Danaide und Arius: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Danaides Waterhouse 1903.jpg|miniatur|''Die Danaiden'', [[Wikipedia:John William Waterhouse|John William Waterhouse]], 1903]]
'''Arius''' (Areios) [{{IPA|aˈriːʊs}}] (* um 260; † [[Wikipedia:336|336]] in [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]]) war ein [[Christentum|christlicher]] [[Wikipedia:Presbyter|Presbyter]] aus [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]]. Nach ihm ist die Lehre des [[Arianismus]] benannt.
Die '''Danaiden''' {{ELSalt|Δαναΐδες}} sind in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] die fünfzig Töchter des [[Danaos]], König von [[Wikipedia:Libyen|Libyen]] und Ahnherr der Griechen, die auf dessen Befehl  alle bis auf eine in der Brautnacht ihre jungen Ehemänner, sämtlich Söhne des [[Wikipedia:Aigyptos|Aigyptos]], töteten. Zur Strafe musste jede von ihnen im [[Tartaros]] Wasser in ein durchlöchertes Fass schöpfen, weshalb heute eine qualvolle, sinnlose Mühe eine ''Danaidenarbeit'' genannt wird.


== Mythos ==
== Leben und Lehre ==
[[Datei:Danaïdes tuant leurs maris BnF Français 874 fol. 170v.jpg|miniatur|Die Danaiden ermorden ihre Männer. Illustration zu den ''[[Wikipedia:Heroides|Heroides]]'' des [[Wikipedia:Ovid|Ovid]], 1496-1498]]
[[Datei:Nikea-arius.png|miniatur|Konzil von Nicäa, mit Arius dargestellt unter den Füßen Kaisers Konstantin und der Bischöfe]]
[[Danaos]] und [[Wikipedia:Aigyptos|Aigyptos]] waren Zwillingsbrüder, die sich um das Erbe ihres Vaters [[Belos]] stritten. Um den Besitzstreit beizulegen, schlug Aigyptos eine Vermählung seiner fünfzig Söhne mit den fünfzig Töchtern des Danaos vor. Danaos fürchtete aber eine List und wurde durch das [[Orakel]] in seiner Ahnung bestätigt, das ihm den Tod durch seine Schwiegersöhne prophezeite. Er baute mit [[Athene]]s Hilfe ein Schiff mit doppeltem Bug für fünfzig Ruderer, den ersten [[Langschiff#Griechen|Pentekonter]], mit dem er aus [[Libyen]] nach [[Argos (Stadt)|Argos]] in [[Griechenland]] floh. Während eines Aufenthaltes auf [[Rhodos]] starben drei seiner Töchter; die Städte [[Lindos]], [[Ialysos (Rhodos)|Ialysos]] und [[Kameiros (Stadt)|Kameiros]] sind nach ihnen benannt.<ref>''[[Bibliotheke des Apollodor]]'' 2,1,4-5; [[Hyginus Mythographus|Hyginus]] ''Fabulae'' 168</ref> In Griechenland angekommen, wurden die Danaiden von König [[Pelasgos (Argos)|Pelasgos]] freundschaftlich aufgenommen. Danaos erhob Anspruch auf den Thron von Argos, denn aufgrund seiner Abstammung von [[Io (Mythologie)|Io]] war er wie Pelasgos ein Nachkomme des Flussgottes [[Inachos (Mythologie)|Inachos]].
Nach [[Wikipedia:Epiphanius von Salamis|Epiphanius von Salamis]] stammte Arius aus ''Libyia'', womit wohl die alte [[Wikipedia:Römisches Reich|römische]] Provinz [[Wikipedia:Cyrenaica|Cyrenaica]] gemeint war. Arius’ Familie war bereits christlich und auch recht wohlhabend. Arius, der im [[Platonismus]] bewandert war, studierte wahrscheinlich bei [[Wikipedia:Lukian von Antiochia|Lukian von Antiochia]], der als Priester in [[Wikipedia:Antiochia am Orontes|Antiochia am Orontes]] tätig war.  


Als eine große [[Wikipedia:Dürre|Dürre]] im Land ausbrach, schickte Danaos seine Töchter aus, damit sie [[Poseidon]], der die Flüsse hatte versiegen lassen, umstimmten. [[Amymone]], eine der Töchter, wurde auf diesem Gang von einem [[Satyr]] überfallen und rief Poseidon zu Hilfe, der die Danaide vor dem Angreifer rettete und anschließend zu seiner Geliebten machte. Beim Kampf mit dem Satyr hatte er seinen [[Dreizack]] in einen Felsen geschleudert. Dort wo die Waffe stecken geblieben war, entspringen nach der Sage seitdem die drei Quellen des Flusses [[Lerna]].<ref>''Bibliotheke des Apollodor'' 2,1,4. Hyginus ''Fabulae'' 169</ref>
Zu Beginn von Kaiser [[Wikipedia:Diokletian|Diokletian]]s [[Wikipedia:Christenverfolgung|Christenverfolgung]] lebte Arius bereits in Alexandria, wo er von [[Wikipedia:Petros I.|Petros von Alexandria]] zum [[Wikipedia:Diakon|Diakon]] und später von Bischof Achillas zum [[Wikipedia:Presbyter|Presbyter]] geweiht wurde.


Aigyptos schickte seine Söhne, die ''Aigyptiaden'', nach Argos, um Danaos dazu zu bringen, dass er der Hochzeit doch noch zustimme – nach wie vor mit dem heimlichen Plan, die Danaiden und Danaos umzubringen. Als Danaos sich weigerte, ließ Aigyptos die Stadt belagern. Danaos musste sich schließlich, trotz der Vermittlung des Königs Pelasgus von Argo, seinem Bruder ergeben, da es in der Stadt kein Wasser mehr gab.<ref name="x">''Bibliotheke des Apollodor'' 2,1,5; Hyginus ''Fabulae'' 168</ref> Doch wies er seine Töchter an, in der Hochzeitsnacht die Söhne des Aigyptos zu töten und versah sie dafür mit Haarnadeln<ref name="x" /> oder Dolchen.<ref>[[Ovid]] ''Oden und Epoden'' 3,11</ref> Alle Frauen bis auf eine töteten ihren Gatten und überbrachten dem Vater die Köpfe der Gemordeten. Einzig Hypermnestra, die Älteste, verschonte ihren Bräutigam, den [[Lynkeus (Sohn des Aigyptos)|Lynkeus]], weil er ihre [[Jungfrau|Jungfräulichkeit]] geachtet hatte, und verhalf ihm zur Flucht. Sie wurde deswegen des Ungehorsams angeklagt, jedoch dank des Beistands von [[Aphrodite]] freigesprochen.
Arius vertrat, ausgehend von seiner religions-philosophischen Bildung, die folgenden Lehren bezüglich der [[Christologie]]:
* dass der [[Logos]] und der Vater nicht gleichen Wesens seien ([[Wesensgleichheit]])
* dass der Sohn ein Geschöpf des Vaters sei
* dass es eine Zeit gegeben hat, als der Sohn nicht existierte; er habe einen Anfang gehabt (Bestreitung der anfangslosen Gleichewigkeit von Vater und Sohn).


Nach der Mordnacht veranstaltete Danaos einen Wettlauf unter Freiern, die durften sich in der Reihenfolge ihrer Ankunft im Ziel eine seiner Töchter zur Frau nehmen und erhielten eine große [[Mitgift]].<ref>Hyginus, ''fabulae'' 170</ref>
Arius vertrat die Lehre, dass es nur einen wahren Gott gebe und dass [[Jesus Christus]] ein (besonders ausgezeichnetes) Geschöpf sei. Das Wesen des Vaters sei ihm unerkennbar, kurz: Gott-Vater und Jesus waren nicht gleichen Wesens.


Obwohl [[Athene]] und [[Hermes]] die Danaiden mit dem Einverständnis von [[Zeus]] im Wasser des Lerna von ihrer Bluttat gereinigt hatten, verurteilten die Totenrichter sie dazu, für immer das Wasser aus ihren Krügen in das durchlöcherte Fass<ref>Ovid, [[Metamorphosen (Ovid)|Metamorphosen]] iv.462f und x.43f</ref> - nach anderer Überlieferung ist es ein ''Fass ohne Boden'' - zu schütten, das nie voll werden würde.
Etwa 318 kam es zu einem Streit zwischen dem Bischof [[Wikipedia:Alexander von Alexandria|Alexander von Alexandria]] (313–328) und Arius, wobei Arius Alexander des [[Wikipedia:Sabellianismus|Sabellianismus]] beschuldigte. Von einem Konzil, das Alexander daraufhin einberief, wurde Arius verurteilt und verbannt. Arius hatte jedoch zahlreiche Anhänger, und der Streit verbreitete sich von Alexandria über den gesamten Osten, während Arius bei [[Wikipedia:Eusebius von Nikomedia|Eusebius von Nikomedia]] Zuflucht fand.


== Die Listen der Danaiden ==
Da Kaiser [[Wikipedia:Konstantin der Große|Konstantin]] ein politisches Interesse an einem einheitlichen Christentum hatte, berief er für 325 das [[Erstes Konzil von Nicäa|erste Konzil von Nicäa]] ein. Seit seinem Sieg über [[Wikipedia:Maxentius|Maxentius]] 312 tolerierte und privilegierte er das Christentum.<ref>Zu Konstantins Religionspolitik siehe nun zusammenfassend [[Wikipedia:Klaus Martin Girardet|Klaus Martin Girardet]]: ''Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen''. Berlin/New York 2010. Zum Konflikt mit Arius ebd., S.&nbsp;144ff.</ref> Die Lehre des Arius wurde auf dem Konzil schließlich als [[Häresie|häretisch]] verurteilt. Dem Schlusswort Konstantins folgend legten sie fest, dass Vater und Sohn ''gleichen Wesens'' seien ''(homoousios)''.
Es sind zwei  unterschiedliche Listen mit den Namen der Danaiden überliefert.
Die eine findet sich in der sogenannten ''[[Wikipedia:Bibliotheke des Apollodor|Bibliotheke des Apollodor]]'', die andere ist in den ''Fabulae'' des [[Wikipedia:Hyginus Mythographus|Hyginus Mythographus]] enthalten.<ref>Hyginus ''Fabulae'' 170</ref> Die Liste des Hyginus ist offenbar korrupt und enthält auch nur 47 Paare.
Auffällig ist, dass es zwischen beiden Listen kaum Entsprechungen gibt.
{|
|-
! style="width:75%;"|Liste bei Apollodor
! style="width:25%;"|Liste bei Hyginus
|- valign="top"
| <div>  
{| class="wikitable sortable"
|-
! style="width:2%;"|
! style="width:17%;"|Danaide
! style="width:17%;"|Mutter (Danaide)
! style="width:17%;"|Gatte
! style="width:17%;"|Mutter (Gatte)
|-
|1
|[[Hypermnestra]]
|Elephantis
|[[Lynkeus (Sohn des Aigyptos)|Lynkeus]]
|Argyphie
|-
|2
|[[Gorgophone (Tochter des Danaos)|Gorgophone]]
|Elephantis
|Proteus
|Argyphie
|-
|3
|[[Automate (Tochter des Danaos)|Automate]]
|Europe
|[[Busiris (Sohn des Aigyptos)|Busiris]]
|Argyphie
|-
|4
|[[Amymone]]
|Europe
|Enkelados
|Argyphie
|-
|5
|Agaue
|Europe
|Lykos
|Argyphie
|-
|6
|[[Skaia]]
|Europe
|Daiphron
|Argyphie
|-
|7
|Hippodameia
|Atlanteia oder Phoibe
|Istros
|[[Arabische Sprache|arabische]] Mutter
|-
|8
|Rhodia
|Atlanteia oder Phoibe
|Chalkodon
|arabische Mutter
|-
|9
|[[Kleopatra (Tochter des Danaos)|Kleopatra]]
|Atlanteia oder Phoibe
|Agenor
|arabische Mutter
|-
|10
|Asteria
|Atlanteia oder Phoibe
|Chaitos
|arabische Mutter
|-
|11
|Hippodameia
|Atlanteia oder Phoibe
|Diokorystes
|arabische Mutter
|-
|12
|Glauke
|Atlanteia oder Phoibe
|Alkis
|arabische Mutter
|-
|13
|Hippomedusa
|Atlanteia oder Phoibe
|Alkmenor
|arabische Mutter
|-
|14
|Gorge
|Atlanteia oder Phoibe
|Hippothoos
|arabische Mutter
|-
|15
|Iphimedusa
|Atlanteia oder Phoibe
|Euchenor
|arabische Mutter
|-
|16
|Rhode
|Atlanteia oder Phoibe
|Hippolytos
|arabische Mutter
|-
|17
|Peirene
|[[Äthiopien|aithiopische]] Mutter
|Agaptolemos
|[[Phönizien|phoinikische]] Mutter
|-
|18
|Dorion
|aithiopische Mutter
|Kerketes
|phoinikische Mutter
|-
|19
|Phartis
|aithiopische Mutter
|Eurydamas
|phoinikische Mutter
|-
|20
|Mnestra
|aithiopische Mutter
|Aigios
|phoinikische Mutter
|-
|21
|Euippe
|aithiopische Mutter
|Argios
|phoinikische Mutter
|-
|22
|Anaxibia
|aithiopische Mutter
|Archelaos
|phoinikische Mutter
|-
|23
|Nelo
|aithiopische Mutter
|Menemachos
|phoinikische Mutter
|-
|24
|Kleite
|Memphis
|Kleitos
|[[Tyros (Stadt)|tyrische]] Mutter
|-
|25
|Sthenele
|Memphis
|Sthenelos
|tyrische Mutter
|-
|26
|Chrysippe
|Memphis
|Chrysippos
|tyrische Mutter
|-
|27
|[[Autonoe (Danaide)|Autonoe]]
|[[Najade]] [[Polyxo (Tochter des Neilos)|Polyxo]]
|[[Eurylochos (Sohn des Aigyptos)|Eurylochos]]
|[[Najade]] Kaliadne
|-
|28
|[[Theano (Tochter des Danaos)|Theano]]
|Najade Polyxo
|Phantes
|Najade Kaliadne
|-
|29
|[[Elektra (Tochter des Danaos)|Elektra]]
|Najade Polyxo
|Peristhenes
|Najade Kaliadne
|-
|30
|[[Kleopatra (Tochter des Danaos)|Kleopatra]]
|Najade Polyxo
|Hermos
|Najade Kaliadne
|-
|31
|[[Eurydike (Tochter des Danaos)|Eurydike]]
|Najade Polyxo
|Dryas
|Najade Kaliadne
|-
|32
|[[Glaukippe]]
|Najade Polyxo
|Potamon
|Najade Kaliadne
|-
|33
|[[Antheleia]]
|Najade Polyxo
|Kisseus
|Najade Kaliadne
|-
|34
|[[Kleodore]]
|Najade Polyxo
|Lixos
|Najade Kaliadne
|-
|35
|[[Euippe (Danaide)|Euippe]]
|Najade Polyxo
|Imbros
|Najade Kaliadne
|-
|36
|[[Erato (Tochter des Danaos)|Erato]]
|Najade Polyxo
|Bromios
|Najade Kaliadne
|-
|37
|[[Stykne]]
|Najade Polyxo
|Polyktor
|Najade Kaliadne
|-
|38
|[[Bebryke|Bryke]]
|Najade Polyxo
|[[Chthonios (Sohn des Aigyptos)|Chthonios]]
|Najade Kaliadne
|-
|39
|Aktaie
|Pieria
|Periphas
|Gorgo
|-
|40
|Podarke
|Pieria
|Oineus
|Gorgo
|-
|41
|Dioxippe
|Pieria
|Aigyptos
|Gorgo
|-
|42
|Adite
|Pieria
|Menalkes
|Gorgo
|-
|43
|Okypete
|Pieria
|Lampos
|Gorgo
|-
|44
|Pylarge
|Pieria
|Idmon
|Gorgo
|-
|45
|Hippodike
|Herse
|Idas
|Hephaistine
|-
|46
|Adiante
|Herse
|Daiphron
|Hephaistine
|-
|47
|Kallidike
|Krino
|Pandion
|Hephaistine
|-
|48
|Oime
|Krino
|Arbelos
|Hephaistine
|-
|49
|Kelaino
|Krino
|Hyperbios
|Hephaistine
|-
|50
|Hyperippe
|Krino
|Hippokorystes
|Hephaistine
|}
</div>
| <div>
{| class="wikitable sortable"
|-
! Danaide
! Gatte
{{!-!}} Midea || Antimachus
{{!-!}} Philomela || Panthius
{{!-!}} Scylla || Proteus
{{!-!}} Amphicomone || [[Plexippos (Sohn des Aigyptos)|Plexippus]]
{{!-!}} Evippe || Agenor
{{!-!}} Demoditas || Chrysippus
{{!-!}} Hyale || Perius
{{!-!}} Trite || Enceladus
{{!-!}} Damone || Amyntor
{{!-!}} Hippothoe || Obrimus
{{!-!}} Myrmidone || Mineus
{{!-!}} Eurydice || Canthus
{{!-!}} Cleo || Asterius
{{!-!}} Arcadia || Xanthus
{{!-!}} Cleopatra || Metalces
{{!-!}} Phila || Philinus
{{!-!}} Hipparete || Protheon
{{!-!}} Chrysothemis || Asterides
{{!-!}} Pyrante || Athamas
{{!-!}} ? || Armoasbus
{{!-!}} Glaucippe || Niauius
{{!-!}} Demophile || Pamphilus
{{!-!}} Autodice || Clytus
{{!-!}} Polyxena || Aegyptus
{{!-!}} Hecabe || Dryas
{{!-!}} Acamantis || Ecnomius
{{!-!}} Arsalte || Ephialtes
{{!-!}} Monuste || Eurysthenes
{{!-!}} Amymone || Midanus
{{!-!}} Helice || Evidea
{{!-!}} Oeme || Polydector
{{!-!}} Polybe || Itonomus
{{!-!}} Helicta || Cassus
{{!-!}} Electra || Hyperantus
{{!-!}} Eubule || Demarchus
{{!-!}} Daplidice || Pugno
{{!-!}} Hero || [[Andromachos (Sohn des Aigyptos)|Andromachus]]
{{!-!}} Europome || Athletes
{{!-!}} Pyrantis || Plexippus
{{!-!}} Critomedia || Antipaphus
{{!-!}} Pirene || Dolichus
{{!-!}} Eupheme || Hyperbius
{{!-!}} Themistagora || Podasimus
{{!-!}} Celaeno || Aristonoos
{{!-!}} Itea || Antiochus
{{!-!}} Erato || Eudaemon
{{!-!}} Hympermnestra || Lynceus
|}
</div>
|}


== Deutungen ==
Arius selbst wurde verbannt, aber bereits 328 wurde die Verbannung durch den Einfluss des Bischofs Eusebius von Nikomedia wieder aufgehoben – im selben Jahr, in dem [[Wikipedia:Athanasius der Große|Athanasius]] Bischof von Alexandria wurde. Besonders im Osten wurde das ''[[Bekenntnis von Nicäa|Nicaenum]]'' eher negativ aufgenommen. Die Lehren des Arius wurden abgemildert, und bald schon gewannen die „Arianer“ im Osten die Oberhand. Allerdings ist der Terminus „Arianer“ sehr unscharf, da darunter in der Folgezeit auch Personen erfasst wurden, die mit den Lehren des Arius kaum etwas zu tun hatten.
Diese Sage deutet darauf hin, dass [[Helladische Periode|helladische]] [[Kolonisation|Kolonisten]] schon früh aus [[Palästina (Region)|Palästina]] über Rhodos nach Griechenland kamen und dass sie auf dem [[Peloponnes]] den [[Ackerbau]] einführten. Mit größter Wahrscheinlichkeit befanden sich unter ihnen auch [[Berber|Libyer]] und Äthiopier.
Belos ist die gräzisierte Form des westsemitischen/kanaanitischen  Wortes "Ba'al" ("Herr"), bzw. des ostsemitischen/babylonischen "Bel(um)" (ebenfalls "Herr"), welches schlicht einen Herrn (vgl. "Bel bitim", der Hausherr), einen bestimmten Gott oder aber einen Göttertyp bezeichnen konnte.


=== Die Danaiden als Mondpriesterinnen ===
335 sollte Arius auf kaiserlichen Befehl voll rehabilitiert werden. Er erklärte sich einverstanden, das Ergebnis von Nicäa zu unterschreiben, das er damals abgelehnt hatte. Bevor er jedoch in Konstantinopel die [[Kommunion]] erhalten konnte, starb er sehr plötzlich. Andere Quellen gehen davon aus, dass er von seinen Gegnern vergiftet wurde. Nach dem Bericht des [[Wikipedia:Sokrates Scholastikos|Sokrates Scholastikos]]<ref>Sokrates: ''Kirchengeschichte'', 1,38</ref> habe der [[Wikipedia:Metropolit|Metropolit]] [[Wikipedia:Alexander von Konstantinopel|Alexander von Konstantinopel]] (314–337), durch den kaiserlichen Befehl in einen Gewissenskonflikt gebracht, gebetet, dass entweder er oder Arius aus der Welt entfernt würden, bevor Arius zur Kommunion zugelassen würde.
Laut [[Wikipedia:Robert Graves|Robert von Ranke-Graves]] sind die drei in Rhodos verstorbenen Töchter – die auch als [[Telchinen]] bezeichnet werden – drei Erscheinungsformen der Mondgöttin [[Danaë]]. Ihre Namen verweisen darauf, dass sie gleichzusetzen waren mit den [[Schicksalsgöttin]]nen, den [[Moiren]]: Linda, Kameira und Ialysa scheinen Abkürzungen von ''linodeousa'' („die mit dem Leinenfaden bindet“), ''katamerizousa'' („die austeilt“) und ''ialemistria'' („die klagende Frau“) zu sein. Auch ihre Fahrt über das Meer als Flucht vor den Söhnen des Aigyptos sowie die Tatsache, dass sie das fünfzig-rudrige Schiff vermutlich selber ruderten, verweist auf das „Mondgestirn“ bei seiner Flucht vor der Sonne.


Dass Danaos mit fünfzig Töchtern flieht und trotz des Todes dreier Töchter wieder fünfzig verheiratet, erklärt sich folgendermaßen: Die Hälfte eines „Großen Jahres“ (entspricht acht Sonnenjahren) hatte fünfzig Monate. [[Mondpriesterin]]nen traten in der Regel in einer Gemeinschaft von fünfzig Jungfrauen auf – was auch immer geschah, daran änderte sich nichts. Sie hatten die Pflicht durch ihre Rituale dem Land Regen zu bringen und – konkreter – Brunnen und Quellen zu erhalten. Mit Sieben oder durchlöcherten Töpfen wurden die Kulturen mit Wasser besprüht. Die Aufgabe der Danaiden, in der Unterwelt Wasser in eine durchlöchertes Fass zu schöpfen, kann also auch so verstanden werden, dass sie über den Tod hinaus – auf ewig – ihre Funktion als Mondpriesterinnen erfüllten.<ref>Samuel Henry Hooke, „Origin of Early Semitic Ritual“, S. 53. Jerusalem, 1935.</ref>
Die Auseinandersetzungen brachen mit dem Tod des Arius jedoch nicht ab. Der so genannte [[Arianischer Streit|arianische Streit]] sollte vielmehr die [[Wikipedia:Reichskirche|Reichskirche]] noch das gesamte 4.&nbsp;Jahrhundert beschäftigen. In der Folgezeit kam es auch zu einer Zersplitterung der „Arianer“: Die ''Homöusianer'', die mit Arius praktisch kaum noch etwas zu tun hatten, sowie die ''Homöer'', die von den Kaisern [[Wikipedia:Constantius II.|Constantius II.]] und [[Wikipedia:Valens|Valens]] favorisiert wurden, und die in der Forschung bisweilen als „radikale Arianer“ bezeichneten  ''Anhomöer'', siehe [[Wikipedia:Aëtios von Antiochia|Aëtios]].


=== Einführung des Ackerbaus ===
== Literatur ==
So war denn [[Wikipedia:Argolis|Argolis]] von einer Dürre geplagt, ehe [[Danaos]] mit seinen Töchtern dort erschien. [[Wikipedia:Karl Kerényi|Karl Kerényi]] erwähnt aus einer Dichtung des [[Wikipedia:Strabon|Strabo Geographus]]: „Argos war wasserlos, die Töchter des Danaos machten Argos wasserreich.“ und er erwähnt auch eine andere Version der Sage, nach der die Köpfe nicht begraben, sondern in das Wasser des Lerna geworfen wurden, das seither aus ebenso vielen Köpfen hervorsprudle.


== Darstellung in der Kunst ==
* {{Literatur|Autor=Guido Bee|Herausgeber=Jean-Marie Mayeur, Luce Pietri, Andre Vauchez|Sammelwerk=Die Geschichte des Christentums|Titel=Altertum. Das Entstehen der einen Christenheit (250–430)|Seiten=271ff.|Verlag=[[Herder]]|Ort=Freiburg in Breisgau|Jahr=2005|ISBN=978-3-451-29100-5|Originaltitel=Histoire du christianisme des origines à nos jours|Übersetzer=Thomas Böhm|Band=Band 2|Kommentar=Sonderausgabe in 6 Bänden}}
=== Literatur ===
* {{Literatur|Autor=[[Wikipedia:Thomas Böhm (Theologe)|Thomas Böhm]]|Titel=Die Christologie des Arius. Dogmengeschichtliche Überlegungen unter besonderer Berücksichtigung der Hellenisierungsfrage|Ort=St. Ottilien|Verlag=EOS|Jahr=1991|Sammelwerk=Studien zur Theologie und Geschichte, Münchener Universitätsschriften, Katholisch-Theologische Fakultät|Band=Band 7|Kommentar=Zugleich Dissertation, Universität München, 1991|ISBN=3-88096-907-8}}
Dass sich Hypermestra dem Gebot des Vaters widersetzte, veranlasste diesen, sie vor Gericht zu stellen. [[Wikipedia:Aischylos|Aischylos]] berichtet darüber in seiner Danaiden-Trilogie (→ [[Wikipedia:Die Schutzflehenden|Die Schutzflehenden]]). Dort tritt [[Aphrodite]] zur Verteidigung der Danaide auf und belehrt die Anwesenden: „Den Himmel verlange es, die Erde mit Liebe zu durchdringen und nach Liebe verlange die Erde. Der Himmel nun durchtränke sie mit lebensspendendem Nass, befruchte sie mit seinem Regen.“ Damit wird die Liebe Hypermestras zu Lynkeus auf eine Art geschildert, die ihre Funktion als Mondpriesterin nicht gefährdet, sondern den Kreislauf von Befruchten und Empfangen noch besser zu erklären vermag. In diesem Sinn wird das Übertreten des väterlichen Gebots der Hypermestra geradezu zur Bedingung dafür, dass Regen fallen kann.


=== Musik ===
== Weblinks ==
Neben der [[Wikipedia:Opera seria|Opera seria]] ''Ipermestra'' des [[Wikipedia:Librettist|Librettist]]en [[Wikipedia:Pietro Metastasio|Pietro Metastasio]], die von zahlreichen Komponisten vertont wurde, ist die 1784 komponierte französische ''[[Wikipedia:Tragédie lyrique|Tragédie lyrique]]'' ''[[Wikipedia:Les Danaïdes|Les Danaïdes]]'' von [[Wikipedia:Antonio Salieri|Antonio Salieri]] überliefert, welche die Massenhochzeit und die ungeheuerlichen Morde wieder ins Zentrum des Geschehens rückt und so dem Stoff in seiner ganzen Tragik wiederum gerecht wird. Das Schlussbild der Oper zeigt als [[Wikipedia:Nachspiel|Epilog]] die gequälten Danaiden im Tartarus, ein großartiges ''[[Wikipedia:Tableaux vivants|Tableau vivant]]'', das bei den Zeitgenossen auf uneingeschränkte Bewunderung stieß.


== Quellen ==
{{Commonscat}}
* ''[[Wikipedia:Bibliotheke des Apollodor|Bibliotheke des Apollodor]]'' 2,1,4-2,2,1
* {{DNB-Portal|118645781}}
* [[Wikipedia:Herodot|Herodot]] ''Historien'', 2,91; 2,171; 2,182
* [http://www.theologie-systematisch.de/christologie/4nizaea.htm Aktuelle Literatur zu Arius]
* [[Wikipedia:Pausanias Periegetes|Pausanias]] ''Reisen in Griechenland'' 3,12,2
* [[Wikipedia:Ovid|Ovid]] ''[[Wikipedia:Heroides|Heroides]]'' 14 ''Hypermnestra an Lynkeus''


== Literatur ==
== Anmerkungen ==
* {{Roscher|1,1|249|252|Danaides|Julius Adolf Bernhard}}
<references />
* [[Robert Graves]]: ''Griechische Mythologie.'' Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 2003, ISBN 3-499-55404-6
* {{RE|IV,2|2087|2091|Danaides|Otto Waser}}


== Weblinks ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118645781|LCCN=n/82/45062|VIAF=12404999}}
{{Commonscat|Danaides}}


== Einzelnachweise ==
{{DEFAULTSORT:Arius}}
<references />
[[Kategorie:Arianismus]]
[[Kategorie:Geboren im 3. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 336]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Mythologie]]
{{Personendaten
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]
|NAME=Arius
|ALTERNATIVNAMEN=Areios
|KURZBESCHREIBUNG=Theologe, Begründer des Arianismus
|GEBURTSDATUM=um 260
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=336
|STERBEORT=[[Konstantinopel]]
}}


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 26. Januar 2014, 00:02 Uhr

Arius (Areios) [aˈriːʊs] (* um 260; † 336 in Konstantinopel) war ein christlicher Presbyter aus Alexandria. Nach ihm ist die Lehre des Arianismus benannt.

Leben und Lehre

Konzil von Nicäa, mit Arius dargestellt unter den Füßen Kaisers Konstantin und der Bischöfe

Nach Epiphanius von Salamis stammte Arius aus Libyia, womit wohl die alte römische Provinz Cyrenaica gemeint war. Arius’ Familie war bereits christlich und auch recht wohlhabend. Arius, der im Platonismus bewandert war, studierte wahrscheinlich bei Lukian von Antiochia, der als Priester in Antiochia am Orontes tätig war.

Zu Beginn von Kaiser Diokletians Christenverfolgung lebte Arius bereits in Alexandria, wo er von Petros von Alexandria zum Diakon und später von Bischof Achillas zum Presbyter geweiht wurde.

Arius vertrat, ausgehend von seiner religions-philosophischen Bildung, die folgenden Lehren bezüglich der Christologie:

  • dass der Logos und der Vater nicht gleichen Wesens seien (Wesensgleichheit)
  • dass der Sohn ein Geschöpf des Vaters sei
  • dass es eine Zeit gegeben hat, als der Sohn nicht existierte; er habe einen Anfang gehabt (Bestreitung der anfangslosen Gleichewigkeit von Vater und Sohn).

Arius vertrat die Lehre, dass es nur einen wahren Gott gebe und dass Jesus Christus ein (besonders ausgezeichnetes) Geschöpf sei. Das Wesen des Vaters sei ihm unerkennbar, kurz: Gott-Vater und Jesus waren nicht gleichen Wesens.

Etwa 318 kam es zu einem Streit zwischen dem Bischof Alexander von Alexandria (313–328) und Arius, wobei Arius Alexander des Sabellianismus beschuldigte. Von einem Konzil, das Alexander daraufhin einberief, wurde Arius verurteilt und verbannt. Arius hatte jedoch zahlreiche Anhänger, und der Streit verbreitete sich von Alexandria über den gesamten Osten, während Arius bei Eusebius von Nikomedia Zuflucht fand.

Da Kaiser Konstantin ein politisches Interesse an einem einheitlichen Christentum hatte, berief er für 325 das erste Konzil von Nicäa ein. Seit seinem Sieg über Maxentius 312 tolerierte und privilegierte er das Christentum.[1] Die Lehre des Arius wurde auf dem Konzil schließlich als häretisch verurteilt. Dem Schlusswort Konstantins folgend legten sie fest, dass Vater und Sohn gleichen Wesens seien (homoousios).

Arius selbst wurde verbannt, aber bereits 328 wurde die Verbannung durch den Einfluss des Bischofs Eusebius von Nikomedia wieder aufgehoben – im selben Jahr, in dem Athanasius Bischof von Alexandria wurde. Besonders im Osten wurde das Nicaenum eher negativ aufgenommen. Die Lehren des Arius wurden abgemildert, und bald schon gewannen die „Arianer“ im Osten die Oberhand. Allerdings ist der Terminus „Arianer“ sehr unscharf, da darunter in der Folgezeit auch Personen erfasst wurden, die mit den Lehren des Arius kaum etwas zu tun hatten.

335 sollte Arius auf kaiserlichen Befehl voll rehabilitiert werden. Er erklärte sich einverstanden, das Ergebnis von Nicäa zu unterschreiben, das er damals abgelehnt hatte. Bevor er jedoch in Konstantinopel die Kommunion erhalten konnte, starb er sehr plötzlich. Andere Quellen gehen davon aus, dass er von seinen Gegnern vergiftet wurde. Nach dem Bericht des Sokrates Scholastikos[2] habe der Metropolit Alexander von Konstantinopel (314–337), durch den kaiserlichen Befehl in einen Gewissenskonflikt gebracht, gebetet, dass entweder er oder Arius aus der Welt entfernt würden, bevor Arius zur Kommunion zugelassen würde.

Die Auseinandersetzungen brachen mit dem Tod des Arius jedoch nicht ab. Der so genannte arianische Streit sollte vielmehr die Reichskirche noch das gesamte 4. Jahrhundert beschäftigen. In der Folgezeit kam es auch zu einer Zersplitterung der „Arianer“: Die Homöusianer, die mit Arius praktisch kaum noch etwas zu tun hatten, sowie die Homöer, die von den Kaisern Constantius II. und Valens favorisiert wurden, und die in der Forschung bisweilen als „radikale Arianer“ bezeichneten Anhomöer, siehe Aëtios.

Literatur

  •  Guido Bee: Altertum. Das Entstehen der einen Christenheit (250–430). In: Jean-Marie Mayeur, Luce Pietri, Andre Vauchez (Hrsg.): Die Geschichte des Christentums. Band 2, Herder, Freiburg in Breisgau 2005 (Originaltitel: Histoire du christianisme des origines à nos jours, übersetzt von Thomas Böhm), ISBN 978-3-451-29100-5, S. 271ff. (Sonderausgabe in 6 Bänden).
  •  Thomas Böhm: Die Christologie des Arius. Dogmengeschichtliche Überlegungen unter besonderer Berücksichtigung der Hellenisierungsfrage. In: Studien zur Theologie und Geschichte, Münchener Universitätsschriften, Katholisch-Theologische Fakultät. Band 7, EOS, St. Ottilien 1991, ISBN 3-88096-907-8 (Zugleich Dissertation, Universität München, 1991).

Weblinks

Commons: Arius - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Anmerkungen

  1. Zu Konstantins Religionspolitik siehe nun zusammenfassend Klaus Martin Girardet: Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen. Berlin/New York 2010. Zum Konflikt mit Arius ebd., S. 144ff.
  2. Sokrates: Kirchengeschichte, 1,38


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