Nicht-Ich und I: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Nicht-Ich''' ist ein von [[Johann Gottlieb Fichte]] erstmals in seiner [[Wissenschaftslehre]] geprägter [[Begriff]], der von zentraler Bedeutung für den [[Deutscher Idealismus|nachkantischen Idealismus]] wurde. Indem sich das [[Ich]] durch eine reine [[Tathandlung]] selbst setzt, sieht es sich zugleich als [[Subjekt]] der äußeren Welt der [[Objekt]]e, d.h. dem Insgesamt des Nicht-Ich, gegenübergestellt und wird sich dadurch seiner selbst bewusst.
{{Zeichen|Iiı}}
'''I''' beziehungsweise '''i''' (gesprochen: [{{IPA|ʔiː|i}}]) ist der neunte [[Buchstabe]] des [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]] und ein [[Vokal]] (auch wenn er unter bestimmten Bedingungen konsonantisch ausgesprochen werden kann). Der Buchstabe I hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 7,55 Prozent. Er ist damit der [[Wikipedia:Buchstabenhäufigkeit|dritthäufigste Buchstabe in deutschen Texten]].


{{Zitat|Es ist ursprünglich nichts gesetzt, als das Ich; und dieses nur ist schlechthin gesetzt. Demnach kann nur dem Ich schlechthin entgegengesetzt werden. Aber das dem Ich entgegengesetzte ist &#61; ''Nicht-Ich''. So gewiß das unbedingte Zugestehen der absoluten Gewißheit des Satzes: -A nicht &#61; A unter den Tatsachen des empirischen Bewusstseins vorkommt: ''so gewiß wird dem Ich schlechthin entgegengesetzt ein Nicht-Ich''.|Johann Gottlieb Fichte|''Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre''.|ref=<ref> Fichte, J.G.; ''Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre''. Hamburg, Meiner, 1997, S. 24 </ref>}}
== Herkunft ==


Eine völlig andere Bedeutung hat das Nicht-Ich für die [[Buddhismus|buddhistische]] Weltanschauung in Form des [[Anatta]], der Nicht-Selbstigkeit. Nach dieser Anschauung ist die [[Illusion]] des Ich die Quelle aller [[Leiden]], die es zu durchschauen und zu überwinden gilt. Nur auf diesem Weg könne der der leidvolle [[Kreislauf der Wiedergeburten]] durch das endgültige Verlöschen im [[Nirvana]] zu einem Ende gebracht werden.
{| align="center" border="0" cellpadding="5"
|align="center" width="130px"|[[Datei:Proto-semiticI-01.png|Proto-semitischer Arm oder Hand]][[Datei:Proto-semiticI-02.png|Proto-semitischer Arm oder Hand - Variante]]
|align="center" width="130px"|[[Datei:PhoenicianI-01.png|Phönizisches Heth]]
|align="center" width="130px"|[[Datei:Iota uc lc.svg|75px|Griechisches Iota]]
|align="center" width="130px"|[[Datei:EtruscanI-01.png|Etruskisches I]]
|align="center" width="130px"|[[Datei:RomanI-01.png|Lateinisches I]]
|-
|align="center" valign="top" width="130px"|Proto-semitischer<br />Arm oder Hand<br />in zwei Varianten
|align="center" valign="top" width="130px"|Phönizisches Yodh
|align="center" valign="top" width="130px"|Griechisches Iota
|align="center" valign="top" width="130px"|Etruskisches I
|align="center" valign="top" width="130px"|Lateinisches I
|}


== Literatur ==
Im [[Wikipedia:Proto-Semitisches Alphabet|proto-semitischen Alphabet]] stellt der Buchstabe das Symbol für eine Hand mit einem Arm dar. Bereits in diesem Alphabet wurde begonnen, das Symbol stark zu vereinfachen, sodass zum Teil nur noch die Armbeugung und die Umrisse der Hand erkennbar sind. Im [[Wikipedia:Phönizisches Alphabet|phönizischen Alphabet]] hatte der Buchstabe den Namen [[Jod (Hebräisch)|Yodh]] (Hand/Arm) und stand für den [[Konsonant|Halbkonsonant]]en [j] (wie in ''j''ung).


* [[Johann Gottlieb Fichte]]: ''Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre : als Handschrift fuer seine Zuhoerer'', Leipzig: Gabler, 1794 ({{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-505245}})
In das [[Griechisches Alphabet|griechische Alphabet]] wurde das Yodh als [[Iota]] übernommen. Die Griechen änderten wegen ihrer vokalreichen Sprache den Lautwert des Buchstabens, er stand nun für [i]. Bereits im frühgriechischen Alphabet aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. verlor das Iota alle Anfügungen und wurde zum simplen senkrechten Strich.


== Einzelnachweise ==
Weder im etruskischen noch im lateinischen Alphabet wurde der Buchstabe noch wesentlich verändert, der Lautwert [i] blieb erhalten.


<references />
Der i-Punkt auf dem Kleinbuchstaben entstand im 14. Jahrhundert. Es war ein [[Wikipedia:Akzent (Schrift)|Akzent]], der immer kleiner wurde. In manchen europäischen Sprachen haben sich zwei Punkte auf dem kleinen ï als Akzentuierung herauskristallisiert. Siehe auch [[Wikipedia:Punkt (Akzent)|Punkt]].


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Deutscher Idealismus]] [[Kategorie:Fichte]]
== Bedeutung ==
 
I  hat etwas Zielstrebiges, bestimmt Hinweisendes an sich; ihm entspricht die hinweisende Geste. Es wendet sich extrovertiert nach außen. Die ganze Gestalt will sich im I strecken, straffen. Helle Kopfresonanz.
 
Von den [[sieben Planeten]] ist dem I der [[Merkur]] zugeordnet, von den [[Organ]]en die [[Lunge]] und in den [[Pflanzen]] die Bildung der Laubblätter, die seitlich vom zentralen Sproß abzweigen.
 
== Logik ==
 
In der klassischen [[Logik]] ist '''i''' das Zeichen für das besonders (''partikulär'') bejahende [[Urteil]] (''einige'' S sind P), z.B. einige ''Tiere'' sind ''Säugetiere''.
 
[[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Vokal]] [[Kategorie:Urvokal|103]] [[Kategorie:Die sieben Urvokale|103]] [[Kategorie:Lateinisches Alphabet]] [[Kategorie:Lateinischer Buchstabe]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 8. September 2018, 20:19 Uhr

Iiı

I beziehungsweise i (gesprochen: [ʔiː]) ist der neunte Buchstabe des lateinischen Alphabets und ein Vokal (auch wenn er unter bestimmten Bedingungen konsonantisch ausgesprochen werden kann). Der Buchstabe I hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 7,55 Prozent. Er ist damit der dritthäufigste Buchstabe in deutschen Texten.

Herkunft

Proto-semitischer Arm oder HandProto-semitischer Arm oder Hand - Variante Phönizisches Heth Griechisches Iota Etruskisches I Lateinisches I
Proto-semitischer
Arm oder Hand
in zwei Varianten
Phönizisches Yodh Griechisches Iota Etruskisches I Lateinisches I

Im proto-semitischen Alphabet stellt der Buchstabe das Symbol für eine Hand mit einem Arm dar. Bereits in diesem Alphabet wurde begonnen, das Symbol stark zu vereinfachen, sodass zum Teil nur noch die Armbeugung und die Umrisse der Hand erkennbar sind. Im phönizischen Alphabet hatte der Buchstabe den Namen Yodh (Hand/Arm) und stand für den Halbkonsonanten [j] (wie in jung).

In das griechische Alphabet wurde das Yodh als Iota übernommen. Die Griechen änderten wegen ihrer vokalreichen Sprache den Lautwert des Buchstabens, er stand nun für [i]. Bereits im frühgriechischen Alphabet aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. verlor das Iota alle Anfügungen und wurde zum simplen senkrechten Strich.

Weder im etruskischen noch im lateinischen Alphabet wurde der Buchstabe noch wesentlich verändert, der Lautwert [i] blieb erhalten.

Der i-Punkt auf dem Kleinbuchstaben entstand im 14. Jahrhundert. Es war ein Akzent, der immer kleiner wurde. In manchen europäischen Sprachen haben sich zwei Punkte auf dem kleinen ï als Akzentuierung herauskristallisiert. Siehe auch Punkt.

Bedeutung

I hat etwas Zielstrebiges, bestimmt Hinweisendes an sich; ihm entspricht die hinweisende Geste. Es wendet sich extrovertiert nach außen. Die ganze Gestalt will sich im I strecken, straffen. Helle Kopfresonanz.

Von den sieben Planeten ist dem I der Merkur zugeordnet, von den Organen die Lunge und in den Pflanzen die Bildung der Laubblätter, die seitlich vom zentralen Sproß abzweigen.

Logik

In der klassischen Logik ist i das Zeichen für das besonders (partikulär) bejahende Urteil (einige S sind P), z.B. einige Tiere sind Säugetiere.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel I aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.