Lohengrin

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August von Heckel: Lohengrin, Gemälde auf Schloss Neuschwanstein im Auftrag von Ludwig II. (1886)

Lohengrin (mhd. Loherangrîn) ist nach Wolfram von Eschenbachs Versepos «Parzival» ein Gralsritter und Sohn des Gralskönigs Parzival und dessen Gattin Condwiramur. Als Schwanenritter wird er der Herzogin von Brabant auf einem Schwan als Helfer und Beschützer geschickt, unter der Bedingung, dass sie niemals nach seinem Namen fragen dürfe. Als sie dieses strenge Gebot bricht, muss Lohengrin sie verlassen[1].

Der Stoff wurde von Richard Wagner in seiner romantischen OperLohengrinmusikalisch-dramatisch gestaltet.

Geistiger Hintergrund

Siehe auch: Schwan und Schwanenritter

„Der Zeitpunkt, zu welchem die Gralslegende unter dem Einfluß der großen Eingeweihten entstand, ist derjenige, wo die Herrschaft des Bürgertums beginnt und wo von Schottland aus in England und von dort aus in Frankreich und Deutschland die Gründung der großen freien Städte sich ausbreitet. Der frei gewordene Mensch sehnt sich unbewußt nach der Wahrheit und nach dem göttlichen Leben. In der Sage von Lohengrin repräsentiert Elsa die menschliche Seele, die Seele des Mittelalters, die nach Entfaltung strebt und die im Okkultismus immer durch eine weibliche Gestalt dargestellt wird. Der Ritter Lohengrin, der zu ihrer Befreiung aus einer unbekannten Welt, von der Burg des Heiligen Gral, kommt, stellt den Meister dar, der die Wahrheit bringt. Er ist der Bote des Eingeweihten, symbolisch herangetragen durch den Schwan. Der Bote der großen Eingeweihten heißt «Schwan». Man darf weder nach seinem Ursprung noch nach seinem wahren Namen fragen. Man darf nicht an den Zeichen seiner Hoheit zweifeln. Man muß ihm aufs Wort glauben und an seinem Antlitz den Strahl der Wahrheit erkennen. Wer diesen Glauben nicht hat, ist nicht fähig, ihn zu begreifen, und nicht würdig, ihn zu hören. Daher das Verbot Lohengrins an Elsa, seinen Ursprung und seinen Namen zu erfragen. Der Schwan ist der Chela, der den Meister herbeiführt.

Der Bote des Meisters auf dem physischen Plan ist der eingeweihte Schüler, der zum fünften Grad aufgestiegen ist und den der Meister in die Welt sendet. So drückt diese Legende aus, was sich in den höheren Welten ereignet. In die Mythen und Legenden läßt der Logos, das Sonnen- und Planetenwort, sein Licht hineinscheinen.“ (Lit.:GA 94, S. 84f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise