Besonnenheit und Lamia: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Besonnenheit''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''σωφροσύνη'' [''sophrosýne''] '''Sophrosyne''', auch '''Verständigkeit''') ist eine der vier von [[Platon]] genannten [[Kardinaltugend]]en und bezeichnet, im Unterschied zur [[Impulsivität]], die überlegte, selbstbeherrschte [[Gelassenheit]], die besonders auch in schwierigen oder heiklen Situationen den [[Verstand]] die Oberhand behalten lässt, um vorschnelle und unüberlegte [[Entscheidung]]en oder Taten zu vermeiden. Der Ausdruck ''Besonnenheit'' betont den [[ratio]]nalen Aspekt, ''Gelassenheit'' hingegen die [[emotion]]alen Anteile ''[[Innere Ruhe|innerer Ruhe]]''.
[[Bild:Draper-Lamia.jpg|right|thumb|''Lamia'' von [[Wikipedia:Herbert James Draper|Herbert James Draper]] (1909)]]
'''Lamia''' ({{ELSalt|Λάμια}}) war die Tochter des Gottes [[Poseidon]] und der [[Libya]]. Später wurde sie Königin von [[Wikipedia:Libyen|Libyen]] und eine Geliebte des [[Zeus]]. Dieser gab ihr auch die Fähigkeit, ihre Augen aus den Augenhöhlen zu nehmen. Zeus zeugte mit ihr einen Sohn, der aber von seiner ständig eifersüchtigen Gattin [[Hera]] getötet wurde. Aus Trauer und Zorn über den Verlust ihres Kindes verwandelte Lamia ihr Haupt in ein Schlangenhaupt (ähnlich der [[Medusa]]) und begann, die Kinder anderer Mütter zu töten, zu häuten, zu zerstückeln und zu essen.


Die ''Besonnenheit'' wirkt am unmittelbarsten im [[Ätherleib]], der der Träger des [[Gedanken]]lebens ist.
Der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] zufolge sollen die [[Lamien]] nach dieser Lamia benannt worden sein. Lamia wird auch als Mutter der ersten [[Sibylle (Prophetin)|Sibylle]] genannt<ref>[[Wikipedia:Plutarch|]]: ''Pyth. or.''. 9  und [[Wikipedia:Pausanias|]]: ''Helládos Periēgēsis''. X,12,1</ref>.


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== Quellennachweis ==
"Eine dritte Tugend ist, was Plato die Besonnenheit, Sophrosyne,
<references/>
nennt, und die schreibt er dem Unterleib zu, was ganz richtig ist. Der
Unterleib ist der Erreger der Triebe des Menschen, aber der Mensch,
der mit seinem Nachdenken und Nachfühlen und Nachempfinden die
Triebe beherrscht, ist ein besonnener Mensch. Das bloße Ausleben der
Triebe, das auch das Tier kennt, ist keine Tugend, sondern erst das
Durchsetzen der Triebe mit dem Grade von Bewußtsein, der eben
möglich ist, ist Besonnenheit. Das wird dann im Ätherleib erfaßt, weil
Gedanken, Besonnenheit, Mut, insofern sie menschlich sind, im Ätherleibe
erfaßt werden." {{Lit|{{G|170|79}}}}
</div>


== Literatur ==
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]


#Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992), ISBN 3-7274-1700-5 {{Vorträge|170}}
{{Wikipedia1|Lamia_(Mythologie)}}
 
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Tugend]]

Version vom 14. März 2012, 09:32 Uhr

Lamia von Herbert James Draper (1909)

Lamia (griech. Λάμια) war die Tochter des Gottes Poseidon und der Libya. Später wurde sie Königin von Libyen und eine Geliebte des Zeus. Dieser gab ihr auch die Fähigkeit, ihre Augen aus den Augenhöhlen zu nehmen. Zeus zeugte mit ihr einen Sohn, der aber von seiner ständig eifersüchtigen Gattin Hera getötet wurde. Aus Trauer und Zorn über den Verlust ihres Kindes verwandelte Lamia ihr Haupt in ein Schlangenhaupt (ähnlich der Medusa) und begann, die Kinder anderer Mütter zu töten, zu häuten, zu zerstückeln und zu essen.

Der griechischen Mythologie zufolge sollen die Lamien nach dieser Lamia benannt worden sein. Lamia wird auch als Mutter der ersten Sibylle genannt[1].

Quellennachweis

  1. [[Wikipedia:Plutarch|]]: Pyth. or.. 9 und [[Wikipedia:Pausanias|]]: Helládos Periēgēsis. X,12,1
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