imported>Joachim Stiller |
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| Der '''gemischte König''' ist eine Gestalt aus [[Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]]. In ihm fließen die [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s noch weitgehend ungeordnet ineinander. In [[Rudolf Steiner]]s erstem [[Mysteriendrama]] "[[Die Pforte der Einweihung]]", das auf Goethes Märchen aufbaut, entspricht ihm die Figur des [[Retardus]], die in den späteren Mysteriendramen Steiners nicht mehr auftritt.
| | [[Kosmisch]]e '''Richtungskräfte''' sind die [[Zwölf kosmische Richtungskräfte|zwölf kosmischen Richtungskräfte]] des [[Tierkreis]]es oder die vier [[Himmelsrichtungen]], die zugleich bestimmende Richtungskräfte der [[Erde (Planet)|Erde]] sind. Aber auch die [[Widersacher]] wirken mit ihren [[Ahrimanische und luziferische Richtungskräfte|Richtungskräften]] an der [[Gestalt]]ung aller [[Erde]]nwesen mit. Die [[Luziferische Richtungskräfte|luziferischen Richtungskräfte]] wirken in Spiralen, die [[Ahrimanische Richtungskräfte|ahrimanischen Richtungskräfte]] wirken tangential. |
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| == Gemischter König und Seelenleben ==
| | [[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Kosmos]] [[Kategorie:Erde]] |
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| {{GZ|Erinnern Sie sich, daß in dem unterirdischen Tempel,
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| in den die Schlange durch die Kristallisierungskraft der
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| Erde blickt, in jeder der vier Ecken einer der Könige war.
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| In der ersten war der goldene, in der zweiten der silberne,
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| in der dritten der erzene König. In der vierten Ecke war
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| ein König, der aus den drei Metallen gemischt war, in dem
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| also diese drei Bestandteile so zusammengefügt sind, daß
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| man sie nicht voneinander unterscheiden kann. In diesem
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| vierten Könige stellt uns Goethe den Repräsentanten für
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| diejenige menschliche Entwickelungsstufe hin, in welcher
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| Wille, Vorstellungsvermögen und Empfindungsvermögen
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| gemischt sind. Er ist mit andern Worten derjenige Repräsentant
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| der menschlichen Seele, der von Wille, Vorstellung
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| und Gefühl beherrscht wird, weil er selbst nicht Herr
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| über diese drei Vermögen ist. Dagegen ist in dem Jüngling,
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| nachdem er die Begabung von jedem der Könige im besonderen
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| erlangt hat - die Begabung des Vorstellungsvermögens,
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| die Begabung der Gefühlserkenntnis und die Begabung
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| der Willenserkenntnis, so daß sie nicht mehr chaotisch gemischt sind —, diejenige Erkenntnisstufe dargestellt,
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| die sich nicht mehr von Vorstellung, Gefühl und Wille beherrschen
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| läßt, sondern über sie herrscht. Beherrscht wird
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| der Mensch von ihnen so lange, wie sie in ihm chaotisch
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| durcheinanderströmen, so lange sie sich in seiner Seele nicht
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| rein, jede für sich selbst wirkend, finden. Solange der Mensch
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| nicht zu dieser Sonderung gekommen ist, ist er auch nicht in
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| der Lage, durch seine drei Erkenntnisvermögen zu wirken.
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| Ist er aber dazu gelangt, beherrscht ihn nicht mehr das
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| Chaotische, sondern beherrscht er umgekehrt selber sein
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| Vorstellungsvermögen, ist es so rein wie der goldene König,
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| so daß ihm nichts anderes beigemischt ist; ist sein Gefühlsvermögen
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| so, daß ihm nichts anderes beigemischt ist, daß
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| es rein und lauter dasteht wie der silberne König, und ist
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| ebenso der Wille so rein wie das Erz des erzenen Königs,
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| so daß ihn Vorstellungen und Gefühle nicht beherrschen
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| und er sich frei in seiner Natur darstellen kann - mit andern
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| Worten, ist er fähig, wenn es sich darum handelt, durch
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| die Vorstellung zu erfassen, oder durch das Gefühl zu erfassen,
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| oder durch den Willen zu erfassen, von Wille, Gefühl
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| und Vorstellung einzeln Gebrauch zu machen, dann
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| ist er so weit über sich hinausgeschritten, daß das gesamte
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| reine Erkenntnisvermögen, das uns im Vorstellen, Fühlen
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| und Wollen entgegentritt, ihn zu einer tieferen Einsicht
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| führt, daß er wirklich untertaucht in den Strom des Geschehens,
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| untertaucht in das, was die Dinge innerlich sind.|57|64f}}
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| {{GZ|Wer ist der goldene König, und wer sind die anderen drei
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| Könige, der silberne, der eherne und der gemischte König? -
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| Der goldene König ist Manas, die Weisheit selber, die sich
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| bisher nur im Mysterientempel höher entwickeln konnte.
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| Das ist diejenige Seelenkraft, die der Mensch sich erringen
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| kann durch gereinigtes, sinnlichkeitsfreies Denken. Der silberne
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| König deutet auf ein noch höheres Element als die
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| Weisheit: er ist die Liebe, das schöpferische Wort der Welten-
| |
| Buddhi, der in Liebe erstrahlende Gott. Sein Reich wird
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| das Reich des Scheins genannt; es ist damit gemeint, was das
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| Christentum als Glorie bezeichnet (Gloria in excelsis). Es ist
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| auf einen Zeitpunkt hingedeutet, der erst später erreichbar
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| wird; dann wird Buddhi die Menschheit beherrschen. Der
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| eherne König, den die Schlange zunächst noch nicht
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| erschaut, der scheinbar wenig wertvoll ist, ist von gewaltiger
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| Gestalt, mächtig anzuschauen. Er sieht eher einem Felsen
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| gleich als einer Menschenform. Das ist der König, der
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| die willensartige Seelenkraft, die im Menschen verborgen
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| ruht, zum Ausdruck bringt. Er stellt dar Atma, das womit
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| der strebende Mensch zuletzt begabt wird, was er zuletzt
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| findet.
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| So hat Goethe in einem schönen Bilde die Begabung des
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| Menschen mit den drei höchsten Tugenden dargestellt, die
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| ihm dereinst verliehen werden. Ohne diese Reife erlangt zu
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| haben, wurde in früheren Zeiten niemand zur Initiation
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| zugelassen.
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| Dann ist noch ein vierter König da, schwerfällig von
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| Gestalt; er besteht aus einem Gemisch von Gold, Silber und
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| Erz, aber die Metalle schienen beim Guß nicht recht zusammengeschmolzen
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| zu sein, es stimmt nichts überein mit dem
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| anderen bei ihm. Das ist die Seele des unentwickelten Menschen,
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| der noch kein Höherstreben entwickelt, in dem Denken,
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| Fühlen und Wollen chaotisch durcheinanderwogen und
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| dem «Bilde ein unangenehmes Ansehen geben». Die Denkkraft,
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| die noch von den Sinneseindrücken getrübt ist, das
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| Feuer der Seele, die nicht Liebe entfaltet, sondern in Begierden
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| und Trieben lebt, der ungeordnete Wille des Menschen,
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| das stellt dieser vierte König dar.|53|345f|346}}
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| == Gemischter König und Dreigliederung des sozialen Organismus ==
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| {{GZ|Nun kann man aber in einer gewissen Weise schon hindeuten darauf,
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| wenn das auch Goethe selber noch nicht getan hat, wie der goldene
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| König entsprechen würde demjenigen sozialen Gliede, das wir
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| als das geistige Glied des sozialen Organismus bezeichnen; wie der
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| König des Scheines, der silberne König, entsprechen würde dem politischen
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| Staate; wie der König der Gewalt, der kupferne König, entsprechen
| |
| würde dem wirtschaftlichen Gliede des sozialen Organismus;
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| und wie der gemischte König, der in sich selber zerfällt, den [[Einheitsstaat]]
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| darstellt, der in sich selber eben keinen Bestand haben kann.
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| Das ist gewissermaßen Goethes bildhafte Hindeutung auf das, was
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| einmal herauskommen mußte als die [[Dreigliederung des sozialen Organismus]].|200|68}}
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| {{GZ|In vieler Beziehung ist der ganze Lebensgang der Menschheitsentwickelung ähnlich dem Lebensgange des einzelnen Menschen. Nur verschoben sind die Dinge. Was der Mensch bewußt durchmacht, wenn er in der geistigen Welt zum Schauen kommen will, das Überschreiten der Schwelle, das muß in diesem 5. nachatlantischen Zeitraum die ganze Menschheit unbewußt durchmachen. Sie hat darin keine Wahl, sie macht es unbewußt durch. Nicht der einzelne Mensch, sondern die Menschheit und der einzelne Mensch mit der Menschheit. Was heißt das? Was im Menschen zusammenwirkt im Denken, Fühlen und Wollen, das nimmt in der Zukunft einen getrennten Charakter an, macht sich auf verschiedenen Feldern geltend. Die Menschheit macht dieses Überschreiten der Schwelle so durch, daß die Gebiete des Denkens, Fühlens und Wollens auseinandergehen. Das aber legt uns die Verpflichtung auf, die Verpflichtung, das äußere Leben so zu gestalten, daß der Mensch diesen Umschwung seines Inneren auch im äußeren Leben durchmachen kann. Die Forderung der Dreigliederung hängt mit dem Geheimnis der Menschheitswerdung in diesem Zeitalter zusammen.|193|118}}
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| {{GZ|Die Menschen gliedern sich innerlich in einen dreigliedrigen Menschen in anderer Weise, als das früher vorhanden war. Dieses Beobachten des Durchganges des Menschen durch eine gewisse Schwelle, die belehrt einen, daß aus den geistigen Untergründen des Daseins selbst heraus uns diktiert wird die Dreigliederung des sozialen Organismus. Wenn wir in Zukunft finden wollen ein Bild von uns in der Außenwelt, so daß wir damit zusammenpassen, dann müssen wir den sozialen Organismus dreigegliedert haben.|192|60}}
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| {{GZ|[Der Mensch] ist ein dreigliedriges
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| Wesen auch seinem physischen Organismus nach. Er hat seinen
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| Kopf, den er nur brauchen kann für dasjenige, was nicht irdisch ist;
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| er hat seine Gliedmaßen mit dem Stoffwechselsystem, die er nur brauchen
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| kann für dasjenige, was irdisch ist; und er hat dasjenige, was in
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| Atmung und Zirkulation liegt, durch das Verhältnis von Mensch zu
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| Mensch.
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| Ich kann Ihnen hier nur andeuten, was auf ein weites, weites Feld
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| von Menschenkenntnis führt. Was ich Ihnen angedeutet habe, das
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| schaut aus wie eine Theorie. Aber für unsere Zeit ist es keine Theorie,
| |
| sondern es gibt heute im Menschen etwas, was im Sinne dessen, was ich
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| eben gesagt habe, empfindet. Es entwickelt sich in der Gegenwart etwas,
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| was in diesem dreigliedrigen Sinne im Menschen empfindet. Der Mensch
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| hat heute im Innersten seines Wesens, ohne daß er das schon vollständig
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| weiß, komplizierte Empfindungen. Er weiß sich durch seinen Kopf
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| als Bürger eines Außerirdischen, er weiß sich durch sein Lungen-Herzsystem
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| in einem Verhältnis von Mensch zu Mensch. Da sagt etwas im
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| Inneren des Menschen: Wenn ich einem anderen Menschen begegne,
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| so ist diese Begegnung ein Abbild desjenigen, was in mich verpflanzt
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| wurde auch von Mensch zu Mensch, nämlich durch Vater und Mutter.
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| Durch sein Lungen-Herzsystem fühlt sich der Mensch so recht hineingestellt
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| unter Menschen. Durch sein Stoffwechselsystem fühlt sich der
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| Mensch als ein Glied der Erde, als zur Erde gehörig. Diese dreierlei
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| Empfindungsweisen sind heute schon im Menschen. Aber der Verstand
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| will nicht mit. Der Verstand möchte alles einfach haben, der
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| Verstand möchte, daß man alles auf irgendein Monon zurückführen
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| könne. Und daran kranken die Menschen der Gegenwart. Sie werden
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| erst dann nicht mehr daran kranken, wenn der dreigliedrigen Empfindung
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| im Inneren, die sich wirklich jetzt schon in den Menschen findet,
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| ein dreigliedriger sozialer Organismus entspricht, wenn der Mensch
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| außen ein Spiegelbild seines Wesens findet.|190|20}}
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| == Literatur ==
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprung und Ziel des Menschen'', [[GA 53]] (1981), ISBN 3-7274-0532-5 {{Vorträge|053}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen'', [[GA 192]] (1991), ISBN 3-7274-1920-2 {{Vorträge|192}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Der innere Aspekt des sozialen Rätsels'', [[GA 193]] (1989), ISBN 3-7274-1930-X {{Vorträge|193}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Die neue Geistigkeit und das Christus-Erlebnis des zwanzigsten Jahrhunderts'', 4. Vortrag: Schillers «Ästhetische Briefe» und Goethes «Märchen» in ihrer Beziehung zur Anthroposophie und zur Dreigliederung, [[GA 200]] (2003), ISBN 3-7274-2000-6 {{Vorträge|200}}
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| * [[Karl Heyer]]: ''Von den Reichen des "goldenen", "silbernen", "ehernen" und "gemischten" Königs in der Geschichte'' , in: Karl Heyer: ''Wer ist der deutsche Volksgeist? Und andere Beiträge zur Geschichte'', 1961, Selbstverlag, S. 47 - 84, (Neuauflage Perseus Verlag 2013, ISBN 3907564030)
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]] | |
| [[Kategorie:Soziale Dreigliederung]] | |
| [[Kategorie:Mysteriendrama]] | |