbonate|Carbonate]]n wie [[Wikipedia:Calcit|Calcit]], [[Wikipedia:Aragonit|Aragonit]] oder [[Wikipedia:Dolomit|Dolomit]] (→ [[Kalk]]).
 
== Gesteinskreislauf ==
 
Heute geht man davon aus, dass die Gesteine einem beständigen '''Gesteinskreislauf''' unterliegen, der in Zyklen von durchschnittlich 200 Millionen Jahren<ref>Es sind aber auch große Abweichungen von diesem Durchschnittswert bekannt.</ref> abläuft und durch [[Wikipedia:Geodynamik|geodynamische Prozesse]] wie [[Wikipedia:Verwitterung|Verwitterung]] und [[Wikipedia:Erosion (Geologie)|Erosion]], Aufschmelzung ([[Wikipedia:Anatexis|Anatexis]]) oder [[Wikipedia:Erstarrung|Erstarrung]] bzw. [[Kristall]]isation, [[Wikipedia:Diagenese|Diagenese]] (Verfestigung), [[Gesteinsmetamorphose]] oder [[Wikipedia:Sedimentation|Sedimentation]] angetrieben wird und in engem Zusammenhang mit der [[Wikipedia:Plattentektonik|Plattentektonik]] steht.
 
== Gesteinsbildung ==
 
Nach Art der '''Gesteinsbildung''' ('''Lithogenese''', {{ELSalt|λίθος}} ''lithos'' „Stein, Fels, Gestein“ oder '''Petrogenese''', {{polytonisch|πέτρος}} ''petros'' „Stein“) werden drei hauptsächliche ''Gesteinsklassen'' oder ''Gesteinsarten'' unterschieden:
 
* '''Magmatische Gesteine''' ('''Magmatite''') entstehen, wenn das [[Magma]] aus dem [[Erdinneres|Erdinneren]] erkaltet und dadurch erstarrt und auskristallisiert. Erstarrt das Gestein an der [[Erdoberfläche]], wird es als '''Vulkanit'''  oder auch als '''vulkanisches Gestein''', '''Ergussgestein''', '''Eruptivgestein''', '''Effusivgestein''' oder '''Extrusivgestein''' bezeichnet; die wichtigsten Vulkanite sind:  [[Basalt]], [[Wikipedia:Andesit|Andesit]] und [[Wikipedia:Trachyt|Trachyt]]. Findet die Erstarrung bereits in Tiefen von 5 bis 20 km statt, spricht man von '''Plutoniten''' oder '''Tiefengestein'''. Typische Plutonite sind (geordnet nach der Kristallisationsreihenfolge, die zugleich zunehmendem Silikat-Gehalt entspricht): [[Wikipedia:Peridotit|Peridotit]] → [[Wikipedia:Gabbro|Gabbro]] → [[Wikipedia:Diorit|Diorit]] → [[Wikipedia:Syenit|Syenit]] → [[Wikipedia:Granodiorit|Granodiorit]] → [[Granit]] → [[Wikipedia:Alkalifeldspatgranit|Alkalifeldspatgranit]].
 
* '''Metamorphe Gesteine''' ('''Metamophite''', '''Umwandlungsgesteine'''), wie etwa [[Gneis|Gneise]] oder [[Schiefer]], entstehen durch [[Gesteinsmetamorphose|Metamorphose]] verschiedenster anderer Gesteinstypen bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in tieferen Schichten der [[Wikipedia:Erdkruste|Erdkruste]], wobei bei dieser Umwandlung der feste Zustand beibehalten wird.
 
* '''Sedimentgesteine''' bilden sich durch die Ablagerung der Verwitterungsprodukte anderer Gesteine.
 
Einen Sonderfall bilden die [[Meteorit]]e. Sie enthalten zahlreiche [[Mineral]]e, die sich in den terrestrischen Gesteinen nicht finden und als Reste aus einer frühen Entwicklungsphase unseres [[Sonnensystem]]s angesehen werden.
 
Aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht ist die ''Gesteinsbildung'' die Folge eines Verdorrungs-, Vertrocknungs- und Zerstörungsprozesses, dem die [[Erde (Planet)|Erde]], die einstmals als Ganzes ein [[Lebewesen|lebendiges Wesen]] war, schon seit langer Zeit unterliegt.
 
<div style="margin-left:20px">
"Die
Sachen sind so - zum Beispiel über den Fortgang unserer Erdenentwickelung
-, daß die Erde einst, ehe Organismen waren, sich nicht in
jenem phantastischen Zustand befand, wo der Granit feuerflüssig war,
sondern wo die ganze Erde durchzogen war von ähnlicher Tätigkeit
wie zum Beispiel beim Menschen, wenn er denkt. Dieser Zersetzungsprozeß
wurde einst eingeleitet, und dadurch kam das zustande, daß
man sagen kann: Von dem Erdenorganismus fielen wie ein Regen heraus
die chemischen Stoffe, die heute der Organismus nicht mehr enthält,
also zum Beispiel die Stoffe, aus denen der Granit besteht. Das
sickerte herunter, und im wesentlichen waren es diese Zerstörungsprozesse,
die im Verein mit dem Chemismus der Erde jene Möglichkeit
hervorriefen, daß der Granit entstand als fester Mutterboden der
Erde. - Aber damals wurde schon ein Zersetzungsprozeß eingeleitet,
und was heute ist, muß die Folge sein. Unsere mineralischen Prozesse
sind Folgen jenes Zersetzungsprozesses, der in gerader Linie fortgeht." {{Lit|{{G|127|70}}}}
</div>
 
Das [[Leben]], das am Anfang der [[Erdentwicklung]] die ganze Erde durchzog, ist [[Kosmos|kosmisch]]-[[ätherisch]]en Ursprungs. Aus diesem Gesamtleben der Erde, aus dem sich die Gesteine als tote Schlacke abgesondert haben, sind erst nach und nach die Einzellebewesen entstanden.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Ideale müssen, wenn sie Wert haben sollen, so
"Aber dieses Leben kommt nicht von der Erde, das kommt vom
tief in der geistigen Welt begründet sein wie Naturgesetze
Weltenraum. Also wir können sagen: Das Leben kommt aus dem
in der bloß natürlichen Welt. Gesetze der Entwickelung
Weltenraum. Und darauf beruht es auch, daß, was ich Ihnen schon
müssen solche wahren Ideale sein. Sonst entspringen
einmal gesagt habe, wenn sich das Ei im Mutterleibe bildet, der Mutterleib
sie aus einer wertlosen Schwärmerei und Phantasie
nur die Substanz hergibt. Dasjenige, was auf das Ei wirkt, das ist
und können niemals Verwirklichung finden. Alle
der ganze Weltenraum. Der belebt das Ei. Sehen Sie, so wirkt in alle
großen Ideale der Weltgeschichte im weitesten Sinne sind
dem, was lebt, der ganze Weltenraum drinnen.
aus schauender Erkenntnis hervorgegangen. Denn zuletzt
 
stammen alle diese großen Ideale von den großen Geheimforschern
Wenn man die Pflanze ansieht, so wächst sie zunächst unter der
oder Eingeweihten, und die Kleineren, die mitarbeiten
Erde. Das wäre die Erde (es wird gezeichnet), da drinnen wächst die
an dem Menschheitsbau, richten sich entweder
Pflanze. Aber diese Erde, die ist ja nicht eine gleichgültige Masse, sondern
bewußt oder — allermeistem — ''unbewußt'' nach den von
diese Erde ist eigentlich etwas ganz Wunderbares. In dieser Erde
den Geheimforschern bestimmten Angaben. Alles Unbewußte
sind allerlei Substanzen. Aber in alten Zeiten waren drei Substanzen
hat zuletzt nämlich doch in einem Bewußten
ganz besonders wichtig in dieser Erde. Das eine ist eine Substanz, die
seinen Ursprung. Der Maurer, der an einem Hause
man Glimmer nennt. Man findet ihn heute in der Pflanze nur wenig;
arbeitet, richtet sich «unbewußt» nach Dingen, die anderen
 
bewußt sind, welche den Ort bestimmt haben, an
[[Datei:GA349 018.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 349, S 18]]
dem das Haus gebaut werden soll, den Stil, in dem es
 
errichtet werden soll und so weiter. Aber auch diesem
aber trotzdem er so wenig in der Pflanze gefunden wird, ist er außerordentlich
Bestimmen von Ort und Stil liegt etwas zugrunde, was
wichtig. Sie können sich vielleicht erinnern, wenn Sie schon
den Bestimmern unbewußt bleibt, andern aber ''bewußt'' ist
Glimmerblättchen gesehen haben, der Glimmer ist bläschenförmig,
oder bewußt war. Ein Künstler zum Beispiel weiß, warum
kleine Blättchen, die manchmal wie durchsichtig sind. Und die Erde
der betreffende Stil dort eine gerade, dort eine gewundene
war einmal von solchen Glimmerblättchen durchzogen. Die gingen in
Linie verlangt und so weiter. Der, welcher den Stil
der Richtung (siehe Zeichnung). Als die Erde noch weich war, waren
zu seinem Hause verwendet, bringt sich dieses «Warum»
da einfach solche Kräfte. Und dem standen gegenüber andere Kräfte;
vielleicht nicht zum Bewußtsein. — Es ist ebenso auch
die gingen jetzt so (siehe Zeichnung), so daß man ein richtiges Gitter
mit den großen Vorgängen in der Welt- und Menschheitsentwickelung.
hatte in der Erde. Und diese anderen Kräfte, die sind heute im Quarz,
Hinter denen, welche auf einem bestimmten
im Kiesel enthalten. Und dazwischen gibt es noch einen anderen Stoff
Gebiete arbeiten, stehen höhere bewußtere Arbeiter,
in der Hauptsache, das ist der Ton. Und dieser Ton, der verbindet
und so geht die Stufenleiter der Bewußtheit auf- und abwärts.
diese beiden, der füllt gleichsam das Gitter aus. Man nennt ihn [[Feldspat]]
— Hinter den Alltagsmenschen stehen die Erfinder,
als Gestein. So daß man einstmals die Erde in der Hauptsache
Künstler, Forscher und so weiter. Hinter diesen stehen
aus diesen drei Gesteinssorten bestehend hatte. Aber es war alles
die geheimwissenschaftlichen Eingeweihten — und hinter
weich, breiig. Da war der Glimmer, der eigentlich sich bemüht hat,
diesen stehen übermenschliche Wesen." {{Lit|{{G|011|135f}}}}
die Erde blättchenförmig zu machen, so daß die Erde in horizontaler
Richtung blättchenförmig gewesen wäre. Dann war der Kiesel drinnen,
der so gestrahlt hat. Und dann war der Feldspat da, der beide miteinander
verkittet hat.
 
Diese hauptsächlichsten Bestandteile finden wir heute, wenn wir die
Tonerde nehmen, die auf dem Felde überall ist. Diese drei Stoffe waren
in der Erde einstmals durcheinandergemischt. Heute sind diese drei
Stoffe im Gebirge draußen zu finden. Wenn wir ein Stück Granit nehmen,
so ist das ganz körnig. Da sind lauter solche Splitter drinnen;
diese Splitter sind zersplitterte Glimmerblättchen. Dann sind ganz
harte Körner drinnen; das ist der Kiesel. Und dann sind verbindende
Körner drinnen; das ist der Feldspat. Diese drei Stoffe sind zermürbt,
 
[[Datei:GA349 019.gif|center|200px|Zeichnung aus GA 349, S 19]]
 
körnig gemacht, und man findet sie heute im Gebirge draußen. Sie bilden
die Grundmassen des härtesten Gebirges. Sie sind also, seitdem
die Erde weich war, durch allerlei Kräfte, die in der Erde wirken,
zerstoßen, zerstampft worden, sind durcheinandergebracht worden,
und sie sind heute zermürbt in den Bergen draußen. Aber Reste dieser
alten Stoffe, namentlich Reste der Kräfte dieser alten Stoffe, finden sich
noch überall in der Erde. Und aus diesen Resten werden durch den
Weltenraum die Pflanzen aufgebaut." {{Lit|{{G|349|17ff}}}}
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Dass sich Ideale in der äußeren Welt nicht unmittelbar verwirklichen lassen, war großen Geistern stets klar. Ideale sind zwar nie vollständig zu erreichen, aber sie geben die Zielrichtung für eine fruchtbare Entwicklung. So meinte etwa [[Johann Gottlieb Fichte]]:
<div style="margin-left:20px">
"Das erste, was nun aus
dem Kosmos herein sich bildete, das ist das, was ich gestern beschrieben
habe: die ersten Urgebirge. Die bildeten sich aus dem Kosmos herein.
So daß die Quarze, die Sie draußen im Urgebirge finden in ihrer
schönen Gestalt, in ihrer relativen Durchsichtigkeit, gewissermaßen
vom Weltenall in die Erde herein gebildet sind. Deshalb ist es ja, daß,
wenn sich heute der imaginativ Schauende in diese Urgebirgsgesteine,
in diese heute härtesten Gestaltungen der Erde hinein versetzt, so sind
sie ihm die Augen hinaus nach dem Weltenall. Aber das Weltenall hat
auch diese Augen der Erde eingesetzt; sie sind da nun drinnen. Das Weltenall
hat sie der Erde eingesetzt. Nur war das Quarzige, das Kieselsäure-Ähnliche, das da in die ganze Atmosphäre hereindrang und sich allmählich
ablagerte als Urgebirge, nicht so hart wie heute. Das ist erst später,
durch die späteren Verhältnisse, dieser Erhärtung, in der es heute
dasteht im Urgebirge, anheimgefallen. Das alles, was sich da hereinbildete
aus dem Weltenall, war in der damaligen Zeit kaum härter als Wachs.
 
Also, wenn Sie heute ins Urgebirge gehen und einen Quarzkristall
sehen, der so hart ist - ich habe heute an anderer Stelle gesagt: der
Schädel würde zwar kaputtgehen, aber der Quarz nicht, wenn Sie daran
stoßen —, so war das alles dazumal durch das Leben, das in alles
hineinragte, weich wie Wachs, richtig weich wie Wachs, so daß man
also sagen könnte: Als träufelndes Wachs aus dem Kosmos kommen
die Urgebirgsgesteine. Und das alles ist durchsichtig, wie es aus dem
Kosmos da herein sich schiebt, kann in seiner relativen Härte, in seiner
Wachshärte eben nur beschrieben werden so, daß man den Tastsinn
darauf anwendet: man würde es spüren, wenn man es angreifen könnte,
wie man Wachs spürt.
 
So also setzt sich das Urgebirge aus dem aus dem Kosmos hereingeträufelten
Wachs ab, verhärtet sich dann. Kieselsäure hat Wachsform
in der Zeit, in der sie sich aus dem Kosmos in die Erde herein versetzt." {{Lit|{{G|232|75}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Gestein}}
* {{WikipediaDE|Kreislauf der Gesteine}}
* {{WikipediaDE|Magmatisches Gestein}}
* {{WikipediaDE|Metamorphes Gestein}}
* {{WikipediaDE|Sedimentgestein}}
* [[Geologie]]
* [[Gebirge]]
* [[Eiweißatmosphäre]]
 
== Anmerkungen ==


{{Zitat|Dass Ideale in der wirklichen Welt sich nicht darstellen lassen, wissen wir anderen vielleicht so gut, als sie, vielleicht besser. Wir behaupten nur, dass nach ihnen die Wirklichkeit beurtheilt, und von denen, die dazu Kraft in sich fühlen, modificirt werden müsse. Gesetzt, sie könnten auch davon sich nicht überzeugen, so verlieren sie dabei, nachdem sie einmal sind, was sie sind, sehr wenig; und die Menschheit verliert nichts dabei. Es wird dadurch bloss das klar, dass nur auf sie nicht im Plane der Veredlung der Menschheit gerechnet ist. Diese wird ihren Weg ohne Zweifel fortsetzen; über jene wolle die gütige Natur walten, und ihnen zu rechter Zeit Regen und Sonnenschein, zuträgliche Nahrung, und ungestörten Umlauf der Säfte, und dabei - kluge Gedanken verleihen!|J. G. Fichte|''Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten.'' (Vorrede) [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Fichte,+Johann+Gottlieb/Einige+Vorlesungen+%C3%BCber+die+Bestimmung+des+Gelehrten/Vorbericht] }}
<references/>


==Literatur==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1986), ISBN 3-7274-0110-9 {{Schriften|011}}
# Klaus-Henning Georgi: ''Kreislauf der Gesteine. Eine Einführung in die Geologie'' (= ''rororo'' 7758 ''rororo-Sachbuch''). 44.–53. Tausend. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983, ISBN 3-499-17758-7.
#Walther Cloos: ''Lebensstufen der Erde. Beiträge zu einer organischen Gesteins- und Mineralkunde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1984 ISBN 978-3772504853
#Dankmar Bosse: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
# Herbert Lüftner: ''Kreislauf der Gesteine.'' Eigenverlag  geo.uni-dortmund.de
#Rudolf Steiner: ''Die Mission der neuen Geistesoffenbarung'', [[GA 127]] (1989), ISBN 3-7274-1270-4 {{Vorträge|127}}
#Rudolf Steiner: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
#Rudolf Steiner: ''Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums'', [[GA 349]] (1980), ISBN 3-7274-3490-2 {{Vorträge|349}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Ethik]] [[Kategorie:Ästhetik]]
[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Sonnensystem]] [[Kategorie:Geologie]]

Version vom 4. Juli 2015, 23:11 Uhr

Nahaufnahme des typischen mittelkörnigen Strehlener Granits (Polen)
Der Kreislauf der Gesteine
Verkarsteter Dachsteinkalk, Kehlstein (Berchtesgaden)

Gesteine sind mit freiem Auge einheitlich wirkende, mikroskopisch jedoch meist heterogene, aus einer oder mehreren Mineralarten oder Gläsern bestehende Aggregate, die die Erdkruste und den Erdmantel, aber auch die Gesteinshülle anderer Planeten und Monde aufbauen. Die weitaus meisten gesteinsbildenden Minerale sind Silikate, vor allem Feldspate, Glimmer und Olivin oder Amphibole (Hornblende), aber auch reiner Quarz; nur ein weitaus geringerer Teil besteht aus Carbonaten wie Calcit, Aragonit oder Dolomit (→ Kalk).

Gesteinskreislauf

Heute geht man davon aus, dass die Gesteine einem beständigen Gesteinskreislauf unterliegen, der in Zyklen von durchschnittlich 200 Millionen Jahren[1] abläuft und durch geodynamische Prozesse wie Verwitterung und Erosion, Aufschmelzung (Anatexis) oder Erstarrung bzw. Kristallisation, Diagenese (Verfestigung), Gesteinsmetamorphose oder Sedimentation angetrieben wird und in engem Zusammenhang mit der Plattentektonik steht.

Gesteinsbildung

Nach Art der Gesteinsbildung (Lithogenese, griech. λίθος lithos „Stein, Fels, Gestein“ oder Petrogenese, πέτρος petros „Stein“) werden drei hauptsächliche Gesteinsklassen oder Gesteinsarten unterschieden:

  • Magmatische Gesteine (Magmatite) entstehen, wenn das Magma aus dem Erdinneren erkaltet und dadurch erstarrt und auskristallisiert. Erstarrt das Gestein an der Erdoberfläche, wird es als Vulkanit oder auch als vulkanisches Gestein, Ergussgestein, Eruptivgestein, Effusivgestein oder Extrusivgestein bezeichnet; die wichtigsten Vulkanite sind: Basalt, Andesit und Trachyt. Findet die Erstarrung bereits in Tiefen von 5 bis 20 km statt, spricht man von Plutoniten oder Tiefengestein. Typische Plutonite sind (geordnet nach der Kristallisationsreihenfolge, die zugleich zunehmendem Silikat-Gehalt entspricht): PeridotitGabbroDioritSyenitGranodioritGranitAlkalifeldspatgranit.
  • Metamorphe Gesteine (Metamophite, Umwandlungsgesteine), wie etwa Gneise oder Schiefer, entstehen durch Metamorphose verschiedenster anderer Gesteinstypen bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in tieferen Schichten der Erdkruste, wobei bei dieser Umwandlung der feste Zustand beibehalten wird.
  • Sedimentgesteine bilden sich durch die Ablagerung der Verwitterungsprodukte anderer Gesteine.

Einen Sonderfall bilden die Meteorite. Sie enthalten zahlreiche Minerale, die sich in den terrestrischen Gesteinen nicht finden und als Reste aus einer frühen Entwicklungsphase unseres Sonnensystems angesehen werden.

Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die Gesteinsbildung die Folge eines Verdorrungs-, Vertrocknungs- und Zerstörungsprozesses, dem die Erde, die einstmals als Ganzes ein lebendiges Wesen war, schon seit langer Zeit unterliegt.

"Die Sachen sind so - zum Beispiel über den Fortgang unserer Erdenentwickelung -, daß die Erde einst, ehe Organismen waren, sich nicht in jenem phantastischen Zustand befand, wo der Granit feuerflüssig war, sondern wo die ganze Erde durchzogen war von ähnlicher Tätigkeit wie zum Beispiel beim Menschen, wenn er denkt. Dieser Zersetzungsprozeß wurde einst eingeleitet, und dadurch kam das zustande, daß man sagen kann: Von dem Erdenorganismus fielen wie ein Regen heraus die chemischen Stoffe, die heute der Organismus nicht mehr enthält, also zum Beispiel die Stoffe, aus denen der Granit besteht. Das sickerte herunter, und im wesentlichen waren es diese Zerstörungsprozesse, die im Verein mit dem Chemismus der Erde jene Möglichkeit hervorriefen, daß der Granit entstand als fester Mutterboden der Erde. - Aber damals wurde schon ein Zersetzungsprozeß eingeleitet, und was heute ist, muß die Folge sein. Unsere mineralischen Prozesse sind Folgen jenes Zersetzungsprozesses, der in gerader Linie fortgeht." (Lit.: GA 127, S. 70)

Das Leben, das am Anfang der Erdentwicklung die ganze Erde durchzog, ist kosmisch-ätherischen Ursprungs. Aus diesem Gesamtleben der Erde, aus dem sich die Gesteine als tote Schlacke abgesondert haben, sind erst nach und nach die Einzellebewesen entstanden.

"Aber dieses Leben kommt nicht von der Erde, das kommt vom Weltenraum. Also wir können sagen: Das Leben kommt aus dem Weltenraum. Und darauf beruht es auch, daß, was ich Ihnen schon einmal gesagt habe, wenn sich das Ei im Mutterleibe bildet, der Mutterleib nur die Substanz hergibt. Dasjenige, was auf das Ei wirkt, das ist der ganze Weltenraum. Der belebt das Ei. Sehen Sie, so wirkt in alle dem, was lebt, der ganze Weltenraum drinnen.

Wenn man die Pflanze ansieht, so wächst sie zunächst unter der Erde. Das wäre die Erde (es wird gezeichnet), da drinnen wächst die Pflanze. Aber diese Erde, die ist ja nicht eine gleichgültige Masse, sondern diese Erde ist eigentlich etwas ganz Wunderbares. In dieser Erde sind allerlei Substanzen. Aber in alten Zeiten waren drei Substanzen ganz besonders wichtig in dieser Erde. Das eine ist eine Substanz, die man Glimmer nennt. Man findet ihn heute in der Pflanze nur wenig;

Zeichnung aus GA 349, S 18
Zeichnung aus GA 349, S 18

aber trotzdem er so wenig in der Pflanze gefunden wird, ist er außerordentlich wichtig. Sie können sich vielleicht erinnern, wenn Sie schon Glimmerblättchen gesehen haben, der Glimmer ist bläschenförmig, kleine Blättchen, die manchmal wie durchsichtig sind. Und die Erde war einmal von solchen Glimmerblättchen durchzogen. Die gingen in der Richtung (siehe Zeichnung). Als die Erde noch weich war, waren da einfach solche Kräfte. Und dem standen gegenüber andere Kräfte; die gingen jetzt so (siehe Zeichnung), so daß man ein richtiges Gitter hatte in der Erde. Und diese anderen Kräfte, die sind heute im Quarz, im Kiesel enthalten. Und dazwischen gibt es noch einen anderen Stoff in der Hauptsache, das ist der Ton. Und dieser Ton, der verbindet diese beiden, der füllt gleichsam das Gitter aus. Man nennt ihn Feldspat als Gestein. So daß man einstmals die Erde in der Hauptsache aus diesen drei Gesteinssorten bestehend hatte. Aber es war alles weich, breiig. Da war der Glimmer, der eigentlich sich bemüht hat, die Erde blättchenförmig zu machen, so daß die Erde in horizontaler Richtung blättchenförmig gewesen wäre. Dann war der Kiesel drinnen, der so gestrahlt hat. Und dann war der Feldspat da, der beide miteinander verkittet hat.

Diese hauptsächlichsten Bestandteile finden wir heute, wenn wir die Tonerde nehmen, die auf dem Felde überall ist. Diese drei Stoffe waren in der Erde einstmals durcheinandergemischt. Heute sind diese drei Stoffe im Gebirge draußen zu finden. Wenn wir ein Stück Granit nehmen, so ist das ganz körnig. Da sind lauter solche Splitter drinnen; diese Splitter sind zersplitterte Glimmerblättchen. Dann sind ganz harte Körner drinnen; das ist der Kiesel. Und dann sind verbindende Körner drinnen; das ist der Feldspat. Diese drei Stoffe sind zermürbt,

Zeichnung aus GA 349, S 19
Zeichnung aus GA 349, S 19

körnig gemacht, und man findet sie heute im Gebirge draußen. Sie bilden die Grundmassen des härtesten Gebirges. Sie sind also, seitdem die Erde weich war, durch allerlei Kräfte, die in der Erde wirken, zerstoßen, zerstampft worden, sind durcheinandergebracht worden, und sie sind heute zermürbt in den Bergen draußen. Aber Reste dieser alten Stoffe, namentlich Reste der Kräfte dieser alten Stoffe, finden sich noch überall in der Erde. Und aus diesen Resten werden durch den Weltenraum die Pflanzen aufgebaut." (Lit.: GA 349, S. 17ff)

"Das erste, was nun aus dem Kosmos herein sich bildete, das ist das, was ich gestern beschrieben habe: die ersten Urgebirge. Die bildeten sich aus dem Kosmos herein. So daß die Quarze, die Sie draußen im Urgebirge finden in ihrer schönen Gestalt, in ihrer relativen Durchsichtigkeit, gewissermaßen vom Weltenall in die Erde herein gebildet sind. Deshalb ist es ja, daß, wenn sich heute der imaginativ Schauende in diese Urgebirgsgesteine, in diese heute härtesten Gestaltungen der Erde hinein versetzt, so sind sie ihm die Augen hinaus nach dem Weltenall. Aber das Weltenall hat auch diese Augen der Erde eingesetzt; sie sind da nun drinnen. Das Weltenall hat sie der Erde eingesetzt. Nur war das Quarzige, das Kieselsäure-Ähnliche, das da in die ganze Atmosphäre hereindrang und sich allmählich ablagerte als Urgebirge, nicht so hart wie heute. Das ist erst später, durch die späteren Verhältnisse, dieser Erhärtung, in der es heute dasteht im Urgebirge, anheimgefallen. Das alles, was sich da hereinbildete aus dem Weltenall, war in der damaligen Zeit kaum härter als Wachs.

Also, wenn Sie heute ins Urgebirge gehen und einen Quarzkristall sehen, der so hart ist - ich habe heute an anderer Stelle gesagt: der Schädel würde zwar kaputtgehen, aber der Quarz nicht, wenn Sie daran stoßen —, so war das alles dazumal durch das Leben, das in alles hineinragte, weich wie Wachs, richtig weich wie Wachs, so daß man also sagen könnte: Als träufelndes Wachs aus dem Kosmos kommen die Urgebirgsgesteine. Und das alles ist durchsichtig, wie es aus dem Kosmos da herein sich schiebt, kann in seiner relativen Härte, in seiner Wachshärte eben nur beschrieben werden so, daß man den Tastsinn darauf anwendet: man würde es spüren, wenn man es angreifen könnte, wie man Wachs spürt.

So also setzt sich das Urgebirge aus dem aus dem Kosmos hereingeträufelten Wachs ab, verhärtet sich dann. Kieselsäure hat Wachsform in der Zeit, in der sie sich aus dem Kosmos in die Erde herein versetzt." (Lit.: GA 232, S. 75)

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Es sind aber auch große Abweichungen von diesem Durchschnittswert bekannt.

Literatur

  1. Klaus-Henning Georgi: Kreislauf der Gesteine. Eine Einführung in die Geologie (= rororo 7758 rororo-Sachbuch). 44.–53. Tausend. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983, ISBN 3-499-17758-7.
  2. Walther Cloos: Lebensstufen der Erde. Beiträge zu einer organischen Gesteins- und Mineralkunde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1984 ISBN 978-3772504853
  3. Dankmar Bosse: Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
  4. Herbert Lüftner: Kreislauf der Gesteine. Eigenverlag geo.uni-dortmund.de
  5. Rudolf Steiner: Die Mission der neuen Geistesoffenbarung, GA 127 (1989), ISBN 3-7274-1270-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Mysteriengestaltungen, GA 232 (1998), ISBN 3-7274-2321-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  7. Rudolf Steiner: Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums, GA 349 (1980), ISBN 3-7274-3490-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.