Arbeitslosigkeit

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Version vom 27. September 2012, 15:57 Uhr von imported>Stumpfulus

Die Arbeitsämter den Tarifparteien!

Die Neckermann-Pleite dieser Tage zeigt wieder einmal das Desaster der Lohnarbeit: Zwei Tausend Menschen verlieren ihre Jobs; einige von Ihnen haben mehr als zwanzig oder dreißig Jahre bei Neckermann gearbeitet. Die meisten werden nun in die Arbeitslosigkeit entlassen und erhalten ggf. Fortbildungen z.B. in Betreuungs- oder Pflege-Jobs. Für die Finanzierung der Arbeitslosigkeit gibt es die Arbeitslosenversicherung, die (noch) zu gleichen Teilen von den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern getragen wird. Sind die Arbeitnehmer entlassen, brauchen auch die Arbeitgeber für sie keine Arbeitslosenversicherung mehr zu bezahlen. Das Problem, ihren Lebensunterhalt zu sichern, ist auf den Staat bzw. die halbstaatliche Institution der ARGE abgewälzt.

Gilt hier noch das Verursacher-Prinzip? Ich denke: Nein!

Würde das Verursacher-Prinzip gelten, dann könnte das so aussehen:

Die gesamte Arbeitslosenversicherung würde in den Händen der Arbeitgeber-Verbände und der Gewerkschaften (in Zusammenarbeit) liegen, in welcher Besetzungsparität auch immer. In einer solchen Situation wie der Neckermann-Pleite wäre es (wie auch jetzt schon) nicht nur klar, dass hier Managementfehler gemacht wurden, und dass es die Arbeitnehmer sind, die die eigentlichen Leidtragenden sind, sondern es wäre auch klar, wer die Kosten der Folgen zu tragen hätte: Die Tarifpartner nämlich. Und nun wären sowohl die Gewerkschaften, als auch die Unternehmer stark daran interessiert – da sie ja die Kosten tragen müssen – diese „freigestellten“ Arbeitnehmer baldmöglichst wieder einer wirtschaftlich sinnvollen Beschäftigung zuzuführen, einfach um die Kosten der Arbeitslosigkeit einzusparen.

Damit dieser Gedanke Verwirklichung fände, müsste die ARGE samt ihren Büros und Gebäuden und mit allen ihren Mitarbeitern und Weiterbildungsinstitutionen den Tarifparteien kostenlos überschrieben werden. Der Staat wäre die gewaltige Last einer Sorge los und müsste keine Steuergelder mehr in diesen Bereich des Sozialen pumpen. Der staatliche Haushaltsposten für „Arbeit und Soziales“ würde merklich schrumpfen können.

Nach einer Idee von Hans Georg Schweppenhäuser in: "Macht des Eigentums", Radius Verlag Stuttgart 1970

Liebe Leute, die ihr das lest: Lasst mich wissen, ob dies ein zukunftsträchtiger Gedanke ist - Bloggt zurück!

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