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Als '''Wirklichkeit''' ({{ELSalt|ἐνέργεια}}, ''[[Akt und Potenz|energeia]]''; [[Latein|lat.]] ''[[actualitas]]'', ''[[realitas]]''; {{EnS|reality}}; {{FrS|réalité}}) wird im Sinne der [[Metaphysik]] die [[Aktualität]] des tatsächlich gegenwärtig gegebenen [[Sein]]s bezeichnet. Sie unterscheidet sich damit von der [[Möglichkeit]], als einem nur potentiell gegebenen Sein, wie auch vom bloßen wirkungslosen [[Schein]], aber insbesondere auch von der ausschließlich räumlich ausgedehnt gedachten dinglichen [[Realität]]. Indem [[Meister Eckhart]] den lateinischen Begriff ins Deutsche übertrug, wurde die für den rechten Begriff der Wirklichkeit wesentliche Komponente des ''Wirkens'' deutlicher hervorgestrichen: ''wirklich'' ist, was ''wirkt'', d.h. ''[[Wirkung]]en'' hervorruft.
<includeonly>{{#if:{{{3|}}}|{{{3}}}:&#32;|}}[http://www.gutenberg.org/{{#if:{{{link|}}}||ebooks/}}{{{1}}} ''{{{TITEL|{{{2|{{PAGENAME}}}}}}}}.''] In: [[Wikipedia:Project Gutenberg|Project Gutenberg]].</includeonly><noinclude>


== Schein und Wirklichkeit ==
{{Dokumentation}}
 
</noinclude>
Ein Grundirrtum des [[Philosophie|Philosophierens]] besteht nach [[Rudolf Steiner]] darin, die [[Sinneswelt]] bereits als fertige Wirklichkeit anzusehen. Erst das [[Denken]], das die [[Wahrnehmungen]] durchdringt, enthüllt auch ihre inneren Gesetzmäßigkeiten, ohne die sie nicht bestehen könnte, und führt damit erst zur vollen Wirklichkeit.
 
{{GZ|Das ist der Grundfehler des Philosophierens des 19. Jahrhunderts,
daß immer einfach die Sinneswelt als fertige genommen wird.
Man ist sich nicht bewußt geworden, daß zur wahren Wirklichkeit
der Mensch dazugehört, daß dasjenige, was im Menschen namentlich
an Gedanken auftritt, sich abspaltet von der Wirklichkeit,
indem der Mensch in die Wirklichkeit hineingeboren wird, daß die
Wirklichkeit zunächst verborgen ist, so daß sie uns als eine Scheinwirklichkeit
entgegentritt; und erst wenn wir diese Scheinwirklichkeit
durchdringen mit dem, was in uns aufleben kann, haben wir
die volle Wirklichkeit vor uns. Damit aber würde von vornherein
philosophisch, vom Gesichtspunkt einer gewissen Erkenntnistheorie,
alles dasjenige charakterisiert sein, was später wiederum meiner
Anthroposophie zugrundeliegt. Denn es ist vom Anfang an versucht
worden nachzuweisen, daß die Sinneswelt nicht eine Wirklichkeit
ist, sondern daß sie eine Scheinwirklichkeit ist, zu der erst
hinzukommen muß dasjenige, was der Mensch zu ihr hinzubringt,
was dem Menschen in seinem Inneren aufleuchtet und was er dann
erarbeitet. Die ganze kantische und nach-kantische Philosophie
geht im Grunde genommen davon aus, daß man eine fertige
Wirklichkeit vor sich habe und daß man dann die Frage aufstellen
könne: Ja, kann man denn diese fertige Wirklichkeit erkennen oder
kann man sie nicht erkennen? - Sie ist aber keine fertige Wirklichkeit, sie ist nur eine halbe Wirklichkeit, und die ganze Wirklichkeit
entsteht erst, wenn der Mensch dazukommt und dasjenige in die
Wirklichkeit hineingießt, was ihm in seinem Innersten aufgeht.|255b|41f}}
 
Die Wirklichkeit ist dem [[Mensch]]en gemäß [[Rudolf Steiner]]s [[Philosophie der Freiheit]] nicht unmittelbar gegeben, sondern fließt ihm von zwei Seiten her zu, nämlich durch [[Beobachtung]] und [[Denken]]. Dadurch wird im menschlichen Bewusstsein zunächst eine unüberbrückbar scheinende Kluft (→ [[Chorismos]]) aufgerissen. Erst indem der Mensch beiden Hälften, die in der Wirklichkeit zwar stets untrennbar miteinander verbunden, dem menschlichen [[Bewusstsein]] aber zunächst nur getrennt gegeben sind, im [[Erkenntnis]]akt miteinander verbindet, d.h. die [[Wahrnehmung]] mit dem zugehörigen [[Begriff]] durchdringt, stößt er zur vollen Wirklichkeit vor.
 
<div style="margin-left:20px">
"Nicht an den Gegenständen liegt es, dass sie uns zunächst ohne die entsprechenden Begriffe gegeben werden, sondern an unserer geistigen Organisation. Unsere totale Wesenheit funktioniert in der Weise, dass ihr bei jedem Dinge der Wirklichkeit von zwei Seiten her die Elemente zufließen, die für die Sache in Betracht kommen: von seiten des Wahrnehmens und des Denkens." {{Lit|{{G|4|90}}}}
 
"Der Begriff des Baumes ist für das Erkennen durch die Wahrnehmung des Baumes bedingt. Ich kann der bestimmten Wahrnehmung gegenüber nur einen ganz bestimmten Begriff aus dem allgemeinen Begriffssystem herausheben. Der Zusammenhang von Begriff und Wahrnehmung wird durch das Denken an der Wahrnehmung mittelbar und objektiv bestimmt Die Verbindung der Wahrnehmung mit ihrem Begriffe wird nach dem Wahrnehmungsakte erkannt; die Zusammengehörigkeit ist aber in der Sache selbst bestimmt." {{Lit|{{G|4|145}}}}
</div>
 
Dass dem Menschen die Wirklichkeit nicht unmittelbar, sondern zunächst nur in Form zweier unwirklicher Hälften gegeben ist, die er aktiv verbinden muss, begründet die Möglichkeit seiner [[Freiheit]].
 
== Realität und Wirklichkeit ==
 
Die Begriffe Realität ([[lat.]] ''realitas'', von ''res'' „Ding“) und Wirklichkeit werden manchmal explizit unterschieden, oft aber auch synonym verwendet. Der Begriff Wirklichkeit beinhaltet eine Komponente "wirken", was als allgemeiner Vorgang dann auch als "[[Werden]]" verstanden werden kann. Weder "Realität" noch "Wirklichkeit" können das Werden adäquat fassen, weil sie von ihrer Begrifflichkeit her das Zuständliche betonen. Vorgänge oder Bewegungen sind aber mitgemeint, wenn von Wirklichkeit oder Realität gesprochen wird, oder es sind diese sogar eigentlich gemeint.
 
== Geistige Wesenheiten als primäre Wirklichkeit ==
 
Alle [[Wirkung]]en gehen letztendlich von [[Geistige Wesenheiten|geistigen Wesenheiten]] aus, die in verschiedenen [[Bewusstseinszustände]]n leben. Sie sind die eigentliche Wirklichkeit. In ihrem [[Bewusstsein]] liegt der Ursprungsquell und die eigentliche [[Substanz]], aus der die Wirklichkeit gewoben ist:
 
<div style="margin-left:20px">
"Es ist gut, festzuhalten, daß es im Grunde genommen im Weltenall doch nichts anderes gibt als Bewußtseine. Außer dem Bewußtsein irgendwelcher Wesenheiten ist letzten Endes alles übrige dem Gebiete der Maja oder der großen Illusion angehörig. Diese Tatsache können Sie besonders aus zwei Stellen in meinen Schriften entnehmen, auch noch aus anderen, besonders aber aus zwei Stellen: zunächst aus der Darstellung der Gesamtevolution der Erde von Saturn bis Vulkan in der «Geheimwissenschaft im Umriß», wo geschildert wird das Fortschreiten vom Saturn zur Sonne, von der Sonne zum Mond, vom Mond zur Erde und so weiter, zunächst nur in Bewußtseinszuständen. Das heißt, will man zu diesen großen Tatsachen aufsteigen, so muß man so weit aufsteigen im Weltengeschehen, daß man es zu tun hat mit Bewußtseinszuständen. Also man kann eigentlich nur Bewußtseine schildern, wenn man die Realitäten schildert. Aus einer anderen Stelle in einem Buche, das in diesem Sommer erschienen ist, «Die Schwelle der geistigen Welt», ist das gleiche zu entnehmen. Da ist gezeigt, wie durch allmähliches Aufsteigen der Seherblick sich erhebt von dem, was sich um uns herum ausbreitet als Dinge, als Vorgänge in den Dingen, wie das alles sozusagen als ein Nichtiges entschwindet und schmilzt, vernichtet wird und zuletzt die Region erreicht wird, wo nur noch Wesen in irgendwelchen Bewußtseinszuständen sind. Also, die wirklichen Realitäten der Welt sind Wesen in den verschiedenen Bewußtseinszuständen." {{Lit|{{G|148|305f}}}}
</div>
 
== Dialektische Bestimmung des Begriffs Wirklichkeit ==
 
In der [[Hegel]]schen Logik hat der Begriff Wirklichkeit einen ganz bestimmten Platz, er ergibt sich dialektisch aus den Begriffen [[Wesen]] und [[Erscheinung]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Das «Sein» läßt Begriffe nach zwei Seiten aus sich herauswachsen. Es ist etwas sehr
Fruchtbares. Es ist etwas da, was vor dem Hineinschießen des Seins
in die Realität schon da ist. Es ist der reine Gedanke des Seins schon
gegeben, bevor das Sein aus dem Gedanken hinausgeschossen ist in
die Realität. In dem Augenblick, wo das Sein in sich selbst wird, in
sich selbst Inhalt wird, in dem Augenblick müssen wir das, was wir
dann erfassen, als das «Wesen» bezeichnen, so daß wir auf diese
Weise aus dem Begriff «Sein» den Begriff «Wesen» gebildet haben.
Wir haben also auf der einen Seite aus dem Begriff «Sein» die Begriffe
«Nichts», «Werden», «Dasein» gebildet, und auf der anderen Seite
aus dem Begriff «Sein» den Begriff «Wesen».
 
Sein —> Wesen
 
Das Wesen ist das in sich aufgehaltene Sein, das sich selber durchdringende
Sein. Sie bekommen am leichtesten einen Begriff vom
«Wesen» einer Sache, wenn Sie nachdenken, was wesentlich und was
unwesentlich an der Sache ist. Das Wesen ist das im Inneren arbeitende
Sein, daß überhaupt durch Arbeit sich erhärtende Sein. Das
bezeichnen wir als das «Wesen». Wir sprechen vom «Wesen» des
Menschen, wenn wir seine höheren Glieder mit den niederen zusammen
anführen, und wir betrachten den Begriff des «Wesens» als
den sich unmittelbar an das «Sein» angliedernden Begriff.
Aus dem Begriff «Wesen» gewinnen Sie [organisch als nächsten]
den Begriff der «Erscheinung», das Sich-nach-außen-hin-Manifestieren,
das Gegenteil des «Wesens», das Gegenteil dessen, was das Wesen in sich hat. «Wesen» und «Erscheinung» sind zwei kontradiktorische
Begriffe, die sich ähnlich zueinander verhalten wie die Begriffe
«Sein» und «Nichts». Wenn wir nun die beiden Begriffe «Wesen
» und «Erscheinung» miteinander verbinden, so bekommen wir
die Erscheinung, die das Wesen wiederum selbst in sich enthält.
[Lücke in der Nachschrift.] Es ist in gewisser Beziehung ein Widerspruch
zwischen innerem Wesen und äußerer Erscheinung. Wenn
aber inneres Wesen überfließt in Erscheinung, so daß die Erscheinung
selbst das Wesen enthält, so sprechen wir von «Wirklichkeit».
 
[Sein ->] Wesen -> Erscheinung -> Wirklichkeit
 
Kein dialektisch geschulter Mensch wird vom Begriff der «Wirklichkeit» anders sprechen, als daß er sagt:
In dem Begriff der Wirklichkeit lebt Erscheinung, die durchdrungen ist vom Wesen. -
Das Zusammenfließen von «Wesen» und «Erscheinung» ergibt den Begriff«Wirklichkeit».
So muß also alles Sprechen über die Wirklichkeit
durchdrungen sein von jenen Begriffen.[Lückenhafte Nachschrift]." {{Lit|{{G|108|251f}}}}
</div>
 
Dasein <- Werden <- Nichts  <- Sein -> Wesen -> Erscheinung -> Wirklichkeit
 
== Siehe auch ==
*[[Realität]]
 
*[[Werden]]
 
*[[Existenz]]
 
*[[Universalie]]
 
*[[wikipedia:Wissenschaft_der_Logik#Lehre_vom_Wesen|Hegels Wissenschaft der Logik]] (Abschnitt ''Lehre vom Wesen'')
 
== Literatur ==
 
 
#Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1962)
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992)
#Rudolf Steiner: ''Die Anthroposophie und ihre Gegner 1919 – 1921'', [[GA 255b]] (2003), ISBN 3-7274-2555-5 {{Geschichte|255b}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
* {{Eisler|Wirklichkeit}}
* {{Kirchner|Wirklichkeit}}
* {{UTB-Philosophie|Thomas Zwenger|968|Wirklichkeit}}
 
;Videos
 
* [http://www.youtube.com/watch?v=36-04IttSD4 Hans-Peter Dürr. "Wirklichkeit"]
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Metaphysik]]

Aktuelle Version vom 15. Mai 2013, 22:31 Uhr



Dokumentation[Bearbeiten]

Beschreibung

PGIW = Projekt Gutenberg (International) Werk (ehemals auch als "Gutenberg Titel")

Die Vorlage wird benutzt, um einen Link auf einen Werks-Eintrag im Project Gutenberg zu setzen.

Kopiervorlage

* {{PGIW|X|Titel|Autor|link=ja}}

Parameter

X
Dokumentenkürzel bei Gutenberg (International)
Titel
(optional) Der Name des Werks, das verlinkt wird. Entspricht der Name dem Lemma, sollte nichts angegeben werden, weil dann stattdessen das Lemma eingesetzt wird. (Alternativ ist auch noch TITEL=xxx möglich, dies entspricht der alten Syntax von Gutenberg Titel.)
Autor
(optional) Der Name des Autors, von dem das Werk stammt. Falls angegeben, wird er vor dem Titel angezeigt.
link=ja
(optional) Falls der Text nicht unter einem standardierten Dokumentenkürzel gefunden wird, kann hier der vollständige Adresspfad eingegen werden. Beispiele siehe unten.

Beispiele

Die Eingabe:

* {{PGIW|24571|Struwwelpeter}}
* {{PGIW|24571|Struwwelpeter|[[Heinrich Hoffmann]]}}

ergibt

Angabe des vollen Adresspfads, das Werk liegt nicht unter einem Autoreneintrag, mit Link auf einen Abschnitt (HTML-Anker)

{{PGIW|files/13732/13732-h/13732-h.htm#poem079|Knecht Ruprecht in Nöten|Kindergedicht|link=true}}
Kindergedicht: Knecht Ruprecht in Nöten. In: Project Gutenberg.

Siehe auch


Bei technischen Fragen zu dieser Vorlage kannst du dich an die Vorlagenwerkstatt wenden. Inhaltliche Fragen und Vorschläge gehören zunächst auf die Diskussionsseite.